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i'l: l!7.::)isÄs Nachrichten. ZIrssdeuZurg. Eerlin. 137 Invaliden wurden na 3 cm heurigen Gedenktage des Ein ,ui der siegreichen Truxxen in Berlm ö L. . M. t Tfl Ml ?r.M VlV lIMAd 1871 Du f iujiv"uW utwo""' sreuenoerein im Zoologischen Garten fesilwÖ- gespeist. Unter den Invaliden fanden stcd noch 12. welche d,e Frei heilökriege mit durchgefochten haben; ted Senioren zählen, 94. 03 und ttJalre. Lichelöioerder. Schon seit einer Reihe von Jahren begeben sich d,e Mit lieber der Bervtnoung .Wlngotf", luderten der Theologie aus Berlin, m Mittwoch vor Hlmmelsahrt nach hter, vm dort im Restaurant Wilhelmshöhe jbr Stislungsseir zu snnn. tenntt . ird folgender Brauch verbunden : Als Kals naÄ ihrer Ankunft erklettern die ZYellaehmer die in der Mitte deS Gar itni stehende alte Eiche und nehmen auf den Aeflen Platz. Den Versammelten kvird das Bier hinaufgereicht, und nach Leerung des dritten Glases hält der PrLscs die Festrede, die mir einem Hoch auf den Kaiser schließt. Dann werden sämmtliche Gläser auf Kommando zur Eide geworfen. Es bestrht hierbei der Aberglaube, daß, soviel Gläser zerbre chen. soviel Lebensjahre dem Kaiser noch bkschitden sind. In diesem Jahre be theiligten sich etwa 40 Wingolsiten. Es zerbrachen 12 Gläser. Motzen. In dem Meineidsprozeß gegen den Mühlenmeister Robert Vetter von hier, dessen Mutter, und sonstige MilschulSige, hat. das Reichsgericht die- Reoision verworfen. Better hat nun 12 Jahre im Zuchthause in Sonnenburg zu verbüßen. ylmnn. Langenbielau. - Die Vorarkei ten für die Zweigbahn Reichenbach Lan genbielau sind in Angriff genommen worden, nachdem ein Comite hiesiger Fabrikbesitzer in Dcrlin mit dern Mini ster für öffentliche Arbeiten konferirt und eine Beihülfe von 112,000 M. für die Bahn osserirt hat. . Prodkrz Sachsen. Laucha a. Unstrut. D Mamer 'tüHlemann und dessen Ehefrau waren der grausamen Mißhandlung der jetzt 19jähngen Tochter RühlemannS aus zweiter Ehe beschuldigt. Das Mädchen ist vor der vierten Vnheirathung Rühle mannS im Jahre 1880 ein wohlerzogenes. artiaeS Kind aemesen. Die 24 aiai bestätigen, daß aber seither das Mädchen fortgesetzt in entsetzlicher Weise rninkan- delt worden ist und schließlich in einer Kammer eivaesverrt gefunden wurde, in in einem so schrecklichen Zusrande. da es dauernd sich bleiben, bezm. einem baldi gen Tode entgegen geben wird. Die un- menschliche Stiefmutter wurde u 3 Jah ren Zuchthaus, der Vater zu Monaten Gefängniß verurtheilt. T o r a a u. Eines der Lltesten Mit-1 glieder des Herrenhauses, Kamme, Herr v. Stammer (geb. 1303) feierte auf Ca- rrny inne o,amantene Hochzeit. Westfalen. Vaters als lebenslängliche Rente bezieht, verlobt. - HofgeiSmar. ; DerDrehsrgelsrie ler HUke übersiel ehne jede Veranlas sung, nachdem er zuvor schon seine Frau mißhandelt hatte, den bei des Ersteren Haus vorübergehenden, LS Jahre alten Todtengraber Bering und versetzte dem selben mit einem P flastersteine mehrere Schläge auf den Hinterkoxf, so daß die Hirnschale zerschmettert wurde end der unglückliche alte Mcrun seinen Geist auf gab. Gönigrtii) aiitz Dresden. In seiner am. Georgs platz gelegenen Wohnung starb am 11. o. Mts. plötzlich der preußische General Graf v. MontS de Mazin. Der Name dcs Generals steht in der preußischen Armee in hohen Ehren. Dieser Graf v. MontS war es, der f. Z. als Gou oerneur von Kassel zugleich der Hüter Napoleon'S III. auf Wilhelmshöhe war. Bei dem Begräboiß des Generals hat sich leider ein Unfall zugetragen, der auj'S Peinlichste berührte. In der Nähe der Ziegelstraße ereignete es sich, daß ein von Striesea kommender Pferde bahnwagen den Leichenwagen so heftig anfuhr, daß der letztere zinnlich arg be schädigt wurde und der Sarg nahezu vom Wagen herabfiel. Treiber. Aufseben erreat Her Münster. Eine Anzahl westfälischer die Verbaftuna des seit ni Ät an Blätter veröffentlicht eine offiziöse War- seinem Amte entbundenen städtischen Ge nung vor dea für die Auswanderung I ftistskasfirerS Träger wegen Veruntreu- nach Nordamerika thätigen Agenten ame-1 ung von Kassengeldern im Betrage von Stettin. Die Stadtverordneten Versammlung bejchlok, laut Antrag des maai irais, vie ililung einer waren na von Seiten der Stadt für den Subocnkionidampfer Stettin" des Bre mer Llovd. Der Bremer Llovd hat durch Benennung tiefes ersten Schiffes mit dem Namen der ladt, der letzte ttn seine Anerkennung ausgesprochen und die tadt dankt dafür durch Strf tung der Ehrekiflazge. Dieselbe soll it deuksche Poznlagge darstellen, 3j Meter lang, 1 Meter breit und von Seide sein. Eine in der Nahe deS Dorfes Pin- noa bcsindliche Warnungstafel enthält folgende gehekmnlßvolleJnschrrft: Der icniae. welcher mir , kann nachweisen UZ ich ihn gerichtlich belangen kann. vorrüalich in Holz und s?treu Karrt licht und mir Vieh treibt über dieses Grundstück, bekomme 0 M. Beloh nung. OftZreußen. Pillk allen. Jnr benachbarten Kirchdorf Küssen waren seit Jahren Diedstähle vorgekommen, ohne daß man die Diebe fassen konnte. Vor Kurzem aber wurden im Speicher des Gaflwmhs Rohrmojer die osleute Rausch und Hoch auf frischer That beim Einbruch er- rvifcht und der erstere von Rohrmoser ge schaffen, so daß er noch auf dem Weg nach dem Lazareth starb; der letztere wurde von Rohrmoser s iisohn festge nommen. Man ist davon überzeugt. van Beide die herüber aller der betres senden Diebstähle in den letzten Jahren gewesen sind. W e y l a u. zn jvoiqe ver immer stärker auftretenden Auqenkrankheit un- ter den hiesigen Schulkindern hat die Stad.'verwaltunq auf Anordnung der Regierung das Pfarrhaus in eine Augen klinik umgewandelt, in der auaenblick lich 83 Patienten untergebracht sind und vsn D. osstus von Königsberg behan- delt weiden. Im Ganzen sind etwa 250 Binder an den Äugen erkrankt ; die letzte lasse der Volksschule, welche 8 Schü- ler hat, mußte geschlossen werden, weil nur noch 7 Kinder zur Schule kommen konnten. Weflpreußen. In T h o r n hat die Polizei im Auf trage deS dortigen Landralhs bei mehre ren dort angesessenen Polen Nachfor fchungen angestellt, wann und wie oft im Jahre 1880 zu Thorn polnische Theatervorstellungen gegeben wurden, wie viel Geld eingekommen und wozu man dasselbe verwendet habe. Die Sache wurde als sehr dringend bärge stellt. Da nz ig. Der Grenadier Ducks von der 2. Kompagnie des Grenadier Regiments No. 5 fuhr auf dem Dam vfer von Neufahrwasser nach Danzig und hatte seinen Platz in der Mitte des Schiffes über dem durch Glasfenster überdeckten Maschinenraum gewählt. In der Nähe des Holms stand plötzlich die Maschine des Fahrzeuges still und man fand nun in derselben den leblosen Kör per des D., und zwar ohne Kopf und nur mit einem Arm. Der Kopf und ein Arm waren von der Maschine glatt ab geschlagen und weggeschleudert. Ducks war offenbar rücklings durch das Fenster in das Triebwerk der Maschine gefallen. Der aus der Gegend von D irsch au heimische Inspektor Regehr in schöu wiese wurde sammt seinem Pferde auf freiem Felde vom Blitz erschlagen. Der Eigenthümer Döll in Ter ranoo a ist im Alter von 103 Jahren noch rüstig und versieht Feldarbeiten. Yosen. Guesen. Ein dreifacher Raub mord wurde in unmittelbarer Nähe der Stadt, in dem Dorfe Noza, verübt. Bormlttags kam auf das Gehöft des AckerminhS Orlowski ein anständig ge kleidete? Mann, erkundigte sich bei der mit Holzspallen beschäftigten Magd, ob der Herr zu Hause sei, worauf ihm ge sagt wurde. Orlowski sei zur Kirche ge gangen. Mit dem Bemerken, er wolle ihr zeigen, wie man Holz haue, nahm er der Magd das Beil aus der Hand und führte mit demselben einen wuchtigen H'eb gegen den Kops des Mädchens, daS sofort bewußtlos zusammenbrach. Hier uf eilte der Mörder in's Haus, erschlug n 12 Jahre alten Dienstjungen, zog Sau Orlowöka aus einem Kleider schränk, in welchen sie sich geflüchtet hatte, und zerschmetterte der Frau mit dem Seil den Schädel, so daß sie todt zusammenbrach. Ziegenhals. Bei der hier lie gmden 5. Eskadron deS 2. fchlesischen Husarenregiments Nr. 0 ist der TuvhuS ausgebrochen. Etwa 30 Mann sind er rrankt und wurden zum Theil nach Neu stadt und Neisse auöquartirt. Cchlejlen. .reslau. Das Befinden des Mrftblschgfz onBreslau soll in neuester önt viel zu wünschen übrig lassen; er w die beabsichtigte FirmungSreise nach berschlesien ausgeben müssen. Hirsch b erg. Anna Krause und re Schwester, die verehelichte Hoff mann, sowie der Bruder derselben, der caurn Krause, welche angeklagt waren, US dem Nachlatz des Dr. med. Lachs g Warmbrunn, bei dem die Anna rause 10 Jahre lang gedient hatte, Mo M. gestohlen zu haben, wurden Zu vier, drei und einem Jahr Zuchthaus theilt. Das Geld war im Hause Krause gefunden worden und er wurde als Hehler verurtheilt. Anna raufe gestand den Dkebstahl ein. , riraniicyer lienoannen. urno in dem Artikel, der den Blättern seitens des Oberpräsidenten zuaina. die noto- rische Unzuoerlässiakeit der von amerika- nischen Land- und Eisendahn-Agenten einigen Tausend Mark. In den letzt- verflossenen Jahren sind in Freiberg wegen Veruntreuung von Geldern zwei städtische Kassenbeamte aericbtlicb be- Ried er. Der 20 Jahre alte Mau rer Heinemann hat seinen 40 Jahre al ten Stiefvater, den Arbeiter Andreas Schulze, in de? Trunkenheit durch einen Stich in den Leib so schwer verwundet, daß Schulze TagS darauf starb. Der Mörder wurde sofort verhaftet. D etmold. Der größte Theil- ter hiesigen Aktien-Bierbrauerei wurde ein Raub der Flammen. Der verursachte Schaden, der durch Versicherung gedeckt ist, wird auf leo.vvo M. . geschätzt. Wie schon bei früheren Anlässen brachen auch bei diesem Feuer wieder zwischen Bürgermeister Petri und der freiwilligen Feuerwehr in Betreff der einheitlichen Leitung der Löscharbeite Differenzen aus. die soasr irxx Arretiruna eines Feuerwehrmanns führten. Snßherzegthll Hesse. Darmstadt. Der vor Kurzem ge gründete .Landei verein für Lleforrn deS Beftalwngseser.S und für Einführung der fakultativen Feuerbestattung" hat in allen Theilen deS Landes Zustimmung und Antheilnahme gefunden. So tra ten in Offenbach bereits gegen 100 Man ner in hervorragenden Lebensstellungen dem Verein bei, aus Gießen liefen bei dem Ministerium des Innern mehrere Petitionen um Erlaß gesetzlicher Be stimmungen für die Ermöglichuog fakul tativer Feuerbestattung ein, und auch in Rheinhessen haben sich schon viele In teressenten gefunden. Ja der Residenz selbst, von wo die Bewegung ausging, wurde letztere durch einstimmiges Votum der Stadtoerordnung und des Aerzte Vereins für Einführung der Feuerbestat- tung sehr gefördert. Es läßt sich danach annehmen, baß die Regierung ihr Wi' versandten, auf Verleitung zur Auswan- durch Erhängen ein Ende, wovon einer evensalls Unterschlagungen sich hat zu Schulden kommen lassen. Ebersbach. Bei der letzten Lohn bewegung der Weber in der sächsischen Oberlauf:tz war eine allgemeine zugleich zu oeglnnenoe Arverrseinsteuung in sämmtlichen Fabriken geplant, und nur infolge eigenartiger Verhältnisse brach der Streik in Ebersbach vorzeitig aus. Die Weber der Firma C. G. Hossmann in Neugersdorf schloffen sich dem Streik nicht an, sonder legten dem Chef des Etablissements ihre mißliche Lage aus führlich'dar. Nach Durchsicht sammt licher Lohnbücher ordnete die Firma nicht blos eine allgemeine Erhöhung sammt licher Löhne an, sondern verfügte auch noch, daß die Lohnaufbesserung bis zu einer bestimmten Zeit rückwirkende Kraft habe, die Arbeiter demnach noch eine an sehnliche Summe nachbezahlt erhielten. JnWoltersdors wurde durch Feuer das Armenhaus und das daran stoßende Haus des Schneider Eickhoss in Asche gelegt. Thüringische Staaten. G o t h a. Dem Landtag des Herzog thums sind Vorlagen über die Anlegung von Sekundärbabnen von bier na cd Gräfenroda, bezw. nach Herbsleben, von Buffleben nach Großbehringen und von Georgenthal nach Tambach zuge gangen. D i e t h a r z. Der s. Zt. zum Tode verurtheilte Gärtnergehilfe Christian Thaldorf aus Erfurt, der im Januar v. I. hier den Müller Kollner, dessen Frau und dessen 7 Jahre alte Tochter ermor bete, wird demnächst durch den Scharf- richte? Hirsch im Zuchthaus in Gräfen tonna hingerichtet werden, nachdem der Herzog kürzlich ein Begnadigungsgesuch Thaldorf'S abschlägig beschicken hat. G e r a. Die hiesigen Sozialdemokra ten veranstalteten vor kurzem aus Anlaß des Leichenbegängnisses eines Parteige nossen, des Restaurateurs Krauße, eine großartige sozialistische Kundgebung, die von der Polizei unbeanstandet verlief, obwohl die ungefähr 1000 Theilnehmer am Begräbniß ebenso wie die Kränze mit rothen Schleifen versehen waren. Freie Städte. Hamburg. Seit einer Reihe von Wochen wurden vielen angesehenen Fa milien im St. Georger Stadttheile und in Den Bororten Hoyensetoe uno Borg felde in boshafter Weise Särge, Todten kränze. Leichenbesoraer u. s. w. in's straft worden, zwei machten ihrem Leben I der streben aufgeben und den zunehmen derung berechneten Broschüren und Flug- vrakter" nachdrücklich hervorgehoben. Minden. Vor einigen Wochen fand auf der Militär-Schwimmanstalt in der Weser die nochmalige Prüfung der vorjährigen Freischwimmer statt. Ein Füsilier des Regiments 13 sprang in's Wasser, erschien jedoch erst nach längerer Zeit, mit der Strömung kämpsend, wie der an der Oberfläche. Sofort sprang der Gefreite du jour nach, doch zog der Füsilier ihn mit sich hinab. Auch der Unteroffizier da jour sprang nun hinein, aber auch er wurde in die Tiefe hinunter gezogen. In diesem Augenblicke erschie nen, complet bekleidet, die Lieutenants v. Schickfus und v. Arnim am Ufer. Sofort waren sie im Wasser, und trotz der hindernden Uniform, dcs Degens u. s. w., gelang es ihnen, die drei in ernster Gefahr schwebenden Soldaten zu retten. RbeivHrodiuz. Köln. Die Ausschmückung der Stadt zu Ehren des Erzbischoss Krementz hat leider ein Menschenleben gekostet. Ein Dachdeckergehülfe, der am Dache der Petersklrche Fahnen befestigen wollte, wurde von einem Windstoß erfaßt und auf das Pflaster geschleudert Der Un- glückliche gab nach wenigen Minuten sei- nen igelst aus. Ha mm a. d. Sieg. Gestern Abend erplodirte in der Pulvermühle hier eine Puloerpresse. Von den verletzten Ar beitern sind drei gestorben. Trier. Die Echternacher Spring- Prozession, die bekanntlich alljährlich am 3. Psingsttag stattfindet, verliert nichts von ihrer altbewährten An ziehungskraft auch nach hiesiger Um gegend. Trotz der ungünstigen Wit terung betheiligten sich diesmal 20,000 bis 22,000 Personen an der kirchlichen Ceremonie, wovon allerdings etwa die Hälfte alsdann der Bedeutung des Tages als Bolkssest .huldigte. SchlkSvig: Holstein. Kiel. Ein sehr lebhaftes Interesse zeigt sich in der Provinz für die fchles-wig-holsteinische Landesthierschau, welche gegen Ende Juni in Kiel stattfindet. In Kiel aelanat nur solches Vieh zur Aus- stellung, welches in der Provinz selbst gezüchtet ist. Diese 'Thierschau wird darthun, welche außerordentlichen Er- folge die intensive Wirthschaft in den letzten 20 Jahren erzielt hat. Sie ist vor allen Gingen oaourco loyneno ge worden, daß sie sich in England in der internationalen Konkurrenz sehr gut be- Häupten konnte. Alt o na. In der hiesigen Kaserne machte ein Musketier des 31. Infanterie- Regiments seinem Leben dadurch ein Ende, da er nch an dem Fen tergnter einer Arrestzelle, wohin man ihn wegen einer in Hamburg verübten Schlägerei vorläufig gebracht hatte, erhängte. Ver- muthlich hat die Furcht vor der zu er- wartenden Strafe den Unglücklichen m den Tod getrieben. Schleswig. Die hiesigen Buch- druckereien, deren Anzahl sich zur Zeit auf 4 beläuft, haben in diesem Jahre ein 400jährigeS Jubelfest zu feiern, dem da? erste Druckwerk rn Schleswig Holstein nachweislich 1486 das Licht der Welt erblickt hat. Dasselbe ist ein Meß buch der Domkirche, verfaßt vom Ma- aister und Baccalaureus der Theologie Jakob Horstmann und gedruckt von Steph. Arntt A. D. MCCCCLXXXVI, welcher Letztere der erste Buchdrucker hier gewesen ist. Im Jahre 1437 siedelte er nach Lübeck über. Hannover. Hannover. Der Bau- und Spar verein, welcher vor einem Jahre Haupt sächlich von Arbeitern gegründet wurde und zum Ziel hat, billige und gesunde Wohnungen für Arbeiter zu bauen, hat bereits so viele Mittel zusammen, um mit dem Bau eines Hauses beginnen zu können. Ein Veteran aus den Jrnheitskriegen, Martin Kruse, Vahrenmalderstraße 80, feierte am 18. Juni seinen 90. Geburts tag. Soviel bekannt ist, ist Kruse der einzige hier noch lebende Veteran aus jener Zeit. Oldenstadt bei Uelzen. Der Hof besitz und Vorsteher Veerßmann und die Dienstmagd Hartwig aus Gr. Liedern waren beim Kolk hintlr'der Oldenstadter Mühle mit dem Waschen von Schafen beschäftigt. Als eines der Thiere zu weit in's Wasser gerieth, suchte die Dienst magd eS zu erreichen und versank. Veerß mann, welcher das Mädchen zu retten suchte, gerieth ebenfalls in's tiefe Was ser, und so ertranken Beide. Westen bei Beerben. AIS zweites Opfer des Vrandunglücks im diesigen Pfarrhause am Abend des 23. Mai in folge Blitzschlages ist nun auch die Frau Pastor Seidel ihrer Tochter in den Tod gefolgt. Hessen-Nffau. Kassel. Bei dem hier stattgehabten DeutschenAntisemiten-Kongreß, unter Leitung deS Dr. König ans Mitten, sollen im Ganzen 20 Menschen anwesend gewesen sein, worunter acht Deligirte .auS allen Theilen deS Reichs. Der Kongreß hat Folgendes beschlossen: .Die Gleichberechtigung der Juden ist aufzu heben; dieselben sind unter eine beson dere Fremden Gesetzgebung zu stellen. Frankfurt a. M. Zu Anfang der 70er Jahre befand sich hier, um Kennt nisse im Polizeifach unter Leitung deS Polizeiraths Rumpf zu erwerben, ew Polizei-ReferendarwS Wenzig, der nun in Köln Polkzeirath ist. Er hat sich mit Dr. Rumpf'S nachgelassener Tochter, welche die Hälfte deS GehaltS ihres nothwendig sei, erklärte Baurath Zenetti, daß der divhenden Ansammlung schäd licher Gase und einer unberechtigten Ve nützung der Kanäle vorgebaut werden müsse. AigelSbach. Vor Kurzem kam der ehemalige Gütler Josef Ehrenreich aus Egerszell bei Germersheim krank nach Aiqelsbach. Dieser Mann ist 97 Jahre alt und machte unter Napoleon I. drei Feldzüge mit, darunter auch den russischen. Er befindet sich in größter Armuth und muß sein tägliches Brod von Haus zu Haus erbetteln. Der be dauernswerthe Veteran wurde in das Distriktkrankenhaus nach Mainburg zur Wart und Pflege überbracht. Er ist ei ner der wenigen noch lebenden Banern, die über die Aeresina zogen. Nürnberg. Vor einiger Zeit haben die gemeindlichen Kollegien beschlossen, das Andenken des berühmten Sohnes Nürnbergs, des Seefahrers Martin Behaim, durch Errichtung eines Mor-mor-Denkmals in dem Stadtpark zu ehren. Der Beschluß ist nun dahin ab geändert worden, daß das Denkmal in Erz ausgeführt wird und seinen Aufstel lungsplatz im Innern der Stadt (!here sienplatz) erhält. Aus Unterfranken. Kürzlich fällte ein Bauer einen Baum, der beim Umstürzen auf eine nahe Telegraphen stange fiel und sowohl den eisernen Trä- ger als auch die Zlollrungsglocre zer trümmerte. Das Bäuerlein, voll Eifer, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen, ließ den Träger vom Dorf schmied sofort zusammenschmieden, wäh rend er die Jsolirungsglocke durch eine in der Form ähnliche Kaffeetasse er setzte, welche in Goldbuchstaben die In scdrift .Aus Freundscbaft trua. Die Haus geschickt oder in anderer Weise ein Telegraphenleitung hat trotzdem ganz den Wünschen nach der fakultativen Feuerbestattung nachkommen wird. Bensheim. Das hiesige Schul lehrerseminar wirb im laufenden Se mester von 93 Zöglingen besucht, von denen 27 dem Ober-, 30 dem Mittel und 36 dem Unter-Kursus angehören. Lderu. München. Ueber die Kanalisation bat der Maaistrat neuerdinaS mebrere Beschlüsse gesaßt. So werden demnächst bis ich heimkomme. ln Haldyausen die noch nicht entwässerten tfruo?!- Straßen mit einem Kostenaufwand von Ich thue meine Pflicht. Gute Nacht, 113,132 Mark kanalisirt. Die alten Großmutter; bete für uns! ' Sielanlaaen werden verbessert, was 20.- Er schlang den wärmenden Mantel um 0C0 Mark kostet. Die alten Kanäle Anna's willenlose Gestalt. Er selber werden eingefüllt. Auf der Anfrage druckte die Pelzmütze tief ,n die Stirne, des Rathes Rupert, ob diese Einfüllung nahm die immer bereit stehende Laterne ZU . Lese von Scharnrodc. Roman von Hermann Hirfchseld. . (Fortsetzung.) .'Anna Werner," dicht vor Fran zens Weib trat AUmariken daS ist der Fluch der Heimlichkeit, des Hochmu thes Fluch, der dich getroffen. WaS hat; test du, deS Alten Landes Kind, mit dem lungen Hamburger Handelsherrn zu schatten? Und nun gar emer der Reich- sten der Reichen! Eher gäbe dir unser Kurfürst fernen Sohn, ehe der Thomas Ehrenkranr dir den seinen gäbe. der Man, der seine Schwester verstieß und darben ließ, well sie einen Franzosen ge- gen seinen Willen geheiratbet." Füge dich dem Geschicke, daZ Gott über dich verhängt : überlaß Ihm die Sache. Fällt der Franz, ein Opfer fran zöstscher Gerechtigkeit, so werden wir für den Jungen und für dich schon Auskunft finden. . . .oder ich vielmehr, denn Friede geh t ja morgen. Bom alten Eh reakranz aber hoffe nichts. Der bedankt sich noch bei den Franzosen, daß sie seinen Sohn erschießen und dem großen Kaufmanns Hause Ehrenkranz dadurch die Schande ersparen, eine Altländer Bauerntochter als Frau Ehrenkranz grüßen zu müssen rn c . . t. efc. r. c rr oas oer ältoii. m oas etc ircei- tung, um die ich flehe ? rief Anna. .Friede, und d? .Ich? Ich lasse nicht von dir, Anna; stolz bin ich, dein Freund zu heißen. Jetzt gehe ich nicht, wenigstens nicht eher, b:S ich dich geborgen weiß. Ich meine, oii muszr mit oem allen hren kränz reden, noch in dieser Nacht, in die- fem AugendUck. ES ist vleuncht eme Fügung Gottes, daß er nach Scharvrode kam. Er müßte kein menschliches Herz besitzen, bliebe er kalt und hart. Komm Anna. Nicht allein lasse ich dich gehen; ich bringe dich in's Wirthshaus, bis zu ihm. Hülle dich in deinen Mantel ; es ist kalt und stürmisch. Ich zünde die Laterne an und nehme meine Mütze. Du, Großmutter, geh' schlafen'. ... ich bitte dich darum ; es könnte dammern. zenZ innerstem Dränge folgend, war Friede vor Anna in die Kniee gesunken, in der Seele , tief bewegt. Obwohl sie eigentlich den, Zusammenhang nicht be griffen, blickten die Anwesenden achtlgS voll auf de jungen Leuten. Auf das habe exich nur n den Gsnz der Unter suchung zu halten und diese hat mir dail mitgetheilte Resultat geliefert. daS Ge genstand deS Urtheils deß kleillen Ge- rlchteS blldln mußte, da! sofort meiner Instruktion zufolge über die auf. frische? 7-t.i l- .rr ?v r am .nrer, ruhitn, ;'..:; Statue cf,i. ::.:!,, itii zurwi er i'k. blonde Haupt deS jungen ManneS legte That Ergriffenen zu entscheiden hatte. ihn leil sie die kalte Hand wie segnend, dann wandte sie sich um und verließ .daS Zimmer. Als ein paar zudringliche Al ten ihrr:ach wollten, sperrte Hartmann, der Wirth, ihnen den Weg. Lakt Ire sagte er. .Anna r t nn unbescholtenes Mädchen gewesen, sie wird vom Wege deS RechlS nicht abgewichen sein ; wäre sie's, sie würde zu Jeden: ge hen zu Thomas Ehrenkranz nichts Im Wlrtdsyauke hatte ng naa, uns nach eine kleine Versammlung ein gesan den, die lebhaft denVorgang der vnflos senen Stunde diskutirte. Ja der Gegend der Kommandantenwohnung war eS Zrill. it dort aufgestellte Schildwache scheuchte Müßige hinweg, und der Neuzier .Und dieser Spruch lautet? Wie auL einer uJcafcbme Zim eS aus TbarnaS Ehrenkranz' Brust. .Die minder betheMgten Helfershelfer kommen morgen nach St ade auf hie Festung; der Rädelsführer, welcher ! außerdem den Tod eines unserer - besten Leute verschuldet, ist vor Sonnenauf gang zu erschießen und an dem Orte ein zugraben, an dem das Standrecht voll zogen wird." Herr Ehrtnkram rnukte nichts An übt, c::: -ucr .rn: dir bei iebtr treulosen mehr im Wege." . Ercmtfca5Zin; SchrrtteZ. ' Wie zur blieb Friede hinter i5 f3 nü in i.rr C5rAsi " 7 f.tn sf irr $T:. " .ttllll VlVft that'S?.... Ich ahne, weLhalb.. doch ... .ich mag's nicht denken. m .Ihr müßt es wissen !?.whr er plötz lich auf, gegen den Lieutenant genendet .Herr. Herr, erbarmt Euch: sagt... war sie's, die Altmariken, die's Euch verrieth?- Wie aus einem Traume schreckte Mau bourg; der stumme Jammer des alten Mannes. daS Eingestäadniß seinerAnge rechrizkeit war dem fühlenden jungen scanne et . vurS's 'er aedrunaen dereS erwartet haben. Bewegter hatte Er überlegte, feine ganze gaffuneSkraft 5? frr... .r r . r- . . . . . v. " , . . 1 die Stimme Maubourg'S geklungen, als die des ältern Mannes und Vaters, da er entgegnete: .Man wird die Ereculion nicht vollziehen ; ich verlange Aufschub. und Theilnahme ward vorläufig nichts Ich biete Frankreich eine Million für die i ts L! . t.fl ??M.r4. I V ?r rr . r geboten als die hell erleuchteten Fenster veS Erdgeschosses. Zu der Ltemrse der Gefangenen zu gelangen, war unmöglich für den, der nicht daS Recht hatte, vom Garten des Besitzers auS dorthin zu gehen. s. Als Thomas Ehrenkranz sich der Wohnung des Commandanten näherte. ward er gleich sallS zurückgewiesen. selne Forderung aber, mit dem Lieuteaant in dringendster, den Vorfall der Nacht be- treffender Angelegenheit zu reden, von einigen goldglänzenden Argumenten un tersrützt, bahnte ihm den Weg. Er ward Maubourg gemeldet und in des Lieute- nants Wobnzrmmer ewlesen. da im Vorderzimmer eben daS Verhör der Ein gebrachten stattfinde und der Urtheils spruch bevorstehe. Der Kaufmann betrat den Raum, den Henri sich zum trau. ich en Heim umge staltet. Die wächserne Blässe-seines Antlitzes, dessen scharfe Linien mehr als e hervorzutreten schienen, war das ein zige Zeichen der Angst, die an seiner Veele zehrte, wenigstens so lange er noch ein Auge wußte, daS ihn deobach- tete. Als der ihn führende Douanrer das Zimmer verlassen und hinter sich ge- schlosten hatte, schlich er teile, ohne sei ner Umgebung einen Blick zu gönnen, an die Mittelthüre, die zum Vorderzim- Schabernack gespielt, indem unerwartet Besucher kamen, die mit gefälschten EmladungSkarten zum . Mittag- oder Abendessen versehen waren, oder auch wirkliche Einladungen mittelst gefälschter Absagebriefe unter Angabe von Gründen, wie z. B. plötzliche schwere Erkrankung des Hausherrn, abgesagt wurden, so daß dadurch den Betreffenden arge Ver legenheiten und Unannehmlichkeiten ent standen. An die geärgerten Familien trafen zudem noch Briefe ein, in welchen hochgestellte Beamte und die Beamten der Polizei verspottet und auch bemerkt wurde, daß man durchaus keine Furcht habe, entdeckt zu werden. Nun ist es endlich gelungen, eine den besseren Ständen angehörige Dame wegen des boshaften Treibens an der Handvoll giltiger Beweise zur Verantwortung zu ziehen. Bremerhaven. Der auf der Werft .Vulkan" für den Bremer .LlovV neu erbaute Subventionsdampfer .Stettin" ist nach einer glücklichen und schnellen Fahrt am zweiten Tage nach seiner Ab fahrt vonSwinemünde hier eingelaufen. Oldenburi. Oldenburg. Des Mordversuches und der Brandstiftung ist der aus Fin tel, Kreis Soltau im Lüneburgischen, gebürtige, etwa 30 Jahre alte Steuer mann Wilhelm geständig. Er halte bis vor kurzem auf dem Dampfer .Geeste münde" als Steuermann gedient und mit der Tochter eines Kahnschissers, Ge sine Bollmann aus Hamelwörden, ein Liebesoerhältniß unterhalten, welches nicht ohne Folgen blieb. In Althundorf bei Großenmoor brach bei dem Gast wirth Mever Feuer auS auf einem Zim mer, welches von zwei Fremden, die sich für Mann und Frau ausgaben, bewohnt wurde. Man fand die Frau ohnmächtig und aus verschiedenen Wunden m Kopse und an den Armen blutend unter bren nendenr Bettstroh und sonstigen Bett theilen vor; der Mann war entflohen. Dieser war Wilhelm, elcher denn auch am zweiten Tag eingefangen wurde und die That sofort gestand. Mecklenburg. Rostock. DaS ritterschaftliche Gut Körchow im Amt Wittenburg wurde im Zwangsversteigerungsverfahren an den Rentier v. Plessen in WiSmar für 602, 000 M. verkauft. . Neustrelitz. Auf der neuen Bahn von hier nack Warnemünde bezw. Rostock wurde kürzlich der erste Zug von hier aus abgelassen. Brandfälle. In Folge Blitzschlags wurden eingeäschert: in Dändorf die Büdnerei deS Schissers Fretwurtt und m Elmenhorst (Rostocker Antheil)' das An wefen des ErbpächterS Seoer. vnmschweig. Anhalt. Lippe. Braunschweig. Der Regent wird, wie Berliner Blätter berichten, im Herbst das bisher noch beibehaltene Kommando deS 10.' Armeekorps nieder legen und dann seinen ständigen Auf enthalt in unserer Residenz nehmen. AIS Nachfolger deS Regenten m Korps kommando wird Generallieutenant o. Unger, ein geborener Braunschweiger, der z. Zt. die 22. Division in Eassel kommandirt, genannt. wie früher funrnonirt und wurde Ire seltsame Jsolirungsglocke erst nach eini gen Wochen durch einen technischen Be amten entdeckt. Oesterreichs - Wien. Die seitdem 12. März d.J. durch den Tod Willenbachers erledigt ge- wesene Stelle des Scharfrichters von Wien wurde dem Schüler und Neffen Willenbachers, Herrn Rudolf. von" Srz fried verliehen. Während der verhält nißmäßig kurzen Zeit seiner Wirksamkeit als selbstständiger Scharfrichter von Sa rajeoo hat Herr .von Seysried nur zu oft Gelegenheit gehabt, .anstandslos und zur vollen Zufriedenheit, ie der amt liche Ausdruck lautet, seiner traurigen Pflicht nachzukommen. Olmütz. Während deS Nachmittags Segens am Pfingstmontag ging über Laa ein heftiges Gewitter nieder, so daß die Kirchenbesucher nach dem Segen noch in der Kirche blieben. Der Blitz schlug aber in die Kirche ein, tödrete einen Mann sofort und verwundete zahlreiche andere Per fönen. Schvelz. Bern. Dem Bundesrath ist durch Vermittlung des diesseitigen Gesandten in Berlin bereits eine Antwort aus seine Note betreffs Revision des deutsch ikyweizerlicyen anveisoerirags zuge gangen. In dem Schreiben erklärte sich die deutsche Regierung zu Unterhand lungcn bezüglich der Revision des Ver ttags und zu Aenderung und Fortsetzung -t c cr . vericzieoener Ponrronen o ereil. Aaselstadt. Die Ausfuhr aus dem Konsulardistrikt Basel nach den Vereinigten Staaten Nordamerika's be trug im Monat Mai 932, 1 12 Fr. gegen 450,725 Fr. im Mai 1885, also mehr als das Doppelte, was namentlich dem Mehrerport von Seidenbändern (330, 000 Fr.), sowie Uhren und Uhren fourni türen (139,000 Fr.) zu verdanken ist. Kürzlich starb in Willisau der von dort gebürtige letzte Klosterbruder des 1843 aufgehobenen Karthäuserklosters Jttingen (Thurgau), Alois Menz, im hohen Alter von 90 Jahren. Luremburg. Luxemburg. Während im Gros; herzogthum Luxemburg und im Regick rungsbezirk Trier die Wölfe nur mehr ganz vereinzelt auftreten und nur mehr seltenNeftwölfe betroffen werden, kömoit dieses gefürchtet Raubthier noch häusig in den bewaldeten Gebirgsgegenden Lothringens vor. Allein in Deutsch Lothringen wurden im verflossenen Etatö Jahre 40 Wölfe zur Erlangung dr Schußpränue angemeldet. Auch auf die Vertilgung der Fischottern ist dort eine Prämie gefetzt. Ja demselben Jahre wurden 83 Fischottern angeme! det. Es ist keine Frage, daß die zuneh mende Kultur und Kommunikation, so wie die Schußprämien dazu beitragen werden, daß die Wölfe und Fischottern in den Wald und Flußgebieten der Ar, denne und Vogesen stetig abnehmen. Kaundorf. Die Heuer auf den 14. Juni fallende Pirminswallfahrt war sehr besucht. Zahlreich waren die her beigeströmten Pilger und eine Meve-e kranker Kinder wurden in den gesez; neten Pirminsbrunnen getaucht. ' vom Bord und führte Anna, die in hal ber Betäubung alles mit sich geschehen ließ, sorgsam über des Hauses Schwelle. Altmariken hielt ihn nicht zurück. Ihr war es genug, daß er vorläufig ihr er halten blieb ; das Uebrige mußte sich fin den. Das Uebrige! Ihr war das Schick sal nicht fremd, das des Sohnes des Thomas Ehrenkranz harrte in Folge ih reS VerrathS. Zum ersten Male wich die fieberhafte Erregung der letzten Stunden der ruhigen Ucberlegung. Daß aber, und an der Wahrheit zweifelte sie nicht, ter Mann, über dessen Haupt sie so den Tod beschworen, Gatte und Vater war, daß ttaf sie wie ein Wetterschlag. Aber nur zu bald gewann ihr alter Trotz die Oberhand. .Also . zu Altmariken hat nian kein Vertrauen gehabt," grollte sie vor sich hin. .Der Friede war gut genug, als Pudel zu dienen! Weiteres war nicht nöthig, ihn wissen zu lassen. Nun haben sie die Früchte der Heimlichthuerei. Mich dauert nur der Kleine, das unschul dige Kind. Ich wollte, ich könnt's an ihm gutmachen, was ich gethan. Ver leugnet es der Alte. wenn der schlimmste Fall eintritt so muß mein Friede die rechtmäßige Wittwe des Soh nes heirathen. DaS Kind nehme ich zu mir eS kann noch alles gut werden, alles. Wenn nur der Knabe nicht seinem Vater aleichen wollte. ich könnte es nicht ertragen!" Sie hatte sich matt und erschöpft in ihren Soraenstuhl gesetzt und verstummte. Jeder Nero war angespannt, so oft ein Geräusch draußen hörbar ward. Der Wind hatte an Stärke verloren, ein fei ner, dichter Regen rieselte aus den schwarzen Wolken herab und machte die Pfade grundlos. Dennoch schien die Dorfstraße trotz der Nacht von hin und wrder Wandelnden belebt. Mit Windeseile hatte das Gerücht des Geschehenen vom Wirthshaus aus tm Dorfe sich verbreitet und die Schläfer aus der Ruhe gescheucht. Als man Anna und Friede erkannte, wurden ste von neu gierig Fragenden umdrängt. Der En kel Altmarikens aber stand Keinem Rede ; er winkte, auf seine Begleiterin deutend, zu schweigen, und setzte seinen Weg nach dem Wirthshause fort. Die Gaststube war erhellt; auf der Schwelle kam ihnen der behäbige Wirth mit verstörtem Antlitze entgegen. Herrn Thomas Ehrenkranz trafen sie weder un ten noch in feinem Zimmer; er hatte vor wenigen Minuten das Zimmer verlassen, um sich zum Commandanten der Dona niers, dem Lieutenant Maubourg, zu begeben. Friede erfuhr, daß Nielsen, durch einen Schuß in die Brust tödtlich vermundet, unter strenger Bewachung im Dorfe lieg. Die wenigen Gesänge nen waren, da es an einem passenden Gefängnisse fehlte, gefesselt in einer der Commandanten Wohnung zunächst gelegenen Remise untergebracht. Man sprach davon, daß derSchifferfranz und Hein Cornelsen noch in derselben Nacht ei schössen werden sollten. Friede's Ohr horchte aufmerksam den Worten des Wirthes. Sein Auge war aber keinen Moment vom Antlitze Anna's gewichen, die marmorne Starrheit ihrer Züge beängstigte ihn ; er faßte ihre Hand, sie war eiskalt und trocken. .Ich bin gewiß," sagte er, eine Fas sung erzwingend, die er nimmer besaß, .der reiche Herr Ehrenkranz wird schon Rath schassen. WaS kommt es dem auf ein Hunderttausend an? Es ist sicher, daß die ganze Sache für sein Haus un ternommen; er ist für die Opfer dersel den verantwortlich mit Ehre und Ver mögen. Ehe er den Erfolg seines Schrit tes weiß, können wiijnichts thun, Anna ; er ist stärker als wir. Geh auf deS alten Herrn Zimmer. .. . Du wirst es Anna Werner zeigen, Hartmann," wandte er sich an den Wirth. .Sie hat mit dem alten Herrn zu reden, sobald er heim kommt. Ich will unterdessen sehen, ob ick ihn treffen kann, wenn er bei dem Lieutenant fertig ist; ich muß ihm mit theilen, daß Anna ihn erwartet, oder sie zu ihm bringen." Der Winh zuckte mit den Achseln. .Was hat sie mit dem alte Herrn zu thun? Freilich, der Schifferfranz.... Das Unglück ist in seinem Dienste ge schehea. . . . Sie mag in meinem Wohn zimmer auf Herrn Ehren kränz' Rückkunft warten; in sein Zimmer lasse ich sie nicht, dahin hört sie nimmer." Friede hatte eine Entgegnung auf der Zunge; aber er unterdrückte sie, den Anna hatte sich erhoben. .Ich ginge gern mitdir, Friede," sagte sie, aber ich fühle, meine Kniee brechen. Ich glaube, ich bedarf der Kraft noch sehr. . . .Ich danke Euch, Hartmann, für Eure Erlaubniß, Ihr habt Recht, oben hin gehöre ich nicht. Man soll sich im mer drängen, wohin man nicht gehört, bricht auch darüber das Herz. Laßt mich in Euer Zimmer. Und du, Friede, geh, du treuer, treuer Freund. Gott segne dich und jeden deiner Sch ritte ! " Fast seines Thuns duvoßt, deS Her Freiheit deS Verurtheilte. Der Fürst von Eckmuhl wird ihn begnadigen ; nöthigenfalls muß bei dem Kaiser selber das Aeußerfle aufgeboten werden. Hun derttausend Francs stehen Ihnen zu un beschränkter Verfügung. Ich verlange nicht dafür, als Zeit." . Der Lieutenant erhob sich. Sle irren, mein Herr, wenn .Sie die Ehre französischer Justiz nach kaufmännischer Berechnung taxiren. Der Spruch) den zu fallen und zu vollziehen mich der dkekte Befehl meines Kaisers xwingt, wird vollzogen, unwiderruflich. Es 'steht Ihnen frei, mich der Ueberelluog bei meinen Vorgesetzten anzuklagen ; ich bin ruhig. Nur dürften diese emsiger als ich nach den Gründen .... " .Unglücklicher!" rief der Alte aus brechend. .I Interesse des HauseS Thomas Ehrenkranz leitete der Verur theilte die nächtliche Erpedition, und dem du daS Bluturtheil sprachst,' ist deines OheimS einziger Sohn, dein Vetter, Franz Ehrenkranz." .Es war mir länzft klar.... nicht umsonst warnte ich. Nun ist's zu spät. Noch vor wenigen Stunden," fuhr er fort, aber keine Spur von Bitterkeit lag in seinem Ausdrucke, .wollten , Sie ge maltfam jeden Faden des BlutbandeS zwischen uns zerschnitten wissen; ihn neu zu knüpfen, um Ihren Sohn zu retten, würde ein veraeblicher Versuch sein. mer führte, stimmen drangen an sein DaS Gesetz will sein Opfer; Liebe und Ohr, mit verhaltenemAihem tauschte er. Hak stehen i Statuen versteinert, wil Was geredet und verhandelt ward, ent- lenlos. wenn seine Macht gebeut." ; ging ihm, denn Gemäuer und Fachwerk ist solid im Alten Lande; aber deutlich vernahm er die klare, ruhige Stimme seines Sohnes: keine Spur der De müthigung, kein Ausdruck geheimer Angst lag in seinem Tone. Bei allem (schmerze zog es da wie ein Gefühl des Stolzes du'-ch des Kauf manns Brust. .Des Hauses Ehren- kränz würdig!" sagte er leise vor sich hin. Ader in demselben Momente schoß es ihm durch die Seele, daß des Hauses Ehrenkranz Zukunft nur auf diesem einen Haupte ruhte, diesem einen, über dem der Tod schwebte, den ungestraft der Haß, die Rache vollziehen durfte, sich stutzend auf Voi schrlst und Gesetz. Er mußte ihn retten, gleichviel um welchen Preis! Daß es gelang, wenn auch mit Opfern von Millionen, daran zweifelte er keinen Augenblick, keinen Augenblick, daß ein Aufschub des Ur- theils, falls solches nicht bereits gefällt. und erneuerte langsame Untersuchung selbstverständlich sei. Er wollte sich nicht durch nutzlose Grübeleien für die bevorstehende Unter redung verwirren. Aeußeren Gegen- standen wandte er seine Betrachtung zu; er blickte im Zimmer umher ; sein Äuge fiel aus den Schreibtisch des Eomman danten eS haftete an dem dort aufge stellten Miniaturportrait. Einen ver klärenden Schein warf die Lampe auf die milden, leidenden Zuge. Thomas Ehren kränz vermochte den Blick nicht abzu wenden ; wie mit magnetischer Kraft zog es ihn näher und näher. .Meta," sagte er in halblautem Selbstgespräche, .dein Kind ist heute der Richter des meinen! Mein Gewissen ist rein, Meta aS ich that, wenn ich hart war, zu hart vielleicht, eS geschah im Andenken an unsern Vater, der mir des Hauses Ehre fleckenrein überlieferte, dem ich geschworen, sie zu bewahren. Ich konnte dich nicht eines französischen Hungerleiders Gattin werden lassen, und als du die Brücke gewaltsam zwischen uns abbrachst, da durske ich nicht die erste Planke legen, sie neu zu bauen. Nie hatte ich Haß gegen dich, nie gegen deinen Sohn. Was ich that, geschah im Gefühle der Nothwendigkeit, zu unseres Hauses Ehre." - Er hielt m semem Selbstgespräch ivne uns trocknete rasch mrt der hagern Hand eine Thräne, die sich verrätherisch aus dem Auge stahl. Denn im Neben- zimmer ward e3 laut; man Hort ttze rücken, Gewehrkolb: stampfen, Tritte erschallen und Thüren klappen. DaS Verhör war augenscheinlich beendet. Der mittlere Eingang zum Wohnzim- mer des ommanoanten öffnete heb, Maubourg, ein Papier in der Hand, trat Ein Zittern überflog des Kaufmanns hagere Gestalt. .Henri . . . . bek dem Andenken an Meta, deine Mutter...." .Sie haben sie verstoßen in Ihrer j Harte deS falschen Princips erngebilde ter Ehre halber, weil Sie nicht über Geist und Herz disponiren konnten, wie über Ihre Waaren. Sie theilten mir nicht einmal mit, daß die DeplacetS ei- nein adeligen Geschlecht angehören; vielleicht hätte dieS Bewußtsein manchen Jugendstreich verhindert. Derselbe, Mund, der mir die nächtliche Expedition zusammenraffend, od nicht eine Verschie- vung ver rrcutlo zu ermogikchm, ou er sich mit seinem Nachfolger bereden, ihm entdecken solle. ... .Wer bist du? WaS willst du, Bursch?" rief er zornig. .Fort, ugen- dlicklichl" . .Ich bin Friede Backer, Herr, ein ar- . vu ... r j- v - rcw t rx r . uici juiky, er ikuoezie aur ?0IIS Welt, einer Verrätherin Enkel, und möchte sterben tür den !?rso, Ebren- kränz." " ' .Du sterben statt seiner?" Maubourc trat zurück. .Bistlm wahnsinnig?" .Nein, Herr, aber die Anna Werner ist Franzens Weib und seine KindeS Mutter. Ich habe keine Mutter mehr, .... auch nicht die Grotzmuttrr seit heute. Ich suhl', ich erleb' nicht all' den 5kammer. Laüt tni& im nützen. Keinem hab' ich'S im Leben ge konnt. Seid barmberri?. e ra&rt nicht der erste Fall; die Nacht ist der Verwechselung günstig." Maubourg schwindelte eS. Er neigte tum (5?Traln Jtntnfiamn 5.i& sl-" I W 4 M -U Schicksal, das er seinem Vetter bereitete. der ihm als Schisserfranz bereits keine unsympathische Erscheinung gewesen, lastete schwer auf ihm. Dazu die Scene mit dem Oheim und nun kam ein Fremder, das eigene Blut des WeibeS, das ihn durch seinen Verrath zu der traurigen Äflichterfülluna aerwunaen. und stellte sich zur Sühne. .Wenn es ein Zeichen des Himmels wäre," sagte er, kaum wissend, daß. er halblaut seines Herzens Gedanken ent' hüllte, .ein Fingerzeig aus höhern Sphären, ein Wink meiner Mutter, die nicht will.... Aber nein, nein, ein Unschuldiger an Stelle dessen, über den das Gesetz entschied nach Fug und Recht ? Nein, niemals!.... Ihr muthet Henri Maubourg eine Ehrlosigkeit zu, junger Mensch. Geht!" Aber Friede wich nicht. Er hatte mit dem Instinkte der unermkßlichen Liebe zu Anna in Maubourg' Zügen gelesen, dessen Antlitz ein nur zu treuer Spiegel seines Innern war. Mit einer Beredt famkcit, die man dem stillen, in sich ge kehrten Enkel Altmarikens nie zugetraut und die den jungen Offizier hinriß, führte er seine Sache. Er wollte mit dem Gefangenen die Kleider tauschen; mit fcn 9t(inim SCrt.VnA 9) aufdeckte, enthüllte mir meine Herkunft." mit den Papieren Friedrich Backer'ö ver Qss4,vt " itnfwMili K. I V ! . T r.sr . w i r t rw uiiiviuif v.t i .ycii, ic auui jcuuiicn veuilillen 400 dens berechtigten, sollte Franz noch in dieser Nacht nach Eurhaoen eilen und ersuchen, auf einem der täglich von dott nach America absegelnden Hamburger Fahrzeuge ein Unterkommen zu finden. Schweigend hörte der Lieutenant ihm zu, noch immer in seinem Entschlüsse schwankend, als vom Vorzimmer her an geklopft ward, und die Stimme des künftigen Douane-Eommandanten, de la Eroir, Einlaß erbat. Der junge Offizier hieß ihn eintreten. Ec gewahrte den argwöhnischen Blick, den der Kommende auf Friede warf, und beeilte sich, in französischer Sprache, die dem Enkel Altmarikens eben fa nnatt crv c . r m tf r.r If. .-) - -- . zi..auourg wanore ,iq, ao. ,,cs yaoe Hanvllch ar, als de la Erotx dai Idiom . ? cr . r - . . or . I m Kaufmann ; nur sie kann die elende Ver räiherin gewesen sein ! Wer wüßte sonst um die Taae der Veraanoenheit ! . . . . Aber gleichviel, jetzt gibt es nur ein Auzenmerk: meines Sohnes Rettung. Henri, ich verschwieg dir deinen Adel, weil ich fürchtete, es könne deinen Kopf verdrehen und einen Abenteurer aus dir machen, statt eines soliden Kaufmannes. Ich habe mich früher schon danach er kündigt; eS gibt keinen Deplacet mehr im Adelsregister Frankreichs. Ich aber will deinen Namen und dein Wappen neu beleben, will meinen Reichthum daran setzen, will theilen mit dir meweS .ftfa ßitJnn mir(in CStAvt I " mt -ut vrv -. Mgi utii vbti wvyu i meinen Namen abgelegt, wie meine Ver- wandtschaft; ich kann nicht? thun für Sie.... Jedes Wort mehr in dieser Sache ist mir eine Marter." Ein unartikulirter Aufschrei entrang sich der Brust des Oheims; er machte eine Bewegung, als wolle er sich zu des Lieutenants Füßen stürzen. Aber er brachte es nicht dazu; wie mit eisernen Klammern umspannten seine hadern Finger Henri'S SchrLter: Meinen Sohn rette. . . . oder sei verflucht ! " Zu Aschfarbe verwandelte stch das geldliche Antlitz des jungen Offiziers. Fluchen Sie mir. ... ich kann ihn nicht retten, selbst wenn ich wollte. Wie ein ArguS steht derjenige hinter mir, der morgen als mein Nachfolger hier com mandiren wird. Das Gesetz deS Kai fers, das unwiderrufliche, will sein pfer!" Ist ihm nur am Opfer gelegen, nicht an der Person, so nehmt den Vater statt des Sohnes," rief der Kaufmann. .Auf dem Sohne ruht die Zukunft deS Hau feS Ehrenkranz." DaS hätte eher bedacht werden müs sen. ehe der Erbe dieses HsuseS sich der Gefahr zweifelhafter Ehre aussetzte. Ich k inn und darf . sie nicht mehr hören." Er wandte sich ab, um seine Bewegung zu verbergen. Thomas hrenrranz preßte bre Hand Deutschlands, zu bemerken: .Der Enkel der alten Here, die uns auf die Spur der Verbrecher führte. Es schnnt, als ob er noch weitere Enthüllungen zu machen hat. Ist dem so, dann werden sie Euerer Führerschaft zu Gute kom men. Schade, daß Ihr deS Deutschen nicht mächtig seid. Ihr hättet statt mei ner das Verhör leiten können. Ich sehne mich nach Ruhe; so aber will ich bis zum letzten Augenblicke meine Dienst Pflicht erfüllen." .Es ist Euere Schuldigkeit, wie die merne," entgegnete de la Eroir. .Wir werden noch zu thun bekommen. Wie ich erfuhr, ist der alte Herr, der so eben von hier ging, ein großer Kaufmann aus Hamburg und soll der Auftraggeber deS heutigen Unternehmens sein. Ich möchte, daß man geben Sie nicht Eontreorde ihn an der Abreise ver hinderte." .Dieser Mann, Thomas Ehrenkranz nennt er sich, wird sich morgen selber in Hamburg dem Fürsten von Eckmühl fiel len, er hal mir Bürgschaft geleistet, erwiderte Maubourg kurz. .Lassen Sie ihn unbehindert." Der Unteroffizier verbeugte sich. .Auch wenn er die Bauernburschcn aufstachelt, wie mir Pierre Barbue, der etwas Deutsch versteht, eben berichtet, mit Ge walt den Gefangenen zu befreien? Unsere ein. Der Kaufmann bemerkte die Blässe auf das Herz, als wolle er's mit Gewalt Soldaten, ohnedies gering an der Zahl uns ermüdet, bezeigen wenig Lust, sich mit den halbtrnnkenen Bauern herum zuschlagen. Sie lassen durch mich die Bitte an Sie richten, die Ereculion des Urtheils so bald als möglich zu voll ziehen, um unnöthigen Excessen vorzu, beugen. Bis die Sonne aufgeht, wird alles geschehen sein. Unsere Leute graben bereits das Grab. Auf dem Felde, gleich hinter dem Garten, wäre der sicherste und beste Ort." (Fortsetzung folgt.) seines Antlitzes ; er neigte zur Begrüßung das Haupt. .Sie wünschen mich zu sprechen, mein Herr?" fragte der Lieutenant höflich. Ihre Mittheilung. Bnnaer von wlchti- gen Eröffnungen zu sein, bahnt Ihnen den Weg, trotzdem meine Zeit stark be ansprucht. Außerdem verlasse ich mor gen Scharnrode; ich bin nach Spanien commandirt. Darf ich bitten, kurz zu sein?" Er wies ber diesen Worten auf emen rn ber Nahe d chreibtlsches oestnd lichen Stuhl, er selber nahm auf seinem Arbeitssessel Platz. Der Kaufmann be merkte, daß er das Portrait seiner Mut ter ohne Auffälligkeit in eines der Fächer schob: die Verstorbene sollte keinen An theil haben an der ernsten Stunde zwischen Sohn und Bruder. Ehrenkranz hatte sich gesetzt. .Ich werde Ihrem Wunsche nachkommen," sagte er. .Daß auch ich peinlich daS Ende einer Unterredung zwischen uns er sehne, werden Sie glauben. Sie haben eine Anzahl entschlossener Leute als Ge fangeve eingebracht, die, wie ich höre bei dem Versuche überfallen worden sind, Eolonialwaaren, aus England kommend. an das Ufer zu bringen Unter ihnen ist ein junger Mann, Franz Werner. . . " Der Offizier unterbrach den Kauf, mann durch eine Bewegung. .Ehe Sie weiter reden, Herr Ehrenkranz, lasse Sie uns die Situation klären. Würde ich Ihnen, nachdem Sie Erklärungen abgegeben, vielleicht Erbetenes verwei- gern, dann könnten Sie mich niederer Rache, persönlicher B'fnedlgung deS Hasses zeihen. Daher will ich Ihnen mittheilen, daß Schlsserfranz oder sranz Werner, oeyauptn uno veiazwoit, rn eigenem Interesse und Vortheil den chmugaeloersuch unternommen zu haben; sein kleines Erbtheil will er zur Besoldung seiner Genossen verwandt wissen Seine Papiere find in Ordnung ; Nielsen, sein angeblicher Großoheim, ist todt. Ich habe kem Talent zum Ja qurriren, meinem Nachfolger morgen verbietet heute noch die Subordination, sein Mißfallen über mein Verfahren auszudrücken. Ich will nicht wissen, ob nicht der Name Werner nur ein geborg ter, will nicht in das Geheimniß eines HauseS dringen, dessen Ehef ich schonen möchte. Mag daS Gericht reden;. ich zur vttLbe zwingen. Mi gelang ihm. Darf ich den Verurtheilten sehen?" Ich könnte als Gnade deS französt schen Gouvernements Ihnen diesen Wunsch bewilligen, falls Sie in einem schriftlichen Ausdrucke desselben. . . ." Gnade? Ich bin kein Bettler, den man mit Brosamen abspeist. Mag Franz sterben, ohne daß ich ihn noch ein Mal umarmt habe: mein Sohn ein Opfer französischer Tyrannei! Noch in dieser Nacht verlasse ich Scharnrode, und sollte ich, erhielte ich kein Fuhrwerk, zu Fuß n,ch Hamburg wandern müssen. Ja der Frühe bin ich beim Fürsten Eckmühl und melde m,ch als Ehef des HauseS Ehren kränz, als Austraggeber wiederholter Schmuggel Unternehmungen zur Unter suchung. Vielleicht fällt Ihr Herr den Stamm, wie Sie, der Sklave, im blin den Gehorsam den Zweig. Aber wenn Sie reinen, aus seinem Falle als äch ster Verwandter goldene Früchte zu ern ten, mein Herr, so werden Sie stch ge täuscht sehen. Was von meinem Ver mözen die französische Tyrannei nicht coafiZzrrt, fallt den Armen anheim, Ih nen nichts als mein Fluch.. ..Kain'S LooZ, der in das Heiligthum des BluteS griff. eS sn das Ihre." . .Mann!" Aug' in Auge starrte der Lieutenant seinen Oheim an. .Würdest du gleichen Fluch über deinen Sohn ver hängt haben, wenn er in dieser Nacht, statt einem meiner Leute, dem Kinde dei ner Schwester das Blei durch die Brust gejagt hätte?" Zurück wich Thomas Ehrenkranz, wei ter und weiter, bis zum Auögange deS Gemaches. Er hatte keine Antwort für Maubourg, aber das Schweigen deS strengen ManneS sprach um so beredeter. Noch einen letzten Blick tauschten Oheim und Neffe; dann öffnete Ehren kränz die Thüre deS Hinteren ÄuSgangeS, um auf demselben Wege, auf dem er ge kommen, in den Garten zu gelangen. Ja demselben Augenblicke aber drängte sich hastig Friede in'S Gemach. .Man glaubte, ich gehöre zu Herrn Ehrenkranz," stieß er hastig hervor, .und ließ mich xassirev. Wie steht'S, ist Franz gerettet?" .Verloren ! . . . . Deine Großmutter war'S, die ihn verrieth und die Andern. Mag sie sich deS Gelingens freuen, wie du selber, Bude! Der Schisserfranz ist R iJiiDLLwJiLi UNO riÜ-Ylffi Direete Deutsche Schnelldampfer. Eider Ernt Werr Saale gifte Fulda Aller Trave Zweimal die Woche. Von Bremen: Jeden Sonnabend und Mittwoch. Von New Jork: Jeden Sonnabend und Mittwoch. Reisezeit zwischen Bremen und New Bork, Neun Tage. Ueber 1,30,g0 Passrgiere sind seit E tftehung der c?efell schuft in 1857 sicder und gut aus den Dm pfer deS Norddeutschen Llond zwischen Teutschland und Amerika befördert worden. Die Schnelldampfer des Norddeutschen bieten mit dohe DeckS, vsrzüa licher Bentilatlon, und ausgezeich eter Berpfteanng sowie duvch kurze Vletsedauer eine comfortadle und de schleuntgteNeifegelegenyelt nach und von DeutZchland. Wögen Preise und Acromodation in Zmi schen deck oder Staitt wende man sich an ' OelrichS & So., No. 3 Vowlinq Green, New York. ' Theodor Biergne vert, Hermann, Mo.