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Die in New Ulm, Minn., vom 24. bis 28. August tagende 85. Jahres Versammlung des Katholischen Cen tral Vereins und der 24. Jahresver sammlung des Katholischen Frauen dundes ist zum Abschluß gekommen. Es wurde zum Schluß eine Entschlie ßung angenommen, daß die Einfiih rung einer allgemeinen Wehrpflicht in sinferm Lande in Friedenszeiten als ein moralisches Unrecht zu der urteilen sei. Ferner wurde eine Friedensresolu tion im Sinne der Ausführungen des Papstes Pius' des Zwölften gefaßt. Die Resolution gegen die Einfüh rung der Wehrpflicht in Friedenszei ten wurde in scharfen Worten abge faßt. Eine derartige Maßnahme stelle nicht nur „ein großes moralisches Ihv recht" dar, sondern beschwöre anch die „Gefahr einer Diktatur und eines Krieges" herauf. Der Jahreskonvent befürwortete dagegen ein Freiwilligen Heer mit besserer Besoldung, besseren Beförderungsmöglichkeiten und Schn Inngsgelegenheit für spätere Tätigkeit im Privat- und öffentlichen Leben. Wenn es die Situation absolut ersor derlich mache, dann schlägt die Reso lution ein Wehrsystem nach Schweizer Mnster vor. Der Resolution, die der Hoffnung Ausdruck gab, daß Amerika in den in Europa, Afrika und Asien wütenden Krieg nicht verwickelt werde und daß die kriegführenden Nationen den Weg zu einem „christlichen Frieden" finden mögen, wurden folgende „fünf Grund Voraussetzungen" eingegliedert: 1. Eine fundamentale Vorausset zung eines ehrlichen und gerechten Friedens ist das Recht zum Leben und das Recht zur Freiheit aller Nationen, groß und klein, mächtig und gering. Der Lebenswille einer Nation darf nie zum Todesurteil für eine andere Na tion werden. Wann immer oder wo immer diese Gleichheit der Rechte zer stört oder gefährdet wird, fordert die Rechtsordnung Wiederherstellung oder Ausgleich nicht durch das Schwert oder durch selbstischen Schiedsspruch, son dern auf Grundlage der Gerechtigkeit. 2. Abrüstung aller muß gemein sanies Ziel der Nationen werden, denn in der Waffenmacht liegt die Gefahr, daß sie statt zum Verteidiger des Rechts zum Rechtsbrecher wird. 3. Die Nationen müssen aus der Vergangenheit lernen, was die Schaf fung oder den Wiederaufbau interna tionaler Institutionen anbelangt. Da es zur Zeit von Friedensverhandlun gen schwierig ist, für alle unvorherge sehenen Folgen Sicherheitsmaßregeln zu treffen, ist die Schaffung einer Rechtsinstitution, die die getreue Durchführung der Vertragsbestimmun gen sichert und die, wenn nötig zur Revision und Verbesserung der Be stimmnngen befugt ist, von entschei dender Bedeutung, um willkürliche Vertragsverletzungen oder einseitige Auslegungen zu vermeiden. 4. Die notwendigen und gerechten Forderungen von Nationen, Völkern und rassischen Minderheiten müssen anerkannt werden. 5. Selbst die bestmöglichen Verträ ge mögen unvollkommen sein und sind zum Mißerfolg verurteilt, falls die Herrscher oder Völker nicht selbst mit em Geist des guten Willens und mit Schluß der 85. Jahresversammlung des Central Vereins von Amerika dem Durst nach Gerechtigkeit unlk mit universeller Liebe erfüllt, sowie mit jenem Verantwortlichkeitssinn, der die menschlichen Taten nach den Forde Hingen des göttlichen Rechts mißt. Die Jugendbewegung des Katholi scheu Centraivereins schloß sich dieser Resolution an und fügte in einer be sonderen Resolution die Empfehlung der Einrichtung einer Berufsbera tnngsstelle bei, die zur Lösung des dringendsten Problems der Jugend der Gegenwart beitragen soll. Es wur de empfohlen, daß jede Kirchenge meinde, die dem Katholischen Central Verein angeschlossen ist, eine solche Be rnfsberatungsstelle schaffen soll, die aus einem Priester der Gemeinde, dem Vorstand der Gemeindeschule, einem katholischen Arzt, einem katholischen Rechtsanwalt und einem katholischen Geschäftsmann zu bestehen hätte. Bei der Katholikenkundgebung am Sonntag nachmittag im Trinity Park erklärte Bischof Aloysius I. Muench von Fargo, N. D., daß die größte Ge fahr für die Demokratie „von innen" komme, wo sie „von den sundamenta len Grundsätzen der christlichen Lehre abgewichen" sei. Er griff Nazismus, Faschismus und Kommunismus als „ein nezies Heidentum" an, das sich „vom alten Heidentum nur dadurch unterscheide, daß es die Form des Kollektivismus angenommen" habe. Aehnliche Gedanken kamen in den Reden des Präsidenten des Kath. Central-Vereins, William H. Siefen, New Haben, Conn., und der Präsi dentin des Kath. Frauenbundes, Frau Mary Filser Lohr, New Aork City, zum Ausdruck. Beim feierlichen Hochamt, das am Sonntagmorgen von Bischof Joseph Busch von St. Cloud, Minn., zele briert wurde, verlas der präsidierende Erzbischof von St. Paul, Minn., John G. Murray, die Grüße, die Papst Pius der Zwölfte an den Konvent entsandte. Bischof John H. Preschges von Crokston, Minn., hielt hierauf die Festpredigt. Dein Hochamt folgte ein. Festumzug, an dem etwa 1500 Mitglieder von 60 katholischen Organisationen, militä rische Formationen, die Nationalgar de, Feuerwehr, Musikkapellen und Trommler- und Trompeterkorps teil nahmen, von etwa 8000 Zuschauern in den Straßen von New Ulm be grüßt. New Ulm, Minn., kann als das Zentrum des Deutschamerikanertums des Mittelwestens angesehen werden. Nahezu die ganze Einwohnerschaft von 7000 Personen, darunter Amerikaner in der dritten und vierten Generation, spricht Deutsch. Man hört auf der Straße und am Postamt Deutsch re den. Und auch der Mayor von New Ulm, Victor P. Reim, ein junger Rechtsanwalt, hielt seine Begrüßungs ansprache an die Festgäste des Kon vents am Sonntagmorgen in deutscher Sprache. Es war keine geringe Aufgabe für diese 7000 Einwohner, eine Masse von 10,000 Festgästen, nahezu allein Pri vathänsern unterzubringen. Aber es gelang und trug viel zu dem herzli chen Kontakt zwischen den Festgästen und den New Ulmern bei. Die Neuwahl der Beamten ergab die Wiederwahl von William H. Sie- OK» ?»is«»sre»» röteofi. i« lf.' Sfftfmttr 1940 Die „Columbus Evening Dispatch", die mit hundertprozentigem Amerika nismus die demokratischen Rechte und Privilegien des amerikanischen Volkes vertritt und für dieselben mit uner schrockener Offenheit und Ueberzeu gung kämpft, schreibt: „Die Hoffnun gen, welche die Nation zu schöpfen begann, daß unser Kongreß seine rich tige Bedeutung als eine unabhängige Abteilung der Regierung wieder ge Wonnen und das Joch der New Deal Herrschaft abgeschüttelt habe, sind schmählich zerstört worden, als der U. S. Senat sich vor dem diktatorischen Willen des Präsidenten beugte und eine Friedenszeit Zwangsaushebung zuließ, die dem New Deal die Macht verleiht, über das Leben und die Frei heit von 12,000,000 amerikanischen Männern zu verfügen und absolute Kontrolle über die Industrie unseres Landes auszuüben. Im Namen der Verteidigung hat derSenat die individuelle Unabhän gigkeit preisgegeben und der privaten Unternehmung ein Ende bereitet. Der euat hat dem Lande ein Viermillio nenheer aufgehalst und um dasselbe zu unterhalten, die Industrien in die diktatorische Hand des Präsidenten ge spielt. Was dem New Deal bisher durch direkte Machtanmaßung nicht gelungen war, ist ihm nun von einem durch künstliche Kriegshysterie einge schüchterten Senat in den Schoß ge worsen worden. DieGutheißung dieser Zwangsaus hebungs-Vorlage in Friedenszeit mit ihren umfangreichen Ermächtigungen stellt ohne Zweifel die schlimmste Ver irrung dieses New Deal-Senates in einer langen Reihe von erheblichen Fehltritten dar, angefangen von der Preisgabe feiner legalen Rechte und Pflichten zu Anfang des ersten Amts termins des Präsidenten. Ein schwerer moralischer und gesetz licher Fehltritt des Senats war es, als er das NRA guthieß, das, wenn es nicht vom Obersten Gerichtshof ein stimmig als ungesetzlich erklärt wor den wäre, dem Präsidenten vollstän dige Macht über unsere Industrie ge geben haben würde. Ebenso unverzeihlich war es, als der Senat das vom Obersten Gerichts Hof ebenfalls als ungesetzlich verwor feite AAA approbierte, das jeden Far mer des Landes feines individuellen Rechtes beraubt hätte. Ein anderer großer Fehler war es, als der Senat im Namen von Unter stützung und Wiederaufbau drei' bis vier Billionensummen dem Präsiden ten zur Verfügung stellte, damit dieser nach Willkür und Laune darüber schal ten und walten könne, eine Maßnah me, die dein amerikanischen Volke eine unerhörte Bürde auflegte, die finan ziellen Quellen des Landes verschüt tete und Hrn. Roosevelt weiteren po litischen Machtbereich verschaffte. Der Verrat unseres Senates am amerikanische» Bolke Diesen politischen Mißgriffen fügte sen, New Haven, Conn., als Präsi dent des Cath. Central-Vereins von Frau Mary Filser Lohr, New Jork, Präsidentin des Kath. Frauenbundes, als vierte Vizepräsidentin des Central Vereins von Albert A. Dobie, New Haven, Conn., als Generalsekretär und William I. Kapp, New Jork, als Schatzmeister. der Senat neue hinzu durch die Bil ligung einer Erhöhung der nationa len Schuldensumme und eines Gold ankaufsfunds von 20 Billionen Dol lar und ungezählte Summen Silber zu phantastischen Preisen. Als unver meidliche Folge verfügt der mnerifa nifche Bürger nicht mehr über ein ein ziges Goldstück und das vergrabene Gold hat einen sehr zweifelhaften Wert erhalten. Von unheilbarer Blindheit ist ge genwärtig unser Senat geschlagen, wenn er die Notwendigkeit einer Ar mee von 4,000,000 für die Ver. Staa ten erblickt, einer Armee, die nicht vor dem Jahre 1342 militärisch aus gestattet werden und zu keinem andern Zweck verwendet werden kann, als daß sie nach dein Ausland geschickt wird. Jeder Amerikaner, der eine Ein ficht in die gegenwärtige Weltlage hat, gibt die Notwendigkeit einer stärkern, Seemacht zu, ob nun England unter liegt oder nicht. Ebenfalls hält jeder Amerikaner eilte starke Luftmacht für notwendig, ein Schutz, und Verteidi gungsmittel, das wir bereits in den sieben vergangenen Jahren hätten auf bauen sollen und können... Zu dem Schutz unseres Landes ge nügt vollständig die uns zur Verfü gung stehende Wehrmacht: die Ratio nalgarde, die reguläre Armee und die Reserven (zwischen 900,000 bis 1, 000,000 Mann). Wenn alle Armee teile mit den modernsten Waffen aus gerüstet sind und wir die erprobtesten neuen Kriegsmaschinen' herstellen, so können wir mit der vorhandenen, gut ausgebildeten Armee unser Land ge gen irgendeinen Angriff von außen verteidigen. Durch die Approbation des Senats hat derselbe zwecklos ein amerikani- Patenkind des Graf Lino Lipinflh Dieser bekannte Künstler, ein Patenkind Papst Pius' des Zwölf ten, ist mit dem Malen eines Bil des der hl. Theresia vom Kinde Jesu beschäftigt, das für das neue Mutterhaus der Schwestern der Christlichen Barmherzigkeit in Leabenworth, Kails., bestimmt ist. Der Künstler hat auch Kreuzweg stationen in Arbeit für die Kapelle des Mutterhauses. \n\n BnUr«4 a» Sccond Claw Matter October S. 1813. et the Poet Ofice at Olewbe», Ohle, e*4er the Act ef March 8, 1879. Acceptance fer •atita* at epccial rate *f ptmirngt pmlM in Mctiea UM» •et mt October S, 1M7, eetherM December 14, III«. PablicattcB OMce. Warna fit, Celwbw, OM* Pebllshe* weekly e* We«tn«e4ay. Seed Netkft Firn 8S78 Werth l**te*. OMe,