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Image provided by: Ohio History Connection, Columbus, OH
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Ohio In einer großen Rundfunkrede hat Staatssekretär Cordell Hull bergmt« gene Woche ein Programm für die Nachkriegszeit aufgestellt. Es war eine Vorschau auf einige der Maß^ nahmen, die zur Errichtung einer 6ef* fern Welt nach gewonnenem Kriege ergriffen werden müssen und zu de nen ein internationales Organ zur Bewahrung eines Weltfriedens wenn notwendig durch Gewalt so wie eine Ungleichung der Rüstung einzelner Nationen gehört. Zudem warnte er die verbliebenen Neutra len, daß die Bekundung ihrer Neu tralität angesichts des die ganze Welt umfassenden Konflikts „unsinnig und selbstmörderisch" ist, und er forderte alle die freiheitliebenden Völker auf, den Kampf um deren Erhaltung als ihre Pflicht anzusehen. Hulls Abriß der Nachkriegsplänt. war der aufschlußreichste, den ein maßgeblicher Vertreter einer der Ver. Nationen entworfen hat. Damit wer den die bisher von Vizepräsident Henri) Wallace und Unterstaatssekre» iär Sumner Welles in Ansprachen gemachten Vorschläge zur Gestaltung der Nachkriegszeit wesentlich erweitert. Die Rede wurde von sämtlichen grK Ben Netzwerken übernommen und von Kurzwellensendern nach allen Teilen der Welt verbreitet. Seitdem durch eine Mitteilung Präsident Noofevelts bekannt wurde, daß Hull sprechen würfle war die Ansprache mit gro ßer Spannung erwartet worden. Hull setzte sich für die vielbespro jcheite „Übergangsperiode" nach Kriegsende ein, während derer die Ver. Nationen gemeinsam „die Tätig feit einzelner Länder in der Wieder Herstellung der öffentlichen Ordnung, in der Gewährung rascher Hilfe und der Bewältigung der zahlreichen Um stellungsprobleme ergänzen und wirk samer gestalten müssen. Darüber hin aus steht vor allen Ländern die große konstruktive Aufgabe der Errichtung menschlicher Freiheit und christlicher Moral auf festeren und breiteren Grundlagen als jemals zuvor. Auch diese Aufgabe wird notwendigerweise nationale und internationale Betäti gung erfordern." Der Staatssekretär erklärte, der gegenwärtige Krieg habe tatsächlich schon im Jahre 1931 begonnen, als I Japan in die Mandschurei einfiel. In den darauffolgenden Jahren iiitter--1 nahmen die Ver. Staaten „jeden nur! ausführbaren ehrenhaften Versuch, I die Ausbreitung der Konflikte zu verhindern und unser Land vor der Verwicklung in den Krieg zu bewah ren. Aber die Gefahr wuchs rings inn uns. Friedliche Länder, die nie mand etwas zuleide taten, wurden nacheinander rntter den Stiefelabsatz des Eindringlings gebracht, in Auro Pa wie in Asien. Hitler und die japa nischen Kriegsherren haben durch ihre 5'2W.. Unpolitische Zeitläufte Handlungen und offiziellen Erklärun gen klargemacht, daß die Japaner ei ne Hälfte der Welt mit der Hälft? der Erdbevölkerung erobern und be herrschen wollen, während Hitler zu erst Kontinental-Europa erobern, dann seine Hand auf die britischen Inseln S", 'f flplltii VA M' y I |§§i|i 1 Die Murphy Zwillingsbrüder der St. James-Pfarrei in Denver sind gegenwärtig Leutnants int U. S. Army Äir'Corps. Daniel, links,'' David, rechts.' Sie sind 21 Jahre legen und durch die Kontrolle über die britische Flotte die sieben Welt* meere beherrschen will." .y, Hull schilderte, wie Hefe Tenden zeit die Politik der Ver. Staaten be^ stimmten und schließlich zum Lend Lease-Gesetz im Jahre 1941 führten, dessen Richtigkeit im Laufe des ver gangenen Jahres bestätigt wurde. Dann kam der Angriff auf Pearl Harbor und die ersten Kriegshand lim gen,, die die Ver. Staaten in de* Defensive sahen, und für die der Preis dennoch einen hohen Preis be zahlen mußte. Aber der Krieg, so warnte Hull, könne nicht in der De fenfive gewonnen werden. „Wir köw nen diesen Krieg nicht dadurch gewin nen, daß wir an unseren Grenzen ste henbleiben und Angriffe abwehren Luft-, Unterseeboots- und andere Aiv griffe können nur dann wirksam ab geschlagen werden, wenn die Angegrif jenen die Quellen des Angriffs auf spüren und zerstören. Wir werden üb Tin Familieublatt für Wahrheit und Recht zur Belehrung und Unterhaltung Erscheint wöchentlich im Päpstlichen Collegium Josephinnm zum Besten der Priesterzöglinge Herausgegeben vom Päpstlichen Collegium Josephinum. Preis für ein Jahr in den Vereinigten Staaten $2, in Kanada und allen anderen Staaten $2.50 Zwillingsbriider als Flieger Onkel Sams s abcttfttuMil. seren mutigen Bundesgenossen alle in unserer Macht stehende Unterstützung senden. Und wir werden unsere Feinde an allen Punkten des Erdballs angreifen, wo die Vernichtung der Achsenstreitkräfte mit wirksamsten, schnellsten und sichersten erfolgen kann." Dies sei eine Ausgabe, die gewal tige historisch beispiellose Anstrengung gen und Opfer aller Ver. Nationen v '4iiy kl A alt und werden getrennt in ver schiedenen (lamps ausgebildet. Daniel ist ein Pursuit Pilot und David gehört zu einem Bombing Squadron. ?. erfordert. Wenn der Sieg errungen ist, entstehe eine Tteite"1 Aufgabe von gewaltigem Ausmaß. ..Wenn die Heere unserer Feinde geschlagen sind, werden die Bewohner vieler Länder hungern und nicht in der "Lage sein, sich Nahrung zu beschaffen' sie werden obdachlos sein und können sich keine Unterkünfte bauen ihre Felder sind verwüstet, ihr Vieh abgeschlachtet, ihre Wege und Verkehrsmittel zerstört... Ueberall wird Krankheit und die Ge fahr der Krankheit lauern. In einigen Ländern werden Chaos und Verwi» rung folgen.... In allen Ländern müssen die znriitiffcljreitdeit Arbeiter ihren Platz in der Friedensarbeit fin den. Jn dieser Übergangsperiode nach dem Kriege wird es die Aufgabe der Ver. Nationen .sein, Leiden abzuhel fen, verwüstete Gebiete neu aufzu bauen, eine erschütterte Weltwirtschaft wieder herzustellen, während sie gleich zeitig den Frieden sichern und an der Riesenaufgabe arbeiten müssen, „menschliche Freiheit und christlich» Moral auf festeren und breitereu Grundlagen als jemals zuvor zu er richten". Die Rede Hulls wurde in neun Fremdsprachen übersetzt und über den Kurzwellenrtmdfunk in die Welt hinausgesandt. Präsident Roosevelt hat ihr besondere Bedeutung beige messen und ausdrücklich erklärt, das sie seine Ansichten über die Auswir kungen des Krieges und den Ernst der Weltlage widerspiegele. Es ist klar, haß man im Weißen Haus die drin gende Notwendigkeit erkannt hat, das amerikanische Volk aus seiner unbe greiflichen Lethargie aufzurütteln und kriegsbewußter zu machen, ihm vor allem klarzumachen, weshalb wir in diesen gewaltigen Kampf einge treten sind und für welche Ziele wir kämpfen. Dieser Aufgabe ist Herr Hull in seiner Rede vollauf gerecht geworden. Vizepräsident Wallace und Unter staatssekretär Welles erörterten be reits vor einiger Zeit die Nachkriegs Probleme und ebneten damit den Bo den für die konkreten und konstrukti Veit Vorschläge, die Cordell Hull itt feiner kürzlichen Rede unterbreitete. ^Millionen Menschen itt aller Welt tauschten am Rundfunk diesen licht vollen Ausführungen. Man .kamt ihnen nicht folgen, ohne die Gewiß heit zu erlangen, daß die Kriegsziele, die unser Staatssekretär in Aussicht stellt, wahrlich die schweren Opfer Ott Gut nnd Blut wert sind, die das ganze Volk der Ver. Staaten zu ihrer Crkämpfuiig bringen muß. 0 Verschiedene Vorfälle haben beiou1» sen, daß die feindlichen U-Boote, die fast täglich Schiffe an unserer Ost fitste versenken, wohl informiert sind. So haben die llebcrfebendeit zweier versenkter Schiffe erklärt, daß die Kommandanten der deutschen Unter seeboote anscheinend genau über Ab fahrts- und Bestimmungshäfen und die Ladung ihrer Schiffe unterrichtet gewesen seien. Am deutlichsten wurde dies von den Ueberlebenden eines norwegischen Frachters mittlerer Größe zum Aus druck gebracht, die in einem Hafen an der Golfküüste gelandet waren, nach dem ihr Schiff vor mehreren Wochen vor der Nordküste Süüdamerikas auf den Meeresgrund geschickt worden war. Sie teilten mit, daß ein U Boots offizier sie nach Namen, Tonnage und Nationalität ihres Schiffes fragte und ihnen dann erklärte, aus welchem Hajen sie abgefahren waren und welchen Hafen sie hätten '-anlaufe« sollen. Ein Mann fand bei der Torpedie rung den Tod. Kapitän Wm. R. MeDonough, des sen amerikanisches Handelsschiff mitt lerer Größe am 1. Juli am hellichten Tage im Karibischen Meer torpediert wurde, äußerte sich in ähnlichem Sinne. Is i \n\n Aahrgang 70 Mittwoch, den 5. August 1942 No. 14