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-^"lii'uri! fl iilri-rtimir I iililii in i imm „wir können noch immer unangenehme Bekanntschaften machen. Ich scherzte über seine Furchtsamkeit, setzte mein Pferd in Galopp und forderte ihn auf, mir zü folgen. Eine Viertelweile^ von dem Walde, etwas abgelegen von der' Straße, trafen wir ein Wirthshaus, das freundlicher und versprechender aussah, als die meisten, die man sonst in jener Gegend an der Straße findet. Ich be nutzte gern die Gelegenheit, etwas auszu ruhen und einige Erfrischungen einzuneh inen. Wir stiegen also vordem WirthShause ab und ein Knabe führte uns durch die Nebenthür in den Stall. Während Peter sich mit den Pferden beschäftigte, wollte ich durch die Thür von der Straße her in das Haus hineingehen, aber meine Auf' merks«mkeit wurde in diesem Augenblicke durch ein Mädchen von ungewöhnlicher Schönheit erregt, die mich von dem höl zernen Äalkon herab betrachtete. Sie trat auf demselben bis an den äußersten Rand vor und sagte mir: „Kommen sie hierher, wenn es Ihnen gefällig ist." Ich stieg die Treppe, die zu dem Bal Ion führte, hinauf und sie geleitete mich in ein bescheiden meublirteS Zimmer, das sie das Speisezimmer nannte. Ich habe weder vor- noch nachher ein schöneresMädchen gesehen. In ihren Zü gen lag eine so bewunderungswürdige Vollkommenheit, in dem Ausdrucke ihres Gesichts etwas so Ungewöhnliches und Reizendes, defc ich wie geblendet vor ihr stehen blieb sie aberschien in sichtba rerTrauer so daß ich unwüllkürlich fragen mußte, was ihr fehle, DaS Mädchen schlug die Augen zu mir empor und warf mir einen Blick zu. des sen seltsamen Ausdruck ich heute noch nicht vergessen habe. „Ach antwortete sie mir, „ich bin betrübt und recht sehr unglücklich. Auch sie würden es sein, wenn Sie wüß ten, welches Schicksal Sie erwartet." „Und was habe ich zu fürchten fragte ich mit ungläubigerMiene, weil ich glaubte, sie wolle über mich spotten. „Sie haben höchstens noch drei Stun den zu leben," antwortete sie leise „ich weiß nicht, was mich gegen meinen Wil len zwingt, Ihnen dieses schreckliche Ge heimniß mitzutheilen, aber ich kann nicht schweigen. Die Flucht ist unmöglich, bin nen drei Stunden werden Sie das Schick sal zahlreicher Opfer theilen, welche die sen Ort betreten haben." „Du erzählst mir d« ein Mährchen, um mich ängstlich zu machen. Vielleicht steckt eine Liebesgeschichte dahinter, und Du willst Dich auf diese Weise von meiner Zudringlichkeit befreien." „Gott ist mein Zeuge, daß ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe—aber still. Nach diesen Worten ging sie nach der Thür« zu, dann auf den Corridor, um zu sehen, ob Jemand uns hören könnnte." Nachdem sie hierüber beruhigt war, kam sie zurück, schloß die Thüre zu, und trat mit Thränen in den Augen zu mir. .Betrachten. Sie." sagte sie, „diesen Fußboden diesen Sand. Haben Sie je mals Sand in einem Speisezimmer, na mentlich in der zweiten Etage, gesehen Nch, wie viel Blut hat dieser Boden schon getrunken Sie haben Essen bestellt, man macht es unten bereit. Einige Minuten, bevor eS fertig ist, werden drei Offiziere zu Pferde, in der Uniform der kaiserli Garde, in den Hof hereinreiten, denWirth rufen. Essen, Champagner und dergleichen verlangen. Der Wirft wird selbst erschei nen, um Ihnen die Ankunft dieser vor nehmen Gäste zu melden, und Sie zu fragen, ob Sie bei diesem unerwarteten Besuche wohl erlauben wollen, daß die drti Personen Ihre Mahlzeit theilen, da die Speisen, wie er versichern wird, wohl für fünf Personen an einem Tische hin reichten. Sie werben einwilligen, denn eine Weigerung würde Ihren Tod nur beschleunigen. Dadurch, daß Sie einwil ligen gewinnen Sie Zeit, und Gott gebe daß Sie mit Ihrem Diener irgend "ein Mittel finden, die Pläne der Mörder zu vereiteln." Ich war wie versteinert, und es währte ziemlich lange, ehe ich mich wieder faßte. Ich bat das vortreffliche Mädchen mir meinen Diener zu schicken, sobald -fit-es thun könnte, ohne Argwohn zu erregen. Sie that es, und ich erzählte Peter Wort für Wort, was sie mir gesagt hatte. An fangs wollte er mir nicht glauben, aber die Einzelheiten die ich ihm mitthciltc, machten ihn aufmerksamer. „Aus Vorsicht," sagte er, „werde ich in den Stall gehen, unter dem Vorivande, nach den Pferden zu sehen, und dann nn fere Pistolen mitbringen, die ich leicht in meinen Taschen verbergen kann." Kaum war er wieder bei mir angekom men, als wir Hufschläge hörten, und drei Offiziere, in der Kleidung, wie sie das Mädchen beschrieben hatte, in denHos des Wirthshanses Hereinriten. Ihre Erzäh lung war also bis dahin bestätigt, und auch Peter zweifelte nun nicht mehr. „Es ist nur zu wahr, sagte er „ich werde während des Besuches, den Ihnen der Wirth machen wird, wieder in den Stall gehen. Es ist jedenfalls besser, wenn er uns nicht beisammen sieht nachher aber werde ich Sie nicht verlassen." Nach einigen Minuten erschien der Wirth. Man kann sich unmöglich ein gutmüthigeresGesicht als das dtrsesMetv schen denken. Wie das Mädchen gesagt hatte, entschuldigte er sich zuerst wegen de? Vorschlages, den er mir machen wolle, nämlich, ob'ich nicht, geneigt sei, drei Offiziere von der kaiserlichen Garde mit mir, speisen zu lassen. Er habe genug für fünf Personen, wenn aber die getheilt und in zwei Zimmer getragen werden sollten, würden sie für dieselben nicht wohl hinreichen. Er schloß mit der Versicherung, daß ich nicht bedauern würde, jene Herren kennen gelernt zu ha ben es wären höhere Offiziere, deren liebenswürdiges Wesen vonAnstand Tact, und feiner Bildung zeuge. Ich stellte mich so unbefangen als mög lich, und antwortete, die Gesellschaft der drei Herren würde mir ein besonderes Vergnügen sein. „Nur," setzte ich hinzu „dürfen sie es nicht übel nehmen,daß mein Diener mit an dem Tische ißt. Ich reise meiner Gesundheit wegen, und bekomme häufig Krämpfe, weshalb er immer bei mir sein muß." Ich stellte mich, als be merke ich den Eindruck nicht, den diese unerwartete Nachricht aus den Elenden machte, ließ ihn fortgehen, und Peter, der gleich darauf erschien, übergab mir meine Pistolen, wobei er sagte: „Ich habe einen Plan entworfen. Sie setzen sich einem der beiden Räuber ge genüber, und lassen die beiden andern an derselben Seite des Tisches sitzen, so daß sie mir gegenüberkommen. Sobald das Dessert aufgetragen ist, werde ich mein Glas ergreifen dann schießen Sie zu gleich auf den welcher Ihnen gegenüber sitzt ich nehme die beiden andern auf mich nur fehlen Sie nicht. Unsere Rettung hängt von Ihrer Kaltblütigkeit ab. Wir spielen ein verzweifeltes Spiel, und nur der Muth kann uns retten." Ich versprach dem treuen Peter, ihn gut zu unterstützen, und stellte mir die blutige Scene vor, als die Offiziere in Begleitung des Wirths erschienen. Sie waren sorgfältig, vielleicht zu sorsältig ge kleidet, und sprachen etwas frei, wenn auch nicht unanständig. Sie dankten mir für die Ehre, die ich ihnen erzeigte, kurz, sie spielten ihre Rolle ganz gut. Die Blicke, die sie einander zuwarfen als sie Peter sahen, entgingen mir nicht, und als sie ihreComplimente beendigt hatten, ent» schuldigte ich die Nothwendigkeit, meinen Diener mit ihnen an demselben Tische essen zit lassen, und führte denselben Grund an, welchen ich bereits demWirthe genannt hatte. Das Essen wurde aufge tragen, aber ich konnte kaum etwas ge nießen jeder Bissen erstickte mich fast. Man bemerkte, meinen geringen Appetit, und ich schrieb ihn meiner Kränklichkeit zu. Die Räuber aßen, tranken, lachten und plauderten. Die Mahlzeit war beinahe beendet das hübsche Mädchen, das tins bediente, hatte die Tellern weggenommen, als ei »er der Räuber, die Peter gegenüber saßen, etwas zu suchen schien. „Da habe ich meine Dose vergessen!" sagte er, wo rauf er, zu Peter gewendet, hinzufügte: „Wollten Sie wohl lieber Freund, die Gefälligkeit haben, und einmal hinunter gehen aus dem Buffet unten werden Sie eine goldene Dose stehen sehen, sie ist mein ich habe sie eben stehen lassen.Brin gen Sie mir dieselbe herauf." Peter antwortete ruhig, ohne« sich auf seinem Stuhle zu rühren, er befolge stets mir die Aufträge und Befehle feinesHerrn. Der Räuber, den diese Antwort verlegen machte, und der sich auf die Lippe biß. wendete sich an mich und bat mich sehr artig, ob ich nicht meinem Diener diesen Auftrag ertheilen wollte. Zum Glück er schien in diesem Augenblicke das schöne Mädchen mit Obst, Käse und Butter. Ich machte dem Räuber bemerklich, daß sie die Dose wohl holen könnte. Er trug ihr dies auf, und sie kam bald darauf mit der An zeige wieder, es stehe keine Dose unten. „So bring' Champagner!" rief ihr der Räuber zu. Während sie fortging, um den Wein zu holen, bemerkte der Offizier, der zu meiner Rechten saß. daß ihm sein Taschen tuch fehle, und er befahl barsch meinem Peter, dasselbe unten aus dem Gastzim mer zu holen. Der unerschrockene Diener antwortete darauf wie daS erste Mal und setzte hinzu, die Magd würde sogleich wiederkommen, und könne das gewünsch te besorgen. Der Champagner kam, und der Stöpsel war noch nicht heran?, als das Taschentuch sich zufällig unter dem Tische fand. In biesemAugenblicke verließ dasMäd chen das Zimmer, und ich werde nie den Blick vergessen, denn sie mir zuwarf, als sie die Thür schloß. Sie schien sagen zu wollen: „Deine Stunde hat geschlagen, wir werden einander nie wiedersehen/' Die Flaschen freisten, und als dieReihe an Peter kam, sich einzuschenken, sah er mich an, als wollte er andeuten, nun sei es Zeit zu handeln. Er führte das Glas an den Mund, setzte es aber plötzlich wie der nieder und sagte zu mir: „Sie sind krank, Herr „Nein!" antwortete ich. Ich tmifete wohl, was diese Worte be deuten sollten, aber ich besaß nicht die geringste Kraft mehr, und Peter setzte hinzu: „Ich muß Ihnen Ihr gewöhnliches Stärkungsmittel, geben." Bei diesen Worten griff er in dieTasche, zog seine Pistolen heraus, und schoß mit unglaublicher Schnelligkeit die Offiziere nieder, die ihm gegenüber saßen. Dann stürzte er wie ein Tiger auf den Dritten, packte ihn an der Kehle, warf ihn nieder und rief mich zu Hülfe. Ich hatte wieder Muth gefaßt, eilte zu ihm und wir hielten beide den Räuber fest. Peter band ihm mit einer Serviette die Hände auf den Rücken fest, und verdeckte ihm mit einer andern das Gesicht. „LassenSie denBöscwicht nicht ans den Augen," sagte er bann, „bis ich mit einem Strick aus dem Stalle zurückkomme." Nach zwei Minuten war er wieder da, und wir banden den Gefangenen fest. „Ich werde nun fo schnell als möglich nach der nächsten Station reiten," sagte Peter, „die nur zwei Stunden entfernt ist, Ohio Waiseufteimd. 7. um Hülfe zu holen. Unterdessen bewachen Sie denGefangenen Sie haben nichts zu fürchten, denn das ganze Haus ist verlas sen. Rechnen Sie auswich, ich werde Sie bald aus Ihrer unangenehmen Lage be freien." Als mein treuer Diener sich entfernt hatte, nahm ich mir vor mein Leben so theuer als möglich zu verkaufen, wenn mau den Gefangenen vielleicht zu befreien versuchen sollte. Die Thür? wurde ver« rammelt, und ich blickte abwechselnd durch das Fenster hinaus und auf die Elenden zu meinen Füßen. So verbrachte ich dje zwei längsten Stunden meines Lebens. Endlich kam Peter mit dem Friedensrich ter und mehreren Gensd'armen. Ich über gab ihnen den Gefangenen, und dasHauS wurde von oben bis unten durchsucht. Alle Bewohner desselben waren entflohen in einem großen Keller aber fand man mehrere Leichen und Skelette, die später auf dem Gottesacker zu MeziereS begra ben wurden, während das empörte Volk das Haus von Grund au« zerstörte. Von dem Wirthe und dem schönen Mädchen hat man nie wieder etwas ge hört vielleicht ist die Unglückliche so gar unter den Händen des elenden Be sitzers des Wirthshanses gestorben. Was ich vermochte, bot ich auf, um ihr Schick sal zu ermitteln ich bot eine bedeutende Summe, wenn man mir Kunde von ihr bringe, bis jetzt vergebens, aber auch heute noch gäbe ich gern die Hälfte meines Ver mögens, darum wenn ich sie wiederfinden könnte: denn ich verdanke ihr mein Leben. 9 Vor Kurzem empfahlen die bifchöf lichen Methodisten die Anstellung eine? in Illinois lebenden MiltgliedeS ihrer Kirche, für welches man sich in den über schwänglichsten Ausdrücken verbürgte, als Judianeragent zu Fort Peck. Die Kirche hatte sich Monate lang nach dem rechten, zur Empfehlung geeigneten Manne um gesehen, und nach den von der empfoh lenen Person beigebrachten Zeugnissen glaubte man, jene Leute hätten wirklich jemanden auSgefunten der jener Kirche und der Regierung nur Ehre machen würde. Die Anstellung erfolgte, die Be stallung wurde ausgefertigt, die Verhal tungsmaßregeln wurden ertheilt und der neue Agent machte sich nach seiner Sta tion auf den Weg. Drei Stunden nach seiner Abreise liefen weitere Aufschlüsse über den Herrn ein, und der Indianer commiffär erfuhr, daß jener Mann in Illinois wegen eines Verbrechens in An klagestand versetzt worden war und des halb doch nicht gerade ganz nach demHer zen derRegierung fein konnte. Man schickte also einTelegramm ab, welches den neuen Agenten auf der Eisenbahn einholte und ihn anwies, seine Bestallung und die sei nen Händen anvertrauten Papiere zurück zugeben. Dies geschah denn auch. wo rauf die Bestallung sofort widerrufen wurde. Die Methodistenkirche aber sieht sich jetzt nach einer anderen Person um. Bland County, Va., ist kürzlich mitHerrn Allen Hannah verheirathet worden und so ist ihr Name gegenwärtig FrauHannah Hannah und sie ist vielleicht die einzige Fran in der Welt, deren Vor- und Zu name rück- und vorwärts gelesen gleich lautet. TF Alle Anfragen unb Einsendungen, die für weitere Kreise Interesse haben, werden im Wai« senfreund berücksichtigt, indem die ersteren be antwortet, die letzteren abgedruckt werden. ES ist uns ganz gleich, von wem immer eine An frage oder ine Einsendung kommt. Wenn nur die Sache von allgemeinem Interesse ist, fo kommt sie ins Blatt. TP Unser Agent für Eineinnati, O., Herr Joseph Wehming, wohnt No. 183 Liuustrahe, \n\n i a n n a A e n v o n