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NuSländisÄe Nachrichteu. LZrsLöeVbsrg. , Berlin. In dem Kesselraum der Appretur und Decatur Anstalt von Otto Llumemhal, KLpnickerstraße 111, fand aus bisher noch nicht aufgeklärter Veranlaffung eine Vxplonon nr o durch der Arbeiter Minnich sofort getödtet, der Arbeiter Friedel von den Dämpfen total veröücht wurde. Wegen zahlrei cher Unterschlagungen ist der Bankier Richard Reiff. welcher seit vielen Jahren ein Bank und Wechselgeschaft in der Oranienstratze Hierselbst betreibt, er haftet worden. ES wird ihm zur Last gelegt, daß er den ErlSS von Werth papieren, die ihm zum Swtck des Ver kausS von seinen Kunden übergeben wor den waren, für sich verbraucht habe. Angermünde. Im benachbarten Lunom wurde der Schneldermeifter Meier auf der Dorfstraße überfallen. und durch einen Messerstich in den Kopf lebensge fahrlich verletzt. Forst. In ihrer Wohnung, Gubener straße 395, wurde die Wittwe Kald schmidt von ihrem Lerehrer, dem Wascht nensührer Zach, durch mehrere Messer stiche verwundet. Nach vollbrachta That schnitt der Mölder sich selbst Kehle und Pulsadern durch und brachte sich außerdem 1 l Stiche in Brust und Unter leib bei, wurde aber noch lebend aufge funden und in da Krankenhaus überge führt. Gassen. Zwischen hier und Som merfeld ist nach längeren durch den Ban, kier H. Ende in Sorau vorgenommenen Bohrrersuchen ein mächtiges Braunkoh lenlager aufgeschlossen worden. Das Grubenfeld soll eine Größe von mehr als 1000 Morgen haben und das Deck gebirge das vorzüglichste Rohmaterial für die Ziegelfabrikation enthalten. DaS Bergwerk, welches den Namen .Herr mann" führt, wird sofort in Betrieb ge setzt, Ziegeleien und eine Briquettesabrik jedoch erst im nächsten Jahre. Pommern Swinemünde. Im letzten Jahr sind 3322 Schisse in den hiesigen Hafen eingelaufen, ausgegangen sind 37 l Schiffe. Während desselben Zeitraums haben hier 400 Schiffe ihre Ladungen gelöscht. Der dritte kleine Subver.tions Kämpfer .Danzig" ist von hier nach Bremerhaven abgegangen. Stralsund. Hier starb ganz un erwartet der Bürgermeister dieser Stadt, Geh. RegierungS - Rath Dr. Francke. Der Verstorbene war ein um die Inte ressen unserer Stadt sehr verdienter Be amter, dessen Tod allseitig das lebhafteste Bedauern findet. Selbstmorde. In Rügenwalde erhängte sich an seinem 80. Geburtstage in seiner Wohnung in einem sog. Him melbett der Eigenthümer Michael Al brecht. Aus unbekannter Ursache er hängte sich in Stettin der Brückenauf zieh Wichmann. In Wollin ertränkte sich in der Xitvenoa der Kaufmanns lehrling Bruno Meoer, welcher seit dem 14. Oktbr. v. I. unter Mitnahme der Ladlnkasse des Kaufmann Prinz ver schwunden war. Ostpreußen. Königsberg. Seit der Eröffnung der neuen Költelbrücke lassen die Gebrü der Franz die Börsenstraße auf ihre Kosten elektrisch beleuchten. Der Aus sall, den He Stadt durch die beschlossene und sofort eingetretene Ermäßigung des Gaspreises erleidet, beträgt CS,000 M. und wird sich wohl noch erhöhen, da die Nebenprodukte der Gasanstalt, wie Theer und Ammoniakwasser, gegenwär tig selbst zu sehr billigen Preisrn nicht zu verkaufe'? sind Unter den Schülern einer Hiessgen Volksschule für Knaben ist eine ansteckende Augenkrankheit in sol chem Umfange nusgebrrchen, daß mehr alö 200 Knaben vom Schulbesuch aus geschlossen bleiben müssen. Gumbinnen. Bei einer Feld diennübung wurde hier ein Soldat der 11. Kompagnie erschossen. Der nebenan marschirende Lieutenant ist vermuthlich das Z'el gewesen. Die Untersuchung ist eingeleitet. Wejwreußen. Danz ig. Die Ausweisungen russi schen Unterthanen aus unserer Provinz dauern noch immer fort. Erst neuer dingö ist aus Ntumark ein seit 20 Iah. ren dort lebender und den deutschen Na men Schönbart führender Mann mit Frau und l3 Kindern asgtw'.esen wor den. Am hiesigen Postschalter wurde dem bejahrten Kassenboten der Firma Steimmig & Co. ein Geldbries mit 3153 M. entrissen. Der sreche Dieb, Barbiergehilse Franz Stolle, ist festge nommen. Marienburg. Der NesturationS baudeS hiesigen HschschlosseS der Marien bürg schreitet rülig fort; einstweilen ist die Herstellung der Ordenskirche St. Marnn und der Annenkapelle, sowie der Wiederaufbau des nördlichen Kreuz gangSstügels in Angriff genommen. Garnsee. Die Bahnstrecke von hier räch Lessen ist eröffnet worden. Posen. Rawitsch. Der hiesige Strafge fang ne Julius Sauer entsprang auf dem Transport dem ihn beaufsichtigen den Beamten und ist noch nicht wieder ergriffen worden. Schneidemüh l. Die Schüler deö hiesigen Gymnasiums haben ihrem verstorbenen Lehrer Kaatz auf dem evan gelischen Friedhof ein Denkmal errichten lassen. S ch u b i n. Die geistesschwache Ma rianna RachmadzinSka ist von hier ver schwunden und man befürchtet, daß sie ermordet morden ist. Unglück sfälle. In Gnesen er stickten zwei an Cierpingistraße mohnende Frauen an Kohlendunst; in Schneide wühl wurde der Sohn des Eigenthümers Tonn von einem umstürzenden Weiden bäum erschlagen. In Schubin ertrank die 63jährige Wittwe Mönch in einem Toifgraben; in Tirschtiegel wurde der Sohn der Wittwe Juliane Simsch von einem Windmühlenflügel erschlagen. Schlesien. Breslau. Nachdem die Renova tion des östlichen Giebels unseres Rath Hauses vollendet ist, hat der Magistrat den Antrag gestellt, nun auch die Fagade der West- und Südseite nach den von ihm eingereichten Zeichnungen wieder herzu stellen, und die hierzu erforderlichen Mittel im Betrage von 84.000 M. zu bewilligen. Der Arbeiter Karl Lang Hammer wurde wegen der seiner Zeit be richteten Ermordung der Anna Kroböck (am 12. August v. I. im Garten der Restauration .Ramerun) zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Brieg. Der ApothekerlehrlingPulS, der die Familie des Apothekers Werner vergiften wollte, ist den Wunden, die er sich nach der That beigebracht hatte, nicht erlegen, sondern befindet sich auf dem Wege der Besserung. Er liegt noch im .Krankenhause, wird aber demnächst in's Äefangniß überführt werden. Frevstadt. Dem wegen Wechsel Fälschung verhafteten Kassirer des hie figen VorschußvereinS, Hornig, sind bis. jetzt Fälschungen im Betrage von nicht weniger als 105.000 M. nachgewiesen -worden. Die Hälfte der im Depositum vorgefundenen Wechsel ist gefälscht, und täglich laufen derartige Wechsel, sowie gefälschte MitgliedS-Darlehnsbücher ein. G S r l i tz. Der im April . I. hier verstorbene Kandidat der Theologie, Meerfurth. .hat letztwillig seinen Nach laß, bestehend in zwei hierorts belegenen Häusern tat Werthe von 17,000 und 5000 M. zu einer Stiftung für arme Handwerkerwrttwen bestimmt. Provinz Sachsen. Merseburg. Mit einem Fest'ug, wurde dte Eisenbahn von hier nach Mü ckeln eröffnet. Die Stadt, sowie alle Stationen waren mit Flaggen geschmückt. Weißenfels. Dte unverehelichte L3!ährige Christiane Drescher von hier wurde verhaftet, werl sie auf dem neuen Gottesacker vom Grabe eines Verwand ten eine Exheuranke abgepflückt, hatte. Vom Polizei-Bureau entlassen, ging sie in ihre Wohnung und erhängte sich. . Unglücksfälle. In Anderbeck verunglückre der Ackerer Friedr. Becker durch einen Sturz aus der Scheunenluke, in B e u e r n bei Worbis wurde der Oekonom Ad.Nevring auf derE'senbahn überfahren und getödtet. Bei Halle wurde der Häusler Deparade von seinem eigenen Fuhrwerk überfahren und getöd ret. In 5!ordhausen wurde der Fleische beschauer Art von seiner Frau todt in der Stube gefunden. Jn Schkeuditz wurde der Pferdehändler Barth todtaefahren. In Schleusingen gerieth die Frau deS Dielenschneiders Triebe! in's Getriebe der Wassermühle und wurde getödtet, in Querfurth stürzte der Fabrikarbeiter Fr. Dönicke in einen Bottich mit siedender Salzsäure, so daß er starb. Westfalen. ; ' Minden. Mit der Sprengung der hiesigen nistungswerle w rd fortgefah ren ; in den letzten Tagen sind die bom benstcheren Räume in Bastion VIII zwischen Stifts und Hahlerstraße ge sprengt worden. Seit ermqen Wochen ist der 77jährige Emmohner Peifuß von hier verschwunden. Recklinghausen. Auf der Zeche Hugo" bei Buer wurde der Bergarbeiter Lohmann von dem Bergarbeiter Strot- mann erjchlagen. Der Morder tft ver haftet. Unglücksfälle. In einem Schachte der Zeche .Glückauf" bei Ba- rop wurde der Bergarverter Hauer Friedrich Rummel von fallendem Gestein erschlagen; in Bielefeld wurde der Berg mann Aug. Schmidtkorb in einemWasser graben der Bleichstraße todt gefunden; bei Horst wurde der Hauer Hullmann auf Zeche Mathias Skinner" durch Sprengen von Gestern getödtet: m Huckarde wurde in der Bergmann'fchen Brauerei dem Maschinisten Franz Teupe von ver Maschine der Kopf vom Rumpfe gerrssen; bet Wttten wurde der Berg arbeiter und Schuhmacher Wilhelm scheer überfahren und getödtet. Schleimig -Holstein. Kiel. DieStadthatvonderGothaer- LebenSoerstcherungsbank S.800,900 M. auf 10 Jahre zu 3j pCt. geliehen. Der hiesige Kohlenhändler Kruse wurde we aen fahrlässiger Tödtuna eines Menschen in Anklage versetzt, weil durch seine schuld ern Irbeiter beim Ausladen von Kohlen verunglückt sein sollte, aber frei- gesprochen. Die Ursache des Selbst- mordeS des WerftsekretärS Wichmann soll in pekiAnaren Verbindlichkeiten lie gen, die zu erfüllen er nicht in der Lage war. Der Verstorbene war unoubtu rathet. Neumünster. Tischlermeister Su- oerkruooe sen. von hier wurde auf dem Wege von Ehndorf nach hier von einem Wegelagerer angefallen, erwehrte sich aber desselben mit seinem Hindwerksge räth. Leider ist der Bursche entwischt. Der hiesige Tapezierer E. Glünberg wurde auf Grund des sozialistensesetzes verhaftet. P l ö n. Die Kadettenschule müßte wegen des in derselben ausgebrochenen ScharIachfitbers geschlossen werden. T andern. Die städtische Spar- kasse hat an die Stadt 5000 M. gespen- det. Für das Geld gedenkt man durch artesische Brunnen gutes Trinkwasser heranzuschaffen. Rheinprovinz. Elber fel d. Mit Bewilligung der Regierung zu Düsseldorf soll ein Theil der westlich angrenzenden Bürgermeiste rei Sonnh ,rn mit ungefähr 3000 See- len an die hiesige Stadtgememde einver leibt werden, fo daß dann unsere Stadt 1 40,000 Einwohner zahlen wud. Ttt Stadtverordneten haben beschlossen, dem Theater-Verein zurVollendung des Thea- tergebaudeS auf dem Brausenwerth ern zinsfreies Darlehen von 150,000 M. für die Dauer von 10 Jahren zu ge- währen. Königs winter. Auf höhere Ver- anlassuna sind endlich im Interesse der Rettung des SiebengebrrgeS" dre Ar- beiten in den Provinzial-Steinbrüchen am Petersberg eingestellr worden. Prüm. Der I2:ahrige Sohn deS MetzgerS Peter Arnimond hantirte mit einem großen Schlachtmesser vor sich an einem Brettchen an einer Zigarrenkiste, wobei das Messer plötzlich ausglitt und dem Knaben direkt in's Herz dranq. Derselbe konnte noch in die Wohnstube eilen und seinem Vater zurufen: .Ich habe mich in's Herz gestoßen!" worauf er sterbend zusammensank. R e m s ch e i d. Die Stadtoerordne- ten beschlossen, bei der Regierung das Ausscheiden unserer Stadt aus dem Greife der Lennep und Bildung eines eigenen tadtkrelseS zu beantragen. Hohenzollern. Siamaringen. Nach dem defi- nitioen Ergebniß der letzten Volkszäh- lung belles sich die Einwohnerzahl des FürstenthumS am 1. Dezember 1885 auf 60,779 Personen, 968 weniger, als am gleichen Taze deS Jahres 1380. D i e s s e n. In Haidenhof wurde der Bauer Aug. Odermatt von der Futter schneidemajchine erfaßt und so schwer verwundet, daß er bald darauf starb. Hanntttt. Hannover. DerKreistag vonWals- rode hat sich bereit erklärt, den für die östliche Linie der Hannover-Walsrode- Visselhöoede-Bahn im diesseitigen Land- kre'se nothwendigen Grund und Boven unentgeltlich zu bewilligen. Wenn die bis letzt für diese Linie (über Langen Hagen nach Schwarmstedt) gezeichneten Beitrage von 103,000 Zvc. nrcht aus- reichen sollten, so hat sich Fabrikant O. Wolff bereit erklärt, das Fehlende dem Kreise zu ersetzen. Dre Bahn ist also nun endlich gesichert. Münden. Hinter dem seiner Zeit flüchtig gewordenen Sekundaner Boittier, Sohn des Professors und Malers Adolphe Boittier aus Genf, über den wegen Erpressung und Bedrohung Unter suchungshaft verhängt ist, ist ein Steck bries erlassen worden. Er hatte be kanntlich einen Mitschüler mit dem Tode bedroht. Osterrode. Neben den Volks schulen haben jetzt auch das Realgvmna stum und die höhere Töchterschule wegen Ausbreitung der DiphlheritiS geschlossen ii. -T werven nuinen. Springe. Der Herzog von Cvm berland hat bei dem siebenten Sohne des Vollmeiers HaaseinVSlcksen einePathen stelle übernommen. Heffeu-NaFsu. Frankfurt a. M. Prof.Gustav Kaupert hat das für die Kaifer-Gallerie im Römer bestimmte Marmorftändvnb des Kaisers im - Entwurf vollendete Dasselbe bringt den Kaiser im KrS nungSmantelInr Darstellung;' neben , w - - rr n c. ' ton ruyen ux ernem Poiramevre Die KrönungS-Josignien. EmS. Der hiesige Kunst und Bau. schlaffer. Karl.Wittmann, welcher seit einigen Jahren während der Kurzeit mit dem Miniatur schraubendampfer ,Lon gona" die Lahn besährt, baut gegenwär tig ganz auS Eisen und Stahl einen k!ei nen Salondanrpfer von 10 Meter Länge und 2 Meter Brei. DaS Boot er hält elektrische Beleuchtung und ist zu Vergnügungsfahrten auf der Lahn be stimmt. Fulda...Der Pächter .deS, abze brannten HofgukeS 'Niesig, Georg Dregger, wurde wegen dringenden ILer dachtö der Brandstiftung verhaftet und in das hiesigelmtsgerichisgefänzniß abge führt. H a n a u. Der EisenbahnsiskuS wurde verurtheilt, einem bei dem hiesigen Eisen bahnunglück zu Schaden gekommenen Handelsmann bis zu seinem 7. Lebens jähre eine jährliche Pension von 450 M. zu bezahlen .". i : . . Königreich Stchsm. . Leipzig. , ,Per, Rath der Stadt hat die Einführung Xtt elektrischen Straßen beleuchtung beschlossen und sich zu den Vorarbeiten von den Stadtverordneten, deren Mehrleit dem Projekt günstig ist, die Summe von 8000 Mark bewilligen lassen.' , . - - ' j 'S e k f e r S d or f.-Der frühere Guts besitzer Friedrich Hoffmann von hier wurde wegen betrügerischen Bankerotts zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Hoffmann war im vorigen Jahre, um der Verhaftung zu entgehen, nach Amerika entflohen, von dort jedoch nach einigen Monaten wieder zurückgekehrt, nachdem er den größten Theil des von ihm mitgenommenen Geldes in Mil waukee verzehrt hatte, ohne dort eine Anstellung gefunden zu haben. Der AuSwanderungs -Agent KlemenS Opelt und der Rechtsanwalt Dr. Julius Stee ger, beide in Dresden, die mitangeklagt waren, . weil, sie Hoffmann zur Flucht verholfen haben sollten, wurden sreige sprechen. , P egan. Der Kassirer der hiesigen Sparkasse, Schuhmacher Jüchtzer. ist nach Unserschlagung von 1000 Mark Kassengeldern entflohen. - Q u e s i tz. Das Dienstmädchen des Besitzers der nicht weit von hier aeleae- nm .Wirthschafte .Zur Erholung, Klemm, machte den noch rechtzeitig ver eitelten Versuch, das ihmzuU Wartung anvertraute Kind Klemm's durch Ein flößen von Schwefel zu vergiften, um dadurch .aus dem Dienst zu kommen. Das Mädchen wurde verhaftet. Thüringische Staaten. Waltershausen. Der Hand arbeiter Wilhelm Krause von Schwarz hausen machte bei der sog. .Hölle" auf die 13 'Jahre alte Anna Hellmann, die 16 Jahre alte Anna Köhler und eine Frau Kämp, sämmtlich ebenfalls von Schwarzhausen, einen Raubanfall. Krause wurde bald darauf verhaftet. G e r a. Der langiährige Bureauch ef deS bekannten hiesigen Eisenbahnunter-, nehmen? Voß, Ingenieur Huber, hat sich erschossen, nachdem Hr. Voß kürzlich fein Bureau aufgelöst hat. Trotzdem können es nicht Nahrungssorgen gewesen sein, welche Huber zum Selbstmord trie den, da sein Schwiegervater, der hier wohnende Eisengießereibesitzer Moritz Jahr, ein steinreicher Mann ist, und außerdem Voß jedkm seiner Beamten beim Ausiritt aus ihrer Stellung eine bedeutende Summe als Entschädigung gegeben hat. ' Freie Städte. Hamburg. Enr starker Südwest stürm, der orkanartige Böen im Gefolge hatte, hat namentlich auf dem Lande viel Unheil angerichtet und durch einen böheren Wasserstand auch zum ersten Mal in diesem Winter die in den niedrig belegenen Stadttheilen besindlichen Keller und Lagerräume unter Wasser gesetzt, wodurch viele Waaren verdorben sind. Das neue Reichspastgebäude, welches mit einem Aufwand von rund 3,000,000 M. hergestellt ist, wird von jetzt ab nach und nach bezogen und zum 1. Februar vollständig in Benutzung gegeben wer den. Leider steht bereits fest, daß das neue Gebäude, so geräumig dasselbe auch erbaut worden ist, dem Bedürfniß schon jetzt nicht mehr entspricht und daß man sich mit Filkälpostämtern wird aus helfen müssen. Bremen. Der .Norddeutsche Lloud" beauftragte die .Fairfield Sh'p building Co." in Glasgow mit dem Bau eines neuen Schnelldampfers, der alle bisherigen Schiffe an Schnelligkeit und Größe übertreffen soll. . OldttlurK. Elö fleth. Der Landmann Johann Grube wurde todt auf dem Felde gefun- den. Wahrscheinlich ist er dem Unwetter, das in letzter Zeit in unserer Gegend herrscht, zum Opfer gefallen. Eutin. Die 100. Geburtstags feier Weber's wurde besonders festlich hier, in der Geburtsstadt deSTondichterö, begangen. Die Häuser der Stadt prang ten im Flaagenschmuck. In dem Zim- mer, in welchem Weber geboren wurde. fand ein Redeaktus statt, woraus die hiesigen Liedertafeln verschiedene Weber' sche Gesänge vortrugen. Abmds fand eine Aufführung des .Freischütz" statt. Mecklenlurg. Schwerin. ' Der Landtag ist nach Verlesung der beiderseitigen Landtags abschiede wieder geschlossen worden. Nach dem kürzlich veröffentlichen desini ttoen Ergekniß der letzten Volkszählung hatte unsere Residenz am 1. Dez. 1885 31,5-28 Einwohner, gegen 30,146 am gleichen Tage deS Jahres 1830. Boizenburg. Die Stände be willigten ' einen ' Staatsbeitrag von 50,000 Mark zum Ausbau des hiesigen Hafens. vrannschveig. Brauttsch m e ig. Der Kammerherr L. v. Beltheim auf Veitheim wurde zum Ceremonienmeifter ernannt. Bezüg lich der schon mehrfach erwähnten Unter schlagungen des ehemaligen kaufmänni fchen Direktors der Aklien-Zuckersiederei, Forst, erfährt man jetzt weiter, daß die selben, jahrelang auf daS Raffinirteste verborgen, wohl niemals genau werden festgestellt werden können. UebrigenS hofft man aus dem Nachlaß Forst's noch eine ziemlich bedeutende Summe retten zu können, so daß die Konkurseröffnung über die Gesellschaft vermieden wird. Die zahlreichen Prioatgläubiger Forst'S haben dagegen auf nichts zu rechnen. Unglücksfälle und Brandfall. Durch Verschütten wurden die Bergleute Güa- ther, ,Bude und Rust, sämmtlich von Hecklingen,. getödtet;' : in ' Holzminden wurde die elf Jahre alte Tochter deS Schuhmachers Heudecker durch einen herabfallenden Dachstein lebensgefährlich verwundet. I Senft wurden die Wirthschaft- und Stallgebäude des Wmkler'schen Gute ein Raub der Flammen. Vroßherzogthm Hess. Darmftadt. Die Abhaltung deS FeftnachtSzugeS Fastnacht Sonntag ist jetzt .definitiv verboten ; der Zug soll nunmehr am Fastnacht Montag vor sich gehen. Budenheim. DaS Stöckinzcr' sche Befitzthum ist versteigert worden. Ein Theil desselben ging an den Palm ölfairikanten RLder über, während der andere Theil von unser Gemeinde erwor ben wurde, welche auf diesem Platze ine neue Gemeindeschule zu errichten beab sichtigt. Gießen. Die Vorlesungen an uv serer Universität im laufenden Semester werden von 43t immatrikulirtenStudcn ten und 3 t nicht eingefchriebenen Hörern besucht. Von diesen 5 l S studirenden sind 889 aus dem Großherzoczthumund S aus den Ver. Staaten von Nordamerika ge bärtig. GonterSkirchen. Philkvp Graf von hier wurde beim Holzfällen von einem Baume erschlagen. Pfungftadt. Die von hier nach Eberstadt gebaute Nebenbahn ist auf all gemeines Verlangen jetzt schon dem Ver kehr übergeben worden. Die Strecke wird vorläufig mit dem Fahrmaterial der Main-Neckar-Bahn befahren werden, da das eigene Material der neuen Bahn noch nicht fertiggestellt ist. jzern. Amberg. Inder hiesigen fiskali fchen Gewehrfabrik wird jetzt so flott ge arbeitet, daß selbst die Nacht zu Hilfe ge nommen werden muß. Die hier beschäf tigten österreichischen Arbeiter sind zu ih rer Truppe einberufen worden. Arnstorf. In Bräuhause zu Kriestorf wurde der Landmann Seb. Pöllner aus Pörndorf von dem Bräu knecht Seufrred mit einem Prügel er schlagen. Aschaffenburg. Der am hiesigen Bezirksamt beschäftigte Oberschreiber Schmiede!, in dessen Kasse ein Defekt von einigen hundert Mark entdeckt wurde, hat sich erschossen. Regensburg. Die in Regens bürg verstorbene JngenieurSgattin Anna Müller, Tochter deS Buchdruckereibe sitzers und ZeitungSverlegerS Mon von hier, hat verschiedenen hiesigen Anstalten und Stiftungen die Summe von 24,000 M. als Legate ausgesetzt. Die Straf kammer hat den Hilfslehrer Valentin Müller von hier, welcher dem Lehrer I. Hefele von Binswangen Werthpapiere in der Höhe von 2800 M. entwendete, zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Mering. In Kissing wurde der 26jShrige SöldnerLsohn Joh. Schwarz von seinem Nachbar, der ihn in der Dun kelheit verwechselt hatte, durch einen wuchtigen Sensenhieb in den Leib so schwer verletzt, daß er nach wenigen Stun den starb. MartinSze l l. Aus Aerger da rüber, daß sie am Fenster deS WirthS Hauses einem Burschen, der ihr sein Bierglas zum Trinken bot. Bescheitthat, hat der Bauer Bischof in Oberdorf seine 18jährige Tochter so hart gezüchtigt, daß sie kaum mit dem Leben davon kommen wird. Rheinvfalz. Ludwigshafen. In Folge deS ungewöhnlich heftigen Schneefalles ist der Betrieb der Pferdebahn Mannheim Ludwigshafen gestört. Auf der Neckar brücke mußt der Verkehr ganz eingestellt, auf der Strecke Bahnhof-Jungbusch auf die Hälfte reduzirt werden ; die Zährten auf der Linie Ludwigshafen-Hemshof müssen bis zum Eintritt günstiger Wiite rung gänzlich ausfallen. Die Ehe frau deS Schreiners Dofeld auf dem Hemshofe wurde wegen Verdachts des Meineides verhaftet. Mundenheim. Beim Kleedeich" wurde die Leiche der Margaretha Wetten gel aus Ludwigshafen aufgefunden. Die grau lebte von ihrem Manne, einem Ei senbahnbeamten, geschieden. Ob ein Verbrechen oder Ünglücksfall vorliegt, wird die Untersuchung ergeben. Silz. Die Regierung hat geneh migt, daß die Gemeinden Goßelsweiler und Völkersweiler aus dem diesseitigen Bürgermeisterei-Verbände austrelen und hinfort eine eigene Bürgermeisterei bil den. W e is enh eim a. S. Die indem selben Hause wohnenden Ehefrauen von Georg Neckerauer V. und Johannes Hartkorn geriethen, wie schon häufig, in streit; die letztere rief ihren Ehemann herbei und dieser brachte der Frau Neckerauer mit einer Mistgabel einen Stich in der Herzgegend bei, an dem sie nach wenigen Stunden starb. Württemberg. Stuttgart. Die von Kochersteins feld gebürtige, hier beschäftigte Cigar renmacherin Karoline Scheuber wurde verhaftet, weil sie kürzlich in Dürrmenz ihr Kmd ausgesetzt hat. Der als Di rigent verschiedener hiesiger Gesangs vereine auch in weiten Kreisen bekannte Lehrer an der Jakobsschule Ludwig Gille stürzte sich, nachdem er an der Gesichts rose erkrankt war, in einem Fieberansall aus dem Fenster und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Der in Tübingen studirende Sohn des StaatSministerS von HSlder wurde dort durch den Hufschlag eines PferdeS bedenklich verwundet. Die beiden Sträflinge Speidel und Albert Barth, die aus dem hiesigen Zuchthause ausbrachen, wurden von der Strafkam m'er wegen .Meuterei" zu je 7 Monaten Gefängniß verurtheilt. Bochingen. Der 71 Jahre alte Pfarrer Bachmoor, der über 30 Jahre in unserer Gemeinde gewirkt hat, wurde von einem Wagen überfahren und so schwer verletzt, daß er wenige Stunden später starb. G a i l d o r f. Die Tvphusepldemie in Untersischbach ist wieder im Zunehmen begriffen; leider hat sich dieselbe jetzt auch auf die Umgegend ausgedehnt. Hall. Die frühere Kirchdörfer'fche Maschinenfahrik, deren Räumlichkeiten seit beinahe mer Jahren leer stehen, ist von der Geserbebank für 33,000 Mark an die HH. Renner und LukaS hier, welche darin xStärkemehlfabrikation be treiben wollen, verkauft worden. Laden. Triberg. Auf Ergreifung des durchgebrannken Rathschreibers Haas von Gremmelsbach hat die Staatsan waltschast eine Belohnung von 300 M. ausgesetzt. Villingn. Obereinnehmer und Domänenverwalter M. wurde plötzlich seine? Dienstes enthoben. Wie es heißt, soll derselbe von den Vergehen eineS AccisorS, der sich deswegen jetzt in Un tersuchungShaft befindet, keine Anzeige erstattet haben, obgleich sie ihm bekannt waren. BadenBaden. Der wegen Ab haltung von Glücksspielen mit 1000 M. Geldbuße bestrafte Rittmeister c. B. Andre hatte gegen das Urtheil Revision eingelegt, das Reichsgericht hat dieselbe jedoch verworfen. Vörstette v. In einer in Freiburg stattgehabten Gerichtsverhandlung wur den nicht weniger als fünf Personen von hier, darunter ein Polizeidiener, unter dem Verdacht deS MeineidS in Haft ge nommen. Der Srimwulrütw Roman von Ewald Auguft König (Fortsetzung.) Ich werde nichts verrathen fuhr er fort; ich möchte dem Herrn Kommer zienrath nur beweisen, daß .Ich verlange keine Leweise von Ihnen," unterbrach der alte Herr ihn, während er geräuschvoll ernt Priese ahm und daraus mit dem Knopf seines fpani fchen RohrstockcS die Nase rieb; ich glaube auch nicht, daß Sie irgend etwas beweisen könnten. ' ES ist ja erklärlich, daß Sie den Herrn Kommerzienra'.h hassen, weil er keine Nachsicht mit Ihnen hat: aber ich gebe Ihnen den guten Rath : unterdrücken Sie Ihren Rache durft, Sie könnten durch ihn nur sich selbst Unannehmlichkeiten zuziehen. In diesem Hause wohnt eine Frau Schaller?" wandte er sich zu der alten Frau, die ihren Sohn durch bedeutungsvolle Blicke warnte. .Kennen Sie ihre Verhält nisse?" .O, ist sie endlich erwischt werden?" fragte sie, und in den stechenden Auge blitzte c3 triumphirend auf. .Ich Hab'S ihr längst prophezeit, sie gehört auch zu Denen, die nicht arbeiten wollen." .Weil sie zu schwach und zu elend sind, um arbeiten zu können," nahm Hertha in vorwurfk ollem Tone das Wort. .Die Frau ist brav; feit ihres ManneS Tode ruht auf ihren Schultern eine schwere Last, und eS wäre tief zu bekla gen, wenn Noth und Verzweiflung sie zum Verbrechen trieben." .Was weißt Du davon?" erwiderte die Mutter spöttisch. .Ich kenne die Menschen besser. Die Frau Schaller könnte arbeiten, wenn sie rur wollte!" .Sie kann'S nicht," suhr Hertha fort. .Sie war lange krank und die Kleinen machen ihr auch viele Beschwerden. Ich weiß, daß sie ohne Ruhe und Rast Ar beit gesucht hat, aber er will eine schwache, kränkliche Frau beschäftigen?" .Kommt denn der Armevpfleger nicht in diestHaus? fragte der Kriminal rath. .Jede Woche," nickte Hertha, .aber es wohnen noch andere Leute unter diesem Dache, die ihm besser das Geld aus der Tasche zu holen wissen." .Jetzt schweige!" warnte Frau Ger ber, dem Mädchen einen finsteren Blick zuwerfend. .Wag gehen unS andere Leute an ; ich will keinen Unfrieden im Haufe haben!" .Ich nenne ja auch keinen Namen," fuhr Hertha fort,' .ich wollte dem Herrn Kriminalrath nur zeigen, woher es kommt, daß für die arme Frau Schaller und ihre Kinder nicht besser gesorgt wird. Und wenn die Frau wirklich in ihrer Verzweiflung etwas BöseS begangen hat, dann sollte man eS ihr verzeihen." An dem Mord in der Steinstraße ist sie keinesfalls betheiligt," warf Arnold höhnisch ein. .Und wag wissen Sie von dem Mord in der Steinstraße?" fragte der alte Herr, den durchdringenden Blick abermals fest aus ihn heftend. .Wag ich davon weiß? Was die Zei tungen berichten!" .Aus Ihrer Bemerkung vorhin glaube ich schließen zu dürfen, daß sie mehr da von wissen!" .Daß nun doch nicht ; aber eS wäre doch möglich, daß ich in Bezug auf die Person des Thäters Vermuthungen hegte " .Die Sie mir mittheilen werden!" .Davor bewahre mich der Himmel! Ich werde nicht so thöricht sem, Ver muthungen auszusprechen, die ich nicht beweisen kann; ich würde auch nur Hohn und Spott damit ernlrn." .Aber Sie können mir sagen, wag Sie wissen," erwiderte der Kriminal rath ungeduldig. .Wenn der Unter suchungsrichter Sie vorladet, so werden Sie rhm seine Fragen beantworten müssen!" .Ich werde ihm dann der Wahrheit gemäß antworten, daß ich nichts weiß." sagte Arnold ruhig. .Vielleicht, wenn ich finde, daß meine Vermuthungen br gründet sind, komme ich zu Ihnen. Es ist wohl keine Prämie aus die Entdeckung des Mörders ausgesetzt?" .Nein, wozu auch? Der Mörder ist ja schon verhaftet!" .Hat er die That eingestanden?' .Noch nicht!" .Er ist auch nicht überführt?" .Wenn Sie ihn überführen können" .Ich kenne diesen Mann nicht!" .Dann haben Sie aus einen Anderen Verdacht geworfen?" .Auch das nicht!" erwiderte Arnold trotzig ; .fragen Sie nur nicht weiter, Sie werden nichts damit erreichen." Der Kriminalrath schüttelte mit ern ster, mißbilligender Miene das kahle Haupt. .Ebensowenig werden Sie durch Ih ren Trotz erreichen!" sagte er. .Be denken Sie wohl, daß eine Vergangen heit wie die Ihrige nicht so bald vergessen wird. Ich wäre vielleicht ge neigt, mich Ihrer anzunehmen und Ihnen ein 'Unterkommen zu ver schaffen, aber als erste Bedingung müßte ich aufrichtige Reue und dm festen Vorsatz der Besserung verlangen. Ueber legen Sie sich das, junger Mann, und dann kommen Sie getrost zu mir, ich helfe gerne, wenn ich es vermag. So, nun will ich einmal selbst hinauf gehen und mich nach dem armen Weibe um sehen ; übrigens dürfen Sie nicht glau ben, daß nur die geringste Anklage oder auch nur ein Verdacht gegen Frau Schal ler vorliege, ich habe mich nur deshalb nach ihr erkundigt, um der Noth und dem Elend da oben ein Ende zu machen." .Das glaube, wer will!" spottete Frau Gerber, als der alte Herr das Zim mer verlassen halte. .Die Polizei hat immer besondere Gründe, wenn sie sich nach Jemandem erkundigt!" .'!nd sie mag mir noch so höflich kom men, mich sängt sie nicht!" fügte Arnold hinzu. .Du weißt mehr, als Du verrathen willst," sagte Hertha, den forschenden Blick voll erster Besorgniß auf da, Ant litz des Bruders richtend. .Weöhalb hast Du Dich an jenem Abend nach den Bewohnern deö einsamen HauseS in der Sleinstraße erkundigt?" .Ja, weshalb?" fragte die Mutter, in deren hageren Zügen sich jetzt eben falls Angst und Besorgniß wiverspiegel ten. .Arnold! Wenn ich befürchten müßte" .Nichts!" unterbrach er sie ärgerlich. .ES ist Unsinn! Ich werde nicht so thö richt sein, mich an solchen Verbrechen zu betheiligeu!" .So sage, was Du weißt; Dein Schweigen macht Dich verdächtig!" .Ich habe ja schon gesagt, daß ich nichts wisse und meine Vermuthungen noch nicht aussprechen dürfe," erwiderte er trotzig. .Zwingen wird man mich nicht können I .So hättest Du überhaupt schweigen sollen!" sagte Hertha. .Bah, warum mußte der Krimmal rath mich an meine Vergangenheit er innern?! Andere Leute haben größere Verbrechen begangen, und ihnen wird kein Haar gekrümmt veil sie reich und angesehen sind. DaS war eS, worauf ich diesen Herrn aufmerksam machen wollte, und eS wäre möglich, daß ich ihm über kurz und lang auch Beweise dasür vorlege." Der junge Mann ging nach diesen Worten in daS anftoßenbe Zimmer und warf die Thür so hestig hinter sich zu, daß iie beiden .Frauenzimmer erschreckt zusammenfuhren. - - ------ .Der Polizei sollte er sich fern Hai ten," sagte Frau Gerber 'kopfschüttelnd. .Mit ihr ist nicht gut Kirsche essen. Ich .möchte nur wissen, was er mit dem Kommerzienrath hat! Er thäte gut, mir fein Geheimniß mitzutheilen, ich könnte ihm vielleicht manchen Rath ertheilen, aber er ist zu verschlossen." .Er sollte eine Stelle suchen und arbeiten, da wäre für ihn das Beste," erwiderte Hertha. .Verdient er auch dann nicht gleich viel, so ist es doch immer Etwas, und die Arbeit hält ihm die bösen Gedanken fern." . - Die alte Frau gab darauf keine Ant wort. Sie verließ achfelzuckend das Zimmer, und der boshafte Zug, der ttzre schmalen, fest aufeinander gepreß ten Lippen umspielte, lieft erkennen, daß sie eher die Pläne ihres Sohnes als die verständigen und rechtlichen Anschauungen ihrer Tochter billigte. - 7. . Die Verlobung, r .- i --Mit leuchtende Blicken reichte der General dem Sohne des Kommerzun Rathes, der in tadelloser GesellschaftS Toilette ihm gegenüber faß, beide Hände. Ich wüßte Niemand, dem ich dte Zu kunft meiner theuren Tochter lieber an vertrauen möchte, als Ihnen sagte er; .ich gebe meine Zustimmung mit sreudi gem Herzen!" ' .Ich danke Ihnen, Herr General," erwiderte Richard, den Handdruck zurück gebend, .aber wird Cora mir dieselbe Antwort geben?" .Dieselbe," nickte der General, .wenn auch nicht mit denselben Worten. Sie wird Ihnen vielleicht ein wenig gram sein, weil Sie ihre Hand fordern, ohne zuvor um ihr Herz geworben zu haben. Junge Mädchen haben darüber ihre be sonderen Ansichten k Potzelement! Ich habe eS ja auch erfahren, als ich um meine selige Frau warb. Lassen Sie sich nur nicht zurückschrecken, die Liebe wird sich schon einsinden; Sie müssen Geduld haben." .Mein Papa wünscht, daß die Hochzeit recht bald stattfinde," sagte Richard; .er möchte noch im Laufe dieses Winters der Gesellschaft einige Feste geben, und was mich betrifft, so kann ich mich diesem Wunsche nur anschließen." .Gegen dessen Erfüllung ich durchaus nichts einzuwenden habe," nickte der Ge neral, an den Spitzen seines grauen SchnurrdarteS drehend. .Ueberlassen Sie es Ihrem Herrn Vater und mir, darüber zu berathen und den Zeitpunkt zu bestimmen. Und nun kommen Sie mit zu meiner Tochter!" .Wollen Sie es nicht übernehmen, sie von meiner Werbung in Kenntniß zu setzen und mir ihre Antwort im Laufe des Tages mitzutheilen?" unterbrach Richard ihn hastig. .Haben Sie Furcht?" scherzte der alte Herr. .Kommen Sie nur mit, wir werden Cora im Wohnzimmer finden!" Ohne seinem zukünftigen Schmieger söhn Zeit zu einer weiteren Bemerkung zu geben, öffnete er die Thüre, die den Salon mit dem Wohnzimmer verband, und Richard sah sich im nächsten Augen blicke dem schönen Mädchen gegenüber, das mit kühler Zurückhaltung, wenn auch nicht unfreundlich, seinen Gruß erwiderte. .Herr Richard Menzel hat unS die Ehre erzeigt. Dich von mir als Gattin zu begehren," fagte der General im heiteren Tone, .ich habe ihm freudig meine Zusage gegeben, darf ich doch nun über Deine Zukunft in jeder Weise be ruhigt sein!" .lind auch Sie dürfen eS," wandte Richard sich zu dem Mädchen, das schein bar ruhig, mit todtesbleichem Antlitz vor ihm stand; .meine innige, treue Liebe wird Ihr Leben verschönern, seien. Sie versichert, daß ich meine geliebte Gattin auf den Händen tragen werde." Cora sah den Blick ihres Vaters voll banger Erwartung auf sich geheftet, nie war ihr sein Antlitz so abgehärmt von Kummer und Sorgen erschienen wie in diestm Augenblick. .Die Wünsche meines Vaters sind mir Befehl," sagte sie mit einem schweren Athemzuge, .verzeihen Sie, paß ich Ihnen mein Jawort nicht so freudig gebe, wie Sie eS wünschen. Ihre Wer bung um meine Hand mußte mich über raschen, da ich vordem nur selten Gele genheit hatte, Sie zu sehen und einige Worte mit Ihnen zu wechseln; ich muß Sie recht dringend bitten, Geduld mit mir zu haben und mir Zeit zu lassen." .Gewiß, gewiß, mein liebeS Kind unterbrach der General sie, dem diese kühle Antwort ebenso peinlich war, wie dem jungen Manne; .Richard hat mir versprochen, daß er Geduld haben wolle. Du wirst ihn im Laufe der folgenden Tage näher kmnen und dann auch lieben lernen." Cora ließ eS geschehen, daß Richard ihre Hand erfaßte, aber als er ihr nun auch den Verlobungskuß geben wollte, bot' sie ihm die Stirn, und er mußte sich damit begnügen. .Sie erlauben mir wohl, daß ich mich jetzt zurückziehe bat Sie mit gepreßter Stimme, .ich erwarte Sie morgen zum Diner." Mit einer ceremoniellen Verbeugung und einer Miene, die eher tiefen Seelen schmerz als Glück und Freude bekundete, verließ sie das Zimmer, und betroffen blickte Richard auf die Thür, hinter der sie verschwunden war. .Wissen Sie, wag ich glaube, Herr General?" fragte er, und zwischen seinm Brauen zeigte sich eine tiefe Furche. .Cora trägt eine andere Liebe im Her zen." .Potzelement, wie kommen Sie auf diese Vermuthung?" erwiderte der alte Herr überrascht. .Ich müßte da doch wissen, nein, nein, Sie dürfen in dieser Beziehung ganz unbesorgt sein, Cora ist nur unwillig darüber, daß Sie sich vor her nicht ihreö Herzens versichert haben. Sie sieht darin vielleicht eine Beleidi gunz ; wer kann die Laune eines jungen Mädchens ergründen, das sein liebeS Ich immer in den Vordergrund stellt ! Na, so sehr kann man eS ihr am Ende nicht verargen, mein Lieber," ' fuhr er fort, während er mit der Hand ordnend über sein graueS Haar fuhr, .richtiger wäre eS gewesen, wenn Sie ihr vorher Ge legenheit gegeben hätten, Sie kennen zu lernen, die Werbung würde sie dann nicht fo sehr überrascht haben!" Richa'.. st'ud in Gedanken versunken; mit fichtbarem Mißmuth nagte er an den Enden seine Schnurrbartes, während er nachlässig mit seinem goldenen Lorg non spielte. .Sie mögen Recht haben," sagte er achselzuckend, .aber diese Gelegenheit bot sich mir leider nicht." .Na, eS hat ja auch weiter nichts zu bedeuten. Cora wird nun über ihre so plötzlich geschlossene Verlobung nachden ken und die Vortheile, die ihr daraus erwachsen, wohl einsehen. Und dann findet auch die Liebe sich bald ; in einige Tagen ist daS Mädchen ein Herz und eme Seele mit Ihnen, verlasse Sie sich darauf!" .Ich hoffe e, Herr General; aber wie auch die Dinge sich gestalten mögen, kein Zwang, kein Druck darf auf Cora ausgeübt werden. . . . .. .Wozu auch? Sie haben ja ihr Ja wort." Und darf ich schon iekt von diesem Jawort vollen Gebrauch machen?" .,Wie.memen.S!e das?.? Darf ich unsere Verlobung heute schon veröffentlichen?" .Gewiß", nickte der General, .und wenn Sie die wünschen,' erde ich die Lnzekge.Zeute noch erlassen." - 5, AH wünsche es, Herr General." .Gut. ihr Wunsch soll erfüllt werden. Qullen Sie sich nur nicht mit dem Ge danken an eine heimllche Liebe meiner Tochter, daran ist gar nicht zu denken l Ich glaube, Sie werden morgen schon hier eine glückliche Braut finden, und ist eS nicht der Fall, so müssen Sie noch einige Tage Geduld haben und durch zarte Aufmerksamkeiten um ihre Liebe werbend Pah, ein MLdchenherz ist rasch gewonnen." .Wenn 3 nicht schon einem Anderen gehört" .Potzelemert. schenken Sre meinen Worten keinen Glauben?" fuhr der alte Herr ärgerlich fort. .Und selbst wenn eine solche beimlicke Liebe wirklich be. stände, so weiß Croa doch, welche Rück licyken ne ihrer Familie uud threr gesell schastlicheaStelluna schuldet. Geben Si,von .KreZuS geraden WegeS nach Hause?" .Jawohl!". .Dann erlauben Sie mir. da ick Sie bealeite. üitv webt auaenblicklim noch eine etwas schwüle Luft; ich fürchte, Sie werden stq nrcht gemüthlich hier fühlen. zonn wurde tch Ihnen txxt Glas Wem anbieten." - .Nein. nein, ich danke." erwiderte Richard, mit der Hand über seine Stirn fahrend, .ich füble mich noch nicht aant wohl ; ich war gestern sehr leidend." .Erkältung?" fragte der alte Herr theilnehmend, während er seinen Rock aus eurer 'scre hervorholte. .Heftiges Kopfweh. Ich habe vor gestern und gestern mein Zimmer nicht verlassen dürfen." .An Kovfweb leide ich nur dann. wenn ich gefälschten Wein getrunken hab," scherzte der General, während sie die Wohnung verließen ; .und wo trinkt man jetzt noch reine Weine?" mVtun ja, tch habe am Abend vorher auch etwas mehr a trunken, als mir aut war; ich kam spät nach Hause" .Na, da haben wir die Ursache! Wenn Sie einmal verhnratbet sind, fallen diese Verluchunaeu aum kort. Cora wird Ihnen das Haus schon so gemüthlich maqen, vag re kernen Gefallen daran stnoen, ote Avenve draußen zu verorrn aen. Votzelement. wenn man wieder jung werden und die Flitterwochen noch einmar vurcyreoen roantei" .DaS find frerlich fromme Wünsche!" .Die keine Erfüllung finden können. sehr richtig ! " nickte der alte Herr. .Unser Leben ist ein Werden und Vergehen ; man muß den Augenblick genießen', ie er sich Dieter. Haven Sie nicht einen Better hrer in der Stadt?" .Der Vater des jungen Mannes, an den Sie vielleicht denken, war ein Vetter meines Vaters!" .So, so, der junge Mann ist Künst ler? Ich erinnere mich, ihm einmal auf einem Künstlerfefte begegnet zu sein!" .Er ist Bildhauer," erwiderte Richard in geringschätzendem Tone; .aber ich habe noch nicht gehört, daß er etwas Be sondereS geleistet hat." .Auf mich macht er den Eindruck eines armen Teufels; übrigens hat er einige Aehnlichken mit Ihnen l" .Das ist mir schon oft gesagt worden! Arm ist er allerdings; sein Vater war Einer von den Projekten-Machern, die nie auf einen grünen Zweig kommen, und ich fürchte, der Bildhauer krankt auch schon an einer Selbstüberschätzung, die ihn sicherlich nicht vorwärts bringen wird." ,.Oer Herr Kommerzienrath unter stützt ihn?" ,,Neiii, wir haben keine Veranlassung dazu, da er zu stolz ist, darum zu bitten." .Und in solchen Fällen wird die Güte reicher Verwandten sehr oft mißbraucht." sagte der General. .Ich sah ihn sehr innm mit dem Privatdozenten Bauer verkehren. Kennen Sie diesen Herrn?" .Nur von Ansehen!" .Sie werden ihn später vielleicht in meinen Salons sehen; ich werde nun auch wohl daran denken müssen, meine lange vernachlässigten Pflichten der Ge selljchast gegenüber zu erfüllen. Cora lernte ihn auf einer Soiree kennen; bei dieser Gelegenheit wurde er auch mir vorgestellt, und ich muß sagen, daß er ein. sehr liebenswürdiger und geistreicher Herr, st." Ueber das fahle Antlitz Richard's glitt ein häßlicher, böser Zug. .Auf solche Bekanntschaften verzichte ich gern," sagte er; ich liebe die geift reichen Leute nicht." .Ich auch nicht, ehrlich gestanden!" erwiderte der General in serner derben Weise. .Die klingenden Phrasen und hochtönenden Redensarten, mit denen sie um sich werfen, find nicht nach meinem Geschmack; man hört zu deutlich den Wunsch heraus, daß man sie be wundern möge. Cora denkt frei lich darüber anders und ich gebe Ihnen den guten Rath, in ihrem Beisein dieses Urtheil nicht zu äußern. Sie hält namentlich auf Bauer große Stücke." Der Zufall wollte eS, daß gerade in diesem Äugenblick der Doktor Bauer ihnen begegnete, und als Richard seinen Gruß erwiderte, erschrak er vor dem haßerfüllten, zornglühenden Blick, der aus den dunklen, blitzenden Augen ihn traf. Eine dunkle Ahnung sagte ihm plötz lich, daß dieser Mann zwischen ihm und Cora stehe, und daß seinetwegen seine Werbung so verletzend kühl aufgenom men morden sei! Aber war diese Ahnung richtig, dann mußte Bauer auch schon in diesem Augenblicke von seiner Werbung unterrichtet sein, denn welche andere Ursache hätte er haben können, ihm diesen haßerfüllten Blick zuzumer fi? .Darf ich offen die Frage auswerfen, ob mein Vater schon vor diesem Tage über meine Absichten mit Ihnen geredet hat?" nahm er nach einer Pause wieder daS Wort. .Triftige Gründe bewegen mich z dieser Frage, aber ich bitte Sie, jetzt noch nicht nach denselben zu forschen." .Hm, ja, gesprochen haben wir darüber," antwortete der General, der seine Verlegenheit nicht ganz verbergen konnte. .Der Herr Kommerzienrath ist ein sehr vorsichtiger Mann, und ich kann eS ihm nicht verdenken, daß er sich zu vor über meine Antwort Gewißheit ver schaffen wollte." .Auch ich finde daS sehr natürlich," nickte Richard. .Sie haben dann viel leicht in Gegenwart Cora'S einige Worte fallen lassen m .Potzelement! ' .Ich will Ihnen durchaus keinen Vor, wurf machen, ich wollte eS nur wif sen" Na ja, eS kann sew, daß ich Ihren Namen schon gestern oder ewige Tage früher genannt habe," brummte der General. .Ich hätte eS vielleicht nicht thun sollen, aber eS ist geschehen, und nun möchte ich wissen, warum Sie da nach fragen!" .WeLhalb? Haben Sie den Blick nicht gesehen, den der Herr Bauer mir vorhin zuwarf?" - . .Freilich! Und ich bemerkte auch, daß e ein böser Blick war." . .Voll Wuth und Hsß!" .Also kennen Sie den Herrn bcs, . ' .Ganz und gar nicht. 'Jch rvüßte auch nicht, 'wodurch, ich seinen Haß her auSaefordert bätteN NuUisaaen Sie mir, Cora fei mit diesem Herrn befreun det" .Ach, jetzt errathe ich Ihre Gründe ! " sagte der alte Herr mit unverhohlener Ueberraschung. .Potzelement.. wenn Ihre Vermuthungen .begründet sind, dann werdenie diesen Herrn schwerlich in mewe Salons . sehen., , Aber ich glaube es nicht, und ich möchte auch nicht gern mit Cora direkt darüber reden, denn haben S.ie Recht so hat Cora ihn von ihrer bevorstehenden Verlobung mit Ihnen benachrichtigt. Lasse wir die Sache laufen, ehe mir uns weiter darum kümmern," suhr er nach einer kurzen Pause fort, während .sie in das Haus deS KemmerzienrathS traten .Cora ist Ihre Braut und der Doktor Bauer wird nicht wagen, seinen Haß gegen Sie zu bethätigen." Ein Diener kam den Beiden entgegen, und das Gespräch mußte abgebrochen werden." , , , .Ist mein Vater im Kabinet?" fraate Richard den Diener. .Jawohl," erwiderte Jakob. .Die gnädige Frau ist schon oben im Sa llon!" .Meine Schwester?" .Herr und Frau Hauptmann von Kar dorf find auf heute zum Diner geladen." .Ach, ich erinnere mich," wandte sich Richard zu dem General; .Sie entschul digen mich wohl, wenn ich meine Schwester begrüße?" Thun Sie Ihren brüderlichen Gefüh. len kerne Zwang an!" spottete der General. .Ich erde Ihrem Vater die erfreuliche Nachricht überbringen. Auf Wiedersehen l" Er trat in das Kabinet, während Richard die Treppe hinausstieg. Der Kommerzienrath empfing den General mit einem fragenden Blick. .Alles in Ordnung, werther Freund." sagte Dieser, indem er dem Bankier die Hand schüttelte. .Die Verlobung soll noch heute Abend veröffentlicht werden. Cora war im hohen Grade überrascht und daher etwas schüchtern, aber sie selbst hat Richard schon auf morgen zum Diner geladen. Ich glaube Zuversicht lich, daß wir unseren Kindern eine sehr glückliche Zukunft' prophezeien können." Der Kommerzienrath hatte schon die kleine Ebenholzschatulle geöffnet und fernem Gaste eine Cigarre angeboten. Sein Angesicht strahlte vor Stolz und vor Freude. " .Ich theile diesen Glauben erwiderte er. .Wir Beide haben wenigstens da Unsrige gethan, ihnen die LebenSpsade zu ebnen. Richard ist wohl bei seiner Braut geblieben?" .Nicht doch, er hat mich hierher be gleitet. Der Diener meldete ihm, Frau von Kardorf sei oben." .Schön, so können wir ein halbes Stündchen ungestört mit einander plau dern. Es wird Ihnen wohl nicht un angenehm sein, zu erfahren, daß ich gestern bereits einen kleinen Gewinn auf Ihrem Konto verzeichnet habe?" .Für mich?" fragte der General über rafcht. .Potzelement. nichts könnte mir gelegener kommen! Wie groß ist der Be trag?" .Achthundert Thaler!" .Kann ich das Geld nicht schon gleich in Empfang nehmen?" .Sofort," nickte der Komme' zienrath. Aufrichtig gesagt, dachte ich mir, daß sie diesen Wunsch äußern würden, deö halb habe ich meine Privatkasse mit dem nöthigen Gelde versehen." Er griff in die Schublade und über reichte dem alten Herrn ein Packetchen mit Banknoten, der e mit zitternden Händen in Empfang nahm. .Dieser Gewinn ist nur eine Baga telle," fuhr er mit einer geringschätzen den Handbewegung fort. .Ich werde Ihnen wohl demnächst noch größere Summen zu zahlen haben!" .Die ich mit dem größten Vergnügen in Empfang nehmen werde," antwortete der General. .Nur darf mein Name in keiner Weise mit diesen Geschäften in Verbindung gebracht werden ; ich erlaube mir, Sie noch einmal darauf aufmerksam za machen. Soll ich Ihnen bei Hofe nützen, so muß der Einfluß, den ich dort besitze, mir auch voll erhalten bleiben Sie werden mich verstehen!" .Vollkommen; und von meiner Seite haben Sie keine Jndiöketion zu be fürchten. Ich betheilige Sie nur in meinen Gehennbüchern an einigen guten Unternehmungen. Von dieser Betbei ligung erfährt außer unS Beiden Nie mand Etwas." Der General blickte mit gedankenvoller und sorgenschwerer Stirn den Rauch wölkchen semer Cigarre nach. (Fortsetzung folgt.) Drastischer vergleich. Landrichter (zu einem wegeir Thier quälerei angeklagten Bauern): .Wie kamen Sie dazu, JhreS NachbarS Schwein so hart zu schlagen?" Angeklagter: .Angenommen, Herr Landrichter, Sie wären daS Schwein und wurden mir mit Ihrem dreckigen Sau-Rüssel in meinem schönen Garten zaun herumwühlen sagen Sie selbst, ob Sie da nicht Ihre gehörige Tracht Prügel verdienen würden?!" us der Schule. Lehrer: , .Schnell, Karl, wie hieß daS Unthier, welches TheseuS im Labyrinth bekämpfen mußte?" Karl: Das das das LabvrinthS vieh!" Sin schwerer gfll .Hast Du -schon gehört von dem Malheur unsere Freunde Meier?" .Was ist'S mit ihm? Er hat doch gestern Abend noch lustig und kreuzfidel mit unS foupirt." .Ganz richtig. Und heute, sechs Stunden darauf, warn verheirathet. Stoßseufzer eines sächsische Kommis. Wer nischt erheirath' und nischt er erbt Der bleibt ä armeS Luder bis er stärbt! Ar. D. A. Dibbard, Zahn-Arzt, Office im Vank-Gebüudr, HERMANN, MO. Ein voWlldiges Gebiß $10.00. Zufall der FSnlniß abgebrochene Zähne können zu ihrer natürlich! Form aus gebaut werden. ; Wein- und Bier- S a l u o n von Philipp Ha,sstt,r. Lunch jeden borgen! 4. Straße, zw. Markt und Cchillerftraße. lzermann. UIs.