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CüjuJuwp: von Prof. I. M. Duehre», Redakteur des ,Waisenfreuud', 643 Svuth Ohio Avenue, Columbus, Ohio B. R., Fla. Der 1)1. Olaf, der um die Mitte des 11. Jahrhunderts lebte, führte das Christentum in Noi-wegen ein und wird als Schutzheiliger Norwegens verehrt. Schreiber dieses hatte vor etlichen Iahren den Nennen Olaf Offerdahl im ,St.-Iosephs-Blatt' in Oregon erwähnt gefunden. Das er innerte mich an meinen Mitstudenten im St.-Iosephs Kolleg in Antwerpen (Belgien), Olaf Offerdahl, mit dem ich vor über sechzig Iahren aus der selben Schulbank saß. Er soll Bischos in Norwegen geworden und im Rnse der Heiligkeit in Trontheim gestorben sein. Ich bin stolz darauf, mit einem angebenden Heiligen zusammen ge meseit zu sein, als er erst etwa siebzehn bis achtzehn Jahre alt war. Xh. M., W. Ba. Unter einem Vesperbild versteht man die Talstellung der auf den Tod Christi folgenden Szenen: Kreuz ab nähme, Beweinnng, Grablegung, darunter besonders die Pieta, h. h. Bilder, welche die Beweinung des toten Heilands durch Seine Mutter Maria darstellen. Wohl unter dem Einfluß der Passionsspiele. Berühmt sind die Tarstellungen verschiedener großer Meister, wie Fra Angelico, Perugino, Rasfael. Tintoretto a. a. Die deutsche Kunst weist viele gemüts tiefe Tarstellungen aus, wie Kunst werke von Albrecht Dürer, Holbein Ii. a. Berühmte Gnadenbilder dieser Art befinden sich in Bornhofen, Mainz, Dieburg und Marienthal. Frau M. D., O. Diese Nachricht von dem Singvogel des Hl. Vaters ist Dem ,Osservatore Romano' entnommen und lautet: „Papst Pius XI1. besitzt seit längerer Zeit einen Kanarienvogel namens ,Gretel', der ihm jeden Morgen, wenn er sich rasiert, etwas vorsingt." Tie vatikanische Zeitnng widmet eine ganze bebilderte Seite und einen Leit* artifel dem Papst, der dieser Tage die dreizehnte Wiederkehr des Tages sei tier Thronbesteigung mit einer feier lichen Messe in der Sixtinischen Ka pelle begehen konnte. Nach der Schil dernng des .Osservatore' steht der Papst jeden Morgen um 6 Uhr 15 auf. Tas Summen des elektrischen Rasierapparates ist dann als Signal für „(Bretel", dem Papst aus den Arm zu fliegen und ihm vorzusingen. Ter kleine Kanarienvogel hat gerade die päpstlichen Farben: Gelb und Weiß. Ter kleine Bogel fiel ans seinem Nest in dem vatikanischen Garten und hatte das Glück, in die privaten Gemächer des Papstes gebracht zu werden, wo er sich bald heimisch fühlte und ein freund des Papstes wurde, der, wie das Blatt ermahnt, gleich dem 1)1. Franziskus die Vögel liebt. A. Ä., O. Das Wort „Apokalypse" kommt lUtv dem Griechischen und bedeutet: Enthüllung, Offenbarung. Sie bil det das letzte kanonische und einzige prophetische Buch des Neuen Testa iiteilte* der Hl. Schrift, welches in großartigen, in geheimnisvolle Bil der eingekleideten Gesichten den Kampf und Sieg der christlichen Kir che von ihrer ersten Zeit bis zu ihrer einstigen Vollendung schildert nach dem ununterbrochenen Zeugnis der Neberliefernng um das Jahr 96 von dem Apostel Johannes znr Belehrung und zum Tröste der Christen verfaßt wurde. Einzelne Szenen der Apoka lypse wie das himmlische Jerusalem, die „MajestaS Tomini", das Weltge richt haben die ersten christlichen Künstler aller Zeiten zu tiessinnigen Schöpfungen begeistert. Insbesondere die vier apokalyptischen Reiter (Kap. 6) nach der gewöhnlichen Auslegung ben siegreichen Heiland und die Straf enget des Krieges, der Hungersnot und des Todes symbolisch bezeichnend, sind vielfach dargestellt worden, na mentlich von dem berühmten mittel alterlichen Künstler Albrecht Dürer und Peter Cornelius, Apokalyptiker, Verfasser apokrypher Autoren auch Visionäre und Schwärmer, namentlich protestantischer Pastoren. Die apoka lyptische Zahl 66G (Offenbarung 18, lf) bezeichnet geheimnisvoll den An tichrnt. Der gegenwärtige Kampf der Kommunisten gegen jegliches Chri stentum kann aber keineswegs als ein Cndkamps und das Ende der Welt bezeichnet werden. Fr. A., I«.— Was wir durch Geschichte und Tra dition über die Todesart der Apostel wissen, ist folgendes. Der hl. Petrus wurde mit Ruten geschlagen und ge kreuzigt, auf seinen demütigen Wunsch, mit dem Kopf nach unten, weil er sich nicht würdig hielt, wie sein göttlicher Meister zu sterben. Der hl. Paulus wurde durchs Schwert enthauptet. Der hl. IudaS Thad däus starb den Kreuzestod. Der hl. Barnabas wurde zu Tode gestei nigt. Ter hl. Thomas wurde von einer Lanze durchstochen. Der hl. Simon wurde gekreuzigt ebenso der hl. Andreas. Tem hl. Bartholo mäus wurde die Haut bei lebendigem Leibe abgerissen. Ter hl. Philip pus wurde enthauptet. Ter hl. Iakobus der Aeitere wurde von ei nem Turme herabgestürzt und dann erschlagen. Ter hl. Lukas wurde an einem Olivenbaum gehängt. Der hl. Markus wurde durch die Straßen von Alexandria in Aegypten geschleift, bis er starb. Ter hl. Matthäus soll in einer Stadt Äthio piens den Martertod erlitten haben. Ter hl. Johannes wurde in einen Kessel siedenden Oeles geworfen, in Rom. ging aber unversehrt daraus hervor und starb eines natürlichen To des in der Stadt Ephestis. H. F., Mo.— Tie von gläubige» Protestanten in England und in den Ver. Staaten meist benutzte Bibel ist die sogenannte „King James Version". Sie ist, wie alle protestantischen Bibeln, nicht die ganze Hl. Schrift, weil sie nicht alle Bücher enthält. Tie von Luther und seinen Nachfolgern (Protestanten) als unbequem für ihr praktisches Leben erachteten Stellen sind ausgelassen. Einsichtige und die Wahrheit suchende Protestanten und andere Nichtgläu bige lesen die ganze Bibel, d. h. die katholische Bibel. Viele Protestanten und sogar Juden sind durch Lesen der katholischen Bibel zum katholischen Glauben geführt worden, wie der un fern eilten Lesern bekannte Hr. Schnurrer, der im Iosephinum den Nic. F., N.J.— Unter Farbenblindheit (Color Blindneß) versteht man eine Verküm merung des Farbensinns, welche sich in der Unfähigkeit vollständiger oder richtiger Farbenwahrnehmung äu ßert. Es kann ein angeborener oder erworbener Tefekt sein. Ob die Be Häuptling, daß die meisten Menschen lbesonders das männliche Geschlecht) farbenblind sei, anf Wahrheit beruht, mag dahingestellt bleiben. Abgesehen vom quantitativ schwachen Farben sinn, der nur ausgesprochene Farben scharf erfaßt, ist zu unterscheiden zwi schen partieller und totaler Farben blindheit. Tie partielle teilt sich in RotblindO'it, Grünblindheit. Bei die sen Formen ist die Wahrnehmungs empfängtichkeit der Netzhaut des Au ges für die entsprechenden Farbengat tungeii gemindert oder ausgehoben. Tie totale Farbenblindheit läßt alle Farben in höheren oder tieferen Grauschattierungen erscheinen. Die schwerwiegendste Bedeutung besitzt die Farbenblindheit für den Eisenbahn verkehr, dessen Sicherheit großenteils auf der richtigen Wahrnehmung der Farbsignale beruht. Ph. H., Mo. In meinem Herder'schen Konversa tionslexikon sand ich etliche historische Notizen über das uns bekannte rui nenhafte Dagstuhl bei Wadern. Was ich fand, war: Dagstuhl war eine ehe malige reichsunmittelbare Herrschaft bei Wadern, ein kurtrierischeö Lehen der Grafen Ottinger-Baldern. S. A., Ark. Wir sind gern bereit, Ihnen, als einem unserer ältesten Leser, Ihre Er fahrungen in Teutschland und später in Amerika mitzuteilen. Sie schreiben wörtlich: „Zuerst muß ich erwähnen, daß meine Großeltern mir erzählten, daß. als sie vor achtzig Jahren nach Amerika kamen, das Segelschiss na hezu sechs Wochen auf See war. In Neiv Nork angekommen, konnten sie nach seist ununterbrochener Seekrank heit, zum ersten Mal schlafen und sich ordentlich ausruhen. ,Tie Leute in den Straßen sprachen über uns und gewahrten gleich, daß wir soeben vom Schiff kanten, denn wir schwank ten immer noch von einer Seite zur andern, wie aus dem Schiff. Taran erkannten die New Aorker die Neu ankömmlinge.' Mein Großvater er zählte ferner, daß, als sie auf einer New Yorker Bank ihr deutsches Geld gegen amerikanisches Geld auswech sein wollten, am Schalter der Bank das Wort .Teller' stand. Das kam ihm sehr merkwürdig vor. Der Groß vater, der kein Englisch verstand, war neugierig zu erfahren, ob man hier das amerikanische Geld auf einem Teller ausgezahlt bekommt. Als ein Nebenstehender, der Deutsch verstand, dein Großvater erklärte, das Wort ,Teller' bedeute einen Angestellten, der Geld annimmt und auszahlt, war er zufriedengestellt. Von New Jork bis zu den berühmten Niagara-Fällen fuhr einer der Mitreisenden, der den Großvater einlud, mit ihm nach den Niagara-Fällen zu reisen. 'Der Mann war ein deutscher Juwelier, der nach California reiste mit seiner Familie, wo er sich zu einem Besuch aufhielt. Wie war ich erstaunt, als ich das kleine Boot sah, erzählte der Groß vater weiter, da ans dem Boot stand: ,Maid of the Mist'. Was, dachte er, wird hier ans diesem Boot der Mist hin und her aus Kanada gefahren! Der deutsche Juwelier erklärte ihm, I das Wort,Mist' bedeute,Nebel'. Ich wundere mich jetzt nicht mehr, daß da nials mein Großvater so dumm war im Englischen, aber ich selbst war er staunt, als im letzten Weltkrieg ich von Amerika ein Paket erhielt, wo rauf stand: ,U. S. Gist Package'. Jetzt weiß ich, was das bedeutete, weil ich etwas Englisch gelernt habe." Tie Norweger waren von je ein streitbares Volk. Sie waren einst als grimmige Seeräuber der Schrecken der englischen, französischen und auch deutschen Küsten sie haben dann als kühne Wikinger Island, Grönland und selbst Nord-Amerika erreicht, aber auch als gläubige Kreuzfahrer mit» 'gehelfen, Lissabon den Mauren zu entreißen und das Heilige Land zu be freien. Mit besonderem Eifer hatte König Olaf der Heilige die Christia nisierung Norwegens betrieben und erlag daher am 29. Juli 1030 in der Ichlacht von Stiklestad einem Heid nischen Aufstand. Tantals unterstand Norwegen kirch lich noch dem Erzbischof von Bremen Hamburg. Vor nunmehr 800 Jahren (1152) wurde das Land eigene Kir chenprovinz: das neue Erzbistum Trondheim zählte neun Suffragane. ~^och das blühende kirchliche Leben fiel der Reformation restlos zum Opfer. Vom alten Tom zu Hamar stehen nur noch einige Gewölbebogen, auf den Grundmauern des St.-Hal vards-Tomes in Oslo wächst das Gras und von der mittelalterlichen Kathedrale in Bergen sieht man nicht einmal mehr eine Spur. Tie Chri stus-Kirche in Trondheim, das herr lichste Bauwerk des Nordens, ließ man halb verfallen erst in unserer Zeit hat man sie wieder in altem Glanz ausgebaut. Tie Reformation bedeutete aber für Norwegen nicht nur den Verlust unersetzlicher Kultur werte, sondern raubte auch dem Land seine kirchliche und nationale Selb ständigkeit. Dänische Vögte und Su perintenden kamen ins Land. Den Katholiken aber war das Betreten des norwegischen Bodens unter schwersten Strafen verboten. Als tteberrest jener Zeiten besteht noch heute in Norwegen ein Gesetz, das Niederlassungen von Jesuiten untersagt. Trotz aller Beschränkungen und Anfeindungen konnte sich doch wieder seit etwa hundert Iahren eine kleine Schar von Katholiken in Norwegen sammeln. Unter den 3 Millionen Ein wohnern gibt es nur rund 3000 Katholiken Kirchlich ist das langge streckte Land heute in drei Bezirke ge teilt: das Apostolische Vikariat Oslo und die Apostolischen Präsekturen in Mittel-Norwegen (mit Sitz in Trond heim) und Nord-Norwegen (mit Sitz in Tromsö). Wir können uns keine Vorstellung machen von der Verein samung, unter der die Geistlichen und die Gläubigen leiden. Ein Priester hatte z. B. jahrelang keine Katholiken an seinem Wohnort, und seine Haus hälterin war die einzige Person, die seiner Messe beiwohnte. Ein anderer Pfarrer betreut in seinem Sprengel 14 Katholiken und dazu ti Schwestern. Tie ganze Präfektur Mittel-Nor wegen, ein Gebiet von der Größe Hol lands, zählt nur wenig über 200 Katholiken. In Jahrzehnten auf opfernder Arbeit verzeichnet der Prie ster, anders als etwa in den Heiden ländern, nur vereinzelte Konversio neu, erlebt keine großen Erfolge und Massenbekehrungen. Trotzdem harrt er aus, bei aller seelischen Verein samung, die oft während der langen Winternächte besonders drückend wer den kann. Tie kleine Schar der Katholiken kennt keine prunkvollen Kirchen und erhebenden Feiern, lebt in einer kalten christlichen Atmosphäre. Ter Flut seichter Literatur kann die Kirche in Norwegen noch kein einziges katho lisches Jugendbuch oder eine Zeit schrift gegenüberstellen. Die ganze katholische Presse besteht nur in dem übrigens gut redigierten ,St. Olaf, der vierzehntäglich erscheint. Die zer streut lebenden Gläubigen haben oft riesige Wege 200 Meilen und mehr, um zur nächsten Gottesdienststation zu gelangen. Trotzdem ist die katholische Kirche heute in Norwegen wieder fest ver ankert. Es gibt viele Gemeinden, die nicht in erster Linie aus Einwände rern, sondern ans einheimischen Kon vertiten oder deren Nachkommen be stehen. Neben den ausländischen Mis sionareu wirkt heute schon ein Dut zend norwegischer Priester in der Seelsorge. Sehr viel hat .die be rühmte Dichterin und Nobel-Preisträ- Das religiöse Neben im ..Nund der Mitter nachtssonne" Damit schließt das Schreiben unseres Lesers, an dem alle. Leier sich ergötzen werden. fl B. N., N.A. Das Wort „Horm es keil", wo Ihre Eltern zuhause waren, kommt offen bar von dem altgriechischen Wort „Hermes", Sohn des Zeus und der I arkadischen Bergnymphe Maia. Her me* wird oft dargestellt als kräftiger, bärtiger Mann. Er trägt oft den Reifehut mit Flügeln, zum Zeichen der Schnelligkeit. Das Wort „Herrn es keil" bedeutet demnach auch einen Tonnerkeil. Hermeskeil liegt im Be zirk Trier und hatte im Jahre 1900 etwa dreitausend Einwohner, meistens Katholiken. geriti Sigrid Unset durch ihre großen mittelalterliche» Romane dazu beige tragen, viele protestantischen Vor urteile zu beseitigen in jeder Buch Handlung stehen ihre gesammelten Werke, die etwa zwanzig Bände um fassen, in Leder gebunden, von den rein naturalistischen Werken ihrer Frühzeit bis zum letzten, der großen Biographie der hl. Katharina von Siena. Dem ausländischen Besucher fällt vor allem der echt nationale Charak ter der katholischen Kirche Norwegens auf. In jedem Pfarrbüro und Schwe sternhaus, selbst im Arbeitszimmer des Bischoss, hängt das Bild König Haakons oder des Kronprinzenpaares. Häufig findet man auf dem Tisch eine kleine vernickelte Standarte mit der norwegischen Flagge. Bei der Nach mittagsandacht am Olafs-Tag betet die Gemeinde selbstverständlich für König und Reichsregierung und er hebt sich zur Vaterlandshymne. Zum Abschluß einer Primizfeier sangen die Gläubigen das von einem elsässischen Tominifaner komponierte „Bön for Norge" (Gebet für Norwegen). Die Katholiken wollen bewußt wegen ihrer Rom-Treue nicht als Staatsbürger zweiter Klasse angesehen werden. Sie brauchen sich ihrer Vergangenheit nicht zu schämen denn die nationale Großzeit Norwegens war das katho lische Mittelalter. Eine wesentliche Stütze für die Ge meinden sind die katholischen Schwe sternhäuser. Fast mit jeder katho lischen Pfarrei in Norwegen nicht so iii Schweden und Finnland ist heute ein Krankenhaus verbunden, da§_ von Schwestern geleitet wird. iesc Hospitäler sind blitzblank, mo dern eingerichtet und gerade von Nichtkatholiken gern besucht. Für die Beliebtheit der Schwestern nur ein Beispiel: Tas Var-Arne-Hospital in Oslo besitzt ein schönes Landhaus mit großem Obstgarten auf einer Insel int Oslo-Fjord. Ein protestantischer ArztJe* Krankenhauses hat das Gut den Schwestern geschenkt, ein anderer dazu das Motorboot aus Anerken nung für die harmonische Zusammen arbeit. Freilich, der Mangel an Nach wuchs, der überall bei den weiblichen Orden herrscht, wirkt sich für Nor Wegens Tiaspora besonders empfind lich aus. Tas große Florida-Kranken ljaus in Bergen muß z. B. allein 75 weltliche Kräfte beschäftigen und hat damit Ausgaben, die sonst für die Abtragung der Schulden und die Unterstützung der katholischen Ge meinde verwendet werden könnten. Daher hat die Franziskus-Laverius Kongregation, die einzige norwegische Schwesterngenossenschaft, im Vorjahr ein Postulathaus in Kützberg (Unter franken) eröffnet, um junge Mädchen aus Teutschland für ihre Aufgaben zu gewinnen. In dem Noviziatshaus des Ordens, das herrlich zwischen Wald und See über dem Drammen-Fjord liegt, weilte im letzten Jahr nur eine Kandidatin. Norwegen braucht jenes Feuer, das Christus auf die Erde senden wollte, braucht Priester und Schwestern und ganze Katholiken, die mit ihrem Glauben die Nacht des Unglaubens erhellen und mit ihrer Liebe und Opferbereitschaft das Eis des Mate rialismus zum Schmelzen bringen, das heute über dem Land der Fjelle und Fjorde liegt. i Helmut Holzapfel. Not im Nsyeritchen Wnlb Die Caritas-Korrespondenz (Frei burg) berichtet: Tie meisten Gemeinden des Baye rischen Waldes sind „große Armen Häuser". Der Boden ist wenig ertrag fähig die Gebiete sind verkehrstech nisch abgelegen. Es fehlt außerdem an Industrie. Nach dem Zusammenbruch kam noch die starke Belegung mit Hei matvertriebenen hinzu. So sind die Genieinden außerstande, etwas gegen die über alles Maß hinausgehende Not ihrer Schulkinder zu tun. Eine Erhebung des Passau'er Cari tas-Berbandes in 102 Schulen mit äfft» SO. jaktfßkQ Mit dieser Nummer beginnt der ,Ohio-Waisensreund' seinen acht zigsten. Jahrgang. Gegründet von Msgr. Jos. Jes sing im Jahre 1873 in Pomeroy (Ohio) unter dem Naiyen ,Ohio' zur Erziehung deutschamerikani scher Waisenknaben, zog Msgr. Jos. Jessing nach Columbus (Ohio) mit seinen Waisenkna beii, wo er an der Main Street ein umfangreiches Kolleg er baute. Da verschiedene seiner Waisen den Wunsch äußerten, Priester zu werden, errichtete er ein Seminar, gründete sogen. Freistellen zu Ehren verschiede ner Heiligen. Tas Iosephinum wurde kurz darauf der Propaganda in Rom geschenkt und erhielt den Namen „Päpstliches Collegium Josephs num". Die Anstalt zählt heute über 330 Studenten und Prie ster, die in allen Staaten der Union für das Seelenheil deutschamerikanischer Katholiken tätig sind. Das Päpstliche Col legium Iosephinum hat fünf Bischöfe und viele Monsignori. Möge der liebe Gott noch recht lange das Päpstliche Collegium Iosephinum erhalten! 20,850 Kindern hat folgendes er geben: 147 Kinder haben überhaupt kein eigenes Schuhwerk, noch nicht ein mal Holzschuhe (sie müssen sich die Schuhe von den Geschwistern aus leihen) 546 Kinder tragen nur Holz schuhe 289 Kinder besitzen nur ein Hemd und 1433 Kinder nur ein Paar Strümpfe 3350 Kindern fehlt aus reichende Winterkleidung 285 Kinder leiden an Tuberkulose und 761 sind unterernährt 4161 Kinder müssen wegen der weiten Anmarschwege Über Mittag ohne warmes Essen in der Schule bleiben von 8097 Kindern sind die Eltern Rentner oder arme Häusler oder arbeitslos (die Arbeits losigkeit wächst ständig an) 3469 Kinder besitzen keinen Vater mehr 6915 Kinder haben mehr als drei Ge schwister. Der Kenner der Verhältnisse im Bayerischen Wald weiß, daß diese Zahlen eine Not darstellen, die trotz allen guten Willens und trotz der An s u s o s i k e i e E e n a e i n nicht zu meistern ist. Die Schulkinder werden einen nicht wieder gutzu machenden Schaden an Leib und Seele erleiden, wenn nicht von außen her Hilfe kommt. An Hilfsmöglichkeiten werden vor geschlagen: a) Zurverfügungstellung von aus reichenden Mitteln für Kleidung, Wä sche und Schuhe (die Abgabe soll aller dings nur in der Form von Sachspen den erfolgen) b) Einführung der Schulspeisung, und zwar durch Ver abreichung von Milch, Kakao oder euppe in der Mittagspause c) Durch führung einer eigenen Erholungs aktion für die Kinder des Notstands gebietes im Bayerischen Wald. Spenden vermittelt der Caritas Verband für die Diözese Passau e. V., Passau, Innörückgajse 9. Kinderjahre im Flüchtlingslager Am 1. Oktober 1951 zählte Bayern 9,132,723 Einwohner, dar unter 16,042 heimatlose Ausländer und 1,908, 432 Heimatvertriebene (gleich 20,9 Prozent der Bevölke rung). Gegenüber der Gesamtzahl der Flüchtlinge erscheint die der Lager in lassen mit 4 Prozent äußerlich er freulich gering. In 255 Flüchtlings lagern wohnten am 1. Januar 1952 noch' 62,591 Heimatvertriebene und in 26 Ausländerlagern noch 21,419 heimatlose Ausländer. Die Zahl der Wohnlager für die Heimatvertriebe nen ist seit dem 1. Januar 1951 um 66 gesunken. Trotz dieser Besserung ist es er schütternd, einem Bericht des bayeri schen Staatssekretärs für die Ange legenheiten der Heimatvertriebenen zu entnehmen, daß 6000 Kinder (bis zu sechs Jahren) praktisch seit ihrer Geburt Lagerinsassen sind. Weitere 10,500 Kinder (von sieben bis vier zehn Jahren) haben über die Hälfte ihres Daseins ein Flüchtlingslager als „Heimat" erleben müssen. 49 Kin dergärten mit 75 Kindergärtnerinnen, die zum großen Teil von karitativen Verbänden getragen werden, suchen etwas Sonne in das Leben dieser Kin der zu bringen. Selbst wenn die Zahl dieser Einrichtungen doppelt und drei fach so hoch wäre, könnte alle Liebe und Betreuung durch Kindergärtne rinnen und Fürsorgerinnen diesen 16,500 Kindern unter vierzehn Iah-, ren nicht das geben, was ihnen ein geordnetes, räumlich in sich abgeschlos-^ senes Familienleben in gesunden, hygienisch einwandfreien Wohnungen geben könnte. Da etwa 35,000 Woh nungen allein in Bayern gebraucht würden, um nur die Familien aus Lagern herauszunehmen, ist auszu rechnen, welche Aufgaben des sozialen Wohnungsbaus noch harren und wie viele Kinder noch auf lange Zeit eine freudevolle Umgebung entbehren müs sen. PLAUDERECKE St. Mary's College, St. Marys, Kans., 8. April 1952. Liebe Leser! Kürzlich ha6e ich Euch von dem heiligmäßigen Leben des Prinzen Max von Sachsen berichtet, der als Priester und Professor an der Uni versität Freiburg vor einem Jahre fromm im Herren verschieden ist. Jetzt geht durch die Zeitungen die Nachricht, daß der König von Belgien sich von der Regierung zurückzuziehen und Ordensmann zu werden beabsichtige. Und da aller guten Dinge drei sind in unserem Falle Heiligkeit im Fürstenstande —, kam kürzlich von Lissabon die Nachricht, daß man an die Seligsprechung des letzten Kaisers von Oesterreich, Karl /., denke. Der Bifchof Antonio Manuel Pereira Ri beiro von Futtchal auf der Insel Ma deira ließ eine Verkündigung in allen Kirchen seiner Diözese verlesen, daß ein Tribunal zur Untersuchung der Tugenden und Schriften des verstor benen Monarchen eingesetzt worden sei als vorbereitender Schritt zu seiner Seligsprechung. Das geschah auf das Ersuchen des Kardinals Jnnitzer, des Erzbischofs von Wien. Ein Seligspre chungsprozeß muß vom Diözesan bischof begonnen werden, in dessen Bistum der Diener Gottes gestor ben ist. Die folgenden biographischen An gaben sind dem „Großen Herder" ent nommen, ein Nachschlagewerk für Wissen und Leben. Kaiser Karl I. von Oesterreich' (1916-—18), als Konig von Ungarn Karl IV., war tief religiös und sozial empfindend. Er war von dem Streben beherrscht, seinen Völkern den äußeren und inneren Frieden zurückzugewin nen. Er war für sein Herrscheramt wenig vorbereitet, in der Wahl von Ratgebern und Mitteln nicht immer glücklich. Die von ihm treffend er kannte,, verwickelte weltpolitische Lage seines Reiches und dessen verworrener innerer Zustand waren beim Aus bleiben eines vollen militärischen Er folges kaum mehr zu meistern. In seinem Leben als Mensch, Gatte und Vater war Karl von vorbildlicher Reinheit. Beim Umsturz und bei den Restaurationsversuchen in Ungarn legte er bemerkenswerten persönlichen Mut an den Tag. Sein Sterben in dem ihm von der Botfchafterkonferenz zugetoiefeiteit Verbannungsort Fun chal auf der Insel Madeira war das eines Heiligen. Kaiser Karl war geboren am 17. August 1887 und starb am 1. April 1922 im Alter von 35 Jah ren. Er war vermählt mit Zita von Bourbon-Parma, die ihm acht Kinder schenkte und jetzt im Osten unseres Landes lebt. Der älteste Sohn ist der oft genannte Erzherzog Otto (der neulich in Minnesota einige Vorträge hielt). In unserer oberflächlichen, unbe sinnlichen, rastlosen, denkfaulen Reit +ut es gut, etwas über religiösen Heroismus zu hören, der von den höchsten Klassen der menschlichen Ge sellschaft geübt wird. Mit Freundesgruß und Priester segen Joseph H. Wels, S. J. nr^i Trauerbildchen 564 Preise und Muster J!« bereit billigst geliefert WANOKliER riUNTING CO \n\n O i o- W a i sen s reil n d' red ig i erte. Emnt Tenth St., 8t. Paul. Beck Your Future with U/S. SAVINGS BONDS