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-Ein Familienblatt Wochenschau. (Inland.) Eine Washingtoner Zeitung, das „Capitol" enthält Andeutungen, denen zufolge eine Menge SJcten verbrannt oder vernichtet werden sollen, damit der nächste Kongreß keine Untersuchungen anstellen könne ferner heißt es in dem genannten Blatte, daß im Falle einer Untersuchung im Ministerium des Innern Staats Sekretär Delany aus dem Lande flüchten würde. Auch wird behauptet, daß wichtige Aktenstücke aus dem Schatzamt gestohlen worden sind bei Beendigung des Krieges seien noch für $850,000,000 Kriegsbe stände vorhanden gewesen und Vieles seither verkauft und das Geld in ungehö riger Weise verausgabt worden. a rr i s u Pa., 2. Febr. Im hiesigen Repräsentantenhaus spielte sich gestern Abend eine scandalöse Scene ab. Kurz nach Eröffnung der Sitzung ward von W. Cooper Talley die Berathung einer Petition von Bürgern von Lancaster County beantragt, worin sie den Sitz des D. P. Rosenmiller, eines Republikaners von jenem Distrikt für vakant erklärt sehen wollen. Die Petition war am er sten Tage der Session, ehe die Mitglie der eingeschworen worden, eingebracht, aber zurückgelegt worden. Die Republi kaner erhoben den Einwand, die Petition könne nicht in Erwägung gezogen werden, wenn sie nicht von Neuem vorgelegt würde Der Sprecher (Herv Patterson) wies den Einwand zurück, und als gegen seine Entscheidung appellirt wurde entspann sich eine lebhafte Debatte. Schließlich wurde die Entscheidung des Sprechers mit 100 gegen 75 Stimmen gutgeheißen, worauf der Republikaner Wolfe den Ord nungsruf erhob daß eine Zweidrittcls Majorität nöthig sei um die Petition auszunehmen. Der Sprecher entschied gegen diese Ansicht und als gegen seine Entscheidung wieder appellirt wurde, ward der Antrag auf Vertagung gestellt, den der Sprecher für berechtigt erklärte. Herr Wolfe sprang sofort auf und verlangte gehört zu werden. Der Sprecher bemerkte ihm, daß ein AntrcUauf Vertagung nicht debattirbar sei und ersuchte ihn sich zu setzen. Herr Wolfe rief: „Ich bin nicht außer Ordnung und werde meinen Sitz nicht einnehmen." Der Sprecher: „Der Herr wird seinen Sitz einnehmen, oder der Sergeant-at Arms wird ihn aus der Halle entfernen." Herr Wolfe: „Das wird er nicht." (Rufe aus der republikanischen Seite des Hauses von „Nein! Nein!") Der Sprecher: „Der Sergeant-at Arms wird den Herrn aus der Halle ent fernen«" Dieser Beamte ging sofort daran, seine Pflicht zu thun, aber die republikanischen Freunde des Herrn Wolfe traten ihm in den Weg, und es entstand eine Scene, die ihres Gleichen in legislativen Ver sammlungen sucht. Sämmtliche Mitglie der verließen ihre Sitze, die Republika ner hielten dem Sergeant-at-Arms ihre Revolver vor unh inmitten des Höllen lärms vertagte der Sprecher das Haus. $ e to $ ort, 3. Fctir, Der Dollar- (ü für Wahrheit Ja! hrg. 2» Po:»eroy, den 1 und Herausgegeben zum Besten des Pomeroy Waisenhauses. Erschein, wöchentlR^ Preis bei Poranobezahlnng und portofreier Zusendung für ein Ialir $ !.:. Subscriptionsfond der „Tribüne" für die durch die Verwüstungen der Heuschrecken in Roth gerathenen Personen in Kansas und Nebraska übersteigt jetzt $10,000 und wächst beständig an. Die Einnah men betragen täglich durchschnittlich $200 Herr Reid sandte gestern $2600 nach den obengenannten Staaten ab so daß jetzt im Ganzen $10,100 von diesem Fond abgesandt wurden. e e a u e, Ind., 2. Febr. Im Brasil-Distrikt haben heute 1500 Kohlen* grüber die Arbeit eingestellt, weil die Grubenbesitzer den Lohn von 85 aus 70 Cents per Tonne heruntersetzen wollten. o w a n a a o o a 2. Febr. Ein entsetzlicher Mord wurde vor einigen Tagen in dem Orte Asylum begangen. Dort stehen auf einer abge legeneil Stelle sechs Häuser in welchen Farmarbeiter wohnen. Eines dieser Häuser gehörte einem alten Manne, Na mens Egbert Sickler, bei dem seit Kur zem Stanley Powers mit seiner Frau wohnte. Powers ist ein wilder junger Mensch, der von Allen die ihn kannten, gefürchtet wurde. Gegenüber wohnte sein Bruder „Jule" Powers dessen Ruf nicht besser war. Am Donnerstag gingen Sickler und Stanley Powers nach To wanca und kehrten Abends um 7 Uhr nach Hanse zurück. Dort wurde Powers streitsüchtig. Er warf zunächst die Stühle im Hause umher, zog dann das Bett in die Mitte des Zimmers und tanzte auf demselben, als wenn er es durchbrechen wollte. Sickler wurde ärgerlich und be fahl dem Tobenden sich ruhig zu ver halten. Darüber aufgebrachj, schlug Powers den alten Mann nieder, und als dieser sich erhob und ein Messer ergriff, warf er ihn auf das Bett und bearbeitete ihn mit den Fäusten. Aus Sickler's Hülfegeschrei kam „Jule" Powers herbei, und als derselbe das Messer in den Häii den des alten Mannes sah, rief er: „Ich werde jeden Menschen umbringen, der ein Messer gegen meinen Bruder zückt!" Beide schlugen Sickler nun auf'sUnbarm herzigste, und als er schon bewußtlos ge worden war und aus vielen Wunden blutete, zogen die Brüder ihm Schuhe und Strümpfe aus, banden ihm ein Tau um die Fußgelenke und zogen ihn aus dem Hmise und durch den Schnee nach Jule's Wohnung. Sickler jammerte und die Nachbarn kamen aus ihren Häusern aber als sie die beiden Raufbolde sahen, wie sie ihr Opfer durch den Schnee zogen flohen sie. 'Was sie in Jule's Hause mit dem alten Manne thaten ist nicht bekannt. Sie zogen ihn später nach einem Holzhause, von dort durch den Schnee um den Gartenzoiiii und dann zurück in seine Wohnung. Dort haben sie ihn aufgehängt und theilweise verbrannt, wenn man nach dem Zustande, in Ivel chem die Leiche gesunden wurde, urtheilen darf. Die Mörder sind verhaftet wor den. A i n s o n K a n s a s 4 e S e i drei Tagen herrschte hier eine heftige Kälte, welche mnthmaßlich viel Elend im Gefolge haben wird. In den Grenz Counties sind 20 Personen erfroren und viele Personen erfroren ihre Gliedmaßen. (Ausland). a s e i n e a e a schreibt: „Samstag den 9teii Januar war das Gerücht verbreitet, die hiesige Polizei fahnde auf einen französischen Geistlichen, der mit Attentatsabfichten gegen Bismarck hierher gekommen sei. In der That wurde das Innere und Außere des Reichtagsgebäudes so wie die Amtswohnung des Reichkanzlers von zahlreichen Polizei-Agenten bewacht. Die selben Vorsichtsmaßregeln wiederholten sich auch am Montag, und zwar in noch ausgedehnterem Maße. Es hieß denn auch, es sei der Polizei abermals die Auskunft zweier Mordgesellen aus dem Auslände signalisirt worden, welche mit Orsini stvmben und gar mit Dynamitkugeln ausgerüstet seien, um dem Reichskanzler nach dem Leben zu trachten. Wir können kaum anders glauben, als daß die Poli zei mit diesen Gerüchten mystificirt und." Eine neue Gewaltmaßregel ist aus Köln zu berichten. Als der Herr Erzbi schos das am 1. Januar fällige Gehalt von 3000 Thlrn, erheben lassen wollte, verweigerte die Regierungshauptkassc die Zahlung, weil ihr dies durch höhereWei sung untersagt sei. Wenngleich Die Ver muihnng nahe liegt, daß man mit diesem Gelde einen Theil der wegen der Sue eursalpsarreien dem Herrn Erzbischose be vorstehende!' Strafsumme von 20,259 Thlrn. decken will, so ist dieses Versah ren doch nicht zn rechtfertigen, da in die ser Hinsicht noch keine Zahlungsaussor derung ergangen ist und verdient des halb eine solche Handlungsweise die Be Zeichnung Gewaltmaßregel in der vollen Bedeutung des Wortes. Anders liegt der Fall in Trier, wo man von dem an den Generalvikar de Lorenz! zn zahlenden Ge halte die Summe von 200 Thlrn. zurück behalten hat, welche ihm wegen Übertra gung der Pfarrei Niederberg an den Pfarrer Piesbach zn Ehrenbrietstein zuer faniü worden war. Auch den Franziskanern zu Düsseldorf ist es untersagt worden, milde Gaben zu sammeln. Sie befürchten, daß die Aus weisung mich ans sie ausgedehnt werde.— Als neulich ihrem Brauche gemäß die für die Krankenpflege bestimmten Fr-anziskan essen auf dem Gemüsemarkte erschienen, um die Spenden der wohlthätigen Lands Tente für ihr Haus entgegenzunehmen, verkündete der Marktmeister in höherem Auftrage, daß fortan dasEinsammeln von Gaben verboten sei. Es entstand unter den Käufern und Verkäufern eine solche Unzufriedenheit, daß man einen großen Tumult befürchtete. Einige Bauern er klärten darauf mit lauter Stimme, daß sie bereG wären, die Gaben in Empfang zu nehmen und zum Krankeuhause zn besor gen, nnd es bildete sich eine förmliche Prozession von Menschen, welche mit Le bensmitteln aller Art beladen zn denPfor ten des Klosters pilgerten. Seitdem ist die Wohthätigkeit gestiegen und den guten Schwestern viel Zeit erspart. Sogar dem Dainenverein, welcher arme Frauen aller Confessionen liebevoll unterstützt, ist das Verbot des Collections zugestellt mms Recht zur Belehrung und Unterhaltung, Wochenschau. O. Februar IS7S. &0.0-ÜI. worden, obwohl der Verein in seiner gan zen Einrichtung staatlich genehmigt war nnd Corporationsrechte besitzt. Leider schien es gewissen Herren am Steuerruder der Regierung nicht zn gefallen, daß der Verein sich katholisch nennt. Nach der Versicherung einer hochgestellten Dame aber, welche sich bisher in hervorragender Weise an diesem Liebeswerke betheiligte, hat man Mittel nnd Wege gefunden, auch feener der bedrängten Lage der armen Frauen zu Hülfe zn kommen den die christliche Liebe ist erfinderisch. a e o it, 7. Jan. „Der Wests. Volks-Ztg." wird gemeldet: Lebte unser unvergeßlicher Vorkämpfer Hermann von Mallinckrodt noch, so würde ihm jetzt die Vätersreude beschiedeu sein, ein gesundes Söhnchen zn begrüßen, dessen seine Ge mahlin, die schwer geprüfte Frau Thekla von Mallinckrodt, geb. Freiin von Bern hard, zn Nordborchen in der letztverflosse it eilNacht genesen ist. A u s S a s e n w i e o e s apostolischenViskars, des Bischofs Ludwig Vorwerk, gemeldet. Der Entseelte war 1810 zu Dresden geboren, wurde lS.'V.i znm Priester ordinirt, 1851 zum Bischof consecrirt nnd bald darauf zum Throuaf sistenten des Papstes ernannt. Anfangs der vierziger Jahre war er Jnstruttor der königlichenPrinzen. Auf dem üfnnieiü schen Coneil zu Rom im Jahre 1870 ge hörte er zur Minorität, die gegen das Unfehlbarkeitsdogma ankämpfte. 9tach dessen Proclamirnng suchte er um das königliche Placet zur Veröffentlichung nach, erhielt aber von der Regierung eine abschlägige Antwort. Darauf hin ordnete Forwerk bei Gelegenheit des päpstlichen Jubiläums die Verlesung der Fnldaer Denkschrift von den katholi schen Kanzeln Sachsens an, nnd diese er folgte am 11. Inui 1873. Die Beinerknng des Katholischen Kirchenblattes, diese hir tenamentliche Verlesung genüge zur Ver kündigung des Unfehlbarkeitsdoginas, die Verweigerung des Placets sei völlig be deutungslos gab dem Abg. Ludwig Ver anlassung zn seiner Interpellation die Staatsregiernng zn ersuchen, daß sie das apostolische Vicariat wegen seines eigen mächtigen und gesehwidrigen Verfahrens zur Rechenschaft ziehe. Eine Folge dieses Antrages war das Eingehen des „Katho tischen Wochenblattes" oder vielmehr des sen Umwandlung in das „Katholische Volksblatt." Forwerks Hinscheiden hat in den weitesten Kreisen allgemeines Be dauern hervorgerufen, da er wegen seiner Toleranz nnd Rechtlichkeit von allen Par teien gleich geachtet wurde. i e a z e e e a 1 1 berichtet, daß der Bischof von «Vantan der, welcher mit den Carlisten fympa thisirt, sich geweigert hat, in der Kathe drale eine Dankmesse gelegentlich der Thronbesteigung des Don Alfonso feiern zn lassen. Im Folge dessen fand die Fei erlichkeit ans dem „Platze der Freiheit" an einem improvisirten Altare statt. Derselbe Bischof hatte die gleiche Wei geruug gelegentlich der Thronbesteigung Amadeo's und der Proclamation der publik ausgesprochen. Re--