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täBk (Fortsetzung) Mir zugemessene Raum er laubt es nicht, hier die Erscheinungen selbst eingehend zu behandeln. Ihre Hauptmomente sollen jedoch hier kurz skizziert werden ebenso die Ereignis se, welche mit ihnen in Verbindung stehen. Wenn ich hierbei die schwer faltige inderekte Redeform vermeide, so will ich damit dem Leser keines Wegs ein Urteil über die Sache auf drängen. Möge ein Jeder davon hal ten, was er will. Nur das Eine läßt sich mit Fug erwarten, daß Niemand unbescholtene Leute ohne weiteres als Betrüger anklage, oder in blinder Feindschaft gegen alles Uebernatür liche jedes derartige Vorkommnis für Schwindel erkläre. Die Geschichte der Kirche weist eine ganze Reihe von übernatürlichen Of fenbarungen auf, welche nach sorgfäl tiger Untersuchung durch die kirchliche Autorität als glaubhaft anerkannt worden sind. Insbesondere sind die letzten Dezennien reich an Offenba rungen der Mutter des Heilandes. Niemals und nirgends mögen die selben jedoch von einer solchen Dauer und Reichhaltigkeit gewesen sein, wie sie bisher in Marpingen stattgefunden haben und noch stattfinden. Am 3. Ju li 1876 begonnen, haben sie ununter brochen, fast täglich sich wiederholt und sollten erst im September d. I. enden. Die Erscheinungen sind sich nicht gleich geblieben, sondern haben sich in mehreren Stufenfolgen entwik kelt. Am 3., 4. und 5. Juli sahen die genannten drei Mädchen die Er scheinung am unteren Saume des Härtelwaldes. Auf die schüchterne Frage, wer sie sei, erfolgte die Ant wort: „Ich bin die unbefleckt Emp fangene", auf die weitere Frage, was sie tun sollten, hieß es: „Ihr sollt fromm beten und nicht sündigen." In den ersten Tagen hatte niemand auf die Erzählung der Kinder etwas gegeben die Eltern hatten ihnen mit Strafe gedroht, von anderer Seite waren sie verlacht worden. Am Abend des 5. Juli trat jedoch Mittwoch, den 21. Juli 1943 Ohio Waisenfreund Muttergotteserschemunge« in Marpingen ein Ereignis ein, welches das ganze Dorf in Bewegung setzte. Die Kinder fragten nämlich an diesem Abend die Erscheinung, ob nicht Kranke kom men sollten, um gesund zu werden? Als eine bejahende Antwort erfolgte, liefen einige der anwesenden Neugie rigen zu dem kranken Bergmann Ret tenwald, damit dieser die Probe ma che. Langwieriges Siechtum hatte den st Iben an den Rand des Grabes ge bracht. Mühselig schleppte er sich an den Ort der Erscheinung. Voll Ver trauen fragte er, ob es ihm vergönnt sei, die Erscheinung anzurühren? Die Kinder, welche hier, wie auch in allen späteren Fällen, die Vermittler mach ten, erklärten: „Ja, die Erscheinung sagt, Ihr dürft sie am Fuße anrühren", nah men dann die Hand des Kranken und .legten sie auf den Boden dorthin, wo sie die Füße der Erscheinung anblick ten. Auf feine weitere Frage, was er beten müsse, erfolgte die Antwort: „Acht Tage lang täglich dreimal die Gebete: Komm, Hl. Geist, und Unter Deinen Schutz und Schirm." Alsbald fühlte Rectenwald eine mächtige Veränderung in sich borge hen. Neue Gesundheit strömte durch seine Glieder. Geheilt ging er voll tiefer Ergriffenheit heim und nahm einige Tage später seine Grubenarbeit wieder auf, die er feit elf Monaten nicht hatte betreiben können. Als sich die Kinder am folgenden Tage wieder im Härtelwalde einfan den, fahen sie sich umgeben von Hun derten andächtiger Beter. Auch eine Menge Kranker fand sich im Laufe des Nachmittags ein und begehrte den „Fuß" der „unbefleckt Empfangenen" zu berühren, welche sich wiederum zeigte. Unter den Hilfesuchenden war he Frau des Bergmanns Kirsch sie trug in den Armen in Tücher einge wickelt ihr siebenjähriges Töchterchen, welches durch eine halbjährige Abneh mungskrankheit derart erschöpft war, daß man täglich sein Ende erwartete. Die Nachbarn hatten Jbet Mutter gesagt: .v weihte vor kurzem den Hw'stut. Herr,l Jos. A. Burke zum Hilss- Apostolischer Delegat weiht neuen Hilfsbischos i.,Das Kind wirb dir unterwegs sterben." Dieses aber hatte solange gebeten, man solle es zur Muttergottes brin gen, bis die Mutter den schweren Gang wagte. Die Kranke ließ sich die Hand auf die Erscheinungsstelle legen, erhielt die obengenannten Gebete als „Buße", und wurde dann von der Mutter in ihr Bettchen zurückgetra gen. Sie schlief in dieser Nacht ruhig, während sie bisher feit vielen Wochen kaum ein Auge Hatte schließen können. Als am andern Morgen die Mutter, welche früh zur Arbeit gegangen war in das Haus zurückkehrte, springt ihr die Tags vorher noch Totkranke ge fund und munter entgegen! Sie, die bisher sich nicht einmal auf einem Stuhle sitzend halten konnte, hatte sich allein erhoben und angekleidet. Der freudige Schreck der Mutter läßt sich denken ebenso des Vaters, der, in den Saarbrücker Kohlenfruben arbei tend, erst am Samstag Abend heim kehrte und von den Vorgängen dieser ereignisreichen Woche nichts wußte. Durch diese greifbaren Tatsachen war das Urteil des Volkes über die Lorgänge im Härtelwalde entschie den. Die Ueberzeugung: die Mutter Gottes erzeigt sich in unserer Mitte als die „Mutter der Barmherzigkeit", als „das Heil der Kranken" stand von da an unerschütterlich fest bei ien al Bewohnern des Dorfes und bei der ganzen katholischen Bevölkerung der Gegend so sest, daß alle nachfol genden Stürme sie nicht zu erschüttern vermochten. Nun wurde es plötzlich lebendig in der ganzen Gegend bis weithin, und es begann ein Pilgern und Wallfahrten nach dem Härtelival de, wie bei einer kleinen Völkerwan derung. Schon an den Tagen vom 7. bis zum 10. Juli waren Dorf und Wald mit Freunden angefüllt. Und Obwohl die drei Kinder an diesen Ta gen nichts sahen, auch keine Auskunft geben konnten, ob sich ihnen die Er fcheinung später nochmals zeigen wür de, wuchs die Bewegung doch mit je dem Tage Am 11. und 12. Juli zeigte sich die Muttergottes wieder auf der al ten Stelle. Die Kinder wurden den bjchof von u a o Das Bild zeigt den Apostolischen Delegaten 1 ganzen Tag in Anspruch genommen von Kranken, deren Hände sie auf den „Fuß" der Erscheinung legen soll ten. „Unvergeßlich" so bemerkte der Pfarrer „bleibt mir dieser Mitt woch (12. Juli). Groß war der An drang zu den Sakramenten. Bis 11 Uhr saß ich im Beichtstuhl Tag und Nacht hätte ich darin zu tun gehabt, wenn es die Zeit erlaubt hätte. Nach mittags hörte ich absichtlich nicht Beich te, um dem Verdacht vorzubeugen, als wollte ich der Sache Vorschub leisten. Es zeigte sich fast bei allen eine tiefe Rührung. Weinend bestellten manche hl. Messen, konnten vor Schluchzen kaum ihre Intention angeben, kehr ten sich ab und ginge,» weinend fort. Seltsame Szenen beobachtete ich von meinem Fenster ans. Alle Höhenwege wimmelten von Pilgern, die zu Fuß und zu Wagen angezogen kamen. Es mochten ihrer gegen 20,000 sein. Die ganze Gegend vor dem Walde war mit ihnen angefällt. Hier lagerten Gruppen, welche von ihren Speise Vorräten ein Mahl hielten dort lud mau Kranke von Wagen, dort schlepp te sich ein hinfälliger Greis, auf die Schultern zweier kräftiger Männer gestützt, gegen den Wald hin. Die be quemer schauen wollten, kletterten auf die Bäume. Manche hatten Lichter mitgebracht zirka 30 Lichter brann ten auf der Erscheinungsstelle. Die li beralen Blätter behaupteten, ein Wirt im Dorfe habe sich schon im voraus mit großen Mengen Bier versorgt. Daran hatte niemand gedacht, nie mand hatte sich vorgesehen. Die Le bcnsmittelvorräte waren im Dorf bald aufgezehrt eiligst wurde zur Be schassung neuer in die umliegenden Ortschaften geschickt. DaS Brot wurde heiß, wie es aus den Ocfcn der Bäk .ker kam, verzehrt...." I Bemerkt zu werden verdient, daß in diesen Tagen sich zwar alle drei Kinder im Härtelwald einfanden, aber I nur zwei derselben die Erscheinung sahen. Die kleine Leist, welche sie am 3. Juli zuerst gesehen, sah jetzt, sowie auch in der nächsten Folgezeit, nichts. Sie war darüber untröstlich. Die zwei (Fortsetzung auf Seite 12) \n\n DMHhostolische Delegat Erzbi schof Amleto Giovanni Cicognani '(Mitte) in der St. Josephskathe drale.