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(Fortfttzung) Bald hatte ich es vergesse«: „Er zähle er nur weiter": „So bist du nett', hatte der Vater tzu mir gesagt, als er mir den neuen .Anzug brachte vom Schneider mit Horste „den mußt du anziehen, wenn wir noch Amerika reisen." Ja, das löar ein schöner, dunkelgrauer, mit schwarzen S.treifen durchzogener Au jzu, dt'it mir der Schneider im Früh jähr 1881 gemacht hatte. Ich wußte mit dem Vater am Sonntag morgen dahin es Ivor nicht so weit von uns, so eine kleine Meile von uns, hinter Becket mannshof f, wenn man durchs Feld ging. Ich zog ihn mehrerenm! SOtt'fe dem 7. und 8. Grade der St. Mary's Missionsschule in Red Lake, Minn-, augehörigen India lierfnabelt demonstrierten vor fut- ton, ehe wir Abschied nahmen, beson Hers wenn es zur Kirche ging. Auch ials ich zum Herrn Lehrer Weiser ge Ken mußte es war auch wieder am Donntagmorgen um mein Schul tzeugnis zu holen. Wir dachten natu Itch, es gehe in Amerika wie in Deutschland jeder mus ein Zeug His*, haben, daS sein Verhalten, Be tragen und Fleiß in der Schule aus weist. Der Lehrer Weiser nahm mich freundlich aus er wolmte nicht weit von der großen Mädchenschule in Bor beck am Wege nach Essen ich mußte mich sogar setzen und dann setzte er fich( nahm seine lange Pseise, zündete sie mt und zog ganz flott einige Male, ehe, er sich au sein Schreibpult setzt: lind das Schulformular ausfüllte. „Ja", meinte er, „es wäre vielleicht gar nicht nötig, daß ich dir dieses Zeugnis ausfülle und mitgebe, denn in Amerika können die Meisten doch kein Deutsch lesen, und dann mag es fein, daß ihr am Platze, wo ihr hin kommt, gar keine Schule findet Ante rifa ist noch ein wildes Land." Dabei lachte er, strich sich seinen feinen Bart, zog einigeMale ait feiner langen Psei fe, so daß der Tabaksrauch in Mol ken durchs Zimmer flog. Dann griff er zur Feder, tauchte sie in kohlschwar Gedanken nnd Erinnerungen ze Tinte, und fing dann an zu kritzeln. „Ich gebe dir, zem ihr Talent, indem sie aus ei nem unbehauenen Stück Holz in 45 Minuten einen fertigen Stuhl herstellten. Vergangenes Jahr ge- Bildchen hervor und gab mir einige zum Andenken mit. „So, diese nimm auch mit und behalte sie, und bleibe ein guter Junge." .Er lachte dabei und ich hatte den guten Lehrer nie so freundlich in der Schule gesehen. So freundlich, so liebevoll, selbst Vä terlich zog er mich zu sich. Du Uwrst bei mir immer ein guter fleißiger Junge, und habe dich nur einmal ge fünft, weil du aus der Schule ge blieben warst. Du sagtest zu Haus, du wärest im Schnee sitzengeblieben und seist durch und durch naß gewesen, so daß deine Mutter dich im warmen Bett habe halten müssen. So hat dei ne Schwester Christina mir dein Ans bleiben beschrieben." In Amerika set es nicht so streng in der Schule wie in Deutschland, aber auch da müssen die Kinder gehorsam sein und sich gut betragen. Das sei überall so in der Welt. Dann immer anständig und freundlich fein, denn mit dem Hute in der Hand, kommt man durch's gan ze Land.... Dann lächelte er wieder, gab mir die Hand, brachte mich zur Türe und daittt Adieu! Das war der Lehrer der dritten Klaffe ober Schule, wie wir sagten, Lehrer Weiser in Borbeck, ein tüchtiger Lehrer,ber auch den Reit stock schwingen konnte auf die Laus Oll# Wfenfmtw» was du verdien! hast in der dritten Schule bei mir, und zwar in allen Fächern: Lesen, Schrei bell, Rechnen, Lande^geschichte, Zeich nen, Landkarte, Katechismus, Bibel geschichte. Singen, Turnen, Exerzie reit." So sagte er, das sieht nicht schlecht aus das kannst du überall vorzeigen, selbst in New Aork. Ich stecke es in einen Umschlag, mit bei nern Namen draus. Mein Name steht unter dem Zengnis. Dann bewahre es sorgfältig am besten in deinem Lesebuch im Tornister. Dann stand er auf in seinen Zimmer Pantoffeln, griff in einen Kasten und zog einig? Jndianerkmben fertigen Stnhl in 45 Minuten an bub'en. Er hatte immer. 3 bis 4 lange dicke Reitstöcke in seinem Pulte für seilte Schüler fertig liegen. „Da sitzen die guten Jungens drin", sagte der Äater ost. Ich habe nie viel Be kanutschaft mit ihnen gemacht, nur einmal in der ztoeiten Klasse, weil ich nicht Acht gegeben. Der Lehrer Wei ser war auch ein Mnsiker und liebte den Gesang. Wer am besten singen konnte, der war fein Liebling. In der ersten und zweiten Klasse waren dort in der großen Jungensfchnle die Lehrer Nicolaus und Bertram. Die behielten die erste und zweite Klasse, d. h. ich fing beim Lehrer Nicolaus, einem etwas rotbärtigen Leutnant aus Schlesien, an blieb bei ihm in der ersten Abteilung bis Neujahr- wurde dann in die ztoeite Abteilung gesetzt »hoto Feature# wann der 4H-Club auf der Coun ty Fair 28 Preise. Rev.. Eg&lrt Goeb, O.S.B., ist Leiter d?r Schule. und blieb, bis die Schule ausging im Sommer das zweite Jahr kam ich tu die zweite Schule oder Klasse in die zweite Abteilung —und der Lehrer Nicolaus ging mit und blieb bis zum nächsten Sommer. Dann ging er wieder in. die erste Schule. So tat es auch der andere Lehrer: Ber tram. Diese beiden Lehrer wechselten nur ab jedes Schuljahr. Die Jun gens mußten alle Singen lernen und bald hatten die Lehrer die besten her .ausgefuttden, die dann gelegentlich zufammeugefteHt wurden und singen .mußten. Was gesungen wurde, mußte' auswendig gelernt und gesungen wer'' den. Ich habe keine Gesangbücher ge sehen noch gehabt. Alle Lieder, welt liche und kirchliche, lernten wir aus wendig. Jch glaube, ich kann sie noch alle. Da kam es Beim Singen vor in der zweiten Klaffe, daß Lehrer Weifet und Bertram zusahen und horchten, wer am besten singen konnte. End- lich sprach der Lehrer Weiser zu Leh rer Nicolaus beiseite: er möchte ihm den kleinen Kerl dort beim Pulte ein paar Minuten überlassen. Er wolle ihn mitnehmen in seine Klasse. Dort sollten seine Jungens zuhorchen: wie der kleine Kerl laut und schön singen könne. Lehrer Nicolaus gab gerne zu und ich mußte mitgeben und dort in der Klasse vor den Jungens fingen. Damit hatte der Lehrer Weifer mich schon früher kennen gelernt. Darum sah er immer auf mich und war beim Abschied so lieb und gut der alle Magister! Noch eins: Jedes halbe Jahr tout« den die Kinder aufgenommen. Dies?, bildeten dann die erste Abteilung im zweiten Teile des Schuljahres wur den sie die zweite Abeeilung. Die frü here zweite Abteilung kam in die zwei te Schule und wurde dort die erste Abteilung (first and second grade here), nur ging der Lehrer mit. 3p•"'! habe ich zwei Jahre lang Lehrer Ni* colaiis gehabt im dritten Jahr Leh rer Weifer im 4. Jahr Lehrer Wei mar, im 5. Lehrer Peters). Es wM^ dieses eine große Jungensschnle. DW Mädchen hatten ihre eigene Schule am anderen Ende des Dorfes mit Fräulein Lehrerinnen.. Nie ging ich froher nach^ Haufe, nachdem ich von Herrn Lehrer Weiser ein so schönes Zeugnis mitnehmen konnte. Vater und Mutter schauten es durch uitb freuten sich. „Das inutil du aber gut aufbewahren und uuiji verlieren", meinte die Mutter „stecke es vorsichtig weg." Und so tat ich e$ auch ich habe es lange ausbenxthrt in Amerika immer in meinem Lese buch. Endlich habe ich Buch und Zeug nis mit dein vielen ,moving" Verla reit. Nur eins ist geblieben. Die stifte1 Erinnerung an diese Begebenheit unk der ersten und schönsten Schulzeit. „Den neuen Anzug mußt du an ziehen, wenn wir morgen Moittafj morgen früh abreifen und deiiieU».,» Schultornifter mit deinen Sachen dar in auf den Schultern tragen. Deine. Schirm kappe auf und dein Spaziec? slöckchen in der Hand." So geschah eßM auch. Ich packte alle meine ÄHnituj* Feiten mit den Schulfachen in den .. Tornister, den ich mir auf meinen Nücken schnallte, setzte meine schwarz? Schirmkappe aus und nahm meinen Stock in die Hand. So loar das Reise* männle reisefertig. Jeder lachte, docjh,^ hatten alle ihren Pack zu tragen. Narih dem die Abschiedsfeier mit itcnvatibr, i ten und Freunden am Sonntagabend spät vorüber hxtr, nahm uns unset. Nachbar Herr Heinrich Kirchmann mU,/. nach dein Bauern hos dort sollten wir die letzte Nacht zubringen. Es waren .. bekannte Räume, wo wir schlafen sott* teil. Ein mächtig großes Bauernhaus mit vielen Zimmern. Es ist woU zweistöckig bis zum Dach, aber dann unter dem Dach kommen wieder di?.. zweistöckigen Dachzimmer. Das großß. und lange Dach, wie die alten Deut scheu es baute» und heute noch bauen, so wie man die Häuser auf Bildern sieht, sind dicht und warm gebaut oh aber gesund? (Fortsetzung folgt) Staatssekretär Hull enthüllte, daK die Ver. Staaten einen beträchtliches Ausbau ihres Handels mit Portugal planten. In Erwiderung auf ein# Frage über Berichte, daß ein Abkonb» men mit Portugal über den Au$' tausch von Produkten Portugiesisch Ostasrikas gegen Waren aus den Ver. Staaten unterzeichnet worden sei, er widerte Hull auf seiner Pressekonfe renz, es seien Verhandlungen intGa«« ge, aber diese hätten noch nicht da* Stadium erreicht, in dem er Einzel» heiten abgeben könne. Hull deutete aber an, daß eine solche Anküttdigu»W i n e z u e w a e n s e i 5 N \n\n Von Rev. Franz Fuertge» Mittwoch, 18. November 194E8