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hört, gehorchen, und in demselben Chri stum gleichsam als gegenwärtig erkennen und verehren.. Alle Mitglieder sollen eine beständige Armuth angeloben und erklären, daß sie weder einzeln noch ge meinschaftlich zur Unterhaltung des Or dens liegende Gründe und Einkünfte er werben, sondern mit dem zufrieden sein sollen, was ihnen von Andern zu ihrer Nothdurft geschenkt wird. Doch sollten sie aus Universitäten Collegia mit dazu gehörigen Einkünften jeder Art, die zum Unterhalt der Studirendcn angewandt würden, besitzen können, über welche ihr Oberhaupt und der ganze Orden die Aufsicht, Leitung und Prüfung der ange henden Gelehrten führen soll. Jeder Aufzunehmende soll erst nach langer und sorgfältiger Prüfung zugelassen wer den. Alle diese Bestimmungen genehmigte der Papst, sagte der Gesellschaft seineu besonderen Schuh zu und erlaubte ihr noch besonders für sich Gesehe zu entwer fen, welche ihr und Anderen nützlich wä ren. Sehr weise war es auch,, daß Ignatius in seiner Constitution nur die allgemei neu Grnndzi'ige entwarf, und ihre Aus bildung künftigen Zeiten überließ. So wurde jeder Verknöcherung vorgebengt. Anfangs theilten sich die Mitglieder nur in Novizen und Professen später traten noch die Coadjutoren hinzu. In den später entworfenen Regeln war vortreff lich für die Erhaltung der Sittenreinheit gesorgt. -e— E i n e k u e s a i k K e y e Besitzer eines Salons in Frontstreet, New York, ist nicht ganz sechs Fuß hoch und wiegt nicht über 200 Pfund er besitzt aber ungewöhnlich breite Schultern und außerordentlich muskulöse Arme und Beine er ist sozusagen ganz Muskel sein Arm mißt 17 Zoll im Umfang und ist so hart wie Eiche. Er ist ein vor we irigeit Jahren eingewanderter Jrländer und sind beide seiner Eltern Personen von außerordentlicher Körperstärke so hob seine Mutter vor einigen Tagen in Gegenwart des Berichterstatters ein Ge wicht von 200 Pfund mit großer Leich tigkeit während Herrn Kelly selbst das selbe Gewicht ein Kinderspiel zu sein schien, denn er brachte es ohne große An strengung über den Kopf und ließ es da selbst mit eleganter Leichtigkeit aus einer Hand in die andere gleiten. Die Brü derschaft der Preiskämpfer^hat sich schon wiederholt um seine Mitgliedschaft be worben, das Geschäft sagt ihm aber durchaus nicht zu er findet aber zuwei Ien Gelegenheit, seine Kraft an Klopf fechter« zn erproben, wie das neulich an Bord eines Hamiltonfährbootes geschah wo er von vier solcher Raufbolde ange griffen, dieselben im Umsehen mit einem Schlag seiner Hand liors de combat setzte. Vor einer Reihe von Jahren trat eines Tages um die Mittagszeit ein älterer taffeehänser err in eines der weniger eleganten zu Paris, setzte sich an einen Tisch und verlangte eine Tasse Milch und ein kleines Weißbrod. Das Gesicht des alten Herrn war bleich, mager und zeugte von tiefer Traurigkeit, trug aber den un verkennbaren Stempel angeborenenAdels und flößte, verbunden mit seinem feinem, edlen Wesen, so unwiderstehliche Achtung ein, daß er trotz seiner abgetragenen Klei dung und der unbedeutenden Bestellung doch augenblicklich bedient wurde. Er aß schnell, als gehorche er den An forderungen des heftigstenHungers, stand, nachdem er sein einfaches Mahl beendet, langsam aps und näherte sich der Thür, ohne Miene zu machen, das Verzehrte zu ezahlen, aber auch ohne den Anschein, als beabsichtige er, sich seinerVerflichtung durch die Flucht zu entziehen. Der Auf Wärter wagte nicht ihn anzureden, son dem ging zu der Besitzerin desKaffeehau ses, sie von dem Vorgefallenen inKennt niß zu setzen und Verhaltungsmaßregeln einzuholen. Das Kaffeehaus war Eigen thum einer armen Witlwe, der die Sorge für eine zahlreiche Familie oblag den noch sagte die Vortreffliche Frau, welche selbst von ihrem Platze aus den ganzen Vorgang beobachtet hatte: „Es ist gut ich kenne den Herrn, lassen Sie ihn gehen und mahnen Sie ihn nicht!" Am näch sten Tage genau um dieselbe Stunde kam der Fremde wieder, nahm an demselben Tische, wie am Tag zuvor, Platz, tier langte wieder eine Tasse Milch und ein Weißbrod, verzehrte es und entfernte sich, wie er es gestern gethan. An dem darauf folgenden Tage wiederholte sich der Vor fall kurz, zwei Monate hindurch verging nicht ein Tag wo der alte Herr nicht ge kommen wäre, fein ihm so großmiithigst verabreichtes Frühstück zu genießen. Die Wirthin hatte sich so an sein Er scheincngewöhnt, daß sie ihn, als er endlich ausblieb, am ersten Tage mit Ungeduld erwartete, und als er am zweiten Tage nicht kam, eine lebhafte Unruhe empfand. „Mein Gott! was mag ihm nur begeg net sein V fragte sie. „Er ist vielleicht zu krank, um auszugehen und schmachtet in Ii'fem Elend Er muß ein braver Mann sein und Hot, in dem er zu mir kam, um Das was er nothwendig zu seinem Lebens unterhalte bedurfte, bei mir zu entnehmen, mir ein Vertranen bewiesen, auf das ich stolz bin. Ein unredlicher Mensch hätte nicht in dieser Weise gehandelt die Tasse Milch und das Weißbrod war viel leicht seine einzige Nahrung für den gan zen Tag! O, wenn ich ihn nur aufzufin den wüßte!" Dieser Wunsch war jedoch leichter aus gesprochen, als erfüllt. Die Wittwe mußte sich in Geduld fügen nach und nach kam die Erinnerung an den alten Herrn der Kaffeewirthin in Vergessenheit im Drang ihrer vielen Geschäfte. Ein Jahr mochte seit dein Erscheinen und Verschwinden des alten Herrn mit der Tasse Milch und dein Weißbrode ver flossen sein, da ließ ein Notar die Wittwe zu sich'bitten, da er Eröffnung bezüglich eines ihr durch ein Vermächtniß zugefal lenen Legtas zu machen habe. Die Frau folgte unverzüglich der Aufforderung und nahm, einen Jrrthnm fürchtend, alle für solche Fälle notwendigen Papiere mit. Der Notar prüfte dieselben und sagte, nachdem er sich über zeugt hatte, daß die Frau die vor ihm stand, die im Testa mente Bezeichnete sei: „Hier sind 60,000 Francs, welche Ihnen, Madame, Ange hören." Die gute Frau starrte mit großen Au gen den Notar an, ohne den Sinn seiner Rede verstehen zu können. Um ihr das Räthsel zu lösen, las der Rechtsgelehrte ihr die Nachschrift eines in seinem Händen befindlichen Testamentes vor, das folgen dermaßen lautete: „Ich vermache der Wittwe Besitzerin eiucsKasseehauses in derStraße .... Nr. die Summe von sechzig tausend Francs, um sie zu belohnen für den Edelmuth, mit welchem sie mir 2 Monate hindurch Frühstück verabreicht hat, ohne je Bezahlung dafür zu Verlan gen. Ein unglücklicher Prozeß hatte mich zu jener Zeit aller meiner Einkünfte be raubt das Geschick ist mir jedoch durch Gottes gerechtes Walten, auf das ich stets kindlich vertraute, wieder günstiger geworden, ich habe mein Vermögen wie der erlangt und halte es nun für Schul digkeit, Capital nebst Zinsen jener sechzig Mahlzeiten zurückzuzahlen, welche mir jener Zeit^das Leben gefristet. Meinen Namen braucht die Erbin nicht zu ersah ren, ich bleibe für sie der alte Herr der bei ihr eine Tasse Milch und ein Weißbrod verzehrte." Die Wittwe hat diesen Gast niemals vergessen. 0 Die Heilung der Tollwuth. Fränzösische Aerzte behandeln, wie neu lich bereits von uns erwähnt, die Toll wüthigen in neuerer Zeit mit Dampfbä dern und wollen in vielen Fällen ecla tante^Erfolge damit erzielt haben. Doctor Bnisson i\. A. hatte einen weiblichen Patienten,*'der sich im letzten Stadium der Tollwuth befand, und wischte sich un vorsichtiger Weise die Hand mit einem Handtuche, ab, das von dem Speichel der Patientin durchdrungen war. Zufälliger Weife hatte der Doctor sich am Zeigefin ger der linken Hand etwas verletzt, wel chen Umstand der Arzt aber nicht beach fete, da er auf sein Heilsystem vertraute und deshalb die Hand nur mit Wasser wusch. Er war sich iiideß der Unvorsich tigkeit, die er beging, völlig bewußt und erstattet folgenden Bericht Über die spä tern Folgen derselben „Da ich der Ansicht war, daß sich die Krankheit nicht vor dem vierzigsten Tage zeigen würde und da ich mehrere Patienten zu besuchen hatte, verschob ich die Anwendung meines Heilmittels nämlich den Gebrauch von Dampfbädern von Tag zu Tag. Am neunten Tage als ich mich in meinem Cabinet befand, fühlte ich plötzlich einen Schmerz in den Augen. Mein Körper dagegen fühlte zu gleich so leicht, als ob ich hoch in die Luft springen oder, wenn aus einem Fen ster geworfen, mich in der Luft festhalten könnte. Meine Haare waren so sensitiv, daß es mir vorkam, als konnte ich jedes einzelne zählen, ohne dasselbe zn sehen. Es bildete sich fortwährend Speichel in meinem Munde. Irgend ein Luftzug ver ursachte mir große Schmerzen und ich mußte mich von glänzenden Gegenständen fern halten. Ich hatte ein Gefühl, als ob ich fortwährend laufen und beißen möchte, keine menschlichen Wesen, aber Thiere und Alles, was in meiner Nähe war. Ich trank mit Schwierigkeit und bemerkte, daß das Ansehen von Wasser mir schrecklicher war, als die Schmerzen in meinem Halse. Ich glaube, daß Jemand, der von der Toll wuth heimgesucht ist, stets Wasser trinken kann, wenn er die Augen schließt. Die Krämpfe stellten sich alle fünf Minuten ein und ich fühlte, daß der Schmerz von meinem Zeigefinger ausging und die Ner hinauf bis zur Schulter lief. —In diesem Zustande und von der Ansicht ausgehend, daß mein Verfahren ein Präventativ aber kein Heilmittel sei, nahm ich ein Dampfbad, nicht in der Hoffnung geheilt zu werdeu, sondern um mich zu erstärken. Als das Bad eine Wärme von 52 Cen tigraden (94.3. 5. Fahrenheit) hatte, ver schwanden alle Symptome wie durch ei nen Zauberschlag uud seit der Zeit habe ich nichts mehr gefühlt. Ich habe mehr als 80 Personen die von tollen Thieren gebissen worden sind, behandelt und habe keine einzige ver loren." Wenn eine Person von einem tollen Hunde gebissen worden ist, so muß er sie ben Tage hinter einander ein russisches Dampfbad nehmen', von 57 bis 63 Gra den. Dies ist das Präventativ-Mittel. Ein Dampfbad kann ^hergestellt werden, wenn man zwei oder drei heiße Ziegel steine in einen Eimer oder?Zuber voll Wasser wirst und der Patient sich 15 Minuten lang aus einem geflochtenen oder Weidenstuhl, in eine wollene Decke einge hüllt, darüber setzt. Wenn die Krankheit .wirklich ausgebrochen ist so ist nur ein Dampfbad nothwendig, das schnell auf 37 Centrigrade und dann langsam auf 53 gebracht werden muß, und der Patient muß das Zimmer hüten, bis die Kur vol lendet ist. SEK Ohio Waisenfmmd. 7, Treffliches Mittel. Eine Hausfrau hatte eine Magd, flei ßig und anstellig, und wäre Alles recht und gut gewesen, wenn nicht manchmal, gerade wenn sie ihren alten Vater be suchte, im Hause etliche Kleinigkeiten fehlten, die anderswo auch zn gebrauchen waren wo sie aber hingekommen waren, konnte man nicht sagen. So ging es eine Weile und der Hansfrau lag es gar schwer auf dem Herzen erst der Verdacht und dann wenn, der Verdacht wahr wäre wie schade es um das Mädchen sei und endlich, wie man's ihr wohl aus die beste Weise abgewöhnen könne. Einstmals nun fiel ihr Auge ungesucht auf einen Korb in der Magd kam met und wie sie näher hinsah, so war darin etwas gemahlener Kaffee und Zucker. Das war aber um die Zeit, da die Riecte wie der einen Besuch daheim zu machen pflegte, und die Frau dachte sich gleich den Zusammenhang, denn es fehlte ihr seit einigen Tagen etwas am Kassee und in der Zuckerbüchse, und es that ihr leid das Mädchen unehrlich zu finden denn unehrlich ist's eben, sei's im Kleinen oder im Großen. Aber sie war ein verständi ges Weib und ließ nichts merken. Als aber die Magd wieder kam und um Ur laub bat, sagte die Frau: „Nicht wahr, Riccke, du hast einen alten Vater da heim „Ja Madame, den wollte ich eben be suchen." „Nun, der alte Mann wird Manches brauchen können, was er nicht hat so nimm dies Geld und ein Pfund Zucker,., und bring's deinem Vater als Gruß vou mir, auch kannst du ihm meines Mannes Hausrock und Winterschuhe mitnehmen," und damit gab sie ihr das nöthige Geld. Da ward das Mädchen Über und über roth und es war, als ob sie noch etwas Mehreres sagen wollte, als einen bloßere erschrockenen Dank. Am andern Tage aber war der Hausfrau ihre Kaffeebüchsen und Zuckerdose wieder gerade so Volk, olf sie sein sollte, nnd es hat seitdem nie wie der etwas im Hause gefehlt. Ja treuer ist ihr noch keine Magd geblieben, wie sie oftmals gesagt hat, und darum rniis sen wir diese Geschichte, die wohl gefallen hat, hier wieder erzählen anderen Hans franen zur Nachricht. Iin A n a n e des Jahrhunderts gab es in ganz Australien nur zwei Mis sionspriester, heute gibt es dort 13 Diö zesen, die sich an-ftzwei Kirchenprov inzen, die frühere von Sidney und die neu er richtete von Melbourne, vertheilen. Die letztere Provinz umfaßt Victoria u ud an dere Theile des australischen Continents. Die Katholiken in Victoria zählen nun 170,620 Personen. Im Jahre 1871 waren ihrer erst 18,014. Nen-Südwales zählt 147,627 Katholiken, Süd-Austra lien 27,668 uud Queensland 31,822. In West-Australien sind 7168 in Neu seeland 35,608 und in Tasmania 22,081 Katholiken So sehr ist die katholische Kirche in einem Lande gewachsen, wo vor einem halben Jahrhundert kaum 30.000 Personen sich zu ihr bekannten. W e s i e N I V e s e i n e e Leiche. Beim Versetzen von Leichnamen nach einem neuen Begräbnißplatze zeigte sich, daß die Leiche der in nassem Erd reiche vor 15 Jahren begrabenen Frau Westfield sich versteinert hatte selbst der Schleier tzsr ihrem Gesichte hatte eine mineralische Konsistenz angenommen, die Augen hatten ganz ihren natürlichen Ausdruck beibehalten. Guter Rath ist Goldes Werth. Was Recht ist, gefallt Jedermann. Der Schein betrügt, der Spiegel lügt. Wer länger schläft wie sieben Stund', Verschlaft sein Leben, wie ein Hund. \n\n Milch und Brod.