Newspaper Page Text
So wird 1948 die Welt und vor allem Washington vor die Ent scheidung stellen: den Teilungsbe schluß der UN mit Waffengewalt durchzusetzen! Das kann einmal durch Entsendung einer „internationalen Armee" geschehen wodurch russi sche Truppen „auf Einladung" an diesen wichtigsten Punkt des Mittel meers kommen würden: oder es kann durch Entsendung einer amerikani schen Armee geschehen was innen politisch die Regierung Truman vor fast unlösbare Ausgaben stellen, au ßenpolitisch die Position Amerikas in der UN so schwierig machen würde, daß wohl nur das Ausscheiden des russischen Blocks aus det UN das Veto Moskaus gegen eine derartige einsei tige Militäraktion in Palästina wir kungslos machen könnte. Mit an deren Worten: Tie Teihmgsentschei dung von 1947 wird Palästina im Jahre 1948 ziT einem der gefährlich sten Punkte der Weltpolitik machen und das Ergebnis ist entweder ein wesentlicher Shaft- und Prestige-Ge winn Mostaus oder die Spaltung der UN. Gehen wir zur Erbschaft der Londoner Konferenz über, Re der Dezember 1947 dem neu eil Jahr als Hypothek auferlegt hat: Aehnlich wie in Palästina wirkt sich die Jllusionspolitik Washingtons auch hier entweder zugunsten Rußlands aus oder sie beschwört die Gefahr einer Katastrophe herauf. Rußland wird 'nun und nimmer auf Deutsch land verzichten, das gemäß Lenin der Schlüssel zu Europa ist! Diese Lehre hat man in London und Washington nicht verstanden, aber in Moskau folgt man Lenins Wort. Als Folge der Auslieferung von halb Deutschland an Rußland und Polen (wobei ein großer Teil sogar erst später freiwillig von der a inert kanischen Armee geräumt wurde, im Vertrauen auf die „Sättigung" Ruß lands!) wird Rußland nicht nur aus dieser Hälfte Deutschlands einen iteiien Satelittenstaat machen, sondern wird mit der Vedrängung der West mächte aus Berlin den Angelsachsen eine so schwere psychologische und po litische Niederlage zufügen, daß da neben die kommunistischen Niederla gen in Frankreich und Italien die übrigens noch keineswegs endgültig sind verblassen. Denn Frankreich und Italien sind nur Neben-Kriegs schauplätze der Haupt-Kriegsschau platz in Europa ist und bleibt Deutsch« land! Die gleiche Niederlage, die der Po litjk Washingtons in Deutschlands im Fähre 1948 bevorsteht, winkt ihr in China dem Haupt-Kriegsschau platz Asiens. Es ist ein Geheimnis, das wohl erst spätere Geschichtsfor scher lüften werden, wie es möglich war, daß die amerikanische Politik dem Vorrücken der chinesischen Kom munisten mit solcher Gleichgültigkeit gegenüberstand. Wenn der Grund tatsächlich die ideologische Ablehnung des Regimes Chiang Kai-shek war, dan hat Moskaus Propagandafeldzug den größten Sieg errungen, iieit je eine Propaganda errang. Schließlich Griechenland! Mie am Weihnachtsabend erfolgte Ausrufung einer Kommunistenregie rung in Nord-Griechenland ist nicht nur ein Faustschlag in das Gesicht der UN-Mehrheit, die noch vor kur zem eine „Ueberwachungskommission" dorthin schickte, sondern sie bedeutet auch den Zusammenbruch der englisch amerikanischen Politik in .Griechen land. Wiederum enthüllt sich die her vorragende Wirkung der kommunisti schen Propaganda: man hat die Rechtselemmte in Griechenland (wie tjt China, in Deutschland, in Frank reich usw.), die allein zuverlässig im Kampf gegen den Kommunismus sind, in der amerikanischen Oesfent lichkeit so diffamiert, daß die Politik Washingtons es nicht wagen kann, sich auf diese kämpferischen Elemente zu stützen. Ohne sie ist aber der Kampf gegen den Kommunismus nicht zu gewin nen weder in China, noch in Grie chenland, weder in Deutschland noch in Frankreich! Die Folge ist ein un aufhaltsamer Vormarsch der Kommu nisten, ein Sieg Moskaus! Wenn Washington diese Politik des Jahres 1947 auch im neuen Jahr 1948 wei terführt, dann wird der Sieg des Kommunismus, der Sieg Moskaus in Deutschland und Griechenland so ge wiß wie in China. U n e arshall.Plan? Hier zeigt sich nur wieder das mer kantile Denken der Amerikaner, die S5 45 glauben mit Geld alles machen zu können. Die Völker West-Europas werden die amerikanischen Dollar neh men und genau so reagieren, wie die Einwohner der Republik Panama auf die Milliarden reagierten, die Washington dort hineinsteckte! Der schwere Schlag von Panama, wo das Parlament einstimmig den von seiner eigenen Regierung bereits abgeschlos senen Vertrag mit Washington als der nationalen Ehre des Landes wi dersprechend abgelehnt hat, gehört auch zu den Hinweisen, die das schei dende Jahr 1947 für die Ereignisse im kommenden Jahr 1948 gab, und man kann nur hoffen, daß dieses Zei chen verstanden wird. Senator Taft hat recht, wenn er sagt, daß weder der Kommunismus, noch die Politik Moskaus mit Dol lars überwunden werben kann. Was haben die dreihundert Millionen Dol lars in Griechenland geholfen? Ge nau so wenig werden die Milliarden des Marshall-Plans helfen! Der Kom munismus kann nur durch eine bes sere Idee, die Macht Rußlands nur durch eine stärkere Macht aufgehalten und überwunden werden. Geld ist nur ein Mittel, um eine Armee aufzustel len kann aber nicht eine Armee ersetzen! Washington wird im Jahre 1948 entweder Griechenland preisgeben und damit den Russen den größten Sieg seit Stalingrad zuschanzen oder eine amerikanische Armee nach Grie chenland senden und damit die Kata strophe eines dritten Weltkrieges in bedrohliche Nähe rücken. Das ist die Konsequenz der Jllusionspolitik der vorangegangenen Jahre, einschließlich des Jahres 1947. Europa kann nur gerettet werden, wenn hundert Divisionen an der Elbe und Donau stehen so wie China nur gerettet werden kann, wenn hun dert Divisionen am Amur stehen! Nicht zum Angriff!! Nicht lint einen dritten Weltkrieg auszulösen son dern im Gegenteil urn ihn zu verhin dern 1 9 4 8 a i e E n s e i u n a e i n e n o o s k a u o e W a s i n o n i e a u s a e W e (f i e u ch st e n e) ist. I a z e n- Veuttchwnd sn der Jahreswende Edmund A. Thomaser schreibt in der .N. N. Staatszeitung': „Ich heiße euch hoffen" lautete dem Sinne nach der Weihnachtszuruf des amerikanischen Militärgouverneurs in Deutschland, General Clay, an die Besiegten. Er weiß natürlich, daß bloße Worte, so hoffnungsvoll sie klingen mögen, auf die harten, nie derdrückenden Tatsachen des deutschen Lebens um diese Weihnachtszeit, auf die drohende Verewigung der politi schen Zerrissenheit Deutschlands, des Wirtschaftselends und des Hungers, ohne Einfluß bleiben. Zweieinhalb Jahre nach der bedin gungslosen Kapitulation des Dritten Reiches sind die Sieger, wie sich eben in London gezeigt hat, noch außer Stande, sich auf die Grundlinien ei nes Friedensvertrags zu einigen, mit dem Resultat, daß sechsundsechzig Mil lionen Deutsche das Hoffen fast ver lernt haben und ihr Land, Hundert tausende von Quadratmeilen frucht baren, mineralreichen Bodens, der Fähigkeit entbehrt,, seinen Beitrag zum europäischen Wiederaufbau zu leisten. Der einfache, schaffende deutsche Mensch, der von Enttäuschung zu Ent täuschung geschritten ist, findet es nachgerade schwer, noch zu hoffen. Clays Weihnachtsbotschaft setzt, so sicher sie gut gemeint ist, im heutigen Deutschland noch einen Glauben vor aus, der Berge versetzt. Etwa die von dem totalen Kriege hinterlasienen Schuttberge, auf die nun von den Siegern noch die Trümmer der sechs hundertzweiundachtzig, größtenteils der Friedensindustrie angehörenden deutschen Fabriken getürmt werden, die auf der neuen von dem General als sakrosankt, erklärten Demontage liste stehen. Das ist übrigens mehr als eine Me tapher. Ein Beispiel für viele: Auf dem riesigen Trümmerfriedhof der einstigen Krupp-Werke war nach dem Kriege ein Betrieb für Herstellung von Ersatzteilen für Erntemaschinen errichtet worden. Bis vor kurzem plag ten sich dort unter einem provisorischen schwachen Holzdach fünfzig Arbeiter an dreizehn Werkzeugmaschinen, um unter den schwierigsten Umständen und unter äußerster Anspannung ih rer abgemergelten Körper monatlich fünfzehn Tonnen jener Artikel zu er zeugen, die von der deutschen und eu ropäischen Landwirtschaft fo bitter nö tig gebraucht werden. Wenn es ein Musterbeispiel mühseliger deutscher Aufbauarbeit und friedlicher Produk tivität unter der Sonne geben kann, einen deutschen Nachkriegs-Jndustrie betrieb, der zugleich auf der Linie des Marfhall-Planes und der eigenen In teressen der Siegermächte liegt, so ist es sollte man meinen sicherlich diese Essener Fabrik! Und doch muß sie nun abmontiert werden, und Befehl ist Befehl, sagt Clay. Wie will er dem Essener Ar beiter antworten, der hier in den Staub seiner verlassenen Maschinen bank die Worte schrieb: „Diese De montage ist ein Verbrechen" Beiläufig sieht man in diesem Fal le wie in so manchen anderen den Grund nicht recht ein. Er müßte denn in dem zufälligen Nebenumstand zu suchen sein, daß hier die einzige Konkurrenz demontiert wurde, die der (amerikanischen) „International Har bester Company" in Neuß und der (kanadischen) „Massey-Harris Com pany" in Westhoven int Wege stand! Drei deutsche Weihnachtswünsche Ein Hamburger Gewerkschaftsfüh rer, der zu einer internationalen Ar beiterkonferenz in London eingeladen worden war, hatte eine gute Idee: Er packte sich eine deutsche Demontageliste in den Reisekoffer, in der Absicht, sie in London vorzulegen. Aus dieser Liste stehen: 1. Demon tage der deutschen Kriegsgefangenen Inger in aller Welt 2. Demontage der Zonengrenzen innerhalb Deutsch lands und 3. Demontage der Schran ken des (echten und geheuchelten) Mißtrauens, das man int „demokrati schen Ausland" nach wie vor den auf bauwilligen demokratischen Kräften entgegenbringt. Wir können uns nicht helfen: Wir müssen der deutschen Auf fassung beipflichten, daß diese Demon tageliste eines obskuren deutschen Pro leten besser ist als die der drei hoch weisen westalliierten Militärregierun gen! Konsequenzen des Londoner Fiaskos Am 7. Januar treffen sich nun, wie vor ein paar Tagen bekanntgegeben wurde. Clay und sein britischer Kol lege, General Robertson, mit amtli chen Vertretern der Länder des anglo amerikanisch-besetzten deutschen We stens, um womöglich zu irgendeiner Art der Neuorientierung ihres Okku pationsregimes zu gelangen, die durch das Londoner Fiasko notwendig geworden ist. Im Mittelpunkt der Erörterungen wird die wirtschaftliche „Aktivierung" der Doppelzone stehen, mit der bisher, fast anderthalb Jahre nach der „grundsätzlichen" Einigung der beiden Militärregierungen auf die ökonomische Verschmelzung ihrer Zo nen, ein volles Jahr nach Inkrafttre ten der Zonenfusion selber, kaum erst ein Anfang gemacht worden ist. Nachdem sich ein Kompromiß im Ost-West-Zwiespalt als unmöglich er wiesen hat, soll nun wenigstens für die Zonen der beiden „angelsächsi schen" Mächte Frankreich bleibt noch abseits und verfolgt neben einer Politik hemmungsloser wirtschaftli cher Plünderung offenbar separatisti sche Pläne für sein Besetzungsgebiet irgendeine Art der Einheit gefun den werden, wenn auch noch nicht in der Form des Bundesstaats. Gedacht ist dabei an eine sanierte Währung für das nicht von der Trikolore be herrschte West-Deutschland und an en ge wirtschaftliche Verflechtungen zwi schen diesem deutschen Gebiet und dem gesamten Westen (West-Europa und Amerika). Demgegenüber spielen für die Westalliierten, im Gegensatz zu den deutschen Auffassungen, die Fra gen der Grenzziehungen, der Formen des innerstaatlichen Aufbaues, der Gutmachungsleistungen, einschließlich der Demontagen, nur eine unterge ordnete oder einstweilen so gut wie gar keine Rolle. Erleichterung des Außenhandels Ein amerikanisch-britisches „Christ kindchen" bildete für die deutsche Wirt schaft die „Eutsozialisierung" der Cin- und Ausfuhr „Entsozialisie rung" im Sinne der Freigabe des deutschen Außenhandels durch die Mi litärregicrungen, die sich freilich auch jetzt noch das Reckt der Nachprüfung eines jeden perfekt gewordenen Ge schäftsabschlusses auf diesem Gebiet vorbehalten. Zum ersten Mal ist die anglo-ame rikanifche Okkupationspolitik damit aus der Scheinwelt eines nur mit ständig neuen Formulierungen und organisatorischen Umkrempelungen operierenden bürokratischen Leerlaufs in die deutsche Wirklichkeit vorgesto ßen. Man erinnert sich der Harvard Rede des Staatssekretärs Marshall, in der es u. a. hieß, unsere Regie rung werde Europa nur dann Sanie mngskredite gewähren, wenn die eu ropäischen Völker ehrlich willens sind, in dem Maß ihrer Selbsthilfe bis zur äußersten Grenze ihrer Leistungsfä higkeit zu gehen. Warum seit dieser berühmten Kundgebung des Leiters unserer Au ßenpolitik abgezählte sechs Monate verstreichen mußten, bevor mit der Freigabe des deutschen Imports und Exports eines der wesentlichen Hin dernisse dieser von uns geforderten Selbsthilfe des Alten Kontinents aus dem Wege geräumt wurde, mögen die Götter in den Washingtoner Regie rungsämtern wissen. Man urteilt im merhin glimpflich, wenn man ihnen oder ihren ausführenden Organen in der deutschen U. S.-Zone wen im Einzelfall die tatsächliche Verantwor tung trifft, bleibt ja für den gewöhn lichen Sterblichen im Dunkeln ein gerütteltes Maß jenes hochoffiziellen Jntelligenzmangels bescheinigt, mit dem seit Oxenstierna die Welt regiert wird. Dummheiten amerikanischer Zonen- N behörden Lehrreiche Beispiele der sturen Ein sichtslosigkeit gewisser alliierter Zo llbehörden in Deutschland, die an scheinend weder von Marshalls „Plan" noch seinem goldenen Wort, Deutschland sei das „Herz des euro päischen Aufbauproblems", je gehört haben und für die das in London be schlossene „höhere Jndustrieniveau" für West-Deutschland samt der Ex Portankurbelung Chimäre ist, verdan ken wir dem Berliner Korresponden ten eines so unverdächtigen Blattes wie des ,Wall Street Journal', Jo seph E. Evans. In einem dieser Falle handelte es sich um deutsche Geschäftsleute, die angeschuldigt waren, Kompensations geschäfte untereinander abgeschlossen zu haben. Wie es scheint, wurde auf Grund eines noch aus der guten, al ten Nazi-Zeit stammenden Verbots solcher Geschäfte gegen diese Leute vorgegangen. Dem Gericht lag Be Weismaterial vor, wonach es für deut sche Firmen schlechthin unmöglich ist, auf anderem Wege als durch solche (geldlose) Kompensationsgeschäfte zu sätzliche Lebensmittel für ihr Perso nal. unentbehrliche Rohstoffe und Re paraturteile für ihre Transportfahr zeuge usw. zu erlangen. Trotzdem sah unsere Militärregierung keinen Grund, die unsinnige und ungerechte Strafaktion zum Gegenstand des Ein greifens zu machen und eine Wieder holung dieser stupiden Wirtschaftssa botage zu verhindern. In einem anderen Falle hat man es mit einem Bericht zu tun, wonach deutsche Exporteure noch Ende Okto ber merkwürdige Erfahrungen mit der gemeinsamen aktiven Wirtschafts politik der amerikanischen und der britischen Zonenverwaltung' machen mußten. Irgendjemand, der in der Doppelzone Waren für den Weiter verkauf ans Ausland zu kaufen suchte, mußte damals noch zu drei deutschen Ämtern laufen, und nach diesem Pas sionsweg hatte er die englische oder je nachdem die amerikanische ,.EvA" (Export- und Jmport-Ageu tur) um ihre Gutheißung anzuflehen. Darüber konnte gut und gern ein Jahr hingehen, und wenn der Kon trakt mit dem ausländischen Interes senten dann alle diese Hürden glück iicfi genommen hatte, war er noch lan ge nicht davor geschützt, von der Plem pe der Militärregierung zerfetzt zu werden. Evans schreibt: „Bis vor kur zem gingen die Devisen, die aus lbirk lich zustandegekommenen deutschen Exportgeschäften stammten, stets in die Hände einer militärischen Außen handelsstelle über, die dem deutschen Exporteur ihrerseits Reichsmark zahl te, und zwar auf Grund einer be stimmten, amtlich festgesetzten Wech selrate. Mit dem Geld, das dem deut schen Geschäftsmann so in die Hand gedrückt wurde, konnte dieser so gut wie gar nichts anfangen, da die Reichsmark als Zahlungsmittel ihre Rolle fast völlig ausgespielt hat. Nun haben dit Militärbehörden (oder ge wisse Leute, die sich auf die Autori tät der Militärregierung stützen kön nen) einen lächerlich komplizierten Plan ausgeheckt, der dem deutschen Geschäftsmann wirklich und wahrhaf tig einen geringfügigen Anteil an den Devisen gönnt, die feine Exportge schäfte hereingebracht haben." Ein Narr wartet ans Antwort. .. DaS ,Wall Street Journal' wirft im Zusammenhang mit diesen Berli ner Berichten die berühmte Frage auf: Warum, o warum? Mutz die Amtsweisheit in einem Lande, in dem sie diktatorisch schalten und walten darf, den Ruf der amerikanischen Fairneß und Intelligenz in Grund und Boden verwirtschaften? Weshalb duldet oder verursacht unsere Militärregierung Wirtschaftszustände in Teutschland, die den so verni'mfti gen Absichten des Staatssekretärs Marshall schnurstracks zuwiderlau fen Der Zwiespalt zwischen der besseren Einsicht, die sich mit dem Marshall Plan und allen neueren offiziellen Kundgebungen der Wcftalliierten in der „deutschen Frage" Bahn gebro cheit hat, und der Halbheit und In konseguenz, die noch heute die ameri kanisch-britische Okkupationspraxis be herrschen, wirft seinen Schatten auf das neue Jahr. Es scheint ein fast aussichtsloses Beginnen zu fein, wenn General Clay aus dem Stein, den die Demoutagepolitif dem deutschen Wie deraufbau in den Weg rollt, noch ein Fünflein Hoffnung schlagen will. Aber trotz alledem und alledem: Das Naturrecht eines jeden Volkes auf Existenz und nationale Selbstbe stimmung vermögen nach unserer Ue berzeuguitg selbst die mächtigsten Sie ger auf die Dauer nicht ungestraft zu beugen, geschweige denn zu verletzen selbst wenn es nie eine Atlantic Charter mit ihren feierlichen und von einer grundsatzlosen Politik an der Pennsylvania Avenue und anderswo so rasch vergessenen Garantien gege ben hätte! Vennitchtes Die Loge der HUwünnssöhne, die ehedem im deutsch-amerikanischen Le ben Minnesotas eine wichtige Rolle spielte, ist um die Jahreswende vom Schauplatz abgetreten. Die vor acht= nndsechzig Jahren gegründete Gesell schaft zählte nur noch hundertvierund achtzig Mitglieder. Tie Hermanns« söhne, ein von seichter Freidenkerei stark beeinflußter Verband, setzten sich auf der Höhe ihrer Geschichte in New Ulm ein Ten final, eine Nachboldung des Hermann-Tenfmals im Teuto burger Wald. Auch die ersten Anre gungen zum Bau eines Deutschen Hauses in St. Paul des heutigen „American House" gingen aus ih ren Kreisen hervor. Papst Pius XII. erklärte am Neu jahrsabend, daß das Jahr 1948 ein „viahr sehr ernster, vielleicht sogar unwiderruflicher Entscheidungen" sein werde. Er teilte jedoch nicht die An sicht derjenigen, die glauben, daß das neue Jahr von vornherein eines der schlimmsten in der Geschichte sein müs se. Der Papst tat diese Aeußerungen gelegentlich des Empfangs des diplo matifchen Korps, das diesmal geschlos sen zum Glückwunsch-Empfang an trat. In früheren Jahren hatte er meistens die Glückwünsche jedes Di plomaten gesondert entgegengenom men. Tic Presse in der Schweiz äußert sich sehr ungehalten darüber, daß un ter den Angeklagten, die sich im neue sten „ftricgsUerbrccher"=Prozeß der Alliierten zu verantworten haben, auch Dr. Ernst von Weizsäcker sich befindet. Hochaiigefchene Blätter wie das Luzerner .Vaterland' und die .Basler Nachrichten' üben scharfe Kri tik an dem amerikanischen Hauptver treter der Anklage, dem deutsch ame rikanischen Emigranten Tr. Kempner, dem sie direkt die erforderlichen Ona lifikationcn absprechen. Zugleich neh men sie den ehemaligen Vertreter Teutschlands beim Hl. Stuhl warm in Schutz. In dem genannten Baseler Blatt erklärt Tr. Oeri, Mitglied des Schweizer Bundesrats: Es sei recht bezeichnend, daß England und Frank reich von der Anklage gegen Weiz säcker abrückten und die unerquickli che Sache den 93er. Staaten überlie ßen! Tie New Norker ,Times.' erklärt in einem Rückblick auf das vergangene ^ahr: „1948 soll das Jahr der Ent scheidung werden. Aber von 1947 kann man wenigstens sagen, daß es das Jahr der Klärung gewesen ist." Tas Fazit, das die ,Times' weiter zieht, lautet: „Nach Moskau und London, China und Griechenland, )iad) der Gründung der Kominform und den kommunistischen Operationen in Ost-Europa, Italien und Frank reich kann kein Zweifel mehr daran bestehen, daß die Sowjet-Union zu einem neuen Kurs der Gebietserwei terung und Weltrevolution überge gangen ist und die Politik der Feind seligkeit gegen ihre früheren ,kapita listischen' Alliierten, die zuerst von Stalin im Februar 1946 angekündigt wurde, sich im vergangenen Jahr ganz nnverhüllt zu offenen, wenn auch noch wesentlich politischen und propagan distischen, Kriegshandlungen ver schärft hat." i e e e s e Sende den ,Ohio-Waiseufreuud' dei nen Angehörigen in Deutschland. Preis: $3.00 pro Jahr. !»•. :m: hui. m: ju« ju V.fcr fii• tSftV' tW te« 3 fr* «In 4#*" v-r-Si* #?*•***, fear föjr V k!* 2a.yKiS. iVt Zu bestellen bei: „Vergelt's Gott" „Vergelt's Gott!" Schönstes Wort des menschlichen Dankes, man hört dich so wenig, ach, so wenig mehr? Hat man dich denn verges sen, du liebstes Dankeswort, oder braucht man dich nicht mehr im menschlichen Leben? Kann man dich entbehren? O ja, lagen viele. Denn ist „Dan ke schön!" nicht feiner in den Ohren der Menschen, ist es nicht gebildeter als das bigotte „Vergelt's Gott!" Alles wird modern, selbst der Aus druck des Dankes alles wird ober flächlich. Und doch ist ein herzliches „Vergelt's Gott!" unendlich mehr wert, als tausend kühle und höfli che „Tanke schön!" Als ich noch ein kleiner Knabe war, da mußte ich allerlei kleine Dienste verrichten im Reiche meiner lieben, seligen Mutter. Und von mei ner unvergeßlichen Mutter lernte ich das schöne „Vergelt's Gott!" sagen. Und so oft ich Brot holte beim Bäk ker uni) ich ein „Stück" als Geschenk erhielt, sagte ich: „Vergelt's Gott!" Tie Gegenrede aber war „Gott segne es!" Liegt in diesen Worten nicht die ganze Dankes fülle des Herzens Können wir besser danken und höf licher fein, als wenn wir sagen und wünschen: Gott möge es vergelten! Und wenn der Geber dem Beschenk ten dankt für dessen frommen Wunsch mit den Worten: Gott möge es segnen? nein! „Vergelt's Gott!" Du liebes, trautet«, herrliches Dankeswort, mö gest du nicht ganz verschwinden von der Erde: denn wer dich noch im Herzen hat, der glaubt noch an Gott, der alles vergelten wird, auch das Geringste, das wir tun in Seinem Namen. Das stille und bescheidene „Ver gelt's Gott!" klingt es nicht lieb licher aus dem Munde des Armen und Frommen, als das tönende „Danke schön!" des Weltmenschen, der den barmherzigen Gott entbehren zu können glaubt? MAXIMILIAN-SALBE Altberühmte Kräutersalbe, unüber» troffen bei a w z e aller Art und bei andern Seiben, welche im beigebenen Zirkular an gegeben sind. ..Wenn Jedermann den großen Wert der Maximilian-Salbe realisie ren würde, so würde dieses Mittel in keinem Medizin ich rank des Landes fehlen" (Hochw. P. D., New Rie gel, O.). Nur zu beziehen vom TO «v» I v Zn-i tssiw. te tofc ptll 'k'M Vr NiwyHmW j.feiv a* Sttfab xs ti!i« .SrfcfKt j«* vc«- I Trauerbildchen tr »sdfr -iv i» te t*Nfrr m*4r*. Hch »ffft ii s It-tv tritt* Si$ ..At K-Ät»" Äw -ä tr u 9tt ka 'tlht ai tsn Mt**! «A Neuer, sehr guter Einband. Mehr Andachten und Gebete Neuer grosser, deutscher (nicht lateinischer) Druck, als in der ersten Ausgabe. Grösse: 3I/2X$% PREIS $1.75 Luxusausgabe (Ledereinband und Goldrand).. 3.00 Schenken Sie Ihren Verwandten und Freunden das neue deutsche Gebetbuch WIR BETEN. "The MARIAN PRESS" ts*****# aor.y.acx*a*ii i$j Vreise und Muster 3* A bereit .»illigst geliefert »j Die Neu-Ausgabe des deutschsprachigen Andachtsbuches "Wir beten" von Heinrich Krawitz, O.M.I. ist soeben erschienen. \n\n tnl.lw, ,, S t«t «fe S«, itt» «tiX **, tiM tb- W kv\u, Preis 60 Cents per Jar, plus 2 Cents Ohio State Sales Tax für diejenigen, die im Staate Ohio woh- Maximilian Sanitarium 2698 Joyce Ave, COLUMBUS 3. O. 922-24 Victoria Ave., REGINA, SASK., CANADA U WANDKRElt PRINTING '. jg 128 Käst Tenth St., St. Paul.