Newspaper Page Text
In einem Brief an Eugen Taver nier schrieh der große christliche Theo soph Wladimir Sergejewitsch Solow jew unter dem 21. Juli 1888, er be trachte „sämtliche Ereignisse sub specie cntichristi venturi". Jener Mann, der ein ganzes Leben daran gesetzt hatte, die Alleinheit der Menschheit in Chri stus darzutun, im Tiefsten ein stets von heiliger Begeisterung erfüllter Kämpfer für das regnum Christi in seiner universalen Fülle, sah sich am Abend seines allzu kurzen Erdenta ges von schrecklichen Gespenstern um ringt, und teilt Blick in die Zukunft wurde immer düsterer. Einmal schreibt er: „Es wäre ein Unding, an den endgültigen Sieg der dunk kekn Mächte itt der Menschheit zu glatt Ben, aber die nächste Zukunft bereitet uns Prüfungen vor, die die Geschichte noch nicht gekannt hat." Ungebrochen in seinem Bertrauen, daß das „hei lige Rußland" einmal sein Wort spre-. weit werde, fühlte Solowjew doch, daß dies erst irnitit geschehen könne, wenn die führenden Gesellschaftskreise wieder zum Christentum und zu sei iter Moral zurückkehrten. Da es dem edlen Denker, der doch zugleich ein scharfer Beobachter der Wirklichkeit war, selbstverständlich nicht verborgen blieb, daß dies nicht der all war, so verdunkelte sich sein Gemüt, und so stellte er sich die Frage, ob das kom mende Reich das Reich Christi oder das Reich des Antichristen sein werde. Sein berühmtes Gedicht „Ex Oriente lux" schließt mit dem Bera, der sich auf das Kommende bezieht: „Ist's Xerxes' oder Christi Reich?" In Wirklichkeit ist dann Xerxes gefom* men, in unserem Fall das Sinnbild einer gottlosen Tyrannis. Nicht ge Nicht gekommen ist die Wiedergeburt eines Reiches der Liebe und der Ge techtigkoti. Man kann diese letzte,t Schriften Solowjews nur betrachte» ms eilte mächtige Prophetie des athei stischen Bolschewismus, als eine Fort setzung der Visionen aus Dostojewskis „Dämoitetr' als die angstvolle Erschüt- lung Hitter bekanntlich einen „Paper Hanger" genannt hatte» und dazu noch einen schlechten. Also das sind also historisch feststehende DM und Fak ts. nicht aber etwa. Greuelmärchen «der leere Gerüchte. Wir wundern uns daher, da wir Mse Dinge alle wußten und auch kri tisch beurteilten, weder über die Mel dungen, wie fest die katholische Kirche im Nazireich steht, noch aber auch dar Über, daß diese braune Bande die gleichen Methoden auch in der großen Politik gegenüber der ganzen Welt anwandte. Wir haben uns bloß ein wenig nicht allzuviel darüber gewundert, daß das Ausland Hitler und seine Bonzen verhältnismäßig so spät erst- durchschallt hat, eigentlich ft st, als es schon zu spät war. Höchst gewundert aber haben wir uns dar über, daß wir im Ausland Katho liken fanden, die alls diese Dir Vicht glaubten oder nicht glauben jvollten, fondern prompt auf die al lerdings sehr schlaue NaziproHaganda Hereinfielen, als set Hitler mit seinen Nazis eine Art heiliger Erzengel chael, der den politischen tote mora? vschen Augiasstall im. Deutschen Reich eysmistett müsse." Wie viele Hunderte katholischer Stetester heute noch wegen ihrer Pflichterfüllung (die Nazi nennen Äes ein Verbrechen) in deutschen "Sattzoittotitinslagern. schmachten, ent zieht sich der Kenntnis der Mtwott. Mttwsch» de» M. IM $949 Ohm äBfttfettfcettttfe ^BESTIA TRIUMPHANS" terintg vor dem apokalyptischen Tier, das seine stunde haben soll, nämlich der bestia triumphans. Es wäre nun ein tiefes Mißver ständnis, wollte man Solowjews Den ken und Schauen nur auf den russi scheu Räum beziehen. Es ist vielmehr aus allen Räumen und Zeiten gelöst und in das Raumlose und Zeitlose der Idee gehoben. Ueberall, wo der Traum eines heiligen Reiches einmal geträumt wurde, besteht die Gefahr einer grauenhaften, dämonischen Per version. Es entspricht dann das Uit heilige, das an die Stelle des Heiligen gesetzt wird, in seiner Größe und Ge walt genau den Energien, die im Heiligen lebendig waren. Solowjew ist ganz durchdrungen von der Notwen digkeit, daß zu der religiösen Idee des Christentums auch eine entspre chende politische Idee gehört. So ha den gewiß schon die Alten gedacht. Das berühmte Wort Homers von dem „Einen,der Herrscher fein solle", er scheint bei Aristoteles mit einer An spielung auf den Wohnsitz der Götter, wo das auch so sei. Ausführlich hau belt Tonoso Cortes in seinem „Got U'sstaat" darüber, wie sehr bei den großen Herrschervölkern ihr politisches Ideal den religiösen Vorstellungen entsprochen habe. Solowjew vermeidet durchaus die Gefahr, die gerade in diesem Bereich in der Verwischung der natürlichen und der übernatürlichen Sphäre besteht. Es ist ihm vor allem darum zu tun, das Problem von Re ligion und Politik innerhalb der Weltordnungen zu sehen, wie sie sich dem christlichen Denken darstellen. Von dieser Idee aber fällt ein Licht auf die großen geschichtlichen Ereignisse der Vergangenheit und der Gegen wart, das geradezu erstaunlich ist. Nachdem Alfred Rosenberg kurz vor Kriegsbeginn auf der „Ordensburg" von Sonthofen von den Zeiten der "Völkerwanderung und dem Mittel alter gesprochen hat, alles unter „ger pianische" Beleuchtung rückend, lohnt es sich wahrhaftig, auch wieder ein mal einen christlichen Den .'r über all dies zu hören. Solowjew spricht in seinen Aufsätzen über die Pedeutung der Kirche iin politischen Raum und vergleicht das Einst mit dem Jetzt. Er hat bei den Sätzen, die wir hier wie vergeben, die Zeit der Auflösung des gläubigen Mittelalters vor Augen und sagt also: ,,Wm die Kirche keine aufrichtig christliche und katholische imperatorische Macht in Händen hat te, so gelang es ihr ltichfr, in Europa die gesellschaftliche und politische Ge rechtigkeit aufrecht zu erhalten. Nach dem die neuzeitlichen Nationen und Staaten sich seit den Zeiten der Re formation der kirchlichen Vormund schaft befreit hatten, versuchten sie ih re Sache ohne Teilnahme der Kirche fortzuführen, Bas Ergebnis dieses Versuches haben wir vor Auge«. Der Gedanke W christlichen Gesellschaft, einer sehr ungenügenden aber nichts destowemger realen Einheit, die alle europäischen Völker umfaßte, war ver schwunden die Philosophie der Re volution machte löbliche Anstrengnn gen, um an die Stelle dieser Einheit eine ebensolche des Menschengeschlech tes zu ftzeit wir wissen, mit welchem Erfolg. Gin überall durchgeführter Militarismus, der ganze Völker in feindliche Armeen verwandelt hat und von einem solchen Nationalhaß beseelt ist, wie ihn das Mittelalter nie ge kannt' tiefgehender, unversöhnlicher, Antagonismus, ein Klassenkampf, der alles mit Feuer und Schwert zu ver wüsten droht ein fortschreitend sin kendes Niveau sittlicher Kraft der In dividuen. Da keine christlichen Pvlitißer fa me», um dieser Verlegenheit wirksam abzuhelfen, darf man sich nicht Wim dem, wenn statt ihrer unchristliche Kräfte und Männer ans den Plan ge treten sind, um nnn in ihrer Weise die Lücke zu schließen und in großer, we nigstens großsprecherischer Form Po litik und Weltanschauung, Politik und „Glauben" wieder znsammenzubrin gen. Welch einen negativen Dienst ha* bat doch jene Katholiken der christ lichen Weltordnnng erwiesen, die das Satyrspiel gegen den sogenannten po litischen Katholizismus mitgemacht ha ben. Wenn nämlich das Europa von heute in seiner großen Gestaltung ei neS notwendig hat, dann ist es ge rade der politische Katholizismus, das heißt, ein Katholizismus, der sich-klar darüber geworden ist, was die politi schen und gesellschaftlichen Ordnungen oder Unordnungen für das Reich Gob tes bedeuten. Mit diesem politischen Katholizismus sind freilich nicht reine Taktiker nnd Praktiker auf den Plan gerufen, sondern Männer nnd Frau en, die so tief im Glauben und in der GotteSidee verwurzelt find, daß sie von da ans die Tinge zu schauen und zu ergreifen vermögen. Praktische Po litiker, wie man sie so oft gerühmt hat, als wollte man damit sagen: Geht mir doch zum Teufel mit all den Theorien, mit denen man in der Wirklichkeit nichts anfangen kann, das find gerade heute nicht mehr die Po litiker, die die praktische Politik be sorgen, sondern Männer sind heute an. der Umgestaltung der Dinge, die sich mit jedem zweiten Wort auf ih ren „Glauben" nnd auf ihre poli tische Weltanschauung berufen, und damit machen fie Politik. Wer will der kann auch sagen, daß die Theo rie» wirklich zum Teufel gegangen seien. Wie sehr mußte doch das Bild der Engel, die vor Gott die Sache der Völker führen, auf Erden verblaßt fein, ehe der Raum frei wurde für die bestia triumphant.... Fr. Muckerniann, S.I. Die Aoldatenzeitung „Stars and Stripes" in Nordafrika hat die Um frage gestellt an die Soldaten: „Was haltet ihr vom Kohlenstreik in den Ver. Staaten?" Fast 90 Prozent der Soldaten forderten drastische Regie' ruiigsinaßnahmen gegen die Streik führer selbst als auch die Streiker", berichtete das Blatt. „Volle 70 Pro zutt erklärten, die Streiker sollten ein gezogen und mit C-Rationen der Ar mee wieder an die Arbeit geschickt wer den", hieß es'weiter, und: „Fast ans nahtitslos erboten sich Soldaten, mit den Streikern die Plätze zu tauschen." i In Ouincy, Mass., ist auf der Fore River Werst der Bethlehem Steel Eo. ein vom Stapel gelassener Zerstörer auf den Namen „Father Schmitt" getauft worden. Das Schiff wurde nach dem Pfar rer Aloysius Herman Schmitt, der in der Erzdiözese von Dubuque und als Marinekaplan tätig war, genannt. Pfarrer Schnittt starb an Bord der lt. S. S. „Oklahoma" während des japanischen Angriffs auf Pearl Har» bor und wurde nach seinem Tode für seine Tapferkeit lobend erwähnt. Sdchs Monate Zwangsarbeit für die 'Nazi in Deutschland ist eine Vor^ bedingung für die Zulassung auf hei- Warum im i Sommer leiden an den Beschwerden von Hartleibigkeit Wenn funktionale Hartleibigkeit an* dauert und Sie miserabel, nervös und1] irritiert fühlen und au deren Syinp»! tome leiden—Kopfschmerzen, üblem Mundgeruch, verstimmtem Magen,Ver» dauuiigsslörung, Schlaf- und Appetit«1 losigkeit und Ihr Magen fühlt voll von Gase und Blähungen—besorgen Sie sich Form's zeiterprobtea Alpenkräuter. Mehr als ein Abführmittel, es ist auch eine Magentätigkeit anregende Medi«! »in, hergestellt aus 18 der Natur eige nen medizinischen Wurzeln, Kräutern Vnd Pflanzen. Alpenkräiiter bringt träge Därme zum Arbei ten und hilft, verhärteten ^bfall sanft und leicht Suszuscheiden, sowie die durch Hartleibigkeit ver ursachten Gase au vertr«»« he» und gibt dem Magen das angenehme Ge« fühl von Wärm«*, Einzunehmen wie auf dem Eti kett angegeben. Wenn Sie die reuden glückli cher Linderung von Hartleibigkeitebe schwerden wieder wissen wollen und. Pur selben Zeit Ihrem Magen guttun Wollen, besorgen Sie sich noch heute Alpenkräuter und erhalten Sie UMSONST befla^chenon FQÄNl'S HEIL-OEL LINIMENT anti eepttsch—bringt schnelle Linderung von fheumatischen und neuralgischen Schmer eder schmerzenden Muskel», Verstau chungen und Verrenkungen. POHNi'S MAGOLO alkalisch—lindert f«wisse akute Megenstörungen wie Sod rennen und Verdauungsstörungen, her vorgerufen durch ei» U«btrmaai an Säure. Auch wertvoll bei heissem Wetter, Krämpfe und verstimmtest Magen zu be kämpfen, hervorgerufen durch Sommer« peech werden. Senden Sie diesen''Spezial- I Angebot" Kupon Jetzt Einliegend $1.00. Senden Äe mir j/rei 11 Unsen Alpenkräuter und Wert je eine Probe flasche HsU-Oel uftA per Nachnahme—C.O.D.—(zuzüg lich G*kühren). Name. Adresse... gifchen Universitäten, berichtete de? Berliner Sender laut AP in einem Funkspruch. Danach müssen W Studenten bei der Immatrikulation im kommende« Herbst eine Bescheinigung vorlegen aus der hervorgeht, da sie vom Mtti his Oktober in diesem Zcchre die gtr forderte Arbeit geleistet haben. D, lustige Studentenzeit, Wohin bist du entschwunden? Neues Sprichwort Gjnv Dame steht schon eine ganze Weile in der Garderobe vor dem Spre gel nnd hantiert mit dem ^ippeitstifl. Eine andere Dame versucht sie zur Seite zu drängen. Aber die erst? wehrt sich? „W?r z u e s znevft kämmt, malt \n\n Postamt. *?.. Mt. FETER FAHRNEY & SONS CO. De#L 16-101) asei WathtsttoB 1ML. Cfeloa«o, HL Z56 Stanley St., Winnipeg, Man., Can.