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gend einer Weise zu helfen, ihr beizu stehen. Je größer und schmachvoller ihm der Verrat seines Weibes erschien, desto edler und reiner stand Ulrikas Bild vor seinem geistigen Auge. „Das dürfte genügen", sagte er endlich kalt und tonlos, „wenigstens verstehen wir uns endlich vollkommen, und es ist in Zukunft kein Irrtum mehr möglich. Soll ich nach deiner Zofe schellen, oder ziehst du es vor, in diesem Zustande nicht gesehen zu werden? Ich werde dich künftighin nie mehr belästigen, auch gedenke ich, nicht so bald nach England zurückzukehren." Er griff nach seinem Hute. Lady Neoyll lag erschöpft in den Kissen, nach der Anstrengung einer so leidenschaft lichen Erregung war sie zusammen gebrochen sie regte sich nicht und ant wortete nicht. Noch einmal umfaßte sein Blick die zusammengesunkene Gestalt in tiefer Verachtung, dann schloß sich die Tür des Zimmers hinter ihm. 19. Ein zweites Scheiden Ein feuchter, trüber Herbsttag ging zu Ende, und Ulrika saß allein in ihrer Stube sie hatte ihr einfaches Nachtmahl vollendet und schob den Teller beiseite in.der Regel ordnete sie sofort ihr Haus und setzte sich dann mit einer Arbeit auf die Ofenbank, doch heute schien ihr die Shraft dazu zu fehlen, ihre Hände lagen müde in ihrem Schöße, die großen grauen Au gen starrten düster in das Leere. Das Licht der Unschlittkerze flackerte unsi cher in dem Luftzuge, den die schlecht schließenden Fenster erzeugten, und warf geisterhaft phantastische Schatten auf die weißgetünchte Wand. Außer halb des Lichtkreises schien alles in Nacht getaucht, der große grüne Ofen der Ecke mit den barm glimmen den Kohlen glich einem riesigen Un geheuer mit einem einzigen glühen den Auge. Ab und zu, wenn ein Windstoß durch den Kamin fuhr, war es, als ob das Ungeheuer stöhne und grolle, und dabei leuchtete sein Auge eilten Augenblick lang auf, um sich sofort wieder trübe zu schließen. Aus Ulrikas Blicken sprach, trotzdem sie ragungslos dasaß, eine ihrer Natur ganz fremde Unruhe obwohl sie schon Hunderte von Winterabenden in die ser Einsamkeit verbracht hatte und be reits vertraut war mit dem vom Wind erzeugten Knarren der Fenster, dem Aechzen im Kamin und dem Stöh tten der alten Balken, war Furcht ih rer Seele doch, stets fremd geblieben, aber heute schlug ihr Herz, als wolle es zerspringen, wie in Erwartung von etwas, was da kommen müsse. Kaum zehn Minuten waren ver gangen, seit der Ton des Posthorns «m den Wanden des Tales sich gebro- Pfi» Wa chen, und Ulrikas Ruhelosigkeit war noch viel quälender geworden, ohne daß sie sich sagen konnte, warum. In den letztvergangenen Tagen hatte je auch Bangen und Trauer ihre Seele erfüllt, aber nicht in dieser qualvollen unerträglichen Weise. Wohl war sie jetzt allein und verlassen, aber sie hat te ja doch die Einsamkeit so lange er tragen, warum also dieses ewige Zu sammenschrecken, dieses ängstliche Em porfahren, so oft die welken Blätter raschelten, oder ein Windstoß die Tür knarren machte. Das muß ein Ende nehmen, sagte sie endlich laut, schon als Kind trat ich furchtlos in jeden dunkeln Raum, und nun soll ein we nig Sturmgeheul mir die Ruhe rau ben? Sie nahm ihre Arbeit zur Hand und begann leise ein Lied zu summen, doch bald sprang sie wieder empor, sie hatte das äußere Tor zu schließen vergessen, und wenn auch in Glockenau kein Raubüberfall zu befürchten war, so wollte sie doch nicht bei offener Tür bleiben. Sie trat hinaus, blieb aber sofort erbebend stehen war das wirklich nur das Rascheln der Blätter, klang es nicht wie Schritte? „Wer ist da?" rief sie laut und lauschte atemlos. Das Tor des Hauses wurde aufge^ stoßen, der Schatten einer Männer gestalt erschien auf der Schwelle und schritt auf sie zu obwohl sie nichts deutlich zu unterscheiden vermochte, wußte sie doch, daß es Gilbert war, daß er es nur sein konnte ihr Herz schlug hoch auf vor Wonne und Se ligkeit und schien gleich darauf stille zu stehen wie in Todesqual. Es währte nur wenige Sekunden, bis Sir Neoyll den schmalen Gang durchschritten hatte, und während die ser Zeit hingen seine und Ulrikas Blicke ungeachtet der Dämmerung fest aneinander. „Du hättest nicht zurückkehren sol sen", sagte das junge Mädchen end lich tonlos. Er machte keinen Versuch, die Komödie der Freundschaft noch weiter zu spielen, keines von ihnen beiden hatte Lust dazu. Seine Hand hatte sich ihr nicht entgegengestreckt und ihre Lippen hatten keinen Gruß gesprochen, aber sie wußte nun, daß sie während des ganzen langen Abends nur diesem Augenblick entgegenge harrt, und ihre Unruhe erstarb. „Du wußtest, daß ich kommen müs se, daß unser Abschied vor zwei Tagen nicht das letzte Lebewohl sein könne, nicht wahr, du wußtest dies, Ulrika?" war seine Antwort. „Es ist grausam von dir, daß du kamst", stammelte sie, seinen Blick meidend. „Das Schicksal hat es so gewollt", rief er leidenschaftlich, „mein Wider stand war vergebens, ich muß dir sa gen, was du ja längst schon weißt, daß ich dich liebe, Ulrika, dich mehr liebe als alles in der Welt." „Und weil ich so ganz allein stehe in der Welt", sagte das junge Mäd chen mit bebenden Lippen, „glaubst du ein Recht zu haben, mir es zu sa gen." „Ob du allein stehst oder nicht, das konnte keinen Unterschied machen, ich frug mich nur, ob ich recht oder Unrecht handle, ich wußte nur, daß ich nicht anders handeln konnte höre mich cm, Ulrika, ich habe dir noch so vieles, vieles zu sagen." „Sage mir nichts, ich kann und ich will dich nicht anhören." „Du mußt's", sagte Gilbert, mit einer eigentümlich eisernen Ruhe, die sofort des Mädchens Widerstand brach „es muß klar werden zwischen uns, ganz klar, Ulrika. Die Farce ist aus gespielt, wir taten unser Bestes, aber unsere Kraft reichte nicht aus. Noch weiter zu spielen wäre deiner und mei ner unwürdig, so will ich dir denn die Geschichte meines Lebens erzäh len." Ulrika war. in das Zimmer zurück getreten und setzte sich auf ihren alten Platz, den Kopf hoch erhebend, ein un heimliches Funkeln in den verschleier ten Augen, die zusammengepreßten Lippen mit leisem Hohn umspielt. Es gab kein Entrinnen, wohlan, so wollte sie ihn hören. Sir Gilbert lehnte die Arme auf den Tisch und begann zu sprechen, er verbarg ihr nichts und nahm die gan ze Schuld an seinem verwüsteten Le ben auf seine Schultern. Seine Worte klangen fest, entschieden und nüchtern, und hätten die tiefe Blässe und die eingesunkenen Augen nicht vom Ge genteil gezeugt, man hätte ihn für ganz ruhig halten können, aber wäh rend er sprach, hing sein Auge unver wandt an Ulrikas Zügen. „Da hast du den ersten Teil des Romans meines Lebens," versuchte er zu lächeln, als er bei der vollständigen Entfremdung zwischen ihm und sei ner Gattin angekommen war „der zweite beginnt bei dem Augenblick, als ich dich das erstemal sah. Ich hatte den Kampf aufgegeben, glaubte alles in mir erstorben, doch bald erkannte ich, daß ich mich getäuscht, du warst mir wie eine Offenbarung, Ulrika, schon nach wenigen Tagen des Ver kehrs mit dir wußte ich, du seist das Ideal, nach dem ich mich ein Leben lang gesehnt." „Nach dieser Erkenntnis hättest du fliehen müssen, hattest mich nicht län ger täuschen dürfen", unterbrach ihn Ulrika heftig, aber ihre Stimme klang nicht mehr so hart und fest wie vor her. „Ich kann kaum erwarten, Glauben bei dir zu finden, aber ich schwöre dir, auch nicht ein Schatten von Täuschung oder Verrat kam in meine Seele ich sagte dir doch eben, daß mein Weib schon lange nicht mehr zählte in mei nem Leben, warum hätte ich dir also von ihr sprechen sollen? Unsere Wege gingen vollständig auseinander, ich er wähnte Charlottens nie, wie ja auch sie nie von mir sprach." „Mag sein sobald dir jedoch' dein eigenes Fühlen klar geworden, hätest du von ihr reden müssen", sagte Ul rike leise. 5 „Gewiß, ich bin schuldig, aber nicht so sehr, wie du glaubst ich gab mich willenlos dem Zauber hin, den du auf mich übtest, willenlos, ohne UeBer legung, ohne einen Gedanken außer an dich kannst du mich nicht ver stehen, Ulrika?" Fortsetzung folgt. Wie das Kriegsdepartment be kanntgibt, befanden sich am 1. No vember 1944 insgesamt 334,618 feindliche Kriegsgefangene auf dem Festlande der Ver. Staaten. Ihrer Nationalität nach sind es 281,344 Deutsche, 57,032 Italiener und 2242 Japaner. Das Ackerbauamt schätzte die dies jährige Kornernte für das Land auf 3,258,378,000 Bushel. Im Oktober stand die Abschätzung auf 3,196,977, 000 Bushel. Die Einschätzung für Mb- II feie weithereeheto $L Benedict Wwtkalw Erprobtes Heilmitte! gegen alle Arten »es «"(if» Mut? fr if che« Wunden, Wfistoörfti. Gewachsen, Bißwunden, Karbunkeln, Ufte, Kitte Geld nur durch Post Moneyor^cr gx schicken. Keine Stamps. 60 TentS bte Schachtel bei I. L. St«ai. 17209 »««*$• biete Ave., Eleveland» Ohls. Oft 1st mehr als eil] Abführmittel nötig! Wer» SS*, üfritiet -I"« ftoviis etnd und I an kopischnivt use, Blähungen, Verdauungsstörung und AppetitUisiRleelt I leiden, welche alle auf funktional« Hart» leibigkeit zurückzuführen sein mögen besorgen Sie sich Forni's Alpenkräutesr die zeiterprobte Magente tigkeit anre gende Medizin. Enthält 18 der _Natur eigenen medizinischen Wurzeln, Kräutern und Pflanzen. Vorsicht: Nur einzuneh-' men wie auf dem Etikett angegeben. 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Wie der War Produktion Board be kannt gibt, wiegt heute ein Kriegs flugzeug fast 10,300 Pfund,' verglichen mit 3020 Pfund wenige Monate nach dem Fall Frankreichs im Jahre 1940. Diese Entwicklung größerer, leistungs fähigerer und noch kampftüchtigerer Heeres, und Marineflugzeuge ist ei nes der hervorragendsten Merkmale des Flugzeugbauprogrammes unserer Nation, sagt der War Production Board. Wohnt das Glück in Purpurhülle? Auch den Purpur deckt oft Schmerz. Wohnt es bei des Geldes Fülle? Sorge quält da oft das Herz. Wohnt es in den Fürstenzimmern, Bei der Erdengötter Macht? Auch den Glanz, worin sie schimmern. Trübt gar oft des Kummers Nacht. Such' es in der frommen Hütte, Wo die treue Liebe weilt. Such' es in der Edlen Mitte, Die kein Haß und Hader teilt. Eltern, Kinder, Hausgenossen Machen sich das Leben süß. Da, im engen Kreis geschlossen. Blüht der Gottheit Paradies. Alice: Gestern habe ich mich auf ei ne frisch gestrichene Bank gesetzt. Mei nem Mann blieb nichts weiter übrig, als mir ein neues Kleid zu kaufen. Betty: Sage mir doch bitte schnell too ist diese Bank? \n\n Mittwoch, ben 29. November 1944 DR. PETER FAHRNEY & SONS CO Dept. 16-24 N 2501 Washington Blvd., Chicago 12, III. 25j Stanley St., Winnipeg, Man., Can. telwcststaaten ist: Iowa, 618,357,000 Bushel Illinois, 419,934,000 Neb raska, 328,088,000 Indiana, 176, 244,000 Ohio 144,286,000 Wis consin, 116,536,000 Minnesota, 249,858,000 Missouri, 172,060,000 Kansas, 112,698,000.