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Hermanner Volksblatt. [volume] (Hermann, Mo.) 1875-1928, February 25, 1887, Image 3

Image and text provided by State Historical Society of Missouri; Columbia, MO

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f .--- rx guapgsn
KKmW
HAMBURGER
MM TROPFEN
gegen Magenleiden.
Userreichte Resultate.
EI Schatz lii Hl ltee.
I g.
He Hnr, Bafierb, einer der lte.
e nsiedler der Stadt, berichtet, do Dr.
ugust Ädnig' Hamburger Trovse bet den
mannigfaltigen Beschwerde seine hohe Zll
ter ein reicher Schatz sind. TteseUea besör
der die Verdauung.
Nnlchitziire Tienge elkigkt.
107 23. 9..Str.. ansa City, SJlo.
Herr Henrp Antrete? ersichert, daß
Dr. ugust flonia' Hamburger JEropfen i&rn
schon unschätzbar Dienste geleistet haben, i
vor drei Jahren litt er häufig an erstopfung
und Unverdaulichkcit. Auf Anrathen inet
Freundes versuchte er die Tropfen und muht
kurzer Zeit geheilt.
7 ?bre la, gelitte da gkheilt.
IS Market.Ltr.. St. mi.9, Mo.
SerrÄrthurWeigelt litt Jahrelangan
Srrdouimgsbesckiwerden und nidbts oUte th
leistn, b er schließlich aus Anrathen ine
reunde zu Dr. August König'S Hamburger
tropfen seine Zuflucht ahm, welch in kurze
Zeit sein Magenleiden kurirten.
?3f sße Aerkng.
Sloomington, Jll.
2erHerasgkberdesBloomingtonJnirnal,
Herr H. ä'leyer, hat schon verschiede,
nen Alcilen Gelegenheit gehabt, die auigezeich
ncten Wirkungen von Ir. Aug. ItSntg'S Ham
burger krov'cn bei Mazenleiden und Unoer
daulichkcit zu erproben.
THE CHARLES A. VOGELER CO.. Baltimore. Mit
Segk HeuMaiiSmus. 9IearaTgta, Ztzßbelk.
ßkrenickiny. reu,keh. uckeoschmxrze,
vergauchuugru. Vruhunge,
Lchuittwunde,
gah,'chmeren. Kopsiveh. randwunde,
Gr 40 Ctnlt; in alle xothek n tz.
OliEtkrt A. TIHigHB MX. HALTIMUILX, WO.
Schmiede- und
ZvagllerwcrlMalte
von
Henry Honeck,
Hermann,
Mo.
Meinen .ttunde. und dem Publikum über
Haupt ;eige ich lieiinit an. daß ich stets einen
Zorrath von
Pflügen
halte. n?lche aus dem best?,, Stahl gemacht
sind und ick daher jeden Pflug garantiren
kann; auch halte ich age vorrakhig. ie
stklllingen 11110 .H'epaiature u werden pünktlich
und billig besorgt.
Senr!? Sonett.
Leih - StallZ
von
Fritz Ochsner,
2. Strafic, Hermann, Mo.
!licitp'eide oder Fuhrwerke sind per Stunde
oder Tag u den lideralnen preisen auszu
leihen. Pferde und sei werden ;u annehm
baren cdiiigiliigen gefuttert.
kZ'Heua'er und Koni findet man stets
ju zeitgemäßen Preisen.
n rir; Ochsner.
Dermann Slar Mills.
George A- Klinger,
Fabrikant von
Mehl, flirte, Shipstuff u.s. w.
ftiir alle Sorten Getreide, als
Iveizen, Roggen, Vom u. f. n., u. s. w.
mild der höchste Marktpreis bezahlt. Befiel
hingen prompt besorgt.
Unvergleichlich
Schnelle Zeit"
über die
OHio & Mississippi UY.
0ii St. Louis nach allen östl. Städten.
Tie O. und M. N'y führt jeht Palast
Cchlafwagcii ohne Wechsel von vst. Louis
in 10 Stunden nach Louisville,
10 Stunden nach Cincinnati,
30 Stunden nach Washington,
:il Stunden nach Baltimore,
3 Stunden nach New Jork
2 Stunden am schnellsten nach Louisvill
und iincinnati. 7 Stunden am schnellsten
nach Zl,!ashingion. 4 Stunden am schnellsten
nach Baltiinore. Aehnllch schnelle Zeit nach
Nero Z?ork und dies ohne tLarmechsel.
4 Tägliche Züge nach
Vtncinnati und Louisville
mit bequemen Passagierwagen, Palast
roagen und Palast-Schlafwagen.
Die
OHio- & Mississippi-(5isenbahn
führt jetzt eine doppelte tagl. Linie von
P a l a st - S ch l a f w a g e n
v. St.Loui? nach NewAork ohne Wechsel.
ein Carwechsel für irgend elne
Passagierttlasse.
I. und 2 Klasse Passagiere werden alle
auf Schnellzügen befördert.
?ie einzige Vinie durch welche man ohne
(arroechsel und ohne ertra 'eahlung von
St. l'oiii nach iincinnati gelangen kann.
ffür Tickets, Raten oder irgend welche In
formation wende man sich an die Ticket-Agen-ten
der mit dieser in Verbindung stehenden
Bahnen.
In St. 1'onis 101 u. 103 nördl. 4. Str.
W. W. Peabody, W. V. Shattuc,
Gen'l. Manager, Gen'l. pass. Agt.
Cincinnati, O.
G. D. Bacon, Gen'l. West. Pass. Agt.
St. Louis. Mo.
DMW
H
V
n EPiAfl i.
DähW
IM W Bi M9e
Directe Deutsche Schnelldampfer.
ider 5mS Werra Saale
lbe Fulda Aller Irans
Zweimal die Woche.
Von Bremen: Jeden Sonnabend und
Mittwsch.
Von New Aork: Jeden Sonnabend und
Mittwoch.
m Reifezeit zwischen
Bremen und New Bork
Neun Tage.
Ueber
1,500,000
Passagiere sind seit Entstehung der Gesell
schaft in 1857 sicher und gut auf den Dam
psern des Norddeutschen Lloyd zwischen
Deutschland und Amevka befördert worden.
D,e Schnelldampfer deS Norddeutschen
Noqd bieten mit hohe Deks, vorzüg
cher Ventilation, und auögezeich
er Verpflegung sowie durch kurze
tstdauer eine komfortable und de
schleunigte Reisegelegenheit nach und
von Teut'chland.
Wegm Preise und Accomodation in Zmi
ichendeik oder Kajüte wende man sich an
Oelrichs & Co.,
. No. 2 Bowling Green, New York.
SS. t1ntttlfH 6. fr f9narn1.
" IIGGU. V 1 1 V 1 fc
Wten für den Westen. No. 2 South Clark
-"Be, mcago, Jll.
Theodor Bergne r,Agent,
Hermann, Mo.
MMwbS sm
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mit
UND
mn
PK!
Sländische Nachrichten.
Westfalen.
Keckling hausen. Der 20jZhrige
Bergmann Wilhelm WtenköUer oon
Swckenbusch wurde uiegeu in der Trun
kenheit begangenen DorpelmordeS zu 12
Jahren Zuchthaus verurtheilt. Derselbe
tft geftlndtg, am 2S. Auaust o. I. mit
nnem Dolchmesscr zuerst den Ziegel
meister Passralb aus Etuckenbusch. roel
cher seiner Bitte um Beschäftigung in der
Sgettt nicht lolach entsprochen yatte,
daraus dessen hwzueilenden sehn Wi!
Helm mit einem Dolchmesser erstochen zu
haben. Ex will aber die That in der
Trunkenheit beaanaen haben und in
einem Wortwechsel von Paffrath mit
Stockhieben bedroht roorden sein. Die
Aussagen der Zeugen es waren 32
geladen bestätigten dies. Der mit
angeklagte Bergmann Heinrich Welper
von hier wurde weaen Belbilte derselbe
hatte dem Wienkötter das um Morde
benutzte Messer geliehen zu einem Jahr
VesSngniß verurtheilt.
Soest. Nachdem verschiedene Bobr
versuche in hiesiger Stadt zur Gewinnung
einer guten und ausreichenden Quelle
für die hier geplante Wasserleituna als
verfehlt n erwiesen, ist man bei der
lüngst auf dem städtischen Turnplatz vor-
genommenen Bohrung zum erwünschten
gelangt.
Ryetnprovu.
Coolen,. Die biessae Garnison-
Verwaltung hat zwei Schuppen zur Ein-
legung von 10,000 Centner Proviant
gemiethet.
C r e f e I d. Eme hlestcke Kupplerin.
Franziska schölten, welche unerfahrene
Mädchen nach Holland m schlechteHäuser
verschacherte, hielt eine Zuchthaus-
träfe von Jihren.
Kreuznach. Die hiesige katholische
Gemeinde hat einen Prozeß geaen die
rühere Besitzerin des Hof von Holland
den die Gemeinde für 75,000 M. gekauft
hatte und mein .MarienhauS (Waisen-
hauS :c.) umwandeln netz, angestrengt.
weil die betreffende Besitzerin, noch ehe
der Kaufkontrakt notariell abgeschlossen
war, einen anderen Käufer, t 15,000
Mark mehr bot. bevorzugte und den
Kaufkontrakt mit diesem abschloß.
Werden. Frhr. v. Schirp, welcher
hlerselbst 36 Jahre Bürgermeister war.
und, nachdem er vor einigen Jahren sein
50;ahriges Diennjnbilaum gefeiert hatte,
im vorigen Jahre in den Ruhestand trat,
ist in Holland gestorben.
Schleöwig.Holstein.
Schleswig. Von den 1,131,324
Einwohnern unserer Provinz unterliegen
im Etatsiahr 1866 1L87 35.282 der
klasstsizirtcn Einkommensteuer; nur 35,
282 sind wegen eines Jahreseinkommens
von unter 420 M. von der Klassensteuer
frei. Zwei Personen sind mit einem
Jahreseinkommen von 240,000 bis
300,000 M. eingeschätzt.
Burg i. Dithm. Unsere Hoff:
nungen betr. der Kanallinie scheinen
scheitern zu wollen. Von hiesigen Ein
wohnern war bei der Kanal-Kommission
ein Gesuch eingereicht, dahin gehend,
für Burg einen Lösch- und Ladeplatz zu
erhalten. Di?s ist leider ablehnend be
schieden, weil der Kanal zu weit von
Burg entfen'.t kommen wird. Man
fürchtet, daß die südliche Linie, 20 Mi
nuten von hier, gewählt wird.
Holstein. Der wegen Preßver
gehens verurtheilte Redakteur des .Eu-
lenspiezel", Johannes FrerS, ist im Ge
fsngni gestorben.
Hannsver.
G e e Ü e m ü n d e. Für die Vervoll
ständigung der hiesigen Hafenanlagen
sind durch'dcn Nachlragsetat für 168tt
1387 700,000 M. als erste Rate be
willigt; der Gesammtbcdarf war auf
1,085,000 M. veranschlagt; davon ent
fallen 1b0.000 M. auf den Etat der
Eisenbahnverwaltung. Der Rest von
225,000 M. wird jetzt im Etat der Bau
Verwaltung aefardrit.
Diepholz. Schon wieder ist i.r
unserer Nähe ein frecher Raubanfall
vorgekommen, inöem eine Frau, welche
eine Kuh verkauft hatte, von einem
Fremden überfallen und ihr das Kauf
gcld abgenommen wurde. Ein Schläch
ter hörte sie schreien und eilte mit seinem
Hund hinzu. Als er auf dem Thatorte
ankam, lag die Frau regungslos auf
dem Boden; der Hund eilte auf der
Spur des Entflohenen weiter und machte
endlich unter einem Baum Halt, auf
den der Verbrecher geklettert war. - Es
gelang, denselben festzunehmen.
HcssenNassau.
Hadamar. Der im vorigen Herbst
von hier flüchtig gewordene und wegen
Unterschlagung im Amte steckbrieflich oer
folgte Gerichtsvollzieher W. Quint hat
sich dem Landgericht zu Limburg frei
willig gestellt. Ueber die Hinterlassen
schaft desselben wurde bereits da? Kon
kursverfahren eingeleitet. Er war nicht,
wie man glaubte, in Amerika, sondern
hat sich auf der etwa 15 Minuten von
hier entfernten Blechmühle" verborgen
gehalten. Derselbe hatte nämlich in der
stürmischen Oktobernacht, als er sich
von hier entfernte, das Unglück gehabt,
von dem fog. Steinchen" herabzu
stürzen und brach das Bein. Er
schleppte sich hierauf mühsam in ge
nannte Mühle und jetzt, nachdem das
Bein vollständig geheilt ist, stellte er sich
freiwillig.
Fr an k fu rt a. M. Zur Sichtung
der nachgelassenen Kunstschätze Roth
schild's hatte sich die Familie an eine der
ersten Autoritäten auf diesem Gebiete in
Paris gewandt, die nicht weniger als
70,00 M. für ihre Bemühungen ver
langte. Man fand die Forderung zu
hoch und wendete sich an unferen Mit
bürger Goldschmidt auf der Zeil, der die
Arbeit umsonst ausführte. Die Fa
milie Rothschild drückte demselben ihre
Dankbarkeit und Anerkennung durch
Ueberreichung eines prächtigen Silber-
service aus.
Sachsen.
P i r n a. In voller körverlicher und
geistiger Frische beging der Bürgerwei
ster a. D. Pienitz das 50jährige Bürger
meisterjubiläum, aus welchem Anlaß
ihm von allen Seiten die herzlichsten
Gluckwünsche dargebracht wurden.
Planitz. Unsere Gemeinde hat auf
Grund testamentarischer Bestimmung ein
Legat von 60,000 M. auf dem Nachlaß
der verstorbenen Giäsia v. d. Schulen
burg erhalten.
P lauen. Der Stadtrath hat in
seiner letzten Sitzung die Errichtung ei
ner Realschule in unserer Stadt einstim
mig beschlossen. Dieselbe soll im alten
Gvmnasialgebäube an der Seminarftraße
untergebracht werden.
Roßwein. Die am Troischauer
Winkel befindlichen, ursprünglich zu ei
ner chemischen Fabrik bestimmten Ge
bäude sollen, sobald die Witterung die
Bautätigkeit gestattet, zu einer Glas
fabribrik umgebaut werden, die ungefähr
60 Arbeiter beschäftigen wird.
Thüringische Staate.
Ap olda. Vor Kurzem wurde die
Fabrikarbeiterin Schleicher im städtischen
Krankenhause untergebracht und der Arzt
verschrieb derselben eine in regelmäßigen
Zwischenräumen zu nehmende Medizin,
sowie ein flüssiges Medikament zum öu
ßeren Gebrauch. Das Mädchen ließ ih
ren in Mainz in Garnison stehenden
Bräutigam, den Pionier Böhlert. schrift
lich bitten, sie zu besuchen und fügte dem
Briefe die von den Arzneiflaschen abge
trennten EtiketS als Beilage bei. In
Folge dessen verwechselte sie die Medika
mente und starb an Vergiftung. L.'öy
lert traf erst nach ihrenr Tode hier: ein
und. wahnsinnig vor Schmerz, beging er
Selbstmord auf dem Grabe der Gelieb
ten. indem er sich mit einem Messer die
Kchle durchschnitt.
Sildburahausen. Die ringe
fahr 6700 Bände zählende Schloßbiblio
thek, deren geringer Nutzen für daS Pu-
bltkum die bisherigen Ausöewayrungs
und VerwaltunaS kosten nicht rechtfntiate,
wurde zum Preise von 9550 M. an d:e
Firma Liebisch in Leipzig verkauft,
ffrele Städte.
Hamburg. Der Maschinenmeister
Rhode wurde ,n ter Hammertch'fchen
Fabrik von einem TransmisfionSriemen
an die Wand geschleudert und blieb auf
der Stelle todt"und der Arbeiter Rieper
wurde vom Ende erner Wrndekette.
kicke riß. am Korse getroffen und
starb kue Atit darauf. Feuer zer
störte die Kiftenfabrik der Firma I. H.
Böschke rn der Neustadter Fuhlenwiete.
die Werkstätte des LederzunchterS A
Pasch nebst drei anstoßenden kleinen
Wohnhäusern in der Spitalerstraße, so-
wie den Pferdeitall der sruderen Lauen
ftein'schen Wagenfabrik, in welchem sich
13 Pferde befanden, die sämmtlich mit-
verbrannten.
Lübeck. Der Architekt und Lehrer
an der hiesigen Gewerbeschule Carl Joh
Heinrich Kolz, ist gestorben. Derselbe
war aus Mecklenburg gebürtig und stand
seit 18 75 im Amt.
Oldenburg.
Oldenburg. Der Soldat Viele-
selb von der 3. Eskadron des Oldenb.
Dragoner-Regiment No. 19 hat sich in
der bei der Kaserne befindlichen Wagen-
remise erhängt. Derselbe ist aus
Beckum, Amt Brake, gebürtig und diente
im letzten Jahre.
Birkenfeld. Das Albert Schabt-
sche an der Brücke gelegene Haus ist zum
Preis von 10.200 M. in den Besitz des
Arztes Dr. Cornelius von St. Wendel
übergegangen.
MeSleuburg.
Rostock. Die hiesigen Studirenden
brachten den Professoren Madelung und
Usselmann, von denen, wie früher be
richtet, ersterer einen Ruf an die Unioer-
sität Königsberg, letzterer die Berufung
als Chef-Arzt an das Kinder-Hospiial
zu Norderneu abgelehnt hat, einen
Fackelzug.
Brandfälle. Die Pferdeställe auf
dem Hof Mecklenburg bei dem Dorfe
gleichen Namens und die Anwesen des
Herbergswirths Bader und deS Tischlers
schroter in Neustadt brannten gänzlich
ab. Die Oekonomieqebäude deS Gast-
wirthS F. Biemann in Sternberg wur
den theilweise durch Feuer zerstört.
Anhalt. Walde.
C o s w i g. Der erst vor einigen
Monaten fertig gestellte große Anbau
der Wilkendorf'schen Thonröhrenfabrik
ist niedergebrannt. Der angerichtete
Schaden ist ein ziemlich hoher und unqe-
fahr tt? Arbeiter sind zeitweilig arbeits
los geworden.
Sandersleben. Die Firma
Bäntsch k Behrens beging vor Kurzem
den 25. Jahrestag der Eröffnung ihrer
Eisengießerei und Maschinensabrlk im
nahen Ludwigshülten. Die landwirth
schaftlichen Maschinen dieser Fabrik ge-
nießen eines ausgezeichneten Rufes in
allen Welttheilen und der Absatz wachst
mit jedem Jahre.
Köniashaqen. Der Gutsbe-
sitzer Heinrich Schroeder, ein 40iähriger
Mann, machte seinem Leben durch emen
Sprung in den sehr tiefen Brunnen aus
dem eigenen Hofe ein plötzliches gemalt-
sames Ende. Cm Anfall von Toll
wuth, die mit einer Blutzersetzung in
Verbindung gebracht wird, soll die
Ursache des Selbstmordes fein, denn
verschiedene Leute, welche ihn in dem
Hause festhalten wollten, hat er gebissen
und ist dann blitzschnell aus dem Haufe
und in den Brunnen gesprungen.
Grotzherzogthum Hessen.
Mainz. Zwischen dem MilitZr-
gcuvervement und der Bürgermeisterei
ist bezüglich der projektirten Rheinufer-
Befestigung ein Bertrag zu Stande ge
kommen, der kürzlich von der Siadtoer-
ordneten-Versammlung genehmigt wurde.
Die Befestigung erstreckt sich auf 1530
Meter und sind an 7 Punkten zusammen
12 Thore in Aussicht genommen. Die
Kosten betragen 166,055 M. für die
Mauern und Gitter, und 57,100 M.
für die Thore ; erstere Summe wird vo
Reich, letztere von der Stadt über
nommen. Offenbach. In Wier würd? ein
berüchtigter Hazardspieler, Johann
Fährle von hier wegen dringenden Ver
dachteS deS Betruges und wegen Rou-lette-Spielens
verhaftet. Derselbe 47
Jahre alt, ledig, ist fchon wiederholt mit
verschiedenen Gtrafbehorden auf dem
Kontinent in Kollision gerathen. So
wurde er im Jahre 1370 von dem Zucht
Polizei - Gerichte zu Straßburq wegen
gewerbsmäßigen Hasardspieles in con
tumaciam zu sechs Monaten Gefängniß
verurtheilt.
Bayern.
Würz bürg. In Münclen wurde
ter von hkec f?ebürtice, schon ke5!raf?e
PortexeefZhnrich a. D. v.Andrian Ver
bürg negen Schwirde'c er lerhaf'e".
Der kürzlich verstörte e Privatier Jose?
Eckert hat rersch'eere h!eice Wohl-thätigkeits-Anstalei
mit X ejalen von
zusammc 33,000 M. bcd rcht. Tcm
Produk:enhänd'ec Adam Grieb von Hei
dtngsse d, nelche? in tec Schlacht bei
Sedan e nen Schuß in den Otccschenkel
erhalten hat, muße vor e'lnicecZeit ein
Bein amputirt rcerten. Hiebei fand ter
Operateiir, Prioatdoie.it Dr. Rosea
kerger, in t ein Bein noch B'encffc und
ein Stückchen Tuch, n eiche eiieinde
Abfresse rerursacht hatten. Grieb er
hält jetzt auf Verwendung deS Generals
v. Orff eire monatliche Pension von 50
Mark.
Regensburg. Am h'esicen Land
gericht steht ein großer Wucherprozeß in
Aussicht. An t emselk e r sind außer dem
Privatier und Millionär Ernst Pumme
rer von Stadtamhof als Hauptbethei
ligten noch der Privatier Weigert,
bekannt unter dem Namen .der Diaman-ten-Weigert",
und der ehemalige Kamin
kehrermeister Wolfg. Sedlbauer von
Burgleaseld, jetzt Privatier hier, ke
theiligt.
Brandfälle. Ein Raub der Flammen
wurden, in Gumpenhof bei Vilseck die
ehemalige Mühle, in Höchfiädt der Sta
del deS Bauern Johann Pröftmahr, in
Marbach das HauS der Wittwe Rüghei
mer und in Neu bürg a K. das Anwesen
deS Seiler meister Hohenrieder.
Rheinpfalz.
Spever. Der erste Abstich des
1336er Pfälzer ist jetzt allenthalben
ziemlich beendet und der Wein geschlossen
gelegt. Die Urtheile über denselben sind,
wie er selbst, sehr verschieden. So viel
steht fest, daß er durchweg ein raciger
Wein zu werden verspricht, der über das
Niveau des Gewöhnlichen hinausgeht.
Ganz außerordentlich schön bauen sich die
besseren DeideSheimer, Förster und Rup,
pertsbergcr Sachen. Bei Kaufweinen,
die im Herbst als Most eingekellert wur
den, macht sich ein weientlicher Unterschied
vor Ersteren bemerkbar.
Mundenheim. Die Leiche der 23
Jahre alten lebigen Croveitz von hier.
welch' leiztere sich vor einigen Wochen in
Gemeinschaft mit ihrem Geliebten, dem
Küfer Louis Weber von LudwigZhasen,
ertränkte, wurde im Rhein gegenüber von
LudnngShasen gelandet.
Zweibrücken. Der Stadtrath
hat sämmtlichen Lehrern ohne Rücksich
auf deren Dienskjah: e eine Aufbesserung
des Gehaltes um 150 M. bewilligt.
Der Fruchthär.dler Jakob Maver wurde
auf eine wegen MeinndS gegen ihn er-
hobene Anklage verhaftet.
Land au. Der Stabsarzt Dr. Hu-
ael vcm 18. Ins. Regt, hat sich in er
nem Anfall von Geistesstörung durch
Oeffnen der Pulsadern das Leben ge-
nommen.
Württemberg.
Cannstatt. Dem hiesigen Acker er
Johann Georg Abt ging kürzlich Seitens
deS französischen KriegsmrnisteriumS die
Nachricht zu, daß sein Sohn Stephan,
welcher in der Fremdenlegion diente, in
Tonkmg an der Cholera gestorben ist.
GeiSlingen. Die bürgerlichen
Kollegien baden die Errichtung einer
städtischen Gasfabrik beschlossen, nach
dem die hiesige .Württemb. Metallwaa-
renfabrik" und die Maschinenfabrik ihre
Betheiligung zugesagt hatten. In
spektor Schulze von der Metallwaaren-
fabrik entlehnte von einem Arbeiter 50
M. und leugnete später vor Gericht die
Forderung deS Letzteren unter Eid ad.
Nunmehr hat sich ein Zeuge gefunden.
welcher zugegen war, als der Inspektor
das Geld borgte und in Folge dessen
wurde Schulde unter der Anklage des
Meinnds verhaftet.
Urach. In das Erdgeschoß deS hie-
siaen Kameralamts - Gebäudes wurde
kürzlich eine Art Sprenggeschoß gelegt.
welches Nachts aeaen halb 10 Uhr mit
heftigem Knall explodirte. Dasselbe
bestand, wie sich nachher erqad. in einer
mit Pulver gefüllten, mit Lumpen um
wickelten und mit Lehm bestrichenen
Blechkapsel. Ein erheblicher Schaden
scheint dadurch nicht verursacht worden
zu sein. iJD ein einfaches zuvenfiucr
oder ein Verbrechensversuch vorliegt, ist
noch nicht ermittelt.
Wlllmandinqen. Em unve-
mittelter Maurer Namens Schäfer hier
hat 10,000 M. in der Kirchenbaulotterie
gewonnen.
R o t twe il. Die Yfxau des hiesigen
Tagelöhners Stotz wurde vor Kurzem
wegen Kuppelei zu einer einjährigen
Zuchthausstrafe verurtheilt. Die Strafe
ist nunmehr auf dem Gnadenwege in 2
Monate Gefangnißstrase umgewandelt.
Baden.
Karlsruhe. Die von Seiten deS
RechtsanwaltS Dr. Schlesinger gegen
das Urtheil des hiesigen Schwurgerichts
in der straffache gegen Elise Lang ein-
gelegte Revision ist vom Reichsgericht
verworfen worden, wodurch das Urtheil
etzt rechtskräftig geworden ist. Der
ehemalige Hauptkafsirer dr Staats
eisenbahn, Weniger, der Zuhälter der
Lang, hat bekanntlich seine Strafe im
Zuchthause in Bruchfal angetreten.
Der früher bei der Kanalisation hier
beschäftigte Ingenieur Hecht ist wegen
großartiger Unterschlagung verhaftet
worden.
Lorrach. Die Frau des Gustav
Greiner wurde von der Strafkammer des
Landgerichts Freiburg wegen versuchter
Tödtung der Leibesfrucht zu 9 Monaten
Gefängniß verurtheilt.
Mannheim. Der Korfettfabri-
kant Rosenthal ist wegen betrügerischen
Bankerotts zu 9 Monaten Gefängniß
verurtheilt worden. Der Briefträger
Schnitzer wurde wegen Unregelmäßig
keilen verhaftet.
Engen. Der erst kürzlich wieder
gewählte Bürgermeister Meyer hat seinen
Rücktritr angezeigt, weil Seitens deS
Gemeindcraths einem wiederholten An
trag Mayer's auf Erhöhung seines Ge
Halts nicht entsprochen worden ist.
Elsak'Lothringen.
M o e s m ü n st e r. Wegen Ver
letzung deS Briefgeheimnisses wurde der
hiesige Briefträger Hödt zu drei Mo
naken Gefängniß verurtheilt. Eine gleiche
Gefängnißstrafe erhielt die Wirthin
Thiebaud, welche den Beamten u dem
Vorgehen verleitet hatte. Außerdem
wurde Letzterer eine Geldbuße von 200
Mark auferlegt.
Metz. Kreisdirektor Dittel hat daS
öffentliche Spielen französische? Musik
siücke in allen Gemeinden verboten.
Das Verbot trifft auch die Drehorgel
und Leierkastenkünstler.
Sennheim. Der Eigenthümer und
Wirth Bacher von hier hat fallirt. Die
Passiva überschreiten 150.000 Fr. Eine
Straßburger Brauerei hat allein für
nicht zurückgesandte leere Fässer 4000
Fr. zu beanspruchen.
Oesterreich.
Klagenfurt. Von den Leichen
deS Oberlieutenants Halla und Fräulein
Mafchke ist bis jetzt keine Spur gefun
den worden. Mehr und mehr macht sich
die Ansicht geltend, daß Held und Hei
din dieses traurigen Romans sich nicht
auf dem Grunde deS Sees als Leichen,
sondern irgendwo auf dem Lande in
vollstem Wohlsein befinden. Diese
Version, welch: das Drma in eine
Komödie umwandeln würde, findet um
so leichter Glauben, als im Vorjahre ein
Mitglied des Ruderklubs .Nautilus.
der Feigenkassee-Fabrikant Anton Lebu,
auf ähnliche Weise in den Fluthen des
WörtherseeS verschwand, um anderswo,
man sagt in der Schweiz, wieder wohlbe
halten aufzutauchen, nnd die Gläubiger
das Nachsehen hatten.
Schweiz.
Baselstadt. Das Strafgericht
hat zwei Schwindler, den Italiener Al
phonS Scarpari von Bologna und den
Jsidor Bcllag von Oberendingen (Aar-
gau) zu 2 resp. 1 Jahren Gefängniß
verurtheilt. Dieselben hatten hiesige Ge
schäfte um über 5000 Fr. geprellt.
Fretburg. (itn Konsortium raufte
das Grand Hotel de Fribourg um 322
oco Fr. Einerseits wird vermuthet, es
werde in demselben die katholische Uni-
versität errichtet werden, andererseits
hingegen behauptet man, dasselbe werde
in größerem Maßstabe weitergeführt, da
Freiburg ein solches Hotel nöthig habe,
besonders nach dem Zustandekommen der
Universität.
Luxemburg.
Luxemburg. Zwischen dem Groß
herzogthum und Belgien ist am 27. Nov.
v. I. ein Uebereinkommen geschlossen
worden, welches die Herstellung der bei
den Ländern gemeinsamen Bäche und
nicht schiffbaren Wasserläufe in ihren
normalen Stand bezwekt. Die zuftändi
gen Behörden beider Länder werden ge
meinsam die für nöthig erkannten Albes
ten ausführen, welche abwechselnd in
Arlon und in Luxemburg an deS Mindest
fordernden überlassen.
M e r l. Die Kuh des Eigenthümers
P. Sp. bekam ein außergewöhnliches
Kalb. Dasselbe hatte, bet einer Länge
von ca. 60 Centim. einen Schweinekopf;
das Ausscheidungsorgan befand sich aus
dem Rücken, der 10 Centim. lange
Schwanz auf der linken Flanke. DaS
Kalb kam todt zur Wett.
Der Krlmiunlrätk.
Roman von Ewald
AuguftKönig.
(Fortsetzung.)
.Um mir zu drohen?
,Um Ihnen zu beweisen, daß ich von
Ihrer That Kenvtulß hatte.- -
.Was wollen was können Sie mir
beweisen?" fragte Richard mit heiserer
Wilmme, wahrend er das BoppelglaL
von der Nase nahm. , Gar nichts! Sie
ergehen sich in Vermuthungen., die Je
derurann außer Ihnen lächerlich finden
wird. Ich kenne den Vorfall nur aus
den Zeitungen; sie berichten ausdrücklich
von einem Raubmord; eines solchen
Verbrechens wird mich wohl Niemand
fähig halten.
Dtt Raub kann nur eine Finte sein
die gepohlenen Sachen sind längst ver-
ntchtet.
.Der Thäter sitz, bereits im Gesang
nini Was wollen re nun noch von
mir? Ich werde Sie hinauswerfen las
Calm
.Warten Sie damit noch etwas.
sagte Arnold spöttisch, .ich rathe Ihnen
das ,n Ihrem eigenen Jntereste. AlS.ich
die Ermordung der Clara Seifart er-
fuhr, dachte ich gleich an Sie; eS war
ja nicht anzunehmen, daß Sie im Ernst
daran dachten, dieses unbemittelte Mäd
chen aus einer Handwerkerfamilie zu
heiiathen. Aber ich konnte keinen Grund
für das Verbrechen finden, und deshalb
ließ ich mich im ersten Augenblick eben
falls durch die Behauptung, daß hier ein
gemeiner Raubmord vorliege, täuschen.
Aber als ich gestern Abend Ihre Ver
lobungsanzeige lag, siel eS mir wie
Schuppen von den Augen.
.Und ich sage Jhuen noch ein Mal,
Sie sind wahnsinnig! siel Richard
ihm mit gepreßter Stimme in die
Rede. .Solche Vermuthungen und Be
hauptungen kann nur ein Wahnsinn!
ger erfinden; hüten Sie sich, öffentlich
nur eine live davon verlauten tu
lassen. Ich weide für ihre Unterbrin
gung in einem zrrenyause orge tra
gen." Bitte, bemühen Sie sich nicht deS-
halb der Irrenarzt würde mich sofort
wieder entlassen müssen, spottete Ger
der. .Wenn Sie behaupten, der Thäter
sitze bereits im Gefängniß, so kann ich
Ihnen darauf nur erwidern, daß ge-
wiegte und erfahrene Kriminalbeamte an
die schuld dieses Trunkenbolres nicht
glauben, den Mörder vielmehr unter den
besseren Ständen suchen. Damit wäre
dieser Trost für Sie beseitigt gestatten
?ie mir nun, vag ich in meinender-
muihungen fortfahre. Ich bin lange
g:nug in diesem Hause gewesen, um die
hochfahrenden Pläne und Wünsche Ihres
Herrn Vaters zu kennen. Ihm sind keine
Opfer zu groß, wenn er Titel und Orden
dadurch e: langen rann, und was er
bisher direkt nicht erreichen konnte, das
sucht er nun auf indirekten Wegen zu er-
langen. Der General von Rabenhorst
hat an maßgebender Stelle großen Ein?
fluß er hat eine schone Tochter und
eine Menge von Schulden man zahlt
eme schulden und sichert seiner Tochter
eine glanzende Existenz: dann darf man
einen Cmftug beanspruchen eine
Hand wäscht die andere. Ich kenne
Ihren Herrn Vater und kenne auch
Sie; ich weiß, wie hohl hier im Hause
Vieles ist, und wie scharf der Herr Kom
merzienrath die Zügel anzieht, wenn Sie
etwa Ihren eigenen Willen geltend
machen wollen. Wer so genau unter
richtet ist, wie ich eS bin, dem kann eS
nicht schwer fallen, zu kombiniren und
als ich Ihre Verlobungsanzeige las, war
ch mit meinen Kombinationen sehr rasch
eitg.''
.Sie sind grundfalsch! sagte Richard,
der sich soweit wieder gesammelt hatte,
daß er, wenn auch uur äußerlich, Ruhe
heucheln konnte; .ich begreife die Kühn
heit nicht, mit der Sie mir das Alles in
meiner eigenen Wohnung sagen.
.Wären sie grundfalfch, so würden
Sie mich nicht so lange angehört haben.
.Und sahen Sie mich aus dem Hause
kommen, so hätten Sie auch das Mäd
chen sehen müssen, denn es begleitete mich
bis zur Thür.
.Das habe ich eben richt gesehen und
Sie werden mir erlauben, daß ich Ihren
Worten keinen Glauben schenke. Für
mich liegen die Dinge so: Ihr Herr
Vater hat Ihnen aus den erwähnten
Gründen die Verbindung mit Fräulein
oon Rabenhorst vorgeschlagen, und aus
Furcht vor seinem Zorne wagten Sie
nicht, sich diesem Plane zu widersetzen,
Aber ehe diese Verbindung geschlossen
wurde, mußte die Liaison mit dem Bür
gtrmädchen gelöst werden, und hier
stießen Sie auf einen Widerstand, den
Sie nicht erwartet hatten. Das Mäd
chen machte Ihnen nicht nur bittere Vor
würfe, sondern eS drohte such, zwischen
Sie und Ihre Braut zu treten und An
sprüche zu erheben, welche wahrscheinlich
Fräulein von Nabenhorst bewogen haben
würden, Ihnen einen Korb zu geben.
Und dabei würde eS nicht geblieben fein,
eS wäre auch zu einem öffentlichen Eklat
gekommen, den der Herr Kommerzien
rath Ihnen nie vergeben haben würde!
Richard, der sich längst von seinem
Sitze erhoben hatte, um rastlos mit gro
ßen Schritten das Zimmer zu durchmes
sen, blieb nun plößlich dicht vor dem
jungen Manne stehen.
.Sind sie nun zu Ende? fragte er
mit heiserer Stimme.
ch könnte noch Manches biniufü
gen, antwortete Gerber, .aber Sie
wissen das Alles ja eben so gut wie ich
selbst.
.Und welchen Erfolg erwarten Sie von
diesem Phantasiegebilde?
.Den, daß Sie sich allen Bedingun-
gen, die ich Zynen stelle, fugen werden."
.Jn der That? Sie könnten sich in
dieser Erwartung getäuscht sehen.
.Ist das der Fall, so mache ich dem
Kriminalbeamten, der die Untersuchung
übernommen hat, ausführliche Mitthei
lung; wir werden dann sehen, wer von
uns Beiden den Kürzeren zieht. Das
kann heute noch geschehen. Ich hahe
nicht Sie allein, sondern auch Ihren
Herrn Vater in der Hand.
.Worauf beziehen sich Ihre geheimen
Unterhandlungen mit meinem Vater?
.DaS bleibt vorläufig mein Geheim
niß. Eben so wenig, wie ich Ihnen dies
enthülle, werde ich Ihren? Herrn Vater
sagen, was ich von Ihnen weiß.
.Sie wissen nichts Sie vermuthen
nur. Und ich wiederhole Ihnen, daß ich
an dem,, was Sie mir aufbürden wol
len, so schuldlos bin, wie Sie selbst eS
sind oder zu sein vorgeben. Wahr ist
eS daß ich das Mädchen gekannt habe.
ES gab mir sofort mein Wort zurück,
als ich die Verhältnisse, die unsere Tren
nung nothwendig machten, ihm Sein
andersetzte. Daß ich dies nun nach Al
lern, waS vorgefallen ist, gern verheimli
chen möchte, werden Sie begreifen.
Ich bin gern bereit, dafür ein kleines
Opfer zu bringen.
.Nur ein kleines? spottete Gerber.
.Glauben Sie wirklich, mir die Ueber
zeugung einflöße zu könnncn, daß Sie
auf mewe Verschwiegenheit einen gerin
gen Werth legen?
.Bah. ich gebe mir keine M2he damit;
Sie mögen eS glauben oder nicht, mir
ist das ziemlich gleichgültig. Erfahrt
man, daß ich mit dem Mädchen eme
Liaison gehabt habe, so wird Niemand
etwas ArgeS dabei denken. Ihre An
klage hingegen wird Jedermann unHalt
bar finden; sie konnte das Gericht va-
anlassen, sich mit der Frage zu beschäfti
gen, ov Sie selbst nicht die That be
gangen haben könnten. Was hatten
Sie zu jener späten Stunde in der tut
samen Gegend zu thun? Sie wußt,
wer daS Haus bewohnte und daß das
Mädchen allein war.' Sie 'begingen das
verbrechen und benutzten nur eine !u
fällige Entdeckung, um durch Drohungen
Geld von mir zu erpressen. Wie ge
sagt, angenehm ist es mir nicht, wenn
man von meiner Bekanntschaft mit dem
Madchen erfährt, und nur aus diesem
Grunde . bin ich geneigt, Ihre Ver?
fchwiegenhe't zu erkaufen. Aber ich
warne te ernstlich, eine Siive von
Ihren übrigen Vermuthungen öffentlich
laut werden zu lassen.
.Verlieren Sie die Zeit nicht Mit
Warnungen und Drohungen, die keinen
Zweck haben unterbrach Arnold ihn;
.waS ich weiß, d?S lasse ich mir nicht
abstreiten, und zwingen Sie mich, davon
Gebiauch zu machen, so werde ich auch
wissen, auf welchen Wegen das wirksam
sten geschehen kann. Ihren Namcn
kennt der betreffende Kriminalbeamte
schon, aber er verfolgt den Unrechten,
den Bildhauer Wenzel l
. .Und der Beamte wird wohl besser
wissen als Sie, ob er sich dabei auf dem
Holzwege, oder auf der richtigen Fährte
befindet, erwiderte Richard. .Daß
der Bildhauer dem Mädchen nachgestellt
hat, ist eine Thatsache, die ich schon
langst renne. Sie glauben, sehr genau
unterrichtet zu sein, und wissrn in Wahr
heit nur sehr wenig. Aber kommen wir
zur Hauptsache: Sie sprachen von Be
dlnguvgen, wie lauten sie?
.Man hat mich aus diesem Haufe
in'S Gefängniß gebracht: ich will als
Prokurist in dasselbe zurückkehren!
.Sind Sie toll?
.Keineswegs!
.Der Mensch, der wegen Fälschung
im Gesängniß gesessen hat
.Bitte, Ihnen räume ich die Bei echti
gung mir daraus einen Borwurf zu ma
chen, nicht ein," sagte Gerber mit schar
fer Betonung. .Ihnen nicht und Jh
rem Herrn Vater nicht; eS fragt sich
noch sehr, wer von uns Dreien der größte
Zunder ist. Baß ich eS nicht bin, steht
seftl
it itYi-rTitf
HllVVlUUlill
Bitte, nur keine Beleidigungen! Ich
könnte mich durch sie veranlaßt sehen.
alle Unterhandlungen abzubrechen und
ohne Verzug den Kriminalbeamten zu
besuchen; bedenken S die unangeNeh
men Folgen, welche Ihnen daraus er
wachsen würden. Es ist mir gleichgil
tig, wie Sie mein Engagement den Leu
ten gegenüber motioiren wollen."
.Glauben Sie denn, daß mein Vater
seme Genehmigung dazu geben wurde?
siel Richard mit wachsender Gereiztheit
ihm in S Wort. .Fordern Sie alles An
dre, nur dies nicht, tiese unverschämte
Forderung eise ich mit Entschiedenheit
zurück I"
.Ich könnte darauf erw'dern, daß ich
Ihnen nun nichts mehr zu sagen hätte
antwortete Gerber, das Haupt zurück
werfend; .aber ich weiß, daß Sie sich
eines Besseren besinnen werden und will
deshalb nicht die Brücke hinter Ihnen
abbrechen. Mit Ihrem Herrn Vater
rede ich selbst, er kennt meine Forderung
schon, und wenn Sie nun auch ein Wort
für mich einlegen, so wird er wohl nach.
geben.
Rathlos, verwirrt und vonZglühendem
Hasse beseelt, stand Richard vor dem jun
gen Manne, dessen mageres, knochiges
Gesicht den Ausdruck unerschütterlicher
Entschlossenheit zeigte.
.Nimmermehr! sagte er. .Mein
Vater läßt sich nicht zwingen, zumal
nicht von einem Menschen
.Muß ich mir Ihre Beleidigungen
noch einmal verbitten
.Wenn Sie es nicht ertragen können.
daß man Sie an Jhre Bergangenheit er
innert, dann vermeiden Sie auch Alles,
was oieie rmnerunaen wecrr. riau-
den Sie nicht, daß ich Ihre Drohungen
fürchte, wenn ich mich bereit erkläre, für
Ihre Verschwiegenheit eine kleine Summe
zu zahlen; zu solcher Furcht ist für mich
kein Grund vorhanden und ich rathe
Ihnen in Ihrem erzenen Interesse, sich
mit dem Gelde zu begnügen, denn mehr
weisen sie keinesfalls erlangen.
Richard war, während er dies sagte.
an seinen Schreibtisch getreten; er öffnete
eine Schublade und nahm einige Bank
noten heraus, und als er sie auf den
Tisch legte, verbieth daS starke Zittern
seiner Hand tue furchtbare Erregung,
die er vergebens zu verbergen suchte.
.Es nützt Ihnen Alles nichts,
spottete Gerber, der ihn unverwandt be
obachtete. .Furcht haben Sie und diese
Furcht ist sehr begründet. Sie mögen
sich bisher damit beruhigt haben, daß
der Mörder entdeckt und verhaftet fei;
an diesem Troste können Sie nun nicht
mehr festhalten, denn die Beamten,
welche die Untersuchung übernommen
haben, sind darüber anderer Meinung.
Schon die Betäubung deZ Opfer? durch
Chloroform deutet darauf hin, daß kein
gewöhnlicher Mensch die That begangen
hat, und ich brauche nur meine Ent
deckungen zu berichten.
.Wollen Sie Geld nehmen oder
nicht? unterbrach Richard ihn barsch.
.Natürlich, nickte Gerber, .ich
nehme Alles, miS mir angeboten wird ;
aber glauben Sie nicht, daß ich mich
mit dieser Lumperei begnügen werde.
Ich betrachte eS als eine kleine
Abschlagszahlung, die größere Zal
lungen folgen werden ; außerdem halte'
ich an ter vorher genannten Bedingung
fest, ich verlange die Prokura dieses
Hauses ! Sie werden sich mit dieser Be
dingung befreunden und Ihre Entschei-
dung binnen drei Tagen treffen müssen,
länger kann und darf ich nicht warten.
Und noch Eins fuhr er fort, indem er
sich erhob und die Banknoten in tie
Tasche schob, .machen Sie keinen Flucht
versuch! So schlau Sie bei diesem Ver
suche auch zu Werke gehen mögen, er
wird Ihnen nicht gelingen; ich bin ein
scharfer Beobachter und von dieser
Stunde hefte ich mich an Ihre Fersen.
.Und nun hören Sie auch, aZ ich
Ihnen noch zu sagen habe! erwiderte
Richard scharf. .Hüten Sie sich, össent
lich ein Wort zu äußern, das auch nur
einen Schimmer oon Verdacht auf mich
werfen könnte. Die gefährlichsteWasse,
mit der Sie mir drohen, würde sich gegen
Sie selbst wenden und Sie vernichten l
Können Sie beweisen, daß ich mit jenem
Mädchen bekannt war? Nein, diesen
Beweis kann überhaupt Niemand füh
ren, und so lange Sie keine überzeu
genden Beweise besitzen, find Sie kein
Gegner, den ich zu fürchten habe. Er
zähle ich dem Richter Ihre ErpressuogS
versuche, so weiß er schon, woher der
Wind weht und welche Ursachen Ihren
AnSsegea gegen mich zu Grunde liegen;
er wird Sie wegen böswilliger Verlernn
dung und Erpressung einstecken und
Ihrer Anklage gegen mich keine Folge
geben.
.Die Mühe, mir das zu sagen, hät
ten Wie sich ersparen können, spottete
Gerber; .Sie glauben selbst nicht an
die Wahrheil dieser Wort:. Die Br
eise werden sich schon finden, sobald
man sich damit beschäftigt, sie zu suchen!
Ich habe Ihnen drei Tage Bedenk
zeit bewilligt, vor Ablauf dieser
Frist werde ich nichts gegen Sie
unternehmen, auk genommen in dem
Falle, daß Sie die Stadt verlassen
wollen. Nun wissen Sie, was Sie
zu erwarten haben, überlegen sie sich
die Sache gründlich, denn, von Ihrer
I MMSJ
Entscheidung hängt Ihr feineres SL!ck
fal ab. Wünschen Sie früh er die Unter
Handlungen mtt mir - zu beendigen, so
neye ich jevex S! Ihre,: Verfügung ;
einig, Zeilerk werden in diesem Falle ge
gen,,m,ch -von Ihrem! Wunsche., de
nachrichtigen. , Guten Morgen! ;
vir vcrileg oas Himmer, ozne ewe
Antwort abzuwarten, und als er die
Treppe hinunter st.eg, schallten .ihm auS
dem Hausflur laute Stimmen tttgeea.
- Er-hörle deut!:?, daß Jemand sich
verabschiedete und tag die Hausthür ge
fchlossen wurde; unten angelangt, sah
er nch vem zrommerzienratg gegenüber.
oer oei seinem An twx sichtbar fiestün
a.t .
stehen blieb.
SKI n kI (cZZ ... f.. X O .
fragte der alte Herr mürrisch. .Wer bat
. W9 WUVIM Wl UV( AU lUlUCIII
ynen erlaubt -
.Bitte, ereifern Sie sich nicht, unter
brach Arnold ihn ruhig; .wer mit den
Geheimnissen deS Haufts so sehr ver
traut ist, wie ich S bin, der wnd woh
auch ungehindert hier auS- und einaeben
dürfen. Ich war ' bei Ihrem Herrn
söhn, mit dem ich eine Unterredung
hatten ...
Worüber? fraate der Bankier dessen
Langen noq dletcher wurde.'
. - '
Ueber meinen Wunsch, hier wieder
als Prokurist beschäftigt ,u werden er
widerte Arnold,-wahrend er dem alten
Herrn in's Kabinet folgte.
und sie haben ihm die Gründe ge
nannt, auf welche Sie Ihren Wunsch
siuyenis-
.Roch nicht; er erfährt sie früh genug.
wenn meine Forderung endgültig abae
leynr wiro. . . ,
.Sind S,e ahnstnnia? fuhr der
Bankier zornig auf. Wie könnte
ich 8 meinem GeschästSpersonal ge
gegenüber rechtfertigen, wenn ich einem
de trotten jralfcher die Prokura meines
Dauses gäbe?'
Wie Sie das rechtfertigen wollen.
ist mir gleichgültig, ich sehe nur diesen
einen Weg, auf welchem ich den Flecken
von meiner Ehre tilgen rann.
Sie werden ihn niemals tilgen kön
. weder auf diesem noch auf einem
anderen Wege, erwiderte der Kommer
ztenrath, .und Ihnen selbst dürfte eS
nur unangenehm sein, in meinem Hause
wieder zu arbeiten. Sie sagten vor eini
gen Tegen selbst, daß Sie hierauf nicht
so großen Werth legten. Sie erklärten
sogar offenherzig, daß Ihnen die Ar
beit verhaßt sei.
.Ich sagte Ihnen, .wenn Sie mir
zehntausend Thaler zahlen wollen
.Auch davon kann keine Rede sein.
.Und das Dokument?'
.Sie haben eS mir gestohlen, aber
Sie werden gleichwohl nicht beweisen
können, daß es jemals in meinem Besitze.
gewesen ist!" sagte der Bankier, ihm
einen spöttischen Blick zuwerfend. .Wohl
aber haben Sie bewiesen, daß Sie in
der Kunst,' andere Handschriften nachzu.
ahmen, sehr bewandert sind nun wohl.
ich werde dieses 'Dokument für eine
Fälschung eiklären.
Und glauben Sie wirklich, mit die-
sem Schachzuge daS Spiel zu gewin
nen? fragte Arnold höhnisch. .Die
ach verständigen, auf deren Urtheil ich
mich berufe, werden erklären, daß eS ein
echtes Dokument fei.
Gut; dann werde ich behaupten.
von seiner Existenz keine Kenntniß ge
habt zu haben. Sie haben es irgendwo
in meinem Hause gefunden und es unter
schlagen, um eS später als Waffe gegen
mich zu benutzen. Dieser Behauptung
wird Jeder Glauben schenken. Man
kennt Ihre Vergangenheit, man sindet
eS natürlich, daß sie Rache an mir
nehmen ollen, und man weiß auch, daß
ich ein reicher Mann bin, der keinesfalls
daran gedacht hat, einen Verwandten zu
betiügea.
Und das wagen Sie mir zu sagen.
da Sie doch wissen, daß ich von diesem
Betrüge Kenntniß habe?
Die Ursache, die mich bewog, dieses
Dokumeut zu ignoriren. liegt in persön
lichen Gründen. Ich fühle mich nicht
verpflichtet, Ihnen Rechenschaft darüber
zu geben.
.Aber Sie waren verpflichtet. Ihrem
Neffen, der jetzt am Hungertuche nagt,
ein Kapital von zehntaufend Thalern
sammt den Zinsen von vielen Jahren
auszuzahlen.
.Und glauben Sie, daß diese Zahlung
mich in irgend einer Weise geniren
würde?
Das wohl nicht, aber eS wäre Ihnen
unangenehm, und eS würden sich sehr
verschiedene Meinungen darüber bilden,
erwiderte Gerber in sarkastischem Tone.
Sie würden dann auch nicht den Zweck
erreichen, den Sie bei der Verlobung
Ihre Sohnes mit Fräulein von Raben
horst im Auge hatten ; denn wie Sie auch
die Sache drehen und enden mögen,
eine gewisse Anrüchigkeit ird an Ihnen
haften bleiben.
In den Augen des alten Herrn blitzte
eS zornig auf.
Man wird btrückflchtigen, er diese
Anklage gegen mich erhoben hat, sagte
er, .man wnd nicht Ihnen, sondern mir
Glauben schenken. Jhre Verläumdungev
fürchte ich nicht die Polizei wird mich
vor Ihnen schützen.
.Und das ist Ihr letztes Wort?
.Hoffen Sie noch immer, mich zur
Annahme Ihrer Bedingungen zwingen
zu können?
.Darauf kann ich Ihnen jetzt noch
keine Antwort geben ; ich will warten,
w i rwtf. . &. m w
oi9 Wie mir 'igrem ?oone oaruoer ae
sprachen haben.
.Durch eme Unterredung mit ihm
wird mem Entschluß nicht geändert wer
den.
.Vielleicht doch !
Der Bankier blickte den jungen Mann
betroffen an. Die ruhige Zuversicht,
mit der Arnold diese Antwort gegeben
hatte, befremdete ihn.
.Keinesfalls !" erwiderte er. .Eben
so wenig bin ich geneigt, mich von Ihnen
brandschatzen zu lassen. Ich will Ihnen
ein für alle Mtf fünfhundert Thaler für
daS Dokument zahlen sind Sie damit
einverstanden, so können Sie gegen Aus
händigung de Schriftstücke da Geld
heute noch in Carpfang nehmen.
Daß ich mit diefenrBsrfchlage nicht
einverstanden fein kann, brauche ich
Ihnen wohl nicht zu sagen, antwortete
Gerber achselzuckend. .Fünfhundert
Thaler ist mir schon die Genugthuung
werth. Sie aus der Anklagebank zu
sehen.
.Bah es ist für Sie nne grosze
Summe!
.Jetzt nicht mehr; ich kenne andere
Geheimnisse, die mir mehr einbringen
erden.
Geheimnisse, die sich ebenfalls auf
mein HauS beziehen?
.Ich werde auch diese Frage jetzt noch
nicht beantworten, ich will Ihnen nur
sagen, daß für R. viel, sehr viel aus tem
Spiele steht, wenn Sie dabei beharren.
meinen Forderungen entschieden entgegen
zu treten. Wir haben heute Sonntag,
Herr Kommerzienrath bis zum Mitt
woch Abend mögen Sie sich bedenken
dann aber verlange ich eine definitive
und endgültige Entscheidung. Wollen
Sie mir die Prokura nicht geben, so zah
len Sie mir zwaozigtausend Thaler für
daS Dokument.
.Sie forderten vorhin nur zehntau
send Thaler, spottete der Bankier. - '
.DaS war ein Irrthum, ich habe schon
bei unserer ersten Unterredung zwanzig
tausend Thaler gefordert.
Und Sie erden gar nicht eryaiien.
enn
Sie sich nicht bequeme, meinen
e
äT :
Vorschlag anzunehmen.
Qt für.
tsetl Sie werden we?
en
?;2lf ÄPf
unrerichiaZung und Erpressung zu eini
gen Jahren Zuchthaus erurtheilt er
den, bedenken Sie das ohll
.Berathen Sie mit Ihrem Sohne
darüber. Ich glaube, er ird anderer
Anficht sein, sagte Gerber, der schon
an der Thür stand. .Und bedenken Sie
auch, daß mit der öffentlichen Meinung
nicht zu spaßen ist. Also bis Mittwoch
Abend empfehle mich Ihnen!
Der Kommerzienrath stampfte mU der
Fuß auf den Teppich.
.Schuft, sagte er mit heißerer
Stimme. Du denkst, ich sei in Deiner
Gewalt, aber Du sollst erfahren, daß
Du Dich irrst!
Er legte die Hände auf den Rücke
und wanderte auf und ab.
.Ich erde in den sauren Apfel beißen
und mit dem Sohne meines Vetter ew
Abkommen treffen müssen, nahm er ach
einer Weile ieder das Wort. ,Je
eher. das geschieht, desto besser ist e; ich
kann dann diesen unverschämten Droh
ungen ruhig die Stirn bieten und den
Schuft hinauswerfen lassen.
Er blieb vor seinem Schreibtische
stehen und versank wieder in tiefe Sin
nen, dann setzte er sich hin, um hastig
einige Zeilen niederzuschreiben.
Erhalte das Billet eben adreffirt, al,
ichard mit Hut und Stock eintrat.
Bestürzt blickte der alte Herr ihn an.
.Du bist noch immer nicht wohl,
sagte er. bedenklich da Haupt wiegend.
Ich würde Dir ratden. Dick entscknl.
.. . ... . " -- ijf
digen zu lassen, enn die Sache nicht so
,eyr lchtig ware."
.Jch möchte' eS auch am Liebsten
thun faateRickad. vor dem forschen
den Blicke des Vaters die Augen nieder
schlagend.
.DaS geht nickt. Der General und
Cora erwarten Dich. Der alte Herr
war voibin hier. 3ck babe ibm die
Mittel gegeben, seine Schulden zu til
gen; Du wirst ihn in der heitersten
Slimmuna finden. Cora ird ewiö
auch dankbar dafür sein, daß ich ihren
Bater au der bedrängten Lage befreit
habe, und ird Dich mit offenen Armen
empfangen.
,C8 kann ja sein, aber
.Du denkst dock r.ickt im Ernste dar.
Dich entschuldigen zulassen? fuhr der
Kommerzienrath unwillig fort. .Da
könnte als eine Beleidiauna anaeseSen
werden, zumal ich dem General nicht
von Deinem Unwohlsei gesagt habe.
Ich sollte auch diesen Mittag hinkommen,
aber ick babe die Einladuna ataeleknt.
denn eS ist Deine erste vertrauliche Zu
sammenrunft mit Cora, und da würde
ich nur stören.
Richard batte Out und Stock aus den
Tisch gelegt und war an sein Pult getre
len. ümqiig pruste er die dort Uegin
den Papiere.
War Gerber vorbm bier? fraate er
mit unsicherer Stimme.
.Jawohl, nickte der alte Herr, die
Brauen zusammenziehend und den for
schenken Blick fest anf den Sohn bef
tend. .Er war wohl auch bei Dir?
Was sagte er Dir?
.Er ist em unoerschämter Memck. er
fordert unter mir unverständlicken
Drohungen, daß ir ihn ieder engagi
ren sollten.
.Du wirst ibm dock nickt die utaae
geaeben haben, für diese fforderuva wie
der bei mir einzutreten?
Gewiß nicht; überdies sagte ich Dir
ja, daß seine Drohungen mir unver
ständlich seien.
.Ich versiebe sie ebenfall nickt, aber
ich glaube, er hat vor seiner Verurthei
lung vier im ause em alte Dokument
gefunden, aus dem hervorgeht, daß
Dein Großvater seinem Bruder eine
Summe Geldes schuldig war. Wie ge
fagt, ich weiß es nicht genau, aber ich
denke mir, daß die Sache so liegt. Der
Vetter und dessen Sohn sind todt, aber
ein Enkel lebt noch; er soll ein armer
Bildhauer sein.
.Und Gerber mahnte Dick an diese
Schuld?
.Bewabre. er best den kübnen Wla.
mich ter Unterschlagung jenes Dokumen
teS zu beschuldigen, während er sich doch
selbst dieser Unterschlaauna sckuldka ae
macht hat. Ich weiß nicht, ob Du mich
verstehst.
.Gewiß, und wenn dkeS der alleinige
Grund ist. auf den Gerber seine
Drohungen stützen kann
.Der alleinige! Daß ick solche
Drohungen nicht zu fürchten habe,
brauche ich Dir wohl nicht zu sagen,
aber eS befremdet mich, da er auch von
anderen Dingen, von weiteren Geheim
nissen dieses Hauses sprach, die ihn, be
kannt seien. Hat er sich Dir gegenüber
deutlicher ausgesprochen?
Richard drehte, fichtbar verlegen, an
den Spitzen deS ScknurrbarteS : er
wagte nicht, dem Blicke de Vater zu
begegnen.
Er sagte mir Manche?. waS ick nicht
verstand, erwiderte Richard. .Ich be
greife überhaupt nicht, wie ei Mensch,
der unter polizeilicher Aufsicht steht, zu
drohen agt. Könnte man ihn nicht bei
der Polizei denunztren? Dadurch würde
man am wirksamsten seiner Anklage zu
vorkommen.
(Fortsetzung folgt.)
Sr. H. A. gibbard.
ZahN'Arzt,
Office im Bank-Gebiwde,
HERMANN, MO.
Eiu vollftäudkgeS Gebiß 510.00.
Zufall oder Fäulnis abgebrochene
Zähne können zu ihrer natürlichen Form auf
gebaut erden.
Wein- und Bier-
S a l o o n
von Philipp Haessner.
Lunch jeden Morgen!
4. Straße, zm. Markt und Schillerftraße.
kzermann. Mo.
INFORMATION
MANT PERSON
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Headaeks,
Isemrmtffim,
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X.imb, ßaek mmd
Bldem, Bad JRlod,
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HaloTta,Cwtipatio KidmryTru-blea.
VOUXA CCRD1AL CURES RKEUMATISSI,
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Kraniris, Fall 1b th. Llmba. Back and Sidca, by
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