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Ohio Waisenfreund. [volume] (Pomeroy, O. [Ohio]) 1874-1953, November 24, 1945, Ausgabe der 'Wanderer', Image 2

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Erinnerungen
Bom u s a e
(Fortsetzung)
Der Turm führte mich auf den
weiten Platz vor der Kirche. Hier steht
mitten auf dem Platz, der ganz mit
schattigen Linden bestanden ist, die
kleine, sechseckige Gnadenkapelle. Sie
ist vor annähernd dreihundert Jah
ren im Stile der damaligen Zeit er
baut. Das sogenannte Gnadenbild ist
hinter dem Altare angebracht. Die
Vorderseite desselben schmückt ein
schönes Bild der Unbefleckten Emp
fängnis. Tie Pilger kommen von der
Vorderseite an den Altar, gehen auf
engem Gange an der Seite desselben
bis zum Gnadenbild, knien eine kur
ze Weile vor demselben nieder und
kommen an der andern Seite des
Ntlares wieder in die Kapelle zurück.
Bei der großen Zahl der Pilger darf
sich keiner längere Zeit vor dem Gna
denbild aufhalten.
Für die Privatandacht ist an der
hintern Seite der Kapelle eine rund
bogige senslerartige Oeffnung. Durch
diese ist das Bild von draußen allen
sichtbar. Hier sind auf dem weiten
Platz unter den Bäumen zahlreiche
niedrige Bänke angebracht, genügend,
eine große Kirche zu füllen. Dort
knien bei Tag und Nacht oft Hun
derte frommer Pilger in stillem Ge
bet vor dem altberühmten Gnaden
bilde.
Das kleine, unscheinbare Bild
scheint auf den ersten Augenblick gar
nichts zu sagen. Das Original wird
in Luxemburg verehrt. Dieses hier
in Kevelaer ist nur ein Abbild des
selben und kaum eine Hand groß.
Ein Soldat brachte es vor mehr als
dreihundert Jahren in seinem Gebet
buch in diese Gegend und stellte es in
der öden, unfruchtbaren Heide in ei
ner kleinen Privatkapelle zur Ver
ehrung auf. Es dauerte nicht lange,
bis sich immer mehr Verehrer ein
fanden, fodaß bald die Zahl der Pil
ger weit größer war, als bei dem
Originalbilde in Luxemburg.
Manche Fremde sind erstaunt und
enttäuscht beim Anblick des alten,
unscheinbaren Bildes, das auch gar
nichts vorstellt. Diese mögen wohl
beherzigen: Was das gläubige Volk
hier sucht und verehrt, ist nicht die
Kunst,
sondern Diejenige, die das
Bild in einfacher, schlichter Weise dar
stellt als Maria „Consolatrix Asslic
torum", Maria, die Trösterin der
Betrübten. Viele Hundertausende
kommen hierher Jahr für Jahr mit
bedrängtem Herzen und sorgen
schwerem Geiste, durch die Fürbitte
der Himmelskönigin Trost und Hilfe
in den Nöten Leibes und der Seele
erbitten. Mögen die Menschen es
Einbildung nennen oder mit einem
gelehrten Worte „Selbstsuggestion",
so kann man doch die Erfahrung ma
chen, daß alle getröstet und leichten
Herzens Kevelaer verlassen. Wenn
Maria auch nicht immer das Kreuz
von den Schultern der Hartbedräng.
ten nimmt, so fühlen sich doch alle
getröstet und tragen die schwere Bür
de ihres Kreuzes in Zukunft mit
neuem Mut und größerem Vertrauen
auf Gottes gnädige Hilfe.
Wer zum ersten Male als Pilger
nach Kevelaer kommt, den weht es an
wie ein Gruß aus der ewigen Hei
mat. Man sieht keine Fabrikschlote,
noch hört man Maschinengerassel, nur
laufen stets neue Züge ein, die mehr
Menschen bringen. Wie ein breiter
Strom ergießen sich diese aus den
Wagen auf den freien Platz vor dem
Bahnhof. Hier ordnet sich alles zur
Prozession. Noch mehr Pilger kom
men zu Fuß, nicht selten zwei bis
drei Tagereisen weit, bald in geord
neten Gruppen, bald einzeln oder zu
Zweien und dreien. Wie eine Völ
kerwanderung kann man sie an tier
schiedenen Tagen auf allen Wegen
und Stegen herankommen sehen ober
wieder heimwärts ziehen. Das näch
ste Ziel all der frommen Waller ist
das kleine, sechseckige Kapellchen mit
dem einfach frommen Bildchen der
„Consolatrix Afflictorum".
Tie offizielle Wallfahrtszeit dauert
von Juli bis zum Tage nach Aller
heiligen. Man behauptet, daß in man
chen Jahren über eine Million Beter
in dem kleinen Städtchen erscheinen.
Tie Bewohner sind viel zu katholisch
und viel zu sehr von der Erkenntnis
durchdrungen, daß in ihrem Städt
chen die Trösterin der Betrübten ih
ren Gnadenthron aufgeschlagen hat,
als daß sie die fromme Bestimmung
ihres Ortes vergessen und dasselbe
durch irgendeine Reklame zum Ziele
Vorwitziger Schaulust oder gar zu ei»
ner Tingeltangelbude erniedrigen
sollten.
Obwohl ich feit gestern drei Uhr,
trotz des anstrengenden Marsches noch
nichts Ordentliches gegessen hatte,
vergaß ich beim Anblick des kleinen
Heiligtums und dem frommen Ge
fahren einer tausendköpfigen Menge
auf dem Kapellenplatz Hunger und
Müdigkeit und stellte mich in Reih
und Glied, der Gottesmutter in dem
kleinen Bilde meine Verehrung zu
bezeugen. Dann kniete ich unter den
Bäumen vor dem Platz und trug der
Trösterin der Betrübten alles vor,
was mich schon lange quälte und
drückte.
Vor mir kniet ein Pilger, dessen
Kleidung einen Mann von Stand
verrät. Gläubig ruht sein Blick auf
dem Bilde. Heißes Flehen liegt in
seiner ganzen Haltung. Er schaut we
der rechts noch links. Sein ganzes
GeBahren zeigt, daß er in dem Bilde
nicht dessen Kunst studiert, sondern
ganz allein Die verehrt, die das Bild
vorstellt: Maria, Trösterin der Be
trübten, Helferin der Christen, die in
ihrem Sohne aller Menschen Mutter
ist. In diesem schlichten Bilde ist nicht
weniger wahr geworden, als was auch
die herrlichsten Bilder und Tempel
und Kunstschöpfungen laut der Welt
verkünden: „Von nun an werden mich
selig preisen alle Geschlechterl"
Von hier ging ich in die Beicht
kapelle, die Seele von dem Staub des
Alltags zu reinigen. Der Beichtvater
machte es sehr gnädig, sodaß ich bald
fertig war. Als ich jetzt auf den Platz
vor der Kirche kam, fingen alle Glok
keit in der großen Kirche an zu läu
ten. Unter der Menschenmenge mach
te sich eine gewisse Bewegung bemerk
bar. Als ich nach der Ursache fragte,
hörte ich, daß eben die Prozession von
Rotterdam angekommen.jei mit zwei
Extrazügen. Dies sei gewöhnlich einer
der größten und schönsten. Die wollte
ich sehen und ging deshalb zum Bahn
hof.
(Fortsetzung folgt)
Bou Prof. I. M. Döhren,
Redakteur des .Waisenfreund'
28m. St., O.—
Wie das Gähnen, so ist auch das
Niesen gesund, ein Hilfsmittel der
Natur, es sei denn, daß es die Folge
einer starken Erkältung oder von Hay
Fever ist. Das Niesen ist eine Reflex
bewegung, die durch eine Reizung der
empfindlichen Nervenfasern der Na
se hervorgerufen wird. Die Reizung
geschieht meist durch Fremdkörper,
taub, Schleim oder durch einen
scharfen Geruch. Durch das Niesen
werden diese schädlichen Fremdkörper
ausgestoßen. Auch bei Kopfschmerz
oder Benommenheit des Gehirns er
weist sich das Niesen mitunter als rat
sam.
Frau Th. W., Ind.
In der protestantischen Bibel feh
len sieben ganze Bücher und Teile
von zwei Büchern des Alten Testa
ments das Neue Testament wird in
den meisten protestantischen Ausga
ben vollständig gedruckt. Im Alten
Testament fehlen diese Bücher: Das'
Buch Tobias mit vierzehn Kapiteln
das Buch Judith mit sechzehn Kapi
teln das Buch Ecclesiastikus mit ein
undfünfzig Kapiteln das Buch der
Weisheit mit neunzehn Kapiteln das
Buch Baruch mit sechs Kapiteln das
erste Buch der Machabäer mit sech
zehn Kapiteln das zweite Buch der
Machabäer mit fünfzehn im gan
zen also hundertsiebenunddreißig Ka
pitel. Weiter fehlen im Alten Testa
inent der protestantischen Bibel diese
Stücke aus zwei Büchern: Im Buch
Esther, Kapitel 10, Vers 4 bis zum
Schluß, nämlich Kapitel 16, Vers
24 im Buch Daniel, Kapitel 3, Vers
24 bis Vers 90, und die Kapitel 13
und vierzehn. Im ganzen fehlen also
in den protestantischen Ausgaben des
Alten Testaments an die hundertsie
bennndvierzig Kapitel. Da das Alte
lind Neue Testament in den katholi
schen Ausgaben 1,334 Kapitel haben,
machen die in den protestantischen
Ausgaben fehlenden Kapitel mehr
als ein Zehntel aus.
Diese Stücke des Alten Testaments
hat Luther in seine Verdeutschung der
Bibel aufgenommen, ihnen aber die
stelle eines Anhangs zu den andern
Büchern angewiesen und die Bemer
kung vorausgeschickt: „Apokrypha.
Das sind Bücher, so nicht der Hl.
Schrift gleichgehalten und doch nütz
lich und gut zu lesen sind." Hierüber
schreibt weiter Dr. Winand Fell in
seinem Lehrbuch der Allgemeinen
Einleitung in das Alte Testament
„Der Ansicht und dem Verfahren Lu
theri haben sich alle protestantische
Bekenntnis^: im wesentlichen ange
schlossen. Spätere, namentlich refor
mierte, protestantische Theologen gin
ge» in der Abneigung gegen diese
Bücher so weit, daß sie dieselben auch
von den gedruckten Bibeln ausge
schlossen wissen wollten. Den schon
auf der Dortrechter Synode (1645)
von falvinistischen Theologen gestell
ten, aber dort abgelehnten Antrag,
die ,Apokryphen' aus den gedruckten
Bibeln ganz zu entfernen, hat später
(1826) die britische und ausländische
Bibelgesellschaft wirklich zur Ausfiih
rung gebracht. Auch in Deutschland
OHIO WAISHNFBBUHD
entstand in der ersten Halste deS
neunzehnten Jahrhunderts unter den
protestantischen Theologen ein erbit
terter Streit über diese Frage. Wäh
rend Keerl, Sutter, Kluge, Ebrard
und andere energisch die Ausschlie
ßung der genannten Bücher verlang
ten, plädierten besonders Reuß, Heng
stenberg, Stier und Bleek für ihre
Beibehaltung. Einen Erfolg haben
diese Diskussionen auf protestantischer
Seite insofern nicht gehabt, als man
(außer England) bei der bisherigen
Praxis bezüglich der Beibehaltung
der .Apokryphen' in den Volksbibeln
geblieben ist."
Indes ist zu bemerken, daß in den
letzten Jahren einige Drucker der
englischen Bibel die ausgeschlossenen
Bücher wieder als Anhang dem Al
ten Testament beigeben, während sich
deutsche (lutherische) Bibeln finden,
in denen die „Apokryphen" fehlen. Es
ist nämlich, wie Dr. Fell bemerkt, die
o e n e i e I n s i a i o n a e
biblischey Bücher grundsätzlich leug
nende protestantische Theologie zu ei
nem wesentlich andern, zum Teil gün
stiger«. Urteil über den Wert der
ausgeschlossenen Bücher gelangt als
der ältere gläubige Protestantismus.
L. B., N.J.—
Das ist eine vielfach verbreitete,
aber irrige Ansicht. Vom hebräischen
Worte „Jehoschaphot", d. i. „Gott
richtet", das beim Propheten Joel
{III. 2.) vorkommt, wo es heißt: „Ich
will alle Volker versammeln und sie
in'» Tal Josaphat führen, und da
selbst will ich richten mit ihnen
glauben viele, den Ort des letzten
Gerichtes in das kleine Tal Josaphat
bei Jerusalem versetzen zu sollen. Das
Wort Josaphat bedeutet: das Tal, too
Gott richtet. Der eigentliche Sinn ist
also: Gott wird (ganz unbestimmt,
wo) die gottlosen Heidenvölker an ei
nen Ort zusammenbringen und Sein
schreckliches Gericht über sie ergehen
lassen. Einige verstehen ein wirkliches
Tal, insbesondere das in der Nähe
von Thecica, drei Stunden südwest
lich von Jerusalem. Die Hl. Schrift
läßt den Ort, wo das Weltgericht
stattfinden wird, ganz unbestimmt. Es
wäre auch etwas auffallend, daß Gott,
der den Menschen, nach allen Andeu
tungen der Hl. Schrift, den Tag und
die Stunde des großen Weltgeistes
vorenthalten will, den Ort desselben
offenbart haben sollte. Der Umstand,
daß die Juden noch immer nach dem
Tale Josaphat ziehen, um dort dkm
Orte des Gerichtes recht nahe zu sein*
beweist nichts. Die Juden hatten auch
die falsche Ansicht vom Messias, un
ter dem sie sich einen weltlichen Be
freier des Volkes Israel vorstellten.
F. R., III.—
Man kann jetzt noch, ehe der Boden
friert, Rosen durch Stecklinge vermeh
ren. Man schneidet zu diesem Zweck
einen Zweig mit etwa vier bis fünf
Augen (Blättern) vom letzten Jahre
(es darf kein diesjähriger Ausschuß
sein) von dem Rosenstock ab, steckt den
Zweig in's Erdreich und stülpt eine
weithalsige Flasche, am besten eine
gläserne Fruchtjar darüber. Man
iorge für regelmäßige Begießung.
Sobald man merkt, daß der Steckling
gewachsen ist und schon neue Blatt
ansätze hat, kann man die Schutzfla
sche entfernen. Tiefes Verfahren kann
man den ganzen Sommer, vornehm
lich im Monat August vornehmen.
Auch durch Wurzelfchnittlinge lassen
strf) Rosen fortpflanzen. Man schnei
det lange, fleischige, starke Rosen
wurzeln in zwei bis drei Zoll starke
Stücke und legt dieselben Ende Fe
bruar oder im März in einer Entfer
nung von vier Zoll flach in ein Beet
möglichst fetter, etwas feuchter Erde
deckt sie einen Zoll hoch mit gut ver
faultem Rindviehmist und dann zwei
Zoll hoch mit lehmiger Erde zu. Die
Schößlinge werden dann einzeln im
Winter verpflanzt und gelangen im
Pommer zur Blüte.
Um gute Rosen zu ziehen, muß der
Boden mit Lehinerde vermischt wer
den. Auch Rußwasser, das man her
stellt, indem man siedendes Wasser
über den Ruß gießt, soll man kalt um
die Rosenstöcke herumgießen. Das be
ordert das Wachstum und gibt grö
ere Rosen von lebhafterer Farbe.
Eine Zwiebel größerer Art dicht ne
ben den Rosenstock gepflanzt, verstärkt
den Geruch der Rose.
SB. St., Md.—
Ihr bandwurmartiger Schreibe
brief trägt den Stempel bitterbösen
Unwillens und verhaltenen Aergers
über Tinge, die Sie und wir doch
ntcfjt andern können. Hängen Sie in
vOrem Wohnzimmer oder in Ihrer
Werkstätte ein kleines Schild mit
grotjen Buchstaben auf und schreiben
"arai,f den golänen Spruch
„Mcnjch, ärgere dich nicht!" Schon
der alte Horaz hat von diesem Nerven
tomk gewußt und diese Lebensweis
heit die Verse hineingesetzt: „Ae
quam memento rebus in arduis ser.
vare »lentem« Das heißt auf gut
schwierigen Lagen
fuhles Blut!" Wer sich durch jede
Kleinigkeit aufregen läßt, schädigt
sich nur felbefc. Nur glücklich ist, wer
das vergißt, was einmal nicht zu
ändern ist. Aerger jeder Art ist be
sonders nachteilig, wenn man ihn mit
in's Bett nimmt. Zwecklos ist es, sich
über Andere oder Anderes zu ärgern.
Man straft sich nur am eigenen Leibe
für die Fehler und Dummheiten an
derer. Darum Sonnigkeit und Fröh
lichkeit und Gemütlichkeit zwischen
deinen vier Wänden oder ein heißes
Fnßbad am Abend hilft mit zur See
len» und Gemütsberuhigung.
A. G., Ariz.—
Unter Bezoarsteinen versteht man
Darmkonkretionen gewisser Tiere, wie
sie namentlich bei einer persischen Zie
genart und auch bei dem chinesischen
Ochsen vorkommen. Dieselben beste
hen entweder hauptsächlich aus Litho
fellin säure und sind dann oliäengrün
und schmelzen, wenn sie erhitzt wer
den, oder schwarz und unschmeuzbar,
wenn sie Ellagsäure enthalten. In
der chinesischen Therapeutic ist der
Bezoar des Ochsen (einem heiligen
Tiere) in hohem Ansehen. Derselbe
wird im Preise gegen Silber ausge
wogen und nur bei solchen Krankhei
ten gebraucht, bei denen andere Mit
tel versagen.
H. W., Neb.—
Es ist kleinlich und eines Christen
nienschen und Gebildeten unwürdig,
bei jeder Erfindung oder menschlichen
Errungenschaft auf irgend einem Ge
biete, zu fragen, oder gründliche Nach
forschungen anzustellen darüber, ob
der betreffende „große Mann" ein
Deutscher, Amerikaner, Engländer
ober Franzose, ob er ein Katholik,
Protestant oder Jude gewesen sei.
Man soll solche geistige Errungen
schaften als Mensch und Christ wer
ten, sich über die großen Resultate
menschlichen ForsckMs freuen, sie zu
feinem und der Mitmenschen Nutzen
gebrauchen und dem Schöpfer danken
für die Gaben des Geistes und Kör
pers, die Er nach Seinen weisen Ab
sichten zuerteilt wie und wem Er will.
G. Et., N. H.—
Ob er erlaubt sei, für die Seelen
verstorbener Protestanten Messe zu
lesen? Sie wissen, daß es eine strei
tende, leidende
v uni
triumphierende
Kirche gibt. Die Seelen im Fegfeuer
gehören zur leidenden Kirche. Einer
lei, tpelcker Kirche oder religiösen De
nomination sie auf Erden angehörten,
sie sind jetzt katholisch, weil das ganze
Fegfeuer der leidende Teil der katho
lischen Kirche ausmacht.
Die Kirche aber mahnt uns, nicht
nur für jene zu beten, die auf Erden
der streitenden Kirche angehörten,
sondern für alle Seelen im Fegfeuer,
auch für jene, die auf Erden gar
nicht Mitglieder der katholischen Kir
che waren. Gerade diese haben unser
Gebet und unsere guten Werke nöti
ger als andere, weil ihre Verwandten
und Freunde in den verschiedenen
protestantischen Sekten gar nicht für
sie beten, ja noch nicht einmal an die
Wirksamkeit des Gebetes für die Ver
storbenen glauben.
Es ist also gar nicht verboten, son
dern eher noch ein gutes Werk, auch
für verstorbene Nichtkatholiken die
heilige Messe lesen zu lassen. Weil
nun aber leicht Mißverständnisse ent
stehen könnten, wenn man die Namen
von verstorbenen Protestanten, für die
die Messe aufgeopfert wird, veröffent
lichte, deshalb werden solche Messen
nicht eigens angekündigt.
In Verbindung hiermit sei auch
noch darauf aufmerksam gemacht, daß
viele Protestanten im Herzen katho
lisch sind d. h. sie wollen dem wahren
Christentum angehören, und sie mei
nen irrigerweise, ihre Sekte sei das
wahre Christentum. Solche Prote
stanten, die im Stande der Gnade
sind, gehören auch auf Erden schon
zur Seele der katholischen Kirche,
wenn sie der Kirche körperlich auch
ferne stehen.
A. Sch., Wqsh.—
Ihrem Wunsche entsprechend geben
wir Ihnen nachstehend die Hochzeits
jubiläen in ihrer Reihenfolge kund:
Erstes, Baumwolle zweites, Pa
pier drittes, Leder viertes, Frucht
und Blumen fünftes, Hölzernes
sechstes, Zucker siebentes. Wollen
ware achtes, Jndia-Gummi neun
tes, Willow zehntes, Zinn elftes,
Stahl zwölftes, Seide und feines
Linnen dreizehntes, Stickarbeit
vierzehntes, Elfenbein fünfzehntes,
Kristall zwanzigstes, Porzellan
fünfundzwanzigstes, Silber dreißig
stes, Perlen vierzigstes, Ruby fünz
zigstes, Gold fünfundsiebzigstes,
Diamanten.
Wie eine giftige Schlange, durch
die Zaubertöne der Musik besiegt, ih.
re angeborene Wildheit zu vergessen
scheint so kann auch der Anblick ei
nes Betenden dazu dienen, das Ge
müt eines Gottesleugners zu rüh
ren und ihn zu Gott zurückzuleiten.
Ilsrm-Lundtchau
Bou I. M. Sevenich, ehemali
ger Redakteur des ,Landman«'
E i n e a n w e i e U a
ge ergab, daß in den dreizehnhundert
ländlichen Banken nicht weniger als
$8,628,000,000 für Darlehen an
Farmer zur Verfügung stehen. Es ist
der Erwähnung wert, daß sich die
gesamten Darlehen an Farmer auf.
nur $2,237,000,000 belaufen. Es
geht daraus zweierler hervor: Er
stens ein ungeheuerer Vorrat von
Geld in den Banken, und zweitens
eine günstige finanzielle Stellung, in
der sich die Farmer befinden. Zum
Glück wurde während des zweiten
Weltkrieges ein Landboom vermie
den, wie er im ersten Weltkrieg für
die amerikanische Landwirtschaft so
verhängnisvoll wurde. Und während
vom Oelde die Rede ist, mag daraus
hingewiesen werden, daß sich der Ge
samtbetrag, der in Bundes-Spar
bonds sich auf sechsundvierzig Billio
nen Dollars beläuft gleichmäßig
auf die Bevölkerung verteilt, beläuft
sich die Summe der flüssigen Bestän
de Ersparnisse, Bankdepositen und
Regierungsbonds auf ungefähr
$1,000 pro Person, oder etwa $4,000
pro Familie. Wie viele von diesen
Bonds werden in nächster Zeit ein
gelöst? Niemand ist imstande, diese
Frage zu beantworten, denn die Zahl
der Bondbesitzer, welche Automobile
zu kaufen, zu bauen oder ein Geschäft
anzufangen gedenken, ist groß. Au
ßerdem wurden die Einnahmen vieler
Arbeiter reduziert, dabei ist eine gro
ße Anzahl von Arbeitern arbeitslos,
beziehungsweise am Streik. Eingelöst
wurden im Jahre 1941/42 drei Pro
zent der ausstehenden Bonds, gegen
elf Prozent in der ersten Hälfte des
Jahres 1945, vierzehn Prozent im
August und sechzehn Prozent im Ok
tober. Diese Bonds können nicht aus
gequetscht werden, wie z. B. die Lib
erty Bonds des ersten Weltkrieges,
die bis auf zweiundachtzig Prozent
ihres Wertes herabgedrückt wurden.
i e S a s a k e i e e
gierung beginnt nächstes Jahr auf den
Farmen. Die rückwirkenden Subsidien
für Schweine ($1.30 pro hundert
Pfund) hören am 31. März auf die
weitere Subsidienzahlung von vierzig
Cents pro hundert Pfund wird am
30. Juni eingestellt. Im letzten Fis
kaljahr wurden $224,000,000 Subsi
dien für Schweinefleisch bezahlt. Des
weiteren werden am 30. Juni die
Zahlungen an Milchwirte (534,000,.
000 im letzten Fiskaljahr) eingestellt,
auch die sich auf $13,000,000 belau
fenden Regional-Milchsubsidienzah.
lungen. Subsidien ($40,000,000) für
ausgemästetes Rindvieh hören auf, so
auch Rindfleischsubsidien für Schleich
ter ($290,000,000). Für Schafe und
Lammer wurden im letzten Fiskaljahr
Subsidien in Höhe von $36,000,000
bezahlt auch diese hören auf, sowie
auch die an die Müller bezahlten
Mehlsubsidien im Betrag von $190,.
000,000.
e i w a e n u n N a
rungsmittel im Werte von $60,000,.
000 wurden an das Ackerbauamt
übertragen. ES sind dies überflüssige
Produkte, die zur Führung des Krie
ges erworben wurden. Unter diesen
Produkten befindet sich Butter im
Werte von $37,000,000, ein Vorrat
von gefrorenen Eiern im Werte von
$22,000,000, und Zigaretten im
Werte von $1,500,000.
Z u ö e u n e s
Flachsbaues wird den Farmern für
das kommende Jahr ein Durch
schnittspreis von $3.60 (Minrteapoli
ser Basis) zugesichert. Es sind große
Mengen von Flachssamen für die
Ölindustrie nötig. Die Aussichten fin
den Import sind nicht vielversprech
end, denn in vielen Ländern ist der
Flachsbau zurückgegangen.
N a e n s e n S t
zung wird sich die diesjährige Baum
wollernte unseres Landes auf nur
9,368,000 Ballen Belaufen, 411,000
Ballen weniger als im Oktober in
Aussicht gestellt wurden. Die diesjäh
rige Baumwollernte ist die geringste,
die seit dem Jahre 1921 erzielt wur
de. Letztes Jahr wurden 12,230,000
Ballen produziert, und im Jahrzehnt
1934/43 durchschnittlich 12,293,000
Ballen pro Jahr. Es wurden dieses
Jahr durchschnittlich 289.7 Pfund
vom Acre erzielt, gegen 294y2 Pfund
im vergangenen Jahr.
V o n e a n w i s a
in Deutschland können wir uns eine
kleine Vorstellung machen. In dem
von Amerikanern besetzten Teil
Deutschlands sollen fünfundzwanzig
bis fünfzig Prozent der Kühe schwind
süchtig sein (Tuberkulosis). Weil es
an Zugvieh fehlt, müssen auf vielen
Bauernhöfen Kühe zur Feldarbeit
verwendet werden.
S i e e i s i n u s i e
scheint entschieden zum Büchsenfleisch
Zu neigen. In den ersten neun Mo
naten des Jahres wurden unter Bun
desinspektion 3,443,626,000, oder
Z4.
siebenundzwanzig Prozent weniger
Fleisch produziert, als in derselben
Periode des vergangenen Jahres da
gegen nahm die Produktion von Büch
senfleisch um 150,317,000 Pfund,
oder neuneinhalb Prozent zu. So
bald das Volk einen Geschmack für
Büchsenfleisch entwickelt, besteht die
Gefahr, daß solches Fleisch in größe
rer Menge aus Südamerika einge
führt wird. Frisches Fleisch kann be
kanntlich nicht importiert werden,
weil die Gefahr besteht, daß die
Maul- und Klauenseuche eingeschleppt
werden könnte. Wie aus England be
richtet wird, tritt die Maul- und
Klauenseuche stark auf in Spanien
ist die Seuche derart verbreitet, daß
es den Viehzüchtern in Frankreich
Sorgen bereitet.
V i e z u n e n i e in
vielen Ländern vorgenommen wur
den, zeigen, daß der Bestand an
Rindvieh während des Krieges in al
len Ländern, mit wenigen Ausnah
men abgenommen hat. Nicht nur für
Rindfleisch, sondern auch für Zucht
vieh wird im kommendes Jahr eine
rege Nachfrage bestehen.
i e e i e u n o e e
die Handelsbehörde von Chicago auf,
einen Bericht über Roggen von mehr
als fünfzigtausend Bushel im Besitz
von Maklern zu erstatten. Vermutlich
steht dies mit einer Preistreiberei in
Verbindung denn seit dem Tage, da
sich Japan ergab, stieg der Preis um
rund sechzig Cents pro Bushel. Wie
berichtet wird, wurden an einem Ta
ge 41,655,000 Bushel Roggen in
Chicago umgesetzt, obwohl der dies
jährige Roggenertrag weniger als
28,000,000 Bushel Beträgt.
i e s e s a w u e n
hierzulande 44,150,000 Turkeys
gezüchtet, die größte Zahl in der
Geschichte des Landes. Viele Züchter
rechneten darauf, daß die Regierung
große Ankäufe machen würde, jedoch
wurden sie getäuscht. Wie gemeldet
wird, waren viele Turkeys zu schwer
im Gewicht, als daß sie für den Fa
milientisch paßten.
I n e u o -C o o s
San Pedro Sula-Region, Honduras,
wurden die SBananapIantagen schwer
von einem Sturm Beschädigt. Fünf
zig Prozent der Früchte sollen ver
nichtet und ein Schaden von etwa
fünfzehn Millionen Dollars angerich
tet worden sein.
i e e i e u n v o n E u
ador will durch Darlehen an Pflanzer
die Zuckerproduktion erhöhen.
W i e a u s o e n e i e
wird, wurde in Polen genug geern
tet, um eine Hungersnot zu verhüten
jedoch besteht dort ein großer Man
gel an Fleisch und Kondensmilch.
Diese Erklärung wurde von dem pol
nischen Hilfs-Landwirtschastsminister
Michael Szyszko in Chicago abgege
ben.
Extra Points!
I
Trauerbildchen
zIAWMSG-SW-SM-WiU-MA
§j bereitwilligst Reliefer

November
«Margaret Murray, home economist,
Ifor the American Meat Institute,
(demonstrates how she helps her
self to extra ration points by cut.
'ting raw fat from meat before ehe
cooks IL Melted down and added
to the used fat container, It brln—
focr points a pound now.
IVANDKIiKli PRINTING CO.
128 East Truth St., St. Paul.

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