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iiHHffiiWiiHi-saa rwsstti'iBs germanner ZlolKsblaU. Qedrüver Gras, Herausgeber. Amerikanische Aemterjncht. Aus Washington wird berichtet, daß ein Bruder des verstorbenen Vice-PrSsi-denten Wilson eine Stelle als Bote in einem Departement bekleidet, als xoeU cher er wöchentlich 9 oder 10 Dollars ver dient. Damit hat er für eine große Fa milie zu sorgen; da er aber alt und krank lich ist, so . wird er demnächst abdanken müssen. Der Fall, das Anverwandte bedeuten der Staatsmänner geringe Aemter in Washington bekleiden, steht nicht verein zelt da ; im Gegentheil, es ist ein alter Brauch amerikanischer Politiker, ihre .Söhne und Brüder zu versorgen, und wenn sie keme guten Stellen sür diefel ben erwischen können, so nehmen sie . Ichsechte und warten die Gelegenheit ab, " e zu verbessern. So finden wir, daß Senatoren ihre Söhne als(5omite-llerks ' oder Senats-Thürhüter beschäftigen, wo sie natürlich' recht gut bezahlt werden, aber ihre Jugend und Jahre vertrödeln, ohne etwas Solides zu lernen, und dann, wenn sie kein Glück haben, in das Fahr- ' wasser des kleinen Neaierunasbeamten gerathen, in welchem sie mit knapper Noth ihr tägliches Brod verdienen, bis '. ein politischer Wechsel sie an's Trockene wirft. Der alte Herr Wilson war in früheren Jahren Senatsbeamter und betrachtete Dieses jedenfalls als eine bedeutende Verbesserung seiner rage, denn wahr scheinlich ist er, wie sein berühmter Bru der, ebenfalls Schuhmacher gewesen. Senator Wilson hat dadurch, daß er sei- nen Bruder in den Dienst der Negierung brachte, diesem keme Wohlthat erzeigt. sondern an ihm und seiner ivaiiulie gro ßes Unrecht begangen. Wie viel besser wurde es gewesen sein, wenn er, der reiche Junggeselle, dem Bruder ein paar Hun dert Dollars aeaeben hatte, um ein klei- nes Geschäft zu gründen ! Aber der Zug r . x vii zur vffenlilcyen rippe ii oern viineriiu ! ner anaeboren. Jraend ein Amt, und wenn es noch so unbedeutend ist. wird mit leiser gesucht und mit klebriger Zä higkeit festgehalten. So sehen wir, daß die Söhne reicher Kaufleute Schreiber stellen im Zollamte. Brieftrngerstellen oder Thürhüterämter im Bundesgerichte -.. i v:r cii.. oerleioen. vi-ioij criiui m vikvi Be ziehung geu .licht ; irgend ein Aemtchen gemichte von 25 Pfund gewonnenen Cocons seien so klein und unansehnlich - . M rrv r jti ... gewesen, daß )e rein ucen,cy oanc iau en wollen. . So habe er 75 für Holz und Arbeit, und 45 an Verpflegunas- . 11 k.-. kosten ausgelegt, aoer nicyis oaiur n genommen. . SStrx Mican alaubt nicht, daß die Sel- denraupenzucht in den Ber. Staaten überhaupt nicyt geminnoringeuo ,ei, un er erklärt, das; ncy inmcisi ver ,age Orange keine lohnenden Gespinste er zielen lassen. Wir theilen unseren Freunden diese Erfahrung zur Warnung mit und möch ten daran nur die Bemerkung knüpfen, daß es selbst beim Vorhandensein von Maulbeerblättern rathsam erscheinen dürfte, den ersten Versuch mit einer be scheideneren Anzahl von Raupen an;u stellen. (Amerika.) -' ' 5k,, ...W iinn ffliTttrttY ltr)lltll ICUl, UHU Ulliuu llliuvumjiij I zu wr.en und das unsichere jnraa to. rasch, als mNttTch.. "er gesicherten Eristen; zu vertauschen, bieten sie Alles zaus, um die stelle jci recht lange zu oe j halten, obgleich sie wissen, daß die Herr ; lichkeit eines Tages ein Ende nimmt. In Deutschland ist der Negierungs beamte auf Lebenszeit angestellt und pen sionsberechtigt, nder dessen ungeachtet herrscht d'rüben nicht eine solche Aemter sucht; jedenfalls würde es der Bruder oder Sohn eines bedeutenden Statsman nes unter seiner Würde halten, dem Lande als Laufbursche zu dienen, in einer Stellung, in welcher nicht die ge gingst? Aussicht vorhanden ist, voran zu kommen. (5. Eorr.) Z)as ?eutschlyttm in Canada. Seit vielen Jahren, ja. seit Jahrzehn ten hat auch innada von dein großen deutschen Auswandercrstl om, der sich all jahrlich in größerer oder geringerer Stärke in die westliche Welt ergoß, fei neu wenn auch nur bescheidenen Theil bekommen, und die Zahl der in Canada wohnenden Deutschen muß sich immerhin hoch in die Hunderttausendc belaufen. Während wir aber von den Deutschen sonstwo in der Welt mitunter ein Gebens zeichen erhalten, aus Mciilo und Eni tral Amerika, aus Brasilien, Argentinien und lhili, ja, selbst von den SandivichS und den Schisser-Jnseln von den Kämpfen und Errungenschaften unserer i'andSlcute hören, so dringt selten, fast nie, ein Ve benszeichen von den Tausenden von Deutschen in Canada an unser Ohr, ob wohl wir wissen, daß sie vorhanden sind, und daß sie ihr Brod und, wie es der i'auf der Welt mit sich bringt, Glück oder Unglück haben. Eine kümmerliche Presse, mit der verglichen, der elendeste von einem spekulativen Drucker irgendwo im amerikanischen Hinterwalde heraus gegebene Jammerwisch noch eine gute Zeitung genann, werden darf, forgt für die geistigen Bedürfnisse dieser genügsa men Landsleute, wärmt alt Anekdoten auf, hütet sich aber scheu davor, irgend etwas Neues zu berichten, geschweige denn eine Meinung zu Sußcrn. Ob un sere Landsleute jenseits des St. Lorenz stromes Schulen haben, wissen wir nicht; ob sie in der höheren Gesellschaft oder in der Politik eine Stellung einnehmen, ist sehr zweifelhaft ; kurz, wenn man die un itx denselben Verhältnissen und gleichzei tig in den Ber. Staaten eingewanderten Deutschen betrachtet, ihre Stellung in Politik und Gesellschaft in Betracht zieht, dann muß man sich wnndern, wie zwei Länder unter einer Sonne, mit fast dem selben Klima, unr durch einen Strom getrennt, so ganz verschiedene Menschen herausbilden können. Hier Leben, Strc !v:t mid r!"!'t. dort Stillstand und : i R.. von . iii.juni znwandcr.ln, d vor dreißig, vierzia un fünfzig Jahren tt,!!.-"!'-,i ,-...k' tv.i ,Ver. S taatcn kamen d't vd, äitcv.i il,- Alvi! miu.i. i ui. lMonliM)'.uiiigr.u a:,drr, n ''au. Ich ci::c;t 'i, r in? ,. : ;t)cn, cdfc-i i labtw ..'irdr . den xer. Staaten den (anub.ic ai'.iaü.iiit i. III ''I (lli.lil llt u'cin '(. .uiiiiV ü f i.v . i. . . ul vj-uY.i . t'.!:o rv vü-ii-Ijcn -l viumuu:! i liegen doch ebensowohl in Amerika, wie die Ver. Staaten. Die Entwickelung des Dentschthums diesseits und jenseits des St. Vorenz'tromes zeigt, welchen (eaen die Freiheit aus die Entwickelung der Menschen ausübt : Z5om untern Kongo. Das Auswärtige Amt zu Washington hat einen interessanten Bericht von Hrn. W. I. Tisdel, dem Vundes-Agenten bei den Staaten, die zu der Kongo-Gesell-schaft gehören, erhalten. Der Bericht beschränkt sich auf den unteren Kongo und die Küste, mit Berücksichtigung der Handelsvortheile, welche dieselben bieten. Herr Tisdel räth vor allen Dingen den Amerikanern, welche sich etwa am unteren Kongo oder irgendwo an der Westküste Afrikas anzusiedeln gedenken, sich mit einem bedeutenden Kapital vor- zusehen, wodurch sie in den Stand gesetzt werden, mit den seit vielen Jahren dort ansässigen holländischen, englischen und deutschen Häusern, welche sast den gan- r. . , 4. r; st kt jeii yuiiuei un uti i?iuui vujiuuin, erfolgreich zu konkurriren. (5in amerika nisches Haus, welches sich dort festzu setzen wünscht, muß erst die Gewißheit haben, daß ihm die Transportmittel zur Versendung seiner Fabrikate nach außen und der Landesprodukte nach Hause zur Verfügung stehen. Amerikaner müssen an vermiedenen Orten Faktoreien und Stationen errichten und solche Arbeiter anstellen, welche akklimatisirt, mit Land und Leuten daselbst genau bekannt und der portugiesischen und der Fiote-Sprache mächtig sind ; sie müssen den Stammes Häuptlingen Geschenke machen und auf diese ÜL'c.se die !mgevorenen zum ?e suche der neueuichteten Faktoreien auf muntern. Das Alles kostet Zeit und C5eld, wo sür wenigstens ein Jahr lang ans Ersatz nicht zu rechnen ist. Es ist eine irrthümliche Annahme, daß alle angeblich vom Kongo kommenoen Produkte wirtlich dort gewachsen sind überhaupt gewöhnlich von i.JVi her kommen. Nicht ein Zehntel dieser Pro dukte ist dort eingeheimst worden. Die holländisch-asrikanische Gesellschaft von Rotterdam hat 53 Faktoreien oder Sta tionen, deren bedeutendste sich in Banana Point befindet, wo der Betriebsleiter der Gesellschaft wohnt. Die 52 anderen Faktoreien liegen zerstreut zwischen Loango (im Breitegrade :i 40') und Benguela (im Breitegrade l:" 40') und etwa 100 Meilen in das Innere hinein, bis zur äußersten Grenze der Niedern gen. Am Kongos... sse selbst hat sie blos 7 Stationen, und diese sind, mit nur 2 Ausnahmen, unbedeutend im Vergleiche mit den übrigen Stationen. Die Gesell schaft besitzt mehrere kleine Dampfer und Segelsaiisse, welche den Verkehr zwischen Banana und den Stationen an der Küste und am unteren Kongo vermitteln. Auf diese Weise kanu sie ihre verschiedenen Niederlassungen mit denjenigen Artikeln versehen, nach welchen die Eingeborenen Verlangen tragen. Die Landesvrodntte werden eingesammelt und in kleinen La düngen nach Banana transportirt, wo sie in .Nisten und Packete verpackt und von wo auS sie in Dampfern, welche der Gesellschaft gehören, nach Ourova ver- sandt werden. Nach demselben Plane verfahren die englischen, deutschen und französischen (Gesellschaften. Daher i .re Unabhängigkeit und ihre Fähigkeit, den ganzen anoel in oem .leslnnoe ve herrschrn. HerrTisdelglanbt, daß es in der gan zcn Welt kein frnchtbarercS Land giebt, als das voin Flnfse Senegal (n: erab nördlicher Breite) bis zu I"' ::l' südli cher Breite und etwa 100 Meile,l land einwärts sich erstreckende Küstengebiet. Dieser Landstrich ist dicht bevölkert, aber es ist nahezn unmöglich, die Eingeborc nen dahin zu bringen, daß sie die werth-, vollen Produkte ernten, welche die Natur ilmcn in verschwenderischer ülle bietet. MitAusnahmedcsLaongo- undKabinda Stammes sind die Leute wild, unlenksam und grausam. Sie sehen den Weißen nicht gerne, und obwohl sie sich seine Tuchstosfc und seinen Schnaps gern ge fallen lassen' so würden sie es doch vor ziehen, wenn sie nie wieder einen Weißen in ihrem Gebiete zn fehen brauchten. Das Klima ist feucht, für den weißen Europäer oder Amerikaner entnervend und erzeugt unter denselben viele Krank heiten. Ein Weißer muß während des ersten Jahres seines Aufenthaltes in jenem Lande die äußerste Vorsicht an wenden, um sich von den vergifteten Ein flössen der Malaria, die im ganzen Lande herrscht, freizuhalten. Die Häuser am Kongo, der Küste ent lang und im Innern des Landes sind mit wenigen Ausnahmen aus Bambusrohr und Gras hergestellt. Sie werden -'..-nannt ?'"d gewähre nur !v,-i,z Schutz gegen die glühenden Son i'crn'inti.'i n'tUjiend der heißen oder rnc!:w.'J 'm es;eit oder gegen die Nc-giiv,5"'- iv'iln end der Jahreszeit. in güi,-'?; C f nu), rci'lhe. gesunde Nah runa u.io ,Ziejnlich hänsiger Geiniß von einhandeln wollen, die Händler sich aber nur mit Kleiderstoffen vorgesehen hatten. Ein Eingeborener läßt sich bewegen. einen oder zwei Tage anyaueno m einer Faktorei zu arbeiten, wenn ihm die Ver sicherunz gegeben wird, daß er nach dem Ende seiner Arbeitszeit eine oder zwei CtlnfA-yrrt ftiin fiFnttitnit tnirh. Siirbf QiUjbl w.m. ...... man ihm ein Stück Tuch als ArbeitS lohn anbieten, so würde er sich kaum zum Arbeiten bewegen lassen. Die Frauen an der Küste dagegen sind sehr erpicht auf Kleiderstosse, namentlich auf solche von grellen Farben. Sie sind die eigentlichen Arbeiter des Landes und ohne ihren Fleiß könnte wenig oder gar nichts für den ausländischen Markt ge wonnen weren. Die Männer lungern trinkend, schwätzend, streitend oder jagend umher, je nach ihren Neigungen. Könn ten sie zur Arbeit, zum Bebauen des Bodens oder zur Einsammlung der Landesprodukte sür die Ausfuhr bewogen werden, so würde das Tieftand ohne Zweifel bald einen mächtigen Aufschwung nehmen und ein überaus reiches Land werden. Ob amerikanische Baummollstofse am Kongo und in den Küstenorten so billig geliefert werden können, wie die rng tischen, kann Hr. Tisdel noch nicht sagen. Er ist jedoch überzeugt, daß xräscrvirtc Früchte, gewöhnliche Messerwaarn. fer tig zusammengestellte hölzerne Häuser. Bauholz, Arzneien, Perlen und Hankee Notions" im Allgemeinen den Küsten Händlern billiger abgelassen werden kön nen, als die aus Europa eingeführten. Die Frage ist nur die, wie diese Händler zu erreichen sind. Herr Tisdel glaubt, daß die großen Händler gerne amerika nische Waarenmuster und Preislisten sehen würden und, wenn der amerika nische Fabrikant Waaren von gleicher Güte, aber zu niedrigeren Preisen als der europäische Fabrikant, liefern kann, ein Handelsverkehr in Boma sich an knüpfen ließe. Herr Tisdel berichtet, daß ein in Belgien gebautes -hölzernes HauS am Kongo zu dem Preise von 15.000 verkauft wurde. Jenes Hans könnte nach der Ansicht des Herrn Tisdel von einer amerikanischen Gesellschaft zu dem Preise von 2,000 hergestellt und mit einem Anschlage von 500 in Boma abgeliefert werden. Mit hölzernen Hau fern ließe sich also allein ein bedeutender Handel dort ausbauen. Allerdings be finden sich auf beiden Seiten des Kongo und an der Meeresküste dichte Waldungen nnd doch lassen di,.' Händler, wie die brasilianischen, das Bauholz aus Europa kommen, weil sie . keine Dclzschneldc yxajfiKr.. s.'w. haben und vorläufig Seidenzucht. Die Agitation zn Gunsten der Seiden- zucht, die vor einiger Zeit von Phila delphia ans durch das Land ging, hat namentlich im Süden wirklich Viele veranlaßt, diesem neuen Erwerbszwcige zuwenden. Nach und uach dringen nun auch die Ergebnisse dieser Versuche an die Ober fläche. So berichtet Herr G. R. Mican in Montgomerr) Eonntn im südöstlichen Alabama, daß er in Gemeinschaft mit seiner Schwester eine umsasfcnde Seiden raupenzncht begonnen habe. Von einem damit erfahrungsmäßig vertrauten Süd deutschen habe er die sür. die Raupen nothwendigen Nahmen und Kasten zn rechtzimmern lassen. Alsdann habe er fich eine genügende Anzahl von Eiern verschafft,' und das Gewürm" sei zur erwarteten Zeit ausgekrochen. Maul beerbäume gebe es in der Nähe von Pike Road in Alabama nicht. Allein er habe in verschiedenenZeitungsartikeln gelesen, daß die dort massenhaft vorkommenden Osage-Orangc's" ganz den nämlichen Dienst thäten. Wirklich hätten auch die posfirlichen Thierchen die Blätter dersel ben mit außerordentlichem Appetit ge fressen. Während der letzten Zeit ihrer dreimonatlichen Periode so heißhungrig, daß der von ihm zn ihrem Wärter be stimmteMann immersort aufdenBeinen sein mußte, um die 40,000 mit Nah rungsstoff zu versorgen. Schließlich hätte sich ein großer Theil der Raupen verpuppt, aber die zu einem Gesammt- 'reinem Bcrdinr oder portugiesischem .Weine nebst körpeilicher Beschäftigung - d'.-i -! .tmun " im .nslnse nach iin li.ich ii Nacht tagen sehr viel zur Er- Haltung der Gesundheit in den Küsten gegcnden oder Flußniederungen bei. Diese Thatsachen sind von der holländisch afrikanischen Gesellschaft längst aner kannt. Sie macht sich diese Erfahr gen zu Nutze, und sorgt in jeder Hinsicht in der ausgiebigsten yxtuc snr ihre An gestellten und Arbeiter, so daß diese im Allgemeinen sich einer guten Gesundheit erfreuen und un Stande sind, von zwei bis zu vier Jahren in jenem Lande zu bleiben, ohne inzwischen einen Klima Wechsel vornehmen zn müssen. Der ganzen Küste entlang sind die Produkte ziemlich gleich. Die Ausfuhr besteht hauptfächlich aus Kautschuk, Erd nüssen. Palmöl, Palmnüssen, Eolanüs sen und wohlriechenden: Baumharz. Auch Elfenbein wird ausgeführt, jedoch uur in geringen Mengen ; die Haupt küstenmärkte für Elfenbein sind die ver schiedcnen Ortschaften in Angola. Die Einfuhr besteht hauptsächlich aus ge wohnlichen Baumwoll- nnd Wollstoffen, Rum, Gin, Glasperlen, Flinten, Pul ver, Tabak und gewöhnlichen Messer waaren, welche von den Händlern gegen die Landesprodukte ausgetauscht werden. Es sind die einzigen Zahlungsmittel, welche man in jenem Lande kennt. Füuf zig Prozent aller Waaren, die nach der Küste gebracht werden, sind in England angekauft. Der Gin kommt ausHolland und wird eigens für diesen Handel, der ungefähr 40 Prozent der ganzen Ein fnhr ausmacht, fabrizirt. Die übrigen 10 Prozent vertheilen sich auf andere Länder. Ein paar Flaschen Gin haben bei den Eingeborenen viel höheren Werth als Kleiderstoffe, die zehnmal fo viel kosten, und es kommt hankta vor. das; Händler nach der Küste zurückkehren müssen, ohne etwas ausgerichtet zu ha ben, weil die Eingeborenen nur Gin ailch noch keine in jenem Lande einführen können. Eine Regierung giebt es im unteren Kongogebiet oder an der Küste nördlich von Angola nicht, nicht einmal eine Scheinregicrung. In Banana, in Orten am unteren Kongo, an der Küste und in dem Tieflande im' Inneren haben die Händler in jeder Station oder Faktorei eine kleine Wasscnniederlagc. Sie sehen sich nicht selten zur Benutzung dieser Waffen genöthigt, um sich gcgcnAngrissc der Eingeborenen zu vertheidigen, oder Eingeborene wegen irgend eines Ver gehens zu züchtigen. Ans die geringste Provokation hin, oft sogar ohne jegliche Provokation, fallen die Eingeborenen über die Faktoreien her, legen die c bände in Asche und plündern die Waaren- Maaazinc. Jeder Angestellte oder Arbeiter im Dienste der Handelsgesell schaften nluß als Polizist dienen, nich blos zur Sclbstverthcidignng, sondern auch zum Schutze des seiner Obhnt an vertrauten Eigenthums. Die Eingeborc- nen und mit alten .vlintenschloß-Musk ten bewaffnet und man findet seife einen Eingeborenen, cs sei denn ein Sklave, der nicht eine solche Waffe be säße: selbst Sklaven sind hausia damit bewaffnet. Sie verstehen sich zwar we nig aus den Gebrauch von enerivassen traa.cn aver maipjontpiiu'iuacv eine schwere Muskete mit sich herum, obwoh sie im Kampfe vergiftete Pfeile oder Speere vorziehen, mit denen sie viel bes- ser ilinzugchen und verderblichere Wirk ungcn zu erzielen wissen. Sie suchen sich übrigens setzt mit veucrwassen neue rcr Konstruktion vertraut zn machen und Stammes - Häuptlinge verlangen jetzt nicht selten Magazingewehre und Patro neu in Mctallhülsen. Südlich vom Kongo, in St. Paul de Loando, Benguela nnd MasfomedeS, wäre eine gute Gelegenheit, amerikani- sche Waaren segllcher Art abzusetzen Das Klima ist nicht wesentlich von dem der südlichen Staaten der Union ver- schieden nnd die Bednrfnisse der dortigen Bevölkerung weichen auch uicht viel von denen der Bevölkerung in den Sudstaa- ten der Union ab. Die Bevölkerung ist zahlreich und cs gibt dort viele reiche Handelsfirmen, welche gern mit den Ver Staaten in Handelsverkehr treten wür den, wenn eine Verbindung zwischen den beiden Vandern hergestellt werden konnte Amerikanische Wallsischsängcr, welche nach dem südlichen Ocean fahren, legen oft in jenen Gegenden an nnd bringen amerikanische Fabrikate nnd prascrvirt Früchte u. f. w. mit, für welche sie jedes- mal sofort einen lohnenden Markt linden Wolle. Häute, Zucker. Palmöl lind Kaffee sind die hauptsächlichen Ausfuhr: artikel. Auf St. Thomc wäre möglicher 'hn-ise cm Markt für amerikanische V.'aa- ren jeglicher Art zu finden, i ics ist eine der fruchtbarsten Inseln der Welt. Sie ist dicht bevölkert und könnte Alles her- vorbringen, was die Bewohner brauchen aber diese scheinen sich vollständig mit der Produktion von Kassee, Zncker nnd Palmöl zu begnügen, welche sie für die Ausfuhr verkaufen, während Alles, was sie znr Kleidung nnd zum Konsum brau chcii, mit einziger Ausnahme von Früch ten. eingeführt wird, hauptsächlich aus London nnd Liverpool. Obwohl das Land gerade unter dem Aeguator liegt, kann man doch merkwürdiger Weise sedes gewünschte Klima antreffen, da das 'and bis zn einer Höhe von 8000 Fuß aufsteigt. Vom Mittelpunkte des höch sten Theiles der Insel auS fließen nicht weniger als zwölf prächtige Flüsse in ebenso vielen verschiedenen Richtungen, so daß das Land trefflich bewässert, fruchtbar und sehr produktiv ist. Die Pflanzungen werden in ausgezeichnetem Stande erhalten; auf vieleii derselben sind gegen I000 Arbeiter beschäftigt. Eine englische Dampferlinie vermittelt einen regelmäßigen (monatlichen) Ver kehr zwischen St. Thome und Liverpool und eine portugiesische Dampserlinte zwischen der Jj'sel und Lissabon. Herr TiS hält es uicht für möglich, daß die Am ikaner festen Fuß in Käme run fassen könnten, wo die Deutschen den Handel beherrschen, oder in Fernando Po, das unter spanischer Herrschaft steht, oder im Negerlande Dahomey, an der Goldküste in Ashantee, lauter engli sche Besitzungen. Guinea ist ein reiches Land ; es produeirt außer den tropischen Produkten Gold, Kupfer und Wachs von der besten Qualität, die man im europäischen Handel kennt. Belama und Bissao, 75 Meilen von der Küste eut- fernt, bieten dem Händler ganz besondere Vortheile. Doch englische deutsche und französische Händler haben fich dort bereits festgesetzt. Goree, Dakar und San Luis in den französischen Bcfitzun gen in Senegal sind blühende Geschäfts- platze, aber Franzosen verhalten sich sehr friedlich gegen fremde Mitbewerber. Dennoch hat sich in Goree ein amerikani sches Haus, trotz aller Hindernisse, ein blühendes Geschäft aufgebaut. Auch die kanarischen Jnskln und Madeira bieten viel Verlockendes, für den amerikanischen Kaufmann. Herr Tisdel glaubt,.wenn dort einmal Agenturen für den Verkauf amerikanischer Waaren und für den Ein kauf von Laudesprodukten errichtet wären, so könnte bald ein lohnender Handelsverkehr, aufgebaut und eine Damxferlinie für Frachtvcrkehr und mit Einrichtungen für einen mäßigen Per sonenvcrkehr'rentabel gemacht werden. Jnlänoische Nachrichten. Wlan rechnet in den Ver. Staaten, 16,000,000 schulpflichtige Kinder, wäh rend blos 10,000,000 die Schulen bcsu chen. DieLehrcrzahl beläuf sich anf 290,; 000 und die jährlichen Schnlansgaben betrageu 591,000,000. Der soeben beendeten Zahlung der Bevölkerung von Bussalo zufolge be läuft sich die Einwohnerzahl dortselbst auf 202,818 Seelen. Der im Jahre 1860 aufgenommene Ver. Staaten Eensus ließ eine Einwohnerzahl von 153,134 ersehen. Vrice Eustcr, der in Eolnmbus, Ohio, für das Chcri'fs-Amt nominirt wurde, ist ein Bruder des im Kampf mit dcu Indianern gefallenen Gen. Euster; er war früher längere Zeit im Eisenbahn dienst thätig und betreibt gegenwärtig einen Leihstall. Big Bear", Eanada's Sitting Butt, ist ein Philosoph. Aus die Aussor dcrung. sich zu ergeben, antwortete er: Wir sind dem Untergange geweiht und einen nach dem andern von uns werden die Weißen tödtctj, ; bevor wir aber ver schwinden, wollen wir uns alle möglichen Vergnügungen bereiten GeschäftSlädcn plündern und vicle Weiße todten." Die Apelfinen-Erntc Florida's hat nach den verläßlichsten Berichten letztes Mal einen Ertrag von ?1 ,7'.0.000 er geben. Die nächste ErW mag 52,000, 000 bringen. Es werdxn große Strecken Landes im Norden und Westen jenes Staates aufgekauft, nm daselbst neue Niederlassungen mit Orangenhaincn zu gründen. ! Scit das zeitweilige Uebcreinkom mcn der canadischcn und der amerikani schcn Regierung in Fifchcrci-Angelcgen-heiten bekannt gewordiN ist, erklären die canadischcn Fischer, daß sie den ameri kanischen Fischern das Fischen in den ca nadischen Küstcngcwäs'scrn nicht gestat ten, sondern ihnen thätlichen Widerstand lelm'Mi'mw,' mnyiLiA: rung hat znr Verhinderung von Gewalt thätigkeiten cincn Dampfer ausgesandt- In Oregon ist ci r neues Goldfie ber ausgebrochcn. Diesmal sollen sich die reichen Schätze von dem Edelmetall in den Eaglc Ercck-Bergen aus einer Halbinsel befinden, die durch den Zu sammenfluß des Powder- und des Snake- Flusses in llnion Oountn gebildet wird. Eiii neues Mincnlager,i Pine Vallci) be nannt, ist von 200 unternchmungslusti- gen Abenteurern dort bereits gebildet worden, und täalich strömen weitere Glücksjäger hinzu. Die W i n t e r n e i z n -E r n t e hat im südlichen Theile des Staates Kansas be gönnen. Nach den zahlreichen darüber vorliegenden Berichten ist das Durch schnitts Ergebniß in je ten Eountics um tr Prozent besser, als es zuletzt vom Sekretär der Ackerbau - Behörde des Staats geschätzt wurde. Die Achrcn sind voll, weiin auch die Halme etwas schmächtig sind. Das Wetter war in Kansas während der letzten drei Wochen dem Rcifwerden deS Weizens sehr aün- stig und aller Voraussicht nach wird der Ertrag viel besser sein, als man am l. Juni glaubte. 7 Ein attei liebstes kleines Spiel- zeug, dem allerdings ein gewisser unan genehmer Beigeschmack! nicht fehlt, wird setzt in NcwZwrk viel ni die reifere In gcnd" verkauft. Es jist nämlich eine Zielscheibe, welche nichts Geringeres ror stellt als ein Schassot viährend der Hin richtungssccne. Die Sjhcibe befindet sich au d uf der Brust des Hcnikcrs, der, sobald er Bolzen das Schwarze trifft, mit einen Kammer ans einen zcnops scyiagx. Der Delinquent, d, in die tödtliche Schlinge um den Hals gelegt ist, schnellt alsdann in die Höhe, ! zappelt ein paar Augenblicke mit den seinen, nnd dn Gerechtigkeit ist Genilne geschehen." , Ein paar kleine cngels in einem kleinen Dörfchen von Marnland lasen neulich in einer Zeitung einen Bericht über die an dem Wesberprüglcr Pycrs vollzogene Prügelstrafe und geriethcn L)arübcrin eine fo ungcljeurcZ?cgeistcrung, daß sie die Sache nachzumachen beschlos sen. (besagt, gethan.lDic kleinen Böse wichtcr legten fich aufldie Vaucr, ertapp ten einen Jungen aus'dem Nachbardorse und schleppten ihn iin Triumphe in den Wald. Dort banden i den armen Beu gel an einen Baum, entblößten seinen Rücken und prügelten ihn so furchtbar durch, daß das arme Opfer jetzt in pre eärcm Zustande darnieder liegt. Nur unseren ganz 'merkwürdigen und eigenthümlichen Ehe- nnd Schei-dnngs-icsetzcn ist cs :u verdanken, daß folgende Thatsache in das Bereich der Möglichkeit gehört: In Vermont hat eine Fran eine Scheidungsklage wider ihren Mann eingereicht und in derselben als Schcidungsgrund angegeben, daß ein New Yorker, der reicher sei, als ihr Mann, sie hcirathen wolle." Freilich wird ihr aus diesen (m:nd hin die chel- dmug nicht bewilligt werden, aber ein Zeicheil der Auffassung dcr Ehe und der dieselbe rcgulircnden Gesetze ist cs scdcn- saus, das; eine ,sran einen solchen fcsajec dungsgrund geltend mochte." Unter den Schülern eines Erzieh- nngS-Jnstituts zu Rcading, Pa., welche oie vin nau vle er .agr verla cn haben. befanden sich der 1 8mm ige Karl P. Hon mann nnd die I lahrige nl. S. Vlcklen. Dcr Erstere hielt beim Schlußakt eine Abschiedsrede Namens dcr Abiturienten. Wahrend des Schlußakts wurde bekannt, daß die genannten beiden Schüler ver heirathct sind nnd znar schon seir 9. April d. I., an welchem Tage Hofs mann's Vater, welcher Geistlicher ist, die Trauung heimlich in seinem Hause vorgenommen hat. Das verheiraihete .chulmadchcn hat ein Erbe von ?1 25,: 000 zu gewärtigen. Der Schulbuben- Gatte wird ein Kollegium besuchen und sich etwas weiter ausbilden, ehe er nater samilias wird. E" Wie durch ein Wunder in auf der Monnt Oliver Schiefebenc-Bahn bei Pittsburg, Pa., Frau Donaldson einem gräßlichen Tode cntganzen. Sie befand ,icy in oem Waggon ver ayn und die- cr halte ungckayr die .'halste deS Weas zurückgelegt, als er entgleiste und überdie Brücke fünfzig Fuß tief hinunter fiel, wo bei cr cinc vollständige Umdrebuna in der Lust machte. Unten angekommen. ging der Waggon vollständig in Trüm- mcr. Wider alles Ern arten hatte rau Donaldson. mit Ausnahme einer Schramme im Gesicht, keinen Schaden genommen ; sie saß unverletzt mitten unter den Trümmern. ? Der AckerbaurEl'Mmissär Butler von Süd-Earolina hatt: kürzlich eine sie ben Fuß lange Peitschcnschlange gefan gen und wollte dieselbe nach Washington bringen. Er steckte das Reptil in einen' Sack und bestieg einen Bahnzug. Auf demselben traf er Freunde, und diese wünschten bis Schlange zu sehen. Die selbe ist richt giftig, aber, wenn gereizt, sehr Zornig. Kaum hatte er den Sack aufgebnnden, so schoß das Viech heraus und wand sich durch den Gang, schlang sich um die Sitzlehnen, und die Passa- ?iere schrieen und kletterten, so hoch sie onnten ; ein Neger kletterte zum Fenster hinaus und hing außen an dem Zuge. ES dauerte geraume Zeit, das Ungeheuer wieder einzufangen, aber Butler fuhr dessenungeachtet allein; Nicmank wollte den Waggon mit ihm theilen. Recht böse Erfahrungen im Ankaufe merikanischer Ländcreien machte neulich ein Amerikaner im Staate Ehihuhahu. Er hatte vor Kurzem einen großen Land strich als terrenos baldios (nicht in den Privatbefitz übergegangenes Land) gekaust. Als cr nun nach seinem Besitz thum, für das er i0,000 bezahlt hatte, Rindvieh von Teras bringen wollte, fand er unerwartete Schwierigkeiten, indem sich ihm der frühere Gouverneur des Staates Ehihuhahua, General Terra zas, mit einer bcwaffeten Mannschaft entgegenstellte und erklärte, dcr rcchtma ßige Besitzer des Grund und Bodens zu sein, während dcr Anrikancr das Opfer eines Schwindels geworden sei. Es bleibt dem Amerikaner in seinem Unglück nur die schwache Hoffnung, die si0,000 auf dem Wege des gerichtlichen Versah rens wiederzuerlangen. I Maiue, i dessen reichen Waldungen das meiste Gummi-Harz ge wonnen wird, hat mau in letzter Zeit auch mit der Herstellung von Whiskey Gummi begonnen. In die siedende Masse wird nämlich nach crsolgter Be seitigung der schmutzigen Bestandtheile außer Zucker noch sehr billiger Whiskey gegossen, wodurch der Gummi einen starken clkoholischcn Beigeschmack erhält. Während das weibliche Geschlecht das verzuckerte Gummi kaut, findet der ver schnappsteste Artikel guten Absatz unter den Temperenzlern der Neu-England-Staaten. Der neue Artikel auf dem Gebiete der Gnmmi-Produktion ist erst ein Jahr alt, und schon ist die Nachfrage nach demselben derart, daß einige Fabriken versichern, das sie statt deö ver zuckerten Gummis sortau lieber Whiskey Gummi auf den Markt bringen werden, weil sich Das besser zahlt. i 4? er Jvliiiioer am ussy ans Washington besitzt eine ganz merkwür dige Passion, von Eisenbahnzügen zu springen, auch wenn dieselben fich in vol ler Fahrgeschwindigkeit befinden. Zn '.itteaicil yat cr bereits starre Verletzungen davongetragen, ohne von seiner Manie geheilt zn werden. Kürz lich sanfte er, als er wieder einmal sein Knnststück machte, mit dem Kopfe in einen Sumpf und wäre um ein Haar er stickt. Er arbeitete fich indessen schließ lich wieder heraus, sprang aus einen vorübersahrenden Zug, fnhr bis in die Nähe von Washington mit, sprang dann abermals ab nnd flog mit dem Kopse gegen einen Tclcgraphenxfosten. Er cr litt eine schlimme Kopswunde und lag mehrere Tage im Bett. Als er wieder genesen war, kaufte er sich ein Ticket, stieg auf einen Zug und machte aber mals einen Purzelbaum, dcr ihm schmerz hafte Eontusioueil eintrug. Im Bett wird Sani Tilfsy bei seiner gefährlichen Liebhaberei schwerlich sterben. Ein Farmer Namens Gray in der Gegend von Monnt Earmel im Eonnty Wabash im südöstlichen Illinois wurde kürzlich auf folgende freche Art tun seine Farm betrogen: Seit einigen Wochen hielt fich in Monnt Earmel ein gewisser E. B. James auf, welcher ein ihm an geblich patentirtcs Verfahren, Obst aller Art in offenen Gefäßen einzumachen, an rdie Farmer verkaufte. Er gab sich auch Mühe, das Recht, dieses Patent für einen ganzen Staat auszubeuten, an einen Vertraucur.seligen zn verkaufen und schließlich ging ihm Gran, welcher erst kürzlich aus dem benachbar ten Lawrence Eonnty nach dcr Gegend von Monnt 'nrmcl gezogen war, anf den Leim. Gray überschrieb ihm eine Farm, welche ?2'0 werth ist. und er hielt dafür das Recht, das Patentvcr fahren in mehr als vierzig Jllinoiser Eountics zn verwerthen. Als Gran dann aber den James aufsuchen wollte, um die Patent-Papiere zu erlangen, war dieser verduftet, nachdem er die Farm an einen leschäftsmann in Monnt Earmel vel kaust hatte. Natürlich ist das i 1 1 -macheverfahien ei Schwindel. : Ntd Buntline" oder Edward Jud son, welcher einst durch Stiftung der ersten Knownothing-Logcn der Vater der Knownothiug-Partei wurde, lebt jetzt, 01 Jahre alt, im Delaware-Thale im Staate New ?1ork in stiller Znröckge zogcnheit. Ans seinem abenteuerlichen Leben theilt der T. orr." folgen des mit: In seinem elften Jahre entlief er seinen tltcrn in Philadelphia und ging auf ein Kriegsschiff; er zeichnete sich ans und wurde vom Präsidenten Van Buren im !". Jahre znm Midship man ernannt. Da cr nicht in dcr Marinc-Akademie erzogen war. so woll ten einige Kameraden nicht mit ihm um gelicn; er forderte deshalb an einem Tage sieben Offiziere und Kadetten und schmierte fieAlle aus". Später wnidc er Schriststellcr, d. h. cr sabrizirte Ge schichten über das wilde cben im Westen und wurde fabclhaft populär. Während des Bürgerkrieges diente er als Kund schafter; in dieser Eigenschaft wurde er einmal in Nashville von einem Pöbel- Haufen gehängt nnd als todt abge- schnitten. Durch Wespenstiche wurde ein Marylandcr Farmer Namens Win. P. Thompson dieser Tage gctödtct. Der selbe war in einem Kornfeld, zwei Mci len von North Brauch in Allegheny E. entfernt, beschäftigt, als er glaubte, um einen in feiner Nähe befindlichen Stum pen einer Eiche Bienen schwärmen zu. sehen. Er ging , darauf zu und, um fich schnell zn überzeugen, was es sei, schlug er mit einer Hacke gegen den Banmstum pen. Es währte gar nicht lange, da ka- mcn aus dem Baumstumpen wohl an 500 bis C00 Wespen hervor, stürzten anf ihn los und setzten sich ihm beson dcrs auf den Kopf, so daß der arme Mann, wahnsinnig vor Schmerzen, dem Wohnhause zulief uud laut um Hülfe schrie. Die Wespen wollten garnicht von ihm weichen, und als er das Haus erreicht hatte,' fah feine Frau sich gcnö thigt, die Wespen, mit welchen er über säet war, mit einem Besen zu verjagen. Der arme Mann war jämmerlich zuge richtet durch die vielen Wespenstiche. Es war kaum eine Stelle an seinem Kopfe sichtbar, wo ihn die Wespen nicht ver mundet hatten, denn er hatte erst kurz vorher sich die Haare ganz kurz schecren lasscn. In etwa zwei Stunden war Thompson's Kopf dermaßen angeschmol leu, daß er einen furchtbaren Anblick ae- währte. Er starb unter entsetzlichen Schmerzen am darauffolgenden Morgen. s Die Grand Army of thc Rcpublic bekommt vom Anz. d. W." das fol- gende wohlverdiente Lob: Geleaentlich des , .National Encampment" der Grand Army, welches im Laufe der vergangenen Woche zu Portland in Maine abgehal- ten war, fand en Borschlaa. allen überlebenden Unionskriegern eine Pension zum Betrage vom $3 im Monat aus der Bundeskosse zn verschaffen, Befürmor- tung. viaä) oberflächlicher Schätzung würde die Ausführung dieses Vorschla- ges auf etwa s 100,000,000 jährlich zu stehen kommen. Es gereicht den Ver tretern der Grand Anny zur Ehre, daß sie den Schwindelplan mit einer entschied denen Mehrheit zurückwiesen. Nicht mit Unrecht darf angenommen werden, daß der Eongreß sich' willig dazu hergegeben hätte, dem PcnsionSschlvindel durch em bezügliches Gesetz die Krone aufzusetzen, falls die Grand Army als solche dafür eingetreten wäre. DaS bisher in dieser Beziehung Geleistete rechtfertigt eine solche Befürchtung durchaus. Dte besse ren Bestandtheile dcr Gnmd Arm be hielten indeß die Oberhand, und es steht zu hoffen, daß die Angelegenheit damit ein für allemal abgethan ist." Ueber eine neue Erpedition nach Euba wurde am Ltt. Mai telegraphisch aus Key West, Fla., berichtet. Es sollten 200 Mann gelandet sein und die sen sich 1000 Mann ans dem Distrikt angcschlosson haben. Außerdem sollte der Gcncral-Kapitän der Provinz sich mit Truppen nach jener Provinz begeben haben. Auf Grund dieses telegraphischen Berichtes wird uns nun aus Santiago de Euba, 1k). Juni, geschrieben: Wahr ist cs, daß eine Partie von 12 Mann, unter Anführung von Limbano Sanchcz, in dcr Nähe von Baracoa 20 Meilen von hier, sich ausgeschifft haben, von denen aber bereits einige sich ergeben haben und andere gctödtct wurden. Der Nest ist vor 2 Tagen vollständig versprengt wor den und bei dieser Gelegenheit ließen dieselben ihre sämmtlichen Waffen und ihre gesammte Munition in den Händen der Verfolger. Daß sich der General Kapitän mit Truppen nach hier begeben hat, ist ebenso falsch. Der sitzt ruhig in Havana und hier haben wir einen sehr energischen und tüchtigen Gouverneur, welcher im Augenblick die nöthigen Schritte gethan hat, um dcr Provinz die Ruhe zn crhaltcn, was auch schon zum größten Theile erreicht ist. Ebenso falsch ist, daß sich 1000 Mann hier der Erpc dition angeschlossen haben. Nicht ein einziger, denn alle Welt arbeitet auf dem Lande und Niemand will die Früchte der Arbeit von Jahren aufgeben." Ueber das schändliche Nähnadel Monopol, unter dem gerade der arme Theil dcr Bevölkerung am schwersten leidet, sind jetzt durch cincn Prozeß, der kürzlich mit Zustimmung des Oberstaats anwalts von New Pork angestrengt wor den ist, folgende Thatsachen zu Tage ge fördert worden: Die Eentral Nccdle Eompany wurde im März ISS3 in New Lsork af-nnwvj? .v.". .iuyinn7e4vna . dein und Geräthschasten zu sabriziren. Sie verfügte nur über 410.000, wurde aber dessen ungeachtet von einem Syndi kat von Nadelsabrikaaten für gefährlich erachtet und in Folge dessen aufgekauft. Dieses Syndikat umfaßt alle bedeuten deren Fabriken, in denen Nadeln und Gerätschaften für Nähmaschinen herge stellt werden ; folche Fabriken sind be sonders in Massachusetts und Eonnccti cut. Alle Firmen, die zu dem Syndikat gehören, müssen sich verpflichten, nur zu den von ihm festgesetzten Preisen zu ver kaufen. Für je 1000 Nadeln, die von ihnen hergestellt werden, haben sie $1 Abgabe (Rcyalty) zn zahlen, sowie einen verhältnißmäßigen Betrag für alle Ge- rathschastcn. Ein Agent dcr Eentralge sellschaft sieht monatlich die Bücher aller yndlkatsmitglieder nach, damit diese!- ben nicht unter dcr Hand billiger verkau sen können, als ihnen vorgeschrieben ist Außerdem aber benützt die Eentralgcsell- schaft die Berichte ihrer Inspektoren auch dazu, um jeder aorik vorzuschreiben, wie viel sie sabriziren und an welche Kun den sie zu dem vereinbarten niedrigsten Preise Waaren abgeben darf. Das Syn- dikatsniltglied, welches Diese Abmachnn gen übertritt, muß 1000 Strafe bezah len. Keine Firma darf ihre Gebäude und Maschinen ohne Genehmigung des Syndikats verkaufen oder verpachten. oder irarnd ein Patentrecht abtreten. Dagegen verpflichtet sich das Syndikat, seine Mitglieder gegen den Mitbcwerb zn schützen, nnd ihnen die höchsten Preise zu versamssen, die das Publikum (also auch die arme Näthcrin und der arme Schneider) überhaupt bezahlen kann. Von dem ausgedehnten Handel mit Eiern uud dem Verbrauch derselben in den Städten New ?)ork und Brooklyn haben jedenfalls nur wenige Leute einen Begriff. Ein Engroshandler tu Eiern, dessen Verkanfslokal sich in der Nähe des Washington Marktes befindet, sagte, daß jede' Woche fo viel nach New Bork gebracht würde, nm für den täglichen (ebrauch eines eden Bewohners von New Bork und Brooklyn 3 bis 4 Ein rechnen zn können. Wahrend dcr Iah rcszcit, wo Eier rar und hoch im Preise sind, und wo utcht vtele Versendungen stattfinden, dürfte dcr tägliche Umsatz in Eiern in den beiden genannten Städten nicht über 1,000,000 betragen, wo hin gegen zn Zeiten, da die Preise niedrig sind nnd der Versendungen viele stattsin- den, der tägliche Umsatz .':,0",000 bis r 0oo,oo ans weisen mag. Ein Barrel enthält 70 Dutzend oder 10 Eier. Für die Verpackung l ,o ,, 0 Eier find 1 1 Barrel ersorderlich oder auch 30tj l5r- ladnngen von je 2.", Barrels. solcher artaonngen ver vange nactj in einer Reihe aufgestellt, würden ungefähr dcr 0'cfammtlange der Brookluncr Brticke gleichkommen. Diese Berechnung gilt aber nur sür die Jahreszeit, während welcher der Handel mit Eiern ein flauer ist, denn wenn der Umsatz am größte ist, würbe wohl 1000 Earladnngen per Tag angenommen werden müssen. Wäh rend vor dem Jahre 1$83 verhältniß mäßig uur wenig Eier voin Auslande eingeführt wurden, bclicf fich die Ein fuhr in Jahre ans 2000 Kisten; im Jahre 13 auf 500 Kisten, und im Jahre is$l ans 3 '.,000 Kisten. Nach New ?)ork wurden vom I. Januar bis 1. Mai 1S85 282,721 Barrels Eier, oder im Durchschnitt 2,000,000 Eier per Tag aus verschiedenen Theilen des Lan des gebracht. Dcr Profit bei diesem Ge schäft ist ein verhc.ltnißniäßig geringer. ?70 pcr Earload war das Höchste, was ... .(.t: X .. st. - . tr . t - kurrenz machen. Verwunderlich ist dieS nicht, da für die Auswanderer und Ton risten auS Südwest -Deutsch land Notter dam leichter, bequemer und billiger zu erreichen ist als Hamburg oder Bremen und die neueren Dampfer der holländisch amerikanischen Linie mit allem Komfort ansgestattet sind. Einer d e r ' a u b Amerika zum Besuch des" tschechischen' Rational Theaters nach Prag gekommezien Fest gaste. Namens Wenzel Neumann, wurde am 18. Juni verhaftet. Er hatte sich vor 12 Jahren nach Verübung einer qroßen Defraudation nach Amerika ge Züchtet und war vom hiesigen Strafge richte steckbrieflich verfolgt worden. Der selbe wurde von einem Detektive in dem Vororte Bubna erkannt und sofort dem Strafgericht eingeliefert. Seither ist noch an sechs anderen von alten Gläu bigcrn die Taschcnpsändung vorgenom men worden. Die Verhandlungen deS Norddeutschen Lloyds mit der Reichs Regierung über die Dampfersubvention sind abgeschlossen. Der. Eontrakt liegt dem Reichskanzler znr Genehmigung vor. Der Lloyd übernimmt auf 15 Jahre gegen Zuschuß von 4,400,000 Mk., die im Gesetz vorgeschriebenen Verbindun gen, hat sich erboten, auf der ostasiati schcn und Mittelmeer Linie mit 12 statt der geforderten 1U Knoten zu fahren und will : neue in Deutschland gebaute und 9 andere in seinem Besitz befindliche, auf 13 Knoten Schnelligkeit contrahirte Dampfer einstellen, wovon 5 speziell für die Fahrt in den Tropen gebaut siud. angeblich ein Händler jemals an diesem "Irtikel an Reingewinn erzielte. Vermischte Nachrichten. Die koreanische Neaie- rung, die bis jetzt selbstgeprägtcS Geld nicht besitzt, hat den früheren Großher zoglich hessischen Münzmeister Kraus zu nächst für einen Zeitraum von drei Iah ren berufen, damit er in Korea eine Münze nach deutschem Muster einrichte. Kraus wird Mitte September mit seiner Familie die Reise nach Korea antreten. Der Volksrath von Trans vaal hat die sämmtlichen Personen, welche die Petitionen für den Anschluß des Transvaal an Großbritannien und gegen die Loslösung des Landes von England unterzeichneten, für untauglich erklärt, Mitglieder des Volksraths zn fein. Die Debatte über die Resolution zeichnete sich durch große Bitterkeit gegen die Englisch gesinnten aus. Es wurde sogar ein Vorschlag gemacht, die Untauglichkeits Erklänlng auf die zehnte Generation auszudehnen. D i c deutschen. Dampf schissfahrts - Gesellschaften in Hamburg nnd Bremen klagen sehr darüber, daß ihnen neuerdings die Antwerpen .Red Star"-Linit und jetzt auch die Rotter-dam-Amsterdamer Linie empfindlich Kon, Der Deutsche Krieger bund, welchem auch die Rheinische Krie-gcr-Kamcradschaft angehört, zählt nach dem jüngsten Jahresbericht 240,014 Mitglieder, die sich anf 92 Verbände, bzw. Bezirke mit 2774 Vereinen ver theilen. Sanitäts Eolonnen vom rothen Kreuz sind in 38 Vereine mit 1145 angcbildctcn Mannschaften eingerichtet und weitere 22 Vereine mit 800 Mann ausgcmeldct. DaS Vereinsvermögen beträgt zur Zeit 25.9,873 Mark. Eine Sllber-Lotterie zu Gunsten des Waisen Hauses in Römhild (Sachsen) ergab N3, 000 Mark. An Unterstützungen wurden im vorigen Jahre in 890 Fällen insge sammt 12,09 Mark ausgezahlt. Es wird verbreitet, mel dct die Köln. Ztg.-,. daß die Aussörde rung an Unterofficiere der deutschen Ar mee zur freiwilligen Dienstleistung in Kamerun bei einem Gehalt von 3000 Ma5-'asIahr..sckU,'lich doch von gutem Erfolg begleitet gewesen fei; dies trifft indeß durchaus nicht zu, im Gegen theil beschränken sich die Meldungen bis zetzt nur aus sehr vereinzelte Falle, ls soll übrigens zunächst dort nur ein Eorps von Polizeimannschaften aus Einge borencn gebildet werden, welche die Unteroffiziere aus der deutschen Armee anzulernen haben würden. Die in die ser Hinsicht schwebenden Pläne werden übrigens bald greifbare Gestalt gcwin nen und dem Reichstage zur Kenntniß nähme oder Zustimmung unterbreitet werden, je nachdem sinanzielle Bewilli gungen in Frage kommen. In Bo rdeaur wurde am 1?. Juni das Panzerschiff .Rcquin" (Hai) vom Stapel gelassen. Es hat zwei Schrauben, ist 88.2.', Meter lang, 18 Meter breit, 7,5.1 Meter hoch; der Schiffsrumpf ist a,ts Stahl, mit Aus nähme der äußeren scitc, die aus Eisen besteht. Das Schiff hat zwei Thünne; der erste ist unter Andcrm durch einen Panzer von 45cm beschützt und dcr zweite durch Ringe von einer Dicke von 20crn, welche 50 Tonnen wiegen. Jeder derThürmc wird vier Kationen vom 42cm und einer Länge von 9,9 im erhalten, welche 7ö,000,'kg und mit dcr Lafette 1 77,000kg wiegen ; sie schleudern Kugeln von einem Gewicht von 78kg. Der Requin" erhält außerdem vier bronccne Kanonen von 10cm und sechs Revolver kanoncn HotchkisS; das Schiff hat 000 Pferdckräste und legt 14,5 Knoten in der stunde zurück. Der Haß der E zechen ge gen die Deutschen führte auch bei dcr Demonstration, welche dieser Tage zu Ehren der von Amerika zum Besuche des Nationaltheaters in Prag dort eingetros fencn Böhmen veranstaltet wurde, zu Ausschreitungen. Es kam dabei zu Ruhestörungen, in deren Verlauf die Fenster des deutschen tasino eingeschla gen wurden. Ein Ehicagocr Buchdrucker beantwortete die Bewillkommunsrede des Bürgermeisters, worauf die Besucher einer Vorstellung im National-Thcater beiwohnten. Es wurden zahlreiche Rc den gehalten und dcr Amerikaner Lepsa sagte, daß die Böhmen in den Ver. Staaten stets sich als solche betrachten und ihre Kinder als Ezechen erziehen. Mit den Besuchern kamen anch drei Anarchisten, welche verhaftet wurden ; in ihrem Besitze fand man Bomben und Dynamit. (?)' A l s Kuriosität w i r d aus Paris ein sich in drn letzten Tagen dort hartnäckig behauptendes Gerücht mitge theilt, nach welchem Victor Hugo in Wirklichkeit gar nicht i Pantheon, son dern auf dem Pere Lachaise begraben sei. Sonst ganz ernste Leute behaupten, er sei bei Nacht auf dem Pere Lachaise bestattet worden nnd die ganze große 'eichenparade habe lediglich vor leerem Sarge stattgesunden. Nach dcr einen Angäbe sci dcr Leichnam trotz Einbalsa mirung zu rasch in Verwesung über gegangen, als daß man habe mit dcr Beisetzung länger warten können, nach einer anderen habe man so den Wunsch des Dichters erfüllen wollen, der als seine Ruhestätte den genannten Kirchhof bezeichnet hätte. Andere glauben, die Fanülie und Freunde des Verstorbenen hätten der Nachwelt die Enttäuschung bereiten wollen, einen leeren Sarg zu finden, wenn eine spätere Generation einmal die Entweihung der Genovefa Kirche würde rächen wollen. Ueber den Tod des Feld marschalls v. Manteufsel meldet man aus Karlsbad vom 17. Juni die folgenden Einzelheiten: Manteussel war vor zwei .agcn an einer Lungenentzündung er krankt. Er pflegte täalich, abseits von dem aroßen Strome dcr Kurgäste. längere Sxaziergänge in die entlegensten 3alnartin nrr llninrnftih nfrn Hst- tung zu unternehmen. Bei einem allzu eusg:dehnten Spaziergange hatte er sich eine Erkältung zugezogen. Ost hatte er schon über Athmungsbeschwerden ge klagt. Die Nachricht von dem Tode des Prinzen Friedrich Karl wirkte gleichfalls erschütternd auf ihn, so daß die Ent Zündung der Lungen einen raschen und gefährlichen Verlauf nahm. Noch heute früh ließ sich der Feldmarfchall, der keine Nachtmache bei sich gestattet hatte, von seinem Diener Waschwasser geben; eine Stunde später war er, ohne sein nahes Ende geahnt zu haben, sanft ent schlafen. Ver 9 Uhr trat eine Lungen lähmuna und gleich darauf der Tod ein. Manteussel wohnte in Karlsbad 15 Jahre hindurch in jedem Sommer bei dem Bäcker Mannl, welcher heute von allen Seiten, besonders auch von Journalisten, mit Fragen bestürmt wird und der einfach und treuherzig antwor tct: .I weiß gor nir! Er war halt ein guter Mann!" Manteussel starb im Bette liegend, von dem anwesenden Oberstlieutenant Knorr ein Handtuch zum Abtrocknen verlangend, ohne Todes- kamps, ohne irgend welche Aeußerung. .teuere Nach: listen. , ,, 0 ; LluSlans. Siml a, 1 1 . Juli. Die Unters " lungen zwischen England und diu k: nehmen, dem Vernehmen nach, c;::. günstigen Verlauf. Kairo, 11. Juli. Der Ger...... Vrackenburg . telegraphirt von Tatm.h ein gestern dort eingetroffener Brief mei det den Tod des Mahdi. Dieser Brief rührt von einem Kaufmann in Handah her, ist vom 8. Juli datirt und berichtet daß seit dem Tode des Mahdi dessen An! Hänger untereinander inKampf gerathen sind. Ein heute in Tatnuh eingetrofZe-' ner gcflüchtcter ägyptischer Soldat be hauptet. daß .er am 1. Jitli in Abudan einen Araber gesprochen habe, der ihm l Yen 'J'rtS tv rl: ..:ii 7 i viv j.iui(vi uiiiijci ycin yuur. M adr id ; 12. Juli. Die Cholera ist allenthalben, namentlich in Arran juez im Abnehmen begrisscu. E m s , 1 2. Juli. Während der Kai ser Wilhelm heute eine Spazierfahrt machte, nahte sich ei schlecht gekleideter Mensch seinem Wagen und warf eiVni Blumentopf nach demselben mit denk Worten: So wird das Kaiserreich zcr-! schellen!" Es wurde kein Schaden ver- j ursacht. Der Attentäter wurde festae: I nommeu, wird aber für geisteskrank ge halten. Washington, 12. Juli. Der hiesige eolombianische Gesandte Beeerra hat heute ans Bogota die telegraphische Mittheilung erhalten, daß die Rebellen von BarranquiUa auf dein Marsche den Magdalenen-Fluß hinauf in Ealamar eine vollständige Niederlage erlitten haben. Ihre aus 1 Fahrzeugen be stehende Flotte hat dadurch bedeutenden Schaden erlitten, daß ei mit Schieß bedarf beladenes Schiff aufgeflogen ist. Beinahe sämmtliche Rebellensührer fan den entweder den Tod oder wurden schwer verwundet. Paris. 1.".. Juli. Einer Devesche ans Athen an das Temvs itufolae. bat' Griechenland seine sämmtlichen Konfus late in der Türkei eingezogen, weil die Pforte mehreren griechischen Konsuln' das Erequatur nicht ertheilt hat. . k Paris, 13. Juli. .Le Matin'ß meldet: Die Abberufung des franzöfi' schcn Oberbefehlshabers in Annam General Eourcy, ist wahrscheinlich ; di Regierung ist gegen die strengen Stra.' sen, welche auf seinen Befehl den Anna mitcn auferlegt werden sollen, sowi gegen Eourcy's Politik der Fortsehnn.' des Krieges in Annam zum Zwecke der Bestrafung erMd'öttrm.'' riuJTH Eourcy für nöthig hält, um die Anna- mitcn von dem Versuche zu einem neuen Ausstände gegen die Franzosen abzu- schrecken. J Berlin, 1. Juli. Die Mormonen haben hier einen Sonntags Kreuzzug begonnen. Sie beabsichtigen allsoirZM täglich Versammlungen abzuhalten und cS ist nicht unwahrscheinlich, daß fie hier' Anhang finden werden. ; j Wien. in. Juli. In Hunderte von Kirchspielen richten Gewitter tioi immer schweren Schaden an und um. rechnet auf bedeutende Ausfälle indn Ernte. Havanna, 13. Juli. Der Ge fährlichste der Banditen in der Gege von Matanzas. Guzman Barnue hat fii den Behörden in Colon ausgeliefert. - 'j 2N!an. Washington, 11. Juli. Der' Kriegsminister Endicott hat heute drei Regimenter Reiterei und das 4. Jnfan tcrte-Regimenr, zusammen beinahe SOOd Mann, ans den Departements von Texas und des Platte in die Umgegend von Fort Rcno gesendet, so daß die Zahl dcr Truppen im Jndianergcbiet etm 4(00 Mann erreichen wird. j St. Paul, Minn., 12. Juli) Heute Nachmittag kurz nach Fünf joc ein von heftigen Windstößen begleitete! Gewitter üben den Minnetonka Seci Die kleine Dampf - Z)acht Minni Eook," auf welcher sich der früher Mayor A. E. Rand mit seiner Frai' Mary und zwei Söhnen Harvey uni Frank Rand, I. R. Eoykcndall ml Frau, Kate Eovkendall und der Maschi nist George McDonald, sämmtlich au Minneapolis, befanden, wurde von ei nein Windstoße umgcworfcn und sämmU liche Insassen ertranken. Baltimore, 12. Juli. In de sieben Meilen von hier entfernten Ort schaft Towson umzingelte heute früh eim ungeheuere Menschenmenge das Gesang niß und forderte die Ausäntwortung de Negers Howard Eooper, welcher am 2 April die 1 7jährige FarmerstochterKatü Gray vergewaltigt hatte. Der Sherif weigerte fich, dem Ansinnen der Mens zu entsprechen, diese aber übermältiz den Beamten und brachte den Neger nc dem nächsten passenden Baume, wo km. zer Prozeß mit ihm gemacht wurde. Oxford, Miss., 12. Juli. Ein N. ger von etwa 2 Jahren vcrfnchte Heu. früh einer jnngcn Dame, in deren Wo! nung er sich eingeschlichen, Gewalt an. zuthun. Er wurde in der Ausführung feines Vorhabens gestört und floh,wurd aber bald darauf in seiner Wohnung vk haftet nnd hinter Schloß und Riegel bracht. Heute Abend zogen etwa 50 Menschen nach dem Gefängniß, holt?' den Unhold auS feiner Zelle uid schlez?'' ten ihn ln den Hos der Methodlstenkircl) wo er ohne Weiteres an einem Barnn aufgeknüpft wurde. " A l bann. N. Z?.. 12. Inkl. Heul früh brach hier in dem Burch'schen Lei,. stalle Feuer aus und 23 Pferde vtt brannten. Das Gebäude wurde voll ständig zerstört. Während deS Brandy stürzte eine Mauer ein und begrub v.l ihren Trümmern Feuerwehrleute, vr denen drei den Tod fanden. New Orleans, 13. Juli. D Gebäulichkeiten der Weltausstellug wurden gestern in Auf st reich verkau, und von einem gewissen, Newman, ve muthlich für Rechnungen der neuen Au' stellungsgeseUschaft, sür 7S,000.e standen. Philadelphia. IS. Juli, k Wolkenbruch verursachte gestern m l Nähe von Titusville, Pa., eine Uck. schwemmung. Eine Menge Häuser b den von ihren Grundvesten verrückt i andere von der Fluth fortgeschwem' Menschenleben sind dabei nicht vtw gegangen, doch ist der am Eigen!' verursachte Schaden bedeutend. Washington, 13.Juli. WkN Kriegsministerium aus dem Jndt gebiete eingetrossene Nachrichten nielt daß die unzufriedenen Indianer fich mählich beruhigen und daß alle Aus ten zu einer friedlichen Beilegung Beschwerden derselben vorhanden ! Kankak.ee, Jll., 13. Juli. Freitag erkrankten in dem Dorse . mence im hiesigen Eounty GO Perso nach dem Genusse von getrocknetem Jii fleische, welches in Chicago herges und in Momence an den gewöhnn Verkaufsstellen ausgeboten worden r Frau Dr. Shrouts und Eharles Wo' sind dcr Krankheit bereits erlegen die Frau des Banquiers Hanr Worcester liegt im Sterben. ( mikroskopisch? Untersuchung hat er? daß das schädliche Fleisch auf Quadratzoll Tausende von W enthält, welche, durch denGenuß dkZ sches in den menschlichen Körper r führt von tödtlicher Wirkung find.