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Dennanncr-VolksblaU. Qtbrüver Gtal, Herausgeber. Zweierlei Oiak in KentuSy. Aevßerst pünktlich und kraftvoll ift die Justiz von Kentucko gkgen mörderische Sieger. Saum roar in LouiSniSe daS tapfere Dienstmädchen Jennie Bomman an den Wunden, die eS im Kampfe mit den zwei schwarzm Einbreche m und Raubmördern erhalten hatte, gestorben, und kaum hatte die Jury bei der Leichen schau die Neger Turner und Patterson als die Verübn deS Raubmordes bezeich net, so richtete auch schon die Grand Jmn eine Mordanklage gegen Turner und Patterson, und gleich darauf wurde Tu,ner vor daS Kriminalgericht in j'ouiSoille stellt. Da er der That ge- ständig war, lautete der Wah,spruch der Geschworenen aus .Tod". Crimmal r,ck,tt ackion lebte die Hinrichtung auf Freitag, den l. Juli an. Falls die Sckuld Vatterlon'S. der stch für unschuldig erklärte, brim Prozeß in dieser Woche erwiesen wird, dann wird er wohl Tur- nn'S Galaenaenofse werden. JZLhrend aber in Kentuckn der schwarze Mörder eines Weinen mit lobenSwerther Pünktlichkeit verurtheilt und gehenkt wird, bleibt in demselben Staate der weine MZrder eines Schwarzen beinahe immer unbestraft. Darüber schreibt der .Louiöv. Ameiaer." .Eine empörende GerichtSposse wurde dieser Tage in Taqlorsville in Kentutfo aufgeführt. -Lor dem dortigen Criminal gerlch! stand der von den .ersten Familien ttralucko'" abstammende Tom Critten- den. Dieser Krntucky'sche Cooalier hatte im Deiember 1882 einen tungen Sieger- bulfchen in brutaler und kaltblütiger Weise über den Hausen geschossen. Crit t enden kalte vor dem Louisviller Crimi nalgericht seinen Prozeß zu bestehen. Wegen einsacher Tödtung wurde er zu einer StaatSgefSngnißflrafe von acht Jahren veiurlheilt. Auf ..technische" Einwände und serkelstecherische Sulben- stechereien bin wurde daS Prozek-ver fahren des Louisviller Gerichtes von dem Appi llhofe des Staates umgestoßen und das Prozeßverfahren nach dem Criminal gericht in TavlorSville im Spencer Countu verlegt. Durch die Manipula tionen der Vertheidiaer des Kentucko Edelmanns' ward der Prozeß von einer GerichtÄsttzuna tur andern verschoben Kürzlich winde daS Prozeßverfahren endlich aeaen den Angektagien aufge nommen, und einer Kentuckyer Jury war e oorbkbalten. den vroklina auS et ner der ersten Familien deS Staates au einen geradezu lächerlichen Vorwand hin freizusprechen. In der Tasche des armen Negerjungen wurde nämlich bei der CoronerSUntersckchung ein kleiner Stein gesunden, und dieses berühmte amps mitiel des jungen David gegen den Nie sen Goliath aab für die Jury den Vor wand ,ur Freisprechung deS Angeklagten ab. Mit diesem vteme halte nämlich der geängstigt Negerbursche sich gegen seinen Angreifer, der. mit emem schar geladenen Gewehr bewaffnet, schnür stracks aus den wie Espenlaub zitternden Burschen losging. unv denieioen wie et ncn tollen Hund niederschoß, vertheidi gen können I Srittknden, der hinter dem Neger wie hinter einem gehetzten Wilde ItxiaaU, Halle also in Nothwehr und Selbstoertbeidiauna gehandelt! too spie gelte sich die Niederschießung des Negers in den opsen ttc Geschworenen av. Sie werden stch freilich haben Zwang anthun wüsten, bis sie schließlich so dumm waren, als ginge ihnen ein Mühlrad im Kopf herum", aber was thut ein Kentuckyer Geschworener nicht, um einen dlaublütigen Sohn des bluti gen Grundes" bin Maschen teS Gr setze zu entreißen und ihn vor der menschlichen Gesellschaft zu rehabiliti ren? Das Todesurlheil. das gleichzeitig in i'ouisville über den Neger Turner ge fällt wurde und tie Freispiechung des weißen , .Gentleman" Erittenden, sind die grellsten Eontraste, die man sich nur ausmalen kann, und sind förmliche Kainszeichen für Kentucky's Gelichte." Der längste Tunnel der Welt Ein Wirk, dessen Ausführung einen Zciiraum von mehr cls einem Jahr hundert in Anspruch gtromnun, dürfte manche Eigenheiken von allgemeinem Interesse in Bez, g auf feine Gtschichte darbieten. Ein solche Werk ist der Tunnel bei Schemnitz in Unza,n. dessen Bau Anno 1782 beschlossen wurde zum Zweck, das Wasser von d;n Schemnitzir Bergwerken nach dem tiefsten Theile des Grau Thales abzuleiten. Das Werk ist jetzt vollendet, und nach der .Bauzeitung für Ungarn" bildet eS den längsten Tunnel in der Welt. Er ist 10 27 Meilen lang, oder eine Meile länger als der St. Gotthardt'Tunnel und 2 Meilen länger als der durch den Mont Eenis. Die Höhe beträgt 9 Fuß 10 Zoll und die Breite 5 Fuß 3 Zoll. Die Kosten für diesen Tunnel haben nahezu die Summe von 4 Millionen Dollars erreicht, jedoch scheint daZ Geld überaus weise angelegt worden zu sein ; zum Mindesten hat die jetzige Geniration keine Ursache, zu murren, da die Ersparniß, welche durch die nunmehrige Abschaffung von Wasser Hebemaschinen erzielt ist, sich auf 75.000 per Jahr beläust. Ein anderer Umstand noch verdient Beachtung: Wenn wir augenblicklich den Genutz der vcn unse ren Voreltern geschaffenen Werke haben, so waren Letztere in Bezug auf Löhne doch besser daran. Der ursprüngliche Eontrakt sür den Tunnel, angefertigt 1782, lautete dahin, daß das Werk in 30 Jahren vollendet werden solle sür einen Kostenaufwand von 35 Dollars per Elle. II Jahre lang wurde nach dieser Bestimmung gearbeitet, bis die franzö fische Revolution die Löhne und Ma terialkosten höher steigen machte, so zwar, daß innerhalb der dreißig folgen den Jahre wenig an dem Werke gearbei tet wurde. In den nachfolgenden 10 Jahren wur den dagegen große Fortschritte gemacht, wonach wiederum ein völliger Stillstand 20 Jahre lang eintrat, bis das ringe drungene Wasser die Minen gänzlich zu überftuthen drohte. Endlich wurde der Tunnel in 1878 fertig gestellt mit einem Kosten-Aufwande für den noch übrigen Theil von 110 Dollar per Elle. W. B. Gesalzene Minen. Vor einigen Jahren bekam einer der tüchtigsten Minentxperten deS Landes den ustrag, eine Mine in Neoada zu untersuchen, von der drei andere Sach verständig behauptet hatten, daß sie sehr ergiebig sei. Er nahm seinen eigenen .Assaver" mit und begab sich zu der Min,. Beim ersten Blick gefiel sie ihm nicht, da ,r überall nur todtes Gestein sah, doch begab er sichZin die Tiefe und nahm Proben deS Gesteins aus allen Theilen der Grube, um sie gleich durch seinen Begleiter untersuchen zu lassen iitr.ern sruaunen war das Erz un gemein reichhaltig: eS lieferte, nach den Proben zu urtheilen, $900 die Tonne. Seiner Meinung nach konnte dies nicht mit rechten Dingen zugehen. Er stieg zum zweiten Maie hinab und holte sich neue örzproven, dieselden ilesuten je doch ein och reichere Resultat,' all die ersten. Er war deinaoe qon uoerzeugr. daß hier kein ischwmvel vorttege. ooq aiua er der Bornqr naiver zu ven vngen thümern der Mine und theilte ihnen mit, er könne über die Mine keinen officiellen Veriqr erzrarien, wenn für 48 Stunden mcyl die vjrinavniB ei beilt werden würde, in derselben nach Bettebm arbeiten zu lassen. Nach einigem Zaudern tinglm die Eigenthümer in sein Verlangen ein, und am nächsten morgen naym einige Minenarbeiter mit sich hinunter und ieß frisch drauf lo arbeiten. Bon öen FelSstücken. die aus diese Welse aus der Mine losgelöst worden waren, nahm er zahlreiche Proben mit, merrwuroiger Weife aber zeigten dieselben bei näherer Untersuchung nicht einmal eine pur von Edelmetall. Er sah sofort, daß die Mwe .gesalzen worden war, hatte aber keine Idee, auf welche Weise die Eigen- thümer den Schwindel vurchgejuyrr yar- ten. Kurz enliqiosten oegao er iwa ,u ihnen und erklärte ihnen gerade her- . . . orv. ... O.fl.I auS, dag die aiun nur looie jeiiei enthalte, und forderte n auf, iom o volle Wahrheit zu sagen. Die Schwindler sahen ein, daß es ihnen nicht mehr möglich war, mit der Mi Jemand anzuschmieren, unv leg ten deshalb ein volles Geständnitz ab. Sie batten von dem eichen Kalk, et- cher sich sast immer auf dem Boden der Minengänge ansammelt, einen Hausen zusammengekratzt und denselben mit KoldNaub in einer solchen Weise ver- mischt, daß die Mischung allein auf einem Goldgehalt von 50,000 per Tonne Erz schließen lassen würde. Diese Mischung luden sie alsdann in ihre Gewehre und feuerten sie auf die Mmenwande ab. Durch die Gewalt der Erplosion wurde der goldhaltige Stoff über die ganzen Minenwände verbreitet und vertheilte stch auf dieselben so. daß er sogar in die kleinsten Ritzen drang. Man konnte überall auS der Mine En" nehmen und dabei sicher sein, daß man auf Gold stoßen würde; freilich durfte man dabei nicht zu tief in die Minengewände ein dringen. Hätte die Mine dem Sachoer- ständigen nicht von vorneyerein so ver dächtia ausaeseben. dann wäre er ebenso. wie seine Vorgänger, dem Schwindel um Ovfer gefallen, und die Eigenthü- mer hätten die .gesalzene Mine- sür einen boben Preis verkaufen können. Noch schlimmer war es mit einer Mine in New Mrxico, die gleichfalls von ihren Eigenlhüaur,, auf eine rasfinirte Weise -gefallen- worden war. Der Sachver ständige hatte nach einer eingehenden Untersuchung erklärt, er werde die Mine nicht emvfehlen. wenn man ihm nicht er lauben wolle, dieselbe noch mindestens 10 Fuß tieser zu un'e-sachen. Die Eigenthümer ginglN darauf iia, begaben sich aber in der folgenden Nacht in die Grube, bohrten in derselben zahlreiche Löcher von mehr als 10 Fuß Tiefe und füllten dieselben n.lt einer Lo una von Gold. DaS .Salien' wäre ihnen vsr tnsftich gelungen, wenn ihr nächtliches Treiben nickt durü einen Zufall ent- deckt und blosaestellt worden märe. (W. B.) ine vollständige Umwälzung in der Metallröhren - Erzeugung steht beoor. Vor etwa 17abres ritt kam im deutsches Reichspatent heraus, welches bei Fachleuten wenig oder gar keine Be- achtung fand. Als sich aber vor Kurzem die Kunde verbreitete, daß dieses Patent in der Fabrik von ManneSmann in Remscheid praktisch verwerthet werde und ganz erstaunliche, i schier unglaubliche Erfolae babe. da bemühten ftch die Be- tbeiliaten um Erlanaunn der Patent- schrift. und siehe da, die ganze Auflage ist vollständig verarinen. Metallroh ren, melcoe vlSyrr oiucy usisalzen oes Metalls m Bander, Zusammenfallen und Schmeißen über einen Dorn llanze glatte tange) erzeugt wurden, sollen in vollendeter Schönheit auf einmal fir und fertig aus den Walzen herauskom- men. und xwar in jeder beliebigen Dicke, vom Umfanae eines LokomotivresselS, so daß das Schweißen oder Nleten der es sel em überwundener Standpunkt wäre, bis herab zur Dicke eine Federkiels, aus Eisen, Kupfer, Blei, in Schweißglulh oder kalt gewalzt, ja mit äußeren oder inneren Rippen oder beliebig gestalteten Erhöhungen versehen, so daß man ser tiae ahnradkränze ron den Röhien ab schneiden kann, u. s. w., u. f. w. Da bei sind die Metallfasern seilanig ge wunden, entweder in steilen schrauben gängen wie bel Draytseilen, oder m ganz flachen, so daß man äußere oder innere Gewinde einschneiden kann, welche genau der Faserlage folgen. Auch volle feste Rundftäbe werden so gewunden gewalzt und wenn man solche tave zu einem Packet zusammenschweißt und auf's neue dem .schrSaValzenoerfahren" untrr wirft, fo kann man ächte DamaSzirung von beliebiger Feinheit erzielen und da maszirte Gewehrläuse, Kanonenrohre k wallen. Wie verlautet, wurde die Eisiidung durch Zufall kmacht. Man wollte g mundene, feste Eisenstäbe walzen und diese kamen hohl, also als Röhren berauS. Dle Elstider sollen sich über den eigentlichen Vorgang bei dieser Eat stehuna von Röhren selbst nicht klar sein was Wunder, daß man auch auS der sehr ausführlichen Patentschrift nichts Näheres darüber erführt. .Golkonvo' am Lake Tuperlor Seit einigen Tagen geht das Gerüch um. mehrere Milmaukee'r Geschäftsleute dte an Minenunternehmungen in der Re- aion am Lake Superior betheutgt sind hätten das Indianeraebeimniß von dem Vorhandensein einer söimlichen Schatz kammer von Gold und Silber im Nor den des Lake Superior enthüllt und seien setzt im Beariff. mit dem Heben des un ermeßlichen Schatzes zu beginnen. Wie viel Wahres an dem Gerücht ist, das mu lunäckst dahingestellt bleiben, aber die Möglichkeit einer solchen Entdeckung roie tte da aemacdt sein toll, ilt reines weas ausgeschlossen. Vor hundert Jahren etwa war eS unter allen lndianerstämmen im Norden und Noidwesten bekannt, da eS im Norden von Lake Superior eine Gegend gab, aus der eimelne Indianer, dte in las ise heimniß eingeweiht waren, kostbareStücke gediegenen Goldes und Wilvers holten Wo das schatzereiche Land tag, vag wun ten eben nur die Eingeweihten, und vor den Weißen, die natürlicherweise auch davon hörten, wurde daS Geheimniß sorg fältia aehütet. Die Sage von dem fabelhaften Gold lande vererbte sich von Generation zu Generation, und fie ist auch letzt unter den Ueberresten der Jndianerstämme noch nicht auSaeiiorben, wenn auch schon lang keine Proben gediegenen GoldeS und Silbers mehr von dorther in den Ver kehr gelangten. Versuche, die im Laus der Jahrzehnte von Zeit zu Zeit gemach wurden, das noidamerikavifche Gol konda" zu ntdrcken, blieben vergeblich bis es letzt mehreren Milwaureern ge glückt sein soll, hinter das Geheimniß zu kommen, und zwar durch den Beistand eines Halbindianers, der vor zwei Iah ren als Flüchtling aus dem damals auf ständischen .Nordwesten von Britisch Amerika nach der Gegend am Lake Su perior kam und in einem der Stämme daselbst aufgenommen wurde, nachdem er sich mit ner Indianerin verheirathet Dieser Halbblut Indianer soll viel mi Wetesonrehrtahen, daba auch mit den erwähnten MUmaukeera bekannt ge mudew. tü7denselbea das Geheim niß, das er von Verwandten seiner Frau ersahreu hatte, verkauft haben. - Der Halbblut.Jndianer hat für den Preis von $1500, die ihm im Voraus gezahlt erden Mißten, so sagt das Ge rücht, einen erfahrenen Goldsucher, cn. die Milwaukeer m ihre Dienste genom men hatten, dorthin geführt, wo die Schätze im Schooße der Erde in Gestalt von ungeheuer reichen Gold- und Silber- ikÄ m Erzen verborgen sind. DaS betreffende Gebiet aber aehört zu Canada, und eS wird noch Umstände und Schwierigkeiten bieten, daselbst Befttzrecht zu erwerven, indessen boffen die Unternehmer, die- elben zu überwinden und m oen esty deS neuen Goldlande s zu gelangen. (seebote.) Satt . Lake - ity. Salt-Lake-Eitn. so berichtet Karl Ahrendt, hat sich nicht so entwickelt, ist nicht so vbänomenal aewachlen, wie an l irilkt. V . (.mm ffTifl-ma fei fi t UCIC lUVlC Ut9 4ajviv, v - V I ' I om.l -IX . r.r vnn nnu v cm tn ist ym tnrtmllh ai.uii.t. i . renden Hader mit sog. .Gentiies' zmu- chreiben. Der Zweck dieser ersoigung st. den Mormonen ihren Aufenthalt dort uverträalich u machen, fie womög lich aus dem errr:orrum zu verrreioen " " . . . i.!t" und sich ihre reichen Domänen für ne Lavvalie anmeianen. ES ist eine bekannte yatiaqe, tan die Lebre dieser verschrie'nen Sekte Viel- weiberei sanktionirt; fie berufen sich in diesem Punkte auf die Bibel, und viele der älteren Heiligen" haben mehrere grauen uno ganze ryaure von dern; aber feit das Edmunds-weiey m Kraft getreten, werden keine Plural Eben schlössen : ich habe mit hervor- ragenden Mormonen darüber gesprochen. und alle behaupten, vag vag oeireyeno: Gesetz von den Gemeindevorstehern, Aposteln, wie sie sich nennen, und sämmt- lichen Mitgliedern respettirt und vefoigi werde. DaS krwähnte Gesetz legalifirt alle Kinder, die bis zu einem gewissen Datum in Plural-Ehen geboren find. Die Männer mußten eine ihrer Frauen wählen, mit der fie fortan leben, wäh rend sie für den Unterhalt der anderen Frauen und ihrer Kinder sorgen, aber von ihnen getrennt wurden. So lange ich in Salt-Lake-Eiln war, erschienen in den dortigen Zeitungen fast täglich Namen von wegen Vielweiberei Verhas, teten, die man eingesperrt hatte, bis ihr Fall zur Verhandlung kam, und ohne Ausnahme mußten sie vom Richter frelgeivrocoen werden, weil reine e- weise vorlagen, daß fie das Gesetz über- treten hatten. Eines der interessantesten Gedaude m ras ''Thliinfr-House" lehnten-Haus) roo am ersten Donnerstage deS Monais die Mormonen ihre freiwilligen Abgaben der Kirche darbringen, von denen Witt- wen, Waisen und Arbeitsunfähige svfle malisch unterhalten werden. Wirklich Nothleidende hat Salt-Lake-Eito in Folge dieser wirksamen Verpflegung der Dürstigen gar nicht; man sieht keine Bettler m den Straßen. Ich habe seivir gesehen, daß Kleidungsstücke und Lebens- Mittel, ja sogar Branntwein sur ,meot zinischeZwecke" an Arme ausgetheilt wur- den. Die Stadt mit ihren faubeien Straßen, die alle 120 Fuß breit und mit Schaltenbaumen bepflinzt sind, Hegt 4350 Fuß über dem Meere ; fie bedeckt einen Flächenraum von 9 Quadrat-Mei- len und ist ,n 21 Bezirke (Haids) ge theilt: jeder Bezirk hat eine Schule, wo Kinder den gewöhnlichen Elementar- Unterricht erhalten. An Wochentagen wird kein Religionsunterricht ertheilt. dieser findet Sonntag Vormittags statt ; d.r Gottesdienst wird Sonntag Nach, mittags im Tabernakel gehalten, wo 15,. 000 Personen bequem Platz haben. DieS ist ein unansehnliches Gebäude, eine Art ovaler Schuppen auf Backstein mauern mit einer Gallerie im Halbkreise. DaS Innere ist geschmackvoll mit Guir- landen und Kränzen geschmückt, sonst aber aller Zierde bsr. Die Orgel in demselben soll die zweitgrößte in Amerika sem: fie wurde, wie Alles, waS zum An wesen der Kirche aehört. von den Mor- monen selbst gebaut. Seit dem 6 April 1853 bauen fie an einem Granit Tempel nicht weit rom Tad rnakel, der jetzt bis zum Dachstuhle fertig ist. Vom Fundament, das 16 Fuß im Durchmesser h.it, erheben flch S Fuß dicke Mauern zu einer Höbe von I I Fuß. DlcS etwas st.ife und äußerst massige .Gotteshaus hat bereit $3,500.000 gekostet; es hat eine Fronte von 100 Fuß, ist 200 Fuß tief und wird 6 Thürme erhalten. Die Stadt wurde am 24. Juli 1847 von Mormonen gegründet und hat jetzt 30,000 Einwohner. DaS Territorium Uiah umfaßt 65,000 Quadratmeilen und bat etwa 200.0c,0 Einwobner. dar- unter 160.000 Mormonen. Der Salz- see. in Wirklichkeit ein .Todtes Meer' weil in seinen Fluthen kein lebende Wesen eristiren kann, ist 97 Meilen lang und 61 Meilen breit; zwischen seinem Ufer und der Stadt sind mehrere heiße Quellen, deren schwefelhaltiges Wasser als Heilmittel gegen Gicht, Rheumatis- muS und andere Krankheiten benutzt wird. So heiß ist das Wasser, wenn es aus ver rve rommr. van es aur um wegen in die Badehäuser geleitet wird. um es genügend abzukühlen. Die Bäder gehören der Sekte, ebenfalS die nahen Bergwerke, Schmelzöfen, Glashütten. Gießerei. Glasfabrik, Maschinenwkrk- statt, Walzwerk, Hufschmiede, Apotheke (mit der eine L.'quor- und Weinband- luna verbunden), Seidenspinnerei. Tuch- fabrik,National-Bank, ein sehr praktisch eingerichtetes Theater, Möbel - Maga ine u. s. w. Auch eine EngroS- und Detail - Handlung, die .Zion'S Eo- operative Merkantile Institution, in der Alles zu haben ist, was zum Lebensunterhalt gehört, wird von der Kirche geleitet; ihr Umsatz im letzten Jahre betrug über GS,000.000. (Soll. D. Eorrefp ) Die nächste Sonnenfinsternis. Ueber die diesjährige am 13. August stattfin)ende totale sonntnftnstermß, welche von der Ostsee an bis nach Oft- Sibirien hin fichtbar sein wird, berichtet man aus Rußland, daß sie die Astrono men daselbst auf' Lebhafteste beschäf- tiat. ES werden verschied ne astcono- u ische Erpeditionen vorbereitet, um die- ses Naturereigniß zu beobachten. Zwei deutsche Stationen werden im Gouver- nemtnt Twer errichtet, die eine auf dem Gute deS Generals MasewSky, die an dere auf dem Gute deS Akademikers Owssjonnikow. In Kineschma (Gou vernement Kaftroma) werden zwei Mit glieder der .kgl. astronomische Gesell' schst in London, der MoZkauer Pro fessor Bredichia und der amerikanische Astronom Zsoung die Finsterniß beobach- ten. Dr St. Petersburger Professor Glasenapp wird seine Beobachtungen in Glasow (Gouvernement Wlatko) anfiel len. Die italienischen Astronomen Tac chini und Rico reisen nach Kraßnojaröki in (Sibirien. Eine französische Eroedi- tion kommt nach Samidowka, in der Nähe der .St. Petersburg-Moskauer Eisenbahn. Die Prosessoren Bredichin und Vlasenap? bereiten letzt schon das Publikum durch öffentliche Vorlesungen aut diese interessanten iaturerscheinun- gen vor. . totatt VMnennalteroig ves in. Angufi 'wird rf.mem ca. 20 Werft breite Erdstrich sichtbar sein, dessen süd- Ucha Rand dicht b Moskau reicht, w die total Verfinsterung entweder gar nicht oder höchstens 12 Sekundenlang beobachtet erden kann. Die .PeterS burg-MoSkauer Eisenbahn- wird von denr.Stteifen, den die totale Finsterniß bildet, wischen Moskau und Oftasch- kow durchschnitten. Dieselbe wird ficht- bar sein in Wiloa, Toropez, Weliklje, Luki, Twer, Kaljafin, MoShaiSk, Dmit- m - Sfc 9 rom, issusvai, ischuja, anroma, xi neschma, Jriit, TobolSk, TomSk, Kraß nosarSk und JrkutSk. In Sibirien dauert die totale Verfinsterung der Sonne vier Minuten, im europäischen Rußland dagegen nur 2 3 Minuten. Die ganze PhaflS der eritniterung währt gegen 2 Stunden. Sie begmnt im westlichen Theil am fruyen morgen und dauert in Kraßnojarsk bis gegen Mittag. Arbeiterloos in Sachsen. Die sozialen Verhältnisse in unserem , ... , . . . w i . . 6t?.I sÄ m.XV .iiA U.iMitA nTifi uuiumiu i v wu uus .vaih "f ''wR'chwnS.m 8.IT. lllng cniacacn. MJK tnt lliiw UUIUJ- .:. o..ct.. v.. weg ci genug, vic ttvtioutuij Arbeiter eme recht Niedrige, und mqt blos die Weiber sind eS, welche mit so äußerst geringem Lohn auskommen müssen, auch die Handwerksgesellen. So arbeiten in den tadtchen unv Städten des Erzgebirges und deS Voigt landes die Schlosser, Klempner, isquy- mach er u. s. w. für einen Wochenloy von drei Mark 112 Eentö) bei freier Station und einer Arbeitszeit von 13 bis 14 Stunden. Wer aber weiß, was das für eine .freie (Station ist, den überläuft eine Gänsehaut. .Kartoffeln in Uniform Morgens, Mittag und AbendS: wenig Eichorienbrühe, Natur- butter. im Geschmack wett unter ver Kunftbutter stehend, Fleisch wöchentlich einmal, etwas Speck und natürlich Brod. Bei den Schmieden und Schneidern aber beträgt der Wochenlohn bei freier Station durozlchnlttuoz nur 2 Mark 60 Pf. (60 EentS). Auch in derMufikinstrumentenindustrie im Voigt lande will eS nicht besser werden; die Löhne bleiben auf dem alten Stand- vunkte. während die Preise der Lebens Mittel, die durchweg auch an Güte viel zu wünschen übrig lassen, meist höher find, als in großen Städten. Ardeiter- wohnungen sind kaum zu haben ; so kostet in dem Hauportchen der Musirmstru- menteninduftrie, in Markneukirchen, eine bescheidene Wohnung. ,wel Stuben (nicht groß und hoch), eine Kammer. eine Küche, 260300 Mark. (62$ bis 72 Dollars.) Aber nicht allein tn den Gebirgs gegenden unseres Komgsreichs sind die Löhne gegenwärtig äußerst gering. Auch in den größeren Fabrikstädten hört man fortwahrend Klagen; besonders aber zeichnet sich die Landeshauptstadt durch niedere Löhne aus. Bis jetzt hat Leip liq den günstigsten Lohnstand im König- reiche zu verzeichnen, doch sind auch hier einige Arbeitszweige vorhanden, die Alles in dieser Hinsicht zu wünschen ubr,g lassen. So erfuhr man in einer sehr zahlreich besuchten Schuhmachergehülfen Versammlung, m welcher uoer die EM führuna einer Werkstattordnung bera then wurde, daß die durchschnittliche Arbeitszeit 1 6 Stunden und der durch- schnittliche Wochenlohn etwas über 10 Mark (?Z. 40) betrage! Der Nachweis war durchaus glaubwürdig und Hit auch weder in der Versammlung, noch in der Lokalpresse bis jetzt irgend welchen Widerspruch erfahren. Daß die Noth auch in Leipzig keine geringe ist, geht daraus hervor, daß in der".Werkstätle für Arbeitslose" im letzten Jahre 1,940 Arbeiter sich eingefunden, welche 3,000 Stunde für die bloße Kost gearbeitet haben. DteS thut so leicht kein Arbeiter, wenn nicht die eiserne Noth hinter ihm steht. Es hat allen Anschein, daß auch in diesem Jahre kein wirthschaftlicher Fort schritt in unserem industriellen Ländchen zu verzeichnen sein wird. ZnISnvische Nachrichten. Auf der Hunde - Ausstellung, die dieser Tage in NeZ)ork stattfand, gc langten die 14 englischen Jagdhunde bis M.llionarS und Tabacks Fabrikanten Lorillard. die u seiner Zeit für 4.000 gekauft hatte, in, Auktionswege sür H9cu in andere Hände. Dashing Monarch", der $I0(H) gekostet hait, brachte nur 3; .Laoelle". dessen früherer Piels s tS00 war, nur t lS0, und .Madonna" mit 4 Jungen nur 10S. Von einer Raupenplage sind einige Gemeinden im östlichen Theile von Süd Earolina stark heimgesucht. Hecken. Stauden, Bäume, Gärien, Felder und Büsche, AlleS rciumelt von Raupen ver- fchiedener Arten. Doch die gewöhnlich um die e iiauresieit ncy in nnoende Rcuve ist am gefräßigsten. Trotz An wendung aller möglichen VcrtilgungS mitte! wissen die Leute doch kaum dieser Plage sich zu erwehren. Ein Stück .Jersey Juiiice' wird als abschreckende Beispiel in Newa,k. N. I., aufgeführt. Am 21. März wurde dort dir arme New Jarker HuusirerMo ses Zahn von drei Lausbuben mißhandelt und bestohlen. Diese wurden damals verhaftet und gegen geringe Bürgschaft entlassen. Zahn aber, fremd am Orte, sttzt seit sieben Wochen in Zeugenhaft, während feine des Ernährers beraubte Familie am Hungertuch nazt. DaS ist ein henlicher Zustand. In New York ist ein .christlicher Missionär, Dr. Joseph Tauber, der in London unter schweren Kosten zum Ehri- stknthum bekehrt und dann nach New Bork geschickt worden war, um dort Js raeliten zu bekehren, wieder zum Juden thum übergetreten. Er hat dieser Tage dem Bischof von London, dem Protektor der .Gesellschaft für die Bekehrung der Jsraeliten", schriftlich mitgetheilt, daß es ihm leider nicht gelungen sei. die Ju den kurzer Hand zu Christen zu machen, daß er vielmehr selber von denselben ,be- kehrt' worden sei, und daß somit je Gesellschaft ihr Geld an ihn verloren habe. Der kalifornische Millionär Eh. Crocker hat ein Vermögen von $60,0., 000 hinterlassen. Sein ältester Sobn erbt seine sämmtlichen Eifenbahn-Jnter- essen und außer dem Interesse in dem Bankgeschäfte von Crocker, Walworth & Co. $2,000,000. Seinem Sohne Georg sou y. öroaer seine sämmtlichen Ran chos und Minen-Jvteressen verschrieben haben, und seine Tochter Harrtet ist an geblich zu Erbin seines GrundbesttzeS in San Francisco, Sacramento und New Yoi k eingesetzt worden. Der Werth die ser Liegenschaften wird allein auf 510., 000.000 blS 12,000,000 geschätzt. Der bisherige Manor von Phila- delphia hat Exemplare seiner vorletzten Votschan an den .Mufti von Eonftan-tinopel- (er Das immer sein mag?) und an den Bürgermeister von Jeddo in Japan senden lassen. Jetzt hat itirn die AdamS Erpreß Comp. die Rechnung für vle esörverung der ischrtftstücke be, der ?ladtraste eingereicht. Sie .beträgt SI25. Der Stadtrath aber scheint die 125 nicht bewilligen zu wollen, und der rc CTY . .-r f.. V' r-2,lvor onuiD wrro noyi m seine eigene Tasche greisen müssen, um die Expreß-Comvaanie u dcfricbtaen. Vielleicht läßt er eS auch auf einen Pro zeß ankommen. Welchem .Mufti in Eonstantinovel er übrigen das interes sante Dokumewt zugedacht, mag der Himmel wissen. Manchem dieser Herren waren wohl dte I2S in Baar iieder ge wesen, als die ganze Botschaft. Flegelhaft benahmen sich bei der Einweihung deS Garsielddenkmals m Washington die Milizen deS Bezirks Co lumbia. Wiederholt und selbst während der trefflichen Ansprache deS Präsidenten Eleoeland, unterbrachen sie die Feierlich- ketten durch Marsch tren mit klingendem Spiel. Sie waren etwa? in den Hinter gründ gerathen. Aergerlich darüber, daß ste ihre bunten packen nicht vortheriyat ter zeigen konnten, beluftiien sie sich da mit, ihre Trommler und Pseiser einen .Jig spielen zu lassen, während die Reden gehalten wurde. DaS Trommler CorpS der .Light Jafantrn- mußte wäh rend der Rede des Präsidenten zweimal zur Ruhe verwiesen werden. Ein Wash ingtoner Correspondent bemerkt hurzu: Möglich ist es, daß die Milizsoldaten in dieser Weise ihren Unwillen darüber aus drücken wollten, daß die Soldaten Spielerei, wie sie bisher geherrscht, un ter Cleveland aufgehört hat. Die sog. Milizen de Bundesbezirks haben sich bisher stets geweigert, ' im Ernst Feld dienst zu thun, da fie nur Privatgesell schaften seien. Präsident' Cleveland hat aber einen MilizGeneral für den Be zirk ernannt, und wenn die Paradesolda ten noch weiter Waffen u. s. w. vom Bunde bekommen wollen, müssen sie sich in die neu zu bildenden Regimenter ein reihen lassen. Unter General Ordman wird ihnen wohl die Lust zu Lümmel streichen vergehen. Welch' traurige Folgen der Vnkee Aberglaube vom Spiritismus nach sich zieht, beweist ein Selbstmord, der sich neulich im .St. LoulS Protestant Ho fpttal- ereignete. Frl. Cora Evullivan, ein Mädchen vom Lande, vergiftete sich dort, indem sie 210 Gran Chloral zu sich nahm. Die Unglückliche war erst 22 Jahre alt. Sie war die Tochter eines sehr wohlhabenden Bürger in Mont gomery Citu, Mo., hatte eine gute Er ziehuna genossen und würde eine glan zende Zukunft gehabt haben, wenn sie nicht vor etwa zwei Jahren in die Gesell schast von Splrltlsten gerathen wäre. Sie besuchte deren Versammlungen, nahm an .Geistersitzungen Theil und gerieth schließlich in jene Gemütsverfassung, die unabwendbar zur Irrsinn führt. Bald halte fie sich als .Medium' auSge bildet und setzte sich dann mit den Wahr sagerinnen in Verbindung. Der Tod ihrer Mutter scheint dem Verstände deS Mädchens den Rest gegeben zu haken sie mußte unter ärztliche Behandlung ge stellt werden, doch verschlimmerte sich ihr Leiden derartig, daß man gezwungen war, sie in eine Anstalt zu bringen. Ein Arzt hatte ihr eine Mirture von Chloral Hydrat verschrieben und eS gelang der Unglücklichen, diese Medizin ihrer Wär terin auS dem Korbe zu stehlen, und ehe ste daran verhindert werden konnte, hatte sie den ganzen Inhalt verschluckt, und obwohl ärztl'che Hülfe gleich zur Stelle war, konnte ihr nicht mehr geholfen wer den. Bei der Verstorbenen fand man einen Brief folgenden Inhalts: .Ernst hatte ich ein schönes Leben und nur gute Gedanken. Mein armer Vater wollte mich glücklich machen, aber er hatte Vie les vernachlässigt, als ich noch jung war. Mädchen, deine Zeit ist gekommen. Der böse Geist hat seine Arbeit gethan und er hat sie gut gethan. Ich bin ein Medium und vom bösen Geist besessen. Ich war ein schreibendes Medium, doch weigerte ich mich, guten Rath anzunehmen. Ich war eigensinnig, und versuchte nicht, ir gend Jemand glücklich zu machen. Ich bin ein böses Mädchen so denken dle Leute aber am Tage des jüngsten Ge richt werde ich freigesprochen werden. Vor einem Jahre erschien ein Deutscher, der offenbar eben erst in Amerika angekommen war und sich John teigerwald nannte, bei Samuel Rupert zu Bowmanötown in Pennsylvania und bat um Arbeit. Rupert besitzt mehrere große Farmen und außerdem einen Steinbruch. DaS ehrliche, offene Auf treten des Arbeitssuchenden gesiel ihm, und er stellte ihn an. Der neue Arbei ter war abwechselnd auf der Farm und im Steinbruch thätig und erwies sich überall, wo man ihn hinstellte, als roll lig und tüchtig. Indeß schloß er sich vollständig von dem geselligen Leben sei ner Kameraden ab und machte nie Ver gnügungen und Kneipereien mit. In folge dessen wurde er unbeliebt und mußte sich viele Verhöhnungen gefallen lassen. Er ertrug dieselben geduldig, und nur einmal, als die rohen Gesellen dabei auch noch ihre Arbeit vernachläs sigten, beklagte er sich bei Rupert. Seit; dem wurde er aber noch mehr gepeinigt, als zuvor. Als ein Jahr verstrichen war, erschien er bei Rupert, zeigte sich sehr aufgeregt und sagte: .Herr Rupelt! Ich will Ihnen jcht mittheilen, daß Sie dte ganze Zeit über ein Frauenzimmer beschäftig haben. Mein Name ist Lena Steigerwald. Ich wollte Geld genug aufbringen, um meine betagten Eltern auS Deutschland herüberkommen lassen zu können, und da ich sah, daß die Män ner höhere Löhne verdienen können, als die Frauen, legte ich Mannskleider an und that Mannsarbeit. Jetzt habe ich 125 sür die Reise meiner Eltern aus gebracht und bereits verwendet, und ich will nun nach New Z)ork gehen, um mit meinen Eltern zusammenzutreffen. AlS die Kameraden des Mädchens den Sach verhalt erfuhren, schämten fie sich, daß sie so lieblos gewes und sammelten noch $50 ertra für sie Der blutige Auf im Zuchthaus für Weft-Pennsvlvanien, bei PittSburg, wird vom dortigen .FreiheitS freund so geschildert: .Ellsmorth Hogan, ein far biger Gefangener, welcher vor zwei Jahren. wegen RaubeS aus Alleghenn Countu zu 7 Jahren Zuchthaus verur theilt worden war, machte Morgens in dem Schulzimmer der Anstalt ganz un erwartet und ohne Grund einen mörde rischen Angriff auf Samuel I. Coloin, welcher Hülfslehrer in der Schule und ein musterhafter Gefangener war. Hogan sprang mit einem offenen Rafirmesser in der Hand auf Coloin zu, packte ihn mit einer Hand bei der Kehle, führte mit der anderen einen furchtbaren Schlag mit der Mordwaffe auf den Hals des Wehr lofm, und würde den Kopf desselben fast vom Körper getrennt haben, hätte Col vin den Schlag nicht mit einem Arm aufgefangen. Das Messer drang dem Coloin in das Handgelenk bis auf den Knochen und durchschnitt sämmtliche Ar terien und Sehnen deS ArmeS. Ehe der Wüthende einen zweiten Schlag süh ren konnte, warf sich Aufseher John S. Boyne zwischen ihn und sein Opfer. Hogan schlug mit seinem Messer nun nach dem Aufseher, der mit muthiger Entschlossenheit das Messer ebenfalls mit seinem Arm aussing, anstatt den An greiser sofort niederzuschießen. Hogan wandte sich nun nach dem Haupteingang der Vergitterung und wurde von dem Wärter an der GitteNhüre eingelassen, da dieser glaubte, daß Hogan nach etwas gesandt worden sei. Doch gleich darauf ließ das bluttriefende Messer in seiner Hand den wahren Sachoerhalt ahnen, und man versuchte sich seiner zu bemäch tigen, während Hogan mit erhobenem Messer drohte, jeden sich ihm Nähernden niederzuschlagen. Zu verwundern ist eS, daß man das Leben deS Wüthenden schonte und ihn nicht niederschoß, doch gelang eS Kaplan Milligan und Direk tor Wright, ihn endlich zu beruhigen und ihn nach seiner Entwaffnung in eine Zelle zu sperren.' Die Wunden von Coloin und Banne wurden verbunden, und man fürchtete, daß ersterer tödtlich verwundet sei, während die Verletzungen deS letzteren nicht lebensgefährlich find. Man glaubt, daß Hogan vom plötzlichen Wahnsinn ergriffen wurde, da er sonst stets rnhiz war. Wie er in den Besitz deS Messers kam, ist unerklärlich. Col vin, das Opfer des Wüthenden, ist von Besser Eounto, ein verunglückter Ge schäftsmaon und war ftetS ein friedlicher Gefangener. Aufseher Banne, em KriegSoeteran. ist schon über 18 Jahre in der Anstalt angestellt und wird von seinen Kameraden wegen seines MutheS gelobt. Ein eigenthümliches Testament hat der Deutsche I. Birnbaum in Philadel phia hinterlassen. Dasselbe war deutsch. aus kleines Briefpapier geschrieben und hatte folgenden Inhalt: Die zwei Kill- der von Mina, Ernst und das Mädchen Mlna sollen erben und ihren Antheil er- halten, aber die älteste, Emilie, soll Nichts bekommen, weil sie sich ihrer Großeltern schämte und vorbei ging. ohne sie anzusehen: der alte Hr. Säu berlich soll auch Nichts erben. Die zwei Kinder der Martha Schober, Theodor und Julie, sollen erben, aber Martha nicht, weil fie nicht das Geld, das wir uns am Munde abgespart, verschwenden soll. Ich habe noch zu bemerken, daß DaS, waS meine Frau in die Ehe brachte, nicht dir Erwähnung werth ist. Ich erhielt eS alsHochzeilSgeschenk, aber nicht als Kapital; ich erhielt von ihr baar 300 preußische Thaler, nach amcrl- konischem Gelde 210 Dollars. Sollte Martha für das Waschen meiner Hemden eme Rechnung einreichen, so soll ste Zay lang dafür erhalten, aber sonst Nichts und nicht mehr, wie für ein Hemd in 2 Wochen, denn mehr hat fie mir nicht ge waschen. Ich will jeden Cent zahlen. den ich schulde, und Nichts schuldig biet ben. Wenn fie im Alter Noth leidet. braucht sie kein Mitleid, sie hätte min deftenS $00 pro Jahr sparen können. allein fie ging mir mit ihrem Marktkorb auS dem Wege, daß ich Nichts bekommen sollte. So lange die Mutter lebte, kam sie noch zuweilen aber seither hat fie von ihrem Vater Nichts mehr gewußt. fie war ihm wie eine verlorene Tochter und blieb Dies bis zu seinem letzten Athemzug." Am Schlüsse des Tefla mentS hieß eS: .Den lieben Kindern wünsche ich viel Glück, und mögen die Paar Dollars, die ich Euch hinterließ. Euch Segen und Nutzen bringen. Ver geßt nicht, unsere letzte Ruhestätte zu besuchen." Einer Tochter des Verstärke nen. Frau H. Roß. wurden $10 als Ersatz sür ihre Reisekosten aus Deutsch land vermacht. K)emilQt achrichte. Zwei Schulknaben in Hat tingen bei Elberfeld versuchten kürzlich Eier aus Krähennestern zu nehmen Dabei wurde ein I2jähriger Knabe von den Krähen überrascht und von ihnen mit den Schnäbeln am Kopse so zerhackt daß er bewußtlos vom Baume siel und einen Arm und ein Bein brach. Der Verwundete starb am nächsten Morgen an den zahlreichen Kopfverletzungen. In Ateppo t n nrten, er eignete eS sich vor einiger Zeit, daß eine Schwiegermutter und eine Schwieger tochter zu gleicher Zelt in die Wochen kamen. Auf Anordnung der Hebamme bettete man beide Damen in emem und demselben Zimmer, wo nun Beide glück lich von Knaben genasen. Die Hebamme legte beide Kinder in dieselbe Wiege und jetzt weiß man nicht, welcher von ihnen der ijnitl und welcher der Neffe ist. Für einen Blumenzoll ha sich eine Versammlung von Handels gärtnern auS Hamburg, Altona und Wandsbeck erklärt und zwar für einen Schutzzoll auf abgeschnittene Blumen sowie aus Pflanzen, Sträucher und Setz linge. Die Handelsgärtner klagten darüber, daß durch die vielen deutschen Reisenden in Italien selbst direkte Ver blndungen angeknüpft würden, beschwer ten sich über Blumen-und Pstan,en Auktionen und über Aktiengesellschaften in Berlin. Der Tod deS Prof. Dr. Hack an Frelburg erfolgte unter eigenthüm lichen umstanden aus offener Landstraße Dr. Hack unternahm auf einem drei räderigen Veloziped eine Spazierfahrt über stausen ins Untermünsterthai Ungefähr eine Wegstunde hinter Staufen kam dem Veloziped, welches mit seinem Leiter inmitten der Wtraße stille stand em auS demThale kommendes Fuhrwer entgegen. Als auf Anrufen des Lenkers letzleren GefahitS der Radfahrer mch auSwkch, dem Fuhrmann dagegen das schlaffe Herabfallen der Beine und Arme des Ersteren ausfiel, sah er näher nach und gewahrte zu seinem Schrecken, daß das Veloziped eine Leiche trug. Eiu Herz oder Lunaenschlag hatte dem Un glücklichen ein so schnelles Ende bereitet Ein Gewitter, welche sich am 25. April über einen großen Theil )1!ledero terreichZ und Mähren verbrei tete, hat auch Menschenopfer gekostet Der Blltz schlug in die Hütte emeS Wein hüterS nächst Kottingbrunu, wo siebzehn Personen vor dem Regen Schutz aesuch hatten. Alle Anwesenden wurden durch den Blitzschlag betäubt; drei blieben gleich todt, während die Uedrigen erheb liche Verletzungen erlitten. Auf der Bahnstrecke Brünn-Gaya schlug der Blitz in eine Baubarake bet Krzenowitz und streifte vierzehn Arbeiier. Sechs erhol ten sich nach wenigen Stunden, die ach übrigen mußten in beforgnißerregendem zustande tn das von der Bauunterneh mung errichtete Spital nach Austerlitz geschasst werden. ver sc a u k t q e verein z u Hamburg hat einen Preis ausgeschrieben für dte beste Abhandlung über die Ver Wendung von Oel zur Beruhigvnz der Zellen det stürmischem Wetter aus See Dte PreiSschnftlN werden fich Haupt r XL -T. . r . . lacaiua uoer roigenoe Punkte zu ver breiten haben: 1) über die Aufzählung und Beschreibung der Fälle, in denen Oet tn der tn Frage stehenden Weise mit Er folg verwendet worden ist ; 2) wann und wie das Oel zu verwende ist aus Dam pfern oder Segelschiffen beim Segeln vor dem Winde, beim Segeln gegen den Wind, beim Beigedrehtltegtn beim Sturm u. s. w. ; 3) über die Arten deS OeleS, welche den besten Erfolg hatten Die Arbeiten find bis zum 1. Nsv.d. I an den Vorstand deS Nautischen Verein emzullesern. Ein Kaltschlächter wird fich demnächst beim Berliner Landgerich zu verantworten haben. , Derselbe trieb sein sauberes Handwerk seit einiger Zeit tn einem in der Umgegend Berlins ge legern untae und rrreale schon lang das Erstaunen semer Konkurrenten, denn die Preise, zu denen er Würste verkaufte waren auffallend billig. Er besorgte lerne rieddaderet. Vchweive zu schlach ten, die bereits gestorben waren, nich ohne Humor. Er wollte die stillen Thiere auch grunzen hören, vor allem sollten die Nachbarn das Grunzen ver nehmen. Da mußte denn die brave Gattin de Biedermanns fich in' Mitte esen und wenn der -Meister seine todten Schweine schlachtete,- dann grunzte und quiekte fie schwewnnäßig und durch den r n. c r . m.irx.ri. HbnuH ging Die iidoz ooiimau: .morgen giebt'S frische Wurst." Nicht immer ist va ungllicr, mit so großem Glück verbunden, wie eS dem Mr. HavS Heife. 37 Eldridae Street, Corner Canal, in New York, einem deutschen Amerikaner, der in diesen Tagen seinem Vaterlande emen Besuch abstattete, asstrre. Derselbe hatte in Gesellschaft einiger Freunde in m n . t r. I einem VerunerNeirauranr r Versager- straße einen gemüthlichen Abend verbracht und dann roch, ra er innerhalb 43 Stunden Berlin wieder verlassen wollte. mit dem ihm al Cicerone dienenden Restaurateur eine .Bierreise unker nommen. von der die Beiden erst mit an- brechendem Morgen heimkehrten. Nicht wer.ig überrascht war daher der Wirth, daß fich sein Gast schon am frühen Mor- gen bei ihm einstellte, ihm mittheilte. daß er seine Brieftasche verloren habe und ihn bat, da in der Brieftasche der Fahrschein zur Rückfahrt nach New Vor! enthalten sei, mit ihm zur Polizeibehörde zu fahren, um durch dieselbe die Ham buigerWchlnseyrtS'iÄesellschast von dem Verlust in Kenntniß zu setzen. Der Wirth war hierzu gern bereit, unter suchte aber vorher noch daS Zimmer, in welchem die Herren am Ab;d vorher gewesen, und hier fand fich denn auch unter dem Tisch die Brieftasche, in der. wie fich nun erst herausstellte, außer dem Tickef noch 20,000 Mark enthalten waren. AuS einem Briefe, welchen der Afrika-Reisende Graf Samuel Teleki au Zanzibar an seine Freund, den Baron Bela Aczel, gerichtet hat. theilen ungarische Blatter Folgendes mit: .Seit zwei Mrniten rieche ich den nach Knoblauch und Mnschu duftenden Schweiß der Schwarzen.' die mir als Träger dienen. Ich bewohne hier ein gutes Hotel und meine Dienerschaft ver sieht im ganzen Gafthos den Dienst. Ein origieneller Herr ist mein Freund, der Sultan, den die Deutschen schinden wollen, was aber die Engländer nicht zu geben wollen, weil sie selbst in aller Stille dieses Geschäft besorgen möchten. Den Deutschen ergeht eS hier sehr schlecht. eS sind aber zumeist zweifelhafte Existenten. Die Deutschen hetzen die kleinen Vasallen auf, und wenn schließ lich die fanatischen Schwarzen unter den Deutschen ein Massaker anrichten, dann schlagen sich die Deutschen mit dem Sul tan herum. Am 21. Januar trete ich meine Reise nach Pangani an, für welche der Sultan mir seine eigene Vcht zur Verfügung gestellt hat. Für einen Afrikareisenden ist e überhaupt die erste Bedingung, daß er mit dem Sultan auf gutem Fuße stehe. Von Pangani will ich nach Taveta gehen, von dort nach Machoka. durch den Kikniuk, wo Dr. Fischer 7S Mann verloren hat. Der Zambura ist das Ziel meiner Reise: in welcher Richtung ich zurückkommen werde. daS weiß ich heute noch nicht. -Am 21. April feierte Rom seinen Geburtstag. Ob eS nach Varo 2S40 oder nach Cato nur 2623 Jahre her ist, daß die Stadt gegründet wurde, thut nichts zur Sache. Ueber den Tag ist an im Klaren, denn schon im grauen Alter thum wurde dieser regelmäßig gefeiert. Dann kamen die Einbrüche der Barbaren, und die freundliche Feier gerieth in Ab nähme, wurde eingestellt und vergessen. durch Jahrhunderte hindurch, big dte vtt naissance neue Leben und neuen Glanz über Rom und Italien ausstrahlte und das Andenken an die große Vergangen heit mächtig erwachte. Nun erinnerte man sich wieder, daß die ewige Stadt einen Geburtstag hatte, und seitdem hat man den Geburtstag gefeiert, indem die Bürgerschaft ihn wählte, um irgend einen Denkstein zu enthüllen, ischulpretse zu veriyeuen, venvmunr tn oer Plazzaeso lonna zu veranstalten und im Kolosseum durch einen Gelehrten einen gemeinver ständlichen Vortrag im Freien halten zu lassen. Auch diesmal wurde dieses Pro gramm eingehalten und eine Denkfaule zur Erinnerung an Galilei'S Haft im Palaste de Midici enthüllt. Diese Säule hat ihren Standort am Zugang zum Monte Pincio von der Kirche Trinita dei Monti. Ihre Enthüllung hat im päpfl, lichen Lager großen Anstoß erregt. Die usschritt lautet wie folgt: "j.1 pros- sirno palazzo cia de Medici tu pn- gione a Galileo Galilei reod'aver veduto la terra volgersi in torno al sole. S P.Q.R.-MDCCCLXXXVII. (Der nahe Palast, der früher den Me dici gehörte, war Galileo Galileis Ge fangnlß, .der schuldig war, gesehen zu haben, daß die Erde sich um die Sonne dreht. Der Senat und das Volk Rom. 1837.) Bor etwa zehn fahren wurde in Hamburg eine, .Gemeinnützige Baugesell chatt" in' Leben gerufen. welche e sich zur Aufgabe stellte, jenseit der Elbe, aus der sogenannten Veddel, billige Arbeiterwohllungen zu errichten. ES kam ein Aktienkapital von 360,000 Mark zusammen und die Gesellschaft baute behagliche Arbeiterhäuser mit riet nen Gärten. Der Miether konnte da HauS mit der Zeit durch geringe Zah lungen erwerben. Von den 103 erbauten Hausern find setzt alle bis auf ein einzl geS verkauft. Die Gemeinnützige Ge V I V m XS MI U MV ZS sellschaft" vertheilt"eie Dividende von vier Prozent. Wo ist die leichtblütige und leichtsinnige Künftlergenerattoa hinge rnfhrn fit sr.JIi VvrtS fl fTfttmrr fl-fcT m V MVVt VM VVO p von der die Wiener noch vor etwa fünf zehn Jahren so viel zu erzählen wußten. deren flotter Geist mit Ziffern niemals sich befaßte, die das Geld leicht erwarb und noch leichter wieder ausgab? Dieses Genre ist im AuSsterben begriffen, denn die Küustler von heute sind sparsame Leute geworden, Rechenkünstler vor AI lem, die a man ja gewiß nur bil ligen kann nicht blos ihren Vortheil zu wahren verstehen, sondern auch be strebt sind, Ersparnisse zu machen und ihre Zukunft zu sichern. Die luftigen Theaterleute stapeln Sparkassabücher auf, die kleinste Ballerine träumt von einer lebenslänglichen Rente. Und Jene, die früher nicht immer auf das Rechnen sich verstanden, die haben es inzwischen ge lernt, haben sich an bekannten Vorbil dern ein Beispiel genommen, sie sind ernst geworden und lege sich die Frage vor: WaS geschieht mit mir, wenn ich einmal mit dem Theaterspielen Nichts mehr sollte erwerben können? Frau Geistinger hat in den letzten Tagen auf diese Fiaze auch gleich die entsprechendeAntwort gefunden. Die Künstlerin nahm die Ersparnisse der vier Jahre zusammen, während welcher fie theil in Amerika, theil in Deutsch, land gastirte und sicherte sich bei einer Wiener Assekuranz eire Leibrente. Sie erlegte 65 000 Gulden, und die Aiseku ranz verpflichtete sich, ihr vom I.Juli 1837 an alljährlich bi an ihr Lebensende 6000 Gulden auszubezahlen. Hoffentlich wird Frau Geiftinger diese Rente noch recht lange genießen. Die Künstlerin hat anläßlich diese, Contrakt.AbschlusseS natürlich auch ihr Alter nachweisen müs sen; wir dürfen eS nicht verrathen, kön nen aber nur fagen, daß man nach dieser Richtung hin Frau Geiftinger schon oft wohl überschätzt hat. Ob er lasse l. Der kürzlich wegen Unterschlagung entflohene Notar Schmitz ist in Holland verhaftet worden. Steuere Nachri6)ten. 61. Berlin. 20. Da 5n und in Wittgedb haben ted.utende Uebersckwemmvnaen beliäldkliäen K. den aogeuchiet; ,i .e &a:t Namen, Glrbig ist ertrukcn. In OdrrwZk d,i Leipi'a d.,t ytT Pastor Weife sammt sein K.nde.n durch da Hochwasser den Tod gefu, d u , w ' . . o i " oU B-rgvors stehen die Beigwerke völl' unter Wasier. Aus der Bahnlii ie Ziö tau-LobemGSrlitz mußte der Verkehr eingestellt werden, eil eine Eis,nbaba 1 . i r- . . wiuuc HimvrggriqVemmr roar. Berlin. 21. Mai. In Strakbur sind zwei Unterbeam e wegen i)oäva rath verhaktet worden. Die von ihnen abgelegten Geständnisse belasten mehrere andere Beamte. In Laibach in Kärnthen herrschl aufo Aufregung, rocil das Denkmal des Dich- a m orM ct .n.. Q n. r ny . ici mtiiuiua "9iun ras anion AuerLperg) von Neuem sürchterlich mit xoia oeiuoeit worden ist. Baden wird alelch Hessen mit itm Vatican wegen einer gesetzlichen Rege lung deS Verhtttnisses der katholischen Kirche zum Staate in Unteihandlungen rreien. Brüssel. 21 Mai. Die Strelker in dem Berirk roi Bormage stnoenkle Marseillaise, besuchen die Fabriken und schüchtern die Arbeiter ein. bis sie die Arbeit einstellen. Die Häuser von einer Anzahl Arbeiter, welche sich dem Streik nicht angeschlossk haben, wurden mit telst Dynamit zerstört. Konstantinopel, 22. Mai. Die türkische Regurung erklärt sich in einer Note an die Großmächte sür außer Stande, die widerstreitenden Parteien in Bulgarien zu versöhnen und fordert die Mächte zur Namhaftmachung eine ThronkKandidaten auf, welcher gleich zeitig auch der Sodranje genehm sein würde. Berlin. 22. Mai. Die russische Hetzpresse möcht die große Enthüllung, van veuijchiand ganz Europa mit emem Spionennetz überzogen habe und schöpft auS angeblich authentischen Artikeln deS Pariser .Figaro d'e Nachricht, daß D.u'schland im Jahre 1875 beabsichtigt hatte, Frankreich von Nuem anzugrei sen, daß cb.r der Ezar darüber entrüstet gewesen sei und seine Zustimmung ver wei'e-t habe. Frankfurt a. M., 22. Mai. Der Bankerott d,r Schweizerische Hvpvthekenbcn? in Solothurn hat ver schi ebenen d ulschcn Banken bedeutende Verluste zugefügt; die schweizerische Eaztonal-Bank erleidet einen V, r.ust von G400.000. Pari, 22. Mai. Bei der Ver steigerung der Kronfuwelen haben dle Schmuckmaarenhändler Tiffanv Ja Co. in New Jork die berühmten Mazaria Diamanten für 415.000 Francs ee kauft. Bi jetzt hat der Verkauf der Krondiamanteu einen Erlös von 6.5(0. 000 Frei, gebracht und e sind nur och einige wenige Partieen zum Verkaufe übrig. London, 2 Z. Mai. Laut Nachrich. ten aus W.en haben die Ueberschwem mungen in Siebenbürgen und im östli chen Ungarn ungeheuren Schaden an richtet. TemeSwar ist mit Flüchtlingen überfüllt. Fünfzig Dörfer und mehrere Städte sind überschwemmt. Die Ueberschwemmungsnoth in Ungarn ist im Zunehmen. Großwardeia am KörSS steht zum Theil unter Wasser, welches immer noch steigt. 2ian. Washington, 20. Mai. Der Minister deS Innern hat an den Präsi, denten ein Schreiben gerichtet, worin er sagt, daß die Ersenvahn-Gefellschaften, welche zur Entschädigung sür Land, das ste zur Zeit der ihnen gemachten Schenk ung von Ansiedlern besetzt fanden, be rechtigt waren, mit wenigen Ausnahmen, ihre Auswahl getroffen haben und daß, wo dies nicht der Fall ist, überhaupt kein wählbares Land mehr innerhalb der vor geschriebenen Grenze vorhanden ist. Die betreffenden Ländereien seien letzt von 2 bis 37 Jahren der Besiedlung versperrt gewesen und erscheine deren Vorenthal tung ferner nicht gerechtfertigt. Jeden fall hätten jene Gesellschaften Zelt ge nug gehabt, etwaige Entschädigung Ansprüche geltend zu machen und könne ihnen kein unrecht dadurch geschehen. wenn dte tn vrede stehenden Löudereien nunmehr der Besiedlung freigegeben würden. Dies zu thun sei seine. deS Ministers. Absicht, sofern der Präsident damit einverstanden sei. Im Weiteren schlägt Hr. Lamar vor, den betr. Bahnen 30 Tage Zeit zur Ein reichung und Begründung etwaiger Ein Wendungen gegen die in Aussicht ge nommene Maßregel zu lassen. Washington, 21. Mai. Einem heute veröffentlichten Ausweise dtS Schatzamtes ist zu entnehmen, daß gegenwärtig in Illinois 13 Brannt wembrenvereien im Betrieb sind, die zu sammen täglich 75.600 Gallonen Sprit erzeugen, d. h. um 9,787 Gallonen we iger, als im vorigen Jahre durchschnitt 1 V p r . , . V ch m diese Zeit gebrannt wurden. Alto ona, Penn., 22. Mai. Heute Abend ans Houtzdale im pennsyloani schen Comrty Eleaifield hier eingettosse ver Nachricht zufolge steht der Wald rund um Houtzdale in Brand und dioht diesem Vernichtung. Auf die Bitte um Ichleunigen Beistand sind von hierund en umliegenden Ortschaften Mann schaften mit Löschvorrichtungen dahin abgegangen. Clarion, Penn., 22. Mai. I hiesiger Gegend wüthen an verschiedenen Stellen Waldbrände, denen bereit viel Holz, namentlich Fichtenholz zum Opfer fiel. In der Nachbarschaft von Will Creek deläuft sich der Schaden bereit auf einige Tausend Dollar. Nur an oerthalb Meilen von hier fleht ein Stück Wald in Brand, zu dessen Löschung große Anstrengungen gemacht werden. Chico, Cal., 22. Mai. Der Chinese Hong-Di, welcher v,r Kurzem in Colusa eine Frau Billion umgebracht hat, ist heute richt weit van hier festge nommen worden. U ihn vor der Wuth de Volke zu schützen, wurde er nach Oroville in'S Gesängniß gebracht. New Bork. 23. Mai. Da vie' stöckige Ziegelgebäude, Hall Plrce No. 5-7, welche abgetragen wurde, ist heute Nachmittag eingestürzt, wobei von 10 Verschütteten 2, nämlich Fri.drich Rapp und Carl Schreiber vielleicht tödt lich, 3 minder erheb ich und 2 nur unbe deutend verletzt wurden. Sup eri'or, Wis.. 23. Mai. DaS südlich von hier gelegene Dorf Haw thorne ist von den Flammen, welche die dortigen Wälder verheeren, vollständig zerstört worden Menschenleben sind da bei nicht verloren gegangen. Detroit, $3. Mai. Die Wald brände auf der oberen Halbinsel dauern fort. Allenthalben herrscht die größte Trockenheit und zahlreiche kleine Oit schaften schweben in größter Gefahr. So ist Baraga gestern nur mit Mühe und Noth dem Schicksale von Lake Lin den entgangen. p -fl SM icn! M-p. " NM-;r. f i W- - frv-i, n -.-. .. , II