" Esrtd und seine Golonlm Englands Coionialpolltir hat im Saufe des lebten Jahrhunderts eine aroke Umwandlung erfahren. Ursprung lich und zu CromwellZ Zeiten sowie seit der gegen die Holländer gerichteten Navlgationöaite galt eS tur vas Muller land, sich die Produttion und den Han del der von ihm als Eigenthum betrach tetenColonicn zu sichent und alle übrigen Völker und Länder vom Handelsverkehr mit denselben außer durch Vermittlung deS Mutterlandes abzusperren ; die Ent Wicklung der Industrie in den Colonieen ja selbst der Anbau verschiedener euro päischer Bodcnprodukte wurde theils be schränkt, theils völlig untersagt, um der britischen Industrie einen Ävatzmarlr zu sickern. Aunerdem aber wurden die Colonicn als ein Mittel betrachtet, um durch Einfuhr und Ausfuhrzölle eine fiskalische Einkommensquelle für Eng land zu schaffen. In gleicher Weise waren die Spanier, Portugiesen, Franzosen und Holländer mit ihren Colonicn verfahren und die Folge dieser engherzigen wirthschaft!! chen Ausbeutung und der damit verbun- denen pollllichen Nlcdcrhaltung war überall die glücklich, wenn auch erst nach langen Kampten durchgeführte Emanc: pativn der Colonien von ihrem Mutter lanocrn. Enqland schritt zuerst dazu, seine Der altete Colonialpolitik auszugeben. Von der Zeit an, wo es die heutigen Ver Staaten der bisherigen Fesseln entließ, datirt sich sogar gerade sein eigner Höhe- rer lnduitreller Auszchwung. Tcr gc steigerte Verkehr mit dem emancipirtcn Nordamcr ka ist ein ganz anderer g'.'wor den, als vordem, wo letztere in wirth- ich itlicher und pollti cher Unterwürkig lät gehalten wurde und erst seit neuester Zeit, wo ote Ver. Staaten ihre großen, überreichen natürlichen Hilfsquellen zu erschlichen und auszubeuten anfangen und den Ucbrrgang aus einen Ackerbau staat zu einem Industriestaat machen, empfindet England die Gefahr einer wer- denden aroneu amerikanl chen Eoncur renz auf industriellem und commerzictlen Gebiet, so schwach in diesem Augen- blick noch die Anfänge hierzu sind. da der vierjährige Rebellionskrieg, und die du.ch dcnicU'm sowie durch die im- nicnsc Nationalschuld erzeugte Schutz zrllpolitik diese Entwicklung eine Zeit lang unterbrochen hatte. S.ltdem befolgt England fcicfe freie Col nialpoliti auch Canada und su stralien gegenüber, welche jetzt viel we niger Colonien. als beinahe ganz un abhöngigeselbstständige Provinzen sind. Unter dem Ministerium Gladstone's neigte man sich sogar in England immer mehr zu der Ansicht, das Land brauche keine auswärtige Politik zu treiben und im Zusammenhange damit trat auch kine sehr weitgehende Gleichgültigkeit gegen den Besitz der auswärtigen (iolo nicil ein. Man crörtcte mit großem Gleichmuts) den Fall einer vollständigen Lo?trcnnung Canadas, Neuseelands, sowie von Neu Sud Wales, Victoria, Süd-. West und Nordaustralicn und Tasmania, ja es wurde selbst ausge svrocheu, daß es klug sei, sich darauf vorzubereiten. In Australien erstrebte iuan eine Union der genannten verschie denen Colonien zu dem Zweck, sie gegen einen auswärtigen Feind in den Stand zu setzen, sich selbst vertheidigen und auf die Hülfe Englands verzichten zu können. ?!ur in Betreff Indiens wollte in England bisher Niemand zugeben, dasz rö einem ähnlichen freien Zustand ent gegengehc und England dort seiner Herr schaft entsagen solle, vbschon cs den An schein i?at, als seien die Tage der eng lischen Macht in Iicn gezählt, wo thatsächlich einige taufend englischer Be mter und einer Armee von nur C4.000 Man ? (und 125,000 eingeborenen Trnp pen) iin Nach von 190,000,000 Men schen im Zaume halten. Englands Verhältniß zn Jufcim ist anch nach Aus Kebnng der ostindischen Compagnie und der Ucbertragung der Regierung auf die krone Englands, welche jetzt gerade vor zwanzig Jahren, im November 1858, erfolgte, immer das einer Gewaltsherr schast gewesen. Sein Besitz dieses uner meßlichen Landes stützt sich auf das Necht des Eroberers und Siegers gegen den Beilegten. Gerade wie dies bei der Türkenherrschaft auf der Balkanhalbin sei der Fall ist, halten die Engländer die unterdrückten Völker Indiens nur durch ihre militärische Gewalt nieder und eö besteht zwischen letzteren und den eng lischen Eindringlingen nichts anderes, als cm fortwährender jiriegszustand Eic haben cs nie unternehmen kirn nen, diese ungeheure, seßhafte Bevöl kerung von eigenthümlicher alter Cultur nach europäischem Muster zu civilisircn. Sie haben ihr ganzes streben bisher nur Zwei südamerikanisSke Repudltse Die Beziehungen zwischen den beiden vorae'chriNensten und ehrgeizigsten Ne publiken des süduqen Amerika find ge ae-wärtia derartig, daß sie jedenAneen blick die Form eineö blutigen Krieges annehmen können. Die Gegner und ChlU und die Argentinische Republik. der VreiS Patagon.en. Aus den ersten Blick scheint dieses wilde, öde. dünn be völkerte Gebiet, so ausgedehnt dasselbe auch ist, emen Krieg nicht mehr werth zu se,n, als zener kleine Fleck Erde, um welchen sich im Hamlet der alte Norme ger und der Pole streiten. Trotz seiner J00.000 bis 350,000 Quadratmeilen ist Patagonien ein trübseliges, unfruchtba res Land, dessen westlich von den Anden gelegener gebirgiger Theil fortwährend von Regen und Schneesturmen beftrl chen wird, während seine sich endlos hin- dehnenden Pampas östlich von den An den nicht weniger stetig von Dürre und Orkanen heimgesucht werden. Bieten aber auch die spärliche Vegetation und das scheußliche Cl,ma Pataaoniens we- nig Verlockendes dar, so besitzt doch je neS Land ein in hohem rare begeh rungSmürdigeS Ding, die Magellan siroße. Außerdem sind kürzlich tm nördlichenPatagovien einige guteWeide gründe entdeckt worden, während die Ostküste Patagonikns ihrer atlantischen Hafen halber für Chili von großerWtch tiateit ist. Der Streit zwischen Chili und der Argentinischen Republik über Patagonien stammt bereits cus alter Zeit, hat sich jedoch in der letzten Z it trfr zu der Bit tei seit zu-.ksp tzt. w.'ich' ihn g'gmwärtig kennzeichnet. Der w ülich von den Anden lieaer.de Theil tfSataßoniens wird im qe- wöiznlichen Sprachgebrach das chilenische Patazoiien genannt, wahrend der oft- liebe Theil unter dem Namen argentl nisches Patagonien" bekannt ist; die Frage jedoch, in wie weit der Besitz souverai: itä',siechte geschaffen habe, tft kürzlich eine brennende geworden. In cent Vortrage, durch welchen die oeidcn Regierungen im Iktzten JlZhre ihre Strei tigkeit n zu schlichten suchten, wu'de als Basis der Gebictsthe'luuz der Btsttznatto tm ,ahre lxv) lenaenu ;n jenem Jahre nämlich begann die Revolte gegen die spanische R?zi rung, welche m t der Unabhan ligkit Chili's und d;r Argenti- ichen Nevubltk enotgte. la teoom c:e ersten ernstlichen Versuche, i'ch in P?ta- qonien sestzusktzen, erst viele Jahre fp'i ter gemacht wurden, erhöhte die obige Abmachung den Wl'iwarr noch mehr. JnErkenn Nid diejrs Umstcindes wurde un Januar die, es wahres em neuer Vertrag gkschlossen, welcher das Fun eminent für iine schiedsrichterliche Eat scheiduna schuf. Als jedoch die Bedin qungm jenes Vertrags dir chilenischen Regierung dtkannt gemacht wurden, ver- warf sie denselben aus den Guind hm, ran all Beftimmnnaen defielben im In teresse der Argentinischen Rcpudl!k lau i-ten und ein völlige Preisgeben der Gesichtspunkte, auf welchen sie bisher bestanden l)ibe, bedeutet?. Der Präsi- dent der Argenlinifchen Republik benach- nchinte tie Depniirtnl'Äammer in Bue nc Anres von dem voa ihm gethanen schritt, und die tevt-.xe stellte sich durch aus auf seine Sei!e. Nach den legten Nachrichten hat der orzentlnifche Ge- sandte Santiago und der chilenische Bue- nos Avrcs verlaiicn. Tiefes ist die ge genwärtige Lage. Möglich zwar ist cs, das; in der letzten Stunde die Zwist'g- keilen noch beigelegt werden. Kriegerisch genug siedt es aber da unten in Süd- aincrlk mal wieder au?. zwischen beiden Ländern hinauSzuschie den, da dieser letzte Punkt ihm mit aal Meisten am Herzen lag. Im Laufe der ersten Unterhandluv gen, deren MUleipunn (ms war, iao er die Mibsirmmung Rußlands, welches es nicht fertig brachte, Frankreich von dem einzigen Wege abzulenken, den zu verfolgen es entschlossen war: nicht, weil eS gegen ihm heusame Intervention des Kaisirs Alexander im Jahre 1875 un dankbar gewesen wäre, aber weil es glaubte, damit allen Interessen Europas, auch denen Rußlands und seinen eigenen, am Besten zu dienen. Voller Verständ nis für die Verlegenheit Rußlands, welches mit England im Zwiste, Oester reichS wenig sicher, Frankreich gegenüber empfindlich war, that Fürst BiSmarck in Petersburg entgegenkommende Schritte und zögerte wahrscheinlich nicht, Ver pflichtungen zu übernehmen, denen die persönliche Neigung des Kaisers Wil Helm längst vorausgeeilt war. ES war dies übrigens de Vergeltung eines im Jahre 1370 von Rußland geleisteten DienfteS. Auch war di-:8 vielleicht ein willkommener Zufall, den sein Glücks- ftern ihm gewährte. Er begünstigte die Absichten Rußlands und ge wann gleichzeitig die Gewißheit, daß die Erschöpfung der Kräfte dieses Reiches demselben für eine lange Zukunft die großmüthige Lust zu Einmischungen in seine eigenen Strei tizkeiten, wie 1376 in Berlin, benehmen würde. (Eine neuere Veröffentlichung, welche dies' Erinnerungen wieder erweckt, könnte glauben machen, daß Fürst Btsmarck dem Fürsten Gortschakoff dafür einen recht lebhaften Groll bewahrt hätte. Wir behalten uns vor, diesen Gegen stand unsererseits eines Tages zu de handeln und die Wahrheit gegenüber den in dem Times-Bericht über den Zwischenfall von187ö enthaltcneuGrunv Irrthümer festzustellen.) Soll damit noess.n gesagt sein, daß er sich verpflichtet habe. Alles an Ruß land auszuliefern? Das glauben wir nichi; Fürst Bismarck verließ Oester reich nicht und er war nicht g-fonnen, es dem Ehrgeiz des slavischen Kaiserreichs zu opfern. Darin hatte sich Nutzland getäuscht. Freilich ist es schwer, dem geschickten stanzler in die starten zu sehen, wenn er cs nicht haben will, und er wollte es ntckt haben. In der Tdat verhehlten im Laufe der Ereigniss.' Oesterreich und Rußland ihre Besorgnisse über die Absichten Deutschlands in Bezg auf jedes der beiden Lander nicht. Weil Deutschland Rußland eine wohlwollende Neutrlnät wahrend des Krieges vcr sprochtn hatte, glaubte dieses, in seinen Träumen von Dankbarkeit, sein mächti ger Verbündeter werde ihm ebenso voll ständig die Regelung des Friedens über lassen, wie es die Kriegführung seinem Geschmacke überlassen hatte. Aber so war Fürst Bismarck nicht gesonnen. Es be hagle ihm nicht, aus Rücksicht für Ruß land auf die Politik zu verzichten, die er für sein eigenes Land eingeleitet hatte. Welches ist denn, genau genommen, diese Politik? Wenn wir glauben, daß die gewandten Minister, welche die äußeren Angelegenheiten Rußlands und Oester reicks lenken, manchmal ihre D-ütje ver geblich verwenöet haben, um dis Spiel idresColleaen u.Alliirten.FürstBismarck, z't durchschauen, so würden wir mit gutem Recht der Ueberhebung geziehen werden, wenn wir den nämlich Anspruch erhöben, da wir doch nicht dasselbe Rech' wie sie auf sein Vertrauen gehabt haben. Tt-"t'.w' ..mw. h w- y W.:- te-W-j- -, - - ' ß I ''Äiil' W 'ill, ''' ' Die Orient. Politik Teutschlands. In len politischen Kreisen von Paris macht ein lüng.t ve,ösfertlichtec Aufsatz über die Orientfrag? und den Berliner darauf richten können, die äußere Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten und regelmäßige Handelsverbindungen zu eröffnen und durch künstliche Bcwässcrun gen, Ei'enbahn- und Canalbauten zum Theil die .Prodnktions und Consuin tionöfälilqkcit der eingeborenen Bevöl kcrung ,i,u steigern, obwohl diese verhält, nißmißig noch immer sehr gering ist, wie die Thatsache zeigt, daß Englands Ausfuhr jährlich sich auf noch nicht -84X) Millionen belauft, während der Größe der Bevölkerung nach der Absatz sich ver-vier- und verfünffachen müßte. Die T iner und die En Wicklung dieser Haudclsvrbilldungcn hängt nun aller dings vollständig von dcr Fortdauer der englischen Herrschaft über Indien ab uno da, um wird England auch sein letz tes Pfund Sterling und seine letzten Soldaten anwenden, um sich dort zu be- Häupten. Man hat schon vor zehn Iah ren den materiellen Verlust, den England durch die Emancipation Indiens erlei- den ivürde, auf jährlich $1000 Millionen geschätzt, eine Schätzung, die für heute eher viel zn gering ist. Wenn heute die Engländer ans Indien vertrieben wer den, so fallen jene Länder wieder in ihr früheres geistiges Traumleben zurück, die früheren ununterbrochenen blutigen Kämpfe unter den eingeborenen Stäm men, Rassen und Fürsten werden sich wiederholen und Alles, was die Ena länder geschaffen, würde vollständig vcr uichtct wcrdcn. Damit wäre auch dcr Verlust des gcsammtcu in indischen Eisen bahnen und indischen Reichsanleihen an gelegten Capital verloren und die Tau- sende von Engländern, die dort in mili täuschen lind bürgerlichen Stellungen sich befinden und Vermögen gesam- . i i. , . ' 1. i X. i t ! . . .v y IINII iHU'cii, pic verraaiiiillien Pensionen, welche britische Cmeicrc und Beamte aus dem indischen Reichshaushalt bezie hen, würden in Wegfall kommen und dies sind Motive genug,' um das Interesse Englands an dem Festhalten dieser Be sitzungen und an der Abwehr aller frem den. mm chen Einflüsse zu erklären, welche diesen Besitzstand gefährden könn- ten Bon dem Augenblick an, wo England Indien verliert, würde es von seiner heutigen Grofzmachtftellung und von sei nein fast monopolistischen Stand in Stix dustrie und Handel auf dieselbe Stufe yeravzliiten, ans weicyer vie früher den ersten Rang cinnehmendeir Spanier, Portugiese? und Holländer heruntergc- Vr.., V .u V T. 'PlCl.fl r f ' ""'" uuu uuu) iiuicü kvayricyeln lich der Kreislauf der Geschichte, sei es in naher oder fernerer Zukunft. Die Wittwe SpontmiS ist am 2. jcrooer aui vem Schloß rhrer Schwester ,q ver,ieoen. ?te hat vaS Alter von 83 Jahren erreicht. Congrcß in der Zcitichrist Le Eoire spond,int" außerordentliches Aufsehen Der Vlrfaner hat nch nicht genannt, cs wird jedoch als solcher, ohne WlScr spruch. .zu sinden. der Vcomte von Gontaut-Biron, früherer franzö sifcher Botschafter in Bcrnn, genannt. Unter diesen Umständen hären die Aus lassungen allerdings ein unbestreitbar hohes Interesse, wenn sich auch an der Objektivität des Urtheils über die Politik Deutschlands an manchem Punkte Z'vev fel einstellen könnten. Mit diesem Vor behalt entnehmen wir vem AufwS in Folgendem den intcrcssanten Abschnitt über die OrtentpoliUk des Fürsten Bis marck. Der anonyme diplomatische Ver- fasfer schre,tt: Jetzt ist es an der Zeit, uns über die Haltung Deutschlands wäh- end die- 'es langen Zeitraums Neckzenfchaf: avzn legen. Das neue und mächtige Kaiser, e ch hat kum anders von sich reden machen, als durch ds eifr'ge Besinben, durch den M ind seiner Staatsmänner zu erhärten, daß die Orientsrage es durch aus nick.ts anginge. Fürst Bismarck wollte Drutschiand außerhalb und über jeder Verwickelung kalten und er rech- nete hinreichend auf seine Gesch. cklichkeit, Niemand n b?e gri szarticze teunng ver gessen zu lassen, weiche es neuerdings in Europa erworben Hai!.'. Hatte er imBor aus e nen Plan entworfen, dics doppelte Zie'. sicher zu erreichen? Hatte er semer Neutralität G enzen gesteckt? Jeden f.llS tjstite idn s in außtrovdentlichcr Scharfrlick scbon die Rolle des ehrlichen Maklers" ahnen lassen, die er gar nicht ungern übernehmen ward?. Qwe Zweifel wünschte er auch damals scho? die Aufrechtet Haltung des europäisch? Friedens: ich glaube nicht im Gering- sten, daß es gerccht fei, dos Gegentheil zu dchanpten. Aecr es wäre sehr ge wrat zu behaupten, daß ihm im nämll chen Grade daran lag, die Verwicklun gen zwischen den europäischen Grcßmäch ken zu zerstreuen und ihnen zu untersa gen, sich selbst zu schwächen. Nebrigens ist es natürlich, daß er im Interesse des allgemeinen Friedens den Ehrgeiz der Einen drch die F'i!,dseiicikrit der Audc ren zu dämpfen gesucht hat, und daß er 'ich ihrer Aller kcdient hat, um das Uebergewicdt seines Landes zu befesti grn. Im Beginn dcr Frage fand er Rußland zu stürmisch; cs mißfiel ihm nicht, daß r ie Haltung Englands den Eifer Rußlands dampfte und, auf das bestehen Oe st erreich? bedacht, hätte er wahrscheinlich mit günstigemAugedas Eintreten ein s gewis'en Einvernehmens zwischen England und Oesterreich ange-sehe.-,, sicherlich keinls Einvecnehmei s von solcher Beschaffenheit, daß es Ruß land und Oesterreich in offenkundige Feindschaft gebracht hätte, wodurch die Bande deS Drei Kaifer-BundeS gelöst worden wären, aber eines Einverueh mcns von der Art. daß Rußland auf seine zu weit gehenden Pläne verzichten mußte. Er befand sich nlw zu dieser Zeit mit England und Oesterreich in größerer Uebereinstimmung der Gesichts- punkte als mit Rußland; er war eher gkmigt, erstere zu u..terftützen als letzte reS, odne indessca eine bestimmte Bar tei ergriffen zu haben und, wie wir schon angedeutet haben, entschlossen, sich endgültig mit Allem zu verbünden, was am Besten in seine Anichauunaen von deutscher Politikpaßte. Zugegeben, daß seine anfänglichen Gesinnungen so wa ren, wie ich gesagt habe, so zögerten sie ooch nicht, sich um,maestalten. Die Ur fachen dieser Umgestaltung waren na)r fcheinlich einerseits die Verlängerung der Ungewißheit über die Politik oes Londo ner Cablnets, andererseits die stets ye suchte und endlich aefundene Geleaenbeit. Rußland von Frankreich zu entfernen, und die Möglichkeit eines Bündnisses 1 Nein, wir maßen uns nickt an, tn die Geheimnisse des deutschen Reichskanzlers einzudringen, wir begnügen uns damit, die vergange.'.c'l Thatsachen zu beobach ten, sie mit der Gegenwart zuiammenzu- stellen und hieraus gewisse Schlüsse zu ziehen, die wir der Beurtheilung der Oc ffentlichkeit unterbreiten. Es ist eine offenkundige Thatsache, daß Fürst Bis- marck, indem er Oesterreich bei Sadowa schlng, dann zunächst den corddcntscben Burn schuf unv dann nach d'M französi schen Kriege die Südstaaten veranlaßte. in oenfelven einzutreten, euerrpich z der Thätigkeit in Deutschland beraubte. Ist es verwegen, darauf hin zu behaup ten, er bleibe an der Existenz Oener reichs interessirt, und muß man nicht annehmen, daß er aus letzterem ein mächtiges G'gengewicht ceqen die über- trieben Ausbreitung Rußlands nach den Ländern slavischer Abstammung bin machen wolle? Wir werden hieraus schließen, daß das Berliner Cabinet. aU es sich Ruß land gegenüber zu einer wohlwollenden Neutralität verpflichtete, gleichzenig Oe stei reich versprochen hat, keinen Friede schließen zu lassen, der dessen wesent iche Interessen verletzte. Oesterreich zu zügeln und aufzumuntern, Rußland zu rmuthigen und später zu bändigen, kurz, die Auflösung des Drei -Kaiser-Bündnisses zu verhindern, das war eine schwierige Rolle. Man erzählt, der Füist h.ibe eines Tages, als er sich m't einem fremden Diplomaten unt?ttj;eit. diesem seine Hoffnungen far die Locali sation des Kritg's anvertraut, aber hinzugefügt: um einen dauerhaften Frie- den zu erdalten, müffe man in's leben- dige Fletsch hinein ch.,ciden und onf Ko sten der Türkei Rußland mitertelle Vortheile und Oesterreich, England, selbst Frankreich Entschädigungen gcwäh- ren. vl s er eines onoein ages ant diesen selben Gegenstand zurückkam, soll er in dem pfnffigen Tone, der thm eigen ist, aeiagt haben: Wenn alle Welt Con- cessivnen macht, wird man mir nicht meh? die mcinigcn vorwerfen." Alles in Allkm muß man gestehen, daßDeutsch land in der letzten Perio e der orienta l'schen Frage den größten Antheil der Versöhnung zwischen den Bestrebungen Englands und Rußlands grhabt hat und daß Tank seinen Ai!stret,gung?n der Congreß hat zusammentreten können." In den Grundzugen wird das B ld, wie cö der ehemalige Vertreter Fra:,k reich? von der teutschen Politik entwirft, der Wirklichkeit wohl entspre chen. Es mag Herrn von G o n t a u t um so leichter geworden sein, der diplo- matilch.'n Ueberlegenheit des deutschen Reichskanzlers seinen Tribut zu zollen, als sich in dieser Anerkennung ci;e Spitze gegen die jetzige Politik Frank r'lchz verbirgt, die dem franzonfchen Leser nicht entgehen wird. In feurigen Zügen leuchtet aus der Darstellung des Vieomte die eine Thatsache hervor: Fürst Bismarck hat Frankreich von Rußland zu trennen verstanden. eine Thatsache, die, so sympathisch sie in Deutschland aufgenommen werden wird, in Frankreich sehr gemischte Empsindun gen wecken muß. Hält man sich aber ge genwärtig. daß gerade diese Tr.nnunq Frankreichs von Rußland für Deutsch land den Frieden bedeutet, so wird man dem französischen Diplomaten Dank wis-. sen, wenn er seinen Landsleutcn die Au- gen über dies Ergebniß deutscher Staat?, kunst öffnet, nachvem dasselbe trotz oller Anstrengungen der Männer vom 16. Mai" einmal nicht zu verhindern ge Wesen ist. Das Perpetuum mobile ist end lich gefunden. Der Mainzer Anzeiger" veröffentlicht auS dem Tagebuch eines Unzufriedenen den ungalanten Vers: , Ihr wollt daS mobil perpetuum er gründen Mit allem Scharfsinn, aller List. Und doch kann jeder Ehemann Euch künden. Daß eS die Weiberzunge ist ! JNlanvttQeS . Fünfzig Windmühlen wur den von New-Äork nach Australien ver sandt. Sie sollen aber nicht Mehl mah- len, sondern Hebewerke tretven, die Far men mir Waiter verborgen. 137 Studenten an der Uni ver- sität in Berkeley nehmen am deutschen und etwa 60 amUnterricht in per französischen Sprache, Literatur ?c. Theil. Vor 4 Jahren war das Verhältniß etwa um- gekehrt. (Sacramento Journal.) Ueber den amerikanischen Krieg sind 12,000 verschiedene Werke erschienen. Ein anfehnlicher Theil die ser Literatur erblickte zuerst in Europa das Licht der Welt, 'allein der größte Theil erschien in Amerika. Inder chinesischen Schule zu San Francisco wird früh Morgens das Christenthum von einem Weißen und Nachmittags die Lehre des Confu- clus chinesisch von einem Chinesen ge lehrt. Die Kinder bezahlen zwar nichts. aber sie haben die Wahl. In Dallas. Texas, wurde ein Tramp von einer intelligenten Jury zu einer Zuckithausftcafe von erner Mi nute verurtbeilt. weil er. schwach und hungrig soeben auS dem Hospital kom mend. einem Bürger der Stadt das Frühstück gestohlen hatte. Die C u n a r d"-D a m p f sch i f f Compagnie wird mit dem 1. Mai 1879 ihre Docks ii Jersey Ci:y ausgeben Die Compagnie bezahlt jäh-lich H24,000 als Tockmiethe und rauft für Baggerar beiten jährlich 410,000 ausgeben, um ih ren Scviffen den .uaana juim Dock zu ermöglichen. Die jährlichen Ausgaben für die Angestellten und Ar eiter an den Jersey City Docks belaufen sich auf 57, 000. Die Compagnie hat den Pier 40, G. R., N. Y., für 22,5U0 für das erste Jahr, und 22,S00 für tedes folgende der 10 Pachtjahrc gepachtet. Alle Fracht wird in New Nork abaeiefert un dcr Transport dertelbcn nach Jerlcy City hat der Compagnie jährlich 6000 ge- ko,tet. Unfreiwilliger c l b ft mord". So lautet das eigenthümliche und doch durch die Umstände gerechtser- tigte Vcrdict einer Enroners-Jury in New Orleans. Ter Neger John Stuck wollt aus Rache Jo ephiue Nuffcl und deren Tochter Mathilde erschießen. Auf die Erstere hatte cr bereits einen Schuß abgefeuert, ohne zn treffen. Als er zum zweiten Male schtefzen wollte, schlich Mathilde sich herbei und packte ihn rück- scits. Er wehrte sich wie ein Verzwei- selter, das Mädchen war zedoch jung und stark. Da versuchte dcr Schurke, das Mädchen hinter sich zu erschießen, er schob den Laus des Revolvers zwischen seinen Armen durch und druckte los Beim Abfeuern verichob fich jedoch der Revolver, die Kugel fuhr ihm selbst in die Brust, und durch's Herz getroffen, fturzte er toot nieder. Zeiten tu d e vielberufcne Frau Nemesis so schnell und gerecht. Die P o l i z e i st u n d e soll jetzt in der trotz des Cielbfieber-Ächreckens lustigen Ereolen-Stadt eingeführt wer den. Die N'w Orleans Deutsche Zei- tnng" ist darüber höchst erbost und macht ihrem Ingrimm folgendermaßen Luft: Ebenso gut. wie man jetzt fest stellt, zu welchen Stunden des Tages und der Nacht ein Geschäft offen halten darf und geschloffen werden mufz, kann man später auch bestimmen, daß gewisse (Leichafte an gewinen Tagen, wie oun tags, gänzlich geschlossen bleiben müssen. Und damit treten wir auf ei.imal in die .Kategorie jener Mncker-Ncster, in denen Sonntags- und Temperenz-Heuchler den Ton angeben, die Geschäftsleute quälen und schunegeln, Tkeater- und Couzert Ausführungen an Sonn- und Feiertagen verbieten, und den einzigen Erholungs- tag des Voltes :n der Wociie in einen Tag uneriräglicher Langeweile und des stillen Soffs hinter verschlossenen Thuren verwandeln." Eine drollige Verwechslung Während der Maschinist Rob. McKellar in New York dieser Tage in etwas an gcsäuseltem Zustande durch Leonard straße ging, sah er das zweijährige Kind der Frau ary Ann Stedman vor dem Hause seiner Mutter auf dem Seiten wea sv'elcn. Bct dem Anblicke des indes kam dem Manne -plötz'ich der Gedanke, daß cs d2s seinige sei und sich von Haufe verlausen haben mufs?; er packte dahr das Kind auf und wanderte mit demselben seiner Wohnung zu. Frau stedman erlangte aber von dem Vo gange Kenntniß und eilte dem McKellar nach, um ihr Kind zurückzufordern. Da gütliche Worte nichts fruchteten, so nahm schließlich ein Polizist den Mann nach dem Stationshause und vor den Richter, wöbet derselbe aber nicht zu bewegen war, oas simo aus leinen Armen zu lassen. Vor dem Richter beh tupteke er ebenfalls, es sei sein Kind und war nicht eher vom Gegentheile zu überzeugen, bis seine eigene Frau mit ihrem Kinde im Gerichte erschien. macae eines verfcymayten Liebhabers. In dem Oertchen Azalea n Indlancl herrscht über eine Ver giftungsgesch'chte g.oße Aufregung. Am Lonnerstag feierte die schöne Tochter des wohlhabenden Farmers Burdge ihre .ycchzeit mit W. Peale. Zu dem Hoch zeilciuate ',ren zahlreiche Safte ge laden. Während desselben stellten sich vet vielen von dnfen Symptome von Vergiftung ein. Von der großen An zahl Personen, welche an den Folgendes genossenenGlstes erkrankten, befinden sich die Herren Chas. White, John Whitc und D. Burdge tn einem Zustande, der eine Wiederherstellu g unmöglich er- scheinen läßt. Die genannten Versonen befinden fich .vielleicht heute nicht mehr unler den Ledenden. Nur dem schnellen und zweckmäßigen Eingreifen einiger Aerzte würde es zu danken sein, wenn d,e übrigen Erkranktem mit dem Leben davonkämen. Man glaubt, daß sich ein venchmahter Liebhaber von Frl. Burdge gerächt hat. tndem er Gift unter di Speisen mischte, denn sie war eine viel umworbene Schöne. Eine strenge Un terfuchung ist angeordnet worden, und die Elenden, welche eine so schurkische Nach? ausgeübt haben, werden ihrer tssttan nicht entgehen. Eine Familientragödie. vet der eme deutsche Frau eines ihrer K inder ermordet und sich dann selbst das Leben genommen hat, macht in Bridge Port, Conn., Aufsehen. Frau Lina Fick wurde vor 13 Jahren getraut und seib dem zweimal von ihrem Manne geschie den. Von den drei Kindern behielt die Mutter eine jetzt elf- und eine siebenjäh rige Tochter. Die Kmder besuchten ihren Vater fast taglich, und Frau Fick pflegte ebenfalls hinzugehen. Trotz der Trennung von ihrem Manne wurde sie auf die Hausmirthin des Letzteren eifer süchtig und in diesem Zu,tanoe, der jedenfalls auf ihren Geist einwirkte, er klärte sie, sie werde sich und den Kindern das Leben nehmen. Am 11. Oktober nahm sie die Kinder nach dem Seaside Park und versuchte, das ältere Mädchen zum Selbstmorde zu überreden, indem sie ihm vorstellte, daß in wenigen Minu ten all' sein Kummer enden und es in eine bessere Welt eingehen werde. DaS Kind ging jedoch nicht in's Wasser. Am Sonntage (13. Oktober) schrieb Frau Fick eine Anzahl Briefe, die sie in ihrer Wohnung hinterließ und mit ihrem Mädchennamen Lena C. Brand unter- zeichnete. In einem der Schreiben gab sie den Namen des LeichenbeftatterS an, der sie begraben sollte, uvd traf Verfü gungen über ihre bewegliche Habe. Am Abende ging sie mit ihren beiden Kindern auS. küßte das - älterk Mädchen naq emer Weile und sandte es zu seinem Vater zurück. Zwei Tage später fand man die Leichen der Frau und deS jün geren KindeS in dem bei Bridgevort votbeifließenden Flusse. Die im Agricultur - De partement eingelaufenen Berichte bezüg lich der Baummoll-Ernte lassen ersihen. daß in Folge der in Anbau genommenen größern Bodenfläche die heurige Ernte et-v t fünf Millionen Ballen Baumwolle ergeben dürste. Man sieht hieraus, daß die diesjährige Ernte der ausgezeichne ten Ernte vom Jihre 1870 völlig gleich kommt und die aller dazwischenliegenden Jahre wüt hinter sich zurückläßt. Der östliche Theil deS mit Baumwolle ange pflanzten Areals wurde allerdings von Stürmen heimgesucht, welche stellenweise chaden anrichteten. In Texas ., ote Ernte dagegen brillant ausgefallene In manchen Eountics toll der Ettraz 1 Ballen per Acker sein. Den Transport der Baumwolle haben freilich die gegen das Gelbe Fieber verhängten Quaran taine-Maßregeln beträchtlich gehindert. Allein hoffentlich wird der erste Frost hier Aenderung schaffen, und alsdann der Baumwollhandcl und daS Geschäft mit dem Süden überhaupt rasch wieder aufblühn. Dem Oberlieutenant Ben ner von der Bundesarmee, welcher aus seinem freiwillig bezegenen Posten der Gefahr, dem nach dem Süden gesandten Hülfsboote Chambers" dem gelben Fieser erlegen ist, widmet ein eh?mali ges Ribellenblatt in Vicksburg den fol genden warm empfundenen Nachruf: Als Soleat der Sterne und Streifen schlug einst Benner sein Leben in die Schatze gegen den starken streitbaren Süden. Kürzlich aber ist er wieder nach rem Süden gekommen als ein Streiter für die leidende Menschheit, um voll Güte und Liebe den Kranken und Ster- benden Trost und Hülfe zu spenden, und nun ist er gestorben für dasselbe Volk, gegen das er, als cs stark war, im Glauben an das gute Recht des Nordens feine starke Hand erhob, und dem er, als es schwach und g beugt war, die fanfte Hand der Liebe reichte. Weder die Ad mahnanaen von Freunden noch d e Thränen seiner Gatt'N und feiner an dern Lieben rermochten mn voa diesem Liebeswerke abzuhalten. Nur ein Ober- lieutenant auf Erden, hat er im Himmel durch seine ausopftrnde Menschenliebe und seinen schlichten Heldenmuth den Vorrang vor den glänzenden Helden, d.e in ihrem Flitterstaat und Ordens- schmuck über die rauhen Schlachtfelder un? durch die Prachnäle der Erde dahin schritten. Der verwlttweten Gattin, welche zu Atlanta im untröstlichem Leid die Hände ringt, möchten wir sagen, daß ein dankbares Volk seine thränen mit den ihrigen vermischt. Ten zwei ilei nen Waisen, die nie mehr sich der hülse reichen Gegenwart tud des edlen Bei p?els ihres Bakers erfreurn werden, sagen wir: Der üden mit fctncm wui den, aber edlen Herzen wird euch nickt verqessen. sondein es wird ihm eine heilige Pflicht s,in, mit einer Liebe für euch zu sorgen, die so tief ist wie der schmerz, den dcr Suden über den Tod eurrs Vaters empfindet Euer stolzestes Elbe jedoch wird stets darin bcsteben. daß ihr d:e Nachkommen Benner's seid." der Aerzte Bieter Hugo von seiner Fc- milie nach Guernsey gebracht ist. Ft garo' erzählt einige Züge, die aller d.nzS befürchten lassen, daß ver Größen mahn, an welchem der berühmte Dichter schon lange gekrankt hat, bis zn einem Grade gediehen ist, der eine Störung feines geistigen Gleichgewichts wahr scheinlich macht. Neulich schon, aus dem Congresse über das Eigenthumsrecht, setzte er die Anwesenden durch, seine Heftigkeit in Erstaunen. Ein Mitglied hatte sich erlaubt, anderer Meinung als Victor Hugo zu sein, worauf dies-r auf fuhr: .Ich kann nicht gestatten, daß man spricht, nachdem ich gesprochen habe, ich kann nicht gestatten, daß man fich die Freiheit nimmt, andere Beschlüsse als die meinigen anzunehmen." Der Aus druck, den Victor Hugo bei diesen Wor ten annahm, gab schon damals zu der Vermuthung Veranlassung, daß den Aeußerungen eine anormale Ursache zu Grunde liegki ' ' Der alte, kranke Garibaldi beunruhigt die Regierung von Italien nicht wenig, sie glaubt, er arbeite aus! Europäische Vopnachrtate. einen Krieg gegen Oesterreich hin und SZttSZüttViZÄeS. JnAscoli-Piceno in Iren stürzte in Folge eines heftigen Erd- stoßes das Haupliheatec der Stadt zu sammen, wobu nicht wenige Menschen leben ve:lorrn qnzin. n der Berl. Freien Presse" unc r:n Vorwärts machen In Letter ver Socialoemckratie öffentlich bekannt. daß die Allgemeine Deutsche- Associa-tions-Buchdrnckerei zu Berlin. (Einge- tragene Genossenschaft) eine auß?rordent liche Generalversammlung am Sonntag den 3. Nov. abHalt. Auf der Tages ordnung steht: Antrag des Vorstandes auf Liqntdatio.l des Geschäfts. Von I it l e s Simon soll in den nächste Taaen ein zweiländiaes Werk unter dem Titel: Le Gouverne ment de M Thiers (Die Regierung des Herrn Thiers) erscheinen, welches eine Gc chlchre der Erelgnine vom S Februar 1871 bis zum 24. Mai 1873 liefern und mehre c bisher unverösfeüt- lichte Briefe des verstorbenen Präsiden ten enthalten soll. Hut Behandlung pollti scher Gegangener in Deutschland liegen heute zwei interessante Beispiele vor. Die sozialdemokratlscve Wests. Freie Presse" (Dortmund) schreibt: ,,U:,sece Genomen, die Reeakteure Onerinznn un) Kühl, sind bei ihrem Transporte nach Hamm bez. Münster mt anderen Ge fanenen wie gemeine Verbrecher mit Ketten aneinander geschlossen worden." Wir lesen ferner im Vorwärts": Partelgcnosie Erunewald zu Altenburg ist am Montag früh. zusammeneschlo,s- sen mit einem Betrug r, in die Strasan 'talt nach öJcbtershanien transpoltirt worden. Das Studium der Medizin ist in ganz Europa in f'leter Zunahme begriffen, und der Besuch der einzelnen Universitäten Seitens der hierbei in Be tracht kommenden Siudir.ndcn von man nigfachem Interesse. Von cen Univ ri täten, auf welchen in deutscher Sprach? gelehrt wird, zählten im eben abgelaufe nen Sommerhaldjahr die meisten Wien, nämlich G"8; es folgen W.irzdurg mit 457. München Mit 450. Torvat Mit 387. Berlin (ohne die, welche die militärifche Laufbahn einschlagen) mit 346, Leipzig Mit 335, Gccifswalo mit 233, Zürich mit 184, Freiburg mit 11, Breslau mit 178, Straßburg mit 168, Tübünacn mit 164, Graz mit 161, Bonn mt 154, Bern mit 137, Königsberg rmt 135, Er langen mit 103. Heidellierz mit 1(,3, Kiel mit 92, Jena mit 87, Basel mit 70, Rostock mit 39. Unte.' den hier aufge führten medicinischen F-cultäten nii.zmt Berlin die fünfte. Bonn die vierzehnte Stelle ein. Berliner Blätter melden halbamtlich: Socialdemokratische und fortschrittliche Blätter glauben als den preußischen Prinzen, welcher nach Be- d ls Aeußerungen Lassalle beim Fürsten Bismarck eingeführt habe, den verstor- denen Prinzen Friedrich bezeichnen zu dürfen und zwar unter Berufung auf emen Brief Lassalles aus dem Jahre 1843, aus welchem hervorgeht, daß Prinz Friedrich damals Lassalle gekannt habe. ES liegt auf der Hand, wie rnv wahrscheinlich die Behauptung ist. daß jene sehr weit zurückliegende Bekannt schaft des Pr nzen mit Lssalle auch nach des Letzteren Auftreten als sozialistiscker Agitator fortgedauert haben soll. Die Sache erledigt sich aber mit Ausschluß jedes Zweifels dadurch, daß der Prinz rm Julr 1863 starb, nachdem er schon geraume Zeit schwer leidend ohne jede Beziehung zur Außenwelt gewesen war. Von ihm konnte also eine Empfehlung Lassalle's an den Minister Bismarck Ende 1862 oder 1863 Nicht ausgehen. Nach dem Figaro ist Vic tor Hugo körperlich und geistig krank. In Folge einer Kaltwasserkur war ein bedenklicher Blutandrana nach dem Kovfe bei ihm eingetreten, so daß aufAnrathen fürchtet seinen gewaltigen Einfluß auf das italienische Volk. Garibaldi beab sichtigt, den Winter in Ligurien zuzu bringen, weil die Winde von Caprera sein rheumatisches Leiden fördern. In Wirklichkeit, so fürchtet man ,n Rom, kommt er nur in der Absicht aus den Conlinent, um die Schützenbewegung zu leiten. Dieser Jntentwn wird aber der Minister Zarnardelli dadurch entgegen- wirken, daß er einen Sejetzentwurf tu der Kammer einzubringen leabstchttgt, welcher die aesedliche Regelung des Schützenwesens in Italien zum Zwcck hat. Die Riaierung. auch von Rück sichten aus die Nachbarmächte geleitet will wcht, daß die Schützenbemegung ein Werkzeug in den Händen Garibaloi'icher Elemente werde. Die Polizei in Rom hat wenn das W. Fremdenblatt gut unter richtet ist, kürzlich einen interessanten Farig gemacht. In einem prächtigen Hause in der Lia Flaminia entdeckte sie eine wohlarganisirte Dtebsgesellschast, der mehrere ancesehene Buraer dcr ewt gen Stadt angehörten. Die Gefellschaf hatte ihren eigenen Verwaltungsrath dann zwei Directoren, vier Vlce-Direc toren und einen Cassirer. Der Ver waltunqsrath berieth über die auszufüh renden Einbruch?, Diedstähle tc. Alles wurde g-uau zu Protokoll gegeben. Das jährliche Gehalt eines Direktors betrug 12 000 Lire. Ten Vorsitz un Vermal tungsrathe führte immer das älteste Mitglied desselben. Zar Verfügung cer Direktion standen n dem Hause zwei Karossen und vier Pferde. Zum Abrichten ihrer rangen Mitglieder hielt sich die Gesellschaft einen eigenen In siructor und an ihre kranken und alten Mitglieder verabreichte sie regelmäßiae Unterstützungen. Die französischeRegierung hält die Zeit wieder einmal sür günstig, um die Augen auf die Colonisirunq Al- giers zu lenken. Das Amtsblatt bringt ein langes Deeret über Landesben?'.lli aungen. Nach diesin Anordnungen zer, faäen die Länd.reicn im ersten Gürtel rmer Bevölkerung in Dorf- und Maierei Lole. deren Marimum für jene 40. kür dies: 200 ha beträgt. Diese Lose kon nen vo,n (Seneralaouverneur, von den Präfectcn und vom commandtrenden General einer Division an Franzosen, naturallsir.e oder um Naturalistrung eingekommene Europäer unentgeltlich vergeben werden, wnn sie die nöthigen t a - Bürgschaften, uoer welche dte Behörden zu entscheiden yaven, uno ein Kapital von lSOFrcs. für den Hetäre Mater- eiland aufweisen können. Die Colonistcn müssen fünf Jahre wirklich und thätig auf dem geschenkten Grund und Boden wohnen und crha'ten erst nach dieser Frist daS endgültige Eigentumsrecht, önnen es indessen schon nach drei Iah ren bekommen, wenn sie nachweisen, daß ie 10 ) Frcs. auf jeden Hektare zur Ver besserung verwandt haben. Die ge schenkten Grundstücke sind zehn Jahre rei von Abgaben, können aber nur bei Aufnahme v?n jkapüal, daS zu Zer- dcsscrungen der Aecker dient, verpfändet werden. Hadschi Loja befindet sich schwerkrank, ganz bülflos, ohne Srzt liehen Beistand auf einm in der Gujila- WMrt?rtrt Iitfi-tflriSnrt flstjotorfin? nä SW. rntiuiu .vitv.ii w v vbv . y S?jertsch:tsch. Dort wurde der wilde Häuptlinz von einer vom Oberlieutenant Stipetic commandirten Patrouille des Jnfanterte-Regiments Erzherzog Joseph gefunden. Er ist vor dem Kriegsgericht, welchem der Oberst Auditor Bunan prä stdirt, bereits verhört worden. Ueber seine Gefangennahme wU'de von Seiten des Armeecommandanten Philippovich an den Kaiser von Oesterreich telegrapyi sche Meldung erstattet. Mit derselben war gleichzeitig die Anfrage verbuf dcn, welcher Art gegen den gefanzenen In surgentenführer vorgegangen werden soll. Von Seiten der kaiserlichen Mili tärkanzlei soll gle chfalls telegraphisch ö!e Antmvlt ertheilt worden sein, daß man der MiNtärjustiz ihren Lauf lassen mög?. Während ein österreichisches Blatt nun meint, daß Hadschi Lojz, woiern ihm nicht nachgewies n werde, daß er Befehle zur Ni.dermetzelung wehrloser Gefangenen ertheilt habe, als Kriegsge fangener behandelt werden müsse, siegt, cm anderes diesen Räuber besserer Art" am Galgen seine Laufbahn beschließen. Nach der bisherigen österreichischen Ge pflozcnhcit düifte das letztere Recht be hallen. Bei der geringen Vedeu tunq wird aus Koppenhaaen unterm 2. Oktober geschrieben zn wekcker in der Jeptzeit unsere Flotte herabgcsun ken ist. hat sich das Torpedowksen. wel- ches bei der Vertheidigung unserer Kü sten eine Hauptrolle zu spielen bestimmt ist, einer um so gi ößern Berücksichtigung bei uns zu erfreuen gehabt. W-r haben ein rech, anfeynlicr.es Torpedomaterial und es werden umfassende Versuche und un? Uebungen sowohl m Dänemark al lein als auch zusammen mit Schweden und Norwegen vorgenommen. Ggcn- warttg nnden Uebungen auf der kopen- hagener Rhede statt und wird U.A. auch mit Stoßminen, die mit Scdießbauir wolle gefüllt sind, experimentiet. Ge stern ereignete sich dabei ein großes Un glück. Die fechs Fahrzeuge, welche an der Uebung Theil ncbmen sollten, lagen auf einem Punkt zusammen und ein Torpedobot von Samuel White's Con struction trug die Stoßmine aus einer Stange vor dem Bug. Die Mine sollte während der Uebung durch einen elektri schen Apparat entzündet, vor der Ab kahrt sollte der Gang desselben noch ae- prüft werden. Es muß dabei nicht die gehörige Vorsicht angewandt worden sein, denn plötzlich explodirte der Tor pedo mit ganz entsetzlicher Wirkung. Sämmtliche Bote wurden mehr oder minder stark beschädigt und zwei dersel ben nur durch die wasserdichten Abtbei lungen, mit denen sie versehen waren, vor dem Untergehen bewahrt. Drei zehn Menschen wurden verletzt, einige von ihnen sehr schwer, wenn auch nicht gerade lebensgefährlich. Die G bäude, welche in der Nähe aus dem Strande liegen, wurden zum Theil stzrk beschä digt, e n durch Latten gestütztes Plan- kenwerk war wie weggefegt. Und dies ft vkisnMatt ob dkuttcken Leitungen ,usam - - mengestellt.) ! Provinz Ostpreußen. Gumbinnen, 3. October. In Pus pern - ist heute früh Gustav v. Deutsch gestorben. Die Danz Ztg.," deren Redaction er in den Iah ren 187677 angehört hat, schreibt über ihn : G. v. Deutsch war im Jahre 1825 in Graventhin (Kreis Pr. Eylau) geboren, studirte in Königsberg und Heidelberg Jura und war dann alk Re serendar bei dem Ostpreußischen Tribu nal beschäftigt. Die Manteuffelsche Re action veranlaßte ihn, aus die Staats laufbahn zu verzichten und nach den Vereinigten Staaten' von Amerika aus zuwandern. Dort studirte er daS eng lifch-amerikanifche Recht und prakticirte dann ach bestandener Staatsprüfung als Advocat in mehreren Städten der Union. An dem Secessionskrieg nahm er als Oberftleutenant in einem Caal lerie-Regiment der Nordstaaten Theil. Die an diesem Feldzuge erduldeten Strapazen haben wohl den Grund zu dem jahrelangen Leiden gelegt, das ihn veranlaßte, 187 nach Europa zuruclzu kehren, um von demselben Heilung zu suchen, und dem er jetzt erlegen ist. Er lebte bis zu seiner Uebersiedelung nach Danzig in Königsberg. Von Danzig verlegte er, in der Hoffnung, durch das günstig' re Klima Erleichterung zu sin den. seinen Wohnsitz nach Trieft. Da die e Hoffnung sich nicht erfüllte, kekrle er diesen Sommer in seine Heimaths Provinz zurück. Provinz Posen. Posen. 7. Oct. AuS Strzelno wird der Post" vom 8. d. Mts. telegraphisch gemeldet: Gestern, am Versöhnungsfefte der Juden, stürzte die Decke der Syna goge ein. Mehrere Personen find stark verwundet, andere erhielten leichte Ver letznngen. ProvinzPommern. Greifswaldt. den S. Oct. Durch Be schluß des Königlichen Appelleationsge richtS Hierselbst ist der Lehrer Ebrcnfncd zu iLUtzrom-Wlcci wegen oes an ,ei ner Ehefrau im Frühjahr d. I. angeblich verübten Giftmordes definitiv in den Anklagestand versetzt worden. Provinz Schlesien. Ratibor. 6. Oclober. Der .Ob, Anz " veröffentlicht heute folgende Mit theilung: Wir meldeten gestern die Auf- findung der Leiche des Gendarmen Sper- lich auf d.r Dorfstratze rn Deutfcö-Kra ivam. bemerkend, daß eine unnatürliche Todesart icht anzunehmen wäre. Lei der hat die gestern erfolgte Section der Leiche ein furchtbares Verbrechen ergeben. Sperlich ist tn der Nacht vom 2 zum 3. d. IV. auf der Dorsztrage von Teutfch-Kra rarn. ungefähr 15 Schritte vom Holu bet'jchen Gasthause, erschlagen worden. Für diese Annahmen sprechen 6 Wunden im Gencht. von denen eine minretartige über dem Auge die Zertrümmerung des ganzen Hirnfchadels ergab und allein hinreichte, den Tod herbeiznführen. Außerdem fand sich eine Wunde am .vtitcrkopf vor. Der Uebe?sall auf den Gendarmen muß von zmer PerZonen ausgeführt worden sein, von denen eine ie Schlage mit einer Art, die andere mit einem Knüttel geführt bat. So weit sich bis jetzt hat feststellen lassen, ist ein Vorfall Mit der verbrecherischen That in Zusammenhang zu bringen, der sich am Abend des Z. o. wt. tm H.'fchen Wtrthshause tn Deutsch Krawarn eretg tete. Der Wirth hatte eine Persönlich eit wegen Ruhestörung aus dem Hause gewiesen, worüber der hinzukommende Gendarm seine Zustimmung ausdruckte, Provinz Brandenburg. Forst. 3. Oct. Gestern Abend in der zehnten stunde siel tn der Restauration der Wittwe H. hierselbst ein Mann rn den besten Lebcnsiahren der Rachelust eines Messerhelden zum Opfer. Der Getödtete, Rollkutscher und feit G Iah rrn beim Spediteur Hammer in Dienst, verhratdet und Vater von 2 Kindern hatte einen geringfügigen Wortwechfe mit einem Arbeiter. Der Letztere wurde m Gemeinschaft mit einem Fuhrwerks besitzer wegea Trunkenheit und Streit tust aus dem Lokal verwiesen: wenige Minuten darauf verließ auch der Roll alscher das Gastzimmer und erhielt au dem Hausflur von dem Arbeiter einen Messerstich mitten ins Herz. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Verbre cher ist z,var flüchtig, dürfte abcr der seiner harrenden Strafe schwerlich ent geben. Brandenburg. 1. Oct. Unter den Lehrern von Liebenwalde und Umze gend herrscht gegenwärtig große Reg- amkeit, um am 8. d. Mts. das 50iah r:gz Ltmlöiuvitaum ccs wurvtgen uno verdienstvollen Eollegen Kulicke feierlich zu bcaeden. Obgleich der Jubilar ta liche Feierlichkeit und Auszeichnung des Taaes adgeletznt hat. lauen eS sich die hrer dennoch mcht nehmen, den Tag recht festlich zu gestalten. Berlin, 7. Oct. Am ersten Sonntag jeden Monats ist der Eintrittspreis in en Zoologischen Karten auf 25 Pfg cmäßigt. Er war auch gestern mcht erdöht, obgleich die Nubier noch immer dort zu sehen sind. Die Folge war eine wahre Völkerwanderung nach dem Zoo cgischen Garten, der gestern vonL2.000 Personen besucht wurde. Ein ähnlicher Zndrang fand selbst an jenemTage nicht statt, wo dtt Mitglieder des Eongresses d'.n Zoologischen Garten besuchten. In dessen ning Alles ruhig und ordentlich zu. Em Künstlerstern ersten Ranges. der Jahrelang ruhmvoll über unserem Opernhzufe czealanzt. in erloschen: am Abend des 5 October starb in der Was serheilanstalt Göcberödorf in Schlesien, wo sie Genesung von ihren Leiden ge sucht, Frau ouizs äanter W i p p e r n , königliche Kammer sängerin. Etnst der Liebling der Berliner und fast ebenso hoch ge chatzt wte d.e unvergeßliche Paulme Lucca, hatte die Künstlerin das Unglück, auf einer Gastspielreise nach Königsberg nch eine Eikalmng zuzuziehen, deren Folgen sie niemals ganz überwand. ProvinzSachsen. Magdeburg, S. Oct. Die social demokratische Genossenschafisbuchhard- lung hat sich genöthigt gesehen, aus Er vffnung des Concurfes anzutragen. West fallen. Muniter. den 2. Oct. Gestern sind zwei Priester und ein Tiacon, welche ihr FreiwlUlgen-Jayr beim Militär abdie nen mußten, entlassen worden; gleichzei tig sind wieder vier Priester als Solda- ten eingetreten. Hagen, 4. Oct. Die B.-M. R schreibt: .Ein junges Mädchen von fünf fahren in der benachbarten Oege spielte mit einer Bohae, nahm dieselbe schließ lich in den Mund, verschluckte sie und war in Felge Erstickens trotz aler ange wandten Mittel in 10 Minuten eine Leiche.- Münster, ö. Oct. Der Wests. Merkur schreibt: In verschiedenen Gaftwirth. schaften unferer Stadt, findet sich ein, wie eS fcheint, von entlassenen Ein jährigFreiwilligen der Artillerie ver. faßteS lithographirteS Circular, welches über angebliche Mißhandlungen singt, die den Einjährigen namentlich von zei Sergeanten zu Theil geworden seien. alles war die Wirkung von nur 25 Pfd. Von gebrauchten Bezeichnungen wird Scbiekbaumrvolle. Ids itefiTtrfn Rn,,,,, nikr-n w -w M ' - f(Mf V 's VM Vt .Lumpevunde", HaÄuuken- ' und .CchwelNdnde'' namhaft gemacht; fzst ein ?edtt Rekrut sn geohrfeigt und niZ;t selten seien Statt mit dem Säbel rn-ß. handelt und d-""lten geschlagen, daß das Blut hervrTrqm. . JnewcA Falle habe der mchhanöelt anonler sogar, vier Wochen im Lazcr'lh zu bringen müssen.- Sodann wird me ganze Liste einjähriger und dreijähriges Freiwilliger angeführt, welche angeblich im Stande - sem sollen, diese JUci, fachen eidlich zu bekräftigen. Bei der Aukreauna. welche die Sacke in imsr Bürgerschaft hervorruft, ist wohl nicht zu zweifeln, daß die Militärbehörde eine sorgfältige Untersuchung anstellen wird., um diese Thatsachen - in das richtige r i n r v i, v v r . i5icpi zu ieuuii uno cnyocoer oieie er aeanten oder ihre Verleumder iu le strafen.- . . : ,-- ' f!?filtttnrntiinx . ' 7 - - T - O- Linz, 4. Oct. Mit der Vorlese haben rnsere Winzer seit gestern begonncn. DaS Erträgniß bildet, laut der Rhein, u. Wied'Ztg.", waS die Qualität anbe langt, ein besriedigendeS (in den meisten Lagen rechnet man auf einen guten Mit telmein). Quantitativ genommen ist daS Erträgniß ein wenig zusriedenstel fco 5?pnifr3f(e in Nerbinduna mtk RohsSulniß und Wurm haben allzu sehx gewirthkchaftet. ' Düsseldorf, 8. Oct. Hier konnten von einunddreißig jungen Leute, die sich zum Examen für den einjährig sreu willigen Militärdienst gemeldet hatten, nur vier zum mündlichen Examen zuge lassen werden, und von diesen vier de standen drei. Das dürste, bemerkt die Mbf.Ztg. wohl daS schlechteste der schlechten Resultate sei?, welche wir bis her zu verzeichnen hatten. Wesel, 4. Oct. Ein früherer Olficier eines hiesigcnJnfanterieregimkntS, Lieu tenant Soenke, ist der Cref. Zkg." zu folge im Görlitzer Walde im Pistolen duell, welches er mit einem Krieqskam? radcn hatte, erschossen worden. DieNach richt hat hier um so größereTbeilnhme gefunden, als der Gefallene bei seine hier noch dienenden Kameraden sehr be liebt war. Trier. 4. Oct. Eine mysteriöse Ver- giftungs Affaire bildet, so schrndt die ,Tr. Ztg.-, seit gestern Mittag den Ge k.enstand des Startgespraches, dezw. der polizeilichen, ärztlichen und gerichtlichen Untersuchung. Der Photograph Paul F., ca. 25 Jahre alt, zult tzt in Condition zu Köln, traf vorgestern in Gesellschaft eines Mädchens, anscheinend 17 bis 18 Jahre, ebenfalls aus Köln, hier ein und übernachtete mit seiner' Reisegefährtin in einem hiesigen Gasthause. Gestern Vormittag kam er dann in höchst er regtem Zustande zu einem seiner Be kannten und erklärte diesem auf die Frage nach dcr Ursache seiner Aas regung, er und das Mädchen hätten sich in verwichener Nacht gleichzeitig ver giften wollen. Auf die weittre Frage, wo denn das Mädchcn fei, erwiderte er: Das ist todt! Bei ihm hat da Mittel gewirkt, bei mir leider nicht genug. Ich habe nur starke Leibschmerzen Beide hatten, wie er sagte, das schnell tödtlich wirkende Cyankali, welches in der Photo graphie verwendet wird, in ausgelöstem Zustande genommen. Die Sache wurde auf dem Polizeiamte angezeigt, und bei der unverzüglich vorgenommenen Re cherche fand man das Mädchen todt im Bette liegend. F. wurde zur Heilung ins Hospital gebracht, wo ihm aber der Arzt, Hr. Dr. Weis, bei der näheren Untersuchung erklärt haben soll, daß er lF.) gar kein Gift genommen habe. Der ( U s lnm i n i f r. A ( h ivltl-fät ltMrt nX JC-IUICI IfUltC VUiUU Ut-llUfV4 UilV tu Jufliz-ArresthauS abgeführt Hessen-Nassau. Wiesbaden, 4. Okt. In Beziehung? auf die Versicherung der Fabrikarbeiter gegen Unfälle seitens der Fabrikbesitzer besteht rn dem Regierungsbezirk WieS baden eine löbliche Einrichtung, welche eine allgemeine Verbreitung vervient Es werden fast allgemein von den Fabri kanten ihre Arbeiter nicht nur ggen Un.' fälle versichert, welche den Fabrikherrtk gefetzlich (nach dem Haftpflichtgesetz) zum Schadenersatz verpflichten, sondern über Haupt gegen alle Unfälle. Nach den Uebersichten einer im Regierungsbezirk Wiesbaden sebr benutzten Versichern gj dank pro 1877 haben etwa 73 Procent der bei ihr gegen haftpflichtige Unfälle versicherten Arbeitgeber ihre Arbeiter gegen alle Unfälle versichert. Es sind in dem gedachten Regierungsbezirk von die ser Versicherungsbank während des vorp gen Jahres außer 30 Unfällen, für welche auf Grund des Haftpflichkgefetzes eine Entschädigung erfolgt ist, in weite ren 132 Unfällen Entschädigungen ge zahlt worden, so diß nur in 31 Fällen, in denen eine Vrsich 'rung nur gegen haftpflichtige Unfälle abgeschlossen wor den, der Unfall aber en nicht haftpflich tiger wir, keinerlei Entschädigung einge treten ist. Frankfurt, 4. October. Auf dem Stadtamt kam gestern der unerhörte Fall vor, daß Jsracliten, die für e'ne Verstorbenen 11 Monate hng das vor geschriebene Gebet (Kadosch) des TagS zweimal verrichteten, den Lohn dafür m einer ansehnlichen Summe einklaatea. In der detaillirten zkechnung ist jedes Gebot mit 20 Pfenn'ge angcfctzt. Schlesivig-Holstein. Jtzehoe, 7. Octo'ier. Von den Fünflingen deS Schuhmach? K ay in Lägerdorf sind bereits vier gestor ben, und man darf annehmen, daß auch daS letzte kleine Geschöpf seine Geschwi ster nicht lange überleben wird. Die Kaiserin hat dem reich gesegnete Vater 50 3Jc. aefchickt: von privater Seite stie ßen die Geldgaben reichlich. Die Mut ter ist wohlauf. Hannover. Norderney. 2. Oct. Leute Morgen strandete am Nordstrande, etwa 20 Minuten östlich der Georgshöhe, eine holländische Tjalk, Eavt. Koops, mit einer Ladung Gypsstein von Bornholm nach Brüssel bestimmt. An Bord deS Schiffes befanden sich außer Eapitän und Steuermann die Frau des Erstere mit drn Kindern von 4. 3 und II Iah ren. Der Capitan sät die Seinen, ohne helfen zu können. 'in dem Meere erhin kcn; bei einem Ncktungsversch, den er machte, gerieth er selbst in Gefuhr und wurde nur mit größter Mühe an den Strand gebracht. Wittlnaen. 2. Oktober. E,ne schau dererregende Mordthat setzt unsere ganze Gegend in die größte Auflegung. Die Schneiderin Frau Röver von hier. welche am Montag den hankensbüt'eler Markt befuchte, ist auf dem Rückwege, in dem Gehölze zwischen Jfendazen und Glüfingen, von Mörderhand erdrosselt worden. Allem Anschein nach hat zmi chen dem Mörder und der Ermordeten ein heftiger Kampf stattgefunven. I ver Nahe ver eiche faiiv man aus ve Sacken der Ermordeten ksSaarflechte, Hut, Korb, zerrissener Kopfputz) eine alte graue Mütze, ein Tafchentuch mit Brot stücken, zwei Riemen und einen Brief, aus welchem hervorgeht, daß der Thäter ein Müllergeselle ist.. ..',. Hannover. 7. DcL Eine uneramct' iifi Vn islna sick laut ablast am Donnerstaa Abend wischen 11 und - I a lAui uu wtfc uiviuuiuni uv w- . , ancyeineno angerrunrener ?sizier w- i pelte eine Dame an. die am Arm,: ihrkS OAemnhli hS SKienea. tnm VII CCC ! t Gatte sich dieses energisch verbcit, zos ' l