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gerammter MKsb1alt QebTÜQtt Gxal, Herausgeber. ogrekVerdadtungen. 22. Feb. Im Senat wurden Vetobotschaften des Präsidenten gegen die John D. Fmchn'scbe, Rachel Ann Pittpont'sche und Jacob Smith'sche Prn stonSbill vorgelegt und an den Pension? Ausschuß verwiesen. Hiernächst ge, langte der Gesetzentwurf für Schaffung eine Ministeriums für Landwirthschaft und Arbeit zur Verhandlung. Die Beschlußnahme deö Hauses bezüglich her AmendementS des Senats am ver. mischten Etat wurde abgelehnt und eine Cnnfereiu darüber anaeerdnet. Nach einer gebeimen Executivfitzung trat Ver tZgung em. Im Hause wurde mit der Erwägung der AmendemertZ deö Senats am ver mischten Etat fortgefahren; das HauS trat den VorscilSaen seines BudaetauS- schusseS bei und ordnete bezüglich der Streitpunkte eine Conferenz an. Der Militär -AuSscbuK berichtete einen Gesetz entwurf, die Anfertigung von schwerem Geschütz für die Flotte und zur Verthei digung der Küste betr. ein, welcher zur Berathung im Hause verwiesen wurde. Hiernächst trat ö as Haus ra era tu Itv SenatS-AmendementS am Postetatein. worauf Vertagung erfolgte 2 3. fteb. Im Senat wurde dem Conferenzbericht bezüglich des Pen iionS-Etats uaestimmt. Ein An traa McVberson's. unächst zur Er- wägung des HausbeschluffeS für Prü. fung der Bücher der Paciftc-Eisenbahnen ,u streiten, wurde abaelelznt. Die Beratbuna der HauSoorlage für Er bebuna deS AckerbauamteS zum Range eines Ministeriums wurde fortgesetz und angenommen. Hierauf Vertagung. SXm Hause wurde die EadS'sche Schiffseisenbahn'Vorlage an den Hav delsauöscbuk verwiesen. Die vom Se- nat beschlossenen Zusätze zur Fluß und Saien-Bill wurden dem zustän digen Ausschuß überwiesen. Die Substitut - Vorlage deS Ausschusses für AeukerS für dte vom tzsenat zum Scbuti des amerikanischen Fischereiaewer beö beschlossene VergettungS-Maßnahme aelanate rar Berathung, 'jüie tu welche eine Schonzeit im Makrelenfang orsckreibt. wurde naib Maßaabe de ConferenzbttichtS angenommen. Hier auf Vertagung. 24. ffebr. Der Senat lehnt den öausbeschluß in der Fischerei-Ange legenheit ab und verwies die beiden Vor lagen an einen Conferkn,ausschuß. Ban Wack reichte einen Beschluß ein des Inhalts, es sei die Meinung des Senats, daß dem Volke ein Verfassungszusatz für direkte Wabl des Senats zur Abstim mung unterbreitet werde. Nach länge rer Erörterung der Bill zur Ausrottung von Lungenseuche, Klauenseuche und Rindnpest, trat Vertagung ein. Im Hause wurden VetoBotschaf ten deS Präsidenten gegen mehrere .Pension-BillS" an den zuständigen Ausschuß verwiesen. Den Senats Amenbements im Militärschulen Etat wurde zugestimmt, die den Etat sür den Bezirk Columbia betreffenden aber ab gelehnt. Hinauf Erwägung des Vetos gegen das neue Penfionszesetz. Nach längerer Debatte wurde das Velo des Presidenten aufrecht erhalten. Ver taguno. Lb. Febr. Senat. Ein Antrag HarrrS, zu beschließen: rs erscheine dem Senat unter den obwaltenden Verhält nissen nicht ralhsam, hinsichtlich deS Streites mit den canadifchen Provinzen mit Großbritanien über Aenderungen im Zolltarif zu u, Verhandeln, wmde an den Finanzausschuß verm'eser'. Hier nächst beantragte McPherson Streichung von 4 s Ermächtigung des Präsidenten zur Äblöiung von, vorstehenden Hypothe len. Der Antrag wurde abgelehnt und die Vorlage wurde schließlich angenom men, worauf Vertagung eintrat. Im Hause wurdcn die Senat S-Amen-dements in dem Hausbeschluß für Schaf fung eines Ministeriums für Landwirth schaft :c. an den zuständigen Ausschuß verwiesen. Der Hausbeschluß in der Fischerei-Angelegenheit wurde gegenüber dem SenatSbefchluß aufrechterhalten und die Sache an einen ConferenzauSschuß verwiesen. Dem SenatSbefchluß für Errichtung vonlandwirthschasllichenVer fuchSstationen wurde unter Aussetzung der Geschäftsordnung zugestimmt. Hierauf Vertagung. 26. Feb. Im Senat wurden die Wahlzeugnisse der neuen Senatoren vor- gelegt und zu den Akten genommen. Dem Hausbeschlusse, welcher Ausländer von der Erwerbung von Grundeigen thum in den Territorien ausschließt. wurde nach Maßgabe des Berichts des betr. Conferenz-Ausschussks zugestimmt. DaweS legte den Bericht des Eorse renz-AuSschusseS in Sachen des Jndia- ner - tatS vor, welcher angenommen wurde. Dte L?taatsvorlage für Ent- schädigung der Einlage - Gläubiger der Freedmen s-Banr gelangte mit 23 gegen Stimmen zur Annahme, worauf Ver- tagung eintrat. Daö Haus verweige'.te unter Aus- setzung der Geschäftsordnung den Zu sätzen der Senats zur Fluß- und Hafen bill seine Zustimmung und trat dem Conferenzbericht über die Bill für Errich tung eine? Jnvalidenhausrs jenseits des Felsengebirges bli. In der Abend- fitzung gelangte der Geldaufwand für die Verwaltung, Gesetzgebung uud Rechtöxflkge zur Berathung, worauf sich daö Haus vertagte. 28. Feb. Im Senat ging der Flotten-Erat vom Hause ein und wurde zum Erstenmal verlesen. Die HauS vorläge vetrenend die Berkutuna von Streiks durch schiedsgerichtliche Ent- schkidung gelangte ohne namentliche Ar stimmung zur Annahme; desgleichen der Hausbeschwu gegen Verwendung von Sträflingen und Ausländern bei öffent lichen Bauten. Nach einer kurz ge Heimen Sitzung die l sf.-nbar die Weiter berathung des ConferenzberichtS in der Fischereifrage bezweckte, trat Vertagung ein. Im Hause wurde ein VitodeS Prä sidkvten gegen den Bau eines Bundesge- vaudes rn PortSmouth. O., tan zustän digen Ausschuß überwiesen. Die vom Senat abgeänderte Beschlußnahme in Sachen der Pocific-Bahnen wurde an den zufläadlgen Ausschuß verwiesen und hier nkchst die Berathung deS Etats für dte Verwaltung, Gesetzgebung und Rechts pflege fortgesetzt. Hierauf Aussetzung der Verhandlungen bis um halb 8 Uzr. 1 Ein tollkühne Wagniß hat der Athlet T. S. Baldwtn in San Francisco vousuhrt. r ließ sich aus eurer Höhe von mehr als 1000 Fuß mit einem Fall schirm auf die Eide fallen, und kam un ten so unversehrt an. daß er noch einige Todtensprünge zum Besten gab. Aus Spandau berichtet der ,A. f. H.: Seit dem 2s. Januar ist auch in der Geschützgießerei die Nacht schicht ewgesührt. ES find zu diesem Zweck in den letzten Tagen zahlreiche Ardeiter, meistens Berliner, die früher in d Sorfiz'schen Werken beschäftigt r?aren, eingestellt worden. ine wichtige Erfinvung. Nach jahrelangem, geduldigen Ver uchen und Erperimentrren, in es end ich dem Grobschmied JameS Burn. ei nem in der Eisenbahvm:rkstä!te der Alle ghenu-Thal'Bahngesellschast zu Berona arbeitenden Schotte, gelungen, eine wun erbare Erfindung zu machen, &x yar ein Vnfahren entdeckt, wie man Kupfer zusammenschweißen kann, ein Verfahren, für dessen Erfindung in den letzten hun dert Jahren bereits Millionen von Dol- IarS nutzlos verausgabt worden nno. ES gelang niemals, Kupfer zu schweißen. Nicht einmal die Elektricität war im Stande, die schwrertge Autgave zu ro,en. Dieses unüber teiadare mverm war die Ursache, warum das Kupfer beim Gebrauch für Maschinen u. s. w. so kost spielig war, und doch mußte es vielfach verwendet erden, wert es oas ernzrze Metall ist, welches sich für viele Mafchi nentbeile überbauvt verwenden läßt. Bei der ersteUuna von kupfernen Dampf- rLbren für Maschinen und Lokomotiven mukte man einen ganzen massiven Kupserblock benutzen, aus welchem ore Röhren sozusagen herauegevoyrr weroen mußten. Dieses Verfahren war mcht nur lehr müblam. sondern auch sehr kostspielig, weil dabei eine llnmaye Adsaue yeraus- kam, die man anderwertrg räum verwen den konnte. Um einen Ring auS Kupfer für Röhren- oder Cylmderftück herzu stellen, mußte man ihn aus einem vier eckiaen Stück soliden Kupferblechs aus- schneiden. Natürlich waren dabei die Abfälle nicht mehr brauchbar, und der Käufer mutzte für die ganze Kupferplatte bezahlen, obgleich nur ern Therl, Dasei den für den Rina braucht worden war. Man konnte die Ueberrefie nicht oft zu einem neuen Blech umschmelzen, weil bei der gegenwärtigen Schmelzmethode die geringste Unreinigk.it in der Mischung die ganze Masse verdirbt. Zur Repera tur gebrochener oder fehlerhafter Kupfer röhren, Becken oder Gesäße mußte man Messing verwenden, was einen bedeuten den Aufwand von Arbeitszeit kostete. Wurde der betreffende Theil später iner intensiven Hitze ausgesetzt, dann geschah es nickt selten, fcaft das Messing zusam menschmolz und dadurch die ganze Arbeit wieder verdorben wurde. Außer einem kleinen Fläschchen Chemi kalien, deren Zusammenstellung und Name vorläufig ein Geheimniß des Er- Inders ist. braucht Burns nur noch em beikes Feuer, einen Ambos und einen Hammer, um in zehn Minuten die ickmieriaste usammenschwerkuna von Kuvfer ra Stande zu bringen. Er hat bereits über ein Dvherd verschiedene Kuvferaeaenflände ebenso leicht zusam mengeschweißt, als ob sie aus anderem Metall wären, und dre igenlyumer mehrerer großen Fabriken in Plttsburg, welche seinen Angaben anfänglich keinen Glauben schenken wollten, haven nq nachträglich überzeugt, daß die Erfin duna deS Mannes c uf Wahrheit beruht. Durch die neue Erfindung wird es er möglicht, em gerades oiück Kupfer kreisförmig zu biegen und so zusammen - zuschmeißen, daß es einen enganschließen- i. sti : . (USC... . . S . hilhat I vcn yna yivyitu u. ,. u. uv. Auch kupferne Röhren können auf diese Weise hergestellt werden, ohne daß eS nöthig wäre, sie aus einem Kupferblock herauszubohren. Bet dem erfahren von Burns wird das Kuvfer gereinigt. fo daß eö leicht möglich ist. Abfalle wie der einrufchmelzen und zur Herstellung neuer Gegenstände zu verwenden. Wie wichtig das ist, erhellt aus dem Umstand, dak altes Kupter neulich zu 12 iöems per Pfund verkauft wurde, während der Marktpreis von ungebrauchtem Kiip'er 33 EentS betrug. (Pittkb. Volksbl.) Ein.amerikanischer Zollverein. Zur Beilegung dkS Streits zwischen den Vereinigten taattN und Canala wegen der Seefischerei-Gerechtigkeit hat & rw r . fYA . i i . " t rer XIO. VUireworry einen uorruks einfachen und vernünftigen Vorschlag ge- macht. Nämlich: daß die Zollgrenze zwischen b:iben Ländern ganz und gar abgeschafft, ihr Handelsverkehr miteln ander (und damit auch die Seefischerei) vollkommen fr gegeben werde. Es bedarf wohl kaum einer Bemer kuna. dak eine solche Maßregel, wenn beide Theile darauf eingingen, thatfäch lich eine wirthschaftllche Angliederung (Annerion) von Britisch-Amerika an die Verein. Staaten auf trockenem Wege wäre. Das heißt eine Eroberung ohne Krieg, ohne Blutvergießen. BeideTheile würden dabei gewinnen, ebenso wie der Norden und der Süden der Ver. Staaten dadurch gewonnen haben, daß sie nach dem vierjährigen Bürgerkriege wieder mit einander verbunden wurden. Denn beide, Canada und die Ver. Staa ten, erzeugen eine Menge Dinge, die sie mit Vortheil (und zwar mit beiderseitigem Vortheil) austauschen können. Eine Zollgrenze zwischen ihnen ist eben so we- mg nöthig, wie zwischen den vadrirstaa ten des Ostens und den Ackerbau-, oder Viehzucht-Staaten des Westens. Mit dem .amerikanischen System" stünde eö vollkommen im Einklang, qani Nord amerika zu einem einzigen großen Han delSgebiete zu machen, innerhalb dessen unbedingter Freihandel herrschte, wäh rend eS gegen die Länder jenseits der Meere durch Zolle geschützt wäre. Der Vorschlag deS Herrn Butterworth hat freilich nur dann Werth, wenn er in folgerichtiger Weise erweitert wird. Nämlich so, daß die gegen außen gerich teten Zolltarife beider Länder (der Ver, Staaten und Canadas) in Ueberein stimmung gebracht und alscann die Zoll einnahmen nach einem zu verlinbarenden Verhältnisse unter beide vertheilt wür- den. Kurz, wenn man nicht bei einem Gegenseitigkeit? Vertrage (reciprocity treaty) stehen bliebe, sondern einen förmlichen Zollverein schüfe. Denn andernfalls könne Canada unberechenbare Mengen europäischer Waaren, die es zu niedrigeren Zollsätzen eingelassen hätte, in angemessener Verkleidung und Um- packung nach den Ver. Staaten herüber schmuggeln. - Wenn ein solcher Zollverein zu Stande käme, wäre das zugleich die beste Lösung der Kustenwehr-Frage. Denn eS würde damit jede Gefahr eines Krieges zwi fchen beiden Ländern, also auch die eines Krieges zwischen den Ver. Staaten und England, beseitigt sein. Alsdann brauchte man sich weder über die Ver therdigung der Binnensee Küste, noch über die der Meereskürre den Kopf zu zerbrechen, und der für Kriegsschiffe fahrbare Welland-Kanal würde nicht, wie jetzt, eine fortwährende Drohung sür die großen Handelsstädte unseres NordwestenS bilden. Ein Zollverein zwischen den Ver. Staaten und Britisch-Amerika ist Alle, was nöthig ist, um die Wohlfahrt beider Lander mit emander tn Einklang zu bringen. Eine politische Vereinigung beider wird weder jenseits, noch diesseits der Grenze gewünscht. Zeugniß. Zwang. Als ein Neberbleibsel der Barbarei ist der Zevgniß-Zwang anzusehen, welcher hierzulande und wohl auch in England gegen Blutsverwandte in Prozessen ge übt wird. Die Ehefrau zwar kann nicht als Zeugin in Prozessen ihre Ehemannes erscheinen, weil sie (nach der Annahme deS Gesetzes) mit ihm ein Fletsch und Blut, eine Person ist. Aber Kinder i und Eltern Brüder und Schwestern i:. find gezwungen, aU Zeugen gegen ew ander aufzutreten, od fle. wellen oder nicht. So erscheint jetzt im Mord-Pro zesse gegen unger in New-Z)orr lern i jähriger Sohn .als BelaftungSZeuge.' Wir erinnern uns, daß vor ewer Reihe von Jahren ra einem skandalösen Ehe-scheidungs-Prozesse ein I7jähriger Knabe gezwungen wurde, als Zeuge gegen seine Mutter zu erscheinen, um den Ehebruch zu beweisen. Dn Knabe weigerte nq standhaft und wurde durch Gefängniß- strafe gezwungen, das zu ryun, was sein richtiges Gefühl von Ehre und Sitte ihm verbot. Wre solche Drnae ra anderen Landern beurtheilt und gesetzlich beHandel: wer- den. mag man z. B. aus der deutschen Strafvroie - Ordnung ersehen, worra folgende Verfügungen getrosten find: 51. Zur Berwetgerung des Zeug' nrsses find berechtigt: 1. Der Verlobte des Belchutdrgten 2. Der Ehegatte deS Beschuldigten, auch wenn die Ehe nicht mehr besteht. 3. Dietenlgen, welche mit dern ve schuldigten in gerader Linie verwandt. verschwägert oder durch Adoption ver bunden, oder in der Seitenlinie bis zum dritten Grade verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert sind, auch wenn die Ehe, durch welche die Schwä gerschaft begründet ist, nicht mehr be steht." Die Gesetzbücher anderer Länder gehen noch weiter und verfügen z. B., daß Verwandte in aus- und absteigender Linie aar nicht als Zeugen gegen einander verhört werden dürfen. o. XX.) Am . c . W 23 a M mtstl aus vcn vuui Zwei Staatsgesetzgkbungen haben sich . . . -m r Tl-.sl . W. ln den letzten ocyen zu mnien n .Gleichberechtigung" der Frauen klärt. freilich auf verschiedene Weise. Die von KansaS hat den grauen das Wahlrecht in allen Gemeindewahlen ver- liehen; von New Porr hat den An trag, ihnen das Recht, gehängt zu wer- den, zu entziehen, mit großer Mehrheit verworfen. Es war nämlich ra New Zlorr der n trag gestellt morden, datz sorlan tur Frauen, welche deS vorsätzlichen Mordes schuldig befunden wären, die Todesstrafe daß fortan tur abgeschafft sein solle. veranlaß! war er durch den Umstand, daß ein Scheusal von Weibsbild lRcrona Druse), welches seinen Gatten mcht nur aus greuliche Weise ermordet, sondern auch noch den Leichnam verbackt und zerkocht, und die Kinder des Ermordeten gezwungen yar. dabei ra betten, ram Tode verurtheilt ist und am nächsten Moutag baumeln soll. Die krankhast empfindsamen lvee- len. welchen der Gedanke, em Weid han aen u sehen, unerträglich war, hofften. vermittelst eines Gesetzes die Verbreche rin vom doppelt und dreifach verdienten Tode am Galgen retten zu können, da wenig, oder keine Hoffnung vorhanden Gadenaemalt des Gouverneurs zu er- a . . , . nm Zwecr durch Anwendung ver nilein die WelrtceUUNfl Cslt. mie Qe(aatm mit aroer Stimmenmehr- beit den Plan vereitelt Darüber sollten sich alle VDiejemge freuen, welche die rechtliche Gleichstel lung des Weibes mit dem Manne begeh- ren. enn wenn vieles er rangen nrcyr eine bodenlose Unverschämtheit sein soll, so muß es bedeuten, daß das Weib mit einem olrichen Maße von Rechten auch ein gleiches Maß von Pflichten gegen die menschliche Gesellschaft haben muß. Das Wtd-A nk fcie N klickt teZ Mannes, der 7 .w ri einen scheußlichen vorbedachten Mord bc geht, ist: auf dem Schaffott zu sterben. Da das Weib, wenn es ein gleich av- fcheuliches Verbrechen begangen hat. das selbe Recht und dieselbe Pflicht habe, von Amtswegen den Hals zugeschnürt zu bekommen, bis es todt ist, dies har die New Yorker Staatsgesetzzebung ent schieden. Und sie hat Recht daran gethan. Ob überhaupt die Todesstrafe für vorsätz lichen Mord bestehen bleiben soll, oder nicht, darüber giedr es verschiedene An- sichten ; nach der unsrigen soll sie de stehen bleiben, nicht als Abschreckung, sondern als Vergeltung. Doch hierüber mögen Andere anders denken. Ader daß die Todesstrafe, so lange fle einmal ge- setzllch besteht, nur an männlichen Ge schlechis vollzogen werde, das können nur gani versimpelte und vermeibischte cranks" verlangen, die in dem Weibe zu gleicher Zeit zwei ganz entgegenge setzte Dinge sehen. Nämlich einerseits ein dem Manne in Urtheilskrast und sittlicher Bildung mindestens gleich stehendes Wesen urd andererseits doch ein erbärmlich hülfloseS, für feine Hand lungen nicht recht verantwortliches fchwa ches Ding. Nun hat zwar die klägliche Vermeibi fchung (nicht Verweiblichung) unseres öffentlichen Lebens schon weit um sich ge griffen, doch eben deshalb ist es erfreu lrch, daß eine Staatsgesetzzebung einmal den Muth gehabt hat, wenigstens eine Grenze zu ziehen, über welche die krank bafte Verhimmelung des weiblichen Ge schlechtes nicht hinausgehen soll. Dem Weibe soll dasselbe Maß von Verant wortlichkeit für seine verbrecherischen Thaten zustehen, wie dem Manne. Wenn der Tod am Galgen das Loos des Mör- derS ist, so sei er auch das Loos der Mörderin. Gleichheit der Rechte ohne Gleichheit der Pflichten und ohne Gleich heit der Verantwortlichkeit, ist ein un- finniges Verlangen. Wollen die Frauen rn Amerika durchaus mit den Männern an die Wahlurne geben, so müssen sie auch vorkommenden Falls ebenso wie Männer, auf's Schaffst gehen; denn: Mitgegangen, mitgehangen I (Jll. StSztg.) Französische Gemeinheit. AlS im Juli und August 1370 die französischen Soldaten aus ihrem ,Spa ziergange nach Berlin" zu Tausenden den deutschen Boden als Kriegsge fangene betraten, bot sich den deutschen Patrioten das widerlich: Schauspiel, daß dre deutsche Frauenwelt, besonders aus den sog. besseren Ständen diesen Kriegs- gefangenen viel zu viel Aufmerksamkeit schenkte, dieselben wahrend ler Statten auf'S Beste bewirthete und sie mit Ci garren und Leckerbissen versorgte, wäh- rend man in der Regel für den biederen Füsilier, der die gefangenen Jean Cra paudS tranSportirte und als Sieger vom Kriegsschauplatz kam, geschweige denn eine Zigarre übrig hatte. Mit den französisch parlirevden Dreikäsehochs wurde nach Herzensluft scharmurzirt uud in jeder Hinficht schön gethan und wenn man den .Damen" ihr Gebühren ver wies, entschuldigten sie sich damit, daß sie beabsichtigten, ihr Französisch zu ver vollkommnen. Nun kann man ja überzeugt sein, daß an der ganzen Geschichte die Dummheit das einzige Schlimme war ; aber sie hrtte doch nicht vorkommen sollen, denn in diesem letzteren Falle würde die infame Beleidigung, welche der Pariser .Figaro" kürzlich Deutschland'S Frauen in'S Ge sicht schleuderte, weniger bitter für die Deutschen sein. Der .Figaro" bespricht die BevölknungSoerhältoisse Deutsch land'S und erklärt in ernster Weise die Zunahme der VolkSzahl Deutschland'S um 9 Millionen auS dem Umstände, daZ sich im Jahre 1870 und 1871 Tausende von frischen, jugendttatttgen nanzsn scheu Gefangenen in Deutschland besun den haben, j -' ,: - Diese Gemeinheit sollte den deutschen Frauen die Lehre geben, sich künftig o franzosischen Kriegsgefangenen ra ruh ler Entfernung zu halten. (Balt. Corresp.) Schauverhafte Heilige. Der MormoniSmuS scheint sich ra einer seiner entsetzlichsten Formen eine Forrn, welche an die Wiedertäufer deS 16. Jahrhunderts erinnert nach Jta lien verpflanzt zu haben. lln der Umgegend von omenza ,n eine geheime Gefellfchaft, die Sekte der Heiligen, aufgetaucht, die zahlreiche Anhänger gewonnen und Greuel, uoer Greuel verübt hat. Der Zweck der Sekte ist vor Allem: Gemeinschaft der Weiber und Güter; zu nächtlichen wil den Gelagen pflegen die Gläubigen diese Ideale. An der Spitze der Sekte stehen dre wei Brüder Vonmct. Gadrrele Donnici spiell den Beichtvater, Heiligen urd Seher der Gemeinde; Adel da gegen, der ein schöner Mann ist und sich gründlich auf die ars amandi versteht. ködert junge Mädchen und gewissenlose Mütter, sogar dummfanatifche Väter und Gatten! DaS erste der Behörde bekannte Opfer der Sekte war Abel'S Frau, Grazta Funara, die man erst zwang, sich ihrem Schwager Gabriel hmzugeden, um fie sodann zu erdrosseln. Die beiden Hei ligen" wurden erhaftet und zu lebenS länglicher Galeere verurtheilt. Der Afftfenhof von Colenza sprach wegen mangelnder Beweise aber Beide wieder frei und gab sie ihrem Predigerberuf zu rück. DaS zweite Opfer war Abel'S eigene Tochter, die ihrem Vater bei dessen ver brechertschen Absichten auf sie Widerstand leistete. Die ganze Geschichte dieser Heiligen kam erst neulich nach der Verhaftung eineS Mitheiligen, deS mehrmals zum Tode verurtheilten und mehrmals ent fprungenen Banditen und Apostels Se rasino Bruno an's Licht. . Dennoch h,t sich Gabriel Donnici zum Propheten aufgeworfen und kündigt einen neuen Christus in Gestalt eines Rache schnau- senden Löwen an. Die Mehrzahl der Andächtigen rekrutirte sich aus Mädchen und Müttern deS Städtchens Bocciliero, die sich beide gleichzeitig den Ausschwer funaen der Apostel überlieferten, und zwar mit Einwilligung von Vätern und Gatten I Der Appellhos von tatanzaro dürfte dem neuen interessantm Ableger der Heiligen vom Salzsee em jaheS Ende bereiten. Inländische Nachrichten Die Indianer auf der Diggr- Reservation in Nevada hatten kürzlich einen .großen KnegStanz" arrangnt, zu welchem fie auch viele Weiße als Zu schauer einluden. Als die Gäste den Platz verlassen wollten, hielt sie der alte Häuptling an der Thür auf mit der Be lehrung, der Eintritt sei zwar umsonst gewesen, der Austritt aber koste 25 Cts. Sie blechten. In Cheuenne waren zwei richtige Cowboys mit einander in streit gera then und beschlossen, die Sache durch ein Duell aus Pistolen zu schlichten. Die Revolver waren schon in die Höhe ge richtet, und ein Sekundant wollte eben das Feuerfignal geben, als einer der Duellanten den Vorschlag machte, ob es Nichts schaden würde, vor der Schießerei noch Eins zu trinken. Der Vorschlag fand Beifall, bald saßen die erbitterten Gegner in der Kneipe, tranken Eins und immer noch Eins, und dos Duell wurde zu Wasser. Jn Titusoille, Penn., bot sich neu lich früh am Morgen ein sonderbarer An blick am Himmel dar. Man sah auf dem südlichen Horizont vier lange feurige streifen, welche waagrecht vom Himmel herab hingen. Die Endpunkte der Streifen ruhten auf einem tiefschwarzen Hintergründe, während das übrige Firmament mit hellglänzenden Sternen übersäet war. Der vierte, am Meisten westlich belegen Streifen war der größte und bestand anfänglich aus mehreren kleinen Streifen, die sich schließlich in einen vereinigten. In Hoboken, unweit Albanv, Ga vereinbarten sich zwei Neger, Namens Merrick Heppard und Stexhen Rucker, am letzten Samstag, einen zwischen ihnen entstandenen Streit durch einen Zwei kämpf zu schlichten. Heppard war mit einem Reootver. Nucler mit einem Schrotgewehr bewaffnet. Ersterer schoß fünfmal, ehe Rucker seine Waffe erheben konnte, und schoß ihm zwei Kugeln durch den Körper. Der tödtlich Verwundete schoß, ehe er zu Boden stürzte, beide mit Rehposten geladene Laufe seines Ge wehres ab und brachte auch seinem Geg ner tödtliche Verletzungen bei. Vor 3ö Jahren hatte sich I. M. Burns zu Burlington in KansaS bei einem Gange über ein Eilenbahngeleise nen Ersensplttter in den Fuß gestoßen. Die Wunde blutete reichlich, heilte re doch bald zu, trotzdem der Fuß immer- hm etwas wund blieb. Kürzlich that der Fuß dem Manne ganz besonders weh. und er entdeckte eine harte Substanz un ter der Haut zwischen der vierten und fünften Zehe. Anfänglich gab Burns auf dre Verhärtung wenig Acht, bis er gewahr wurde, baß die harte Substanz ungefähr einen Viertelzoll aus der Haut herausgedrungen war. Er zog fie her- auS und erkannte in ihr einen zolllangen Erfensplitter, den er ror jenen 3S Jahren ra den Fuß gestoßen hatte. Von iner seltsamen Hülse wird auS Ottawa in KansaS gemeldet: .AIS kürzlich ein Bahnzug der Missouri-Pa-cific-Bahn auSlies, wollte FiSk Hill noch über das Geleise gehen, ehe derZug kam. Jemand von der Plattform warf Etwas nach ihm, und er stand still und sah dort hin. In diesem Augenblick erfaßte ihn die Lokomotive, und die Räder schnitten ihm die Beine ab, ehe ihm Jemand hel fen konnte. Ein Zuschauer mit einer Art wurde von den schaurigen Wunden deS Unglücklichen so erregt, daß er, um den Leiden deS Unglücklichen ein Ende zu machen, ihm mit der Art den Schädel einschlug, noch ehe Jemand gewahr wurde, was er beabsichtigte. Er muß sich darauf gefaßt mache, unter der An klage des Mordes vor Gericht gestellt zu werden." Ja Louis oille, Ko, ging dieser Tage Henro Morrison über einen freien Platz an der Kreuzung der Fulton- und Mapleftraße, als der Blitz drei Fuß von ihm entfernt in den Erdboden schlug und denselben eine Strecke weit aufriß. Morrison ward ungefähr drei Faß hoch geschleudert und fiel bei'm Herunterfallen auf die Seite, wobei er sich den Rücken so beschädigte, daß er nächsten TageS nicht an die Arbeit gehen konnte. Nach dem er sich von dem Stoß etwas erholt hatte, machte er sich w halb bewußtlosem Zustand auf den Heimweg, und als er ungefähr zwei Häufergevierte weit ge gangen war, fand er, daß die Sohle unter feinem linken Schuh fehlte. Die selbe war wie von einem scharfen Messer abgeschnitten. Er fühlte keine Schmer zen am Körper, aber eine EmpsindungS? lofigkeit im linken Bein, auf dessen inne rer Seite sich bis zum Knie ein schwarzer 'Streifen befindet. Auf entsetzliche Weise hat bei dem belitbten Vergnügen deS Toboggan FahrenS der Advokat JameS E. Barrett in Rutland in Vermont sein Leben ver loren. Von einem Brett in der Bahn hatte sich ein großer Splitter losgelöst und stand in dre Hohe, uud ehe dre Ersten, welche die Sache bemerkten und denen schon die Kleider daran stark zer nssen wurden, die Nachfolgenden zurück halten konnten, hatte der Splitter einer Frau HarriS den Schenkel aufgerissen und drang dem hinten fitzerd m Barrett durcd Schenkel und Unterleib und ragte am Rücken heraus. Barett starb nach entsetzlichen Schmerzen, d er mit großer Tapferkeit und bei voller Besinnung trug, noch am Abend. Seine Frau, die vorne auf dem Toboggan saß, war ohne den Splitter nur zu bemerken daoongekom men und hatte geglaubt, ihr Mann sei einfach herabgefallen, als sie unten ohne ihn ankam. "JDtt aietchtalls ver letzte Frau Harris ist auch lebenSge fährlich verletzt. Eine wichtige und folgenschwere Entscheidung hat BundeSkreiSrichter Bremer über die EntschädigungSpsticht des Staates KansaS gegen Branntwein Händler, deren Geschäft durch Annahme des ProhibitionS-GesetzeS vernichtet worden ist, abgegeoen. Der Brannt- weinhändler Siedold hatte in Atchison ra KansaS vor Erlaß der Prohibition? gesetze ein einträgliches Geschäft betrie den. Seine Waaren wurden vom She riff mit Beschlag belegt. Für Siebold trat John Tomlmson von Atchison als Anwalt auf und der Staat war durch Oberstaatsanwalt Bradford vertreten. Richter Bremer entschied, daß ein Sxiri tuosenhandler, der vor Erlaß deö Prohi- bltlonögesetzeS bereits im Geschäft ge wesen und dessen Geschäft durch das Ge setz zu Grunde gerichtet worden sei. An sprach auf Entschädigung durch den Staat habe und den Staat verklagen könne. Die gleiche Entscheidung ha Richter Brewer in dem bekannten Wall ruff-Falle zu Gunsten der Bierbrauer abgegeben. Oberstaatsanwalt Brad ford meldete Berufung an das Ober bundeSgericht an. Wenn die Bundesregierung sich bemüht, der Mondscheinler tn den Süd Staaten Herr zu werden, so bemühen stch die Mondschein! mit allen Mitteln, die Angeber auszurotten. In Dawson Eountn in Georgla haben dieser Tage maskirte Männer die verschiedenen Per- sonen aufgesucht, welche im Verdacht stehen, den Bundesbehörden in ihren Nachforschungen Vorschub geleistet zu haben, und wiesen sie bei Todesstrafe av, das Eountn zu verlassen. Im Felloa- stone-Bezlrk wurden sogar mehrere durch gepeitscht, und einer so schlimm, daß er sterben wird. In gräßlicher Weise wurde von ihnen ein Mann, Namens Anderson, ermordet. Er war auf dem Heimwege von Cumming, als er auf fünf maskirte Männer traf, die sofort Feuer auf ihn ei öffneten, aber ihn nur unbedeutend verwundeten. Wüthend darüber fielen sie über ihn her und trampelten so lange auf ihm herum, bis alle Knochen in sei nem Leibe gebrochen waren, so daß er wenige Minuten nachher starb. In New York ist der Versuch, einem Menschen ein Kaninchenauge an Stelle seines verlorenen einzusetzen, miß lungen. Der Lokal-Redakteur der Min neapoliser Tribune, Williams mit Na men, verlor vor 17 Jahren das Licht auf dem rechten Auge durch einen Feuer Cracker. Vor einigen Monaten begann das gesunde Auge zu schmerzen, und die Aerzte entschieden sich, das tobte Auge zu entfernen, um das andere vx retten. Williams, welcher viel von den Versuchen von Dr. Chibert in Paris und Dr. Man in New Z)ork. lebende Augen von Kanin chen auf andere Kaninchen und von Ka ninchen auf Menschen zu übertragen, ge lesen hatte, von denen übrigens big jetzt nur die ersteren einigermaßen erfolgreich gewesen sind, erbot sich, die Operation an sich vornehmen zu lassen, und kam nach New Bork. Die Operation wurde auch pünktlich vollendet, d. h. das von einem großen belgischen Kaninchen ge nommere Auge wurde Williams ringe setzt, und war nach Verlauf von vier Tagen fo angewachsen, daß eS wie daS andere hin und her bewegt werden konnte, nur sehen konnte Williams nicht da mit, was aber auch nicht in Aussicht ge stellt war aber am fünften Tage lief das Kaninchenauge aus, und eS blieb nichts übrig, als eS wieder auSzufchne! den, und wie andere Leute in gleichem Falle wird Hr. Williams sich mit einem Glasauge begnügen müssen. ssin alter Minen Arbeiter ra Colorado erzählte neulich einen seltsamen Vorfall, der ihm vor einigen Jahren mit einer Lawine passtrt ist. Der .Emigrant - Gulch" ist durch die zahl- reichen Baren verannt, welche sich rn ihm aufzuhalten pflegen. Im Winter werden sie oft sehr vom Hunger geplagt. daß sie den ganzen Berg nach Beeren und Wurzeln absuchen und unten im Thale jedes lebendige Wesen angreifen. um ihren Hunger zu stillen. Er hatte den Winter ungefähr fünf Meilen an der Rordselte deS Gulch hmauf ragebracht; der .Emigrant Peak" erhob sich ihm gerade gegenüber 11,000 Fuß hoch in die Luft. Als er an einem sonnigen Tage allein vor der Thüre seiner Block Hütte saß, sah er auf dem Berge acht Bären, die einer hinter dem anderen ihren Weg durch den Schnee bahnten. Plötzlich löste sich oben am Gipfel eine Lawine und raste mit fürchterlicher Schnelligkeit den steifen Abhang hin unter. Alles mit sich fortreißend, was sich ihr in den Weg stellte. Als fie unten gelandet war, konnte der Mann von den Bären keine Spur mehr sehen ; sie waren von der Lawine einfach mit fortgerissen worden! Als Thauwetter eintrat, fand der Mann richtig die acht steif gefrorenen Körper der Bären im Schnee. Er machte ein glänzendes Geschäft, denn die Regierung bezahlte ihm sür jeden Bären $3 Prämie, und außerdem brachlen ihm die prachtvollen Pelze ein schönes Stück Geld ein. In einem New Vorker Polkzei-Ge richte erschien dieser Tage Frau Jane Adair vor dem Richter. Sie trug ein niedliches mit rothem Zwirn umwunde veS Päckchen in ter Hand. Sie wickelte dasselbe behutsam auf, holte ein rundes, flacheS EtwaS daraus hervor und breitete dasselbe auf dem Pult deS Richters mit den Worten aus: .daist er!" .Wer?" fragte der Richter, daS Ding verwundert betrachtend. .Der Pfanne kuchen," versetzte fie. .WelcherPfanvekuchen?" fragten Seiner Ehren, der nun endlich das runde Ding für einen solchen er kannte. .Na, welcher Pfannekuchen wird'S wohl sein? Derjenige, welchen mir mein Mann in daS Gesicht gewor fen." .War er heiß?" fragte der Richter. .DaS sollt' ich meinen. Sehen Sie mein rothes Geficht an." .Welche Veranlassung gaben Sie denn Ihrem Manne, diese That zn begehen?" .Wie können Sie nur so frage, Judge! Gar keine Veranlassung. Er sagte, der Pfannekuchen sei schlecht, und ars mir denselben w'S Geficht." .Trank Kaff zudem Pfannekuchen?" ,Ja, Judge." .Haben Sie ihm auS Versehen nicht vielleicht ein Bischen warmen Kaffee in' Geficht gespritzt?" .Ja, vielleicht." sagte die Frau ver- egea. .Vielleicht so ein halbes Töß ch voll?" .Nun ja. fo halb voll wird' gewesen snn. .Vielleicht auch eine ganze Tasse?" .Nun; ganz voll war ne nicht.". .Aber ra Bissen wann? fragte der Nichter. .Ja, Das mag schon fein." Jhr Mann hat wohl Blas davon im Gesicht be kommen?" DaS karn fein, aber daran ist der Kaffee gewiß nicht schuld. Der Barbier sagt immer, er habe eine zu dünne Haut." ..Liebe Frau," sagten zetzt Seiner Ehren, .geht nach Hause und vertragt Euch mit Eurem Manne. Ich denke, daß d.r Pfar.ne- kuchen von den .beiden Wurfgeschossen" das Ungefährlichste war.""..Damit machte der Richter "eine ungeduldige Handbeweguog. ' Die Frau strich sich das Vapier, das fie noch in der Hand hielt, auf den Knie'a wieder glatt, nahm den Pfannkuchen vom Pulle des vtiq terS, packte ihn behutsam wieder em band den rothen Faden d'rum und sagt boshaft: .diesen Pfannkuchen erde ich jedem Polizeirichter tn New Nork vorle gen, biS mir Gerechtigkeit wird." Dann marschirte fie entrüstet ab. ? Der califörnische SensatiovS-Pro zeß gegen die junge Deutsche Fannn Weizel, die ihren Verführer Jakob Klein, ebenfalls einen Deutschen, niederschoß. weil er ihr die Ehe verweigerte, ist vor dem Geschworenengericht zu Sacramento mit Freisprechung ausgegangen. Der mit BeifaZ begrüßt Ausspruch stützte sich ausdrücklich ans den Grund, daß di Angeklagte im Augenblick der That wahnsinnig gewesen sei. Dazu bemerkt die .Adendpost" in San Francisco ..Wenn irgend ein Recheakt entschuldigt werden kann, so ist es natürlich der. durch welchen ein einem brutalen oder gewissenlosen Menschen zum, Opfer falleneS Mädchen den Zerstörer ihrer nach den landläufigen Begriffen vernich teten .Ehre" zu bestrafen sucht. 'Der häufige Mißbrauch dieser Borstelluna. die sogar eine gefährliche Ausdehnung aus alle möglichen Falle angeblich ver letzter .Ehre" zuläßt, hat jedoch bereits einen der ra San Francisco versammel ten Gesetzgeber zu einem indirekten Ver such der Abstellung veranlaßt. Man hat nämlich , einen AbänderungS'Vor r v v . m w ft. w iama u oem ?uaraaravven oes ,mi Gesetzbuches, der über Schadenersatz riagen ver Berruhruag vanveik, emae bracht deö Inhalts, daß. im Falle die Klägerin bereits das Alter der Mündig . . r. . ... n in. i. keit erreicht habe, die Gerichte ihr nur einen nominellen Schadenersatz zusprechen sollen. In der Mottvirung dieses An trag? ist em leiser Protest gegen den in unserem Lande herrschenden Widerspruch enthalten, daS weibliche Geschlecht dem Manne gleich oder gar über ihn stellen und ihm dennoch mcht dieselben gesetz lichen Pflichten und Verantwortlichkeiten auferlegen zu wollen." vermischte Nachrichten. In einem Anfall von Ver folgungSwahn ergriff kürzlich ein Grund besitze? in Widonitz in Böhmen seine bei ven lnoer im Aiitr von 3 uns 4 ay ren bei den Füßen und schlug sie mehr mals mit den Köpfen auf die Steinflie sen, biS fie ihren Gerft aufgaben. Ueber einen großen Un glücksfall wird aus Piacenza gemeldet: .Im benachbarten Maleo ereignete sich eine furchtbare Katastrophe. Auf einem Teiche waren 25 junge Leute mit Eis laufen beschäftigt, als plötzlich die EiS decke einbrach und Alle bis auf Einen hineinstürzten. Alle Vierundzwanzig, darunter vier Bruder, ertranken." Bei dem Hof besitz er H. Hes selber in Nustrup Vek ist eine dänische Bibel zu sehen, welche das hohe Alter von 337 Jahren hat. Dieselbe ist .Prentet i Köbenhaffn äff Ludowich Dnfe 1550 Die Bibel bat Folio Format und ist mit vielen guten Holz schnitten ausgestattet, z. B. mit dem Bilde Christian'S III. Das Papier ist kräftig und d:e Schrift gut leserlich. Die Lehrer des Herzog thumS Sachsen Meiningen find mit einem schönen Neujahrsgeschenke bedacht worden, indem ein Landesgesetz publicirt worden ist, nach welchem fie Alterözu lagen, und zwar nach folgender Skala erhalten: nach S-jähriger D.enftzeit 70 Mark, nach Iv.jähriger 100 Mark, nach 15 jährige 200 Mark, nach 20 jähriger 250 Mark, nach 25 jähriger 300 Mark, nach 30 jähriger Dienstzeit 370 Mark. . In einer Versteigerung von Mustkinstluwenten wurden kürzlich im Hotel Drouot in Paris verkauft: ein StradlvariuS-Violoncello mit dem Na men des berühmten GeigenmacherS und dem Datum IL39 für 19.010 Franken, eine andere Violine desselben, Datum 1691, für 12.000 Franken. einRugzeri auS dem Jahre 1650 für 32.000 Fran ken, eine Sammlung italienischer Baß geigen für 5lv bis 615 Franken das Stück, ein Violinbogen von Tvurte für 1100 Franken u. s. w. Ein Mörder, der seinen Schutzheiligen zur Beihülfe anruft, ist der Brauknecht Huber und Tieöbach bei Straubing in Bauern. Derselbe stand mit einem Forstwart auf schlechtem Fuß. In einer Nacht lauerte er seinem Feind auf. ihn zu erschlagen, zuvor aber warf er sich nach seiner eigenen Aussage vor eiuem Kruzifix nieder und bat inbrünstig seinen Schutzheiligen, ihn doch bei seinem Vorhaben nicht zu verlassen. Als er hierauf des Forftwarls ansichtig wurde,' zerschmetterte er ihm mit einer Holzscheit die Hirnschaale. Das theuerste in Deutsch land je verkaufte gedruckte Buch, jeden falls das theuerste im Verhältniß znm Umfange, dürfte die am 24. Januar vx Köln aus Konstantin Radxrschatt'S Nach laß bei Heberle versteigerte Original Ausgabe des ColumbuS-Briefes (in la t ei nischer Sprache ' gedrnckt im Jahre 1493) sein. DaS kleine Qnarttändchen, aus 4 Blättern bestehend, wurde nämlich vom Antiquar Ludwig Rofeuthal um die Summe von 6593 Mark erworben, was für jede Blatt 1650 Mark nnd für jede Zeile etwa 25 Mark ausmacht. . ; . Die Ver steig e r u n g der französischen Krondramsatm ist auf den 12. Mai festgesetzt. Der .Regent", der zwölf Millionen werth ist, wird nicht verkauft erden und das Louvre-Mu seum erhält die Uhr deS BeyS von Algier. Dagegen find die Kaiserkrone und daS Schwert des Dauphin schon der Direk tion deS MünzamteS zum Einschmelzen übergeben worden. ES soll in der nach sten Zeit im Pavillon de Flore eine AuS stellung der zu verkaufenden Juwelen stattfinden, unter denen man 51,403 Brillanten, die 9910 Karat wiegen, 21,119 Rosetten von 4710 Karat Ge wicht und 262 Perlen, 7034 Karat, hervorhebt. Ei beklagenswertheS Rn g'ück eixngvMt sich am 2. Februar in Charlottenburg. Zwei Knaben im AI ter von 11 und 5 Jahren. Söhne deS DsktorS SchottlSnder in der Harden bergftraße. spielten in einem zn dem vä terlichen Besitze..sehLrisrn Pferdeftalle. Sie machten aus zusammengerafftem Heu und Stroh ein Feuer an und war fen, um nicht gestört zu werden, die Stallthüre in'S Schloß. AIS daS Feuer an Ausdehnung gewann, wurden die Kinder ängstlich und wollten den Raum verlassen, konnten aber die Thüre r.it öffnen. Der. ältere der Knaben schlug nun Lärm; leider kam. di Hülfe zn spät, der: jüngere der Knaben war durch lax Nasch erstickt. . Einem fsrnilrchen B andi tenstreich ist in Barmen ein junger Mann zum Opfer gefallen, indem ihm auf dem Heimwege ein ihm begegnender Band- wlrker ohne jede Veranlassung und ohne jeden Wortwechsel, wie Zeuge bekun den, ein Dolchmesser in die Brust stirß. in Folge dessen der Verwundete be finnungSloS zusammenbrach, in'S Kran renhauS trantportrrt wurde und dort nach Verlauf weniger Stunden, - ohne wieder zur Besinnung gekommen zu sein, verschied. . Der frivole Mörder, em 20 jähriger ffabrikarbeiter. wurde sofort verhaftet. Erst am nächsteaTage gelang' es. btn Ermordeten als den 22 jährigen braven Sohn achtbarer Bürger festzustellen. Vr 'Knrzm-feirte das Kürschner Sphchalowicz'sche Ehepaar in Ostrowo das goldene ochzeitSludiläum Wie in solchen Fällen hergebracht, hatte daS feiernde Paar bei Gelegenheit der seltenen Feier ein Gnadengeschenk des KaiscrpaareS zu erwarten. In einem an den Kaiser gerichteten Gnadengesuche führten nun die greisen Eheleute au. daß fie auf dieses Geschenk Verzicht leisten wollten, und baten, daß ihnen statt dessen als. Goldenes HochzettS Angebinde die kaiserliche Gnade zn Theil werde, vaß ihr von der Ausweisung Ordre betroffener Schwiegersohn nach Preußen zurückkehren und dort wieder dauernden ' Aufenthalt nehmen dürfte. Die Petenten sehen noch dem Bescheid entgegen. Zu der vom Kabel gemelde- ten Ervlosion vor dem Rath hause in Mona schreiben die dortigen .Nachrich ten": .Die beunruhigenden Gerüchte, welche über die am 26. Jan. vor dem hiesigen Rathhause verursachte Explosion verbreitet find, haben das Polueiamt veranlaßt, die Ergebnisse der amtlichen Untersuchung über diesen Vorfall in ern er Bekanntmachung zur Kenntniß deö Pu- blikmns- zn bringen. Der Apparat, welcher erxlodirt ist, war nach den über emftullmende Gutachten der vernomme nen Sachverständigen ein Feuerwerks körper, sog. .Kanonenschlag", welcher nur mit Schießpulver in Menge von 120 Gramm ohne Beimischung irgend emeS anderen prenattoneS .aetüllt und le dialich rar Hervorbringuva eines Knall I r 2 .? effektS bestimmt gewesen ist. Englische Blätter erzählen folgende .wahre," jedenfalls nicht übel erfundene drollige Geschichte: AlS vor Kurzem in London ein Drama gegeben wurde, in welchem die Hkldra, von un verschuldetem Unglück hart getroffen, mit Kummer und Elend kämpft, hörte man während der rührendsten Szene plötzlich von der allerre me valb cklucdnb Stimme rufen: .Nein, so lange ich einen Schilling habe, sollen Sie nicht darben!" Und zu gleicher Zeit wurde eine Handvoll Münze der Schauspielerin zugeworfen. Dies verursachte natürlich eine bedeutende Störung, und der Urhe ber derselben wurde von einem Polizei beamten aus dem Theater gebracht und am andern Morgen vor Gericht gestellt. Es war ein Matrose, der zum ersten Male das Theater besucht hatte. Der Richter erfuhr nun von dem Matrosen, daß dieser Alles, was er gesehen und ge hört, mr Wahrheit ger alten hatte; er entließ ihn sogleich, gerührt über dieses naive Mitgefühl. Ein interessanter Wein marken-FälschungZ-Prozeß kam vordem Gerichtshofe zu RermS tn Frankreich znm AuStrag. Die Firma O. Mancier fc Co. hatte Etiketten, Stopfelbrand und Verpackung des Champagner-Hau ses Werle & Co. nachgeahmt und das Publikum betrogen. Eine große Sen duna war nach England gegangen, wo selbst man den Betrug entdeckte und sämmtliche Kisten mit Beschlag legte. DaS Urtheil des Gerichtshofes fiel fehr streng auS und lautet auf zwei Jahre Gesangniß,' 10.000 Francs Schaden, erian. iuvv Francs rraie uns er öffentlichuog des Urtheils in verschiede nen Zeitungen. Es wurde festgesetzt. van tur letzteren wecr ore umme von 5000 Francs nicht überschritten werden dürfe. - JnderReka-Höhle bei St. Cantian in Krain wurde an früher ganz unzugänglicher Stelle ein bronzener Helm gesunden. Die. Gelehrte behaupten, daß derselbe einer vorgeschichtlichen Cul turperiode angehört und in Form und Größe, scaie in der Verzierung große Aehnlichkeit mit jenem Helme hat, der bei . den Ausgrabungen in Watsch und bei'Zirknitz vom Professor Ritter v. Hochstetter auf den Gräberfeldern einer prähistorischen unbekannten Völkerschaft vorgesunden wurde. .Ueber die Vereinsmeierei in München macht ein dortiges Blatt äußerst erbauliche Mittheilungen. Nicht weniger als 1175, sage mit Worten . Eintausendeinhundert fünfundflebenzig" Gesellschaften und Vereine find bei der Polizei-Direktion angemeldet. Auch hier hat man sich ln der Wahl geschmackvoller und finniger VereinStikel anerkennen? werthe Mühe gegeben. Da giebt eS: .Maskrugia", .die Durstigen", .Sum phia", die .Feuchte Einigkeit", die .Nasse Klause", . .G'spunS", .Kater- klub". .Muhia", .Fade Würzen", .Leerplauderer-Verein", .G'moaRum pelhoam", .G'moa Halt'S enk zamm", .Lappländer" und .Kameruner" u. f.w. Selbst die Reichshauxtstadt steht mit ihren 990 Vereinen hinter München zurück. Ein komischer Streitfall beschäftigt jetzt die Liebhaber der Thier welt in Mailand. Ein Bildhauer hält sich als Modell für ern Monnment, des fen Anfertigung ihm übertragen wurde, einen in einer holländischen Menagerie angekauften, sehr schöne, aber bereits altersschwachen Löwen. Nun besteht in Mailand die sehr hohe commnnale Hundesteuer von dreißig Francs jährlich, nnd der betreffende Ctmereinoehmer hat dem Bildhauer für den Löwen die Hundesteuer vorgeschrieben, indem er die Majestät für ein LuruSlhier deklariere, das . vm Standpunkte des StadtsäckelS in die 'Klasse der Hunde gehöre. Der Bildhauer rvteftirt ans zoologischen und künstlerischen Gründen, und nun muß daS Cioiltribunal seine salomo nische Weisheit entfalten, um den Streit im ordentlichen Rechtswege zu entschei den. Selbstverständlich gelangt der merkwürdige Fall vor den obersten Ge richtshof, der in Italien auch in Ver altungSsachen endgültig entscheidet. ""Der Emir von Afghanistan hat sich ein berittenes OdaliSkenCorpS beigelegt. Sein Hoheit der Majestät, Lbdnrrhama Khan, wird im kommen den Frühlinge eine Rundreise durch sein Land antreten, um seine Truppen zn in spiziren und sie manöoerirea zu lassen. Damit ihn .ein Theil seines Harems auf dieser Rundreise begleiten könne, läßt der Emir jetzt 16 seiner Frauen von einem englischen Stallmeister im Reiten unterrichten, und er hat für dieselben eigen ReiterkostZme in Calcutta bestellt. Auch mehrere Prinzen, Minister nnd Hofwürdenträger, die den Emir ans die fer Reis begleiten werden, lassen einig ihrer Frauen im Reiten unterrichten-, so daß sich im Gefolge US Fürsten ein ganz eigenthümliches Amazon en-CorpS besin den wird. Staic Nachrichten. Aland. Rom, 24. Feb. Die Unterhandlun gen über die Erneuerung des Bündnisses zwischen Jtalirn Deutschland uns Oesternich. welches im Mai zu Ende geht, find zu ernem besrieltzenien Ab schlusse gelangt London. LS foK AuS lerna wird berichtet: Die Bevölkerung bi achte die vergangene Nocht im Freien zu; viele flüchteten auf die im Hafen liegen den Schiffe und 2000 suchten mit Hilfe in Diana Marma wurde em Ball aöge halten, als das Erdbeben eintrat. DaS HauS stürzte em und die Tänzer wurden erschlagen; fie lagen harifenweise unter den Trümmern Unter vielen der rn störten Häuser befanden sich in den Kellern groß mit Olivenöl gefüllte Be Halter, welches zur Ausfuhr nach Frank reich oder Deutschland bestimmt war. Bereit haben 15,000 Menschen Nizza verlassen und die Auswanderung dauert noch immer fort. Auf der ganzen Rrvrera find dre Erfenbahnzüge von Flüchtlingen überfüllt. London, LS. Feb. Gladstovehat die Pachtgelder für feine gr Lßeren Grund stucke tn Haoarden aus die Dauer er äßigt. Brüssel. 26. Febr. Ja Hondevg GoegnieS in der Provinz Hennegau ist eine ausgezeichnete Petroleum-Quelle er schlössen worden. Wien, 26. Febr. Zwei an einer galizifchen Zweigbahn beschäftigte Ar beiter find als russische Spione verhastet worden. ES heß, daß Einer von ihnen die Aufgabe hatte, russenfreundliche Flugschriften zn vertheilen, während der Andere über die österreichischen Kriegs rüstungkn nach St. Petersburg berichten solle. .1 Berlin, 26. Febr. AuS Kiew wird gemeldet, daß dort Eisenbahnwagen zum Transport von 300.000 Mann Soldaten zusammengezogen werden. Der Pesther Liovd endet sich gegen den russischen Frontwechsel und spricht die Befürchtung aus, daß der Ezar den Rathschlägen Katkow'S folgen wird, da dieser in der Moskauer Zeitung den Mund allzu voll nimmt. London, 27. Febr. Das Gerücht von dem AuSbruche einer Revolution in Sophia war dadurch entstanden, daß dort eine unbedeutendeRuhestörung statt I r v t .i. ix. . c cii. gesunden hat, welche zur Verhaftung einiger Russen führte. Dublin, 27. Febr. Newroß war gestern der Schauplatz "von Unruhen. 100 Mann Polizei machten mit Knütteln und Bajonetten auf die etwa 600 Köpfe starke Volksmenge inen Angriff, wel- chen diese mit Steinaürfen zurückzuwei sen versuchte. Auf beiden Seiten gab ic erwunoeie. Wien, 28. Febr. Nach dem neuen Bündnisverträge mir Italien soll dieses Oesterreich gegen Rußland und Deutsch land gegen Frankreich im Kriegsfalle 200.000 Mann HülfStruxpen zur Ver füguog stellen. r St. Petersburg, 28. Febr. Der russische Minister deS Aeußeren, v. GierS. hat in einer Unterredung mit dem türkischen Botschafter die Anficht ausgesprochen , daß daS europäische Gleichgewicht bald wieder hergestellt und daß eS nicht zum Krieg kommen werde. Die unter der Aufsicht der Regierung angestellten Versuche mit einem neuen Sprengstoffe sind sehr befriedigend auS gefallen. Der Sprengstoff besitzt die fünfzehnfache Zerstörungskraft deS Schießpulvers und verursacht keinen. Rauch. 3niatt. Indianapolis , 23. Feb. Das OberfiaatSzericht hat heute den Antrag deS StaatösenatorS Smith, dem Repub likaner Robertsen die Aukübung'deZ AmteS eines Vkce-GouoerneurS zu unter sagen, wegen Mangels an Zuständigkeit abgewiesen und die Ansicht auSgespro chen, daß der Streit, von der StaatLge setzgebung zu entscheiden sei und nicht vor die Gerichte gehöre. Baltimore. 25. Feb. DaS 6 Stockwerk hohe, vorn und an den Sei ten mit Eisenblech gedeckte Speicherge iäude der Zuckerbäcker Darby & Co. cn der Ecke der Baltmore und Ohiostr. ge legen, gerieth heute früh gegen 7 Uhr in Brand und wurde, nebst dem ebenfalls zu der Fabrik gehörigen 4stöckigen Hin tergebände binnen 20 Minuten ein Raub der Flammen. Zum Glück hatten sich die zahlreichen Arbeiter und Arbeiterin ven der Firma beim Ausbruch deS FeueS in der Fabrik noch nicht eingesunken Der Schaden wird aus 150,000 DollerS angeschlagen und ist durch Versicherung gedeckt. MinneapoliS, 25. Feb. DaS Zuchthaus zu Siorr Falls in Dakota ist heute Vormittag zum Theil abgebrannt. In dem Gebäude befanden sich gegen 100 Sträflinge, die jedoch sämmtlich in Sicherheit gebracht wurden. Washington, 27. Feb. Gestern wurde den Mitgliedern des HauöauS schusses für Manne-Angelegenheiten von dem General Berdan daS Modell eines von ihm erfundenen Torpedobootes ge zeigt, welches zum Angriffe auf Schiffe, deren Seiten durch ein Kettennetz gegen gewöhnliche Torpedos geschützt find, die nen soll. DaS Boot soll 150 Fuß lang. 20 Fuß breit, 16 Fuß tief und so ringe richtet sein, dsß die auS demselben ge schosseven, mit 200 Pfund Dynamit der einem ähnlichen Sprengstosse geladenen Torpedos das feindliche Schiff am Bo den des Rumpfes treffen. Ne edles. Eal.. 27. Febr. Von dem auf der Fahrt nach dem Osten be grissenen Personenzug der Atlantic fc Pacisic Bahn, welcher heute Abend um drei Viertel auf Zehn hier eintreffen sollte, brachen 4 Meilen westlich von hier die Lokomotive, der Gepäckwagen der Post und der Erpreßwaaen durch eine Brücke und stürzten in dieTkefe; der Trümmerhaufen gerieth in Brand und er verbrannte vollständig. Es kcnn ten r.nr sehr wenig Gexeckst?cke und Post oder Erpreß' Sendungen gerettet werden. Der Bremser Gilbcrt, zwei Indianer und ein .Tramp" auf dem Zuge fanden den Tod. . Herkim er, N. ZI . 23. Febiüar. Heute Vormittag 48 Minuten nach Elf wmde in dem hiesigen Gefänznißhof die scheußliche Gattenmörderin Roralana Druse gehenkt. Sie war tma 40 Jahre alt. Ihr Mann war der nicht unbemit telte Farmer William Druse; er war anscheinend ein jähzorniger heftiger Mensch, der seine Fran schlecht behan delte und ihr wiederholt drohte, sie um zubringen. Die Familie bestand außer den beiden Eheleuten aus einer zwanzig jährigen Tochter Maru, einem zehnjäh ri gen Sohn George und einem Neffen Namens Frank Gates. . St. Louis, 28. Februar. Ja La Grange, Ms., haben tn der Sonntag Nacht Diebe den Geldschrank der dorti gen Bank erbrochen nnd sämmtliche Werthpapiere und baareS Geld, im Ge sammtbetrage von 21,000 Dolla- stöhlen. ß Eleveland, 23. Febr. In der Bessemer Stahlhütte dcS Clevtland Walzwerk ist heute Mittag um halb Zwölf das Dach ewgeftürzt, ofcet der Arbeiter JZaac Edwards erschlagen wor den ist nnd acht andere Arbeiter Vei letzungen davongetragen haben.