Newspaper Page Text
test ihm doch gegen seinen Kittel -deinen Rock wuschen können 'Da klopfte es und der Bettler trat her ein nnd sogleich fiel' dem Barmherzigen ein Stein von der Brust, uud er rief: »»Höre, Alter, du kommst mir gelegen Wir wollen einen Tausch machen Mein langer Nock hindert mich recht bei der Ar beit ich will dir ihn gegen deine Jacke geben Du kannst ihn besser brauchen als ich Der Bettler lächelte und sagte Schö neu Dank für Euren guten Willen, ich habe aber heute schon ein Rock geschenkt bekommen. Wollt Ihr aber diese Nacht über mich beherbergen, so thut Ihr mir einen großen Gefallen!" :„,Geru, gern,"" rief Jener, „„du bleibst bei mir, ich will ans der Ofenbank schlafen, da schlaf ich so am liebsten lege dich in mein Bett V" Das liefe sich der Bettler' gesal- len, und schlief sanft in dem weichen Bett, während der Barmherzige auf der harten Oseubänk schlief. AmMorgen war der Bettler verschmun den, und hatte nicht einmal „Gott ver gelts" gesagt. Der Barmherzige aber meinte:. „„Der arme Mannhat gewiß noch einen weitenWeg vor sich, er dauert mich, das ich ihmnicht erst eine Biorgen snppe habe kochen können, ich hätte nicht s o a u e s a e n s o e n Wie er nun sein Bett machen wollte, konnte er die Decke kaum aufheben, so schwer war sie und als er schüttelte klingelte es seltsam, uud auf einmal zer riß sie, und lauter blanke Thaler rollten auf den Boden. Da machte der Barmherzige große Au gen und rief „„Das war ein souderbare Gast! Aber lieb ist mir's, daß er mir das schöne Geschenk gemacht, denn meine Arm nth hat mich doch oft recht gedrückt! Nun soll ein herrliches Leben geführt werden Das herrliche Leben bestand jedoch darin, daß der Barmherzige nicht mehr wartete, bis ein Armer ihn um eine Gabe ansprach, sondern die Armen in ihren Hütten aufsuchte, um.ihren Hilfe zu bringen. Als der Hartherzige von dem unver hofften Glücke seines Bruders hörte, be suchte er ihn einmal wieder und ließ sich die wunderbare Geschichte erzählen/ „Ei," dachte er, „wenn es Bettler gibt die so be zahlen, da lohnt sich's schon, solch' Lum pengcsindel zu beherbergen Mein Bruder ist ein feiner Fuchs! Es freut mich, daß ich hinter seine-Schliche gekommen bin Als der Hartherzige nach Haus kam, machte er seinem Plan und ließ ein großes Haus bauen und und mit goldenenBuch staben, die drei Ellen lang waren, daran schreiben: „Gasthaus für Bettler! Alles umsonst!" Das Haus aber lag vor der Stadt an der Landstraße, und er dachte: „Den Goldvogel will ich fangen! Hab' ich ihn erst, dann muß er der Reihe nach in allen hundert Betten schlafen! Dann bekomme ich Gold Genug:" In dem Gasthause wurde es bald le bendig. Von allen Seiten kamen Arme Und kehrten ein ließen sich speisen und tränken, und schliefen in den weichenBet^ ten: „Alles umsonst!"— Als aber die Kassen des steinreichen Mannes leer waren, und er sich vor sei neu Gläubigern kaum mehr treten konnte, kam endlich der alte Bettler mit der zer rissen ett Jacket Da machte der Hartherzige einenFreu densprung uud rief: „Nur herein guter Freund Alles umsonst!" Der alte Bettler aber schüttelte mit dem Kops, und sagte: „Alles um ion st!" und ging vorüber.— am Bei Erkältungen sollte immer sobald sobald als möglich Dr. August Kö nig' s a bu e u st e e an gewendet werden. Die katholische P.rcsse. Die Zahl der deutschen katholischen Wochen Matter wird mit dem Anfange des neuen Iah wei wieder um eins vermehrt werden. Dasselbe wird in Detroit, Mich., erscheinen und den Titel:' „Die Stimme der Wahrheit" führen. Die Heren I. B. Müller und ($. Andries sind die Herausgeber und Eigenthüiner des neuen Blattes. Wir wünschen dein neuen Unterneh men Von ganzem Herzen den besten Erfolg. Wenn auch' früher schon Stimmen laut gewor den sind, welche die Befürchtung aussprachen, das wir zu viele Wochenblätter bekommen wür den, so sind wir diesen gegenüber ganz der entgegengesehen Ansicht. Es ist nicht ujnthlucn« big) daß einige wenige katholische Blätter den ganzen immensen Raum der Bereinigten Stimm ten bedecken, sondern wir halten es für besser, daß das Terrain ans viele Zektungeu vertheilt werde. Erst wenn jede Diözese im ganzen Lande ihre eigene deutsche und ihre eigene eng tische Zeitung besitzt, erst dann werden wir sa gen,* es sei nun des Enten gei.ug gethan. Wir Katholiken stehen noch immer hinter den Sekten Zurück im Zeitnngswesen und wir begrüßen da her jeden Fortschritt in dieser Richtung mit .Freuden. Außer dieser deutschen katholischen Zeitung wird auch ein neues englisches katholischesBlatt angekündigt, und zwar von der Hauptstadt un seres Staates Ohio, von Columbus ans. Das neue Blatt erhält, den Titel: THE CATHOLIC COLUMBIAN und wird pnblicirt van der Columbian Druck Gesellschaft. Das Blatt wird zugleich das of ficicllc Organ der Diözese Columbus. Wir begrüßen dieses Unternehmen ebenfalls mit Freuden und wünschen dem Blatte den besten Erfolg. —E i 11 o,,r i ii e e S ch w i n e wurde kürzlich in Detroit, Michigan, ver übt. Ein dortiger Kaufmann wurde näin lich von einem Unbekannten ersucht, ihn an das Sterbelager eines Herren zu be gleiten, der ihm eine wichtige MitlHei lung zu machen habe. Nur ungern will fahrte der Kaufmann diesem Verlangen und nahm von dem ausfallend munter aussehenden Todes-Candidaten das Ge ständniß entgegen, derselbe habe ihn in St. Joseph. Mo., wo der betreffende Kaufmann im Jahre 1857 ein Schuh und Stiefel Geschäft besessen, um ein Paar Stiefeln nnd eilte Mühe zusammen im Werthe von ca. acht Dol lars bestohlen. Nicht aber als bis er von ihmVerzeihuug sür sein^Vergehen erlangt, könne er ruhig sterben, jedensalls aber müsse er fünfzehn Dollars, als Werth der gestohlenen Sachen mit Zinseszins. von dem Rcuiaeu annehmen. Der Kauf mann konnte sich zwar nicht entsinnen, jemals um ein Paar Stieseln und eine Mütze bestohlen worden zu sein, war je doch von der seltener Reumüthigkeit des Sterbenden so gerühmt, daß er ihm vollste Verzeihung zusicherte. Anfangs sträubte er sich, die osferirten fünzehn Dollars an zunehmen erst als der Sterbende mit verhaltenem Schluchzen wiederholt er klärte, er würde seinen Todeskampf durch seine fortgesetzte Weigerung nur verlän gern, ließ sich der bis zu Thräuen ge rührte Kaufmann erweichen, eine ihm vom Freund des Sterbenden präsentirte $100^Note anzunehmen. Leider hatte der Kaufmann nur $56 in de* Tasche, doch erklärte der Freund sofort, er solle nur die $100=Notc dem Sterbenden zu Liebe nehmen er werde sich später den Rest von $29 bei ihm abholen. —'Vergebens wartender Kaufmann Stunde umStunde auf die Rückkehr des Freundes und un tersuchte, mißtrauisch geworden, endlich die bewußte $100 Note, welche bei Em pfang genau zu prüfen sein von Thränen getrübtes Auge nicht vermocht hatte, um zu entdecken.—daß dieselbe ein angezeich netes Falsisicat sei. Sofortige polizeiliche Nachforschungen ergaben,_ daß beide Schwindler, nachdem selbe ihr Gewissen und die Börse desKaufmannes erleichterte spurlos verschwunden waren. Bei den in Koblenz stattfindenden Gerichtsverhandlungen erreignetc sich einst folgender komische Fall, EincmGuts- besitzer waren 15 Hammel gestohlen wor den* die er jedoch glücklicherweise noch, lebend bei. einem dortigen Metzger wie derfand, und da dieser den Verkäufer der- 1 selben tin ihn nachwies sich auch noch mehre Anzeichen ergaben, so ließ das Ge richt den nahmhaft gemachten Verkäufer verhaften und die Hammel in gerichtlichen Verwahr nehmen. Da der Angeklagte be stritt daß diese fraglichen Hammel die dem Gutbesitzer gestohlenen seien, so erbot sich letzterer, den Beweis dafür sogleich zu liefern. Unter den gestohlenen Hammeln sei nämlich auch der sogenannte Leitham mel, den sein Schäfer ausgezogen habe und der Letzterem auf den Zuruf,, Kläs chen" folge,' während er auf den Ruf je des Dritten, selbst seines des Eigen thinners, gar nicht höre. Er habe des habe seinen Schäfer mitgebracht, nnd da die Hammel vor dem Gerichtslocale im Freien sich befänden, so möge der Ge richlshof sich nur dahin begeben nnd sich durch de ii Augenschein überzeugen. Auf Einladung des Präsidenten verfüg ten sich nun Richter nebst Geschworenen, Verteidigern und dem Angeklagten auf den Schloßplatz, wo die Schafe waren nnd der Präsident den Bestvhlenen sowie noch andere Personen dem Hammel mit dem erwähnten Namen zurufen ließ, ohne daß sich einer der Wolleträger auf den Ruf gerührt hätte: als nun aber der Schäfer aufgefordert rief „Kläschen, kennst dn mich nicht mehr! Kläschen, komm doch, zu mir!" horchte der Hain nie! sogleich auf und im Nu sprang er auf den Schäfer zu, setzte ihm die Vor dersiiße auf die Schultern und schmeichelte und koste ihn wie einen alten Bekannten. Wahrhaft komisch war nun der Anblick, wie die übrigen Hammel, als Kläschen nach dem Schäfer zulief, diesem in groß ter Eile nachrannten. Nach geschlossener Verhandlung sprachen die Geschworenen das „Schuldig" aus und der Gerichtshof vernrtheilte den Beklagten zu fünfjähriger Zuchthausstrafe. Eiu .Jüngling ging über Land, da begegnet ihm ein Schiffsinann und sie sprachen von allerhand Sachen. So ka inen sie auf ihre Eltern und der Schiffs mann erzählte: In diesem Jahre ist mir mein Vater ertrunken und fünf Jahre sind es, daß meim Großvater ertrank. Der Jüngling sprach: so wollt' ich kein Schiffsmann bleiben. Fürchtest du denn nicht, tu eil n du in deinem Schiffe bleibst, auch zu ertrinken? Der Schiffsmann sprach: Sag' mir, wo ist dein Vater ge starben Antwortet jener: er ist im Bett gestorben.— Und wo ist dein Großvater gestorben?— Er ist auch im Bett gestor ben. „Also," sprach der Schiffsmann, „fürchtest dn dich denn nicht, wenn duin's Bett ge'st. auch zu sterben?" Das war eine weise Frag', da wir weder Zeit noch Ort wissen, wo uns der Tod findet. Zu London kam zu Zeiten der ehe maligen Katholikenverfolgung ein junger Mensch in den Verdacht, daß er nicht al lein katholisch sei, sondern auch heimliche Zusammenkünfte undBetstunden in seiner Wohnung verstattete. Der Friedensrichter seines Viertels ließ ihn zu sich kommen, verwies ihm seine Verwegenheit, und nach einigem Wortwechsel legte er ihm auf, daß er, um sich von diesem Verdachte zn reinigen, kurzweg den Papst einen «Schur ken heißen soÜte. Der Mann versetzte: „Ich kenne den Papst nicht, wie kann ich denn einen Menschen schimpfen, den ich in meinen Leben nicht gesehen habe. Wäre mir aber der Papst so gnt bekannt, als Euere Herrlichkeit, so wollte ich ihn wohl zehnmal einen Schurken heißen." Keine Wohlthat ist größer, als die des Un terrichts und der Bildung. Es ist eine Schande, wenn der Mensch sich seines Standes schämt. Schwielen an den.Händen sind ehrenvoller, als goldene dünge, Ohio Waifeufrennd. 5 Die Nuinen von Strata Florida, In wilder Zeit des Krieges führt' Lord Worcester seine Schaar Längs eines Klosters Mauern hin, Das wüst und öde war. Ephen umschlang dou Hochaltar, Und wo einst fromm die Mönch gekniet, Den scheuen Hasen, das slücht'ge Reh Man sorglos schweifen sieht. Zum Himmel hob er seinen Blick Als er zurück ihn wandt, Sah er ein Weib vor Alter grau Än der zersall'uen Wand. „Wohl hundert Jahr die Frau schon lebt," Ihm flüstert mau iu's Ohr, Und wie noch so der Krieger sprach, Schon wankte sie hervor. Lord Worcester auf dem edlen Roh Zum Sattel mild sich neigt, Zu hören die Stimme der alten Frau, Die Zeit und Gram gebeugt Er lauscht' voll Lieb' dem leisen Wort Verwundert empor er blickt': „Bewahrtet den alten Glauben ihr?" Fragt staunend er entzückt. „Nur ihn bewahrt' ich," sanft sie sprach, „Von allem, was Gott einst gab, Durch unsere liebe Frau ich hoff' Zu wahren ihn bis an's Grab." „Wo hörtet ihr Mesf', saht Priesterihv, Die dem alten Glauben treu? Welch kühner Mönch, welch Jesuit Stand euch denn tröstend bei?" „Keine Mess' ich hört', als nur im Traum, Kein einziger Priester ließ sich sehn Seit sechzig Jahr und länger noch In meiner Heimath Höhn. Doch sprach ich bei Tag und bei Nacht Die Gebete der alten Zeit Und kniet' im Gemach, wenn die Glocke klang, War leer gleich ihr Geläut'. Ich hoffte, daß irgend Messe war' Auf weitem Erdenrund Und schwieg, als des Glaubens köstlich Gut Verlängnet der Anderen Muntv Vom neuen Glauben ich keinen sah, Dess' Leben heilig und rein, Ihre Lieb' erkaltete schnell, für Gott Litt Keiner die mindeste Pein. Und ich hielt meinen Glauben fest. An die sechzig Jahre und mehr, Und wie ich gelebt, hoff' zu sterben ich Im Glauben von Alters her Vielleicht, daß von der Erd er schon Und aus jeglichem Herzen schwand. Doch dies ich weiss, daß ich sicher ihn Bald finde im bessern Laud." Lord Worcester seufzt, als er faßt ihre Hand, Tief fühlend ruft er aus: „O kommt nach Nagland, meinem alten Schloß Und rastet in meinem Hans. Ein Priester der alten Kirche bringt Das heilige Opfer dar, Und Ostern hoff' ich euch zu sehn Dort knieen am Altar." Die Hand, die er hielt, zittert' lciS, Ihr Antlitz war todtenbleich, Und sie neigte das Haupt vor Freude stumm, Schon jetzt in der Hoffnung reich. Gar bald sie weilt' in den Hallen der Burg Andern Morgens war Mess' allhie. Doch des Priesters Meßgewand war schwarz Eine Todtenmesse war sie. Zu groß war die Freude, die Hoffnung zu jah,. Daß plötzlich die Saite sprang, Die an's Leben gefesselt den freien Geist, Der nun zuut 'Himmel sich schwang. Die Seel', die den Glauben so treu bewahrt, Sucht irdischen Tempel nicht mehr, Doch der Frommen Leib, die vor Freude starb, Bracht' zum Altare man her. Und knicend dort bei der starren Gestalt Lord Worcester sprach voll Schmerz: „Starb dann vor Freud', dies theure Weib, Und hub-sie sich himmelwärts Als eben Gott zu dienen sie kommt Im armen ErdenhanS, Wie froh wird fein ihr Gottesdienst, Wo naht kein Todesgraus! 9 A n s i e s e i i n w i e gemeldet :°„Der Verkauf der dem Bischöfe neulich abgepfändeten Gegenstände ist bis auf Weiteres ausgesetzt. Diese? Tage er hielt der Bischof die Aufforderung, die wegen Nichtbesetzung der Pfarre Goslar über ihn verhängte Geldstrafe von 400 Thlru. bei Verimidung von Exekution zu bezahlen, sowie, die genannte Pfarre bei Vermeidung einer weiteren Geldstrafe von 600 Thlrn bis zum 1. Dezember dauernd wieder zu besetzen." Wer nicht fremde Länder gesehen hat, weiß feine Heimath nicht zu schätzen.