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gegeben: „Gehet nicht den Weg zu den Heiden, und ziehet nicht in die Städte der Samariter." Dieses Gebot des Herrn war auch wohl die Ursache, warum gerade das Oberhaupt der Kirche nach. Samaria ging. Er konnte ja am be* sten die so widerspruchsvoll aussehende Sache entscheiden. Als nun Petrus und Johannes zu den von Philippus Getauf ten nach Samaria kamen, ertheilten sie diesen durch Auflegung der Hände und Gebet das Sakrament der Firmung, wie dieses im 8 Cap. der Apostelgeschichte er zählt wird. Der h. Geist, der im Sak ramente der Firmung in die Seele kommt erschien aber damals in den ersten Zeiten des Christenthums unter sichtbaren Zei chen. Da nun Simon Magus sah, daß die Apostel durch Auslegung der Hände den h. Geist ertheilten, bot er ihnen Geld an und wollte dafür die Gewalt kaufen, das Sakrament der Firmung spenden zu können. Petni8 aber antwortete ihm „Dein Geld sei mit dir zum Verderben, weil du meintest, die Gabe Gottes zu be kommen für Geld. Du hast keinen An theil noch Erbe an dieser Lehre, denn dein Herz ist nicht ausrichtig vor Gott. Darum thue Buße über diese deine Bos heit. Aber er hat keine Buße gethan. Nach der Abreise der Apostel nannte er sich im Stolze seines Herzeus die große o e s k a t, den Sohn Gottes, das Wort Gottes, der Große, der All mächtige. Den Heiden sagte er, er sei ein Gott, den Juden aber, er sei der Messias, er habe sich den Juden gezeigt unter der Gestalt des Sohnes, nun zeige er sich den Samaritanern unter der Ge ft alt des Vaters. Ferner lehrte dieser arge erste Apostat die Weibergemeinschast, leugnete die Auferstehung der Todteu und sagte, die Welt sei ein Bild Gottes. Sein eigenes Bild ließ, er in der Gestalt des Jnpiter von den Heiden anbeten und das Bild seines Weibes unter der Gestalt der Minerva. Dieser erste Apostat wird auch der Asse Christi genannt. Wie nämlich Christus aus eiuem Simon den Petrus machte, das ist den Felsen, aus welchen Er Seine heilige katholische Kir che baute, so hat auch der Satan aus ei° tte 111 Simon den ersten Widersacher der Kirche gemacht, der von den Aposteln die bischöfliche Würde kaufen wollte, es aber nicht konnte, und der dann sich eine Ketz erei ausdachte, durch welche er außer der Kirche jene Herrschaft ausüben wollte, die er in der Kirche nicht erlangen konnte. Nach manchen Irrfahrten reiste dieser erste Apostat nach Rom wo damals der Kaiser Nero regierte. Dieser beschäftigte sich selbst mit Magierkünsten und Zaube rei, durch welche Mittel er vermeinte, recht lange regieren zu können. Der Apostat Simon fand daher am Hofe des Nero eine günstige Aufnahme. Als nun aber der Apostat zu Rom sein Unwesen trieb, kam auch Petrus nach Rom, um den Simon Magus zu bekämpfen. Der Apostat nämlich suchte, wie auch alle seine Nachfolger gethan haben, Verwir rung in die schon früher von Petrus be gründete katholische Gemeinde in Rom zu verbreiten, und die neuen Christen zum Abfalle zu bewegeu. Die Heiden aber verblendete er durch seine Zauber künste. So kündete er eines Tages an, daß er vor allem Volke sichtbar sich in die Luft erheben und zum Himmel fahren wolle. Auf diese Nachricht versammelte sich zur festgesetzten Zeit eine große Menge Heiden, um dem Schauspiel zu zusehen. Auch der Kaiser Nero hatte sich dazu eingefunden. Der Apostel Petrus aber befand sich in der Nähe des Thea ters von welchem aus Simon in den Himmel fliegen wollte und betete. Und Simon erhob sich wirklich durch Hülfe des Teufels in die Luft und die ganze Menge des Valkes klatschte ihm Beifall. Da aber blickte auch Petrus auf den in der Luft sich langsam erhebenden Aposta ten und sprach zu ihm: Wenn ich ein Mann Gottes, ein wahrer Apostel Jesu Christi, ein Lehrer der Wahrheit und nicht des Jrrthums bin, wie du Simon, so befehle ich den teuflischen Mächten, die den Simon Magus erheben, daß sie ihre Gewalt verlieren und er zum Gespötte derjenigen herabfalle, die er betrogen hat. Nach diesen Worten des Apostelfürsten fiel der Apostat mit heftigem Schlage aus der Luft aus den Boden und zerbrach das Hüftbeiu und die Fußgelenke. 'Die zahlreichen Zuschauer erhoben beim An blicke dieses göttlichen Strafgerichtes ein großes Geschrei und es riefen viele Stim men Es ist nur ein Gott, der von Pet rus mit Recht verkündet wird. So wurde der erste Apostat von dem ersten Papste nicht blos bildlich, sondern buch stäblich gestürzt. Und so ist es in der ei nc 11 oder andern Weise noch allen Apo staten ergangen, die es wagten, sich ge- gen die heilige katholische Kirche zu erhe den. Der neue Apostat ist der „altka tholische" Bischof Reinkens in Bonn. Er hat in der Thot eine gewisse Ähn lichkeit mit Simon Magus. Dieser wollte für Geld die Bischofswürde kau feu, Reinkeus hat sich dieselbe von den Jansenisten geholt, um von der prenßi scheu Negierung Geld zu erhalten. Der erste Apostat schleppte ein Weib mit sich herum und Rein kens hatte kürzlich eilten argen Skandalprozeß, der auf noch Schlimmeres deutet. Simon Magus war ein Feind des ersten Papstes, des h. Petrus, und wurde beschützt von dem er steit Verfolger, dem Kaiser Nero Rein kens ist ein Feind des heiligmäßigen Papstes Pius IX. und wird beschützt von dem neusten Verfolger der katholi schen Kirche, dem Kaiser Wilhelm. Dem ersten Apostaten wurde Beifall geklatscht von den alten Heiden, dem letzten Apo staten Rein tens wird Beifall geklatscht von unseren Neuheiten. Aber der erste Apostat sammt seinem Anhang kam schmählig zum Falle: und auch der neuste Apostat Reinkens wird früher oder später zum Falle kommen. J. Da Petrus betet, stürzt (Simon nieder, O Neinkens! zittere, er betet wieder. Das Zeichen des Thieres und die nahe Zukunft der kath. Kir.che. Portugal, schon seit Pombals Zeiten, und Spanien, schon lange ehe eine Jsa bella, ein Amadeus, ein Serrano sich der Regierung bemächtigten, haben aufgehört katholische Staaten zu sein, und ob auch jetzt ehr edler Fürst, ein edles Volk mit ritterlichem Muche sich erhebe: Umsonst! zu schwer, zu groß sind jene Sünden» die ans dem Bonrbonnenstamme lasten. Das Heil der Kirche kommt von Spanien nicht, von Frankreich nicht, von Irland nicht, von England nicht. England zwar scheint int pautheistischen Cnltur kämpf ganz neutral zu feilt. Aber es scheint nur so. Dort steckt der Götze der Staatsomnipotenz in einem Parlament,! einer dem Volke verantwortlichen Regie ruitg und einer Königin, welche nebenher Bischöfin der Landeskirche ist. Der Schwerpunkt der Politik liegt dort weder im Kopf, wie in Rußland, noch in den Füßen wie in Amerika sondern in der Mitte zwischen Beiden im Bauch und im Geldbeutel. Daraus läßt sich ermes seit, daß das Heil der Kirche nicht von England kommen kann, und wenn dieses Land auch vorderhand noch ruhig ist, fo kommt es nur davon her, daß es das Blut der Märtyrer, das es vor 200 und 300 Jahren mit vollen Zügen getrunken,' noch nicht ganz verdaut hat. Es wird nicht' mehr lange dauern bis es sich sei tten Schwägern, den Kaifern von Ruß land und Deutschland, gefälligst zur Seite stellt. Hat auch der brittische Staatslöwe noch nicht gebrüllt, so hat doch der englische Privat John Bull be reits gebellt. Die übrigen protestanti scheu Staaten Europas, welche alle mehr oder weniger Pilatusdienste verrichten, können wir füglich übergehen, uttt in Italien den modernen Herodes, Victor Emanuel, zu bewundern, der seinen grau samen Spott mit der katholischen Kirche treibt und den hohen Rath der gehei men Sekte zu hören, welche nicht müde wird, ihr „Kreuzige ihn!" zu schreien. Da ist Greuel der Verwüstung an heili ger Stätte. Der Papst, seiner rechtmä ßigen Besitzungen beraubt, ein Gefange ner im eignen Hause Kirchen, Klöster und wohlthätige Stiftungen eingezogen und zu Pferdeställen gemacht, Ordens leute verjagt und Prostitutionsleute an ihre Stelle gesetzt, Schulen unterdrückt und Theater nebst Ballet-Pädogogik fub stiinirt, Bifchöfe und Priester dem Hun ger und den Mißhandlungen des Pöbels preisgegeben, aber Jung-Jtalien von Staatswegcn mit Belustigungen ettnü sirt. Italien, ist einem großen Theil feines Volkes noch katholisch, aber in sei ner ofsicielleit Montiir eine Behausung des unreinen Geistes geworden, macht wohl keine Ansprüche darauf, als retten der Engel der katholischen Kirche sich auszuzeichnen. In Brasilien, Mexiko, Guatemala, Venezuela und den anderen südamerikanischen Staaten, Ecuador ausgenommen, erhebt sich gleichfalls die weltlicheMacht über die geistliche Gewalt, und wohin wir unseren Blick auch wen den mögen vom fernen Osten bis zum großen Westen, überall erhebt fich das Thier aus dem Abgrunde und droht die Errungenschaften eines 1800jährigen Cultnrkampfes zu erringen. Stille ist es uoch in den Vereinigten Staaten aber es ist die Stille vor dem Gewitter. Je langsamer sich die Wolken zusammenziehen, desto gewaltiger wird der Ausbruch des amerikanischen Torna dos sein. Gutmüthige Menschen, die von der angebornen Generosität des amerikanischen Volkes faseln Einfalls Pinsel, die den Firniß für Naturfarbe halten bilden sich ein, Amerika werde eine Beste des Katholicismus werden. Wie kann ein Volk, das der Venns und dem Mammon opfert das die Weiber, den Dollar und die Mode die Eitelkeit, den Ehrgeiz und Schwindel zu seinen Göttern macht das die Unbotmäßigkeit der Weiber gegen ihre Männer, der Kin der gegen ihre Eltern, der Schüler gegen ihre Lehrer, der Unterthanen gegen ihre Obrigkeit zum Prinzipe macht das ein Sammelsurium aller alten und neuen Ketzereien und Uneinigkeiten ist wie kann ein solches Volk, sage ich eine Hoffnung der katholischen Kirche werden? Vielmehr, nachdem das Thier ans dem Abgrund feine Rolle in Europa als Vor läufer abgespielt hat, wird die Jncarna tion des Teufels, d. h. der Antichrist, feine Rolle hier beginnen, uud nach den Osten und dem Westen, nach dem Nor den und dem Süden vom amerikanischen Babylon seine Befehle ertheilen. Vorläufig können wir Katholiken der Vereinigten Staaten uns auf folgende Süßigkeiten gefaßt machen': 1) die Pro klamiruug eines methodistifchen Staats götzcit von Washington 2) die Centra lisation und Leitung des Schulwesens von Bundeswegen 3) Schulzwang 4) Besteuerung des katholischen «Schul und Kirchenetgenthunts 5) Unterdückung vorerst des katholischen Schulwesens 6) obligatorische Civilehe 7) Koran des Weiberstimmrechts, Temperenzzwang u. Harems-Regierung 8) Omnipotent der absoluten Volksmajorität und letztens, Cremations-Oefen von Maine bis Ca lifornien von Texas bis Minnesota. Und dann wird die Liebe in Vielen er kalten, weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird und wenn Gott jene Tage Ohio Waisensrennd^ 7. nicht abkürzen würde, so könnte- Ntcrnnrnb selig werden. Dies sind die Aiissichtera für die nahe Zukunft der biholifcheTS Kirche am Ende des neunzehnten Jahr- Hunderts.' Geben ist seliger denn Nehmen» Ein junger Engländer ging einesTages mit seinem Lehrer spazieren. Sie sahen! neben dem Wege ein paar schimizige Schuhe stehen die wie sie vermutheten«, eiuem auf einem nahen Felde arbei tenders Manne gehörten, welcher, wie es schietr., bald mit seiner Arbeit zu Ende war. Detr Engländer machte dem Lehrer den Vor schlag, sich einen Spaß zu machen, iiidens sie die Schuhe versteckten und seitwärts im Gebüsche abwarten, um über die Ver legenheit des Bauers sich zu belustigen,, weint er feine Schuhe nicht mehr finde.. Er fand aber natürlich nicht die Zu stimmung des Lehrers, der vielmehr zix ihm sagte: „Man titiiß« sich nie aus Ui kosten der Armen lustig machen. Sic sind reich und daher im Stande, sich mtb dem (inneit Manne zugleich eine viel schönere Freude zn machen. Legen Si£ itt jeden dieser Schuhe einen Thaler uitfr dann wollen wir uns verstecken und afr warten." Der junge Engländer that e§ und verbarg sich mit dem Lehrer in das nahe Gebüsche. Bald hatte der Bauer seilte Arbeit vollendet und ging den Ackev entlang zur Stelle wo er die Schuhe hin gelegt hatte. Während er das Wams an- zog, fuhr er auch mit dem einen Fuße int ernen Schuh zog ihn aber rasch wieder zurück, als er etwas Hartes darin fühlte. Er bückte sich und fand den Thaler. Er staunen und Verwunderung malte sich) auf seinem Gesicht er besah den Thaler wandte in um und besah ihn nochmals und wieder. Er blickte sich nach aftr..S.ä-' ten unt, sah aber Niemanden. Nun scho5 er den Thaler in die Tasche, zog Sere Schuh an und auch den andern. Abetr wie wuchs fei» Erstaunen, als er auch iir diesem einen Thaler fand! Da ütierosi'^ tigte ihn das Gefühl, er siel auf bieKniec uud rief: „O Herr, fo ist's doch wahr^ daß du die Deiniaen nicht verfassest, fcre auf dich bauen. Du wußtest, daß mein Weib krank daheim liegt, meint Ktirber keiit Brot haben lind daß ich ohne Nach tut Hülfe war. Da hast du mir, du lieber himmlischer Vater, durch ein wohlthäti- ges Herz dieses Geld zugesendet damit mir geholfen würde. O segne das Werk zeug deiner Güte!" Tief gerührt, das Auge thränenfeucht, stand der junge Engländer da. „Nun", sagte der Lehrer, „sind Sie jetzt nicht ver gitügtcr, als wenn SieJhren Streich aus geführt hätten?" „Ach, mein theurcr Freund", erwiderte der Student, „Sie haben mir hier eine Lehre gegeben, die ich nimmer vergessen werde. Jetzt fühle ich die Wahrheit der schönen, bisher aber nie verstandenen Worte: Geben ist seli ger denn Nehmen." Eine W i o n i n e i n hat so eben ihren achten Ehemann begraben las» sen, und ihre Nachbarn fordern ans Be^ forgniß, es möchte, wenn dies fo fort ginge, ihnen schließlich fein Platz zu ihrem eigenen Grabe übrig bleiben, das Weib? min aits, daß sie sich jetzt einmal ein paar Jahre anders wohin begeben oder sich, ei nen Privatkirchhof anschaffen möge, —n Ein kluger Mann erklärte eurem Agenten des Bostoner Journals gegen über er ließe deshalb keine Anzeige in die Zeitung einrücken, weil ja doch Nie mand sie dort sehen würde. Später atier gerieth der Herr einmal in „Schwnlitä ten„ mit der Polizei und rückte mar aus eigenen Antrieb hin mit fünf Dollars an dasselbe Blatt heraus, damit man feinen: Namen darin nicht an den Pranger stelle.