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gcrmmzncr Völksblatt. Qevrüver Graf, Herausgeber. Kriegsvexkufte. Zwanzig Jahre sind seit dem Schlüsse des amerikanischen Bürgerkrieges ver flössen, und jetzt erst ist ein Versuch ge macht morden, wenigstens auf der Unionsseite die Todesfälle zu zählen Am 2. Juni 1834 beauftragte General Adjutant Drum Herrn I. W. Kirkley, einen erfahrenen Statistiker im Heeres dienfte, mit der Feststellung dieser Ver lusiliste. Kirkley unterzog sich mlt 10 Gehilfen der ihm zugewiesenen Aufgabe und durchforschte alle ihm zur Verfügung stehenden öffentlichen Schriftstücke mit solcher Sorgfalt, daß er die genaueste Tabelle aufstellen konnte, die bis jetzt noch erschienen ist. Die Tabelle meist 9,853 Todesfälle unter den Dfsizieren und 349,313 unter den Soldaten des Bundesbeeres auf. zu: sammen also 359,496. Für die regel maßigen Truppen umfaßt sie den Zeit räum vom 15. April 1861 bis zum 1. August i865, für einen Theil der Frei willigen dagegen den Zeitraum bis zur '.'iusmusterung derselben, die in einzelnen Fällen viel später erfolgte. Nachdem nämlich die Rebellen besiegt worden wa ren, konnte das Bundesheer doch noch nicht aufgelöst werden, weil die Ver. Staaten entschlossen waren, die Franzo sen, die sich während des Krieges in Merico festgesetzt hatten, wieder zu ver treiben. Das letzte weiße Freiwilligen Regiment wurde erst am I . November 1807, und das letzte farbige Regiment gar erst am 20. Dezember 167 ausge mustert. Trotz aller Sorgfalt ist die Tabelle noch immer nicht vollständig. (?3 fehlen die Todtenlisten aus einigen der größten südlichen Gefängnisse, in denen Bundes soldaten gefangen gehalten wurden. Die Register aus den Gefängnissen zu Ameri cuö, Atlanta, August, Charleston, Lnnchburg, Macon, Marietta, Mobile, Äcontgomery, Savannah, Shreveport und Tyler waren nicht zu erlangen, und gerade in diesen starben sehr viele Ge fangen?. Aus den Gefängnissen von tsahamba, Columbia, Florence, Millan und Salisburn liegen wenigstens unvoll ständige Berichte vor. Um nun die Zahl der in jenen Gefängnissen gestorbenen Unionssoldaten wenigstens einigermaßen festzustellen, sind die Gräber gezählt worden, aber dadurch erhielt man nur eine schwache Handhabe. Die llonsö beiiiAen warfen nämlich sehr häusig drei odervier Leichen in ein Grab. Bei alledem sind nahezu 30,000 Todesfälle in den südlichen Gefängnissen festgestellt worden, was sicherlich eine ganz schaurige Verlustliste ist. Auf die Cinzelnheiten der Kirkley'schen Tabelle eingehend, gelangt man zu fol gendeu allgemeinen Ergebnissen: G.ödtet oder an Wunden ge: starben '.. 110,038 An Krankheit gestorben 224,52 Ertrunken 4,044 Andere Verunglückungen 4,113 Ermordet ' 4 In der Gefangenschaft getödtet l'o Selbstmorde 391 Hingerichtet 07 Vom Feinde hingerichtet 4 Am Hitzschlag gestorben 313 Andere bekannte Gründe 2,034 Unbekannte Gründe 12,121 Zusammen 359.49 Auf der Rebellenseite sind die Verluste wahrscheinlich nicht geringer gewesen, fodaß der Bürgerkrieg wohl 750,000 Menschenleben gekostet hat. Dazu kom men dann noch die zahlreichen Vcrwun dir'gen und Vcrkrüppclungcn und die vvfim unheilbaren Krankheiten, zu denen bete Hrund während des Fcldzuges gelegt wu i. Die Erhaltung der Union hat in'.. ' That schreckliche Opfer gekostet, NF es ist kein Wunder, daß die Folgen des Krieges noch immer nicht gänzlich überwunden sind. 'Porsichts - Wlakrcgeln gegen an steckende Krankheiten. Von allen Seiten werden wir gegen wärtig durch ansteckende Krankheiten und bösartige keuchen bedroht. In den Golfhäfen befürchtet man die Einschlep pung des gelben Fiebers und in der -Icähe von New-rleans sind schon ver: dachtige Todesfälle vorgekommen ; in Meriko, einigen Häfen von (fentral Amerika und in Wcstindien wüthete die entsetzliche Seuche aus Asien in der bös artigsten Weise. Mehrere aus Europa eingctroffene Emigrantcnschiffe hatten Blattcrnkranke an Bord und die Seuche ist durch Ein wandcrer in'S Innere verschleppt wor den, so daß die Bettern vor einigen Ta gen in Eleveland auftraten. Dabei ist große Gefahr vorhanden, daß wir auch die Eholcra auf den Hals bekommen. Aus Valencia, Spanien, wo die Seuche seit geraumer Zeit wüthete, ist das Schiss Jupiter" nach dem Hafen von Baltimore abgegangen und bereits feit mehreren Tagen fällig ; ein anderes Fahrzeug mit Cholera an Bord traf vor einigen Tagen am Delawarc-Breakwatcr ein, und auch in einem Hafen der briri fchcn atlantischen Provinzen ist ein ver dächtiges Fahrzeug eingelaufen. Es ist deshalb kein Wunder, daß die Gesund-hcits-Vehörden aller Orten große Rüh rigkeit zeigen. Auf der von den Sani tälö - Beamten der Häfen New ?1ork, Philadelpbia, Boston, Baltimore, Brook lyn und Nem-Haven abgehaltenen Eon fercnz in Nem-Pork hat man sich auf folgende Quarantäne - Regulationcn zur Verhütung derEinfchlexpung der Eholera und anderer Krankheiten geeinigt: DaS Marimum der Ansteckungsperiode bei asiatischer Eholera kann für Ouaran-täne-Zmecke auf acht Tage veranschlagt werden, und wenn ein Krankheitsfall auf einem Fahrzeuge auf der Hierher reife erfolgt, fo soll die Quarantäne zur Beobachtung von Personen sich auf acht Tage von dem letzten Tage der möglichen Anttcckungsgcfahr an erstrecken. Für die Ausräucherung geschlossener Räume können schmcflig-saure Gase em pfohlcn und es mögen 2 bis 3 Pfund Schwefel für je 1000 Kubikfnß Raum verbrannt werden. Zur Desinsizirung von Gepäck oder ähnlichen Gegenständen sind frischer Chlorkalk, Ouecksilbcr -Sublimat oder trockene Hitze von 230 Grad Fahrcnhcit mit Erfolg anzuwenden. Mit Rücksicht auf die Gefahr anderer Ansteckuug und ebenso der durch die Cholera drohenden sollten sämmtliche nach diesem Lande importirte Lumpen entweder an dem Abgangsorte oder nach ihrem Eintreffen hier desinsizirt werden. Wenn das Dcsinsiziren der Lumpen im Auslande vorgenommen wird, so soll darauf bestanden werden, daß dieselben nicht weniger als 30 Minuten lang ge kocht und vor dem Packen wieder getrock net oder mindestens 8 Minuten läng mit überheiztem Dampf derart behandelt werden, daß sie einer Hitze von 212 Grad Fahrenheit oder darüber ausgesetzt sind. Dieses beugt jedoch nur einer Gefahr vor. Die größte Reinlichkeit in den Straßen und Häusern ist während eines heißen Sommers erforderlich und selbst damit ist noch nicht alle Gefahr besei tigt. Was der magnetische Draht und das Erdreich für den elektrischen Strom, Das sind Luft und Wasser für den s..?k,tsknff ämlick aute Leiter. dVHtl)-''l ' . . , . Die elektrische Leitung durch einen Draht kann isolirt unv unrerorocueix wcrvr,., über Luft und Wasser hat derMensch da gegen noch keine volle Gemalt; man er ttnh aher fortwährend neue Mittel, um. Beide uuschädlich zu machen. Dem .KanalgaS" wirv auf ver,cyieocne ttearheittt. und eine Chicagoer Erfindung, die Aborte im Hause zu des- !. t-i : (Vn.n.i .tos Kinftnnft lnnziren, yar IUI t,n ...J- .g , f itndcn im Osten haben wir sie da-1 aeaen noch nicht gesehen. Die meisten j i . . L . . . c - errx -fr lt.. i iSchwierigkeiteu macyr oas ia,,cr. un ,si,nk,s mit Krankbeitsstoffen ae- schmängertes Wasser laßt sich nämlich ! nicht leicht erkennen; man yar me c kcktuna Gemacht, dak das Wasser von Todtenhöscn krustall-klar ist und doch den Tod in sieh birgt. ivumnnasginen sind eine gute Erfindung, aber meist wer den sie, nur zur Reinignng des Trink masss henubt. Aber das Svdranten- Wasser, in welchem unsere Speisen ge- kocht, unser tfleisd) unv iemus ge waschen wird, sollte ebenso siltrirt wer den. In New Vork führt man deshalb einen Apparativer XI. S. Sanitary Filter Comp." allgemein ein, welcher auf dem Prinzipe beruht, alles im Haufe zur Verwendung kommende Wasser zu filtri ren, so daß Koch', Bade-, Trink- und Küchenmasser denselben Prozeß durch machen. Der Filtrir-Apparat, ein eiser ner Behälter, wird im Keller oder in der Küche an derZufuhr-Röhre angeschraubt, und jeder im Haufe zur Verwendung kommende Tropfen Wasser hat denselben zu passiren. Der Erfinder, Moritz Spiegel ist der Ansicht, da sein Appa rat dem Wasser alle Unreinigkeiten, ob dieselben animalisch oder vegetabilischer Art sind, entzieht und dasselbe rein, ge fund und wohlschmeckend ausflicßen läßt. Durch solche Verbesserungen wird die Gefahr einer Seuchenverbrei tung immerhin etwas gemildert. Die Luft läßt sich schon weniger beherrschen, obgleich auch in dieser Beziehung schon beachtensmerthe Versuche zurReinigung derselben gemacht worden sind. Alle Bestrebungen, Wasser und Luft als Lei ter von Kiankheitsstofsen zu isoliren, verdienen die Beachtung der Sanitarier und der Bürger, welche sich für Sani tätswescn interessiren. Vricftauben im Militärdienst. Auf Anregung des Hauptmanns Frist vom preußischen Kriegsministerium fand kürzlich eine Vereinbarung von Brief taubenbesitzcrn statt, und zwar zu dem Zwecke, Tauben von Privatleuten sür eine ganz bestimmte Strecke zu militäri schen Zwecken zu züchten. Es handelt sich insbesondere darum, nicht nur Brief tauben als solche zu züchten, sondern die selben namentlich für eine ganz bestimmte vom Kriegministerium vorgeschriebene Strecke zu trainiren. Das militärische Brieftaubeninstitut erfordert ziemlich er hebliche Ausgaben; es befinden sich Brieftaubenstationen in Köln, Würz bürg, Metz, Ctraßburg, Mainz, Königs berg, Posen, Thorn, in welchen durch schnittlich je 500 Tauben sind, die auf besondere Strecken traiuirt sind und be rcits mchrsacheProbeslugtouren auf den selben zurückgelegt haben. Diese Brief tauben haben die Eigenthümlichkeit, sich nicht direkt auf den Schlag zu fetzen, sondern bei ihrer Ankunft mit dem Schnabel gegen daS gesperrte Gitter des Taubenschlags zu stopen. Sobald dieser Stoß erfolgt, wird eine Kugel ausge löst, das (Filter fällt herunter und setzt eine Mechanik in Thätigkeit, welche mit einer Klingel im Zimmer des Wärters in Verbindung steht, welche die Ankunft der Taube anzeigt. Hieraus werden von dem diensthabenden Ofsißiere die unter den Schwanzfedern befindlichen Tepcscheik abgelöst. Die Depeschen be finden sich in der Hülse einer Tauben fedcr. Die ausfallenden Taubenfedern werden stets gesammelt, um zu Depe-schen-Federn verwendet zu werden. Die selben werden zwischen die Schwanz federn gebunden. Es geschieht dies zu dem Zwecke, um bei event. Einfangen der Taube, die in Farbe :c. gleichen Dcpeschenfrdern unter den natürlichen Federn zu verbergen. Eine Depeschen seder beherbergt in mikroskopisch-photo-graphischer Verkleinerung acht Oktav seilen Depeschen, die durch das Mikroskop in natürlicher Größe wiedergegeben wer den. Das Kricgsministerium hat für Ausbildung von Brieftauben Seitens der Privatpersonen goldene, silberne und bronzene Auszeichnungs - Medaillen ge stiftet. Die Leitung der militärischen Brieftauben-Stationen steht unter dem königlichen Brieftauben-Direktor Lenzen in Köln. Verlorene Kinder. Der nene Polizei-Tirektor der Stadt New Aork, Herr Murran, hat besonders auch im Hinblick auf verloren gegangene Kinder ein unter feiner Oberanfficht stehendes O bcraufsichtsbureau im Haupt quartier der Polizei errichtet. Die auch für weitere Kreise interessanten Haupt bestimmungcn für diefe Einrichtung lau ten : In diesem Bureau, das stets Tag und Nacht offen ist, tou Auskunft sowohl über verlorene Kinder und vermißte Personen, als auch über Dampfer und Elicnbahncn und deren Landungsplatze, sowie überhaupt über alle Punkte, die das Publikum wltten will, ertheilt wer den. Falls ein verlorenes Kind von einem Polizisten oder Bürger während dcö Taget n ein Stationshaus gebracht und innerhalb einer Stunde nicht wieder abgeholt wird, soll telegraphisch ein Alarm ausgeschickt werden, worin, wenn möglich, der Name des KindeS, aber in allen Fällen Alter, Geschlecht und Be schreibung desselben enthalten sein soll. Abends müssen alle verlorenen Kinder innerhalb einer Stunde von einem Poli zistcn in's Eentral-Bureau gebracht wer den. Alle Kinder, die in's Hailptquar tier abgeliefert werden, sind in das Aus-kunfts-Bureau zu bringen, wo ihr Name, Geschlecht und Alter verzeichnet wird, und falls das Kind seinen Namen nicht angeben kann, soll das Alter und Ge schlecht, sowie eine Beschreibung des Kindes verzeichnet werden. Falls das Kind abgeholt wird, muß der dienst thuende Polizeibeamte dessen Namen und Alter, sowie den Namen und die Woh nung der Eltern aufschreiben. Falls ein Kind zu irgend einer Zeit direkt in's Hauptquartier gebracht wird, soll nach Verlauf einer Stunde eine genaue Be schreibung desselben an alle Stationen tclcgraphirt werden. In Bezug auf Findelkinder soll eine genaue Be schreibung derselben, ihrer Kleidung und aller Umstände gemacht werden, damit man nach Jahren dieselbe benutzen kann. Ferner soll in dem Bureau ein Verzeich: niß aller vermißten Personen, deren Namen, Signalements und die Adresse der Person, welche die Anzeige macht, so wie aller mit dem Fall verbundenen Um stände gehalten werden. Wenn noth wendig, soll die vom Polizeichef ausge schickteDcpesche mittelst Hektograph ver vielfältigt und Copien an alle Bezirks kommandanten gesandt werden. Der in der Morgue statkonirte Polizist soll, falls eine Leiche, die auf der Straße oder im Flusse gefunden wird, nicht sofort identi sizirt werden kann, eine Beschreibung derselben aufschreiben und diese ohne Verzug in das Auskunftsbureau beför dero. Der Beamte, welcher die Leitung des Bureaus hat, soll täglich dem Poli- zeichef einen Bericht einhändigen, der die Zahl, das Alter, das Geschlecht und die Farbe aller im Hauptquartier abgeliefer ten Kinier, und falls sie abgeholt wur den, die Namen und Adressen derEltern, die Zahl aller als vermißt gemeldeten, Personen sowie die Zahl und Be schreibung aller nicht identisizirten Leichen in der Morgue enthalten muß. Da die Zahl der dem Hauptquartier beiqege denen Polizisten für diesen Dienst ge nügt, bedarf es nur eines weiteren Ser-geanten." Jas pariser "&axd$eon. Das Pantheon, in welchem Victor Hugo's Gebeine ruhen, wurde gebaut, um die Genesung des am Fieber in Metz erkrankten Ludwig XV. zu feiern Der König, der seine Herstellung der heiligen Genoveva verdanken zu müssen . glaubte, hatte gelobt, dieser eine Kirche zu errich ten. Der.Ba.u wurde Soufflorübertra gen und der König legte feierlichst am 6. September 1704 den Grundstein. Souf flot erlebte die Vollendung der Kirche nicht. Es verbreitete sich das Gerücht, daß die die Kuppel tragenden Säulen nachgäben. Der Architekt glaubte sich entehrt, verloren und starb 1871 vor Gram. Der Tempel ist in Form eines griechi schen Kreuzes erbaut, 112 Meter lang aus 84 Meter Breite und von einem 93 Meter hohen Dom überspannt. Dieser Tom ruht auf einer korinthischen Säu-len-Kolonade und läuft in einer Laterne aus, die selbst einen kleinen Tom trägt. Die.Facade wird von einem kalossalen, aus 22 kannelirten, 25 Meter bohen korinthischen Säulen bestehenden Porti kus nach Art des römischen Pantheon gebildet. Am 2. April 1791 legte der Cyndi-kus-Anwalt der National-Vcrsammlung ein Dekret vor, welches besagte: 1) daß das neue Gebäude St. Gcno veva bestimmt werden sollte, die Asche der großen Männer vom Beginn der Epoche der Freiheit an aufzunehmen; 2) daß Honore Riquetti Mirabeau die fer Ehre würdig ; 3) daß die Ausnahmen, welche für einige große Männer vor der Rcvolu tion statthaben möchten, wie Descartes, Voltaire, Rousseau, nur durch die Ratio nal - Versammlung getroffen werden könnten Diese von Robespierre unterstützten Vorschläge wurden mit Enthusiasmus am 4. April 1791 angenommen. Lange war man sich über den dem Gebäude zu gebenden Namen nicht einig. Porticus der großen Männer, nationale Basilika, Einotaphium, Mausoleum wurde vorge schlagen, bis man sich auf Pantheon einigte. Die Momente aus dem Leben der heiligen Genoveva darstellenden Bas Reliefs des Peristnls wurden entfernt und andere im Geschmack der Zeit, wie Einsetzung der Geschmorenen-Gerichte, der öffentliche Unterricht, die Gewalt des Gesetzes angebracht. Moittc schmückte das Giebelfeld mit allegorischen Figu ren : das Vaterland von der Tugend und der Vernnft begleitet, vor einem mit 5iränzen hedccktcn Altar. Mirabeau wurde ins Pantheon abge führt. Drei Jahre später verlangte der Dichter Chenier, daß er wieder daraus entfernt würde. Der Prozeß Ludwigs XVI. hatte Mirabcaus Beziehungen zum Höfe zu Tage gebracht. Ihr Kommittce," hieß es in dem Chenier' schen Berichte an den Konvent, schlägt Ihnen vor, Mirabeau aus dem sranzösi schen Pantheon auszuschließen, um einen heilsamen Schrecken den Ehrgeizigen und den niedrigen Männern einzuflößen, deren Gewissen käuflich ist." Es wurde bestimmt, daß Marat an demselben Tage ins Pantheon überge führt werden sollte, wo Mirabeau cus demselben entfernt wurde. Ein Huissier des Konvents verlas das Austreibungs Dekret an der Hauptthür, während Mirabeau aus einer :eitenthüre heraus gefchasst wurde. Mirabeaus Leichnam wurde auf den Kirchhof St. EtienneduMont geschafft. Marat blieb nur vier Monate in dem Tempel. Nach dem 9. Themidor riß ihn daß Volk, dessen Idol er bisher ge wcsen, wieder aus demselben und warf den Leichnam in den Abzugskanal. Vic tor Hugo hat in den Äliserables" er zählt, wie fein Leichenruch bei einem Be such des unterirdischen Paris 10'' ge funden wurde. Außer Mirabeau und Marat brachte man Voltaire ins Pan theon, für dessen Leichenwagen Marie Antoinette zwei Pferde stellte, ferner Jean Jacques Rousseau. Die gleiche Ehre wurde Descartes bestimmt, der aber immer noch einer würdigen Bestat tung in den Gräbern von St. Etienne du Mont harrt. Als das Empire" das Monume der Kirche unter dem Vorbe halte zurückgegeben, darin seine großen Würdenträger, seine Feldherrn und be rühmten Männer beizusetzen, wurde das Giebelfeld Moittes entfernt und durch religiöse Gegenstände crfevt. Die Souterrains wurden in 32 Grabstätten zu je 13 Gräbern getheilt. Das Pan theon war aber nicht mehr der Ehrgeiz der Familien. Niemand kennt die, welche dort in jener Zeit begraben wurden. Der Biblioghile Jakob (Paul Lacroir) erzählt in nachstehender Weise, was aus den Ueberresten Voltaire's und Rcus seau's, deren Srge jetzt noch dort stehen, geworden ist: In einer Maien nacht des Jahres 1814 wurden die Ge deine Voltaire's und Rousseaus aussen Bleisärgcn gezogen, in denen sie einge schlössen waren, in einen leinenen Sack geschüttet und dieser in einen Fiaker ge tragen, der hinter der Kirche wartete. Langsam setzte sich das Fuhrwerk, dem fünf oder sechs Peisonen folgten, in Be- ! wegung. !urch ode (trayen langte man gegen 2 Uhr Morgens an der Zoll statte dc la Gare, Berey gegenüber, an. Dort lag ein ausgedehntes, mit einem Bretterverschlag umzäuntes Terrain, um welches chäaken und Kneipen verstreut waren. Ein tiefes Loch war im Voraus mitten in dem Terrain gegraben morden und wurde von anderen Personen ge hütet, welche auf den Fiaker warteten. Die Gebeine wurden aus dem Sacke auf eine Unterlage von ungelöschtem Kalke geworfen und die Grube dann wieder zugefüllt, bis die Erde eben war und die Anwesenden, die Urheber dieser letzten Bestattung, darauf herumtreten konn ten." Acht Jahre später fragte der Ab geordnete Stanislas de Giraldin in der Kammer, was die Restauratioa mit den Ucbcrrestcn Voltaire's und Rousseau'S angefangen hätte, und der Meisterndes Innern, de Corbiere, erwi'erte: Die Antwort ist sehr einfach : sind in den Grabgewölben von Sairle - Genevieve' beigesetzt morden und sind jetzt noch da." ?r. 'Makötigar's Vkerdignng. Ueber die Beerdigung des Dr. Nach tkgal auf Cape-Palmas wird von einem auf Cape-Palmas lebenden Westfalen ge schrieben: Am 21. April Morgens etwa sieben Uhr näherte sich unserer Küste ein Dampfer mit vollen Segeln, moraus icb r x r . r. .-c . .,(. r t. ' u)io$, vllß es ein rleqgscylss i, oa Handelsdampfer selten Segel aufsetzen. Meine Vermuthung täuschte mich nicht, und ich ' sah mit Hülse des Fernrohrs die deutsche Kriegsflagge halbmast über dem Schisse wehen. Der Korvettenkapi tän Hoffmann theilte mir mit, daß er in einer sehr traurigen Angelegenheit nach Cape-Palmas komme, da der General- konsul Dr. Nachtigal seinen längeren Fieberleiden erlecien sei und Cape-Pa! mas der nächste 'Platz gewesen, den er auf semer Rückreise, nach den Kup Verdi schen Inseln errnchen konnte, um den Generalkonsul zu bestatten. Der Kapi tän bat mich dann, beim Suxcrintenden ten die Erlaubniß einzuholen, den Tod ten am Lande bestatten zu dürfen, und zwar, wenn möglich, auf dem eigentlichen Kap, da man dort später vielleicht ein Hübsches Denkmal errichten würde. Ich begab mich sofort zum upenntendenten von Harper, um diesem die nöthigen Mit theilungen zu machen. Dieser, ein Ne ger, resp', ein Mulatte, hatte leider nie etwas von einem Dr. Nächtig! gehört. Nach einem längeren Vortrag brachte ich endlich den Mann dahin, zu gestatten, daß der Verstorbene nicht auf dem unge fähr eine englische Meile entfernten Friedhofe bestattet zu .werden brauchte, sondern auf. dem Kap beerdigt werden -durf4s?,Ggy, II Uhr war ich nkit'deu-.- It; - cr Jix.'.C.i m. ci r si a! t ' noiyigen ivorvereinlngcn fertig tinu in kurzer Zeit an Bord der ,Möve" ange langt. Der Sarg wurde vermittelst ei ner Dämpfwinde über Bord gehoben und in das bereitgehaltene Boot niedergelas sen. Etwa um 1 Uhr erreichten die Boote wieder die Werft der Woermann schen Faktorei und wurde der Sarg bis zum Eintritt der etwas kühleren Tages zeit in dieselbe gebracht. Der Sarg war einfach aus schwarz angestrichenen Tan nenbrettern zusammengefügt, die deut fche Flagge bedeckte denselben, und auf dieser lagen der Dreimaster und der De gen des Verblichenen und ein seidenes Kissen mit vielen Orden aller Länder und Herren. Die Mannschaft benutzte die ihr gegebene Zeit, um den Sarg mit Pal menblättern und Kränzen zn fchmücken, und bis dies fertig, war auch die festge setzte Zeit der Beerdigung herangekom men. Vor dem Hause stellten sich die Mannschaften auf, und die Träger setz ten sich in Bewegung. Ihnen fo gten die Offiziere, die Agenten der holländischen und belgischen Faktoreien, die Matrosen und eine große Menge Liberianer und Eingeborene. Am Grabe angelangt, welches auf dem früheren Missionsfried hose aufgeworfen war. wurde vom Kapi tänlieutenant ein Gebet verlesen, das .Vater unser" gesprochen, dann warfen die Kameraden des Verstorbenen Erde über den Sarg und die Trauerfeier war vorbei. Das Grab liegt auf der Süd feite deS Kaps und wird mit den vorhan denen Mitteln landesüblich geschmückt werden. Eine sargartige steinerne Er höhung wird über dem Grabe errichtet, und um dieselbe soll auf einer Mauer sich ein Gitter aus Holzstüben erheben und eine Thür den, Zugang verschließen. Am Kopfende wird dann eine junge Palme gepflanzt und im Schatten derselben eine Ruhebank angebracht werden, von wo man eine herrliche Aussicht über das Meer und die immerwährende Brandung hat, mit der die Ozcanwellen an den Felsen deö Kap und der gegenüberliegen den Insel zerschellen. Jnlänoische Nachrichten. Präsideut Eleveland hat, seiidem er im Weißen Hause" lebt, etwa zwanzig Pfund zugenommen. Z Die Bevölkerungszahl des Terri toriums Neu-Meriko wird jetzt auf un gefähr 100,000 geschätzt. Ein Mann aus Lowcll, Mass., be sitzt einen Birnbaum, aus dessen Stamm zwei wunderhübsche Rosen heraus-wachsen.- In der Umgebung von Salinaö, Merico, zerstörte ein Cyklon dieser Tage ungefähr 45 Häuser und richtete großen Schaden auf d(N.Gclrridcfeldern an. In Ncvada will man jetzt auch Jndianerschulen errichten. Es befinden sich daselbst ca. 1500 Indianer zwischen 6 und 10 Jahren. t Der New-?1orker Kapitalist Paran Stevens, der kürzlich als halberMillionär starb, hat seine Laufbahn als Küchen junge in einem Hotel begonnen. G Im Jahre ILttZ endigte in Mässa chufet:s von je 50 Heirathen eine mit einer Scheidung. Im Jahre 187rt stand das Verhältniß 20: 1 und im Jahre 1883 sogar 14: 1. In Dakota geben die Farmer auf die Plätze, wo Ameisen sich aufhalten, besonders Acht. Diese fleißigen Thiere sollen nämlich ihre Wohnungen stets über einer Wasserader aufbauen. An der kalifornischen Küste wurde jüngst ein chinesischer Fischer von einem riesigen Octopus gepackt und unter's Wasser gezogen. Der arme Teufel kam nie wieder zum Vorschein. ? Bedloe's Island, wo die riesige Bildsäule der Freiheitsgottin aufgestellt werden soll, hatte vor 200 Jahren das Privilegium, daß dort Niemand verhaf tet werden konnte. In Brooklun. Mass., starb dieser Tage in dem hohen Alter von 80 Jahren Robert Treat Paine, der Enkel des be rühmten Freidenkers und Unterzeichners der Unabhängigkeits-Erklärung. Unverschämt war Barnum stets. Das Unverschämteste, was er aber ge than, ist, daß er sich selber im Narional Museum in Washington ausstellt. Er hat diesem seine Marnivrbüste geschenkt. l Ein Viehzüchter in Montana besitzt einen Hund, der im Stande ist, in einer großen Heerde diejenigen Kühe und Schaafc, welchen das Zeichen ihres Herrn eingebrannt ist, ohne Fehlgriff herauszu holen. ? In Westchester-Eountl), N. ?).. be sitzt ein Farmer eine Kaninchen-Farm, welche sich mit den in seinem Hause hau- senden Ratten derartig geschlechtlich ver mischt hat, daß man jetzt die Ratten von den Kaninchen kaum noch zu unterschei- den vermag. s Der .Deutsch-Amerikanische Krie-gcr-Verein," welcher dieser Tage eine Znsammenkunft in Ct. Louis hatte, rekrutirt sich aus Vereinen von Chicago, Milwaukee, St. Louis, Cincinnati und kleineren westlichen Städten. Derselbe zählt bereits an 1000 Mitglieder. ? Nach einer von General - Adjutant Drum 'zusammengestellten Liste betrug die Zahl der im Rebellionskriege aus der Unionsseite Gefallenen 359,496, von denen 29,448 in füdlich Gefängnissen gestorben sind. Aus fämmtlichenStaa ten stellten sich etwa 2,500,000 zum Dienste. Einer Depesche aus Ann Harbor, Mich., zufolge, sind sämmtliche von dem chinesischen Reiche in New OrleauS aus gestellten Gegenstände der Universität von Michiqan zum Geschenk gemacht worden. Der Rektor der Universität, Hr. Angell, war unter dem Regime des Präsidenten Hayes amelikanischer Ge sandte? in China. Der Schooner .Austin D. Knizht" ist von Philadelphia nach Vigo (i-?pa-nien) abgesegelt, um einen bedeutenden spanischen Schatz zu heben, der in der Vigo Bai im Jahre 1702 versunken sein soll. Die spanische Regierung soll ihre Erlaubniß dazu unter ter Bedingung gegeben haben, daß sie (oie spanische Regierung) den vierten Theil des etwa gehobenen Schatzes erhält. ? Man glaubt, daß dieses Jahr iie Einwanderung, aus Dänemark nach den Ver. Staaten eine besonders starke sein werde. Die Einwanderer sind meistens Bauern, die, um im deutsch-amerikani- schen Jargon zu sprechen, recht gut ab sind" und sich in der Regel nach dem Nordmesten wenden, wo sie als Farmer gewöhnlich xrosperiren. Man schätzt, daß die Einwanderung sich dieses Jahr auf 4000 Köpfe belaufen werde. ? Die Manie für Postmarkensamm lung ist unter der Schuljugend des Landes im Zunehmen. Ein Nem-Dorker Zeitungsmann theilte dem Post-Dcparte ment mit, daß in jener Stadt 12,000 chulknaben und Schulmädchen mit dem Ansammeln von Postmarkcn abgeben, und daß Schwindler gute Geschäfte machen, indem sie die Marken nachdrucken und den Kleinen als echt verkaufen. i In Birdstown, Me., wohnt ein Franzose,-den der Schmerz um Victor Hugo's Tod verrückt gemacht hat.Sein Irrsinn ist übrigens eigenthümlicher Natur. Er bildet sich ein, die Seele des verstorbenen Dichters sei mit Sack und Pack in seine Brust übersiedelt, und er sei nun der größte Äichter der Welt. Er reimt ia Folge dessen den ganzen lie ben langen Tag, und was er zu Stande bringt, ist der grausigste Blödsinn, den noch je ein Dichterling verübt hat. . In Montreal, Eanada, wurde die ser Tage ein gewisser John Roddick in das Irrenhaus geschickt. Derselbe sag.te bei seiner Verhaftung: .Einst war ich ein reicher New Zlorker Kaufmann; Vanderbilt aber hat mich ruinirt. Ich komme jetzt gerade von Fort Pitt, wo ich den Rebellen Rrelgefangen nehmen half. Mit dem nächstenchiffe willich nach Eng land gehen, um die Königin Victoria zu heirathen." Der Mann wurde schon auf letztere Aeußerung hin sür unheilbar ver rückt erklärt. In Lvnn, Mass.. wollte sich dieser Tage ein liebendes Pärchen heirathen, konnte aber keine Brautjungfer austrei ben. Der Bräutigam wandte sich tele graphisch nach Boston an ein Nachwei sungsbureau und bat um schleunige Uebersendung einer passenden Person. Die .passende Person" kam auch, erhielt HZ und Erpenses" für ihren Dienst und brannte bereits am nächsten Morgen mit dem neugebackenen Ehemann durch. Die passende Person" hat mithin dies Mal sehr .unpassend" gehandelt, obwohl sie dem Bräutigam .gepaßt" haben muß. Unsere Zeit ist reich an kühnen Projekten. Zu den kühnsten dürfte die in Aussicht genommene Beleuchtung des Atlantischen Oceans mittelst elektrischen Lichtes gehören. Man will einen de leuchteten Weg quer über daS Meer, von der Newfoundland-Bank bis zur irischen Küste herstellen. Zu diesem Zwecke sol len zehn Schisse in Entfernungen von 200 Seemeilen in gerader Linie auf ottenem Meere derartig verankert wer- den, daß sie sich allseitig um den Anker drehen können, ohne ihn zn lockern Diese Leuchtschiffe sollen durch elektrische Kabel unter einander und mit dem Ufer verbunden und auch zur Vermittelung des Depcschenverkehrs benutzt werden. Vor einigen Wochen entführte der Zahnarzt Whlte in Olister-Ban, L.-I eine junge Farnierstochter und ließ seine ,vrau sitzen. Dieser Tage kehrte er zu rück. Einige vierzig Frauen erwarteten. mit Besen bewaffnet und an einer der Ecken von Mainstraße versteckt, ihr Opfer. Whlte kam ahnungslos daher; er war elegant gekleidet und sah ganz selbstgefällig d'rein. Plötzlich umgaben die Rächerinnen unter großem Geschrei den nichts BoseS ahnenden Zaynbrccher, und unter den Rufen: Du Wicht, was willst Du wieder hicrV Dn Schurke, wie kannst Du Deine Fran verlassen und ein unschuldiaes Madchen verfuhren?" req- nete es von allen Seiten Hiebe und Püffe, und hätte der D oktor nicht schlieft lich Reißaus genommen, so würden die Wüthendenden ihn noch mit einem An- zug aus 5heer und Federn versehen haben. Von dem Tode des Farmers Ruder zwischen Nyack und Rockland - Lake, N.-Z1., erzählt die R.-Z). World" sol- gende wunderbare Geschichte. Rnder war trotz seiner . Jahre noch frisch und rüstig, und Niemand dachte an einen plötzlichenTod. Eines Tages kam er vom Felde heim, sank in einen Stuhl und sagte, er glaube er habe fein lebtes Feld aepsluqt und werde die Erndte nicht er- leben. Am 9. Juni versammelte er seine Familie um sich und sagte: Ich fünl mein Ende heran nahen ; in zwei Tagen werde ich nicht mehr leben. Ich habe eine Vorahnung meines nahen .odes erhal ten. Sodann ließ er er sein Buggy an- spannen, fuhr nach dem nahen Todten Hofe bestimmte den Platz, wo er beerdigt zu sein wünsche, ließ das Grab machen. bestellte den Leichenbcsolger, bezahlte die Kosten der Beerdigung, und am Mittag des zweiten Tages starb er, wie er voraus gesagt hatte. Ueber die Zukunft unseres Weide vieh's und damit zugleich unsere Fleisch Versorgung veröffentlicht unser Schatzamt einige sehr interessante Thatsachen. Dar nach vermindert sich das Weidevich un ausgesetzt, besonders weil das Land in Teras, unserer Hauptoichweide, mehr und mehr in kleine Farmen zerstückelt und in Folge Dessen den Weidezweckcn entzogen wird. Damit vermindert sich auch unser Fleischvorrath bedenklich. Ueber den gegenwärtigen Fleischkonsum wird mitgetheilt, daß in den Ver. Ctaa ten auf jeden Kopf der Bevölkerung jährlich 120 Pfund Fleisch kommen, in England 105 Pfund, in Frankreich 74 und in Deutschland jährlich 9 Pfund. Ebenso, wie in der alten Welt, geräth auch hier, obwohl viel langsamer, der Fleischvorrath in ein auffallendes Miß Verhältniß zur Zunahme der Bevöl kerung. Der Bericht prophezeit, daß wenn nicht die Gesetzgebung die Groß Viehzucht beaünstiae. in einiqen Jahren Meriko die Rolle von Teras als Vieh zuchtland übernommen haben werde. Schwärmende Bienen brachten un längst in der Nähe von Mount Airu, Carroll Co., Md., zwei Menschen auf eigenthümliche Art zur Verzweiflung. Der Kaufmann I. B. Runkel in Mount Airy besitzt eine große Anzahl Bienen stöcke, deren Insassen durch den Geruch von Blüthen des Heuschreckenbaums un ruhig wurden und fast alle zu schwärmen ansingen. Ein Schwärm summste lange in der Luft herum und schien eingehend über die Frage zu debattiern, wo er sich niederlassen solle. Der Telegraphist Charles D. Landerkin, welcher gerade vom Mittagessen nach seinem Bureau zurückkehrte, kam zufällig unter dem Schwärme vorbei. Herrn Landerkin's Hut muß den Bienen als ein sehr passen der Platz sür sie erschienen sein, denn fast der ganze Schwärm bewegte sich auf denselben zu. Als Landerkin spürte, wie ihm die erste Biene unter seinen Hut schlüpfte, beschleunigte er seine Schritte sehr erheblich doch es half ihm nichts mehr. In wenigen Minuten hing ein ganzer Klumpen von Bienen unter sei nem Hutrand. Der anne Mann gerieth in die wildeste Aufregung und wurde bei seinen verzweifelten Versuchen, die Bie nen abzustreifen, so furchtbar zerstochen, daß er ohnmächtig wurde, und ärztliche Hilfe geholt werden mußte. Ein Ande rer. Namens George Kraus, der hinter Landerkin daherkam, entging nur mit knapper Noth demselben Schicksal. ? Mount MacGreaor. N. B.. wo General Grant jetzt seine Sommer- Monate verbringt, ist ein sanft anftei gender, langer Hügel, dessen Spitze sich 1200 Fuß über den Spiegel des Hudson erhebt.- Er gehört zu einer langen Kette von Hügeln, die nach den Adirondock Bergen führen. Dichte und anmuthige Bewaldung zeichnet ihn aus. Am äußer sten Ende dieses Höhenrückens liegt das Dörfchen Saratoga.. General Grant wohnt in einer behaglich, indeß nicht luxuriös eingerichteten Wald-Villa, die Herrn Drerel gehört, ; welcher einige hundert Fuß weiter den Hügel hinauf ein Hotel betreibt. Von dort müssen auch die Mahlzeiten geliefert werden; denn Grant's Wohnung enthält keine Kocheinrichtungen. Grant hat hier die Einsamkeit gefunden, die er gesucht. Die reichliche' frifche Luft, der würzige Waldduft, der Sonnenschein in Ver bindung mit dem vielen Schatten und die beschauliche Stille- werden auf feinen Zustand sehr günstig wirken. Im Thale läuft eine Bahn vorüber, die am Ende des Mount MaeGregor auf eine kurze Strecke heraufkommt.' ' Das damit ver bundene Geräusch - soll,, wie man hört, durch Verfügung der Bahngesellfchaft möglichst gemildert werden. Der Aufent halt auf diesem für die Winde sehr offen liegenden Berghügel gilt für außer ordentlich gesund. In so träumerische Einsamkeit hat sich schließlich ein so be wegtes Leben verlaufen ! T Die amtlichen Zahlen über den Be such der New-Orleanser Ausstellung sind endlich veröffentlicht worden und ergeben im Ganzen 1,158,-840 Besucher. Im Vergleiche zu den 9,910,9 Besuchern der Weltausstellung in Philadelphia in 1876 ist dies ein sehr bescheidenes Re sultat, da beide Ausstellungen sich über fast gleich große Zeiträume erstreckten; aber von der Ausstellung in New-Or-leans ebensoviel, als vom Philadelphier Centennial zu erwarten, ist wohl auch Niemandem eingefallen. Immerhin hätte der Besuch in Ncw-Orlcans auch bei den bescheideusten Erwartungen viel größer sein sollen, und der Beitrag, welchen jene Stadt selbst dazu lieferte, war im Verhältniß zu dem von Philadelphia in 187 beschämend klein. Ueberhaupt litt die New - Orleans: Ausstellung am Meisten von New-Örleans, dessen Bür qerschaft nsit einer starken allgemeinen Theilnahmlosigkeit eine noch stärkere spezielle Beutclfchneiderei verband. Hof fentlich haben jedoch auch die Nem-Or-leanser aus dem Resultat ihres großen Unternehmens genug nützliche Lehren ge zogen, um Besseres zu erzielen, wenn es ihnen gelingt, im nächsten Winter und Frühjahr eine zweite Auflage zu veran stalten. In Amerika wird der eiserne Nagel allmählig durch den Stahlnagel ver drängt, welcher so billig hergestellt wer den kann, wie der eiserne. In vielen an dern Industrien, die sich mit der Her stklluug von Zaundraht, Eisen zu Bau zwecken u. s. w. beschäftigen, wird dieses Beispiel bald Nachahmung finden, und nach und nach wird das eiserne Zeitalter sich in ein stählernes verwandeln. Die größere Dauerhaftigkeit des Stahls würde allein genügen, demselben den Vorzug vor dem Eisen zu sichern, wenn wir einmal unsere Fabriken der Produc tion und Umwandlung angepaßt haben. Von dieser größeren Dauerhaftigkeit des Stahls ist nun zwar eine Abnahme des Consums zu erwarten. Diese wird je doch, vielleicht nach einigem Schaden, der während des Uebergangs - Stadiums unvermeidlich ist, dadurch wieder ausge glichen werden, daß der Stahl für mehr Zwecke verwendbar ist. als früher das Eisen, z. B. für Eisenbahnschwellen. Es werden sich noch viele andere Zwecke her ausstellen, sür welche man Stahl ver wenden kann, und schließlich wird der selbe, wie man wohl vorauszusagen be rechtigt ist, ein mächtiger Opponent un serer Abholzer werden und sich als ein sehr wohlthätiger Factor in der Erhal. tung unserer Wälder erweisen. Herr Dodge, der Statistiker des Ackcrban-Büreaus in Washington, findet, daß in den zwei Jahrzehnten von 1860 bi 10 die Produkte des Landen, wie folgt, zugenommen haben: Fleischlos ren, von ::o auf 00 Millionen Doll. ; Mais, vn ;$50,500,8G8 auf -5694,-818,:t04 ; Weizen, von 140,6.t;,545 auf 4:i,98,4i3; Heu, von 5152, 7,,18 auf 5409,305.78:!; Milch, Butter und Käse, von 152,:'.50,000 auf ::52,000,0. Der Werth anderer Pro dukte hat in gleichem Verhältniß zuge nommen, und deren Gesammtwerth ist in runden Zahlen von 1"0 aus 300 Millionen Dollars mehr, als das Doppelte gestiegen. Der Ackerbau Commissär erklärt, diese Zunahme nlüsse in Zukunft kleiner werden, da die Beste delung neuen Landes schließlich ihr Ziel erreichen müsse. Die Landwirthe sollten sich bestreben, den Ertrag dem Verbrauch anzupassen, insbesondere solche Nah rungsmittel zu liefern, die wir jetzt aus dem Ausland beziehen. Auf diese Weise würden sie den Ackerbau fernerhin ein tröglich machen und dem Volke alle er wünschten Nahrungsmittel zu geringen Preisen darbieten können. Ein wohlthätiges Institut, welches in jeder Stadt nachgeahmt werd sollte, ist die Wavfarers' Lodge" in Boston. Die Anstalt hatte bis zum 30. April 185 nicht weniger, als' 125,084 Per sonen Unterkommen gewährt und 257, 940 Mahlzeiten verabreicht. Die Leute werden zwischen 7 und 10 Uhr Abends aufgenommen, nachdem sie sich bei der Polizei einen Ouartierzettel verschasst haben. ie bekommen ein Bad, ein reines Bett und reine Wäsche. Wenn ihre Kleider etwa Ungeziefer ausweisen, so werden dieselben zwei Stunden lang in einen Dampfkessel gesteckt und dann wieder getrocknet. Um Uhr Morgens im Winter (im Sommer noch ein wenig früher) werden sie geweckt. Dann müssen sie einige Stunden arbeiten, worauf sie ein kräitiaes Frühstück erhalten. Um 9 Uhr Morgens müssen sie die Anstalt ver- lassen. Die Anstalt besteht seit 1869 und hat sich als ein großer Segen für viele anne Leute erwiesen, welche dort ein Unterkommen gesucht und gefunden und sich den ihnen angewiesenen Arbei ten willig unterzogen haben. In der Regel wird nicht länger Unterkunft ge währt, als für drei Nachte. Die Erhol- tungskosten der Anstalt betragen nahezu 10,000 pro Jahr; nur ein Drittel da- von wird durch dieArbeit der Verpflegten gedeckt. In seiner Wohnung zu Vineland, N. I.. starb dieser Tage Secchi di Easali, einer der bekanntesten Italiener in Amerika und Gründer der italicni schen Zeitung L'Eco d'Jtalia." Ge boren zu Piacenza in, Jahre 1819, mußte er 183 wegen Theilnahme an dem von Mazzini gegründeten Geheim bunde .La giovane Italia" aus seinem Vaterlande fliehen. Er trat in die fran zösische Armee, wurde 1343 amneftirt. (. i. .:. n. .c-... nuu; ei viuionz, iiuoirie in Genf und wurde späterhin Sprachlehrer in Paris, von wo er nach den Vereinia- ten Staaten auswanderte. Er etablirte sich in New Z)ork als Zeitunascorresvon- dent und gründete hier im Jahre 1848 r .2 O) . L!. rm , sein villll, oie erjic iialienlscye Heilung ans amerikanischem Boden. Er war ein persönlicher Freund des Staatsmannes Caoonr, dem er im Jahre 1859, als der Krieg gegen Oesterreich ausbrach,' die Ausrüstung eines amerikanisch-italieni- schen nreicorps anbot. Eavour lehnte die Offerte ab, bat aber um Geld. ecchl sammelte ubec $20,000, welche der italienischen Regierung, zur Ber- fugung gestellt wurden. Zum 'ani oa-! für erhielt Secchi von Victor Emmannel a8 Ritterkreuz des italienischen Kronen ordens. Er hinterläßt eine Wittwe und zwei Adoptivkinder, Namens Carlo und Theresa Cuneo, deren Vater ein armer Italiener rvar. s Die Kosten der öffentlichen Ge bäude in Washington. Wie hoch die bedeutenderen öffentlichen Bauten in der Bundeshauptstadt zu sieben kamen, sindet der Leser in folgendem Berzeichniß. Das Kapital kostet Kl 0,000,000 ; das Schatz amtsgebäude $7. 158,454 ; das Gebäude deS Patcnt-Bureaus (zum Departement des Innern gehörig) 1,245,778; das Gebäude des Staates, Kriegs- und Marine-Departement? 7,G28,925 ; das Postamts Gebäude ft2,15.,500; daS Washington-National Monument, wel ches allerdings sich mehr als riesiger .Nauchfang-. denn durch architektonische Schönheit auszeichnet. $1,100,000; das Jrrenasnl 51,513.412; die botanischen Gärten $722,813, das Gebäude des Druck- und Gravir-Bureaus deS Schatz amtes s3fitf,930; die Marine-Kaserne $339,637 ; das Weiße Haus $735,580 ; das Gebäude und die Treibhäuser des Ackerbau-Departemenls $501 .825 ; das Smithsonische Institut '$192,751 ; das National-Museum $250,000 ; das Ma riile Observatorium $255,24; das Taubstummen-Jnstitut $751,000; das Court-House $275,152; Unvollendet ist bis jetzt noch das Gebäude des Pen sionatscuntes ; es wird noch vier Jahre nehmen, lim dasselbe fertig zu stellen. (Um alle ReHierungsdepartements unter zubringen, sind nicht weniger als 50 an dere Washingtoner Gebäude von fcder Bundesregierung gemiethet.) Vermischte Nachrichten. Louise Michel, die fran zösische Communistin, hat in jüngster Zeit mehrere heftigc Krampfanfälle im Gefängniß gehabt. Sollte ihr wieder Begnadigung oder Hafterleichterung an geboten werden, so wird sie wahrschein lich davon Gebrauch machen. Der Millionendieb Te Kindt, dessen Prozeß ' wegen der der Banquede Belgique gestohlene L0 Mil lionen s. Z. so großes Aufsehen erregte, hat seine Strafzeit im Zellen-Zuchthaus von Löwen beendigt und ist freigelassen worden. Allagogha, ein eingebo rener Häuptling im Braß-River-Gebiet in Ober-Guinca, wurde kürzlich in ei nem Dorfe, in welchem er sich aufhielt, um Tauschhändel zu betreiben, von einem Bewohner in die Schulter geschossen. Allagogha nahm neun andere Dorfbe mohner als Geißeln mit, und als ihm der inzwischen entflohene Angreifer nicht ausgeliefert wurde, ließ er die Gefange nen braten und von seinen Anhängern verzehren. Der Häuptling soll vorher von Missionären zum christlichen Glau ben bekehrt worden sein. ' Die GesammtflLche der Weinberge in Deutschland betrug im vorigen Jahre I34,18 Hektar gegen 133.845 Hektar im Jahre 1878. Davon kommen 32,8 Hektar auf Elsaß Lothringen, 23,47 Hektar auf Bayern (allein 13,388 Hektar auf die Pfalz), 23.357 Hektar auf Württemberg. 21,624 Hektar auf Baden, 20,271 Hektar auf Preußen 11. 816Hektar aufHessen, 1014 Hektar auf Sachsen, 42 Hektar auf Sachsen-Welmar und der Rest von 75 Hektar auf die Kleinstaaten. . Die Angabe, daß das Kö- nigrcich Sachsen beim Bnndesrathe die Verlängerung des kleinen Belagerungs Zustandes für Leipzig auf ein weiteres Jahr, also bis Ende Juni 188. bean tragen wolle, wird von verschiedenen Seiten bestätigt, 'ixür Berlin und Ham bürg würde der kleine Belageruugszu stand am letzten September dieses Iah res ablaufen; es heißt allgemein, daß derselbe auch für diese Orte um ein Jahr verlängert werden würde. Von der Aus hebunZ des Socialistengesetzes ist bis jetzt noch nicht die Rede gewesen: man wird eher annehmen dürfen, daß die Reichsregierung eine erneute Vkrlänge rung durchsetzen möchte, was ihr bei der jetzigen Zusammensetzung des Reichstag nicht schwer fallen dürfte. In letzter Zeit hat sich die Abneigung der russischen Behörden gegen das Deutschthum in dkg Ostsee Provinzen von Neuem sühlbar gemacht. Bezeichnend ist folgender jvall: In einer der letzten Sitzungen des Gemeinderaths in Goldingcn wurde eine Verfügung des Kurators des Dorpater Lehrbezirks ver lesen, worin derselbe die Stadt ausser dert, zu einer in Goldingcn zu begrün denden Elementarschule mit Vortrag der Lehrgegenstände in russischer Sprache eine Subvention aus der Stadtkasse zu gewähren. Der Gemcinderath beschloß jedoch, der Aufforderung keine Folge zu leisten. Daraufhin beschloß das Kura torium, zurReforni sämmtlicher im Kreise belegcnen Schulen in der Weise zu schrei ten, daß die bisher üblich gewesene deut sche Vortragsweise in die russische umge wandelt werde. Die Aerzte von Alciras veröffentlichen in den spanischen Zeitun. aen eine Statistik über die Erfolge der Eholera -Impfungen des Dr. Fernan. Alciras zählt etwa 1.000 Einwohner, von denen l l.löO geimpft worden sind. Es erkrankten von den Nichtgeimpften 95 Personen, von den einmal Geimpften 12, von den zweimal Geimpften 6. Von diesen Erkrankten genasen aus der ersten Kategorie 37, aus der zweiten 9, aus der dritten 5 Personen, dagegen starben bis her von den Nichtgeimpsten 45, von den einmal Geimpften 3 Personen. Als Gesammtresultat ergibt sich demnach, daß von den 4340 nicht geimpften Einwoh nern von AlciraS genau 15 Mal mehr Personen starben, als von den 11,160, welche Dr. Fernan geimpft hat. Der neue Fürst-Erzbischof von Prag, Franz Graf Schönborn. ist geboren am 2t. Januar 1844. Er hatte sich anfangs der militärischen Lausbahn gewidmet und als Dragoner-Lieutenant den Feldzug 186 in Böhmen mitge macht; später wandte er sich dem geistli chen Berufe zu, absolvirte die theologi schen Studien in Innsbruck und Rom und wurde im August 1373 zum Priester geweiht. Mehrere Jahre verbrachte er dann in der Seelsorge als Kaplan zu Plan, wurde hierauf zum Vice-Director des erzbifchöflichen Seminars in Prag ernannr uno von oorr zum ,'tscyot von Budmeis berufen. Einen interessanten Bei trag zum Capitel vom Aberalauben lie- fert er .Odesski Westnik" (.Odessa- Bote") mit folgender Mittheilung. Der griechifche Generalconsul I. G. Vucina und dessen Bruder kauften iin Padoli schen Gouvernement ein . Gut und ver pachteten dasselbe an einen Bulgaren. Zufällig horte es von dem Tage der An kunft des neuen Pächters in der Umge aend des Gutes auf, zu regnen. Diese Erscheinung schrieben die Bauern der Ankunft des Bulgaren zu, weicyer oen Regen durch Zauberei vertrieben haben sollte. Ohne sich lange zu besinnen, nahmen die Bauern den unschuldigen Bulgaren und setzten ihn in einen Brun nen,' wo sie ihn zwei Tage sitzen ließen. Vielleicht hätte der Bulgare noch lange in der improvisirten Wanne sitzen kön nen, hätte es nicht plötzlich geregnet. Dann endlich erst zogen die Bauern den schon halbtodten .Beschwörer" aus dem Brunnen. rtaOTW-F!- 5 ?Uf rfI-..'H lV4 -lt4-i.i,.ii v " LlVötanv. ; . London, 24. Juni. Laut Privsj Nachrichten aus Berlin hat l sich Kaiser Wilhelms Zustand vcrschlilimert. Der Kaiser kann 'weder sprechen, noch das Vorlesen von Berichten anhören, noch irgend etwas.thun, ohneon Schlafsucht befallen zu werden, nd zwaitreteu die Anfälle den Tag über häusig auf. wäh rend er der Nachtruhe entbehrt. . , Paris, 24. Juni. Der Präsident Erevy hat mittels Erlasses den französi: schen Gesandten in Tunis mit dem Ober befehk über die Land- und Seemacht der Regentschaft Tunis und mit der Leitung der gesammtcn Verwaltung deS Landes beauftragt P a r i s, S. Juni. In der heutigen SitzungderDeputirtenkamnierwurdeelne Commifsion zur Prüfung des französisch chinesischen Friedensvertrages gewählt Der Vertrag war bereits am Montage der Kammer von dem Minister Freycinet unterbreitet worden. Er stellt die Rechte Frankreichs über Annam fest und be- itlINNtt bis sSti-Krutini' . r: " - HM(ll V'IJIUU und den französischen Besitzungen, sowie die Bedingungen für den Handelsverkehr zwischen Frankreich nd China. Berlin, 25. Juni. Aismarck hat die Ausarbeitung von Plänen für eine Kanal zwischen Rhein und Eins onqe ordnet. ' Yokohama, 25. Juni. Der amcri, kanische Dampfer .Citu of Tokio", wel cher am 2. Juni von San Francisco abgegangen ist, ist unweit des hiesigen Hasens auf den Strand gelaufen. Er ist leck und seine Ladung ist zum Theil über Bord geworfen worden. Lima, 25. Juni. Der Dampfer .Puno" ist gestern mit 53 Geretteten von dem Wrack des italienischen Dam. pferS .Jtalia". hier eingetroffen. 70 Personen werden vermißt und soviel man weiß, sind nur acht Passagiere ge. rettet morden, während von der Mann schaft nur ein Mann umgekommen ist. . London. 27. Juni. Gestern ist in dem französifchen Departement du Nord ein heftiges Erdbeben mahrgenommen morden ; der Schaden war indessen nur gering. London, 26. Juni. Wie aus ?)o kohama gemeldet wird, ist der an der Einfahrt zu dem dortigen Hafen gestran dete amerikanische Dampfer .Cito of Tokio- von San Francisco wahrscheii.. lich unrettbar verloren. Er war Eigcn thum der Pacisic Mail Steamship-Com-pany und im Jahre 1874 von Jrhn Roach fe Co. zu einem Kostenpreise v", $1,250,000 erbaut worden. La Libertad, 27. Juni. Gestern Abend haben sich hier 1800 Mann Mil, tär aus Nikaragua zur Heimfahrt einge. schifft. In der Schlacht bei Santo Domingo hatten 5000 Mann von Me nendistos Heer S00 Nicaraguaner unter Talavera eingeschlossen. Diese wehrten sich 32 Stunden lang gegen die Gefan gennahme und durchbrachen schließlich mit einem Verluste vou 300 Todten und Verwundeten die feindlichen Linien ; sie Zogen sich in guter Ordnung nach La Union zurück. London, 28. Juni. Gestern Abend traf aus Paris bie Nachricht ein, daß zwei zu dem französifchen Geschwader in den chinesischen Gewässern gehörige Tor peoo-Boole, melcye seit öei.l April ver mißt wurden, in einem Kampfe mit chinesischen Kriegsschiffen untergegangen sind. Die Thatsache war bisher ver schwiegen worden. London, 28. Juni. In den südli chen Provinzen Rußlands droht eine seit lange anhaltende Dürre die Weizenernte zu vernichten. In Folge der beschleu nigten Wkizcnausfuhr. aus den Häfen des Schwarzen Meeres im Hinblicke auf den drohenden Krieg mit England sind die vorhandcnenen Wekzenoorräthe im Süden Rußlands sehr knapp. Paris, 28.. Juni. Laut Nachrich ten aus Tongking sind die Gewässer, in denen die Fifcher-Jnfeln zwischen For mosa und dem chinesischen Festlande lie- rttt tirtn fiftttt (itYtn m fttmt?t 4i 3" w Y,l"b111 -mhi yimigifuki worden. Zwei französische Torpedoboote sind dabei untergegangen, dieMannschast wnrde aber gerettet. - 3ttin. Washington, 25. Juni. Der 11. Mouats-Ausweis des statistischen Amtes im laufendcu Finanzjahre ergiebt einen Ueberschuß der Waaren-Ausfuhr gegenüber der Einfuhr von $3,352,74 im Mai, $56,173,756 in den ersten fünf Monaten des Kalenderjahres und von $166,699,743 in den letzten 12 Mona ten. Der Gesammtwerth der Waaren einfuhr belief sich in den letzten. 12 Monaten auf $580,337.639, gegen $680,335,796 in den vorhergehen den zwölf Monaten ; der der Ausfuhr auf $747,037.38 um $741,533,843 beziehentlich, in der Einfuhr also eine Abnahme von um $99,99,157, in der Ausfuhr aber eineZunahme um $5,503, 543. New London. Eonn.. 26. Juni.' .vete hat hier in Gegenwart einer un absehbaren Alischauermenge die Wett-, fahrt der Studirenden "des Harvard . Eollege und des Zlale College stattgefun-' den. Fünfundzwanzig Minuten nach Elf wurde das Zeichen zur Abfahrt ge geben. Das Harvard-Boot siegte um 15 Längen in 25 Minuten 15 Sekunde, während das ?1ale - Boot erst nach 2 Minuten 30 Sekunden am Ziele ein traf. Evansville, Ind., 26. Juni. In Hopkinsville, Ky., hat heute Mittag um halb Eins der Neger James H. Gor don Tavlor in Gegenwart von 5,000 6,000 Menschen, meist Negern, welche sich auf den den Gefängnißhof umgeben den Anhöhen und Häusern gesammelt hatten, wegen der Ermordung seiner Zu hälterin den Tod am Galgen erlitten. Denver, Col., 27. Juni. In Durango verlautet gerüchtmeise, daß heute Cowboys auf die Indianer ge schössen haben, welche der Untersuchung der neulich stattgehabten Gemaltthaten befaßten Agenten Stollstekmer nach dem Dolores-Thale beiwohnten, und daß während der gegenwärtigen Unruhen 10 bis 12 Indianer getödtet worden sein. Die Flucht derAnsidler ausdemDolores Maucos-Thale dauert noch fort. G a l v e st o n, Ter., 27. Juni. AuS -IZalestine. Ter.. wird FolaendeS aemel- det: Der Sheriff deS Eounty Anderfon Tavis hat heute aus dem Städtchen Bells im Count Grayson die Nachricht . erkalten, daß John Martin, einer der beiden entflohenen Neaer. welche an der Vergewaltigung 'und' Ermordung der Frau Haze'll in Elkhart am Samstag betheiligt waren, gestern Abend in BellS ergriffen und gelyncht morden ist. Er ist das sechste Opfer der Volksrache für die v-rmoroung ver rau azell. . Wheeling, W.-V., 27. Juni. 1 c . . r . r r . . ct rr vii Myiiyuuv - ist dadurch beigelegt worden, daß der jf in irii innr i rn niniirr tii n ii irr eirievsieiier einaewilliak ak. ven (5isen- und Stahlarbeiter-Berein iui- erkennen. Nero Nork. 28. ctuni. Der be kannte Schauivieler obn 2cEullovab ist am Samstaa in einer Pnat-Jrrxn- Anstalt in der Nachbarschas! von hier untergebracht worden, vorerst ,je I3wöchiae Kur i "mmen ist. Der Geist drS grr ."8oj vollflämg umnachtet.