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Jahrgang 78. W6M ft/*,:, *'V fv yiW* C„ -"t-P" -E1 SN »-•, Für denkende Menschen ist der Danksagungstag von 1950 noch weni ger als zu normalen Zeiten das mit etwas Sentimentalität verbrämte be häbige Genußsest, zu dem ihn der Geist des Materialismus und Säkula rismus in fortschreitendem Tempo ge macht hat. Gebräuchen und dem dankbaren Auf blick zu dem Spender aller Gaben. In den letzten Jahrzehnten hat die Begehung des Danksagungstages einesteils eine Veredelung, anderen teils aber eine weitere Vergröberung erfahren. Es hat eine religiöse Ver tiefung der dem schönen Brauch zu gründe liegenden Bedeutung Platz ge griffen, indem er in steigendem Maße in das kirchliche Leben einbezogen wurde. Gleichzeitig aber wird er von dem „Geschäft" fortschreitend vollends verweltlicht, indem er gewissermaßen zur Ouvertüre der lärmenden Kako phonie eines aller religiösen Gesin nung entbehrenden Weihnachtsrum meld gemacht wird. Es ist erfreulich, daß sich gegen diese grobsinnliche Ent weihung des Advents- und Weih nachtsgeistes starke Strömungen gel tend zu machen beginnen, die dem Christfest im öffentlichen Leben eini germaßen wieder zur Geltung zu ver helfen suchen. Wer ernsten Sinnes die Entwicklun gen unserer Tage verfolgt, wird jede Kcußerung redlichen Willens zur Ein immung der über die Lande gehen chen Sturmflut des. Materialismus •freudig begrüßen. Selbstverständlich •darf solcher Witte nicht an Äußerlich keiten Haften bleiben und sich nicht mit bloßen Schlagworten begnügen, son dern muß zu dem Kern des Uebels vordringen, dem Schwinden des Glan bensmutes und der Glaubens freudig- keit. Das offen zutpge tretende Bestre ben, das religiöse Denken und Han deln aus. dem öffentlichen Leben aus zuschalten, ist ja nur ein Symptom und die unausbleibliche Folge der Schwächung, die das Christentum im Ringen mit dem Geist der Welt erlit ten hat und fortgesetzt erleidet. Es sind selbstverständlich viel Gedankenlosig keit und Bequemlichkeit an der Zurück drängung christlicher Einflüsse betei ligt ober weit mehr haben wir es mit bewußter und planmäßiger Ab lehnung der christlichen Weltanschau ung zu tun und der in allen Erschei nungen unseres nationalen Lebens unverkennbar sich vollziehenden Ver heidnischung. Die aber ist eine größere Kulturgefahr als der Kommunismus! Denn daß dieser in unseren Tagen eine so gewaltige Macht geworden ist, hat er nicht an erster Stelle sich selbst zu verdanken, fondern eben der Tat sache, daß der kulturstolze Westen das Palladion seiner Stärke, seinen christ lichen Glauben, preisgegeben hat und 1ich am Gängelband des Liberalismus führen läßt. Dessen sich beimißt zu werden und in demütiger Gesinnung aufzublicken zu Dem, der allem rechtlichen mensch lichen Tun das Gedeihen zu geben und die düsteren Schatten, die auf der Welt lasten, zu zerstreuen vermag, da zu laden der Danksagungstag und der Advent mit dem kommenden Weih» rachtsfest jeden ernsten Christenmen schen ein. Die düstere Weltlage Wir wissen gar wohl, daß solche Worte von nicht wenigen als lästige Mahnungen empfunden werden. Ste ien sie doch in schroffem Gegensatz zu Iber bequemen Selbstzufriedenheit, die in den Spalten der täglichen Zeitun gen und bebilderten Magazinen sich breitmacht. Wer aber selbst den. unter dem Geröll des Alltags verschütteten Inhalt dieser Presseorgane zu prüfen unternimmt, wird erkennen, daß hin ter dem lauten Getue ernste Sorgen vfich bergen. Daß wir da in stets sich wiederholendem Einerlei amerikani fche «Soldaten durch die verschneiten Berge Nordkoreas der mandschurischen Ulttuai' zustreben sehen und gleich da neben die finsteren Gestalten Wischin- :j.x- 'I.»' Die neue yiutfe des Weltkrieges Danksagnngstag und Advent y Der von den Puritanern eingeführ te, von Lincoln 1864 auf den letzten Donnerstag im November festgesetzte, tum F. D. Roosevelt aus geschäftlichen Erwägungen (damit er weniger mit dem Weihnachtsgeschäft karamboliere) um eine Woche vorverlegte Feiertag entsprach in der Volksausfassung fast von jeher dem europäischen Erntefest mit seinen materiellen Genüssen und Jur in minderem Maße dem religiösen Urnte dank fest mit seinen religiösen hV skys und Maliks in Lake Succeß er blicken, sind einige der Mahnungen, welche die Vorgänge an der militäri schen und der diplomatischen Front in sich bergen. Die letzten Jahre waren Jahre ge fahrvoller Entwicklungen, aber viel leicht stand die Weltlage seit dem ver foreiten Sieg nie so im Zeichen dro hender Katastrophen wie in den letzten Wochen des Jahres 1950. Wir haben es hier mit Entwicklungen zu tun, die seit der Preisgabe des Kuomintang China Chiang Kai-scheks am Werke gewesen sind und mit der Einmischung des roten China von Mao Tse-tung in. Korea einen Höhepunkt erreicht haben und heute möglicherweise Eutsche'ioungen zutreiben. xWir glauben nicht, daß die Lage auch nur annähernd so bedenklich war, als die Russen scheinbar entschlossen waren, die Alliierten aus Berlin zu verdrängen und damit den Vormarsch gegen die atlantische Küste einzuleiten. Damals war die russische Position in Deutschland nicht so stark wie heute, wo sich Moskau auf die kommunistische Vasallenrepublik in Ostdeutschland zu stützen vermag. Und in Ostasien stan den immer noch Chiangs Armeen im Feld und gaben Moskau und seinen chinesischen Handlangern noch manches Problem auf. In Wirklichkeit bestäti gen die Entwicklungen mehr und mehr die Dichtigkeit der von uns immer wieder vertretenen Theorie, daß die Berliner Affäre vor allein der Ver schleierung der gewaltigen kommuni stischen Eroberungspläne in China diente. Heute ist die Stellung Ruß lands in Deutschland viel stärker als vor zwei fahren, und in Asien hat es einen Vorsprung gewonnen, der sich vielleicht in Jahrzehnten nicht aus gleichen^ läßt. Wohl hat auch der Westen Jetnc Stellung in Deutschland verstärkt durch die Errichtung der westdeutschen Republik. Aber all die großen Pläne der Einigung West europas stehen, soweit die tatsächlichen Verteidigungsmittel in Betracht kom men, noch immer im Stadium der Theorien und Debatten. Gelingt es den'russischen Friedensstörern, die auf absehbare Zeit hinaus den Vereinig ten Staaten zur Verfügung stehenden Truppen und Kampfmittel in Asien festzuhalten, dann kann es bei der Verlegung der Hauptfront des russi schen Angriffs nach Europa zu einer äußerst schwierigen Lage kommen. Unruhe in Deutschland Das, so will es uns scheinen, ist auch die Ursache der unverkennbaren Be soronisse in Europa, vor allem i'i Deutschland. Das neue Deutschland, d. h. die westdeutsche Republik, ist durchaus nicht erbaut von der Aus sicht, in eine drohende Auseinander setzung zwischen Rußland und den Westmächten gezogen zu werden, denn sie würde zweifellos hauptsächlich auf deutschem Boden und in den mühsam aus dem Schutt des zweiten Welt krieges sich erhebenden deutschen Städ ten ausgetragen werden. Sie würde auch über die Zukunft Deutschlands entscheiden, und die Bonner Regie rung ist sich klar darüber, daß so etwas wie Neutralität für Westdeutschland schwerlich möglich wäre. Aber eine klare Entscheidung über die Frage sei ner Teilnahme an dem Abwehr- und Befreiungskampf gegenüber Rußland wird ihm wahrlich schwer gemacht, da die Länder des Westens sich unter sich nicht einigen können, unter welchen Bedingungen Deutschland sich auf der Seite des Westens seiner Haut wehren darf. Wohl nicht zuletzt dieser Unklarheit und Unsicherheit der Lage ist es zu zuschreiben, daß am Sonntag in den Parlamentswahlen in Hessen und Württemberg-Baden unter Führung der Sozialisten eine scharfe Absage an die Aufrüstung Deutschlands erfolgte. In Württemberg-Baden, wo bisher Adenauers Christliche Demokraten die führende Partei waren, rückten die Sozialisten an die erste Stelle, in Hes sen wurde die Partei von der dritten auf die zweite Stelle gedrängt und die Sozialisten haben hier die absolute Mehrheit (47 von 80 Mandaten). Von großer Bedeutung war in beiden Ländern der Erfolg der Flüchtlings Partei. In Württemberg-Baden er oberte diese 13 Mandate in Hessen scheint sie mit den «Freien Demokraten gemeinsame Sache gemacht zu haben zusammen mit diesen hat 21 Sitze, während die Christlichen Demokraten nur 12 Sitze zu retten vermochten. Die Kommunisten fieim teiden Län An Familienblatt für Wahrheit und Recht zur Belehrung und Unterhaltung Ausgabe itejg »Wanderer' Gelernt hat man ja in London und Paris und sonstwo aus den Fehlern, die man in der Aera Brüning gemacht hat, nicht das geringste. Es wird im mer nur Politik aus den kleinsten und kleinlichsten Erwägungen heraus ge macht immer nur von „Fall zu Fall". Das hat sich in der Behandlung Spa niens gezeigt, und das zeigt sich in der Behandlung Bonns. Spanien gegen über scheint jetzt Washington einlenken zu wollen vielleicht, weil die bis herige Haltung in allzu schroffem Gegensatz zu dem Entgegenkam men dem Bluthund Tito gegen über stand und dem Druck der öffent lichen Meinung in der die neueren Mitteilungen über den gefangenen Erz bischof Stepinac wohl nicht ohne Eindruck geblieben sind nicht mehr standhalten konnte. Als sich im August der Kongreß sür eine spanische An leihe aussprach, erklärte Präsident Truman, es handle sich dabei nur tun eilte „Autorisierung", nicht um eilten Auftrag. Letzte Woche aber wurden 02 Millionen für 5ie Anleihe flüssig gemacht womit jedoch noch immer kein Wechsel in der engherzigen Poli tik des Präsidenten oder des Staats Departements eingetreten ist. Beide haben sich lediglich einem Auftrag des Kongresses gefügt, der unter der Wir kung der jüngsten Wahlen an Hrn. Truman und Hrn. Acheson unange nehme Fragest hätte richten können? Die koreanischen Wirrst Es wird einem ost geradezu uiv heimlich angesichts der tastenden litt ftcherheit des Westens in der Behand lung selbst seiner potentiellen Freunde int Ringen mit der eurasijcheit Riesen macht. Den nächsten Entwicklungen, die sich aus der koreanischen Frage er geben werden, kann man nur mit schweren Sorgen entgegensehen. Wohl hat sich die militärische Lage hoffentlich nicht bloß vorüber gehend geklärt, aber die Fragen der internationalen Politik sind voll ständig undurchsichtig. Die Jnterven tionstruppen haben sich nach den schweren Rückschlägen wieder in Be wegung gesetzt und nähern sich, ohne auf starken Widerstand zu stoßen, der mandschurischen Grenze. Was sich aber jiit dem russisch-chinesischen diploma tischen Hexenkessel zusammenbraut, wird vielleicht klar werden, wenn diese Woche die Abgesandten von Rot-China in New ?)ork eintreffen, um sich mit dem Völkerbund auseinanderzusetzen. Sorgenvoll blicken die Völker dieser Auseinandersetzung entgegen, zu der bissige Reden der russischen Vertreter und noch bissigere Anpöbelungen der Moskauer Parteipresse befc Austakt bilden. Die Chinesen in Lake Succeß Die Vereinten Nationen hatten einen letzten Versuch unternommen, um das Kriegsfeuer am Jalufluß zu löschen1, bevor ein neuer Weltbrand entzündet werden mag. Die chinesische Regierung wurde eingeladen, eine Vertretung nach Lake Succeß zu ent senden, um mit ihr die rote Invasion ir. Nordkorea und ihre Angriffsinter vention auf die Truppen der Verein ten Nationen zu klären. Die Delegation des Regimes Mao wird auch kommen, doch hat die Re gierung in Peiping erklärt, daß im Sicherheitsrat nicht über die kriegeri sche Intervention der Kommunisten in Korea, sondern über die „Angriffs Politik" der Vereinigten Staaten ver handelt werden müsse. Mit gleicher Arroganz bezweifelte Mao die legale Zusammensetzung des Sicherheitsrats, weil die Vereinten Nationen bisher sein Regime nicht als die legale Chinavertretung anerkannt haben. Die Sendboten von Peiping, so Mao, werden in Lake Succeß ^iber Formosa diskutieren, und die Verein ten Nationen haben sich von ihm, dem roten Napoleon von Asien, ihre Ta gesordnung diktieren zu lassen. Die Peipinger glauben, ihre militärische Großaktion am Jalu auch weiterhin als eine Expedition von „Freiwilli gen" deuten KU können, und es bleibt r^raaefitqrkr« O«»Sl,ch«, ftitrttaa A»sephi»»» z»m Beste» de» Priesterzöglinge. Preis für eis Jahr in de« Ler. Staate» $3.00, i» Kanada »»d aüe» aefceres Linder» $3/Ml dern durch sie erhielten nicht ein ein ziges Mandat. Die Wahlen am Sonntag dürsten neue innenpolitische Kämpfe ankündi gen und vielleicht selbst den Sturz der gegenwärtigen Regierung in Aussicht stellen. Die Regierung Adenauers war unter den gegebenen Verhältnissen ein Faktor, auf den die Westmächte großes Vertrauen setzten, dem sie aber die ge* stellten Ausgaben nicht leicht machten. Es mag aber sein, daß die sozialistische britische Regierung das Anwachsen der Sozialdemokratie nicht ungern sieht. V, vT nur noch übrig, daß auch die großen Sowjettanks „freiwillig" von der Mandschurei nach Korea hereingerollt find! Tie Kühnheit, mit der hier die chi nesische Intervention einfach ignoriert und die Vereinigten Staaten als „Kriegshetzer" angeklagt werden, ist kaum noch zu überbieten aber welche Befehle die kommunistischen Delegier ten für ihr Verhalten in Lake Succeß auch mit sich bringen mögen, so wer den sie am Verhandlungstisch die Wahrheit erfahren, nnd sie werden be grercit, daß 53 Nationen sehr wohl gt'iniis haben, weshalb sie zu den Wiiihui greifen mußten, um die Frei heit der kleinen Völker zu schützen. Tie Fiktion, daß Peiping keinen organi sierten Krieg führt, können die So wjetvasallen auch nicht länger auf rechterhalten. denn die Soldaten der Vereinigten Staaten, die Tag um Tag in Korea ihr Leben lassen müssen, sind Blutzeugen der rauhen Wirklichkeit. Eliina hat den bereits abgeschlosse nen Kamps um Südkorea wieder er öffnet und Mao muß, ob seine Dele gierten wollen oder nicht, in Lake Suc ceß Partie bekennen. Diese Delegierten und ihre Hintermänner, so sie es nicht gewußt haben sollten erfah ren aber auch, daß die Vereinten Na tUrnen und die Vereinigten Staaten nach wie vor alles aufbieten, dieses wahnwitzige Völkermorden auf eilte Were zu beenden, die dem Weltfrieden dient und die die legalen Interessen des Landes China und feine legalen (Frenzen voll und ganz anerkennt. Sie werden in Lake Succeß den Willen des Seitens zum Frieden der Welt und Z^r Befriedung Asiens nicht mehr in Abrede stellen können. I Tie Diskussionen zwischen denVer ejrtton Nationen und den Mao-Dele glerteit müssen in Wirklichkeit eilte itjeue Situation schaffen, die geeignet ist, mich itt der Mandschurei das Scl'ivert wieder mit dem Pflug zu ver iöuidien. Die Tagesordnung dieser ISenmmg kann nur durch die Tät lichen bestimmt werden, wie sie gegen t^artig aus Nordkorea geliefert wer •den. Soll das blutige Ringen in die sem Gebiet nicht zur Katastrophe aus geweitet werden, dann läßt sich die Be sprechung der chinesischen Interven tion nicht boykottieren. Die Ankunft der Delegation in New ?)ork mag so mit troß aller bösartigen Noten aus Peiping und aller giftigen Reden der Russen als ein Lichtblick vermerkt werden, denn das Treffen am Ver handlungstisch läßt in jedem Fall die Hoffnung bestehen, daß die Gewehre noch.^entladen werden können. Was wollen Stalin und Mao Tise-tung? Die Pläne der Moskowiter und Mao Tse-tungs in Korea und für die weitere Znkun't sind für die Außen welt versiegelte Bücher, und es ist fraglich, ob in Lake Succeß selbst die wichtigsten der brennenden Fragen be antwortet werden. Warum griffen die Chinesen in den dem Ende nahen Krieg in Korea ein? Was hoffte Mao Tse-tung zu erreichen? Es mag sein, daß er entschlossen ist, das Invasions heer der Vereinten Nationen aus Korea zu vertreiben. ES ,mag sein daß Moskau und Peiping für eine Endentscheidung gerüstet zu sein glctu beit, und daß das chinesische Eingrei fen in Korea und der Einmarsch tu Tibet den befürchteten Generalangriff einzuleiten bestimmt find. In einem solchen Fall wäre alles Debattieren in Lake Succeß nutzlos. Aber es ist trotz allem fraglich, ob Mao Tse-tung und sein Herr und Gebieter tatsächlich aus eine Entscheidung erpicht sind jetzt schon, wo in dem chinesischen Riesen reich so vieles gar sehr im Argen liegt. Warum sollten die beiden Diktatoren, wenn ihre Pläne tatsächlich Erfolg verheißen, in Lake Succeß noch Zeit verlieren? s Wir sind nicht Optimist genug, die Ansicht östlicher Korrespondenten zu teilen, daß Mao Tse-tung an der Auf nahme in den Völkerbund nichts ge legen ist und daß Stalin gar nicht wünscht, daß Rot-China in allzu enge Fühlung mit dem Westen komme. Wir glauben vielmehr, daß Stalin die Ver einten Nationen, in der er unter der gegenwärtigen Zusammensetzung nicht die Führung zu behaupten vermochte, schmieden trachtet. Würde sich ihm das chinesische Riesenreich int Sicherheits rat beigesellen und er und Mao Tse hing zusammen nach und nach den ganzen Block der asiatischen Volker be herrschen^ dann würde ans dem Völ kerbund nach und nach ein Instrument der russischen Politik, nicht bloß ein bloßes Propagandaforum, sondern ein Organ Moskau» i $V"A" V I I sY Der damals aus Wunsch des Hrn. Erzbischofs veröffentlichte Briefwechsel (und ein privates Handschreiben von ihm) über die Ueberweisitttg und Ent gegennahme der Schenkung stellte vollständige Übereinstimmung über Bedeutung und Zweck dieser National kapellen fest. Iii einer Rede auf der Kundgebung zu Ehren von Kardinal Kotirad von Preysing im St. Pauler Auditorium vor drei Jahren spielte der Verfasser auf den Kapellenkranz und seine Geschichte und auch aus vor ausgegangene Konflikte an, die fast unvermeidlich waren in einer Zeit, in der fast unvermittelt Scharen von Ein wanderern ans aller Herren Ländern nebeneinander traten mit einer Viel salt von Sprachen, mit verschiedenarti gen natürlichen Veranlagungen und Traditionen und einer vielgestaltigen geschichtlichen Entwicklung'und Erfah rung. Aber trotz alledem es vollzog sich hier, während die Siantmvölkcr im alten Europa die gewolmten Bah nen geschichtlichen Haders "weiter ver folgten und auf dem Festland schließ lich alle Lpfer der Erbfeindschasten wurden ein stetiger Ausgleich unter gegenseitiger geistiger Anregung und Befruchtung. Die Kapellen in der Kathedrale, die wie Palatine das Hei ligtum umschließen, sind feierliche Zeugen des Wirkens all der Nationa litäten, die trotz manchem Strauß in katholischer Einmütigkeit gebaut haben au dem herrlichen Granit- und Mar in orbau auf dem Scheitel der Sum uiit-Ave. und am Gottesbciu der Kir ch des Nordwestens. Dem, was erreicht wurde, tat es kei nen dauernden Eintrag, daß zuweilen rauhe Stürme de*. Mißverständnisses das friedliche Wachsen störten. Und es hat wahrlich Stürme gegeben, die selbst heute noch durch manche Blätter und Schriften klingen, und zuweilen unbefangene Seelen beunruhigen, da ihnen die Zusammenhängt nicht be kannt sind. Hitter dem vor mir aus- gehäuften Material befinden sich per sönliche Briese von erschrecke nicht, lieber Leser! Peter Paul Cahensly. Welche Mären knüpfen sich bis zur Stunde allein an den Namen dieses edlen Mannes, obwohl schon ein Blick in die Catholic Em'tjclopedia die schlimmsten der üblen Nachreden, die auf ihn gehäuft wurden, berichtigen müßte. Und wie in diesem Fall lagen die Dinge in gar manchem anderen. Vertuschen es chichtli ch er Tatsachen und Verschweigen oder garVerdrehung der Wahrheit ist nicht'katholische Art, und es scheint eine Pflicht der Vergangen heit und denen gegenüber, die ehrlich für Meinungen und Ueberzeugungeti gekämpft haben, über ihre Zeit zu be richten sine ira et studio, wie Taci tus den Begriff der unparteiischen Darstellung umschreibt. Die Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Nationalitäten inner halb der Kirche vollzogen sich in ver schiedenen Phasen. Eine der letzten von größerer Bedeutung war wohl jene, die vor just sechsundvierzig Jahren ihren Niederschlag sand in einer von politischen Führern int Osten itt Rom und verwandte Klagen und Beschwer den soll an dieser Stelle nicht eiitgc gangen werden schon deshalb nicht weil sie sich mit Minnesotaer Verhält nissen nur lose beschäftigten. «•HiW zweisellvs ^die deutsche Frage* ""'1' '. AmX :-ts? '. S'' 'S' iw, w Wir werden darum in den näch- 'Klasse durch die Ausnahme Chinas in sten Tagen in Lake Succeß ein form Itches Trommelfeuer russisch-chinesi scher Propaganda erleben, eilten Höhe punkt der Moskauer „Friedensoffen sive". Es wird sich zeigen, ob diese zu einem roten diplomatischen Sieg erster Hundert Äulzre katholisches Toben in Minnelow "M"?* "II* Choiapsiv der ^t. UU1 Y V- 0 gen der in der Erzdiözese vertretenen Nationalitäten geweiht sind. Erz bischof Ireland ließ sich diesen Teil des Planes des prächtigen Baus besonders angelegen sein, und der Verfasser die ser Artikelserie betrachtet es bis zur Stunde als eine hohe Auszeichnung, daß er noch vor der ersten Konserenz zur Besprechung des Planes dem hochw'sten Hrn. Erzbischos im Namen der Wanderer Printing Co. den ersten Beitrag sür die St.-Bonifatius-Ka pelle überweisen konnte. «nterbmtrten Denkschrift.^ Ans dtefe Bad Godesberg soeben erstmalig in Deutschland ein 36 Seiten im Großformat umfassendes Verzeichnis heraus, das der Orientierung über die "1 1 i Nr. 30 ten Völkerbund und zur Anbahnung einer russischen Monopolstellung in nerhalb desselben führt. Oder aber ob die Ankunft der chinesischen Delega tion der Vorläufer unmittelbarer Ka tastrophen sein wird. obenan. Vor mir liegt eine vierund siebzig Seiten starke Schrift, die den itel trägt „Rektfio de Questione iruyi fauler Kathedrale Zieht Itch, ähnlich Qerman{ca jn Statibus Focdcratis" den Nationalkapellen in der Wall fahrtsbasilifrt in Loreto, ein- Kranz „jwuuw ae \jucsiwne uiw. und Ausganspunkt und An griffsobjekt einer ganzen Reihe von ,1,11 sll w «.i.w.rflfÄÄi! «wichiire» und unzähliger Aeitungz. artifel wurde. Sie stammt ans dem Jahre 1886 und als ihre Verfasser zeichnen John Ireland, Bischof von St. Paul, und John I. Keane, Bischof von Richmond. Daß es eine Nationalitäten« und Sprachenfrage in den Vereinigten Staaten überhaupt gab, erklärt sich schon aus dein itt früheren Artikeln besprochenem Bestreben von Erzbischos Ireland und anderen Wortführern der Kirche im letzten Viertel des neun zehnten Jahrhunderts, die Kirche aus dem Ghetto der „Zwischendeck- und Einwanderungs"-Periode herauszu führen und ihr das Stigma einer fremdländischen Institution zu neh men, das sie nach ihrer Meinung der amerikanischen Umwelt verdächtig machte. Wir können heute, wo man sich mit reichlicher Verspätung auf das gewaltige Negerproblem besonnen hat, nur mit wehmütigem Lächeln der un berechenbaren Kräfte gedenken, die man damals, zuweilen nicht ohne di rekten Schaden, an eine Sache ver schwendet hat, die im natürlichen Laus der Dinge viel einfacher und reibungs loser ihre Lösung gefunden hätte. In der Rückschau können allerdings nur die lwitigsteit von uns die tatsäch lichen Schwierigkeiten ermessen, die sich selbst beim besten Willen aller Be teiligten aus der Einwanderung von vielen taufend Menschen und deren Eingliederung in das politische und soziale Gefüge und in ein geordnetes Gemeindeleben ergaben. Selbst wenn alle irgendwie einseitig gearteten Ten denzen gefehlt hätten und alle in akti ver oder passiver Weise Beteiligten nachsichtig und geduldig in die Not wendigkeiten sich geschickt hätten, wä ren Unzulänglichkeiten und daraus sich ergebende Spannungen unver meidlich gewesen. Wenn man sich un voreingenommen die Größe der Pro« bleute vergegenwärtigt und daneben stellt, was tatsächlich geleistet worden ist, dann kann man den Generationen aus der Zeit des „Zwischendecks und der Einwanderung" bewundernde An erfeitnuttg nicht versagen. Das gilt von der Masse der Laien und vor allem von dem Heer ihrer braven Seelsorger aus dem Ordens- und Weltklerus und auch von einer langen Reihe von wahrhaft apostolischen Bi schöfen. Aber an der idealen Einstellung, die Voraussetzung eines reibungslosen Uebergangsprozesses gewesen wäre, hat es gar oft gefehlt. Es waren da oft Vorurteile zu überwinden, die dem objektiven Menschen rätselhaft sind. Ein kleines Erlebnis soll das illustrie ren. Ein braver geistlicher Herr nicht deutscher Nationalität von mehr als durchschnittlicher Bildung regte sich in der Unterhaltung mit dem ,Wände rer'-Redakteur gewaltig auf über die Franfü-Kanadier in einer gewissen östlichen Diözese. Er entwarf ein ge radezu schauderhaftes Bild ihres Cha rakters und ihres Gebarens. Einiger maßen vertraut mit den Verhältnissen, wars ich die Frage ins Gespräch: „Ja, und wie sind denn da die religiösen und sittlichen Zustände?" „Oh. was das religiöse Leben und die Sitt lichkeit angeht, ausgezeichnet!" Ich werde das Gefühl nicht los, daß er mir mein heiteres Auslachen bei dieser er freulichen Feststellung uie ganz ver ziehen hat. „Ausflugsgaststätten im Nord rheiulaud" Unter dem Titel „Ausflugsstätten im Nordrheinland" gab der Landes Verkehrsverband Rheinland e. V. in Aufnahme- und Verpflegungsmöglich keiten größerer Gästegruppen sowie Unter allen Kontroversen dieser Art den besonderen Einrichtungen in den Sen*#*« yva«a* ^Sfatsflugslofäleri dient. AijSlijEiSSfc Saää \n\n Samstag, den 25. November 1950 u i n v u u u e i n e a n z e n y e n e v o n