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3. Desemfrer ktfc* #»N Das erste Grab N»» r. I. K l« Kain und Abel waren von der el terlichen Hütte fortgegangen. Um sonst harrten die Eltern ihrer Heim kehr. Die Sonne sank, und noch ka men die Brüder nicht wieder. Da machte sich Eva auf, die beiden zu su chen. Ihr Rufen drang über die dunk le Steppe hin ohne eine Antwort. Es drang in den finster Werdenben Wald ohne Echo. Angst umklam merte der Mutter Herz. Sie flog ei lendem Fuße der heiligen Opferstät te zu, an der %un und Abel dem Ewigen ihre Gaben darzubringen pflegten. Ein Schrei dringt aus der Mutter Lippen dort liegt Abel, ihr Liebling. Im Sturm ihrer Ge fühle wirft sie sich über ihren Sohn. Aber was rieselt aus seiner zer schmetterten Stirne und färbt das bleiche Angesicht rot? Und warum spricht Abel nicht? Warum erwidert er nicht die Liebkosungen seiner Mut ter? Schläft der friedlich Lächelnde? Warum wacht er nicht auf, wenn sie seinen Namen und hundert Kosena men spricht? Eva muß den Regungslosen auf die Erde betten und den Gatten her beiholen, 'daß er ihr helfe. Der hü nenhafte Mann nimmt den bewe gungslosen Körper auf die starken Arme und trägt ihn heim. Abel ruht in der elterlichen Hütte auf seinem Lager. Fast so weiß wie der Mond schein liegt er da, nachdem ihm die Mutter das Blut aus dem Angesichte gewaschen. Jetzt erst denken sie an Kain. Wo ist er? Warum ließ er den Bruder al lein? Warum kommt er nicht? Der Morgen dämmert auf. Im et sten Schein des Frühlichts tauchen die Blicke von Adam und Eva ineinan der. Jedes ahnt es, keines spricht es aus: sie haben die Erfüllung des er sten Drohwortes erlebt: „Ihr werdet sterben!" Sie wissen es beide: sie ha hen Totenwache gehalten Bei Abel, ihrem Liebling. Und jetzt kommt das Entsetzliche: die ersten Zeichen der beginnenden Auflösung treten am Körper des To ten auf. Adam und Eva machen zum ersten Male die Erfahrung, wie bit ter der Tod die Menschen voneinan der scheidet. So bitter, ödß d'ie Le benden, dem Entsetzen bezwungen, sich abwenden müssen von dem, was sie einst so heiß geliebt daß die Leben den den Toten den Platz verwehren müssen in ihren Wohnungen. Draußen vor der Hütte des ersten Menschen steht ein blühender Baum. Wenn der Wind seine Zweige be wegt, fällt ein Regen von Blüten hernieder. Dahin legen sie jetzt den Toten. rotweiße Apfelblüten dek ken ihn zu. Aber der Tod^ist stärker als das blühende Leben. *Sein Modergeruch zwingt Adam und Eva, im Schöße der Erde zu bergen, was in ihrem Hause, in ihrer Nähe nicht bleiben kann, soviel Liebe auch daran hängt. Und so graben sie dem Toten eine kleine, kalte Wohnung in der Erde graben das erste «Grab. Noch lassen sie es offen, um den Toten sehen zu können. Aber wilde Tiere schleichen in der Nacht heran, beutelüstern und am nächsten Morgen deckt Adam, ohne dem Weibe etwas zu sagen, den toten Sohn mit Erde zu, bis der erste Grabeshügel sich über ihm wölbt. An Abels Grab aber kauert Adam sich nieder, Edens verlorenes Land mit der Seele su chend. Und zu ihm gesellt sich, trau ernd und tröstend, das Weib die erste Mater dolorosa, die diese Erde sah.- „Wenn ihr sündigt, so werdet ihr sterben." Also hatte der Ewige ver kündet und den Menschen gedroht. „Ihr werdet nicht gleich sterben," hatte die Schlange halb gelockt und halb gehöhnt, „wenn ihr euch dem Herrscherwillen des Ewigen gegen über auf die eigenen Füße stellt! Warum wollt ihr, die Herrlichen, die Erdbeherrscher, in Abhängigkeit leben von einem Willen, der über euch hängt? Warum sollt ihr nicht wissen dürfen, wie Verbotenes schmeckt? Warum sollt ihr nicht auf eigenen Füßen stehen und die Gärten des" Bösen durchwandern mit offenen Augen? Ihr werdet Sehende, Wissen de sein ihr werdet nicht gleich ster ben, wenn ihr es wagt, eure Le benslust dem abzutrotzen und abzu ringen, was euch gefällt, und nicht bloß Almosen des Glücks von dem Ewigen anzunehmen, so wie es I beliebt!" Ach, die Schlange hatte wahr, ganz unerbittlich wahr gesprochen! Sie wa ren nicht gleich gestorben, die sündig stive JLh&il gewordenen Menschen. Aber der Tod, der sie, die Sünder, selbst verschont, war nun doch vor sie hingetreten in der schauerlichen Gestalt des Bru dermordes und hatte die Frucht des Leibes von denen gefordert, die sich eine verbotene Frucht nicht hatten ver sagen können. Nun waren sie Sehende geworden weit waren ihnen die Augen auf gegangen. Aber sie sehen Tod, Mo der, Verwesung, ein offenes Grab. Die Schlange hatte wahr gespro chen. Aber auch Gott hatte Wort ge halten Die Sünde gebiert den j£od. Es war die erste bittere Erfahrung der Menschheit, daß die 'Sünde den Tod gebiert daß sie in ihrem tief innersten Wesen nicht Lebenserhö hung, sondern Lebensvernichtung ist. Darin liegt der Reiz der Sünde, daß sie Lebenserhöhung verspricht größere Lust, größere Genußmöglich fetten, Bereicherung der Erfahrung, wonnevollere Entfaltung, als das dem Verbote entgegenstehende Gebot sie jemals geben zu können scheint. Darin liegt der Reiz der Sünde, daß sie spricht: „In dir, o Mensch, liegen so heiße Wünsche warum sollen die nie eine Befriedigung fin den dürfen? In dir liegt eine glü hende Sehnsucht warum soll es für die nie eine Erfüllung geben dür fen? In dir hungern hundert Trie be, prachtvoll ein jeder wie ein Kö nigstiger in den Dschungeln war um sollen die keine Sättigung erhal ten dürfen? Hat nicht der Ewige sie alle in dich gelegt? Mit welchem Rechte will Er dir jetzt verwehren, mit welchem Rechte will ein Mensch in Seinem Namen dir verwehren, daß du dich auslebst?" Darin liegt der Reiz der Sünde, daß sie spricht: „Ausleben sollst du dich, Mensch! Alles soll in dir zur ungehemmten Entfaltung kommen dürfen!" Das klingt wie das Brausen eines Wildbachs, der in prachtvollen Wasserstürzen über die Hindernisse stürmt, die sich ihm ent gegenstellen. Das klingt wie der klir rende Anmarsch eiserner Sturmko lonnen, die kein Gesetz kennen als das der sieghaften Gewalt. Das klingt wie ein wilder Falkenruf aus blauer Luft hoch über dem kleinen Gewim mel der Welt. Das hat einen morgen frischen Hauch von Freiheit, einen jauchzenden Ton von Lebenslust, ei nen blendenden Schimmer selbstherr licher Größe. Und ist doch in Wirklichkeit weder Freiheit, noch Leben, noch Größe. Sünde ist nicht Freiheit! Ja sie ist Entfesselung aber nicht Entfesse lung des Sittlichen in uns, sondern nur des Triebhaften. Das fährt am Anfang sturmesgleich einher aber dann zerbricht es dir das Steuer. Wer dem Triebhaften dient, wird nie mals ein innerlich Freier, sondern immer ein Knecht. Das Triebhafte wächst am Anfange empor zur Höhe, und so mag es den Anschein erwecken, als ob es Größe in sich habe. Aber es kommt der Punkt, da birgt es sich und fällt zurück zur Erde und zum Staube, aus dem es seine Nahrung sog. Sünde ist nicht Lebenserhöhung. Auf einem Acker, den die Mäuse und Maulwürfe durchwühlen, herrscht wohl mehr „Leben", Leben in An führungszeichen gesetzt, als auf ei nem wohlgepflegten Felde. In einer Seele, die sich der Sünde verschrieb, da wuchert es von "Leben". Da trei ben alle tierischen Instinkte bflld Un zucht miteinander und paaren sich in wilder Gier. Aber die Sünde führt ein Schmarotzerleben in der Men schenseele und saugt die Stahlkraft, den Willen zur Reinheit, die Fähig feit zur Selbstachtung und Selbstbe wahrung, den Edelsinn, den Mut zur Höhe, die selbstvergessene Güte aus der Menschenseele heraus und das sind doch eigentlich die Kräfte, wel che die innere Lebenserhöhung des Menschen bedingen. Sünde ist nicht Größe! Ist es groß, mit einer Raubtiergeste nach frem dem Eigentum? zu greifen? Ist es groß, statt der edlen Beziehungen von Mann und Weib die instinktiven und 'triebhaften von Männchen und Weib chen zu pflegen? Ist es groß, den Wehrlosen niederzuringen mit dem Dolch, aus Ehrabschneidung geschmie det, und mit dem Giftpfeil, den Ver leumdung zugespitzt, und dann aus einem Hinterhalt sich seines Sieges zu freuen? Ist es groß, über Leichen hinwegzuschreiten, wo man nicht sa gen darf: „Ich war im Recht" nur weil man sagen kann: „Ich bin der Stärkere" Ist es groß, an Stelle des Gutwerdenwollens in uns das bloße Guthabenwollen zu setzen? Nein, Sünde ist nicht Freiheit, son dern Knechtung, wenn auch mit sei denen Fesseln! Sünde ist nicht Er höhung, sondern Ekstase des Rausches, die erniedrigt! Sünde ist nicht Grö ße, sondern Wahn von Größe, dem jedesmal die Ernüchterung folgt! (Fortsetzung folgt) Für «Litern und die es werden wollen! Erst vormache«! „Was man nicht hat, kann man anderen nicht geben," d. h. hier: wer selber nicht erzogen ist, kann auch andere nicht erziehen. „Sammelt man wohl von den Domen Trauben oder von Disteln Feigen?" Die Kinder sind fast irnjner das Echo der Eltern, schreibt F. Hasler in dem Büchlein „Ernste Worte". Sagt des Vaters und der Mutter Leben: „Ich bin ein Dieb," so schreit zumeist auch das Kind wie der Spatzenbub auf dem Dache: „Dieb! Dieb!" Sagt aber das ganze Tun und Lassen der El tern: „Ich bin gläubig, gottesfürch tig, keusch, demütig," so antwortet es aus dem Kindesleben auch so wieder zurück. Darum brauchen die Eltern nur gute Christenleute zu fein, aber ganze, so recht durch und durch und es wixd die Kinderzucht für sich selbst sich ergeben. Der Eltern Aufstehen und Schlafengehen, ihre Arbeiten und ihr Erholen, ihr Beten und Züchtig fein ist die kürzeste, fruchtbarste, un unterbrochene Festpredigt für das Kind. Aber alles Reden und Vorpredigen wird gar nichts oder nicht viel ver fangen beim Sohn oder bei der Toch ter, wenn die Eltern das, was sie damit in die Kindesseele eingeschrie ben, hinterher durch ihre verkehrte Aufführung wie mit einem nassen Schwamm wieder selber auslöschen. P. Hasler schreibt wörtlich: „So predigt in manchem Hause Wohl auch Vater und Mutter: Kin der, betet fleißig! geht in die Kirche! seid freundlich miteinander! lernt brav und seid gehorsam! und der gleichen. Sie selber aber, der Vater* und der Mutterprediger, machen kein Kreuz mehr beim Aufstehen und Schlafengehen, vor und nach Tisch, zanken miteinander alle Tage zehn oder zwölfmal, schlafen in den halben Tag hinein, kümmern sich um den Gehorsam gegen das Kirchengebot der Fasten gar nicht oder nicht viel. Und dann jammern sie über den Verdruß, den sie wegen ihrer Kinder haben. Das ist aber die Klage der alten Krebse, daß ihre Jungen immer rück wärts gehen, da sie selber es auch nicht anders machen das sind die Tränen des Raben, daß seine Jungen alle schwarz von Farbe sind, da er doch selber keinen Stumpfen einer Weißen Feder an sich trägt" „Willst du deinem Kinde etwas Gutes beibringen, so gehe hin, du Vater und Mutter, und tue es selbst einige Wochen und Monate lang mit Geist und Leib und dann erst predi ge! Das haftet wie mit zwei festen Nägeln in das Herz des Kindes an genachelt und eingeschlagen. Und merkst du an deinem Kinde irgend einen Fehler, der es entstellt, wie die Blattern ein schönes Gesicht, und der dir Sorge macht für die Zu kunft, z^ B. Eitelkeit, Frechheit, Un bescheidenheit, Ungehorsam, Unfried lichfeit, Lauheit im Beten, Faulheit bei der Arbeit, Naschhaftigkeit, Un mäßig fett, Spielsucht, ungeziemende Reden usw., so setze dich einmal ruhig Herbstnacht Bo» Maria Homscheid Es schläft das Dorf, Kein Haus mehr wach Der Mondschein spinnt Um Turm und Dach. Kühl geht der Wind, Trägt auf die Flur Den Zwölferschlag Der Kirchenuhr. Die Stunden geh'«, Geh'« kahl und kalt Das Käuzlei« schreit Im tiefen Wald. DaS Käuzlei« schreit D«, kommst d» baldl? KtWWtWW* OHIO WAISXNFREUiq» hin und fang an, dein eigen Gewissen zu erforschen, ob du nicht gerade den selben Fehler an dir hast oder früher gehabt hast, und arbeite dann und feile an deiner Seele, bis der Rost weg ist und sie spiegelblank ins Le ben hinausschaue! Und bann mache dich daran, auch beim Kinde zu säu bern. Ost wird es gar nicht mehr nötig sein: das Kind wird sich mit dir gebessert haben." Tas Kindererziehen ist zwar das schwerste aller Menschengeschäfte aber das allerfchwerste ist schon getan, wenn Vater und Mutter selbst wohl erzogene Menschen und Christen sind. Und dann wird diese Arbeit auch süß und angenehm und wirkt auch noch, wenn Vater und Mutter längst nicht mehr sind. Der selige Kolping ge steht: „Wisset ihr, was mich inmit ten aller Verderbnis ausrecht hielt? Ich habe eine armen Mutter gehabt, aber eine Mutter, von der ich nichts gehört und nichts gesehen, was ich nicht ehren müßte!" Wie sagt Goethe doch: „Man könnte erzogene Kinder gebä ren. Wenn die Eltern erzogen wären." Der Wolf im Schafs pelz Bo« Stadtpfarrer e Ein früherer Redakteur und späte rer Konsul hat über die amerikani sche Presse einmal geschrieben: „Eine Hälfte der Blätter lügt, die andere wird betrogen." Das kann man auch im allgemeinen von der Menschheit sagen. Nie vielleicht ist so schamlos und doch mit so großem Erfolg ge logen worden. Nie wurde so leicht gläubig alles für bare Münze ange nommen. Nie fehlte dem Volk so sehr jener Scharfblick, der Wahres und Falsches durchschaut und unterscheid det. Betrüger und Betrogene! Tas ist die Welt! Der Wolf im Schafskleid ein Wappenbild für unser Jahr hundert! Es ist übrigens nichts Neues! Ter Teufel hat von jeher es verstanden, im schneeweißen Lammfell durch die Welt zu gehen incognito, wie die großen Herren, mit fremden Namen und fremden Papieren. Er hat noch nie den wahren Heimatschein bei sich getragen. Er hat noch nie auf sei nen Geschäftsreisen den Mut gehabt, seine Visitenkarte abzugeben, offen zu erklären: Mein Name ist Teufel, ich komme aus der Hölle Natur meines Betriebes: ewige Qual der Seelen! Er darf nie sagen, was er will. Er ist nicht Welteroberer mit offenen Fahnen. Gewiß, er versteht es, Banner zu entrollen und unter Bannern zu sam meln. Aber er hat sie alle gestohlen es sind gestohlene Kirchen sahnen, gestohlene vaterländische Fahnen, ge stohlene Fahnen der Wissenschaft. Tie Fahnen sind gut. Aber es sind Fahnen in der Hand eines Räubers und Betrügers. Tie Fahne heißt Wahrheit. Die Fahne ist schön. Die Augen sollen euch aufgehen ihr sollt Einsicht bekommen. Einverstanden! Aber der Fahnenträger heißt Luzifer! Tie Fahne heißt Freiheit. Im Para dies wurde sie aufgepflanzt. Die Fah ne stammt aus dem Himmel. Ich ver neige mich vor ihr. Aber der Fahnen träger kommt aus der Holtet Die Fahne heißt Fortschritt. Auf dem Golgatha wurde sie eingesegnet mit jenem blutroten Weihwasser, das aus dem Erlöserherzen fließt. Fortschritt, d. h. Weiterentwicklung der Mensch heit zur Gottähnlichkeit und Tugend, das ist eine Fahne, wie sie schöner in keiner Kirche steht. Wir folgen ihr nach. Aber wenn wir sie in der Hand des Satans sehen, des ersten Lüg ners, dann mißtrauen wir ihr. Die Fahnen Satans sind nur Lock mittel, nicht Programm, nur Schein, nie Wahrheit also Betrug. Nie kommt auf anderem Wege eine Sün de zustande, nie eine Irrlehre. Im mer steht voran eine glänzende Wahr heit, eine schimmernde Phrase. Es geht wie mit dem Hypnotismus oder der künstlichen Einschläferung. Man starrt längere Zeit auf eine glänzen de Kugel. Dann schläft man bei offe nen Augen. Man ist vollständig vom Hypnotiseur abhängig. Man spricht ihm jedes Wort und jeden Unsinn mit ernster Miene nach man läuft ihm wie eine Maschine mit starr ge öffnetem Munde nach. Niemand ist ein besserer Hypnoti seur als der Teufel. Er versteht es, unseren Blick auf etwas Bestechendes, Schillemdes, Schönes hinzulenken, bis wir den ruhig überlegenden, wa chenden Verstand verloren haben. N^chh^x kann er mit uns machen, was er will. Wir sind zu allem fähig. Ter Weg ist immer der gleiche. Zuerst das Unschuldige/ dann die Schuld. Zuerst das Schafsfell, dann die Wolfsklaue. Zuerst das Lockmittel, der Köder, dann die Angel. Zuerst der Speck, dann die Falle. Zuerst das dustende Blumenbeet, dann der Schlangenbiß. Zuerst das, was man sieht und hört und dann der unsicht bare, aber überall verborgene, der Satan! Jede Sünde ist Ueberlistung, Ueberfall, Betrug. Tas Ende vom Lied, früher oder später das furcht bare „ergo erravimus!" Also sind wir betrogen worden! „Nos insensati!" Wir waren Toren! Hütet euch vor den falschen Propheten! Ter Wolf im Schafskleid, ein Wappenbild der schlechten Presse. EZ gibt ganze Völker, die seit hundert Jahren fast allen Verstand verloren zu haben scheinen. Sie haben Augen und sehen nicht. Sie haben Ohren und hören nicht. Sie haben die Schlafkrankheit und niemand ist, der fie weckt. Hypnotisiert! Und der Hyp notiseur die glaubensfeindliche Pres se. Sie liegen ganz in ihrer Gewalt. Sie denken nicht mehr. Tie Presse ist ihr unfehlbarer Papst. Sie haben keinen freien Willen mehr. Sie wer den zornig auf Kommando, bellen und beißen gegen alles, wie es der Zeitungsschreiber befiehlt. Moderne Sklaverei! Durch ihre schlechte Presse hat die moderne Welt die Religion verloren. Tas ist kein Geheimnis mehr. Tie Völker vergiftet, weil sie vom verbo tenen Baume gegessen! Man sagt oft: Mir macht's nichts. Das ist Selbstbe trug. Es gibt keinen einzigen, der gewohnheitsmäßig ohne Not schlechte Zeitungen liest und schlecht ist al les, was nicht gut ist. Man nennt sich katholisch, aber darüber, ob jemand überhaupt noch katholisch sei und ka tholisch denke, darüber urteilt nicht er und nicht sein Leibblatt, sondern ein zig die Kirche. Wie in einer Gesell schaft: Wer noch dazu gehört, darüber entscheiden die Statuten und der Vor stand. Tie Frucht vom G»ftbaum der schlechten Presse reist in manchen Ge genden langsamer. Aber sie reift überall. Eine andere Frucht: Unsitt lichfeit! Es hat immer Unsittlichkeit gegeben. Aber heute ist sie zum Strom geworden, der alles unterwühlt und alles fortreißt. Und heute ist sie scham los. Mit unerhörter Frechheit macht sie sich breit in den Schaufenstern, in den Theatern. Aber die eigentliche Volfsverftihrerin, die Lehrmeistern aller Unzucht, die Zerstörerin allen Familienlebens und aller Tugend ist wiederum die schlechte Presse. Wie viele von den Tageszeitungen, Zeit schriften, Wochenzeitungen mit und ohne Versicherung, sind sauber! Wie viele, die nicht als Volksvergisterin nen aus dem Lande gewiesen werden sollten! Und dann fommt man noch und sagt: Ich merfe nichts Böses! Nur Geduld nur zugetanzt dem Abgrund entgegen! Ter Herbst kommt: die Früchte werden reifen. Und von ihrem Gifthauch wird das ganze Land verpestet sein ein Lei chenfeld aller Tugend und guten Sit te. An jenem Tage werden die Au gen aufgehen. An den Früchten wird man den Baum erfennen, den Gift baum der schlechten Presse. Aber dann wird es zu spät sein. Es sind die Ta ge von Sodoma und Gomorrha. Tie Wächter warnen. Es wird we nig abtragen. Man glaubt lieber den Wölfen als den Hirten. Man fürch tet den Hirtenstab mehr als den Wolfsrachen. Man will nicht glauben. Gut! Tann warten wir, bis wir se hen und hören. Aber selig, die nicht sehen und dennoch glauben. Zeit und Ewigkeit „Gebrauch die Zeit, sie geht so schnell von hinnen Es gilt, durch sie die Ewigkeit ge winnen." So sagt ein schöner Spruch. „Zeit und Ewigkeit" wie oft und gar gewohnheitsmäßig schweben diese Worte auf unseren Lippen! Wir le ben in der einen für die andere aber gaben wir uns, liebe Leser, jemals die Mühe, zu finden, was sie sind? Ter hl. Augustinus sagt: „Nichts ist allgemeiner und bekannter, als die Zeit. Wir verstehen einander sehr wohl, toemt wir davon reden wir verstehen es auch, wenn wir andere davon reden hören. Was ist also die Zeit? Wenn niemand mich darum fragt, mein' ich's zu wissen aber wenn ich's einem Frager erklären soll, so weiß ich es nicht." Was ist die Ewigkeit? Hält es dem Menschen schwer, die Zeit begreiflich zu erklären, so muß die Ewigkeit ihm schier unbegreiflich bleiben, unbegreis. fcutA'* A 3k1'S.* lich wie Gott selbst, Ter allein von Ewigkeit zu Ewigkeit ist. Wir glau ben an die Ewigkeit, ahnen, wie sie ist all' unser irdisches Wissen ist nur Schauen im Spiegel. Vergleichen wir die Zeit und Ewig keit miteinander, so ist jene das Ge genteil von dieser, wie schwarz das Gegenteil von weiß ist. Die Zeit ist nicht ein Teil der Ewigkeit denn die Zeit hat Anfang und Ende die Ewig feit ist ohne Ansang und Ende. Die Zeit verhält sich zur Ewigkeit nicht einmal wie ein Tropfen Wasser zum Weltmeere, denn der Tropfen ist im merhin noch ein, wenn auch verschwin dend kleiner Teil des Meeres. Auch nicht entfernt gibt die Zeit einen Maßstab für die Ewigkeit ab, weil die Ewigkeit schlechthin unendlich, un meßbar ist. Tie Ewigkeit ist immerwährende Gegenwart das einzige Gegenwärti ge an der Zeit ist der Augenblick, der nie währt. Tie Zeit ist im Vergleich zur Ewigkeit kürzer als ein Augen blick tausend und abertausend Jahre sijid eine Summe von Augenblicken, der einer den anderen im ununter brochenem Wechsel verdrängte. Wie die Ewigkeit ohne Unterbrechung dauert, so ist die Zeit ohne Unter brechung flüchtig. Wir sagen, die Zeit flieht sie flieht unwiderbringlich, wie Wolken vorübergehen unaufhaltsam, wie der Sturmwind rast. Die Zeit fließt talwärts wie der Strom, sie rinnt wie das Bächlein unbemerkt, aber stetig. Die Zeit läuft ab, schneller als das Dampfroß schnaubt, schneller als das schnellste Licht, denn ihre Bewegung wird nach Einheiten gemessen, die un gesehener vorübergehen, als jene. Wir wähnen zu stehen, und sind in demselben Moment auf der Erdbahn hunderte Meilen durch den Weltraum geeilt. Das ist die Flüchtigkeit der Zeit. Und darum, wie kurz ist ein Men schenlebens Sechzig, achtzig, hundert Jahre, sie sind etwas an Zeit im Hin blick auf die Ewigkeit sind sie nichts. Woher wir wissen, daß sie nichts sind? Aus unserer eigenen Vergäng lichkeit. Tas Leben ist ununterbroche nes Sterben! Gleichwohl wertet die kürzeste Zeit die ganze Ewigkeit denn ein einziger Augenblick entschei det, sie zu gewinnen oder zu ver lieren. Thomas Morus, der große eng lische Lordkanzler, lag im Gefäng nis zum Tode. Die eigene Lieblings tochter, die Gattin in Tränen drängten, baten ihn, dem Willen des vom hl. Glauben abgefallenen tyran nischen Königs sich zu beugen. Morus erkannte, gegen sein Gewissen han deln zu müssen. „Wie lange wohl, meinst du, würde ich noch leben?" „Wenigstens noch zwanzig Jahre!" „Fürwahr, hättest du gesagt, tau send Jahre, es wäre der Rede wert gewesen, und doch muß derjenige ein schlechter Kaufmann fein, der sich in Gefahr bringt, wegen tausend Jah ren die ganze Ewigkeit zu verlieren." So sprach Thomas Morus, und er starb für Gott, Kirche und Glau ben. Die Flüchtigkeit der Zeit ist dem Weltmenschen ein Schrecken die Lust ist kurz, ewig ihre Pein für den Leidenden ist sie ein Trost alle Müh sal nimmt ein Ende, ewig ist ihr Lohn für alle ist sie die gebrechli che Leiter zu himmlischer Seligkeit auf welcher Sprosse stehst du? Diese ernste Frage richte jeder an sich selbst! VALUABLE PRIVILEGS fm \n\n Vic Vet says A LOAN 6UARANTE1 ev 7X6 VETERANS ADMINISTRATION ISA use ir WISELY.