Newspaper Page Text
•13 Wir Ainerikaner rühmen uns, in tinem demokratischen Lande zu leben, Wo. man ohne Unterschied der Rasse »der Religion voller Freiheit und HHflcftortcut Frieden, als Gleicher Linter Gleichen, leben kann. Nun gibt *W aber, wie überall, so auch in unser»? Glücklichen Lande der Freiheit, Ele »leiitr, die alle Freiheit für sich in Anspruch nehmen wollen und, sei es aus Vorteil, Neid und Eifersucht, Angehörige anderer Religion oder Miderer Nassen anfeinden und sogar Oersolgen. Eine willkommene Gele chenheit finden diese Ruhestörer ge rade in unruhigen, kritischen Zeiten, da die Gemüter leicht erregbar sind mid Propaganda jeder Art die öffent liche Meinung zu verwirren sucht In unserer guten alten Stadt Co Iimibns, O. die bis jetzt noch, Gott sei Dank im freiheitlichen Amerika liegt, hatte vor kurzem, wie es tag teiglich itt Hunderten pon Städten und Gemeinden geschieht, eine bedürftige katholische Gemeinde vor dem Staats gebäude ein Antomobil zum Verloseil ausgestellt. Andere protestantische Gemeinden und Vereine hatten wie derholt Aehnliches unternonunen, um Geldmittel für einen guten Zweck zu sammeln. Daß Katholiken dasselbe taten, war ein gewaltiges Verbrechen in den Augen eines fanatischen Sek ten Predigers, der, um den Dummen das Geld ans der Tasche zu locken, von einem sogenannten „Tabernakel" ans Mord- und Zeter schrie imd die Katholiken eine „gottlose Bande" be-' titelte. Die Freiheit, die dieser „Got tesmaiw" ganz für sich allein in An spruch nahm, wo Ute er seinen katho lischen Mitbürgern, freien Amerika nern tvie er, nicht gönnen. Aehitlichc Vorgänge, Reibereien imd Gehässigkeiten' sind nicht mir ei nes anständigen Amerikaners unwiir dig. sondern tragen in einer Zeit, da nationale Einheit und Einigkeit zur Sicherheit und zum Schutz unseres Landes notwendig sind, ganz gewiß nicht znr „National Defense" bei. In eingehender und anschaulicher Sprache warnt die „N. N- Staats ßeitnng" vor dieser unamerikanischen Unduldsamkeit und den verheerenden .Folgen derselben, wenn sie schreibt: „Bei dein Entstehen unserer Repnblik haben immer wieder Vieltausende freiheitsliebender Menscheil, den Po litischen imd religiösen Verfolgungen der Alten Welt entfliehend, in die feut Lande Zuflucht gesucht und ge funden und unendlich viel zu seinem Anfban und seiiler Größe beigetra gen. Immer wieder aber habeil sie gegen Anfeindungen ankämpfen müssen, die ihnen das Aufgehen in dem großen Gemeinwesen erschwerten imd die ihnen durch die Verfassung gewährleistete bürgerliche Gleichbe rechtigung zu schmälern versuchten. Wir brauchen nicht lange zurück zudenken, um uns krasser Fälle der Unduldsamkeit kurzsichtiger, fanati scher und engherziger Gruppen zu entsinnen. Sturmbelvegte Zeiten ge bei« den „Know nothings", den „Klu Kluxern" und ähnlichen Fanatikern stets willkommene Gelegenheit, im Trüben 31t fischen. Politiker nützen derartige Strömlingen znr Förderung ihrer selbstischen Zwecke aus verbohr ten Nativisten sind alle jene ein Greuel, deren Vorfahren nicht auf der Entered ae 8m«hI C1m U««erik»mfches „Mayflouer" in dieses Land gekom men sind. Mit der Hetze gegen eine bestimm te Rasse oder gegen Andersgläubige pflegt es auznfangen, in einen Sturmlauf gegen alle Fremdgebore nen und Fremdstämmigen pflegt es auszuarten. So mancher, der heute in etilen Kampfruf gegen diese oder jene Gruppe seiner Mitmenschen ein stimmt, mag bereits Uiorgen selbst der Prellbock des Ansturms geworden sein. Hellte sind es die Neger, mor gen die Inden, übermorgen die Ka tholiken, gegen die sich das Gezeter richtet, und ganz plötzlich werden dann die Mitbürger deutschen, italie nischen, welschen oder slawischen Stammes, knrzmn alle, welche die Kleingeister nicht als „hundertprozen tige Amerikaner" gelten lassen tool- Während ut £eu Ver. Staaten noch frühherbstliches Wetter herrscht, hat für die Missionare in den arktischen Gebieten bereits der Winter eingesetzt, -v- O^bige Bilder wlirden von Rev. Win. Leising, O.M.I., in der St. Jsidor's Mis sion, Forth Smith, Northlvest Ter ritories, Kanada, aufgenommen. len, in Grund und Boden verdammt. Nicht immer frei und offen wird dieser Kampf geführt. Gar zu oft wird er mit großen Worten und wohlklingenden patriotischen Phrasen verbrämt, hinter denen sich Haß, Neid und Mißgunst und selbstsüchtige Ziele verbergen. Er wird geschickt in die politischen Kampagnen hinein lan ziert, er hetzt Bürger gegen Bürger, und er findet in den Hallen der Ge setzgebnng seinen Widerhall in ein tvandernngs- und ansländerseindli che» Maßnahmen. Töricht sind jene, die sich durch die Freundschaftsbeteuerungen der nur auf Stimnlenfang bedachten Hetzpo litiker einlullen lassen, statt durch nn ablässige Wachsamkeit allen Beniü Hungen, Zwietracht und Unfriede» im Volke zu säen, entgegenzlitreten. In diesen Zeiten, in denen ganze Nationen krasseste Unduldsamkeit als Staatsprinzip auf ihr Banner ge schrieben haben, ist es unser Land sich CHI tMMmeY Der arktische Winter stellt sich früh ein t,''C5if,,^t8 J^TPJ}'» Die Ernährung der europäische» Völker, deren Land von einem srem den Eroberer in Besitz genommen worden, ist akut geworden. Die Nazi regierung ist soweit gegangen, nicht nur der Bevölkerung der durch' de» Krieg in Not geratenen Ländern nicht hilfreich beizustehen, sondern hat ih nen die noch vorhandenen unzurei chenden Lebensmittel genommen. Bei der Besetzung dieser Länder wurde der Bevölkerung Schutz und Hilfe zugesichert, was auch anfangs geschah, aber als die Gestapo mit ihrer „fried lichen Durchdringung" über Stadt und Land in den besetzten Ländern herfiel, waren alle diese „Verspre chungen" und Versicherungen" ver gessen. Bereits jetzt hat sich in allen besetz ten Ländergebieten ein derartiger Le- Stills oben: Reo. Heising, vor dem Zelt, in welchem er am St. Pa trick's Feste die hl. Messe feierte. Oben links: Ein Earibou, ein Tier, welches znm großen Teil- das Fleisch für die Mission liefert. In der Mitte: Ein Hundeschlitten. Unten links: Die St. Jsidor's Kir che. Unten rechts: Rast der für den Schlitten Venvendeten Hunde. bensmittelmangel fühlbar gemacht, daß etwa 50 Prozent der Bevölke rung tatsächlich Hunger leiden. Die Naziregierung hat in zynischer Weise jede Pflicht, den hungernden „Besieg ten" zu ernähren, abgeschüttelt und erwartet, daß die ausländische Wohl tätigfeit, namentlich die Englands und der Ver. Staaten, beispringen. Wenn menschliches Gefühl und bis her allgemein anerkanntes Menschen recht noch Geltung hat, so ist es hei lige Pflicht der deutschen Regierung, in den von ihr besetzten Ländern die selbst und der Welt schuldig, ein Bei spiel dafür zu geben, daß 130,000,= 000 Mensche«! verschiedensten Statu llies und Standes im Geiste gegen seitiger Achtung und gegenseitigen Verstehens frei zusammenleben kön nen. Duldsamkeit ist und bleibt das Fundament aller demokratischen Frei heitert."' Die Er»»hr»«gssrage i« de« besetzten Linder« Bevölkerung vor dem Hungertode zw bewahren^. Man kann Staatssekretär, Hull nur beipflichten, toemt er deiM Senatskomitee für Auswärtige 9lri»' gelegenheiten mitteilt, daß Deutschs land eine „direkte Verpflichtung" HM be, die Völker der von deutsches Truppen besetzten Länder zu ernäh» ren. Der Brief offenbart Hulls An sichten bezüglich einer schwebend«» Vorlage, welche vom Staatsdepartw went verlangen will, ein System mil Großbritannien auszuarbeiten, um die Lieferung von amerikanischen Le bensmitteln an die kleinen demokra tischen Länder Belgien, Holland, Nor wegen und Polen zu liefern. Der Vorschlag hat die aktive tfo-' terstiitzmtg des Ex Präsidenten HerH bert Hoover. Jugoslawien, Frankreichs Finnland, Spanien, Griechenland und Dänemark werden in der Resolution genannt, welche ursprünglich im ver gangenen Juni von 37 Senatoren eingebracht worden war. Bis jetzt ist die Erledigung der Sache aus Er suchen der Urheber verschoben mor den. Hull ^schrieb in seinem Brief, daß das Komitee allen Phasen der Leiden und Not in jedem Teil der Welt tin teilvolles Verstehen entgegenbringe. Es sei jedoch klar, daß es Pflicht der Besatzungsmacht sei, die Völker der besetzten Länder zu ernähren. Außer dem sei bekannt, daß die deutschen Truppen große Mengen Lebensmittel aus den besetzten Ländern wegschaff ten, die den Völkern dieser Erde ge hörten,' und innerhalb der Länder Lebensmittel vorenthielten, um sie Personen zu geben, welche für die deutsche Militäriiidustrie arbeiten. Das Department wisse nicht, in wielveit die deutsche Regierung dem in der Resolution beschriebenen Plan zugestimmt hat. Es sei jedoch ange sichts der Verantwortlichkeit des Reichs, die weggenommenen Lebens in ittelbestände wieder zu ersetzen, schwer einzusehen, warum mmi sich noch nicht bemüht habe, die Reichs regiernng zu bewegen, ihre Pflichten zil erfüllen. Es sei dies umso schwerer einzu sehen, da die Rcichsrcgicrttiiti noch nie behauptet hat, daß es dem deut sche« Volke an Lebensmitteln fehlt und seinen riesigen Armeen, welche, wo immer sie können, versuchen, Freiheit und Zivilisation die Wurzeln abzuschlagen. Unter diesen Umstän den sei weiter kein Kqmmciltoc be züglich der schwebenden Resolution mit Platze. Großbritannien lehnte HooverK Plan für Ernährung der Zivilbevöl kerung der besetzten Länder ab mit der Begründung, daß die Lebensmit tellieferungen die deutsche Kriegsfüh rung fördern würden. Dies imirde von Berlin dahingehend ausgelegt, daß die britische Hungerblockade gegen ganz Europa gerichtet ist. Vor drei Wochen erklärten autorisierte deutsche Sprecher, unter dem Völkerrecht habe' Deutschland keine Verpflichtung, die Bevölkerung des besetzten Rußlands zu ernähren. Die Besatzungen müß ten nur für Ordnung sorgen und brauche keine eigenen Vorräte für feindliche Bevölkerung freizugeben. 1 Wenn die deutsche Regierung diefi hungernden Völker als „feindliche Bevölkerung betrachtet, wie kann sie \n\n Matter October i. 1913. et the Pest Olce at CalMabM, Ohle, aader the Act et March 6. 167* Acceptance fa* aielHwe at special rate el pee tage provided ia «eetiea NN, Act et October 8. 1917 «etherised December 14. 1111. Peblicajjea 0*ce. 12 War re* 8t- Cele «bae. Ohle. Pebliehed every Wtdneeday. Send Netice Fene 317t to Werthiagte*. Ohle»