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Mittwoch, be» 7. Angnst 1940 ($4fu6) Keller wird Staatsschreiber des Standes Zurich. „Die Schweiz, wie sie ist, befriedigt uns vollkommen. Sie haben wir zu erhalten und das ist Arbeit genug in den kommenden Ta gen". „Freundschaft in der Freiheit" ist der Sinn der Eidgenossenschaft: „ohne Bund gibt es keine Eidgenos sen, ohne Kantone keinen Bund, ohne Wetteifer im Großen und Guten keine Kantone: das ist der Steinschnitt im Bietet Hilfe a» Hw'ftar Herr Bischof Shell Der Hw'ste Herr Bernard I. Oheil, Hilfsbischof von Chicago, |pt beschlossen, mit Hilfe der „Cath olic Aouth Organization" von Chi eago einer Anzahl europäischer Kinder von Flüchtlingen Unter kunst zu gewähren. derktaufenben von' anderen unbeschäf tigten Landarbeitern angeschlossen, die auf der Suche nach Arbeit im Land herumwandern. Ihr Einkommen schützt sie gerade noch vor dem Ver hungern, und in vielen Fällen müssen sie durch öffentliche und private Wohl tätigkeit unterstützt werden. Wenn die Regierung den arbeitslosen Farmern wirklich helfen will, dann muß das Rehabilitationsprogramm der F.S.A. n|ch Dr. .Alexanders Ansicht 1,700, 0Ö0 Farmerfamilien einschließen, die ein durchschnittliches Einkommen von weniger als |500 das Jahr haben. Der Wert ihrer Produkte, die den eigenen Bedarf decken sollen, ist in diesen geringen Betrag mit eingerech net. Der Administrator befürwortet die gründliche Unterweisung dieser viel leicht unpraktischen Farmer in der Sfomst, eine Farm rationell zu bear betten und ihre Lebensweie ihrem ge ringen Einkommen anzupassen. Diese Unterweisung nannte er das Ruckgrat detz Rehabilitationsprogramms. Die den in Bedrängnis befindlichen Far merfamilien geleistete Hilfe würde die Regierung nach einer Schätzung der FMA. $72 das Jahr kosten, wäh rend die Arbeits-Nothilfekosten in Stödtens auf O509 pLq Familie belaufen.' Hottftied Keller: Schweizer Dichters Eidgenosse» Weltbürger Geiuölue Auch dieses Bild ist ohne Zweifel dem Dichter Sinnbild noch größerer menschlicher Gemeinschaft gewesen. Der alternde Keller wird stiller, wo nicht bitter. Den Drang zu absoluter Demokratie sieht er mißmutig und mißtrauisch wachsen. Persönliches und öffentliches Erlebnis bestärkt ihn in seiner Zurückhaltung. Die Schatten der Einsamkeit fallen übers Abend feld. Der Glaube an die natürliche Güte des Volkes verblaßt. Im zwei ten Grünen Heinrich, dem Werk des Sechzigjährigen, bleibt das Lob des Freistaates und der Mehrheit als Her ritt stehen: aber die Erfahrung fügt ernste kritische Züge ein. Der Martin Salander endlich ist trotz aller man gelnden Vollendung ein goldenes Buch des Republikaners: kein Widerruf, sondern ein Rückruf des Volkes zu seinem wahren Wesen. Der frei verantwortliche Mensch ist auch hier-nicht geleugnet. Der Frei staat ist auch hier die würdigste Mög lichkeit der Volksgemeinschaft. Aber vor dem naiven oder frivolen Glau ben, Form sei schon Gehalt und alles Gute wachse von selber, überkommt den alten Mann ein schwer besorgter Zorn. Nun hält nach dem goldenen der grimmige Humor dein Volk den Spiegel vor. Keller ist Dichter und Eidgenosse in unlöslicher Einheit. Durchans gegenwärtig ist er uns als einer der geistigen Gründer der neuen Schweiz: nicht als Krieger, nicht als Staatsmanns sondern als schöpferischer Geist, dem Macht und Innigkeit des Wortes gegeben war. Auch uns ist die Eidgenossenschaft eilt Gebilde politichen Glanbens und Willens, der Freundschaft in der Freiheit, der Freiheit im Bunde und des Bundes in der Freiheit. Aitch wir haben nur eine Zeitrechnung, un sere Stun den uhr: die der Unabhän gigkeit und des lebendigen Rechtes. Keller ist der erste deutschschweizeri sche Dichter, der sich (wie schon sein Vater) vor allem als Eidgenosse fühlt. Gotthelf stellt dem Zeitgeist den Bernergeist gegenüber. Für Kel ler ist das Vaterland die Schweiz: in ihr ist die engere Heimat gesichert und aufgehoben. Endlich ist seine Art vorbildlich. Kirnst ganz als Kunst zu üben und zu werten, ohne sie doch aus der or ganischen Einheit geistigen Lebens hinauszureißen. Ohio Waisenfrenvd unseres VatierkanbeK''. S Jede Gestalt hat ihre Grenzen. Keller denkt und fühlt eidgenössisch. Aber er hat wenig von seinem Lande gesehen. Er kannte München, Heidel berg, Berlin, Wien und ist einmal in Bern gewesen. Heber die Saane, den Gotthard, die Grimsel ist er nie gelangt. So hat er die welsche Schweiz nie gesehen, ob auch eine fei ner Urgroßmütter eine Waadtlande rin war und er so das Bild des „Dia manten" selber verkörperte. Ein rein germanischer Mensch lebt hier in sei nem rein germanischen Räume. DaS hindert ihn nicht, einem Wiener Freund vor dem furchtbaren Genfer Nordwind zu warnen oder einen fran zösischen Verbannten^ „auf der Brücke zu Lausanne" die schönen Worte spre chen zu lassen: „Ist denn euer Himmel blauer, Schweizer, gold'ner euer Korn? Sind denn lant'rer eure Brunnen, Eure Rosen ohne Dorn? Glück und Unschuld, ach, sie bauen 6 Wohl allein der Freiheit Reich? Ob ihr schuldlos seid, nicht weiß ich's. Doch gesegnet seh' ich euch." Keller liebte die welsche Schweiz, die ihm wie Frankreich früh und schön entgegenkam, als Teil der Eidgenos senschaft, grundsätzlich, nicht anschau lich. Da ist doch einiges anders gewor den. Conrad Ferdinand Meyer und Carl Spitteler kannten Bild und See le des ganzen Landes unmittelbar. Keffer hat selber den „feinen Waadt länder" Rambert gelobt, der lang in Zürich lehrte. Der Diamant ist seit her noch stärker, dichter, klarer gewor den. Wir kennen uns besser. Daß Keller nur germanische Welt gesehen hatte, bestimmte auch sein Bild europäischer Gegenwart lind Zu kunft. Der Jüngling hoffte auf ein frei Zeitliches Frankreich nnd liebte das Deutschland der Dichter und Denker, Aber 1848 bringt die Wende. Ein freier Bundesstaat daheim, sonst Re aktion allerorten. Nun sieht er tut Westen nur noch Finsternis und dro hendes Chaos. Der geistigen Lev stnng des neuen Frankreich ist er voll kommen fremd geblieben. Deutschland aber sah und deutete er mit den Augen der Liebe. Bis marcks Reich war sicher nicht die Er füllung der Sehnsucht von 1848. Aber Keller sah es von ferne so, Deutschland erlebe nun seinen Bn:: desstaat wie die Schweiz 1848 den ihren. Er sieht das Reich als Hort des Friedens, selbst für unabhängige Republiken. Er ist poetischer, nicht politischer Realist: derber Widerhall hat ihn heimgernfen.. Kellers prophetische Gabe hat sich in der eidgenössischen Heimat besser bewährt als in der europäischen. Auch hier stehen wir an offenbaren Gren zen. Warum sollten wir es beklagen? Wir sind nicht berufen, alte Worte nachzusprechen, sondern das Wort un seres Tages zu finden und das Werk unseres Tages zu tun. Wird alte Wahrheit neu und alter Traum weicht neuer Wahrheit. In der Jugend hat Keller das Lied vom Völkerfrieden gesungen: „Wer jene Hoffnung gab verloren Und böslich sie verloren gab. Der wäre besser ungeboren. Denn lebend wohnt er schon im Grab." Böslich hat der Dichter die Hoff iiung wohl nicht aufgegeben. Aber Glauben konnte er später nur noch im Bereich der Welterfahrung. Er glaubte an Recht nnl Pflicht des Menschen in seiner Gemeinschaft, an seine Kraft in seinen Schranken und an das mögliche Werk dieser Kraft. Denn er hielt sich an den goldenen Ueberfluß der Welt, kannte ihre Bit terms und pries ihre Wunder. Auch hier liegt eine fühlbare Grenze Kel ler hat sie nicht überwunden, aber er füllt. Einen Schutzgeist der Heimat hat Conrad Ferdinand Meyer Gottfried Keller genannt. So steht er uns vor Augen, ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod. Auch er hört den Wind durch Tann und Schlüchte fahren, oh ne zu wissen, woher er komme. Aber er lauscht auf ihn und deutet ihn aus tiefem Herzen! „Wenn sich der Geist der Geister will entfalten. Wird unablässig et das neu'n. Wir aber Wort müssen lauschen. e» bei der Arbeit Wohin die heiVgen Ströme wollen rauschen." Todesanzeige« Bach, gest. am 28. Jnni, im Al ter von 7G Jahren, in Thorp, Wis. Sie hinterläßt 1 Sohn, 7 Töchter, von denen 4 Schwestern im St. Joseph s Convent, Milwaukee, Wis. A u u s u e e s a 1 u i 1940, wohl vorbereitet in Colum bia, Pa. e n y. e i s e n, gest. im März 1940, wohl vorbereitet in Colmn bus, Nebr. Alter Leser. a i a n n e o z a u s e e s nach sechsjähriger Krankheit, wohl vorbereitet, in Detroit, Mich. Mrs. Cath. W o a n, gest. am 21. Jult 1940, wolil vorbereitet, in St. Mary's Pa. Alter Leser. a a e s a 2 1 a i 1940 in Scranton, Pa. a o I o s e a 2 A u 1855 in Großentaft, Deutschland gest. am 30. Mai 1940, wohl vor bereitet in West Norwalk, Conn. Er hinterläs^ 1 Sohn, 2 Töchter, 1 Brnder, Franziskaner in Brasi lien, it. 1 Schwester, Ordensschwe ster in Deutschland. e i n a n V i n e k e e s i Alter von 89 Jahren, 1 Monat und 1 Tag. wohl vorbereitet, in Otto ville, O. Er hinterläßt 4 Söhne und 3 Töchter. Ein Sohn, Ralph, gehört dem Orden vom Kostbaren Blitt, Carthagena, O., und eine Tochter, M. Gertrud, dem Orden der Poor Hand Maids of Jesus Christ, Donaldson, Ind., an. Sie ben seiner Enkelinnen sind Ordens schwestern. Eifriger Leser und Agent seit über 60 Jahren. 3000 Ko«»ertiten »et. Jos. F. Eckert, S.L.D. IN den letzten 20 Jahren seiner Missionstätigkeit unter der Neger bevolkernng Chicagos hat Rev. Ef fert nicht weniger als 3000 Konver titen. in den Schoß der fatholischen Kirche gebracht. Er ist Pfarrer der St. Anfelm's Kirche in Chicago. \n\n E S i I e s a 2 2 a i 1940 in Philadelphia, Pa. Mrs. Helen E i ch i it e r, geb.