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6. Ohio Waismfreund. Gemeinnützige Kenntnisse. Bettelmvnche, Mönche, welche ge- mäs ihrer Ordens-Regel ihren Unterhalt aus milden Gaben gewinnen. Die Bet telordeu sind zu Anfang des 18. Jahr hunderts entstanden, Als ihre Stifter müssen der heilige Franciscüs von Assisi und der heilige Dominicus betrachtet werden. Gegenüber der vielfach in tier. Kirche herrschend gewordenen Verweltli chnng äußerte sich das Streben nach Rückkehr zur apostolischen Strenge und Sitteneinfalt. So entstanden die zwei großen Bettelorden, von denen der des h. Franciscüs 1210 und der des h. Domi nien s 1216 die päpstliche Bestätigung er hielt. Ganz der göttlichen Vorsehung vertrauend, wollten diese Mönche ihre große Demnth besonders im Erbetteln ihres Unterhaltes üben, wodurch das Mönchthum eine Mannigfaltigkeit in der Gestaltung, die Askese ihre Vollendung, die Kirche eine Hauptstühe erhielt. Letz teres wurden die Bettelorden um so mehr nachdem sie die eifrigsten Psteger der "Wissenschaft geworden nnd ihre Mitglie der als Universitätslehrer die öffentliche Achtung gewonnen hatte. Die größten Theologen des 13. und 13. Jahrhunderts waren Bettelmönche, was die Namen ei nes Thomas von Aqitin, Bonaventura uud Dnns Scotus hinlänglich beurkun den. Außerdem haben die Dominicaner als Missionäre unbestrittenes Verdienst. Bewegung eines Körpers nennt man im Gegensatz zur Ruhe die Verän dernng seines Ortes. Man unterschei det zunächst eine absolute von einer rela tiven Bewegung und versteht unter erste rer die Veränderung eines Körpers im Räume ohne Bezug auf einen andern Gegenstand, während man unter letzterer die Ortsveränderuug in Beziehung auf einen dritten Puukt begreift. Bezüglich ihrer Geschwindigkeit kann eine Bewegung gleichförmig sein wenn sie gleich bleibt, oder ungleichförmig, wenn sie entweder "zu- oder abnimmt. Die Richtung betref- fend, so ist die Bewegung freifallender Körper geradlinig, während die der Pla ii etc it krummlinig ist. Gemessen wird die Größe der Bewegung, d. h. die Gewalt, welche ein bewegter gegen ruhende Körper auszuüben im Stande ist, dnrch das Pro bit ft seiner Masse und Geschwindigkeit. Iii der Astronomie unterscheidet man eine wahre von einer scheinbaren Bewegung. Wahre Bewegung heißt z. B. der Lauf eines Planeten um die Sonne ohne Be zng auf die Erde wir nehmen aber von dieser aus nur eine scheinbare Bewegung wahr. Bibel, die' Sammlung derjenigen Schriften, von welchen die durch den hl. Geist erleuchtete und geleitete Kirche weiß und erklärt hat, daß dieselben von Män nern verfaßt sind, welche sich bei Nieder schreibung dieser Bücher der gnadenvollen Erleuchtung und Führung des nämlichen hl. Geistes zu erfreuen hatten. Nur durch diesen höhern Beistand bei der Aufzeich nung erhalten diese Bücher den Charakter heiliger Schriften, weil auch hiedurch ihr Inhalt nothwendig ein heiliger wird. Diesen Inhalt bilden entweder trausceiv dentale Wahrheiten dogmatischen oder ethischen Betreffes, welche Gott den Men scheu mittheilen, offenbaren wollte, und diese sind den Verfassern vom hl. Geiste unmittelbar eingegeben, oder er bezieht sich auf die Geschichte der Offenbarung und der., dieselbe empfaiVgenden Völker und Personen, oder er bildet Auszeichnung religiöser Anschauungen, Gebctsformen, Ausdruck' gottbegeisterter Gemüthsstim mungen. Regeln hl. Lebensweisheit 2C„ immer aber waren die hl. Verfasser durch Gottes Beistand von Jrrthnm nnd Täu schling bewahrt, Da die Offenbarung sich aus die gegenseitige Beziehung Got tes zu den Menschen stützt, indem Gott mittheilt und gebietet, der Mensch im Glauben ausnehmen und gehorchen muß uud hiefür wieder die Verheißungen der Erlösung und Beseligung erhält, so gilt sie als Bund Gottes mit den Menschen und die heiligen Bücher heißen Bundes schriften uud die, welche vor. Christus geschrieben wurden und sich auf den kernt menden Erlöser beziehen, heißen der Alte Bund, dagegen jene, welche nach Christus versaßt wurden und die Verkündigung der vollzogenen Erlösung als vollendete Thatsache zum Gegenstande haben, der Nene Bund. Dieser Bund findet seine wesentliche Vollziehung nur durch den Tod des Erlösers und wird darum mit Recht Testament genannt und daher die Bezeichnung Altes und Neues Testament. Es steht der Annahme nichts entgegen, daß außer den genannten Schriften noch andere von inspirirten Verfassern geschrie ben worden seien, die aber nicht.anf uns gekommen sind jedenfalls wäre ihr In halt nicht von universaler Bedeutung ge wesen uud sie konnten dann auf Zulas sung Gottes ohne Beeinträchtigung der Offenbarung und ihrer Geschichte verlo reu gehen. Anderseits tauchte» verschie dene Schriften auf, deren Inhalt gerade zu erdichtet uu'd den feststehenden Offen barnugswahrheiten entgegen war oder deren Inhalt sogar fromm uud rechtgläu big, deren Verfasser jedoch nicht als in spirirt anerkannt werden konnten und solche Schriften wurden nicht zur Lesung zugelassen und Apokryphen genannt. Obgleich zu verschiedenen Zeiten einzelne Private, gelehrte und heilige Männer mehr oder minder vollständige Verzeich nisse der ihnen zunächst liegenden hl. Schriften' zusammenstellten, so haben doch nur die von der Kirche als solcher aus allgemeinen Concilien kundgegebenen Verzeichnisse eine Autorität und stellten die Regel fest, welche Schriften von Gott erleuchteten Verfassern sind und. zu den gottesdienstlichen Lesungen gebraucht wer den dürfen. Der größte Theil der alttestamentli che» Schriften ist in hebräischer Sprache verfaßt und diese bilden den Kanon der palästinischen Juden einige jedoch sind entweder nicht mehr im hebräischen Ur text vorhanden oder' waren schon an fänglich in griechischer Sprache geschrie ben und diese wurden nur von den alex andrinischen Juden aufgenommen. Die ersteren heiße» auch protokauonische Schriften, die letztern denterokanonische da aber die Kirche keinen Unterschied, kennt bezüglich ihres Ursprungs, Inhal tes, Ansehens :c., so ist diese Anseinder Haltung mehr sprachlicher als beweiskräf- tiger Bedeutung, in der Kirche. Bei den meisten protestantischen Fractionen gelten die denterokanonischen Bücher geradezu als apokryph. Die Kirche hat lange und sorgfältig geprüft unter Leitung des hl. Geistes nnd Niemand kann sagen, daß sie ohne gewichtige Gründe gerade diese Bü eher als hl. Schriften erklärt habe auch wurde ihr in der ganzen Geschichte noch nie der Vorwurf gemacht, daß sie ein zur Bibel nachweisbar gehöriges Buch nicht aufgenommen oöer verworfen habe. Aehnlicher Sorgfalt und Ehrfurcht ha ben sich außer der Kirche die hl. Schriften nicht zu erfreuen. Von den ersten Jahr Hunderten an ist es ein Zeichen häretischen Geistes, einzelne Bücher oder Abschnitte zu verwerfen, wenn diese Schriften ans gestellte Irrlehren zu^Schanden machten. Am weitesten ging wohl seit Luther der Protestautismus und es ist sicher nicht zu viel gesagt, wenn behauptet wird, daß nicht ein einziger Vers in der ganzen Bi bel des Alten und Neuen Testaments sei, welcher nicht von dem einen oder andern .protestantischen Gelehrten verworfen, an gezweifelt, der Form nach beanstandet und geändert wurde, während stets und aller- würts gleichzeitig gerühmt wird, im Pro testäntismus werde die Bibel hoch in Eh reu gehalten, dagegen von der katholi scheu Kirche mißachtet. Nur weil die katholische Kirche die Bibel als heilige Schrift hochehrt, hat sie dieselbe fünfzehn Jahrhunderte laug durch alle Stürme der .Häresie und des Schisma hindurch bis in die Periode des Protestantismus unversehrt erhalten und in den Werth vollsten Handschriften, Ausgaben und Übersetzungen in allen Spraken verbrei tet sie ehrt die Bibel als heiliges Buch, aber freilich als Buch, dessen Buchstaben erst Leben erhalten durch den Geist, der in der Kirche waltet, aber sie kann ver nünftiger Weife keine -einseitige Ueber schätzuug der tobten Schriftzüge dulden, welche nach Ausweis der Geschichte stets in das Gegenteil schnell umschlägt und die Bibel zum Tummelplatz menschlicher .Willkür und srevlen Jrrthums macht, wie ja der lächerlichste Pietismus uud der rasendste Fanatismus aller Secteu für seine Launen und Einfälle allezeit die Bibel als Quelle und Stütze erklärte. Die Bibel als Buch kann nie Offen barnngsqnclle oder Glaubensquelle, am allerwenigsten die einzige genannt wer den Quelle der Offenbarung kann nur Gott sein, Quelle des Glaubens nur die Predigt, das lebendige Wort der Kirche, weil der Glaube nur aus Anhören grün det. Aber die Bibel gilt der Kirche als Urkunde und Hinterlage der Offenbarung als wichtigste und entscheidende aber nicht als einzige Beweisquelte für Dogmen des Glaubens und des christli chen Lebens. Da ja die Kirche, nament lich bezüglich des nenen Testaments, die Veranlassung der einzelnen Schriften kennt, welche durchgängig nur Gelegen Hetzschriften, meist mit sehr scharfer per sönlicher lokaler und zeitweiliger Umgren znng sind, so ist es au sich klar, daß die Verfasser keine vollständige und systema tisch geordnete Glaubens- und Sitten lehre schreiben wollten und konnten und darum muß die Kirche immerdar den Satz als irrig abweisen: „man braucht nur zu glauben, was klar und deutlich in der Bibel steht," weil gerade dieser Haupt uud Fundamental)alt nicht in der Bibel steht und außer der Kirche auch nicht über eine einzige Glaubenswahrheit Ueberein stimmung herrscht, also Klarheit und Deutlichkeit nicht vorhanden sein kann, und deshalb gar nichts geglaubt werden dürfte. A e w ö e Zur Gedächtuißiibnng für tin je it jungen Leser i Ii ö s', (tat.) gallsüchtig. i o ap ic, (gr.) Lebensbeschreibung. Biologie, (gr.) Lebcnslchre. Bin in i e it, (fr.) beschimpfen. Blasi,r t, (fr.) gleichgültig. 931 as pH e i c, (fr.) Gotteslästerung. Aufgabe No. 44. Fritz, Franz nnd Hans, die sahen. Geld Auf einem Tische hingezählt. Fritz sprach Mein Pocketbuch enthält Zweimal so viel, als dieses Geld. Da Hab' ich dreimal so viel, sagt Franz Als du im Pocketbuch hast ganz. Hans wendet sich anFranz und setzt hinzu: Und ich Hab' viermal so viel, als dn. 1(50 Thaler hatten sie alle Drei. Rechne nun aus und sag' es ohne Scheu, Wie viel Geld auf dem Tische wohl lag. Und jede Person gehabt haben mag? Auslösung der vorletzten Ausgabe. Die Dame war 28 Jahre alt. Richtige Sluflofungcii wurden eingesandt von Ioftph H. Wilkins, Cincinnati, Einum Merk, Dayton £., .G. F. Zitt, Pomeroy, Mrs.' Roe bei, Hamilton, O., Joseph Wewcll, Cincinnati. Matthias Speicher, Dayton, £., Maria Hin terschitt, Columbus, O. Irdisch uud NeberirdiscH. 3. Predigt. Der hl. Pinte 113 Ferrcrius, ein Priester aus Spanien, durchzog als unermüdlicher Missions-, Priester vom Jahre 1389 bis 1419 nicht blos alle Provinzen.seines Vaterlandes, sondern auch Südfrankreich, Savoyci Burgund, Flandern, die Picardie, Nor mandie, Poitou und die Bretagne. Dar auf ist er durch die Lombardei gegen Ge itiui gezogen und gegen Toscana hinun ter bis er, von seinem Könige abberu sen, neuerdings über die Baleareu nach Spanien zurückkehren mußte. Dann als ihn Heinrich IV. von Lancaster nach England hinüber erbeten, besuchte er auch diese Insel und ging bis Schott land hinauf und nach Irland hinüber. Wohin er sich wendete, zogen ihm Für sten, Bischöfen, Prälaten nnd der ganze Clerns unter Gesängen entgegen nnd er ritt dann in aller Demuth in Mitte des Prachtznges daher. Kam er dann in eine Stadt, dann mochte in den Stunden wo er predigte, kein Handwerker bei sei ner Arbeit zurückbleiben die öffentliche» Lehrer unterbrachen ihre Vorträge,- nnd so groß war das Verlangen, ihn zu hö ren, daß kaum die Kranken zu Hanse ge halten werden konnten. Er selber war in seinem Werke rastlos bemüht nur 5 Stunden pflegte er dem Schlafe zu ge-' ltten, dann las er Messe nnd ging so rt ans Tagewerk. Er war immer nnd überall von großen Volksmassen beglei tet, oft an 80,000, die gekommen, um ihn zu hören, oder unter seiner Leitung Ue bnngen anzustellen. Für die Bedürfnisse aller dieser Leute hatte er dann vorgesorgt durch Priester, die er aus verschiedeneu Orden dazu erwählt und die Beicht sa ßen, den Gottesdienst abhielten, Bupziigc. anordneten und die Almosen unter die Bedürftigen austheilten, während Notare im Zuge sich befanden, um bei Aussöh nnngen, die er herbeigeführt, sogleich die uöthigen Doenmente auszufertigen. Und so eindringend war seine Rede, daß man die Zahl der Lasterhaften im Allgemein neu, die er bekehrte, auf 100,000 berech nete von denen Manche 'zuvor in ihrer Zerknirschung vor allem Volke ein Be kenntniß ihrer Sünden abgelegt. In Spanien' allein brachte er mehr als 25, 000 Juden zum christlichen Glauben und weihte viele Synagogen in Kirchen um wie er auch 8000 Sarazenen eben Hort bekehrte. Viele Klöster, Kirchen, Hospi täler. Brücken wurden an vielen Orten auf sein Zureden erbaut. Alle Städte die er durchwandert, gaben Zengniß von der Macht seines Wortes, um die Gemü ther zu versöhnen nicht zu zählen waren die Fälle, in beneat er den Laus alter Blutrache, unterbrochen und der blutigen Folge von Wechselmorden Grenzen ge setzt. Die Zahl der Buhlerinnen, Kupp ler, Mörder, Seeräuber, Wucherer, Got teslästerer, die er zur Erkenntniß ihrer Verbrechen gebracht, wird allein ans 40,= 000 angeschlagen. Und es war kein Wunder, daß er solche Wirkung hervor brachte denn mit der Heiligkeit des Le bens.verband er jene gewaltige Bered samkeit, die eben so durch bat Ernst des Inhaltes, wie durch den Glanz des Vor trags ausgezeichnet war: so daß Alle, durch seine Feuerreden angeregt, nicht ei nen Menschen, sondern einen Eilgeldes Himmels zu hören glaubten wie denn auch Manche die Engel während der Rede tint ihn geschäftig erblickten. Alles, was er vorbrachte, war auf die h. Schrift und das Zeugniß heiliger Männer be gründet, und da er alle diese Zeugnisse immer gegenwärtig im Gedächtniß hatte überraschte sein Vortrag die Hörer durch feinen Reichthum, während er sie durch die einwohnenbe Kraft erschütterte. Sein Organ war dabei also beschaffen, baß es ihm ganz nach Willen gehorchte, itttb nach beut Bedürfnisse des Augenblicks scharfe, ernste, weiche, immer ergreifende