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Zur religiösen Lage in Spanien Der mich einem langen Besuch der t) Cröeiieinftihite in Spanien zurück gekehrte Generolvikar der Snlefinner, P. Bemtti, hat auf der Durchreife in $i)on, Frankreich, iem Redakteur des „Bulletin Salesion" feine Eindrücke iiber das neue Spanien mitgeteilt. Die Lage der Ordensinstitute bezeich »»et P. Berutti als glänzend: Noch nie hat man so viele Schüler und so viele Ordensberuse gezählt. Dies ist dem Blute der 110 während des Bür gerfriegeS gestorbenen Salesianer SHortyrer, der neu erstandenen Ge! stigkeit und dem echt christlichen Fo «liliensinn der Spanier zuzuschreiben. Dagegen glaubt P. Berutti nicht, dab die Wirtschaftskrise gewisse Elemente dem Ordensstande. zugeführt Haben könnte. Die Wirtschaftskrise ist noch Berutti jenseits der Pyrenäen viel stärker als diesseits. Wenn es nicht Erbsen und Oel, die beiden großen Hilfsmittel der spanischen Küche gäbe, wäre es schlimm bestellt. Aus die Krage, ob der Staatschef in seinem Befriedungsnvrk Erfolg gehabt habe, antwortete P. Berutti: Das ist ein langer Weg und es geht nur langsam doran. Aus dem Organismus die Giftbazillen auszutreiben, die seit 50 Jahren in ihm arbeiten, ist nicht leicht. Auf jeden Fall ist das nicht das Werk bon fünf Jahren. Nach dem Siege des Guten waren die Kirchen Spa niens bis zum Borsten voll. Die See len wurden von heiligem Eifer ergrif fciN Dies dauerte eine Zeit lang, tischt lange. Die Seelen sind in ihre frühere Gleichgültigkeit zurückgefallen Wid die Kirchen haben ihren alten Stamm von Gläubige» wiedergesun den. Das Hebel sitzt zu tief. Es heißt vor allem religiöse Unwissen heit, die alles übersteigt. Diese muß durch Katechismusunterricht und re ligiösc Belehrung verdrängt werden. Diesem Katechismuskreuzzug widmen die Salesianer und ihre Institutionen ihre ganze Shaft. ZwaugSsparen gut Deckung der Kriegskosten. In den Publikationen des Handels mutes „Current Busineß'.' vom Ok Jober fordert Dr. T. K. Hitch, ein Sachverständiger des Handelsdepart ments, die Einführung des Zwangs sporsysteuts zur Deckung der laufen den Kriegskosten, um eine Nach jkriegsinstation zu verhüten. Man müsse dabei in der Weise vor gehen, das mit der Rückerstattung der Spargelder durch die Regierung ge wartet werde, bis die Konsumgüter erzeugung die Kager wieder ausgesüllt Hat. Wenn die Gelder nach Einstel litng der Feindseligkeiten übereilt ausgezahlt und sogleich wieder in Um lauf gebracht der den, so würde, heißt es in dem Artikel, damit der dro° hen de Inflation nicht vermieden, son dern erst recht unvermeidbar werden. Und wenn die Währuugskatastrophe unter solchen Umstünden nur verzö gert eintrete, so doch mit um so grö feerer Explosivkraft. Solange nicht für Immobilisierung der Mittel gesorgt ist, die in die CchatzamtskriegSkosse fließen, Bleibt, I Allerlei aus «ler Welt A i wie Dr. Hitch schreibt, die Inflations aesabr bestehen, und zwar gelte dies insbesondere für die Zeit immittel bar nach dem Kriege, in der das Pub iifiim vielleicht nicht verstehen werde, warum es sich auf dem Warenmarkt noch Zurückhaltung auferlegen solle. Riesige Straßenbaupläne «ach dem Kriege Wie der Federal Works Admini strator, General Philip B. Fleming der Öffentlichkeit mitgeteilt hat, soll ein umfassendes Straßenbaupro gramm mit einein Kostenaufwande on $500,000,000 nach Kriegsende zur Durchführung gelangen und jetzt be reits iit Bezug auf Planung, Gelän deauswahl und Ausschreibung von Angeboten der Bonunternehnterfir men in vollem Gange sein. Es hau delt sich dabei nach General Fleming um Ehausseebauten in California, Mafsochusetts, Misfissippi, Missouri, New Jersey, New ?Jorf, Oregon und im Distrikt Columbia. „Gegenwär tig", sagte General Fleming, „ist al lerdings der Straßenbau wie jede Ott derc Bautätigkeit der Behörde. für Bundesarbeiten zwangsläufig aus Projekte beschränkt, die für die erfolg reiche Durchführung des Krieges. un erläßlich sind." Büchse« und Kannen ohne Blech Zur Ersparnis von verschiedenen für den Kriegsbedarf notux'ndigen Metallen haben bereits viele Fabri kanten von Proserin*» Glosbehälter eingeführt, auch plastisches Mate rial, das inwendig öldicht ist, wird für Tuben und Büchsen aller Art, von der Zahnpasta bis zum Motoröl ver wendet. Duryea Bensel, ein 65jahrigcr Experimentator, zeigte Tuben und Büchsen aus Papier, die mit einer ge mischten Substanz bezogen sind. Die dadurch luftdicht gemachten Behälter tonnen ein Vakuum halten und der Hitze größeren Widerstand als Blech entgegensetzen. Die Behälter sind aus Mais, Ge veide, Flachssomen, Talg, tierischen Geiveben, Knochen, Lehm, Stroh und Abfallpapier hergestellt. Sie sind 10 Prozent leichter, als die aus Blech hergestellten. Wegen des leichten Ge Wichtes wird auch der Trattsport be deutend erleichtert und die Anferti gungskösten stellen sich ebenfalls nied riiier. Die zahlreichen überall ange stellte» Experitnettte werden zu Er gebiiisse» führe», die besonders für die Nachkriegszeit sich von unberechenba rem Nutzen erweisen werden. Statische Luftströmungen prophezeit Astrophysiker sind der Ansicht, daß infolge einer außergewöhnlichen Ztt »ohme von So»»e»flecke» wir in den nächsten fitn oder sechs Iahren ge waltigere elektrische Störungen in unserer Atmosphäre zu erwarten ha beii, als in den letzte» 100 Jahren be obachtet worden sind. Die außerordentlich starken Erup tionen der Sonne werden auf der ganzen Erdoberfläche starke Stürmt aett im Radio, in der Television, und im telegraphischen und telephonischen Ohio Waise« fre«nd jtin. Verkehr verursachen. Dieselbe» wer den ebenfalls einen merkliche» Einfluß auf die Witterungsverhältnisse in ver schiedene» Ländern der Erde ausüben. Den Gipfelpunkt dieser Sonnenflek keiibeeinflufsung werden wir im Jahre 1948 wahrnehmen, fast 100 Jahre feit einer ähnlichen Veränderung an der Sonne, die im Jahre 1837 de obachtet wurde. Diese Theorie stützt Prof/ M. Gleicsberg, Astronom an der Uni versität von Istabul, Türkei, auf eine verbesserte Methode der Ermittelung statischer Elektrizität. Das unbekannte Indien Indien ist eines der Umwelt nnV^ Fon »testen und uttverstondenste» Län der der Welt. Total verkehrt ist es, Indien als einen einheitlichen Staat oder ein geschlossenes Volk aufzufaj sene Wohl streben alle Bewohner Indiens nach Freiheit und Unabhän gigkeit, aber die verschiedenen Rassen und die religiös verschiedenen Volks klaffen verstehen darunter etwas ganz anderes. Die Indische Kongreßpartei verlangt Freiheit. Obwohl sie rund 3,000,000 Indier vertritt, sind ihre }iele zweifellos der Willensausdruck eines Großteils der Hindubevölke rung. Aber dieser Kongreß spricht nicht für die Mehrheit der 80,- bis 90,000,000 Mohammedaner und auch nicht 'für die 60,000,000 llnberühr baren der unterdrückten Klassen, und auch schließlich nicht für andere zahl reiche kleine Minderheiten. Es gibt weder eine einzige Gruppe oder Pat tei in Indien, die für die Mehrheit des indischen Volkes.sprechen könne, noch hoben bis jetzt die Inder es ver mocht, ihre eigenen Differenzen beizu legen, um ihre Freiheitsforderungen England in geeinter Form und in geschlossener Front vorzulegen. Wäre dem so, würde die Lage heute wesent lich eine andere sein. Wphrend die Hindus beständig darauf dränge», daß ein geeintes In dien unter ihrer Kontrolle stehen müsse, bestehen die Mohammedaner darauf, daß nichts außer einem „Po kistaii" (ein separater Moslemstaat) ihre Forderungen befriedigen könnte. Zahllose sprachen trenne» die Be völkerung, zahllose Rassen spalten die Inder untereinander. Großbritannien hat es nie vermocht, eine Einheit und Einigkeit zu erziele». Wen» es dies mal nicht gelingt, irgendeine Art Einigkeit zu erreichen, würde, wenn Japan imstande tväre, die Kontrolle über Indien ztt gewinnen, wie China und die Mandschurei in Puppenstaa te» ausgestalte» werde». Und Japan ist äußerst tätig und geschickt an der Arbeit. In der letzten Zeit haben die Japaner „Indische Unabhängigkeit^ liguen" in allen eroberten Gebieten des Fernen Ostens geschaffen. Sie habe» die Inder mit Invasion be droht. Sie hoffen auf ein entmilita risiertes Indien, in das sie einmal schieren können, ohne einen Schuß zu feuern. Die Ver. Nationen stehen vor einem schwer löslichen Problem. Da bisher alle Eittiguitgsversuche fehlschlugen, sucht man »och der Möglichkeit eines Kompromisses. Pearl Buck hat den Vorschlag gemacht, es sollten die Ver. Nationen als Vermittler eingreifen. Der Präsident der „I»dia League of America", I. I. Singh, hat als feine Privatmeinung den Vorschlag ge macht, eitteti Kriegsrot, bestehend aus drei Generälen zu bilden einem Amerikaner, einem Chinesen und ei »et» Eula »der denen die Verteidi gung Indiens übertragen werden foff, und eilten Exekutivausfchuß von 15 Indern, der den jetzt aus 11 Indern und vier Engländern bestehenden Aus schuß ablösen soll. Er schlägt weiter vor, daß fünf Mitglieder des Exeku-! tivausschusses vom Indischen National konreß bestimmt werde», fünf vo» der Mohammedanerliga und fünf vom Vizeköitig. Die Freiheit Indiens wür de prinzipiell entweder von den Ver. Nationen oder vom englischen Mini« sterpräsidenten sofort anerkannt wer den. Singh glaubt, daß das indische Volk dann bereit tixire, die Sache der Ver. Nationen aktiv zu unterstützen. Da England bereits erklärt hat, datz es willens ist, Indien Freiheit zu ge be», sobald der kritische Kampf utn die Freiheit der Welt gewonnen ist, besteht kein Grund dafür, daß ein Kompromiß nicht gefunden wird. Aber kein Abkommen wird erfolreich sein, das nicht den Ansprüchen der verschiedenen Gruppen ans gerechten Anteil an der Volksvertretung aner kennt und dos nicht der entscheidenden Bedeutung einer jeden Vereinbarung Rechnung trägt dem Willen zur Zertrümmerung eines Feindes, der sich mit fernem Winiperzucken um In diens Freiheit kümmern und dessen' Sieg die Keime dieser Freiheit füi Jähr hunderte zertreten würde. Man hört gegenwärtig wenig von Indien. Es werde» von Zeit zu Zeit lokale Aufstäude gemeldet. Die rela tive Ruhe mag eine Ruhe vor dem Sturm sein. England spielt, wie ausländische Sachkenner befürchten, ei» gefährliches Spiel. Wen» Groß britannien nicht direkt oder durch Kompromiß Indien Freiheit gewährt, werden die Versprechungen Japans^ Indien Unabhängigkeit zu verschaf fen, eine Kriegsgefahr heraufbeschwö ren, welche alle» Ver. Nationen zum Verhängnis gereichen mag. V Schickt Papst eine Goldmedaille Präsident Vctrgos von Brasilien' hat dent Hl. Vater eine Goldmedaille geschickt, die er aus Anlaß des golde-, »e» Jubiläums der Ettzyklika „Re nt Novorum" anfertigen ließ. Die Vorderseite zeigt die Bildnisse'Papst Leos des Dreizehnten und Präsident Vargas auf der Rückfeite ist eine Ansicht des Palastes der Präsident schaft in Rio de Janeiro. Quisling appelliert an Hitler Vidkun Quisling, der Norwegen an Hitler verraten hatte, hat an Hit ler persönlich appelliert, um eine Mil der» ifg der Terrorkampagnd der Ge stapo zu erreichen, die die Bevölkerung zu. verstärkter deutschfeindlicher Tätig keit anspornt, wie aus Stockholm be richtet wurde. Quisling soll erklärt habe», er körnte seilte Funktion als Haupt der norwegischen Regierung nicht fortsetzen, falls Hitler nicht den Reichsstatthalter Josef Terboven aus Norwegen zurückziehe und die Gestapo veranlasse, ihre brutalen Getvaltme thodeu in Norwegen einzustellen. dem 1. Januar d. Ml angeblich nicht weniger als 3,000,000 leere Milchflaschen verschwunden und die Milchlieferanten und das land wirtschaftliche Department Kalifor niens erließe» eittett -allgemeine» Auf ruf cm alle Hausfrauen, eilte Samm lung dieser Flaschen vorzunehmen/ um irgendwelche Störunoen in der Ablieferung zu vermeiden. \n\n Mittwoch, de« N. November 1943