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Mittwoch, Un Canisius ging wie ein ganzer Mann in dem großen ReformatioilSwerk vor an. Auf gelehrte Religionsgefpräche hielt er wenig, dem Volke kam er in einfacher Sprache (u. a. durch Ver fassung seines Katechismus) entge gen. In seinen ErneuerungSarbeiten gebrauchte er keine Radikalmittel, wie die protestantischen „Reformatoren". Er faßte wohl das Uebel an der 28ur« zel an und schuf auch von unten Besse rung, aber er suchte auch die nötige Reformation bei deil mit der Leitung der Gläubigen Betrauten ju betrei ben. Für die Hemnziehöttg eines gu ten Klerus gelang ihm, das Deut sche Colleg in Rom zur Ausbildung tüchtiger Priester wieder herzustellen. Der hl. Petrus Canifius, der wirkliche Reformator Deutschlands sZu feinem Fest nm 27. März) Die von Martin Luther angestiftete sogenannte Reformation hat über Eu ropa eine Flut von Unglück, Zwie tracht und Krieg', in das christliche Abendland einen verhängnisvollen Riß gebracht und dein Unglauben der folgenden Jahrhunderte vorgearbei tet. Die objektiv, gerecht und vorur teilslos urteilenden Geschichtsschrei ber darunter nicht wenige Prote stanten kommen darin überein» das infolge der total verfehlten Refonna tion durch Luther die Religion und Sittlichkeit, nicht nur unter der ab gefalleilen Bevölkerung Deutschlands, sondern sogar in katholisch gebliebe nen Landesteilen immer mehr zerfie len und das Christentum rettungslos verlorengegangeil tväre, wenn nicht rechtzeitig der allgemeinen Verwilde rung durch eine grihidliche Reforma tion Einhalt geboten worden wäre. Die göttliche Vorsehung hatte dazu den großen Petrus Canisius bestiulmt. Ihm ging es Zli Herzen, daß der einst vonl großen Apostel der Deutschem, dein hl. Bonifatius ht Deutschland festgegründete Glaube so arg zerris sen und vielfach ganz abhanden ge kommen war. Auch in Bayern nub Oesterreich, wo der alte katholische' Glaube wenigstens noch äußerlich herrschte, war derselbe durch die neue sonderbare Lehre verdüstert oder durch Zweifel verwirrt, die Klöster waren entvölkert, die Reihen der Geistlich keit gelichtet. Das Volk „lag vielfach in roher Unwissenheit und tierischer Fleischeslust begraben". Die Tätig feit des Jesuitenordens hatte zwar scholl in den katholisch gebliebenen Landesteilen eingesetzt, konnte sich aber erst nach dem im Jahre 15(52 iit Trieilt abgehaltenen Konzil zur vol len Blüte entwickeln. Eanisius war al^ Theologe nach Trient brufen wor den und schritt dann zu seinem Er Neuerungswerk mit frischem Mut. Es war eine Riesenaufgabe, die gewalti gen Schäden zu heilen, Freilich fand er anfangs an der religiösen Gleich gültigkeit, der Entsittlichung und Verwilderung der breiten Bevölke rnngsschichten die größten Hindernisse und den hartnäckigsten Widerstand. Es kostete unselige Mühe, die leer gewordenen Gotteshäuser wieder zu bevölkern, das Anhören der Predigt und den Empfang der hl. Sakramente wieder in Aufnahme zu bringen. Erst das Wiederaufleben praktischer Reli giosität die Erziehung eines tteunt Geschlechtes in christlicher Zucht und Frömmigkeit, die Heranbildung eines sittenreinen Klerus stellte der eilige* riffelten Verwilderung nach und nach einen kräftigen Damm entgegen. Bei aller Strenge der Durchführung gründlicher Maßnahmen, war er der Anficht, die er auch dem apostolischen Stuhl gegenüber betonte, daß Deutsch land „einer Art mütterlicher Nachsicht bedürfe". „Ein geknicktes Rohr wirb er nicht zerbrechen und einen glimmen den Docht wird er nicht auslöschen." An Herzog Alb recht von Bayern und seinem Sohne Wilhelm, den ein zigen Fürsten, die dem olteit Glau VlßC a t*1 -v QfX.l' -f w V t-V Iii Gedächtnis an den Franziskaner Missionar, Fray Marcos de Niza, der vor 400 Jahren als erster ben trotz aller Verlockungen treu ge blieben waren, fand Canifius eine mächtige Stütze. Canifius war die Seele der Ordenstätigkeit der Jesu iten in Deutschland, durch die Macht seiner Persönlichkeit und durch sein unermüdliches Wirken als Lehrer, Prediger und Missionar, als Schrift steller, sowie als Berater der Päpste und des Ordeilsgenerals. Darin lag der große Unterschied zwischen Cani sins als Reformator und dem Pf endo Reformator Luther. Canifius suchte Hand in Hand mit der rechtmäßigen kirchlichen Obrigkeit zu reformieren und nicht mit Eigensinn, Trotz und Gewaltmitteln, wodurch nur Unheil angestiftet und keine wirkliche Reform erzielt werden kann. Schon 1571 war es Canisius gelun geil, nicht nur iit Bayern, sondern weit über dessen Grenzen hinaus, den al ten Glauben wieder zu festigen und ei ne solide religiöse Richtung anzubah nen. Das ist der Grund weshalb die dankbare Nachwelt Canisius mit dem Namen eines zweiten Apostels von Deutschland ziert und weshalb ihn die katholische Kirche in ihre große Ah nengallerie in die Zahl der Hei ligen, d. h. der wahrhaft große» Män- ner aufgenommen hat. Wenn Ca nisius von Hmmel auf die Stätten seines einstigen Wirkens hernieder blickt auf die Zerstörungen, die ein neues Heidentum im alten Vater lande angerichtet hat, so wird er durch seine Mächtige Fürsprache von Gott I Gottes hat hinabsinken lassen. 5in Monument für einen priesterlichen Forscher betrat, wurde errichtet. Die Bronzetafel von dem Marcos de Niza Council der Columbus Ritter gestiftet. Geboren war der Missionar im Jahre 1854 als Sprosse einer seit einem Jahrhundert in Hürden anfäßi gen, von FeusiSberg stammenden Höf nerfamilie. Er hat das Einsiedler Gymnasium absolviert, wo er seine Berufung fand. Nach harten Kämp fen gegen feinen Vater begann er 1873 das Noviziat iit Exaeten, Hol land, wo damals der Wall if er P. MV ritz Meschler Noüijcimteister war. Mitnovizen waren lt. a. Boniraz Fel- die Erweckung neuer Apostel erbitten» welche wiederum eine chriiilichc Refor mation in Dentschland einführen, da mit es sich wieder emporhebe aus der Tiefe, in welche es die strafende Hand schweizer Zndianelapostel Vor wenigen fahren starb in un-ichliu aus Steinen,. Leo Thürlimaim serin Lande ein unter den Indianern auS Gossan, der Einsiedler Joses Gyr, lange tätig gewesener Missionar, P. der Waliiser Ludivig Bonvin. Noch vor Balthasar Feusi, dem nun ein Arzt! der Primiz wurde er Prä reft am Jo» seines Heimatlandes, der Schweiz, ein fuilenfollegiuitt in Crdrupshoi in Dii biographisches Denkmal gesetzt hat.! nemark. Zum Abschluß der theolo gischeit Studien wurde er von weit* sichtigen und psychologisch geschulten Obern nach den Ver. Staaten ge» sandt. Nicht lange blieb er hier iit den Ostirnoten. Bald kaut er in eine Indianerreservation, nach Spokane Falls, wo er am 5. Dezember ISMO ganz in der 3tiffe 'vine Priniiz feierte. Eine erste uiunnKude ^.ätigteit cut faltete er als Superior der Mission:» station St. Paul im ,\tf. Fel'einv birge. Da er die Psuche der Indianer ungewöhnlich gut verstund, hatte er bei verschiedenen Gründungen und beim Ausbau von Mist'wnsstationeit entscheidend mitzuarbeiten, in St. Stephens (Wyoming), North Dali» ma, Klamath Falls, Colville, 2 t. Paul, St. Ignatius. Als TGjähriger kehrte P. Balthasar nach St. Paul zurück. Am 2:1 Januar 1936 ist der greife Jn&inueruiiüioitar von dieser Erde geschieden. Dies iit der äußere Rahmen für ein Leben voll Aufopferung, Gefahren, Wagnissen. Abenteuern, Sorgen. In ejuent Luzerner Perlag ist jüngst eine lebendige Biographie P. Feusis er schienen, verfaßt von E. A. Hegner dem bekannten Augenärzte Prof. Hei ner in Lilzern. Das Buch geben: Man muß dem Verfasser dafür Dank „dc Nation Inn ihre Helden n»d wissen. errichtet jenen Männern, die durch Wir leben nicht nur in ernster Seit! J9affentnten sondern auch iit einer Zeit, die dazu Vtriifte Großes schufen, Denkmäler im angetan ist, Menschen schwArzseherisch Gedächtnis des Volkes. Doch über je zu machen und ihnen den Blick zu trüben sowohl für die edeleit Erfchei nungen der Gegenwart als auch die in Gottes Hand ruhende Zukunft. Da ist es angebracht und notwendig, sich über die Diktatur des Zeitgeistes und alle Erbärmlichkeiten seiner Herr schaft zu erheben, sich über die Herr fchenden kleinen und großen Nöten zu stellen, und Hand an das uns von der Vorsehung anvertraute Werk zu legen. Weil sie dies taten, vermögen wir zn Männern wie Pater Feusi ein porzuschaueu, als erfolgreiche Strei ter. hält fich frei von Ueberfchwang, ist frisch und knapp geschrieben, ohne den Leser zu ermüden. Es verwendet vor allem Briefe des Jefuiteniniffionars. Ohne predigen oder glorinzieren zu wollen, I wirkt daS Buch im guten Sinne er» I baulich. Wenigstens da? Schlußwoi t, in dein der Verfaner aus seiner Re» i serve heraustritt. ei hier wiederge- oder durch ihre geistigen lte, die unbeachtet und in stillem Op ferleben der Armut und der Not des Mitmenschen ihre selbstlose Arbeit wid men, die still nach getaner Arbeit ihr Haupt zum ewigen Schlummer legen, breitet sich gar schnell der Mantel der Vergessenheit. Kein Monument und keilt Heldengedicht verkündet ihren Ruhm, und ein armes Grab birgt die irdische Hülle eines Vergessenen. Und doch wird das Volk andächtig aufhor chen, wenn es hört, welche Geisteshel den ans seiner Mitte hervorgingen und welch gewaltige Werke der Nach stenliebe durch die übermenschliche Kraft und Ausdauer eines Einzelnen geschaffen wurden. Ehrfürchtig ver neigen wir uns vor dem Namen eines solchen Helden. Viele große Namen zieren den Schild des Schweizerlan des, und von Jugend auf lehrt uns eine ruhmvolle Geschichte den Wert männlicher Kraft und schöpferischen Geistes ehren und schätzen. Lassen wir darum im Wirrwarr der Zeiten das Andenken jener nicht verblassen, die (Fortsetzung auf Seite f?) \n\n 29. April 1942 Ohio Waisenfrennd