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Dermanncr Volksblatt. Gebrüver Graf, Herausgeber. Van Wyck über vas zwischen staatliche Serkehrsgesetz. E hat sich jüngst ein Bundessenator, der an der Pasfirung des Zwischen staatlichen Verkehrsgesetzes lebhaften Antheil nahm und der mit der Maiorität der Commission auf befreundetem Fuße sieht, über die soweit erzielten Erfolge recht befriedigt ausgesprochen. Der selbe bedauert indeß das Vorgehen der Kommission in Suspendirung der lau sei betreffs der kurzen und langen Fracht strecken, ohne zuvor durchgängige prak, tische Versuche damit gemacht zu haben. Senator Van Wyck sagt: .Anstatt diese Klausel auf 93 Tage zu suspendiren, hätte die Commission erst 0 Tage lang damit einen Versuch anstellen und dann dieselben suspendiren sollen, fall sie sich innnuä.fühihar erwies. Die Korporationen umgehen diese m"ffa dasselbe verlangt, daß die Fiachisätze angemessen sein sollen und Y.ah kär eine kurie Strecke keine höhere Fracht erhoben werden soll, als für eine lange. .trüber setzten die Eisenbahn-Gesell- schasten die Fracht für den Cenwer von l5K,caaa nacb Omaha auf 14 CtS. fest und achteten dieses selbst als eine an- nimttitnt Nracktaebükr. An Zwischen- Stationen derselben Linie berechneten sie dagegen die Fracht für den Centner bis Khirtint mit 18 Cts. Das war eine Verletzung deS Gesetzes. I .Um über die Schmierigkeit hinweg zukommen, erhoben sie jetzt von Chicago nach Omaha Cents. Dis ist nn ungebührlicher Frachtsatz, bei dem die Fracht von 18 Cents für Zwischen Stationen beibehalten wird. Auf diese Weise verletzen sie das Gesetz auf beiden Seiten. Die Corxorationen ersuchen die Commission, die "Long & Shoif Klausel zu suspendiren, um der Con currenz der Wasserwege Trotz bieten zu können. Und zu derselben Zeit wird die Bundesregierung ersucht, jährlich Mil lionen zur Verbesserung der Flüsse und Häfen zu verausgaben, damit die Was serflraßen mit den Clsenbahnen erfolg reich in Concurren; treten können. Das sind einige von den Punkten, welche ich der Commission zur sorgfältigen Cr mägung unterbreiten möchte. .Der Erfolg deS Gesetzes hängt banvlsäcbüch von der FSbiakeit der BundeSautoritäten ab, die Cljenbahnen anzuhalten, nur einen angemessenen, der Ailliqkeit entsprecuenden Frachtsatz zu berechnrn. .Die Cntschelduna darüber, was eme anaemesicne rackkaebübr sei. war bis- l,er den Eisenbahn - Gesellschaften über lassen. Und man hat noch nie gehört, daß eine Eisenbahn Verlangen zeigte, einen niedriatren Frachtsatz zur Anwen- dung zu bringen, als sie von dem Publi- kum iraend erpreNen konnte. .Wenn der nächste Congreß dos Ge- setz so amendirt, daß die Commission in allen Fällen über die Frachtgebühr zu entscheiden hat, mag sür die Farmer und Geschäftsleute des Landes der Ursprung lich beabsichtigte wirkliche Nutzen her ausspringen. Meuierei unter Strafgesan- genen. Schon wieder hat eS unter ausge- mlcthet'N st!nflinnen n Ztenincro eme Meuterei gegeben, diesmal im nördlichen Countn Cairphell am Dhto, nur unge säht zwanzig Meilen von Cincinnali. Unter den in jener Gegend an der neuen .Southside Nailroad" arbeltendenstraf- lingen war ve: abredet morden. eines Morgen einen Fluchtplan in's Werk zu setzen, doch war der Plan kurz vor der Ausführung von einem Sträfling einem Aufseher vtrcathen worden. Ein t!as- ling Namens McLaughlin schlich sich zur anberaumten Stunde geräuschlos hinter den Aufseher Marshall und schlug h. mit einer Schaufel zu Boden : ein farbi aer Ströflina Namens Houk schlug dann den auf dem Boden liegenden Aufseher mit einer Schaufel auf den Kops und Leib. Die Wachen versuchten, die Straf linge durch einen Bajonettangriff zurück zutreiben; doch ihre Zahl war zu gering weshalb sie sich genölhigt sahen, Femr zu geben. Der Sträfling Mci?augun sie beim ersten Sckuß todt zur Erde mehrere andere Stn flinge wurden schwer verletzt, und endlicy ward die Ruhe miederheraestellt. Der Aufseher Mar shall ist seinen Wunden erlegen. Diese häufigen und blutigen Meutereien von Ströftingen in Kenkucky sind hauptsäch lich die Folge ihier V,! Pachtung an hab gierige und unmenschliche Contraktoren. Ein noch neuerer Bericht des .Lcuiso. 9lni.gr.- besagt: .Diese Meuterei hat in dem ganzen Ströslingölager Camp Shilo, in welchem 1300 Sträflinge von den Contraktoren Conner & Mason be schäftigt sind, furchtbare Ausregung und die größte Besorgniß unter den Contrak toren hervorgerufen. Diese zahlen dem Staat täglich für jeden Sträfling 35 Eenis und müssen den Sträflingen Klet dung und Kost liefern, aber wie Klei dunZ und Kost beschaffen ist, weiß man nur iu gut. Die Unglücklichen müssen von 7 lV)x Morgen bis tt Uhr Abends angestrengt arbeiten und weiden auf's Grausamste behandelt und jeden Augen blick gepeitscht. Es ist nur natürlich, daß die Sträflinge jkde Gelegenheit zum En, fliehen benutzen. Der Staat Ken tucky ist für diesen Zustand der Dinge ver antworllich ; denn von StaatSwegen sind jene 1300 Sträflinge an die Contrakto ren verdungen, und es geschieht nichts von Staatswegen, den Gefangenen eine menschliche Behandlung zu sichern. Daß der Staat noch immer Stiäflinge an ge wissenlose Contraktoren verpachtet, ist eine zum Himmel schreiende Schande für ihn.- Dasselbe Blatt meldet: Seitdem die Meutereien so übel verlaufen find, suchen die Sträflinge ohne Meuterei zu entkommen. Fünf Meilen oberhalb Shilo, befindet sich ein anderes der be rüchtigten sträflinqslager. Dort gru den mehrere Sträflinge des NachtS unter ihren Lagerstätten einen Tunnel, und durch diesen entflohen in der nächsten Nacht zehn. Nur zwei, die so dumm waren, sich anderen Tags in der Nähe aufzuhalten, wurden wieder eingefangen, die übrigen acht hatten sich über den Ohio im Nachen davon gemacht. T Um das Jahr 1760 schrieb Frank lin in Bezug auf die Deutschen in Penn sulvanien: .Sie importiren viele Bücher aus Deutschland, und von den sechs Druckereien in der Provinz sind zwei ganz und gar deutsch, zwei halb deutsch und halb englisch, und nur zwei ganz englisch." Franklin selbst eignete eine d,r halb englischen und halb deutschen Druckereien, und verschiedene Bücher und Pamphlete gingen aus seiner Offizin hsroor. 1s Wie Gen. Butler zu dem Titel .Widow" kam, dürfte manchem unserer Leser roieder entfallen sein. Bei Ge legenheit einer dUbe im Congreß sagte er im Eifer der Rede: .Ich bin kein schüchterne Mädchen, das Nicht wagt, .ich bin eine Wittwe, die ihr gute Recht kennt und e verlangt und erlangen wird." Da brachte ihm den Titel Widow Butler" ein, ml dem er schon lange herumläuft. Bier nnv Branntwein. SSat der Branntweinoerbrauch in den letzten fünfzig Jahren zugenommen der abgenommen i Darüber gibt ein bundeS amtlich er Be richt interessanten Aufschluß. In dem- selben wird ziffermatztg naqgewle,en, wie viel an Branntwein, Wein und Bier vor 47 Jahren in diesem Lande per Kopf der BevZlkerung consumirt wurde und wie sich die zum Verbrauch ver eianre im Jahre 1880 stellt. ES wurden ver- braucht: ein 1840. Gallonen. Vjmuimn. An Branntwein per Kopf 2.5 . w crrx i II Vm I An Wein f Z An Bin etc -36 4.17 In 1886. An Branntwein per Kopf. An Wein An Bier etc . 1.24 . 0.38 .11.01 12.63 Cs wäre ein aroßer 5Zrrthum, wollte man die obigen Angaben zu Gunsten der Enthaltsamkeit deuten. Im Gegentheil ; e läßt sich vielmehr deutlich erkennen, daß der Branntwein aenuk ver Kovf seit 1340 um mehr al die Hälfte abgenommen hat. Erwägt man ferner, daß der Spirrtuosenver brauch zu gewerblichen und anderen Zwecken seit 1840 stetig zugenommen hat, so kann man dreist behaupten, daß jetzt nicht mehr der vierte Theil des Branntweins per Kopf der Bevölkerung getrunken wird, als vor 50 Jahren. Und der Verbrauch desselben ist in lang sanier, aber ttetiaer Adnayme oegrlssen. Allerdings hat der Genuz; ves mmoer berauschenden Bieres bedeutend zuge- nommen. "jüie tfoigcn vavon ino rnai ' . . . . f?t. !Xl unerheblich. Denn die vorliegenden Boltteiberiate aus vertchieoenen rao- ten ,eiaen aanz deutlich, daß gegen frü- here Jahre viel weniger 'nyaslungen weaen Trunkenheit vorgekommen find. Stellt man nen zergteicy im ?an- zen an, so ergibt sich, daß die in 1840 per Kovt der Bevölkerung con umnien .u Gallonen Getränke medr runrenoeil im Gefolge hatten, als der Genuß von 12. 03 Gallonen Getränke im Jahre 138. artter GaNenbuben und die Weltgeschichte. .Mit einem Gefühl tiefer Demüthi- gung- erörtert aucy ver .emps" oie Lohenqrm--ANatre. 'as emnuyrelcye Blatt fürchtet, Paris habe feme Eigen: schasten alS Welthauplftadt ver enrer, Schriftsteller und Künstler verloren: es bedauert, daß eine Bevölkerung von zwei Millionen von em paar Hundert Vaen buben in Schach gehalten werde, und sugt dann folgende Betrachtung bei: .Diese peinliche und getahrllqe Lage ist nicht neu; sie zeigte sich 1870, und sie hat viel zu den wahnsinnigen Entschlaf sen beigetragen, an deren unheilvollen Resultaten wir fetzt noch ja fcymer zu tragen haben. Der Kaiser widerstrebte persönlich dem Krieg, die Minister schwankten, das Land wollte den Frieden, j-p. c - v cm ? r wie Jijas aus oen Zvericyierr ocr Piascr ten bervoraeht. die in den Tullene'n ge funden worden sind; ein Zwischensall. eine Manifestation, ein Lärm von Außen konnte das Zünglein der Waage nach di-i oder jener Richtung lenken ; da er ch eine Rotte von Gassenbuben, die man hätte öffentlich auspeitschen sollen, und schrie auf den Boulevards: .Nach Berlin!' Es bedürfte nicht mehr .Paris will den Krieg," rief man in der Umgebung Napoleon's, der es vielleicht glaubte, der es aber jedenfalls Andere glauben ließ und dessen Minister Andere nim Glauben direkt uieranlanten. Und doch, damals, wie heute, war die liberale Presse, nur zmer Blatter ausgenommen, einmüthig in ihren Protesten. Dreihun dert Gassenbuben wurden besser gehört, als Paris uvd Frankreich. Der Krieg wurde erklärt. Diesmal, wie immer, hatte eine lächerliche und verächtliche Minorität der Majorität des Landes ten Mund geschlossen und der Regierung ihren Willen aufqezwungen. .Damals", fährt das Blatt fort, .fei eS eine Tragödie gewesen ; die Ursachen seien aber die gleichen, und es könnten leicht, darüber täusche man sich nicht. heute oder morgen auch die Ergebnisse die gleichen sein. Wenn die Negierung nicht im Stande fei, einer Erlaubniß, die sie einem Theaterfreund freiwillig gegeben, Achtung zu verschaffen, welches Vertrauen könne man zu ihrer Ent schlossenheit und zu ihrer Kraft haben an dem Tage, wo es sich darum hadelt. viel err.stere Unruhen zu unterdrücken? Aus ffloriva's Vergangenheit Vor Erfindung des Dampfschiffs war Florida wenig bekannt. Seine Lichtunzen waren unbetreten. cS fei denn von einigen wenigen Banden wandernder Seminolen. Und selbst deren Streifzuge wurden in Schranken ehalten von Reptilien, vcni denen die Sümpfe damals wimmelten. ES lag selbst sür den Seemann nichts Verlockendes, nichts Lohnendes in einer beschwerlichen und verwickelten Küsten fahrt an hohen Klippen, tiefen Buchten und Schluchten und zahllosen Inseln vorbei, wo nur Pelikan und Kranich nisteten. Adler und kreischende Seevögel ihren Horst hatten. Wo zudem jedes Strome Mündung durch den ange schwemmten Sand und Schlamm die trügerischen kleinen Inseln und Bänke vermehrte. Wohl aber waren die Küsten und das Innere in gleicher Weise wie gemacht zu einem Aufenthalt und Schlupfwinkel für Gesetzesverachter, für Wilde, Schmugq ler und Seeräuber, welche alle diese Gegenden unblästigt besuchten und von dort aus ihre Plünderungen weit und breit ausführten. An der Ostküste von Amerika und auf Euba weiß man von Kapitän Kldd, dem Piratenköniq, zu erzählen. An der Westküste von Florida befand sich das Hanp! quartier eines Piraten-HäuplingS, der an Berwegenheit und wilder Grau C i C . ? 4LL r. . . amreil cen oviian ico nea uoer- traf. So erzählt ein alter Neger, Namens Antonio Pepino, der vor nicht langer ;ett zu .allayaffee im Alter von 11 fahren ge norden ist. Der elde war auf der Insel Jamaica geboren und wurde im Alter von 16 Jahren an einen damals dort statlomrten britischen Okn zier verkauft. Beim AuSbruch des Un abhängiakeitSkriegeS begleitete Antonio seinen Herrn zum Festlande und nahm Theil an vielen Gefechten, unter Ande rem an dem bei Bunker Hill. Gegen Ende des Krieges zog Antonio nach dem Süden und nahm seinen Ausenthalt in St. Augustine. Fla., roo er in die Dienste de spanischen Gouverneur trat. Dieser verwandte ihn al Botm zur Ueberbringung von Depeschen troi schen St. Augustine und dem Fort St. Markus. Somit kann man Antonio wohl als einen glaubwürdigen Augen und Ohren zeagen in Betreff der Ereignisse jener Zeit betrachten. Pepino erzählt nun, daß er auf seinen vielen Botenreisen, die er gewöhnlich zu Pferde machte, sich nicht' nur vor den feindlichen Indianern, sondern auch vor Seeräubern, den Nachfolgern der Bucka nlere, in Acht zu nehmen hatte. Diese letzteren beschränkten ihre Raubzüge nicht auf den Ocean, sondern fi on in einiger Entfernung von der Küfte von der Natur und durch Kunst gut befestigte. fast uneinnehmbare Stationen. Der vorerwähnte Prratevhauxuwg hatte an der Gordon' .xsai ant )oiqt Festung, welche nur vurcy einen ge? wen anal zugänglich ar, den die Piraten an der Außenseite der Halbinsel . m . cn rr. . angelegt hatten, er rer ermk,,uug ist man vor Kurzem auf diesen Kanal gestoßen, der zu einem riefen a,nn fuhrt. m , . r v i . . m m , .t Diese tiefe uvv gefqutzre oiui gv m.: . aArr,n n?.zlak rC. w 7 w bei Mannschaften itur Garnison diente V. v V tj - - t cm'tu, ,,r a,ik fci!t. Die Piraten hielten für ro,am. 1 -r i . .r sich mit den Semmolen zu verbunden, welche damal über die Spanier erbost waren; ein Bündniß, daß sich später für den ungMcklichen Gouverneur von St. Auguftme so verderblich erweisen sollte. Trog der Äefayr, mit roeiqer eine Reise zwischen Cuba und dem Conti nent begleitet war, unterhielt doch der Gouverneur einen vestauvigen Berreyr mit dem Hafen von Havana. Und da bisher solche Reisen fedesmai zur aoge laufen waren, so ließ er sich verleiten. seinen noch fangen oyn uno fem .oq terchen nach der Havana abreisen zu lassen. Die Flotille der Piraten machte einen Angriff auf da Schiff, auf welchem sich j die Kinder befanden. Nach einem kur zen und heftigen Gefecht bemächtigten sie sich de Fahrzeuges uno navmen vie Kinder gefangen. Sobald sie in ihrer Festung an Der Ban angelangt waren, traten die Rau- ber in Berathung, wie am vefle ver wichtige Fang zu verwerthen sei. Die verbündeten Seminolen hatte man mu zur Berathung geladen. Und diefe gaben zuletzt den uSfchtag. wem ve- schloß, aus das Hort Augusnne zu mar schiren und den Gouverneur zur Ueber gäbe aufzufordern. Im Falle der Wei: gerung, wollte man mit der Tödtung der Kinder drohen. Diesem Plane gemäß führten die Rau- ber zuerst daS Mädchen vor den FestungS wall und drohten mit dessen Tödtung, falls ihre Forderungen nicht bewilligt würden. Der ernste Gouverneur ant- wartete jedoch, .daß er daS Fort halten wolle. Verblüfft von einer solchen Antwort, zogen sie sich zurück, kamen aber bald wieder, diesmal mit dem Kna- ben, von dem sie glaubten, daß er deS Vaters Liebling sei. Aber auch diesmal blieb der Gouverneur fest. Und nun schritten die Barbaren zur Tortur. Angesichts des Vaters fuynen die un- menschen ihren jungen Gefangenen vor die Wälle und banden ihm einen Strick um den Kopf. Quer durch steckten sie einen Gewehrlauf, den sie beim An drehen als Hebel benutzten, so daß der Strick die Haut durchschnitt und vlS auf den Schaoel drang. Die Schmerzens schreie des Opfers wurden im Fort ge hört. Doch der Gouverneur wollte mit den Piraten überhaupt nicht verhandeln, wie schwer und schmerzlich ihm dieS auch an kam. Denn er wußte nur zu wohl, daß auf emen Vertrag mit so verrätherischen und grausamen Feinden kein Vertrauen aesetzt werden könne. Hätte er nachge- geben, so hätte die Unterwerfung aller Wabrschernllchkelt nach die Tortur und das Massccriren seiner ganzen Mann schaft zur Folge gehabt. Wüthend über diese hartnäckige Wei aeruna steigerten die Bösewichte den Druck des Knotens, so daß der Knabe leblos in die Hände seiner Peiniger ficl. Hinterher fand man, daß der Schädel gebrochen mar. Außer sich vor Schmerz über diesen Anblick machte der Gouverneur an der Spitze der Vertheidiger einen wüthenden Ausfall aus dem Fort und trieb die Pr raten und Indianer vor sich her, welche sich in die Wälder flüchteten und dabei den Leichnam des Sohnes zurückließen. Das unglückliche Mädchen jedoch führten sie mit sich. Die Jagd auf die feindlichen Horden wurde sortgesetzt, jedoch vergebens. Denn dieselben kannten nur zu gut die Jrrgänge ihrer Befestigungen. Mit sorge und Trauer kehrten die Spanier heim. Auch eine spätere Verfolgung der Pi raten an der Gordon-Bau war erfolg los. Sie hatten ihre Festung ausge geben. Und von dem gefangenen Mäd chkii hat man nie wieder etwas gehört. Der alte Kanal, der an dem Gebiet des kürzlich vermessenen .Town of NapleS- vorbeiführt, und einige Ruinen de? früheren Forts das ist Alles, was noch an die schreckliche Zeit der verwege nen Buckaniere erinnert. Jremdwörter-Pest. Die Wuth mancher Lrute in Deuisch: land, mit Fremdwörtern um fich zu werfen, geißelt der Sonntags Witz bold der .Breslauer Ztg. folgender maßen: .Wie geht es Ihnen, Frau Schultze?' .Ich danke schön, Frau Müller! Ich habe mir jetzt eine Villa in Obernigk ge kaust, die ich nächstens mit meiner Toch ter beziehen werde. Vornherau? haben wir eine schöne Referende, hinten ein B a b y l o n. Von der ersten E t a gere bis zu der zweiten führt eine La oendeltrexpe von barbarischem Marmor in die Höhe, und da hat sich meine Tochter, die ja sehr schön malt, eine kleine Artillerie eingerichtet, und da sehen wir jeden Morgen die Her ren Offiziere vorbei destilliren. Sie müssen nämlich wissen, Frau Mül lern, meine Tochter leidet an zerrissenem Nervenkostüm und ich wollte mit ihr letzthin zu einem Professor fahren. Aber denken Sie sich nur, als wir auf die Bahn kamen, war die Karriere schon geschlossen, der Paragraph gezogen und das Vomitiv ging ab. Na, wir nahmen uns eine Droschke, und als wlr zum Professor kamen, war nur der Eristenarzt da und der sagte: Ach, bitte, nehmen Sie doch einstweilen im Feuilleton Platz, der Herr Dok tor steht sofort zur Desinfektion. So war 3 auch und der Herr Professor sagte dann: Ihre Tochter, liebe Frau, leidet an kathedralischer Asfek t a t i o n in den Kniekehlen. Darauf bezahlte ich und wir gingen nach Hause. Unterwegs begegnete uns mein Neffe, der ist nämlich, müssen Sie wissen, Ma dame Müllern, ein große Volumen und promovirt alle Tage auf der Schweidnitz:,straße. Der sagte, wir müssen noch hier bleiben und in das Theater gehen. Wir lassen un dazu auch bereden, haben einen Platz in der Prozessionsloge und da verliere ich mein Portepee; da muß ich in die Zeitung setzen und noch die In surrektionökosten bezahlen. Den ken Sie nur, was Einem Alle p r e f sirt! (Vielleicht ist es nicht überflüssig, einem Theile der Leser zu klären, welche Fremdwörter die Frau Schultze statt der Mit gesperrter Schrift gesetzten gemeint hat. E sind in derselben Reihenfolge diese: Verandah, Pa villon, Etage, Wendeltreppe, carrarischer Marmor, Atelier, vorbeidesiliren, Ner vensyftan, Barriere, Telegraph, Loko motive, Assistenzarzt, Fauteuil, Disposi tion, katarrhalische Affectlon, Lumen, promenirt, Prosceniumsloge, Pottemon naie, Jnserrionskosten, passtrt.) Die Höllenthalbah. Die am 21. Mai in Freiburg erfolgte Eröffnungsfeier derHöllenthalbahn hatte ziemlich stark unter der wechseloollen Witterung zu leiden. An manchen Strecken gab e heftige Schneegestöber, die Höhen bei romantischen HöllenthalS waren noch vom Schnee bedeckt. Leider hat der durch unser Spezialkabel bereit mitgetheilte traurige Zwischensall einen trüben Schatten über die Feststimmung gebreitet. Der um das neue Unterneh- men feyr vervieme eyemauge A,ogeorv nete Faller, welcher später der 1. Kam mer angehörte, erlitt während seiner Aa spräche an den Großherzog vor Auf- regung einen Schlaganfall, dem er sofort erlag. Der Großyerzog gedachte in semer Fettrede des fay Bnvucyenen in warmen Worten und höchst ehrenvoller We.se. Die Entttehunasqelchtchte der neuen Schwanwaldbahn ist schon älteren Da- tum: sie reicht bi w da Jahr 1845 zurück, da die Gemeinden der Aemter Bonndorf und Slühlingen an da badi- sche Ministerium die Bitte um Erbauung einer Eisenbahn von ,relbura i. Br. über Neustadt, Bonndorf und Stühlin gen nach Schaffhausen und Konstanz einreichten, und noch in demselben Jahre vetitionlrten die Gemeinden des Amts bezirk Neustadt wegen Herstellung einer Eisenbahn von Freidurg über Neustadt nach Donaue schlugen und an den Boden jee. Die damals vorgeschlagenen Pro jekte wurden von der Oberdirektion des Wasser und Straßenbaue für undurch- führbar erklart. Wenn heute diese Bahnprojekt trotzdem verwirklicht wor den ist. so liegt da an den großartigen Fortschritten, welche die Eisenbahntechnik seit lener Zeit gemacht hat In den fünfziger Jahren bildeten sich Eisenbahn-Komite in Freiburg, Neu ftadt, Furtwangen, um die Anlage der Bahn über Furtwangen zu betreiben Aber erst 1861 gelangten dahingehende Petitionen an die Regierung und die Kammern. Durch Verfügung des großherzoglichen Handels-MinisteriumS vom 23. Juni 1862 wurden worunter suchungen zur Anlage einer Bahn von Breisach nach Freiburg und von da durch das Höllenthal angeordnet. Das Haupt Hinderniß, welches sich der Ausführung damal entgegenstellte, war er große Baukostenaufwand, der für die Strecke ffreiburg - Donaueschingen zu 21 j MM. Gulden berechnet war, wozu noch 2, 145,000 fl. für die Anschaffung deS Betriebsinoentars kommen sollten. Erst im Jahre 1869, als erneute Petitionen von 150 Gemeinden an die Regierung und die Landstände eintrafen, wurden nähere Untersuchungen über die Rich tungslinie einer Eisenbahn über Neu stadt, bezm. Furtwangen vorgenommen. Infolge des Krieges und sonstiger Um stände'verzögerten sich diese Vorarbeiten, und am 15. Juli 1374 gelangte daS Projekt in der zweiten Kammer zur Berathung. Im Hinblick auf die Höhe des Kosten aufwandeS und mit Rücksicht auf die Größe der Eisendahnschuld wurde jedoch ein Antrag auf Ausführung der Bahn auf Staatskosten von der Kammer nicht gestellt. Erst im Herbst 1873 stellte die großherzogliche Generaldirektion der Eisenbahnen in der Kammer den Antrag: Die Bahn von Freiburg nach Neustadt auf Staatskosten in Aussicht zu nehmen. Bei den ständischen Berathungen über das Eisenbahnban-Budget für 1880j8l wurde auch diesem Antrag, unter An- nähme einer angemessenen Beitragslei- flung von Seiten der interessirten Ge meinden, die Zustimmung ertheilt. Da jedoch der Beginn der Arbeiten von der Finanzlage des Landes abhängig gemacht wurde, wurde erst im Jahre 1834, nachdem die Beitragspflicht der Gemein- den geregelt worden war, begonnen Der geistige Urheber und Leiter des Bahnbaues, Baudirektor Gerwig, ist bereits 1885 gestorben. Aecht Deutsch. Der deutsche Gelehrte erforscht die Geschichte und Vorzeit aller möglichen Völker, aber das eigene Volksthum wurde noch bis auf die jüngste Zeit con fequent vernachlässigt; trotz der aner kennenSmelthen Arbeiten v.n Grimn und Anderen sind wir in den deutschen Alterthumskunde noch sehr weit zurück, während deutsche Forscher, wie Bopp. Mor Müller, Baron Waldeck, Lepsias. Bunsen, Brugfch, Schlaginweit, uns die Urgeschichte aller alten Völker von den Hindus bis zu den Zigeunern und Basken, von den Egyptern bis zu den Fmnen zugänglich gemacht haben. Diese Scheu vor einheimischer Geschichte wirft ihren Schatten sogar in die deutsche Schule. Man trete in eine deutsche Volksschule, und man darf sicher kein, daß bereits das zehnjährige Aauernbüb chen die Namen der Könige von Israel und Juda hersagen kann; fragt man aber einen Eonfirmanden, welche deut sche Fürsten zur Zeit des Bauernkrie gi,S oder des dreißigjährigen Krieges lebten, so ist e? noch sehr fraglich, ob man eine richtige Antwort erhält. Die gleiche Wahrnehmung macht man bei deutjch,n Gymnasiasten und Realschü lern ; sie kennen alle die berühmten Grie chen und Römer, sie kennen die Geschichte des Eleomenes von Sparta und des Alclbiades von Athen auswendig; fragt man sie aber, wer Hermann von Salza, Jürgen Wullenweber oder Otto von Nordheim waren, dann bleiben sie stumm. Es ist uns pafsirt, daß un ein namhafter deutsch-amertkanischer Jour nalist, dessen Wissen in alter Geschichte und Literatur geradezu phänomenal mar, einmal eine Wette anbot, daß die deut sche Geschichte keinen Otto von Nordheim kenne. Wie stiefmütterlich der deutsche Ge schichts-Unterricht noch heute in deutschen Schulen behandelt wird, geht daraus hervor, daß erst vor wenigen Wochen an die höheren Lehranstalten Preußen's dahin zielende Weisungen ergehen muß ten, weil eS nämlich wie ein Berliner Blatt Ende Mai 1887 berichtet .zur Kennmiß des Unterrichtsministers ge kommen war, daß an letzterwähnten schulen der Unterricht der neueren vater ländischen Geschichte mit dem Jahre 1315 abgeschlossen werden pflegt." Der Mi nister bemerkt, daß die von 1866 bis 1371 eingetretene Neugestaltung deS deutschen Vaterlandes unbedingt die Fortsetzung deS Unterricht in der vater ländischen Geschichte mindesten bi zu der am 13. Januar 1371 erfolgten Auf richtung de jetzigen deutschen Königreichs erfordert." Man wird schon oft bemerkt haben, daß die letzte und die jetzige Generation, soweit sie auf den Schulunterricht de schränkt war, über die drei wichtigen Jahrzehnte der Gährung in Deutschland von 1830 bi 1860 wenig oder gar Nicht weiß. Solchen Verhältnissen entwachsen dann freilich Gestalten, wie die de Wiener Professor Dr. Aug. Pfizmaier, der kürzlich in Döbling bei Wien geftor ben ist. Dieser, trotzdem er in Oestreich lebte, ächt deutsche Gelehrte lebte z. B. im Geiste nur in China und interessirte sich nur für Chinesische. So la er unter Anderem nur chinesische Zeitungen. Deshalb kurftrt auch die (allerdings nicht verbürgte) Anekdote, daß in den letzten Dezennien nur einmal ein europäisches Ereigniß seine Theilnahme erweckt habe. Nach dem Jahr 1870 soll er nämlich ein- mal einen seiner Freunde gefragt haben. was für eine Bewandrniß c8 eigentlich mit dem großen Kriege zwischen Deutsch' and und Frankreich habe, über den er so viel in den chinesischen Blattern ese! ... Inländische Nachrichten. 'Von den 800,000 Einwanderern, welche letzte Jahr in den Ver. Staaten eintrafen, wandten sich nur 6000 nach Gegenden südlich vom Potomoc. -Die Sudlander trösten sich ledoch mit der Behauptung, daß diese da beste Ele ment der Einwanderung ausmachten. Etwa achtzig Meilen von Fall City, Nebr., hat der inner Challi der m Bohren eine Brunnen n: der Tiefe von 90 Fuß ein S Fuß mächtige Kohleaftötz getroffen. Im Verein mit seinen Nachbarn will er sofort emen Schacht abteufen, um die Ausdehnung de Flötze bestimmt sestzuskllen. vrtn Zvcann in zowa oar ficy fo eben 300,000 junge Fichtenbäume au Black-River-Fall in Wisconsin kommen lassen, da mehrjährige Erfahrung ihn belehrt hat, daß die Fichte sich am besten eignet, um auf den Prairien von Iowa anaevstanlt tu werden. Denn sie wach sen schnell und sind sehr widerstand sähig, und geben den besten Schutz ge- gen die Stürme ab. Ein Mulatte begab sich dieser Tage in eine Barbierstube zu Boston, um sich die Haare schneiden zu lassen, wurde ober mit der Antwort abaefertiat: "We don't ran this place for niggers Der Mulatte kehrte bald darauf mit einem Polizisten zurück, wiederholte sein Verlangen und erhielt die gleiche Ant wort, worauf er sich zu einem Advokaten begab. Die Sache liegt letzt dem Ge- richt zur Entscheidung vor. Durch fnnen et in' Peq ge- bracht wurde einer der Missourier ,Bald-Knobber, Namen kmearengm. Eme von der maölirten Bande mtg handelte Frau beschwor, daß diese in der Richtung nach Swearengin's Gehöft ab- zog, und daß sie bald darauf denen Esel schreien und seine Hunde anschlagen hörte. Die Bauern an der Jury kann ten diese Bewillkommnung des Hauö- r r ri C I yerrn euren feine ausiyrere aus r fabruna und erklärten den Jdentisiil- rungS - Beweis gegen Swearengin für vollständig erbracht. In Eliiabetb. N. X schickte die Frau von Friedrich Meyer in die Hör- nina'iche Apotheke nach .Senna Thee. Der Apotheker verstand jedoch .Jameö' Thee", welches der gebräuchliche Name für Stechapfel ist. Die drei kranken Kinder der Frau tranken von dem eis tigen Thee. Das äiteste Kind trank eine ganze Tasse voll und wurde in der Schule schwer krank. Es fiel aus der Straße bin und ward total blind. Die Aerzte haben sofort Gegenmittel ange wendet und hoffen die Kinder zu retten Eme muthiae Frau ist die Gattin des Farmers Keen in Keen's Station bei Fairfield, dem Hauptorte des County Wayne in Süd -Illinois. In Keen's Station machten kürzlich zwei wohlbe- wannete Männer Namens H. M. Shep ler und Jack Gregory auf den Farmer Keen einen Mordangriff. Es gelang ibm. sich von den drohenden Gewehr Mündungen durch einen Haufen Holz zu decken, bis seme Frau mit ber Flinte her beieilte und die Angreifer verjagte. Keen hatte emen Bruder veS Gregory verfolgt und derselbe war zu drei Jahren Zucht has verurtheilt morden: das war der Grund zu dem Ueberfall. Alle .ächt amerikanischen Tuzen- den", mein! der Elevelander .Anzeiger finden sich am Unverfälschtesten jeden falls noch im Süden. Dort haben die .anstößigen Ausländer" bisher fast noch gar nicht Fuß gefaßt und sicherlich keinen Einfluß auszuüben vermocht. Daber blubt benn auch die acht .amerr- kanifche" Civilisation in den Südstaaten so herrlich, daß man mitunter zweifeln könnte, ob Letztere überhaupt zu den Eulturländern gehören. Blutrache, Lunch justiz. Theeren und Federn, Ver fehmunq. öffentliche Hinrichtungen, PrüSelpfähle. Kettensträsiinge. Duelle und politische Morde Das sind die lieblichen ächt amerikanischen" Kultur Produkte des sonnigen Südens. Vor einigen Monaten veranlaßte der in Soringfield, O., wohnende reiche Bürger D. H Rübsam seine Frau, eine Reise naMerico zu unternehmen. Kurz nach ihrer Abreise klagte er auf Schei dung. Als Grund führte er Ehebruch an. Frau Rübsam kchitc, sobald sie Dies erfuhr, zurück und erhob Einwand gegen das Scheidungsgesuch. Sie meist die Anklage (Ehevruch) entschieden zurück und beschuldigt ihren Gatten, daß er sich des Ehebruchs mit einer bisher ge achteten Dame u. A. schuldig gemacht habe; sie behauptet ferner, ihr Gatte habe sie mehrmals gezwungen, Abortio nen an sich vornehmen zu lassen. Da die Eheleute den besten Kreisen ange hören, hat der Fall großes Aufsehen erregt. In der Umgegend von Greville in Ealtfornien waren Arbeiter beschäftigt, den Boden für einen Keller auszugraben, als der Grund plötzlich nachgab und zwei von ihnen in ein etwa 3 Fuß tiefes Loch stürzten. Als sie sich darin um sahen, fanden sie eine ziemlich geräu mige von behauenen Steinen eingefaßte Kammer, und wie sich beraugstellte, eine Grabkammer. Denn in der einen Ecke lag das Skelett ein, allem Anscheine nach sehr großen und kräftigen Mannes, umgeben von roh gearbeiteten Schmuck fachen, einer Art von schwarzem Obst dian und einigen Pfeilspitzen, und den Wänden entlang standen grotesk be malte Thongefäße mit Knochen' von Hirschen und anderem Wild, und in die Wände waren Schriftzeichen eingehauen, die natürlich keiner der Arbeiter ent Ziffern konnte. DaS Grab hat jedenfalls ein hohes Alter, aber dieses annähernd festzustellen, wird wohl schwierig sein. In St. Joseph, O., ist Frau Jo hanne E. Kühn, geb. Monika Stab, kürzlich vom Blitz erschlagen worden. Frau Kühn saß im Schaukelstuhl unge fähr vier Fuß vom Fenster mit Nähen beschäftigt. Ihr Gatte saß etwa sechs Fuß von ihr entfernt am Tische und la eine Zeitung. Ein kleiner, an Kindes statt angenommener Junge lag etwa zwei Fuß von ihr entfernt auf dem Boden und schlief. Der Blitz lief am Fenster hinunter, schlug unten durch' Fenster hinein, fuhr der Frau in den Kopf, lief an deren linker Seite heran ter, dann war Alles vorbei und die Frau augenblicklich todt. Ihre Kleider singen Feuer, die Fenftergardinen verbrannten, und da Bett gerieth in Brand. Der Gatte und da Kind wurden nicht ver letzt. In Folge de Coke-Mangel haben in West Penn sylvavnien 24 Hochöfen mit einer wöchentlichen Produktion von 18.901 Tonnen, in Ohio 25 Hochöfen mit einer Produktion von wöchenlich 15.659 Tonnen den Betrieb eingestellt (dankell nicht blown ont.) Rechnet man dazu noch einige Hochöfen in West Virginien, so stellt e sich heraus, daß der Streik in den Coke Regionen .53 Hochöfen mit einer wöchentlichen Pro duktion von 35,135 Tonnen zum Still stand gebracht hat. DieS find 42 Pro zent der Produktion der am l. Mai im Betrieb befindlichen bituminösen Hoch ifen. Im ganzen Lande waren am 1. Mai 24S Hochöfen m Thätigkeit, welche wöchentlich 139,000 Tonnen Eisen fab rizirten. Die Zahl der heute im Ve- trrebe befindlichen Oefen ist somit um IS Prozent und die Produktion um 25 Prozent geringer geworden. . Von einem furchtbaren Schwur, welchen Tom Hendrir in Knor Countu, Oft -Tennessee, al Knabe gethan und al Jüngling gehalten hat, berichten west liehe Blätter. Kürzlich fand man in der Nähe der dortigen Ortschaft Hardw Valley unweit der Landstraße die von Kugeln durchbohrte Leiche de John H. Gallagher, eme reichen Farmer fener Gegend. Man hatte gesehen, wie Tom Hendrir, ein junger Nachbar, hinter Gallagher hergegangen und, nachdem drei oder vier Schüsse gefallen waren, die Landstraße verlassen hatte. ' Er wurde verhaftet und hat seitdem folgen de Bekenntniß abgelegt: .Al ich noch nicht fünfzehn Jahre alt mar, peitschte Gallagher, ein vollkommener Tyrann und Unmensch von Natur, mich grausam; ich that damal in seiner und Anderer Gegenwart den Schwur, daß ich ihn unmittelbar nach Erreichung meiner Volljährigkeit tödten würde, und diesen Schwur habe ich gehalten." Hendrir mar an dem Tage, an dem er den Mord beging, gerade 21 Jahre alt geaorden. . ifUKiK ui um um uuu iiuviuyi i Jüngling gegolten Was sür Canaillen in der New Yorker Polizei angestellt find, ersteht man auch an der Schandthat de Poli- ziften Ed. Hahn gegen den braven Thür fteher de Castle Garden. Jack Hussey, der so viele Menschen au den Fluthen gerettet hat. Hussey befand sich Abend halb zehn in einer Wirthschaft in der Nähe seiner Wohnung und hatte seine 13 Jahre alte Tochter bei sich. In lener Wirthschaft traf er den besagten Hahn, der auf einem PolizistenauSstug zu viel getrunken hatte und einen ihm gegebenen Urlaub mit Saufen verbringen wollte. Die beiden Leute geriethen in Stteit. Hussey ging auf Veranlassung seiner Tochter weg und begab sich in eine andere Wirthschaft. Doch Hahn folgte ihm dorthin und erneuerte den Streit. Im Verlaufe desselben zog Hahn seinen Re 1 . s m r voloer und schoß nach Hussey, welcher nach der Thüre ging. Hahn lief ihm nach und feuerte noch drei Schüsse auf ihn ab, von denen einer dem Hussey in die Leber fuhr und diese durchbohrte. Der Verwundete schickte nach seinem Sohn und ließ sich von diesem nach dem Hospital bringen. Wohin man noch m der Nacht den Eoroner beschick. Haon, elcher etwa ein Jahr bei der Polizei ist, war früher Schankwärter in einer be- rüchtigten Kneipe, erhielt aber trotzdem eine Anstellung als Polizist. Er wurde noch in der Nacht seiner Schandthat ver haftet. Sein Versuch, die Schandthat als Nothwehr hinzustellen, wird von Augenzeugen Lügen gestraft. Die Aerzte hoffen, das Leben Hussey's ret ten zu können, da er ein seh? kräftiger Mann ist. Der ganze nördliche Theil von Ost-TeraS, vor Allem aber das Hügel land, in welchem die Counties Marion. Hartison, Gregg. Usphur, Smith. Rusk und Cherokee liege,., ist, nach der .Freien Presse" in San Francisco, reich an deu werthvollsten Eisenerzen, an braunen, rothen und grauen Hämatit und anderen Erzen, welche von 40 bis 70 Prozent reinen Metalls geben ; ihre Lager sind geradezu unerschöpflich, und ist eS eine wörtliche Wahrheit, daß ganze. große Hügel aus Nichts anderem wie Eisenerz bestehen. Wenn bisher nur schwache Anläufe zur Ausbeutung dieses Eisenschatze und zur Begrün gung einer Eistn:Jndustrie gemacht worden find, so findet das seine naturgemäße Erklärung darin, daß Texas bis zur allerletzten Zeit in seiner Entwickelung noch nicht bis ur Jndustriestufe fortgeschritten und ausschließlich Ackerbau und Vieh-zuchtS-Staat geblieben war. Der Osten war ganz besonders im Rückstände ge blieben, und, länger als in den übrigen Landestheilen, fehlte e drt bi ganz vor Kurzem noch an der nothwendigsten Vorbedingung für eine industrielle Ent Wickelung, an dem unumgänglichen Ver kehrsmittel der Eisenbahn. 'ge, ohne welches heute eine gedeihliche i'errc b ihätigkeit ur.mögüch ist. Ab,, gerade in der jüngsten Ve,gangk:,hri: ist Ost Tkris mit Eifer daran geganacn, auch seine Eiscnreaion der Jrdustrie zu er schließen und zugänglich zu machen. Die Thätigkeit im Eiscnbahnbau ist in ter letzten Zeit dort eine geradezu sieberisch lebhafte geworden, selbst in EountieS, weiche bis dahin im Rip van Winkle Schlafe gelegen hatttn, wie NacogdacheS und andere. Seit der Staat febst in Verbindung mit der Gefänqntßanstalt in Ruf? Eisenwerke angelegt, in welchen er einen Theil der Züchtlinge beschäftigte, und seitdem damit der thatsächliche Bc weis geliefert worden ist, diß die Schmelzhütten und Gießereien des Staates Texas im Stande sind, Eisen und Eisenartikel zu liesern, welche selbst auf nördlichen Märkten die Beachtung von Sachkundigen gefunden haben, seit der Zeit ist der Eisendistrikt von Ost Texas aus seinem langen Schlafe er wacht, und außerdem auch das Jateresse auswärtiger Kapitalisten, welche sich nach einer gewinnoersprechenden Anlage sür ihr Geld umsehen, für ein so hoff nungSvolleS Jndustriefeld geweckt wor den. Wie die Fort Worth .Gazette" mittheilt, ist in diesem Augenblicke der Vertreter einer Gesellschaft von St. Louiser Geldmännern, welchen wahr scheinlich der Erfolg des StaatS-Erperi mentes den UnternehmuugSmuth gegeben hat, dabei, in dem County Rufk Mineral und Holzland aufzukaufen; die Absicht der Gesellschaft ist. bis zu 25.000 Acker erwerben und in der Stadt Rufk, sowie in der Umgegend eine Anzahl Hochöfen und Eisenwerke anzulegen. Em reicher Amerikaner hat sich die Einrichtung seines Musiksaales aus London verschrieben. Das Piano war von dem Künstler Alma Tadema designirt und kostete 435.000, jeder Sessel kostete $5000, und die ganze Einrichtung kam auf $500,000 zu flehen. Ottischt Nacyricdte. Auf dem Berliner Central Vieh und Schlachthof sind bereit seit längerer Zeit eine Anzahl on Fleischbe schauerinnen angestellt, darunter auch eine verwittwete.Geheimräthin, sowie meh rere Damen vom Adel. Diese weidl:. chen Fleischbeschauerinnen bewähren sich sehr gut. Um wenigsten einen Theil de deutschen Pokoerkehr für Belgien zu retten, hat da belgische Ministerium zwei Schnelldampfer 20 Knoten per Stund in Glasgow gekauft; bis zu ihrer Fertigstellung thut ein englischer Dampfer zwischen Ostende Dover Dierst. ' In Mailand ist jetzt eine Orgel ausgestellt, die ganz au Papier angefertigt ist. Erbauer derselben find der dortige Priester und LlzceumSrPro fessor Don Giovanni CreSxl-Righizzo und der Arbeiter Luigi Colombo. Die selben erhielten auch schon ein Prioile gium auf ihre Erfindung. Ein deutsche Hau hat ihnen bereit 10,000 dafür geboten. Oronnug muß sein! Der Oberreichsanwalt Tessendorf in Leipzig acht bekannt, daß der von ihm 1863 hinter dem kürzlich in Genf gestorbenen Schriftsteller Dr. Josef v. razewki erlassene Steckbrief durch den Tod dessel ben erledigt sei. In diesemMonat soll die Frage betreff der Beseitigung oder Ver Lnderuog des nördlichen Festungsgürtels von Magdeburg zur Entscheidung gelan aen. Die Stadt soll für da 500 Mor. gen umfassende Gebiet des nördlichen Festun aSaürtelS und der Citadelle rund $3,000,000 zahlen. Frankreich hat seit 1830 mehr al 4 Billionen Franken für Algier aeoofert und jetzt noch kostet die Provinz jährlich 20 Millionen, wobei die Erhaltung deS Militär noch gar nicht eingerechnet ist. Daraus kann man da klägliche FiaSco der franzosischen Manier der Kolonisation ersehen. JmRiesengebirge erstreckte sich der Schneefall in den Nächten zum 22. und 23. Mai bi in die Gebirg orte, die sich 2000 Fuß über den Mee resp:egel erheben. Ja diesen Regionen wurde ein Niederschlag von 4J5 Zoll ge messen. Auf dem Hochgebirge siel der Schnee sehr dicht, und e herrschte noch Schneetreiben, al ein starker Nordwest wehte. Der Eiöbehana an den Tele graphendrähten der Schneekoppenleiwng at naerlana. Dem Deutschthum in den russischen Ostseeprovinzen droht ein ver nichtender Schlag. Wie die .Post" mel det, hat der Czar ein Gutachten des Miaister-Comite'S bestätigt, wonach vom I. Auaust d. I. an m sämmtlichen deut schen Gvmnasien und Realschulen der baltischen Provinzen die russische Unter richtssprache eingeführt werden soll. Daß damit auch daS künftige Schicksal der Universität Dorpat entschieden ist. darüber ist Niemand im Unklaren. a n st Leo XIII. bat eine merkwürdiae Karte nach London zur dar tiaen Kolonial-AuSstelluna eesandt. E ist diejenige, auf der Alexander VI. jenen weltbekannten Strich machte und damit die Befitzstreitigkeiten zwischen Spanien und Portugal schlichtete. (1493 ) Der Letzte der Bourbonen schenkte diese Karte V u VIII. und wurde ste im Banrani schen Archiv verwahrt. Ein gewisser W. GriggS hat ein Facsimile dieser Karte soeben herausgegeben. Eine neue und prächtige Svaraelart soll auf den Steppen von Achal . Tekiz gefunden morden sein. Er wächst vollkommen wild, und seine Stengel sind fast so dick, wie ein Man nesarm : auch soll er eine Höhe von 5 bi 6 Fuß erreichen. Man behauptet. ein einziger ASparagu von Achal Teliz reiche aus, um zehn russischen Soldaten ein genügende Mahl zu verschaffen, und auch der Geschmack wird als ähnlich dem der besten europatschen Spargelarten ge schildert. Den Schnee vom arze .fortzutanzen", ist dieses Jahr den Hexen in der Walpurgisnacht nicht ge lungea. Am 2. Mai hatten sechs junge Leute von Werngerode eine Besteigung des Brocken unternommen und erreich ten auch glücklich ihr Ziel,, nachdem sie an mehreren Stellen durch ein bi zwei . uß bohen Schnee aewatet waren. Der Abstieg, welcher nach Jlfenburg zu ge nommen wurde, war fast ledensgefähr- lich. indem die Berasteiaer bis an die Kniee im Schnee versanken. Auf welche kleinlichen Chi kanen der französische Patriotismus ver fällt ! Die Bewohner de an der franzö sifchen Grenze liegenden Dorfes Alt münfterol müssen, da der bisher dort mohnende Bäcker vor einiger Zeit fallirt hatte, ihr Brod auS dem benachbarten franröfifchen Montreaur Chateau holen. Dieses Brod wird ihnen durch eine eigenmächtige Maßregel der französischen Zollbeborde vertbeuert. welche für feden ausgehenden Laib 20 Centime erhebt. Au Metz wird vom 10. Ma, geschrieben: .In den letz'.en Tagen ist eine Anzahl von Dienstmädchen au Frankreich hierher gekommen, welche in Folge des bekannten Boulanger'schen Erlasses, drr den Offrzi-ren dos Halten deutscher Dienstboten uhrsagt, steuen los geworden sind. Auch zadl, eiche Ar peller aller rt Uns z:r :h:.irr.ir ge- zwu? g.'n worden, da sie n Hvlge der N'Uelllchen H tz-reiel nach zaur Theil lancj hnqenr Dienste von ihren Aibcit gebern entlassen werden wußten und nirgendswo in Untir kommen finden konnten." Im erzbischöflichenPalai zu Mecheln fand am 6. Mri d'e erste Taufe eints Kongo NegnS statt. Der Getaufte heißt Wamba und ist d.-r Sohn eines angesehenen Negerhäuptiings Erst vor sieben Monaten in Antwerpen angelangt, erwarb sich der aufgeweckte Neaerknabe rasch emtae Kenntnisse der französisckei Sprache nn der Grund lehren d r ch'iilichen Religion. A!s Taufpatdin funairte die Königin Mcrie Hnrictte der Belgier, welche ihrem schwarzen Pathenki. de eine goldene Uhr zum Gescheuke machte. In rinigen chen werden, der .Köln. Ztg." zufolge. in Antwerpen 50 Negerknaden eintres fen, um in Belgien erzogen und später in den Dienst de KonaostaateS einae- reiht zu werten. ior xurjern fiarv zu rau bach in Oberhessen im 77. Lebensjahre Chr. Gerhard Eckel. früher Advokat in Amerika und seit einem Jahre dort an sässtg. Der evangelische Pfarrer Draudt weigerte sich, am Grabe des Verstorbenen die seelforgerlichen Funktionen zu ver- richten, und zwar mit der Motioiruna. daß Eckel .an keinen Gott geglaubt habe und auch nicht kirchlich getraut gewesen sei." Bei dem vernünftigen und nicht von orthodorer Intoleranz beherrschten Theile der Bevölkerung ward das Ver halten des Geistlichen umsomehr miß nr m w . w . . oiuigr, ei yrati ein yocogeacyreier, we gen seiner Mildthätigkeit und menschen. freundlichen Gesinnung beliebter Mann war. Er gehörte der evangelischen randeSrirche bis zn seinem Tode an, so daß ein formelle Recht die Renitenz tes Geistlichen nicht begründete. Nach der letzten Reichst agS wähl, brachte die in Dortmund erfchei ende ulxramontane .Tremovia" einen Artikel, in dem sie den Leitern der inlu flriellen Unternehmungen zu Leibe ging ,..,... uoiiiiuiuuuiu 1U 4.C1VC UUIU und diese angeblicher Wahlbeeiaflussun. gen wegen Turanne. Ignoranten und Streber nannte, auch die Behauptung aussprach, eine Industrie, welche von solchen Subjekten geleitet werde, ver diene den Dortmund-EmSkanal nicht. Der Artikel war überaus scharf und wurde der Form haller auch on Freun den de Blatte getadelt. Die Jndu ftriellen antworteten mit einer .Mah nung an die Arbeiter, die hetzerische .Tremonia nicht mehr zu halten und zu lesen. Die Staatsanwaltschaft aber er hob gegen de Redakteur de Blatte Anklage wegen groben Unfugs. In der SchössevgerlchtSltzung erfolgte jedoch Freisprechung deS Angeklagten. Der Gerichtshof nahm an. grober Unfug werde durch einen Zeitungsartikel nur dann verübt, wenn da gesammte Publi kum (nicht eine Anzahl von Personen) durch den Artikel belästigt werde, und serner müsse der Wille de Thäter dar auf gerichtet sein, eine solche Belästigung herbeizuführen. teuere Nachrichten. uSln. Wien, 10. J.ri Die Dämmebei Szezedin sind ausgebessert v orden uud e ist ein Bruch der sei ben nicht mehr zu befürchten; Mako tageKen schwebt uoch in Gefahr. - Trotz eines OikanS, verbunden mit heftigen Regenzüflen. wobei m.hrere Ar beiter verunglückt sind, haben bii Mako die Dämme dem Hochwasser noch Wider stand gelnflkt Ja Ungarn macht sich wieder eine starke judenfeindliche Bewegung geltend; in Neutra hat sie zu einem blutigen Kampfe geführt, in welchem acht Menschen um gekommen und dreißig verwundet wor den find. Berlin. 10. Juni. Der SafciitW Lalance in Mülhausen, Vertreter de Kreise Mülhausen im deutschen Reichs tage, ist wit Frist von 24 Snrnde an dem Elsaß ausgewiesen worden. Er war em thätige Mitglied der Proteftpartei und ist angeschuldigt, der sravzösischen Patriotcn-Liga allen möglichen Vorschub gettlner zu oaoen. St. Petersburg. 11. Juni. Die Regierung hat eine Verordnung erlassen, welche den Chmesen und Kireanern die Niederlassung in den russisch. Grenz Provinzen verbietet. London. 11. Juni. Eine starke Militärmacht ist von Ehester nach Wale zur Unterdrückung der Unruhen wegen Entrichtung der Zehnten abgerückt. JnDenbtgb in Wale kam e zwischen einem Volkshaufen und der einen Ver steigercr von Pfandflrcken sür fällige Zehnten schützenden Polizei zu Hcrad greiflichkelten. Die Menge ließ schließ lich gegen die Polizisten einen fcheu oe machten Stier los und bewarf sie mit faulen Eiern. Ein Ruhestörer wurde verhaftet. London, 11. Juni. Ja Turkestan find weitere Erdbebenftöße wahrgevom men morden. Die 25 Werst westlich von Bernome delegene Ansiedelung KaSke lensk ist von einem heftigen Erdbeben zerstört worden. Auch in Rischbek haben sich Erdstoße fühlbar gemacht, seit dem 9 J ini haben in einem U kreise von 1000 Werst (66 3 Meilen) von Vernome Erder schütter ungen staitgefuuden. Viele Menschen sind tab.'i umgekommen; ihre Zahl kann zur Zeit noch nicht ermittelt werden, da täglich noch Leichen Vrrun gluckter gefunden werden. Berlin. 12. Juni. Der, Afrika. reisende Lcnz ist zum Prof.sssr dir Erd bejchkebung an der Universität in Prag ernannt worden. Wien, 12. Juni In Ungarn stehe 25 000 engl. Q ladratmeilen Lan, unter Wasser. In Mako herrschte wiederum ein heftiger Orkan, der da Wasser über die Dämme trieb und eine Anrabl Brü cken zerstörte. Die mit dem Schute der Dämme beauftragten Arbeiter eniflohen, wurden aber vom Militär zmückge trieben. L ond on . 12. Juni. Die Pforte hat eine Ak Liderung de mit England vereinbarten Abkommen belresss egvo- tens dahin verlangt, daß der Türkei au schließlich das Recht zugestanden wird, im Falle von Unruhen Truppen nach Aegvpten zu senden. Lord Saliöburv lehnt die nachträgliche Abänderung de bereits unterzeichneten Abkommens ab. London, 13. Juni. Der schöne Tannenwald von Eanau in Arcachon, welcher einen Flächenraum von 15.000 Acres bedeckte, ist ein Opfer ter Flain men geworden. Berlin, 13. Juni. Nach amtlichen Berichten ergiebt die Aushebung für das Jahr 1886 161.526 Rekruten, nährend 157,092 Prozesse wegen Autwonderung ohne staatliche Gcnehaiigung anhängig gemacht worden sii d. Der Bergsturz bei Springen in der Schweiz dauert fert ; der We ler Vlan kenburg ist jedenfalls v.rloren. anutt. Cheoenne, Wa., 10. Juni. Da hiesige Bundesdezirksgericht at die bei den Anklagkn wegen unbefugter Einiäu- nung von Zvunveöiano, als tyatZaql'ch unbegründet, niederqeschlagerr. ' New ?)ork, 10. Juni., Die Aahl der in der vergangenen Wrck,e in den Ver. Skaa'en und in Canada'ro'glkom menen ZahlnugSeinstellungen delief fch aus 173, ci'g'N IM, in der oricenWocke und 29 ) in der en sprechenden Woche de Vorjahres. Danville. Da . 11. Jani. Inder vergangenen Nacht sind aus dem hiesigen Gefängniß der Weise Jo)n Hammer und der Neger John Erawford ersterer wegen Nothzucht, lrtzterer wegen Mord Versuchs eirgesperrt. entwichen. ' Winnipeg. Manit., 11. Juni. Heute Nacht ist in Meneta in der Pro vinz Manitoba das JameS Edwardö'sche Wohnhaus ein Raub der Flammen ge worden. Den Ei w urK.',ch? Ebeleutea gelang es m t zv i von ihrn Kindern unverjeh't as F, kie zu gewinn,' ; die übrigen xi aber, .m Alter vcn 15, 12 und 7 Jahren fce.j h ntlich. sind elendig lich in den Flammen umgekommen. Ne ra Z)or k, . Juni. Unter den 3C00 Einwanderern, welche heute im Castle Garden landet, befinden sich 16 völlig mittellose Griechen aus Co rlen, die man wahrscheinlich wieder ab' schieben wird. New York, 12. Juni. Der am Samstag durch den Brand dr Haoe Mtver'schen Zucker sirder vmr.iachte Schaden wird jetzt auf fcl, 750,000 be rechnet. Nogale, Ariz., 12. Juni. Der Kapitän Lee, welcher sich vorgestern zur Verfolgung der au der San Carlr Reservation auSgebrochenen Apache rüstete, legte einem Berichterstatter die folgende Depesche vor: " Huachuaea, 9. Juni. An Kapitän Lee Lieutenant Smith telegraphirt roa Pantano, daß der Kapitän Lawton die Spur der flüchtigen Indianer verfolgt. Sie führt nach Crittenden und von dort über Davidson' Rancho rückwärtS'biS 6 Meilen von Pantano. Die Jadianer kehrten um, al sie die Commando'S der Kapitäne Hatsield und Ma-.tin sahe kr. Lassen Sie Martin sagen, daß er bleib soll, wo er ist, und scharfe Ausschau hal soll, für den Fall, daß die Jadianer sich wieder gegen Lc?ton wenden. Sa?eu Sie ihm. daß er die FZHitea vom Pal' I , wm w, - .. .. Of c Itll gonia.Gebirge her scharf im Auge behält. New Nor k. 13. 5?uni. Am, 11 April starb in dem Irrenhause auf Ward'S Island der tobsüchtig GristeS kranke George Farrish und wurde auf dem Evergreen srledhofe b,erdigk. Vor ewigen Tagin berichtete ein ehe' maliger Angestellter der Anstalt, daß er am Abend de 8. April gesehen habe, wie Farrish von den Wärtern McHugh und Clearo auf da Rohefte gemifch delt wurde, namentlich, daß er. ausser Erde liegend, um Gnade sieh al McHugh auf ihm knieend seinen Lopf viermal heftig auf lie Dielen aufschlug. Ja Folge dessen wurde die Leiche de Gemißhandelten ausgegraben Ind von dem Doktor Scholer untersucht z-dabei ergab sich, daß Farrish rech' und wk je vier Rippen gebrochen und daß sein Kopf an verschiedenen Stellen blutrüa ftig war. Diesem Ergebniß der Unter suchung gemäß ließ der Leichenbeschaucr gestern die beiden Wärter McHugh und Clearo verhaften.