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n das Handgelenke desselben festgebissen hatte. Frau Kyle tödtete die Schlange amb lies mit dem in Todtcszuckungen ringenden Säugling dem Hause zu. Ehe .sie dort anlangte, hatte'er ausgelitten. Die Kran sprang nach einem Wasserfaß in der Hoffnung, durch Kühlung mit Wasser das Lebeu zurückrufen zu können. Im Fasse fand sie ihr ältestes Kind, wels ches den Kopf voran hineingefallen und, unfähig, sich zu helfen, ertrunken war. Vor Entsetzen schrie die Frau laut auf Ihr Gatte, der auf dem Dache sich be fand, erschrack, verlor das Gleichgewicht, fiel herab und brach den Hals. Eine solche Häufung von Unheil würde uns unglaublich erscheinen, läsen wir nicht in verschiedenenen Lokalzeitungen in der Hauptsache übereinstimmende -Berichte darüber. Nach dem soeben erschienenen ame rikanischen Zeitungs-Direktory für das Jahr 1874 werden gegenwärtig in ganz Nord-Atrerifa 7784 Zeitungen heraus gegeben, wovon 445 auf die brittischeu Besitzungen und 7381) auf die Vereinig ten Staaten entfallen. Was die einzel neu Staaten selbst betrifft, so steht New ^)ork mit der Zahl seiner Zeitschriften al leit übrigen Staaten der Union weit woraus. Es zählt nämlich 1055 Zeitun gen, worunter sich 98 tägliche Zeitungen CSL Wochenblätter und 201 Monatshefte befinden. Zunächst kommt Pennsyl tuuiien mit 74 tägliche» Zeitungen, 457 Wochenblättern lind 201 Monats heften. Zunächst stehen dann Illinois nnd Chici. Elfteres hat 36 tägliche, 457 wöchentliche und 70 monatliche Zeitun gen letzteres 29 tägliche, 386 wöchent liche und 61 monatliche Zeitungen. Flo rida ist der einzige Staat der Union in welchem friii tägliches Blatt erscheint. Delaware zählt nur drei, Arkansas und Oregon nur je 4, Süd Carolina und der Distrikt von Columbien nur je 5 nnd Vermont und Rhode Island nur je 6 tägliche Zeitungen. Die Gesainmtzahl der Tagesblätter in den Ver. Staaten ist 678 und die der Wochenblätter 5554. Selbst die Bierteljahrsschristeu zeigen die noch immer sehr anständige Zahl von 57. Im Vergleiche mit dem vorigen Jahre hat die Anzahl der Zeitungen um 493 zugenommen. Im Jahre 1872 betrug dieser Zuwachs 862 und im Jahre 1871 1276. In den meisten, Staaten kann man einen stetigen Zuwachs des Zei tungswefen beobachten. In Iowa ha tie it sich die Zeitungen ans gleicher Stnse erhalten, dagegen im Distrikte Columbi en, Indiana, Louisiana, Süd-Carolina und Texas abgenommen. Diese Zeitun gen erscheinen außer in der deutschen und englischen Sprache auch in französischer, schwedischer spanischer holländi scher, italienischer, böhmischer, portu giesischer, polnischer nnd Cherokee India ner-Sprache. Obwohl die Circulation der Zeitungen nicht ersichtlich gemacht ist, kann man sie ganz sicher in einem Jahr aus viele hun dert Millionen Exemplare veranschlagen, woraus sich dann auch schließlich der große Einfluß der amerikantschen Presse von selbst erklärt. o u k e s i e 3 u n i e stern Morgen um 2 Uhr ward das Comp toir der West Point Gießerei bei Cold Spring von Räubern überfallen, welche, nachdem sie sich der beiden Wächter ver sichert, die eiserne Geldspinde sprengten uud sich mit Staatspapieren und Baar geld, zusammen ungefähr für $5000, aus dem Staube machten. Einer der Wäch ter,' James Lomax, erzählt den Vorfall folgendermaßen: Ich kam um 6 Uhr Abends auf mei .neii Posten und blieb bis nach Mitternacht im Comptoir. Ich wollte dann in der Gießerei meinen Thee wärmen und als ich von da zurückkehrte, sand ich drei Per sonen auf dem.Hofe, welche, nachdem sie sich über den Aufenthalt meines Käme raden Rodney Roe erkundigt, mir erklär ten,daß ich ihrGefangener sei. Sie schlepp ten mich nach dem Modellrauiu und ban den mir die Hände auf den Rücken sie legten mir dann einen Knebel in den Mund, banden meine Beine und eulfern ten sich darauf. Wiederholt kehrte einer oder der andere zurück uud endlich lösten sie die Baude an meinen Füßen und führten mich in das Comptoir, woselbst sie mich in die große Spinde, in welcher Bücher und Dokumente aufbewahrt wur den, einsperrten hier fand ich meinen Kameraden vor. Die äußere Thür lie ßen sie angelehnt, damit wirAthem holen konnten, und jetzt begannen sie, den ei sernen Geldschrank, der sich im Comptoir befand und worin die Werthpapiere und 'Gelder des Hauses aufbewahrt werden zu erbrechen. Wir hörten sie mit alle» mögliche» Werkzeugen hantiere» und endlich erfolgte» zwei Explosionen. Hier auf hörte» wir das Rascheln von Papie re» und nach »»geführ einer halben Stunde kamen sie an den Schrank, in welchem wir »»s befände» öffnete» die untere eiserne Thüre und schlugen i» die äußere hölzevue, nachdem sie dieselbe ver schlossen, ein Loch, damit wir frische Luft schöpfen konnten. Meinem Kameraden war es bis dahin schon geglückt, eine seiner Hände z» befreie», und als die Räuber das Lokal verlasse» hatte» be freite er auch mich und zwängte ich mich durch das Loch in der Thüre. Beide Thüreti der Geldspiude standen weit offen und auf dem Boden lagen zerrissene Cou verts, Papiere, Packete und verschiedene E i n e ch e W e k z e n e umher. Es war kurz nach drei Uhr, als es uns gelang, Lärm zu machen die Räuber aber, die sämrntlich Masken tnigeif, waren ver schwunden." err o a s S. i c, der in Brooklyn einen Goldwaarenladen hält, ward am Abend des 22. .August 1866 nm gefaßte Diamanten zum Betrage vou $4000 beraubt. Zwei Manne fuhren vor dem Laden vor, der eine trat ein und verlangte einige Diamäntringe zu scheu. Herr Tracy setzte einen Kasten mit solchen aus deu Schaukasten, im selben Augen blicke ward ihm aber Schnupftabak in die Augen geworfen, der Räuber bedeckte den Kasten mit seinem Taschentuche, sprang aus der Thür und in den Wagen und fuhr mit Blitzeseile davou. Der Raub war fast vergesse« als vor acht Tagen Superintendent Falk einen mit Edwin L. Marwin unterzeichneten Brief erhielt, worin gesagt wurde, daß wenn Herr Tice seine Diamanten wieder er langen wolle, er sich an Polizist Quiglcy wenden müsse, er sei der Mann, der den Raub begangen. Herr Falk theilte dies Herrn Tice mit und beide begaben sich zu Herrn Matsell, der Herrn Tice fragte, ob er den Ränber wiedererkennen würde: er glaubte dessen gewitz zu sein und wurden bei dem Besuch im Polizeihauptquartier begangenen Freitag Herrn Ticc nenn zehn Polizisten in Civil vorgeführt, aus welchen er sofort Polizist Quigly als den welcher ihn beraubte, bezeichnet. Die Polizei-Commission beschloß die Sache geheim zu halten, damit Quigley der soweit eines vortresstichen Rufes genoß, Gelegenheit gegeben würde, tie Beschul digung zu widerlegen. Lancaster, III., ereignete sich letzten Mitt woch ein entsetzlicher Unfall. Frau Meisenberger hatte das Grab ihres kürz lich verstorbenen Gatten besucht und ihre zwei Kinder, einen Knaben von 4Jahren und einen Säugling, in einem Kinder Wägelchen mit dahin genommen. Nach dem sie den Friedhof erreicht hatte und eben -damit beschäftigt war, auf das Grub ihres verstorbenen Gatten einen herrlichen Noseitstock zu pflanzen, ent sernte sich der kleine Junge, was sie erst bemerkte als ein markdurchdringendes Geschrei des Kindes aus einiger Entser nnng zu ihr herübertönte. Darauf zu eilend fand die Mutter ihren Liebling miter einem schweren marmornen Grab stein liegen. Nichts war sichtbar als des Kindes Kopf, und sein Gesicht nahm eine schwarzblaue Färbung an. Zweimal versuchte die Mutter den schweren Stein aufzuheben und zweimal mißlang es ihr. Beim dritten Male endlich gelang es der Frau, mit Ausbietung aller ihrer Kräfte, de» Stein bei Seite zu schieben, allein ihr Kind lag bereits unbeweglich einer Leiche gleich, da. Rasch verschaffte sich die verzweifelnde Mutter Wasser und nachdem sie damit des Kindes Kopf reichlich gebadet, kehrte diesem das Bewußtsein zurück. Sein er ster Ausruf war: „O Mama ich bin tobt, gleich Papa!" Sie legte den Kna ben in das mitgebrachte Wägelchen, nahm den Säugling auf den Ann und so ge lang eS ihr, Dr. Alice's Office zu errei chen wo eine vorgenommene Untersu chung ergab, daß keine Knochen gebrochen waren. Die innern Verletzungen aber, die da» Kind erlitten, werden den Tod herbeiführen. meisten Eisenbahnen im Gebrauche sind, sollte Jedermann kennen. Wir lassen deshalb hier eine kurze Zusammenstel lung derselben folgen: Ein einzelner Pfiff bedeutet: Bremsen. Zwei Pfiffe: Bremsen loslassen. Drei Pfiffe: Rück wärtsfahren. Rasch aufeinanderfolgende kurze Pfiffe: Vieh auf der Bahn. Lang dauerndes Pfeifen Gefahr. Freie Hand bewegung des Wächters in der Höhe sei ner Augen: Vorwärts. Bewegung bei der ausgestreckter Arme nach abwärts: Halt. Winken mit der Hand: Rück wärts fahren. Wehen mit der rotheit Fahne auf dem Geleise: Gefahr. Rothe Fahne an der Bahn aufgestellt: Gefahr voraus. Rothe Fahne auf einer Loco motive Es folgt eine Locomotive in kurzer Entfernung nach. Rothe Fahne an einer Station aufgehißt: Halt. La lerne bei Nacht auf- und abwärts be wegt: Fahr zu. Laterne im rechten Winkel quer über dasGeleise bewegt: Halt. Laterne im Kreise bewegt: Rückwärts fahren. e z e i n e n i e A u n Weife, wie hierzulande leider nur zu viel fach die Wahlen betrieben werden, ist das Schreiben eines Mannes in Lone Tree, Nebr., an eine Tabakshandlnng in De troit feiner früheren Heimath. Der Brief lautet: „Schicken Sie mir per Expreß fünf Pfund feingeschnittenen Kau tabak. Ich bin ein Bewerber um das Sherisssamt in diesem County und ich glaube durch die passende Verwendung von fints Pfund gute» Tabak kann ich mir eilte Mehrheit von 200 Stimme« sichern." N e u e K o e e n n n a n e teit. Augenblicklich befinden sich zwei te leskopische Kometen am Himmel, von de nen der eine am 11. April in Straßburg von Pros. Winnecke, der andere am 17. April in Marseille von Coggia entdeckt wnrde. Der letztere wird nach den Be rechnungen von Dr. Holetschek in Wien vom Juni an eine große Helligkeit ent wickeln. Er bewegt stch von dem linken Beine der Giraffe nach dem hellen Sterne Capella im Fuhrmann, den er am 17. Juni errricht. Bereits drei neue Plane ten sind in dem gegenwärtigen Jahre entdeckt werden, nämlich von Peters in Clinton am 19 Eebruar der 135., von Palisa in Pola am 18. März und am 21. April der 136. unS 137. Ohio Waisenfreund. 6. Unser glorreich regierender Heiliger Vater Pius IX. erhielt an seinem Ge burtstage, den 13. Mai dieses Jahres, von Auswärts durch die Post und den Telegraphen gegen 80,000 Gratula- ttonen, so daß man die Briefe in großen Körben zum Vatikan bringen mußte! Am 7. Juni wurde in ©mit h ton, N. Y., von dem Hochw'sten Bi schose von Brooklyn der Grundstein zu einer neue» kath, tischen Kirche gelegt. Am nämlichen Tag« wurde in St. Louis, Mo., eine neue provisorische Kapelle zur unbefleckten Empsäitgniß fei erlich eingeweiht. Ferner würde am iclbcit Tage in o o k e n N. I., der Grundstein zur neuen Marienkirche ge legt. Die Baukosten dieses Gotteshän ses sind auf $140,000 veranschlagt. Die Co tiefte am Tage der Gruiidsteintcgunq trug über $2000 ein. Am 8. Juni wurde in New tyoii das Testament des Millionärs W. S. Caldwell bestätigt. In demselben ver macht derselbe »ebst bedeutenden Legaten an seilte Verwondte», dem Hochw. Herrn Bischof James Gibbons i» Richmond, Va., $20,000 zu feinem eigeneitGebaiich, ebenfalls alle feine Mobilien und sonsti ges bewegliches G»t ferner ^der Stadt Fredericksburg, Va„ $5000 zum Besten der dortigen Arme», für ein römisch-ka tholisches Asyl für Waisenmädchen in Richmond, Va., $5000 und $5000 für das St Vinceyt=Wai)enhauu in Louis ville, Ki). Ant 9. Juni starb zu i in Frankreich der Erzbischof Landnot, der frühere Erzieher des kaiserlichen Prinzen. 2öcn'n man einen imyortirten Artikel lieber tauft als einen hier fiibri.iirten weil elfterer besser jiueil: entsprechender und billiger ist als der hiesige, so ist ba* ganz vernünftig wen» man aber had Iiiiportirte, ob Oleich es weder besser noch billiger ist als das hier sab rizirte, lediglich deshalb vorsieht, weil es iniportirt ist oder weil man früher in Deutschland daran gewöhnt mar, so sollte der amerikanische,Bürger doch wohl, schon um die Hiesige Industrie zu fördern und um das Geld im i'onbe zu behalten, de in hier fabiijiiten de» Vorzug geben. So mit de» Kalendern. Es wird Hier jähr lich über eilte Million Kalender aus Deutschland im yortirt, wahrend dieselben den hier erscheinenden an äußerer Ausstattung nachstehen, während sie ferner nicht billiger sondern die meisten U)eurer sind als die hiesigen, während sie auf amerikanische Verhältnisse durchaus keine 91 iietficht nehmen und während sie end lich nicht einmal den Auf und Untergang der Sonne und des Mondes nach amerikanischer ^eit angeben (die beta »tlich von der in Deutschland um nahe sechs Stunden disferirt), so das Jemand der in einem in Deutschland gedruckten Aalender nachsieht, nicht ein mal Antwort daraus findet, wenn die Sonne hier auf oder untergeht. Sollte da nicht Jeder sich einen hier im üande erschienenen Kalender anschaffen, als einen importirten ttiib es werden ja hier .ualenber heraus gegeben, welche mit Ausnahme des großen fikber leben illuftrirtcn Kalenders, (der aber nicht ein Fami lienkalender fondern ein vortrefflich redigirtes stati stisches und historisches Hand- unS Nachfchlage-Buch ist und einen Dollar tostet), alle in Deutschland er scheinende etil Ausstattung in den Schatten stellen, speeiell auf amerikanische Verhältnisse berechnet sind, und gediegenen Lesestoff bieten. Wir sehen uns zu diesen Zeilen durch die Mitlheilung des deutsch ame i k a n i s e n K a e n e v e e e s n e a i n New AI ort veranlaßt, der uns soeben die Mitthei lung macht, daß seine Kalender für 1875 bereits in voller Vorbereitung sind. Amerikanische Zeitungsredacteure. i e o w n 1 1 u n i Lon. I. Beatichantp, Redaeteur des „Lea der", jagte sich heute Nachmittag eine Kugel tit die Brust. Er ist noch am Leben. I n o o a o i s e i n e Z e i n u in Folge plötzlichen Verschwindens des Redakteurs eingegangen. Als man ihn zuletzt sah, stand er unter einem Baume, it. mehrere Männer zogen an einem Seile. in u n e s e tzl i ch e V e u st für die deutsche Journalistik. In der „Burlington Tribune,, findet sich folgende Notiz: „Hr. C. Beck, welcher längere Zeit den „Des Moines Staats-Auzeiger" redigirte, hat sich seinem früheren Ge schvste wieder zugewendet und wird durch gründliches Bärbiereu seinen Knnden den Verlust zu ersetzen suchen, den die editouette Laufbahn mit sich brachte." der," sagt Jnlchen zu Mienchen. „Ich komme so bald ich kann." „Könntest du denn nicht noch etwas früher kommen? \n\n Auf dem St. Marys Cemetery in i e S i n a e w e e a u e K o o a e a w i e