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(Schluß) l!tn ?U zeigen, wie sich Ttmbtt^rt fchaftliche Erzeugnisse in der Industrie verwenden lassen, hat die Ford Motor Company bereits damit begonnen, große Mengen der Produkte der Soja bahne in der Fabrikation zu verwen den. Das Oel wird mit befriedigenden Ergebnissen für Farben und Emaille lack benutzt. Aus dem mit einem pla stischen Bindemittel vermengten Boh nenmehl werben viele Teile im Form preßverfahren hergestellt, darunter das Lichtschaltergehänse, Signalknöp fe, der Schalthebelgriff, der Boden und Teckel des Verteilers und die Fenstereinfassung. Tie bei diesen Tei len erreichbaren Farben und Farben Zusammenstellungen sind sehr anzie he?» d. Ans dem Oel machen wir Gly zerin, ein synthetisches Harz und ein Bindemittel, das den Sand in den in der Gießerei verwandten Kernen zusammenhält. Die Farbe, mit der das große Gebäude angestrichen war, das unsere Ausstellung auf der Welt ausstellung in Chicago im Jahre 1934 beherbergte, bestand zu 45 Prozent aus Sojabohnenöl. Wir beziehen unseren Vorrat an diesen Materialien alls Bohnen, die auf unseren ganz der Sojabohnenge wlnnuiig gewidmeten eigenen Farmen gezogen sind. Im Jahre 1931 waren über 3,000 Hektar unseres eigenen Landes damit bepflangt. Hellte haben wir 5,000 Hektar eigenen Landes mit Sojabohnen bepflanzt, und die Ern ten voll 1,000 Hektar, auf denen be- nachbarte Landwirte Sojabohnen an ballen, haben wir uns vertraglich ge sichert. Die Sojabohnenerzeugung nimmt stetig zu. Von diesen mit Soja bohnen bepflanzteil 6,000 Hektar wer den wir in diesem Jahre schätznngs weise 300,000 Bushel erhalten, die uns 20,000 Hektoliter Oel und 6,000 Tonnen Mehl liefern werden alles zur Verwendung in unseren eigenen Betrieben. Eines der für uns interessanten Dillge ist die Tatsache, daß der Ertrag sich stetig um etnxt 1 Bushel je Hektar im Jahre steigert. Das ist ein greif barer Beweis dafür, daß die Soja boluienpflanze den Boden anreichert, indem sie ihm Stickstoff alls der i'nft zubringt. Die erwähnten VerwendungSarten von Soiabohnenprodllkten vollziehen sich alle in unseren eigenen Betrieben. Aber auch in anderen Betrieben wer den diese Produkte weitgehend in wachsendem Maße verwendet. Die Chinesen benutzen sie seit Jahren bei der Herstellung voil Seife und Leim, und in Amerika verwendet, man sie auch in der Tapeten- ilnd Möbelfabri kation. auf dem Kontinent meint der Gene ral, daß sie auf die llebcrlegeicheit i.n der Luft und der mechanisierten Kriegsstreitkräfte, und auf Hilfe von Spionen und Saboteuren zurückzu führen feien. Die amerikanischen und britischen Bombenvisiere sollen gut sein, die deutschen dagegen nicht. Zum Ab schlltß sagte der General, daß Amerika die Lehren aus dem Luftkrieg ziehen müsse, ltlld zwar in erster Linie hin sichtlich der Abivehr von Nacht-Luft angriffen und ferner besseres Zllsam menarbeiten zwischen Flugzeug und o e n a n n s a e n w i k s a e e Kampfflugzeuge intd Flakgeschütze, die etwa 40,000 Fuß hoch schieße». Die „Zauberbohne" Soja-Bohne (Soy Bean) Unsere Ingenieure berichten uns, daß das Oel und das Mehl der Soja öohne sich in dem weitaus größten Teil der weitverzweigten Preßstoff illdllstrie verwenden läßt, und daß wir sehr bald Radio- und andere Schränk che», Tischplatten, Fußbodenfliesen in tausend-verschiedenen Farbenzusmmen stellungen, Konsolen und Untersätze ill hundert Spielarten, Spulen und Schützen für das Tertilgewebe, Knöpfe und viele andere Dinge des täglichen Gebrauchs zu sehen bekommen wer den, die alle von den Sojabohnensel dern stammen. Ja, einige Ingenieure sind so voller Hoffnung, daß sie sa gen, es werde vielleicht der Tag kom men, an dem Autokarosserieu ans die sen Stoffen hergestellt werden. Tiefe Eiltwicklmtgen werden viel leicht die All fäll ge einer neuen sozialen Umgestaltung sein, des lleberganges von einem GesellschaftSzustand, bei dein die Jndllstrie in riesigen Städten zentralisiert ist, zu einem solchen, bei de in die Bevölkerung über Tausende von Dörfern verstreut ist, von denen jedes dnrch seine „Fabrik in einem Felde" unterhalten wird. Sie weisen darauf hin, daß der nächste Schritt alls dein Wege, die Industrie ltni) die Landwirtschaft miteinander zu verket ten, der ist, daß der Landwirt soweit wie möglich die Verfahren ausführt, die erforderlich sind, um die Erzeug nisse seines Landes für die Industrie verwendbar zu machen. Der Ertrag von 1,000 Hektear, die mit Sojaboh nen bepflanzt ist, würde eine der von uns geplanten Extrahierungsanlage das ganze Jahr über in Betrieb hal ten. Musikkapelle begleitet Kinder zur Kirche Die Kinder der U. L. Frau von Guadalupe-Pfarrei tit San Antonio, Texas, wissen immer genau, wann es Zeit ist, zur Kirche zll gehen. Eine halbe Stunde vor Beginn der hl. Messe beginnt eine auS Knaben zusammengesetzte Musikkapelle dlirch die Haupt straßeit der Pfarrei zit ziehen, und die Kinder strömen von allen Seiten herzu und folgen der Musikkapelle. Es wird als eine große Ehre betrachtet, zu dieser Kapelle zu gehören. Jedes Jahr wird eine neue üiuppe von Musikanten herangebildet. Wenn diese Materialien auf der Farm erzeugt und bearbeitet werden, ist der nächste natürliche Schritt, so sagen die. Wirtschaftssachverständigen, daß sich kleinere Industrien, die diese Materialien verwenden, in den Dör fern in unmittelbarer Nähe der Soja bohnenfarmen entwickeln. Die Zeit allein kann zeigen, wie diese Strö mllng sich allswirken wird. Wir haben den Eindruck, daß die größte Lehre, die sich alls unserer Entwicklungsarbeit und unserer Ver wendung von Sojabohnenprodukten wird ziehen lassen, die der Wegtuet sung und der Allregung ist eine praktische Veranschaulichung dessen. i -5 x'4 i lvas sich mit buchstäblich Hunderten von anderen Stoffen machen läßt. Die Möglichkeiten der Entwicklung der Sojabohne als Nahrungsmittel im Abendlande sind ungeheuer. Die So jauiohnc enthält den fünffachen Pro teingehalt und den zweilmndertfachen Fettiuert der Kartoffel. Durch fabrik mäßige Umwandlung der Sojabohne in Nahrungsmittel für Mensch und Tier könnte eine ganze Industrie zur Entfaltung gebracht werden. Dies würde die Arbeitsgelegenheit auf dem Lande und in der Stadt noch weiter vermehren. So wie wir die Zukunft ansehen, wird die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und Landwirt schaft weit über alles heilte Durchge führte oder Erschaute hinausgehe«. Die Legende vom Edelweiß Der liebe Gott hatte sein Schop fungswerk vollendet. Er stand auf hohem Berge, übersah noch einmal alles und war zufrieden mit sich. Uebec ihm spannte sich blau der Himmel und die Sonne spiegelte sich ill dem Wildwasser, das vom Gebirge hernntergeschossen kam, sich mtteit zu einem klaren See sammelte und dam» mit anderen Wässerlein zusammen breit und ruhig weiterfloß. Ganz unten am Himmel ftaitd eine graue, dicke Wolke, aus der Regen herabfiel. Die Sonnenstrahlen dran gen atlch bis zu ihr hiu und zauberten einen prächtigen Regenbogen auf daS eintönige Grau. Unten in den Tälern grünte itttb blühte es, lind dazwischen sprang un zähliges kleines und großes Gelier furchtlos und friedlich umher. Int Kleefeld lies ein Häschen sich's schmek ken. Durch'» junge Korn schritt stolz der Fasan, am Waldrande lag dec FuchS, blinzelte mit schrägen Angeit in die Sonne und ließ sieh von ihr den roten Pelz durchwärmen. AuS den Bäumen scholl vielstimmiges Vogelkon zert, und über den buntfarbigen Blu men gaukelten Schmetterlinge und schillernde Libellen. Auf den Bergabhängen grünte es auch, und dazwischen lugten blaue Blumen wie große Augen hervor weiter oben standen Qjriinc Büsche über und über in Rot. Der liebe Gott wandte sich höbet hinauf, nach dort, wo er die Eis- und Schneetiefeil hingesetzt hatte. Sie glit zerten und gleißten in der Sonne, überzogen sich, als sie sich zum Unter gange neigte, glühend rot und leuch teten schneeig in der Sternennacht. Aber sie grollten dem lieben Gott, denn sie fühlten sich benachteiligt gegen die Täler und Hügel mit ihren Bäu men, Blumen und Matten, während sie nur Schnee und Eis bedeckte. Ratlos blickte der liebe Gott umher und schließlich hinauf an den Nacht himmel, der über und über von Stern lein flimmerte. Ta lächelte der liebe Gott. „Du Haft zuviel", sagte er und winkte. Nun begannen die Sternchen herabzufallen, und jedes blieb dort liegen, wohin der liebe Gott es wies. Da lagen sie, die glänzenden Dinger chen, liier auf steiler, harter FelS kaitte, dort au einer Eisspalte, weiter drüben gleich mehrere zusammen zu Häupten einer tiefen Schlucht. Sie froren gar sehr, denn sie hatten nur ihre Flitterkleidchen au. DaS erbarm te den Schöpfer. „Jbr sollt nicht frie ren", sagte er. Segnend hob er seine Hände gegen die Sternchen. Da ward ihr Flitterkleidchen zu weichem weißen Samt. „Nun seid Blumen", sprach der Herr. Al? der Mensch sich in die Eis höben hinauswagte und hier noch eilt Blümleitt fand, war er entzückt da von und nannte es „Edelweiß". Die Figur Krischan kommt zum erstenmal nach Berlin und besucht unter anderem auch ein Museum, wo er erstaunt vor einer Marmorfigur stehen bleibt, die als Torso einen Krieger darstellt, dem die Nase, ein Ohr, der linke Arm und das rechte Bein fehlen. Als er am Sockel das Schild liest mit der In schrift: „Der Sieger", da kratzt er sich den Kopf und meint: „Na, da inöcht ich mal den Besiegten sehen!" „Sie haben in Ihrem Medaillon gewiß ein teures Andenken, gnädige Frau?" „Ja. Eine Locke vom Haar mei nes Mannes." „Aber der ist doch noch da!" „Allerdings. Nur seine Haare nicht." \n\n tittwsch, km I. Ka«««r 1911 Ohi» Waise« fre«M