Search America's historic newspaper pages from 1777-1963 or use the U.S. Newspaper Directory to find information about American newspapers published between 1690-present. Chronicling America is sponsored jointly by the National Endowment for the Humanities external link and the Library of Congress. Learn more
Image provided by: Ohio History Connection, Columbus, OH
Newspaper Page Text
6 «*S Wochenschau. (Inland.) i i e, O., 11. Jutti. Gou verneur Allen wurde heute mittelst Tele grammes von Nelsouville von einem bort bevorstehenden Kraivall in Kenntnis ge seht, worauf SecretärPutnam nach Nel souville abreiste, um die nöthigen Vor führungen zur Verhütung von Unruhen ztt i reffen. o it in ii S, 11. Juui. Der Gene ral-Adjutant wurde heute mittelst Tele grammes vom Gouverneur Allen beauf tragt, die „Lylte Greys" in Cincinnati aufzufordern, sich zum Abmarsch nach Nelsouville bereit n halten. Die ersor derliche Ordre wurde um 3 ilhv Nachmit tags vom General-Adjutanten erlassen. Ans einem Spezial- Telegramm an das „State Journal" von Nelsouville er hellt, daß ungefähr 370 Farbige, von denen die meisten aus Virginien, Kentucky und Tennessee kommen hier gegen 4 Uhr Morgens eintrafen. Sie begaben sich von hier-unter dem Geleit von 21 hiesigen Svecial Polizisten nach dem Nelsonviller Depot und dann geraden Weges nach Longstreeth's Kohlengruben, ivelche innerhalb der Stadtgrenze liegen. "Die Ruhe wurde heute nicht gestört. N e s o u v i e 1 2 u n i a u 'hat heute Abend ermittelt daß über 100 Harbige zu den Strikers übergegangen lind. Die Farbigen kehrten indessen in ihre Heimath zurück und ersparten somit d.em Orte ein großes Ungemach. Die .Kohlenminenbesitzer erklären, daß sämmt liche Minen im Thale binnen zehn Tagen von Farbigen bearbeitet werden sollen. "Die Strikers verhalten sich ruhig. Nach vielen vergeblichen Bemühe» ivurd'e die ^Nuhe wieder hergestellt und die Farbigen fuhren in die Kohlengru ben und arbeiteten an der Stelle der Weißen. o e o y O 1 5 u n i e s e n ftnn eine große Anzahl Farbiger in Wä gen hier durch. Dieselben waren in der Nacht den 30 Meilen langen Weg von Athens bis hier gefahren. Von Middle port sollen sie mit einem Dampfboote den Fluß hinunter befördert werden. Warum man diese Leute auf diesem Umwege durch das Land herumführt ist uns noch nicht recht klar geworden. N e u O e a n s 1 0 u n i i e Brüder A. B. und Tom Norris, welche auf der Bayon Macou vor etwa einem Monat einen Bootsführer ermordeten lind beraubten, wurden von einer Abthei luug maskirter Bewaffneter (ca. 30Mctnn) gewaltsam aus dem Gefängniß zu Win iiesborro geholt und an einem Baum auf geknüpft. San Fr a n cisco, 10. Juni. Aus Prescott in Arizona wird telegraphirt, Zaß das Commando des Lieutenant King •am 27. Mai auf eine Bande Apachen, tic an dem Ufer der Mefa, nahe Dia inond Butte, campirten, einen Angriff machten und neun derselben tödteten. Zu Camp Verde ergaben sich in der Folge L9 Apachen, worunter drei Häuptlinge. New 5) ort, 12. Juni. Gestern wurde ein hiesiger Polizist wegen erwies senen Straßenraubes aus dem Dienst entlassen, und ein anderer Polizist wurde verhaftet, weil er einen friedlichen Bürger mit dem Knüttel so geschlagen hat, daß der Mann mit dem Tode ringt. Ein Familienblatt für Wahrheit und Recht zur Belehrung und Unterhaltung. S a n a n i s v 1 0 u n i e stern fanden hier zwei Selbstmorde statt, das macht acht in eben fo vielen Tagen. Alle wurden von Männern begangen. I n i a n a o i s I n 1 2 u n i Ein sieben Jahre altes Töchterchen Phil. Heitkamps versuchte am gestrigen Abend Feuer mit Kerosene-Oel anzufachen und kam dabei um's Leben. N a s v i e S e i n 1 2 u n i i e 17 Jahre alte Sallie Smith, eine Schüle rin des Mädchen-Instituts in Oakland, Ky., trug gestern während der von dem Vorstande des Instituts veranstalteten Soiree schwere Brandwunden davon, indem eine Kohlenöllampe, in deren Nähe sie auf der Bühne stand, explodirte, wo durch das unglückliche Mädchen äugen blicklich in Flammen gehüllt wurde. Es lief in feiner Bestürzung nach den Z«hö rem, welche nach allen Seiten auswichen und sogar durch die Fenster in's Freie kamen. Mittlerweile war der Vater des Mädchens herbeigekommen und löschte die Flammen, wobei er schwere Brandwunden an ben Händen erlitt. Das Mädchen wirb allem Anschein nach den erlittenen Brandwunden unterliegen. Von Nelsouville, O. wird be richtet, daß Alles ruhig ist, und die Koh lendigger am Montag den 15. Juni die Arbeit wieder in Angriff nahmen. S a n a n i s o a 1 3 u n i Eine Depesche von Portland, Ore gon meldet Folgendes: Das ganze demokratische Staatsticket ist gewählt worden. Der Senat der Gesetzgebung besteht aus 11 Rep., 9 Demokraten 10 Unabhänigen und das Haus aus 16 Rep. ,22 Demokraten und 22 Unabhängi gen. HeranSiieqeben zuin Besten eines Waisenhauses für die Diözese (Sohtinbuü, O. Erscheint wöchentlich. Preis bei Vorausbezahlung für ein CuiHr $1.50. W i i a s o t, N. Fünf hiesige freiwillige Feuerwehrleute, die auf den Verdacht der Brandstiftung hin fest-1 genommen wurden haben zugestanden,, daß sie nahezu alle Feuersbrünste, welche! seit dem großen Brande im August 1871 stattfanden augelegt haben. Es wurde durch die Bemühungen dieser Feuerwehr Iciite Eigenthum im Werthe von mehr als einer Million vernichtet. I s e k e n e i ch e n o ti n y Woodford, Miss., ist vor Kurzem eine neue Kirchengemeinde, die der apo stolischen Brüder, gegründet worden. Ihre Kirche enthalt einen großen Speise saal, in dem jeden Sonntag nach der Predigt ein herzhafter Lunch aufgetragen wird, an welchem sämmtliche Mitglieder theilnehmen und in dessen Lieferung die selben der Reihe nach abwechseln. Jeder Apostel (es sind meist Badenser rtiid Schweizer) hat seinen Wein und Most im Keller und besitzt ungefähr 200 Acker Land. Ob sie Bourgeois oder Commu nisten sind wußte unser Berichterstatter nicht anzugeben. Wir glauben, der zwei hundert Acker wegen wohl das Erstere. Ihr Prediger darf niitlutichen bezahlt wird nichts für seine Predigt, doch be kommt er seinen Lunch immer frei. ©. de» 17. Juni 1874. Wochenschau. (Ausland.) Die „London Times" vom 28. Mai enthält einen Leitartikel, der ganz geeig net ist, allgemeines Aufsehen zu erregen. Das Weltblatt warnt darin Europa vor der ihm drohenden Gefahr eines neuen Krieges. Die „Times" weist darin nach, daß die den europäischen Nationen durch die Erhaltung ihrer stehenden Armeen auferlegten Lasten so groß sind daß sie kaum mehr länger zu ertragen sind. Und trotzdem dauern die Rüstungen zu einem großartigen europäischen Kriege ohneUu terlaß fort und nehmen stets größere Di mensionen an. Der Prozeß, die Bürger in Soldaten umzuwandeln, scheint in ganz Europa solche Dimensionen anzunehmen,daß man das Ende nicht absehen kann. Die deutsche Armee ist heute bereits um die Hälfte größer als sie vor 15 Jahren war uiib doch sind Bismarck und Moltke mit ihrer gegenwärtigen Stärke noch lange nicht zusrieded. Frankreich, Oesterreich, Italien, Rußland, Belgien und Schw» den ahmen das ihnen von Deutschland gegebene Beispiel nach und fangen gleich falls an, ihre Armeen zu verstärken. Eine Macht fürchtet die andere und Europa kehrt auf dise Weise zu den Zuständen des Mittelalters zurück, wo jeber freie Mauu Soldat war und Industrie und Kunst durch den Dienst als Soldat zu Grunde ging. Obwohl jede Nation be hauptet daß sie sich nur zur Vertheidi gung rüste, fo haben manche bereits viel größere Armeen, als man ihnen jemals entgegenstellen kann. Deutschland hat bereits eine Armee von 1,261,000 Mann ,, was fast 2mal soviel ist als die gcfammte Offenfivmacht des europäischen und asiatischen Rußland's und mir um pin klein wenig geringer ist als die vereinigten Offensivmächte von Frankreich und Oesterreich. Auch die französische Armee ist viel größer als jene Armee, mit der Deutschland einen Angriff machen könnte und auch Italien ist gegen einen etwaigen Angriff mehr als sicher gestellt. England hat auf je 1000 Einwohner nur 3 zn einem Angriffskriege verwend bare Soldaten Italien und Belgien je 12 Frankreich und Oesterreich je 15 und Deutschland 21 Soldaten. Deutschland kann sich daher nicht damit rechtfertigen, daß es sich nur gegen einen Angriff sicher-fanden stellt—nein es brütet Unheil und die Ka none, die dasSignal zum nächsten großen Kriege in Deutschland geben wird, wird zuerst von Preußen abgefeuert werden. Regierungsrath Raffel ist, wie die „Ostd. Ztg." erfährt, zum Verwalter des Erzbisthums Posen designirt. Die Ernennung ist nach Publication des be treffenden Gesetzes bestimmt. Da hätten wir also einen preußischen Regierungsrath bemerkt dazu die Reichszeitung, der wahr scheinlich noch ohendrein Protestant ist, als katholischen Bischof. Dem Bischof von Culm sind wegen neuer Strafgelder seine von der vorigen Pfändung noch znrückgebliebenen Möbel abgepfändet worden. Zahlreiche 9163. ÄG. 'Deputationen aus Dirschau und anderen /Orten haben ihn übrigens ueuerding» ihrer Treue versichert. Bei einer Psänduug wurde dem ge sperrten Geistlichen Miilkv iu S ch ö n c 1 li e Reg.-Bez. Koblenz, neben einigen 'alten Schuhen, einem Stiefelknecht :c, Vilich ein eisernes Kreuz und ein Diplom dtr Kriegsdeutmünze mit Beschlag belegt, i Der allgemeinen evangelisch-luthe rischeu Kircheuzeitung berichtet man nu5 Berlin „Die Hedwigskirche und die Michaelskirche sind nie so voll gewesei! I wie jetzt, mii) Leute, die kaum ihre Con fession noch kannten, sind selbstbewußte trotzige illt rum on tu tie it geworden." i e a i n e i k a n i s e n K a o i k e ii welche vor Kurzem über Havre, Paris und Lourdes nach Siom zogen, sind Dienstag den 9. Juni vomi Papste empfangen worden. Bischof Dwenger von Fort Wayne hah sie vorgestellt und hat dann in ihrem Namen einige Worte an Pius IX. ge richtet. Die KathcMen in den Vereinigten Staaten seien ihm, wie Kinder ihrem Va ter ergeben, ilr.'ü wie sie die Freiheit in aller Aufrichtigkeit lieben verdammten sie die tyrannischen Verfolgungen der Kirche, die von Leuten ausgingen, die Gott entfremdet, den Namen der Freiheit mißbrauchten. Aehnlich sprach Richtet. Theari von New Orleans. Der hl. Vater erwiderte: Mitten iiv der Finsterniß, welche die Welt Gedeckt-, sei diese Kundgebung lu'k ein Zwar die Feinde ver heiligen Kirche seien zahlreich. Doch gewähre es großen Trost aus die neue Welt hinzuschauen wo der wahre Glaube sich in so wundervoller Weise entfalte wo wieder und immer wieder die.Errichtung neuer Diözesen sich als nothwendig erweise. Auf einem gro ßen Theil jenes Continents herrsche frei lich noch falsche ReNgion, und man solle für die Zurücksührung Aller zum wahren Glauben ohne Unterlaß beten. o 1 1 u n i i e a e i k a n i s e n Pilger statteten heute dem Cardinal Bor romeo einen Besuch ab, bei welcher Gele genheit er die auf Anordnung des Pap stes zur Erinnerung an die Pilgerfahrt geschlagene Medaille unter ihnen ver theilte. o m, 12. Juni. Die amerikanischen Pilger und die hervorragendsten Mitglie der des Vereins zur Förderung katholi scher Interessen in den Ver. Staaten, sich heute im Palast des Cardinals Borromeo ein, welcher dann die Pilger in einer Rede wegen ihres Eifers und Muthe5 lobte und ihnen Mitgliedskarten des Vereines einhändigte. Der Prinz Lancilotte hieß die neuen Vereinsmitglie der willkommen, worauf Bischof Dwen ger feinen Dank aussprach. Die Pilger haben dem Papst $100,000 in baarem Gelde und einen mit Goldklumpen aus den amerikanischen Minen angefüllten Koffer überreicht. Sie reisen am 20. Juni von Rom ab. o m, 18. Juni. Im Vatican wird am 22. Juui ein Konsistorium stattfinden, bei welcher Gelegenheit Monsignori Chigi und Guibert als Cardinäle eingesetzt wer den sollen.