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Das Lehrer-Seminar bei Milwaukee. Am 1. Mai d. I. habe ich dem drin genden Wunsche des sel. Dr. Salzmann HomäH. die Stelle als Rector am Lehrer das der Selige gegründet, übernommen. Nach der Einsicht, die ich seitdem in die Verhältnisse der An statt gewonnen, erlaube ich mir folgende Notizen 31t veröffentlichen, allen Freun den der katholischen Schule und des Se miliars zur Beruhigung und heilsamen Anregung. lk Das Lehrer-Seminar existirt wirk lich und zählt 55 Zöglinge. 2. Das Lehrer-Seminar berechtigt zu Den schönsten Hoffnungen für die Zukunft. 3. Damit das Haus sich rentire, [t vorläufig mit dem Seminar .ein Busineß College verbunden, welches augenblicklich 41 Zöglinge zählt, alle .katholisch. Die ses College soÄ eingehen, sobald Lehr nints-Candidaten da sind. 4. Das Haus ist tfür 100 Zöglinge eingerichtet. Sollte es da nicht möglich sein, iii kurzer Zeit einhundert junge Leute unter den deutschen Katholiken im Westen allein für den Lehrerstand zu ge nvinnen? Es ist möglich, denn wir haben sie nöthig zur Rettung der Jugend. Ob wir sie recht bald gewinnen, hängt zu nächst viöi den Priestern und Lehrern in bcn einzelnen Gemeinden ab. Zeigen diese wahres Interesse für die Schule, innige, christliche Liebe zur Jugend, so wird es ihnen an Nachfolgern nicht feh •Ich. xJa, meine Herren, vergessen wir nicht den alten Spruch: „Wenn die Kunst zu Grunde geht, so sind die Kunst (er selbst Schuld daran! Ich wende mich ferner an euch, christliche Eltern! Lehret cure Kinder, daß es auch noch ei-, neu höheren Verdienst gibt, als der all •mächtige Dollar, die Rettung unsterbli cher Seelen. Lehret sie, wie der Heiland sagt: „Wer eins von diesen Kleinen in Meinem Namen aufnimmt, der mimmt Mich auf." Und, christliche Jünglinge •sollte ich vergebens auf euer jugendliches, won Natur aus schon großmüthiges und •opferwilliges Herz rechnen? Nein ich -kenne euch zu gut, als daß ich einstimmen könnte in das unausgesetzte Klagen so Mancher über die Verdorbenheit »ndRe ligionslosigkeit der Jugend. Zeigt es, 'daß ich Recht habe, kommet 5. Weil das Seminar noch ziemlich -tief in Schulden steckt, die Unterhaltung desselben, namentlich für Mnsikinstrn -mente und Musiklehrer sehr viel kostet, -so muß vorläufig noch jeder Zöglinz Al :l£§ in Allem $175 jährlich bezahlen. Es ist Niemand, der bei dem Seminare Geld zu machen sucht, darum soll jener Preis heruntergesetzt werden sobald die 'Umstände es erlauben. 6. Deswegen möchte ich Vereine und einzelne Personen, die bisher so treu und opferwillig dem jungen Seminar zu Hilfe -gekommen, bitten, demselben auch ferner hin ihr Wohlwollen zu erhalten. Dieje nigen aber, die bisher noch mit ihrer Beisteuer zurückgehalten, weil sie immer noch zweifelhaft waren an dem guten Er folg des Seminars, mögen jetzt nur ge trost hervorkommen und ihr Scherflein beitragen, wo es noch Zeit ist. „Was diese und jene gekonnt haben, warum sonte ich das. nicht können?" sagte einst der hl. Augustin. .7. (Enthält die Ankündigung einer Lotterie zum Besten des Seminars. Wir Können dieselbe nicht abdrucken, da wir mit den Gesetzen des Staates Ohio nicht in Conflict gerathen wollen. Red.) Schließlich mochte ich die H. H. Eonfratres, die einen Lehrer vorn Semi nar für nächsten Herbst wünschen, bitten, sich möglichst bald zu melden und kurz und bündig dabei anzugeben, ob die Schule deutsch, oder englich, oder ge mischt ist, welche Klasse, das feste Ge Halt fur's Jahr, Nebeneinkünfte, Woh- nunq zu welchem Preise Kost zu haben I griffen e§ entsteht eine Entzündung, die ist. und —ob Ehoralgesang begünstigt das Gehirn affizirt und 'st em Sonnen ri!X StA it xwiffiMt Ittrt wird. 1 Durch Herrn I. 91. linger erhielten wir feie durch Herrn 31. Kalus gefertigte richtige Auflösung unserer Aufgabe No. 18. i e a u Mit der jetzt vor uns liegenden zwölf ten Lieferung des rühmlich bekannten Familienbuchs „derArzta s Hau s freu n d" (bei Frdr. e ard, Post Box 1001, in N e tv 9) 0 k) ist die sie bente Auflage nun complett erschienen. Einer Empfehlung bedarf dieses Buch kaum mehr da schon der Umstand, daß bereits sechs Auflagen davon verbreitet sind, genügend für dessen große praktische Brauchbarkeit spricht. Hervorzuheben Der Sonnenstich. Die große Hitze sollte Jedermann mahnen, sich thunlichst gegen die Gefah reu des Sonnenstiches vorzusehen. Mit einiger Vorsicht und einem nassen Ta schentuch ist es leicht, sich dagegen zu schützen, hundertfach schwerer schon ist es, einen davon Betroffenen Hilfe zu brin gen um aber Jedermann in den Stand zu setzen vorkommenden Falles auch in diesem Betreff dasNöthige zu thun, th ei len wir unseren Lesern nachstehende Vor schristen mit, die sich vielfach bewährt haben: Ist Jemand vom Sonnenstich befallen so schaffe man ihn in das nächstgelegene Haus, entferne alle seine Kleider und wasche ihn mit Eiswasser tüchtig von Kopf bis zu Füßen. Von Zeit zu Zeit lege man den Kopf des Kranken auf ein Stück Eis.. Bis ein Arzt eingetroffen ist, gebe man dem Kranken in ange messenen Zwischenräumen Brandy oder Ammonia. Dieses ist das -einfachste und zugleich praktischste Verfahren. Wird der Kranke aber von Krämpfen befallen, so müssen selbstverständlich an dere Methoden in Anwendung gebracht werden. Eines dieser Mittel ist, daß man dem Kranken 1|18 Gran Cvlobar Bohne.Extract eingibt, was selten seinen Zweck verfehlt. Ist die betreffende Per son sehr kräftig gebaut, so muß natürlich eine größere Dosis, in manchen Füllen bis zu einem Gran angegeben werden. Leidet der Patient aiich an Kopfweh, fo sollte ihm etwas „Bromide of Potash" gegeben werden. Ohne Hinzuziehung eines Arztes, sollten diese Mittel nie oder höchstens in- besonders dringlichen Fäl len angewendet werden. Arbeiter find am Meisten dem Son nenstich ausgesetzt und werden sie auch mehr davon betrogen, wie andere Per- tonen, da sie, besonders die Maurer, Backsteinleger zc. den ganzen Tag den sengenden Sonnenstrahlen ausgesetzt sind. Nach der Ansicht vieler Aerzte ent stehe Sonnenstich auch' noch auf folgende Weise: Schaut ein Fußgänger, ohne daß die Hitze' besonders groß ist, fort während auf ein von der Sonne beschie neues Trottoir, so werden davon die Nerven in ungewöhnlicher Weise ange« stich dann die Folge. In Fallen, wo Sonnenstiche tödtlichen Ausgang hatten, hat sich diese Todesursache bei der Ob bullion schon mehr wie einmal heraus gestellt. Etwa zwanzig Prozent aller Sonnenstiche nehmen einen tödtlichen Ausgang, wenn aber gleich geeignete Maßregeln getroffen würden, so können in den meisten Fällen die Patienten ge rettet werden. Das beste Mittel gegen Sonnenstich ist, daß man an heißen Tagen ruhig in einem kühlen Zimmer sitzen bleibt und sich einem süßen clolce far niente hin gibt. Allein da nicht Jedermann der Art sitnirt ist, um das thun zu können' so sollten Diejenigen, deren Beruf sie zwingt, sich der Sonne auszusetzendie Vorsicht gebrauchen, ein nasses Tuch im j..., Hut zu tragen, und sich von Zeit zu Zeit ist nur, daß diese Anfinge die Rccepteiden Kopf anzufeuchten. Mittel nicht nur in deutscher, sondern auch in stet nichts und hat sich als äußerst probat englischer Sprache enthält, so daß auch erwiesen. amerikanische Apotheken in denen nicht! deutsch gesprochen wird, nach diesem Buch Der Congre hatte am Tage die Medicine« zubereiten können. Es ist in or einer Vertagung eine in denn An dies ein Buch, welches denen, die es be sitzen, so manchen Dollar für ärztliche Hülfe erspart und Leute in allen Staa ten welche allein für dieses Buch reisen möchten, würden sicher ein gutes Geschäft machen. Erst kürzlich verkaufte davon ein Reisender in einem Mittelort binnen Monatsfrist gegen zweihundert Exem plare. I n i s n soll am Sam-' stag Abend der Jrländer Patrick Fallon in seinemKosthanse dreiPint 25 his fei) ge trunken haben Am SonntagMorgen fand man ihn als Leiche auf dem Stubenboden. W i e i e e e e n z a n a if er den Namen Gottes und den Eid schwur mißbrauchen, ergibt sich aus fol gendem Vorfall, der sich in letzter Woche iii Cincinnati zutrug. Von einem ge wissen I. Robinson wurden gegen ein DnkeIid Wirthc Vcrhaftsbefehle heraus geschworen. Einer derselben lautete auf den Namen I. Dodd, an Montgomery Rod. Dieser Mann hatte ungefähr 18 Monate zurück wirklich eine Wirtschaft dort, verließ aber Cincinnati im März oder April 1873. Seit dieser Zeit ist er nicht mehr hier gesehen worden und ist der Saloon geschlossen. Weil aber das Schild nicht abgenommen wurde, so glaubten die Temperenzler jedenfalls, daß Liquor dort verkauft werde, deshalb schwor dieser Robinson einen heiligen Eid beim Friedensrichter B. True, daß er dort Liquor getrunken habe! Vor 200 Jahren zählten Canada und die Ver. Staaten 200 Katholiken. Ver hundert Jahren gab es nördlich von New Meriko einen Bischof und 2000 Katholiken in Canada und in den Staa ten am Mississippi. Im Jahre 1790 wurde der erste Bischof in dgt Ver. Staaten Erzbifchof Carrol von. Bal timore ernannt auch zehn Jahre später gab es in Canada und den Ver. Staa ten nur einen Bischof. Im Jahre 1842 finden wir 9 Bischöfe in Canada und 16 in den Ver. Staaten, jetzt aber 26 in Canada und 66 in den Ver. Staaten. Die Katholiken in Amerika haben sich mithin in verhältnismäßig kurzem Zeit raum sehr beträchtlich vermehrt und wo xs vor hundert Jahren einen Katholiken gab, finden wir heute Taufende. Im peruanischen Departement u a Y a s find sehr ergiebige Kohlen Ohio Waiseufrenud. 7 lager aufgefunden worden man findet sie achtzehn Fuß mächtig und die Kohle ist schönster Anthracit. Sie sind sofort in Angriff genommen worden und die Be srachtuiig ist bequem, da die Gruben an der im Bau begriffenen Bahn von Cham bote nach Hnaraz liegen. An der südame rikanischen Westküste war man bisher vor zngswcise auf chilenische und englische Kohlen angewiesen. fo- italcii des Congresses sehr ungewöhnliche Frage in Verhandlung, nämlich eine Geldbewilligung von $25,000 an eine katholische milMhütigc Anstalt die Heimath für gebrechliche Personen bei derlei Geschlechtes in Washington, die unter der Obhut der kleinen Schwester der Armen steht. Obwohl Herr Garfield als Vorsil',ender des CommiteeS für Geldbewilligung entschieden gegen eine solche Geldbewillign ng, zu Gunsten einer reltQÖse-tt Genossenschaft auftrat, gelang es ihm damit nicht, auf das Haus einen sonderlichen Eindruck zu.machen, denn nur 43 Mitglieder stimmten gegen die Bewilligung, während 104 zu Gunsten derselben stimmten. meine Z e i u n g", das verbissene Leiborgan Bismarck's, stellte kürzlich ein mal der vielgeschniähten katholischen Geistlichkeit ein gutes Zeugnis ans. In einem Artikel über die Sterblichkeit der Geistlichen schreibt sie wörtlich: „Viel stärker ist aber die Sterblichkeit der ka tholischen Priester. Cölibate weisen im Allgemeinen eine größere Sterblichkeit ans, als verheirathete Männer. Dies ist indes nicht der Hauptgrund, denn die verheirateten griechisch-kath. Geistlichen haben eine noch viel stärkere Mortalität als die römischen. Der Hauptgrund ist nach Mr. Nelson in den Mühen und Beschwerden und Gefahren zn suchen, mit welchem das Amt des katholischen Priesters verbunden ist. Es läßt sich in dieser Beziehung der katholische Geistliche wohl mit dem Arzte vergleichen^ So weiiig wie dieser darf er sich nm stnnn und Wetter kümmern, wenn ihn seine Pflicht ruft weder eigenes Unwohlsein noch die Gefahr der Ansteckung darf ihn abhalten, dem Sterbenden den letzten Trost zu bringen." Und da glaubt man noch mit den Maigesetzen etwas ansrich ten zu können? Nach einem Telegramm der Wiene „N. Fr, Presse" aus Paris, verlautet da selbst, Prinz Napoleon werde sich jnU ber Tochter MacMahou's verloben, schüch terne Andentungen dieses merkwürdigen Ehebündnisses sind letzter Tage an ver schiedeiicit Stellen aufgetreten doch nie mals so bestimmt,wie in diesemTelegramm der „N. Fr. Presse". Die Geneigtheit des Sohnes Napoleon's 111., sich durch die Verlobung mit einer Tochter Mac Mahou's auf den französischen Thron zn schwingen, kann schwerlich ans Zweisei stoßen. Auch wird eine solche Ehe von der Kaiserin Engenie offenbar um so mehr begünstigt werden, als auch sie aus keiner souveraiuen Familie stammt, und die Theorie, welche Napoleon III. anläßlich seiner Vermählung mit der schönen Grä fin von Theba ausstellte und öffentlich be kauiü machte, durch eine solche Ehe seines Sohnes neuerdings bekräftigt würde. Daß MacMahon unter anderen Verhältnisftn nichts dagegen haben würde, läßt sich denken. Allein im vorliegenden Falle würde seine Zustimmung zugleich den Entschluß enthalten müssen, die Wieder herstellung des Kaiserthums durch einen Staatsstreich zu unternehmen. Nun hat man zwar bisher keine znver lässigen und unzweifelhaften Beweise für die Annahme, das MacMahon Legitimist oder Republikaner ist. Er hat im Gegen theil aus seinen Sympathien für dasKai )erreich nie ein Hehl gemacht. Allein er hat stets vor Allem als ein loyaler Mann, als ein moderner Bayard betrachtet seilt wol len. Und da dürfte es denn doch zweifel Haft sein ob seiiieTugend an der Lockung, kaiserlicherSchwiegerpapa zu werden,schei fern sollte. Denn aus legalem W ege läßt, sich, wie heute die Dinge in Frankreich lie gen dasKaiserlich nicht wieder herstellen.Es bedarf des Staatsstreiches. Uebrigens ist die Tochter des Marschalls, wenn nicht irren, kaum 10 Jahre alt. Die angckün bigte Verlobung würde daher' wenigstens keine augenblickliche Gefahr mit sich brin' gen. \n\n Ad reffe: Rev. Th. n er, St. Francis, Milwaukee Co., Wis. S t. Fr a n is im Juni 1874. i e „N o e n s ch e A ll e-