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Dermanttcr SolKsblaU. GebrüVer Gras, Herausgeber. Die ommunisten-SolonieTo. polodampo. Tramiae Ersahlungn haben die Dua m.n"zu oe' zeichnen, welche sich vir locken ließen, sich der von ememSchwmd ler. Namens O. S. Ow.nS, im ntcnra nischen Staate Sioaloa gegründeten Conimunisten - Eolonie anzuschließen. Die meisten derselben sind über an -Francisco zurückgekehrt, und erzählen dort haarsträubende Geschichten von dem Elend, das sie durchgemacht haben. Wir lassen hier die Geschichte eines ManneS Namens Grubks folgen, welcher vor gut einem halten Iihre ein gute Heim in Alleghann in Penvsyloanien verlauste, und sich mit seiner Frau und seinen neun indern einer Anzahl von anderen Dum men anschloß, die sich durch OwenS und seineAgenten hatten verlocken lassen, und ter jetzt mit seiner Familie in San Iran ciöco eingetroffen ist. Herrn Grubbs' Erzählung ist fol- gende: . . , 4i Ehe ich Pennsulvanien verließ, hatte iV1000 zu zahlen für 100 Aktien zu je 10, ferner hatte ich für jedeS Mitglied meiner Familie $50 zum Ankauf von Le k.n,it,,ln ,u entrichten. Mir wurde aufaeaeben. m KansaS Cit? mit anderen . ' . - ' r. a zi ..-V . Kolonrlten zu'ammenzurrriieii, yrt na mnrm unserer 35. O. & OwenS, Präsident und Alleinherrscher der Kolonie, stielt m ytirnon zu uno k,i,it,te un neck Tovolobamvo. wo wir am 6. Januar ankamen So wie wir dort waren, wurden wir angewiesen, all unser Geld und all unser Eigenthum dem allgemeinen Fonds und Vorralh einzu verleiben. Wir weigerten unS zuerst, mußten aber schließlich der Gewalt weichend nachgeben. AlleS Eigenthum der Kolonisten soll nämlich gemeinsam sein. Wer mit nichts dorthin geht, steht auf gleichem Fuße mit dem. der ein Ver mögen mitbringt. Tausende vonDcllarS sind in die Koloniekasse eingezahlt wor den, aber fast bis aus den letzten Dollar von dem Präsidenten und den Direk toren. d,e jeder ein Gehalt von $100 monatlich beziehen, in die Tasche gesteckt worden. Die Hauptarbeit dieser Direk toren scheint zu sein, den Kolonisten den letzten Dollar abzupressen und dann nach den Ver. Staaten rosiggefärbte Briefe von der Schönheit und den großen, noch unentwickelten Bodenschätzen , Topolo bampo's xu schreiben. In KansaS Cito hörte ich einen dieser Direktoren einen Beitrag überTopolobamzo halten. Er sagte, die Kolcnisten würden da frucht barste Land finden ; Erdbeeren, AnanaS. Wasserme'o7.tn und alle Arten der fein fW Gemüse kämen drei Mal des Tages auf den Tisch ; seien sie ermüdet von der Nrb.it, so könnten sie sich im Schallen der blühenden Magnclienbäame aus ,uhen ,c. Die Wahrheit ist, daß ich während meines sechswöchenllichen Auf enthaltS dort kein Obst irgend welcher Art geschmeckt und nur einmal Gemüse (alat) gehabt habe. Manogliabäume giebt es keine im Umkreise von 150Mei len von Topolobampo. ,Es ist mir ein wahres Wunder, wie ich n.eine Rückkehr bewerkstelligt habe, nachdem man uns alles Geld genommen hatte. Ende Mai gingen 14 fort; zwei Wochen später 31. und am 5. Juni te serthten weitere zwanzig. Damals gab es nicht, mebr zu essen, als gebrochene Korn und Saljsisch. Es ist auf dem größten Theile "der Kolonie unmöglich, etwas u erzeuzen. da es kein Wasser wx Bewässerung giebt. Ein drei Meilen vomUfer gegrabener 3 Fuß tiefer Brun nen enihtelt ebenso salziges Wasser wie der Ozean. Der Gefundbtitezustond der Kolonisten ist traurig. Mehrere sind am TvphuS gestorben. Eine schreckliche, gänzlich unbekannte Krankheit ist ausge Krochen, deren Opfer nach einem heftigen FleberanfaU, anschwellen und zuletzt der sten u. s. w. Diese Erzählung wird von den anderen Zurückgekehrten, die erklären, daß sie lieber gleich sterben, als ihre Familien noch einmal das Elend durchmachen sehen wollen, welches sie dort ausgekostet haben, sast in allen Einzllnheiten be stättgt. Natürlich wird Niemand den Unglück lichendas Bedauern mit ihrem Mißgeschick versagen, auch wenn sie dieses verdient haben. Wer ein bereits erwo,beneSHeim und eine sichere Existenz in den Ber. Staaten verläßt, um einem unbekannten Manne nach unbekannter Gegend in einem notorisch schlecht regierten Lande zu folgen, in der Erwartung, dort ein Schlaraffenland zu finden, wo ihm der Unterhalt sozusagen m den Mund hinein wächst, der ist zu dumm für diese Welt, und er kann sich nicht beklagen, wenn es ihm schlecht geht. Amerikanische Schinverhan es Literatur. Die Erzählungen vom Schinder hanr.cS, vom Hundesattler und vom bayerischen Hiesel nennt man in Deutsch land Volksliteratur, und an der Be Zeichnung muß 'waö Wahres sein, denn alles mögliche Volk kauft diese Büchel chen, und selbst bei den Deulsch-Ame-, ikancrn finden sie noch viele Abnehmer; iit doch ein deutscher Buchhändler in New Zork (Gustav Nadde) durch den Verlag dieser Schriften ein steinreicher Mann geworden, und noch heute sagen deutsche Sortiments Bachhändler, daß riefe Artikel zu ihrem Stapel gehören. Man hat bisher angenommen, daß die DirnrNonels" das Seitenstück der deulschmSchinderhanneS-Literatur seien ; Dieses ist ein großer Irrthum. Diese ,Dime-3!ovelS werden hier zu Lande rur von der halbreifen Jugend gelesen; einen erwachsenen Mann, selbst wenn er den ungebildeten Klassen angehört, trifft man nur selten mit solchen Büchern. Aber die gebildeten Kreise Amerika's haben nichtsdestoweniger ihre Schin-derhanneö-Literatur; nur in anderer Form. Man sehe sich z. B. einmal an, wie anglo amerikanische Blätter das Lebens bild des in Cincinnati verkrachten Bör senspekulanten Harper ausgeschmückt haden. Von ihnen wird dieser Börsen Schinderhannes als das Muster eines Mannes von Genie, Thatkraft und Un ternehmungSgeist hingestellt. Harper kam ihnen zufolge als armer junger Mann in Er.tlnnati an und erwarb in kurzer Zeit ein ungeheures Vermögen. Aber schcn seine Reise nach Cincinnati unrd als große Heldenthat geschildert. Auf einem Dampfboote spielte der Jüng !ing Poker und einer der Spieler ver suchte ihn um seinen Gewinn zu bringen, indem derselbe immer höher wettete. Harper, oder Hoper, wie er damals noch hieß, verstand keinen Spaß, er ergriff einen schweren eisernen Leuchter und schlug demBetressenden so über die Augen, daß delselbe das Ausstehen vergaß, raffte dann die Einsähe zusammen, sprang über Bord und schwamm an'S Ufer. Mit diesen Einsätzen begann er dann zu spekullren und wurde so ein großer ame rikanischer Held. Diese Artikel in amerikanischen Blät tern, welche Verbrecher zu Helden auf putzen, sind die eigentliche Schinder-hanneS-Literatur dieses Lande, die noch weit mehr Schaden thun, als die Dirne Nooel,. (v. Corr.) Das neue Wehrgesetz Frank reich. n. ff rfit ttrtneil üb da sehr weitschichtige Wehrgesetz zu bilden, wel mm irr yr Bammtr beratben wird. ist c am aerathensten, dasselbe mit dem 1 : . ? rir .1a L.C.I . jetzigen, im 183 mureiBBucu vtuu lichen Gesetze zu vergleichen. ES treten jährlich in Frankreich 30. 000 bis 310.000 junge Leute ia das wehrpflichtige Alter. Nachdem letzigen r C: r . r.x. n . 1 Aft iseieye wir o uun. , i Mt 000 werden wegen ihrer körperlichen Un tauglichkeit vorweg ausgeschieden; 2) 30,000 erden wegen augenblicklicher KLrperschwäche auf da folgende Jahr zurückgestellt; 3) 110.000 werden durch das Loos zur fünfjährigen Dienstzeit be stimmt; 4) 25,000 andere bescheidet das LooS zu blos einjähriger Dienstzeit; s) 45,000 sind als Familienstützen (ältester Sohn einer Wittwe, Bruder eine unter der Fahne Stehenden), im Frieden von jedem Dienste frei, können aber im Kriege eingezogen werden; 6) 15,000 werden, wegen geringer Gebrechen, vom Dienste befreit, aber dem Hllfsheere. dem Ersatz zugewiesen; 7) 30.000 junge Leute sind bedingungsweise wehrfrei. Darunter viele Waisen, Soldatenkinder, welche vor dem zwanzigsten Jahre zu ei' ner fünfjährigen Dienstzeit in' Heer ge treten sind; 400 Einjährig-Freiwillige; 4000 zur Seewehr Eingeschriebene ; 600C hist man Vthrer und Röattnae gewisser bober Fachschulen; 1500 bis 1800 Se- ' ' Vl l. . m C CV C minariften, künftige Prediger uno No- hbnrr. Diese letzte Klasse der Wehrbefreiten in ff,nbar die am weniasten rahlrelche. Sie kommt umsowenizer in Betracht, als es überhaupt bis jetzt noch nicht mög lich gewesen ist. alle Wehrfähigen feld tüchtig auszubilden. Aber gerade die Befreiung der Seminaristen ist bei dcn Radikalen der Hauptgrund, um die jetzige Wehrverfassung über den Haufen zu wer fen, obwohl dieselbe von den 45 krieg fahrendsten Fachmännern, z. B. Mac Mahon, Eanrobert, Trochu, Saussier, Chanen, Pallieres, u. s. w. geschaffen und von allen Anderen gebilligt worden ist. Der von Boulanger herrührende Entwurf geht von dem Grundsatze un bedingter Gleichheit deS Wehrdienstes Aller auS. Derselbe kennt nur zweierlei: I) 70, 000 junge Leute werden wegen körper licher Untauglichkeit gänzlich vom Wehr dienfle befreit, haben aber dafür, sofern sie Vermögen besitzen, ein Wehrgeld zu zahlen; 2) die 230,000 Wehrfähigen müssen ohne Ausnahme" drei Jahre dienen. Die Familienstützen sind inbe griffen. In einzelnen Fällen kann der älteste Sohn einer Wittwe einstweilen befreit werden, wenn ein aus fünf Fa millenvatern bestehendes Schiedsgericht danach entscheidet. Es bedarf kaum des Hinweises, daß bei dem herrschenden Parteiwesen und Gönnerthum hierbei dem Mißbrauche Thür und Thor geöffnet wird. Wer sich her Kunst eine Abgeordneten oder Hoch gestellten erfreut, würde jedesmal Mal befreit werden, selbst oyne Weyrgelv und ohne ältester Sohn einer Wittwe zu sein. Ander würde sich die gleichmäßige dreijährige Dienstzeit .ohne Ausnahme" kaum gestalten. Das neue Wehrges'tz würde, da zwölf Jahrgänge und darüber eingezogen wer den können, ein KriegSheer von 2j Mil lionen Mann ergeben. ine Morvhöhle in Tenneffee. Im Eountv Putnam im mittleren Tennessee befand sich vor dem Krieg 75 Jahre lang drei Meilen von EookSville ein Weg, der von LouiSoille durch Ten nessee hinab nach Georgia und SüdiEa rolina führte. Er war unter dem Na men Kentucky Stock Road (Viehstraße) bekannt und war zu der Zeit die Haupt straße für Viehhändler zwischen den bei den Landestheilen. Pflanzer, Sklaven Händler und Viehhändler trieben ihre Neger, Maulesel, ihr Rindvieh u. s. w. über jene Straße nach den südlichen Märkten und kehrten mit der Kaufsum me auf derselben zurück. Häufig ver schwanden Händler und kamen nie wie der zum Vorschein. Die Straße führte durch zerklüftete, dünn besiedelte Berg gegenden ; die Einkehrplätze oder Wohn Häuser, in denen Reisende Obdach finden konnten, lagen häufig 30 bis 40 Meilen von einander entfernt und gehörten, wie die jetzt gemachten Entdeckungen außer Zweifel stellt haben, Räubern und Mördern der schlimmsten Art. Vor ungefähr 30 Jahren fand ein Mann, der jetzt ein Bürger von Cooks ville ist, ein Gerippe an dem Eingang einer Höhle, doch erst jetzt ist diese Höhle unter der Leitung des Hrn. Fred. Kincaid untersucht worden. An der Hinterseite eines BergeS, ungefähr eine halbe Meile von einem der ermähnten Einkehr plätze, fand man den Eingang zur Höhle. Zuerst kam man, als man 35 Fuß abwärt gegangen war, an eine einem Brunnen ähnliche Höhlung, von wo die Höhle sich in mehreren Abtheilun gen unter dem Berge hinzieht. Auf dem Boden jener Höhlung fand man mensch liche Gebeine und beim Nachgraben in allerlei Schutt nicht weniger als sechSzig Gerippe von Männern, die ermordet und in jene Höhlung geworfen worden waren. Man fand mehrere Schädel mit Kugel löchern, andere mit einer Art eingefchla, gen. Alle Bürger, die jetzt in jener Gegend wohnen, sagen, daß die Inhaber der Einkehrplätze die Spuren der mit Vieh vorbeikommenden Händler verfolg ten, die dann bei der Rückkehr verfchwan den. Die Räuber waren so frech, daß sie sich in den Kleidungsstücken, mit den Sätteln und dem Pferdegeschirr ihrer Opfer zeigten. Sie suchten ihre Opfer betrunken zumachen, und wenn diese von dem Whisky betäubt waren, wurden sie getödtet und in die Höhlung geworfen. Nicht weit davon, neben der Straße, steht noch ein Haus, in welchem die Wände des Zimmers mit Blut bespritzt sind. Oben in den Bergen, ungefähr 20 Meilen weiter, befand sich ein, wo möglich noch schlimmerer Elnkehrxlatz. Dort befindet sich ine andere Höhle, die bei einer Untersuchung ähnliche Funde wie in der erst erwähnten Höhle an den Tag bringen wird. Diese Entdeckung hat eine furcht bare Aufregung hervorgerufen, da viele Abkömmlinge jener Räuber und Mör derbande noch am Leben und im ganzen Countu Putnam zerstreut sind. (Louiso. Anzeiger.) Gouverneur Nok von Texas hat eine Proklamation erlassen, in welcher er folgende Belohnungen aus fetzt: Erstens, für die Verhaftung und Ueberführung eines jeden und aller Personen, welche nach dem Tage deS Er lasst s dieser Proklamation sich an einem Eisenbahnraube betbeiligen sollten, $1000. Zweitens, für die Verhaftung und Ueberführung einer jeden Person, welche sich an einem Mob zur Ermordung einer Person betheiligt, $5000. Drittens, für die Verhaftung und Ueberführung einer jeden Person, welche sich nach dieslm Datum an einer Ver) schworung zur Beraubung eineS Eisen bahnzuye der zur Ermordung irgend einer Person durch Mobgewalt belheili gen sollte, $250. Und ich beauftrage hiermit die She riffs und anderen öffentlichen Sicher hefc Strich ter des Staate wachsam bei I der Aufrechterhaltung de Gesee zu sein und zu veranlagen, oag Utt Pro Ttamatian an bervorraaenden Vlätzen Ihrer Countie angeheftet werde, so daß die uebertretung der Gesetze ourq aue guten Bürger mit Entrüstung verdammt und den Beamten die Unterstützung der letzteren bet der untervrucruvg vreier Gesetzlosigkeit gesichert werden möge. Sobald ein Eisevbahnraub gemeldet ist, sollten die Sheriff der benachbarten Eouotie sofort Parteien absenden, um den flüchtigen Verbrecher den Weg zu verlegen und sie zu verhaften. .Auch soll kein Sheriff Geächteten, gegen die bekanntermaßen eke Anklage vorliegt, den Aufenthalt im Countu ge statten. Sollte aber da gesetzliebende Element de Countu unfähig oder nicht willen sein zu seiner Unterstützung ein zutreten, so mag der Sheriff i vollem Vertrauen bei der Executive um solchen Beistand nachsuchen, al dieser zur Ver sügung steh!.1 Eine wichtige Erfindung. Vor Kurzem machte der Ingenieur Franz Hofer in Wien im Donaukaval einen gelungenen Versuch mit dem Mo dell eines Apparate, welcher durch den Druck de fließenden Wasser stromauf wärt getrieben wird. Diese zuerst vom Ingenieur Wilhelm Wernigh in Berlin gefaßte und veröffentlichte Idee hat im ersten Augenblick etwa Unglaubliche, eil sie fast an Münchhausen erinnert. der sich bei den eigenen Haaren au dem Sumpfe zieht. Allein wenn man daran denkt, daß durch den hndraulischen Widder Wasser weit höher getrieben werden kann, al da Niveau de trei benden Wasser, so wird man doch ge- neigt, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Apparat besteht au einem Gestell, auf welchem ew sehr breites unterschlächtige Wasserrad sich befindet. Diese ist derart angelegt, daß e, mitten in das Strombett gebracht, durch fließendes Wasser Ueberkraft erhält, welche stärker ist al der Druck des fließenden Wassers auf das Gestell. Um diese Wirkung an dem Modell zum Au genschein zu bringen, hatte Herr Hofer mit zwei im Winkel angebrachten Rollen einen am Ufer festgehaltenen Bindfaden angebracht, welcher von einer durch das Wasserrad bewegten Walze aufgewickelt wurde. E mutz dabei ausdrücklich be merkt werden, daß der Apparat nicht von dem Bindfaden festgehalten oder gar gezogen wurde. Ein Mann hielt ihn nur fest und ließ nach, wenn da Modell am Ufer abwärt getrieben wurde, bis der Strom das Rad erfaßte und in Be wegung setzte. Dann aber ging der Apparat stromaufwärts, den Bindfaden aufwickelnd. Das Experiment war also vollkommen gelungen und zeigte ein bisher technisch noch nicht ausgebeutetes Prinzip. Es fragt sich nun, wie weit eS in der Prari angewendet werden kann. Herr Wernigh hatte vorgeschla gen, daß ein solcher Apparat bei der Tauschifffahrt am Tau oder an der Kette zum Zubergeschleppen von Lastkähnen dienen sollte. Herr Hofer giebt sich der Hoffnung hin, eine Konstruktion zu sin den, wodurch die Schifffahrt für ge schleppte Schiffe auch ohne Kette möglich gemacht würde. ßlne tragische kAeschichte. Vor einigen Jahren machte sich aus der Bühne des Carolatheaterö in Leipzig ein auffallend schöne Mädchen eben durch seine Schönheit bemerkbar. Es war eine junge Kunstnovize, die ihre Künstlerlausba'hn im Chor jener Bühne begann, die damals den Ruf hatte, die hübschesten Choristinnen zu besitzen. Ja, es gab Leute, die das als den Hauptoor zug jener Bühne betrachteten, und wenn man da in der Hauptsache aus Stuben ten und jungen und alten Lebemännern bestehende Publikum des Theaters sah, konnte man auch ganr gut glauben, daß dort weniger die Kunst, als die hübschen Choristinnen der Hauptanziehungspunkt waren, deren schönste aber Fräulein Th. war, dieselbe, von der wir oben sprechen. Sie wohnte in einem bescheidenen Logis, bei ihrer Mutter, einer Beamtenwittwe, die ihr eine gute, bürgerliche Erziehung gab. Schon frühzeitig verrieth sie ein beachtenswertheS musikalische Talent, für dessen weitere Ausbildung es jedoch der Mutter de Mädchen an den nöthi gen Mitteln f,hlte. Gen Gedanken aber, zur Bühne zu gehen, um ihre Ta- lente dort zu verwerthen, gab die Tochter nicht auf, bis sie durch ihr fortgesetztes Drängen schließlich doch die Erlaubniß erhielt, im Carolatheater al Elevin ein zutreten. Zu den damaligen, fast tägli chen Gästen dieses Theater gehörte auch ein junger, sehr reicher Grieche, der sich studirenshalber in Leipzig aushielt. Auch sein häufiger Besuch galt weniger den Leistungen des Theaters, als den schönen Choristinnen und speziell war e Fräu lein Th., die ihn mit aller Macht der Leidenschaft fesselte. Seinen vielfachen Bemühungen gelang es auch, sich dem schönen Mädchen zu nähern, und manche Stunden, mährend welcher die Mutter ihr Kind in der Probe wähnte, verbrach ten die Beiden in dortigen CafeS und Restaurants. Vor der Mutter ward das inzwischen immer intler gewordene Ver hältniß ganz geheim geholte und man kann sich deshalb ihren Schreck denken, als sie eine Nachmittag erfuhr, daß die Tochter mit ihrem .Geliebten- über's Meer gegangen sei, wie sie in einemSchrei ben von Hambung aus mittheilte. Da Personal de Carolatheaterö war zu einem mehrtägigen Gastspiel verreist und diese Gelegenheit hatte da Paar zur Flucht benutzt. Außer jenem Briefe hatte die schwergeprüfte Mutter kein Lebenszeichen mehr von ihrem Kinde er halten und die drei Jahre, die inzwischen vergangen sind, haben hingereicht, der knmmervollen Frau da Haar zu blei chen, der Schmerz und der Gram hatte sie völlig gebeugt. Wohl hoffte sie in manchen trüben Stunden, daß sie ihr Kind wiedersehen erde und e gehörte zu ihrem Troste, wenn sie träumen konnte, daß e einst aus glänzender Künstlerhöhe reuig zu ihren Füßen zu rückkehren werde. Gern wollte sie dann dem Kinde verzeihen. Dieser Tage nun bekam die Frau von der deutschen Ge sandtschaft in Washington ein Schreiben, das ein Portrait enthielt, welches eine in glänzender Toilette befindliche junge Dame darstellte. Die Aufwartefrau hatte den Brief abgegeben und nur e nige Minuten später hörte sie einen lau ten SchmerzenSschrel ; schnell stürzte sie in da Zimmer, und dort lag auf dem Fußboden langhingestreckt und vom Schmerz da Gesicht entsetzlich entstellt, die arme Frau, anscheinend in schwerer Ohnmacht. E wurde nach einem Arzte gesandt, aber al dieser erschien, fand er nur noch eine Leiche. Am I. d. M. ist sie der Erde übergeben worden. Der Grabhügel deckt ein entschlafenes, von Schmerz gebrochene Mutterherz. Wen jene Porträt darstellt und a da große Schreiben enthielt? Da Porträt stellte die ehemalige schöne Kunstnovize de Carolatheater dar, und da Schreiben enthielt die Anfrage, ob die xorträtirte Person, welche der Theilnahme bez. Mi' issensqaft an einem Morde angeschul dtgt ist. die Tochter der Adressatin sei. Berlin, 7. Juli. In Zug ist da Ufer de Zuger-See nachträglich noch auf weiteren Strecken in denselben ver funken. Deutsche Leide in Oesterreich. (Au der Danziger Zeitung.) Neue Arbeit! Das war da Losung wart, da während der P fingst feiertage, al der deutsche Schulverern für Oefter reich ia Wien tagte, ausgegeben wurde. Die neue Arbeit thut auch dringend noth, und nicht allein innerhalb der schwarz gelben Grenzpfähle. Noch ist da deut fche Stanunesbewußtsew auch im Deut sehen Reiche nicht energisch genug, daß es durch moralisch und materielle Hilfe genügenden Widerstand gegen stet auf' Neue drohende Verluste in Deutsch Oesterreich böte, wenngleich sich in den letzten Jahren Viele wesentlich gebessert hat. Der Abiröckeluogkprozeß an den Sprachgrenzen de Demschlhum und fremder Nationen wird immer umfang reicher, und im deutschen Schuloereia, einer der edelsten Schöpfungen deutschen Geiste, wäre ein Mittelpunkt der Zu sanrmensassung aller nationalgesinnten Kräfte geboten. Noch ist die nationale Mitemsfinduna im Deutschen Reiche nicht so sehr geweckt, daß sie die Verluste der Deutschen in Oesterreich al Verluste de treuesten Bruderstamme empfände, deren man in großem Stil und mit gro ßen Mitteln entgegentreten muß. . Der deutsche Schulverein in Oester reich äblt geaenwärtia ca. 120 Orts gruppen mit 120,000 Mitgliedern, der Bruderverete im Deutschen Reiche zählt über 30.000 Mitalieder. Wie wenig verhältnißmäßig noch immer gegen die Größe der Arbert. die zu erfüllen t t! Seit der Gründung de deutschen Schul Vereins in Oesterreich bi zum 1. Mai d. X sind ihm 1.462.218 Gulden zuge flössen, anscheinend eine stattliche Summe, doch erweift sie sich den wirk lichen Bedürfnissen gegenüber, viel zu gering. Hundert deutsche Anstalten in Oesterreich wird der Verein bald sein eigen nennen. Möge man duser natio nalen und zugleich wichtigen Kulturauf gäbe immer auf' Neue Aufmerksamkcit zollen ES sind keine hohlen Redensarten, wenn man von den Verlusten in Deutsch Oesterreich spricht. Ueberraschend schnell wachsen fast von Monat zu Monat die Verlustlisten. Eine ganze Reihe von Ortschaften ist in der letzten Zeit wieder als gefährdet oder verloren anzusehen. In Böhmen droht im Westen der Verlust von Sakarschen. Unter chwarzenoerg schem Schutze aedeiht in Winterberg da Tschechenthum ; im schwerdedrohten Röscha wurde ein deutscher Tagelöhner und Vater von 7 Kindern durcy vie e nunziation deS slavischen OrtSvor stebers turn Selbstmord getrieben. Trostlos ist die Lage der Deutschen in Schüttenhosen und dem nahen mocr, wo ' die ärgsten Einschüchterungen die Zahl der deutschen Schulkinder von 280 aus 120 herabdruckten. srn BLbmerwalde macht da Sla wenthum um Klattau riesige Fort schritte. Zahlreiche deutsche Orte sind bedroht. In WeSka bei Vardubitz mußte dem .deutschen Ortöschulrath vom Landes schulrath bedeutet werden. deutsch zu amtöhandeln. In und um Trebnib bei Leitmmtz macht da Tschechenthum große Fortschritte. Im Norden ist Schrelbendors bei Ober hohenelbe der Slawtrung auyelmge fallen. Schreiende Mißstände sind au der Köniainhofer Gegend zu melden. Besonders beliebt sind anonyme Anzeigen gegen Lehrer. In Neuschwadowitz bei Nachro wurde unter deutschgeborenen Bürgermeister der deutschen Schule ihr Lokal entzogen. Die Geistlichkeit tritt den deutschen Schulen großentheil feindlich entgegen. In Deutfch-Biela (Mähren) sprach der Pfarrer den Deutschen das Recht ab, sich gute Christen zu nennen. Jn Jablonitz wurde daS Absingen deutscher Kirchenlieder, m Königsberg (Schlesien) sogar das Sin, gen der Volkshymne in deutscher Sprache untersagt. Ja Kappel (steter mark) veranstaltete der slovenische Pfar- rer, al der Ortöschulrath die Errichtung einer deutschen Klasse plante, eine neun tägige Andacht vor dem AUerheiligsten, um ihn von dieser Idee abzubringen, und versicherte, der verstorbene Bischof von Marburg rufe ihm täglich vom Himmel zu: .Komm' zu mir. Du Slo wene. Du aber, verfluchter Deutscher, fahre in den Höllenpfuhll Sehr arg liegen die Verhältnisse in Krain, wo der Ansturm gegen die deutsche Sprach insel de Herzogthum Gottschee beson der heftig wüthet. Nicht ohne ernste Gefährdung ist leider das Grenzgebiet de bisher reindeutschen Kronlande Niederösterreich gegen Böhmen zu. Ein massenhafter und wohlorganistrter Zu zug czechischer Feldarbeiter, Handwerker und Beamten verändert zusehends den Charakter mehrerer Grenzgebiete. Aus dieser gedrängten Uebersicht mag man ersehen, wie sehr neue und ange strengte Arbeit auf allen Linien Noth thut und wie auch die Reichsdeutschen sich dieser Nothlage des DeutschthumS in Oesterreich nicht mehr verschließen können. Die Ehre wie das Interesse am Bestände deS DeutschthumS in Oesterreich verlangen Abhülfe, die am besten im Anschluß an den .Allge meinen deutschen Schulverein durch Gründung von neuen Ortsgruppen im Deutschen Reiche, oder, wo diese Ort Gruppen bestehen, durch Verstärkung ihrer Mitgliederzahl geschaffen werden kann. m m Inländische achrichten. Durch einen wüihenden Bullen wurde ein hervorragender Farmer in Buchanan Co. in Iowa, Namen Robert Warkind, im Felde getödtet. Da Thier stürzte sich ohne jede vorherige Drohung auf sein Opfer und schlitzte demselben mit den Hörnern den Bauch auf, wodurch der sofortige Tod Warkind'S hervorgeru fen wurde. Etwa 4 Meilen südlich von Favette, Mo., wurden kürzlich während eineS Gewitters einem Farmer Namens Mac Culloch 75 werthoolle Schafe und 3 Pferde durch den Blitz getödtet. Ein Neger, welcher während de heftigen Toben der Elemente in einer Scheune Zuflucht gesucht hatte, wurde schwer ver letzt. Farbige Landarbeiter haben in Lauren, S. C., sich unter dem Namen .Knighl of Labor organisirt, um ihren Tagelohn auf b l pro Tag zu erhöhen, und drohen mit Mord und Todtschlag, wenn ihre Forderungen nicht gewährt werden. Die weißen Farmer haben, um sich gegen die Uebergrisse der Farbigen zu schützen, eine Kavallerie-Compagnie ge gründet. Eine merkwürdige Naturerschei nung wird au August in Georgia be richtet. Dort fiel elm 16. und 17. Juni, während der Himmel ganz klar war, achtzehn Stunden lang Regen auf eine vielleicht vier Quadratfuß große Stelle nieder, während überall sonst eS trocken blieb. Am Mittaa des 17. körte der Regen auf, begann aber auf derselben reue nacy Sonnenuntergang, ine Erklärung für die Erschein bat sich noch nicht gesunden. In Missouri werden die Bewohner von Trenton und Umaeaend seit etrttr Woche von Schwärmen von .Cantbari- den," einer Art spanischer Fliegen, be laftigt. Dieselben zerstören nicht nur sehr rasch die Vegetation, sondern peini gen auch die Menschen in fast unerträg licher Weise. Mindester eintausend Menschen find von den giftigen Insekten bereits flfttnöffl morden. TUlOll 0031 C9 Abend nicht mehr, Licht anzuzünden, au Furcht, die Insekten davurq yerver zu locken. Die Obsternte ist in Kaufman Counto, wie in den meisten Obftdistrik ten von Teras, eine außerordenlua) reiche. Noch vor 5 Jahren wurde in icncm Distrikt kaum Obst genug ge zogen, nm den Markt ia Terr:ll zu er sorgen und jetzt wird demaye mit zevem Bahvzuge eine bedeutende Masse von Obst, da hier keinen Absatz findet, nach anderen Plätzen versendet. Die Psiirsich Ernte wird eine geradezu ungeheure sein, und auch der Ertrag der Apfel-Ernte ein größerer werden, al je zuvor. In Kentucky droht ueue Blutver gießen. DaS Countu Tanlor im süd lichen Theil de Staat hat seiner Zeit für 118,000 Bond der Cumberland & Ohio-Bahn übernommen, und obgleich die Bahn nie gebaut wurde, hat das Bundesgericht entschieden, daß die Bond bezahlt werden müssen, und Bunde marsch all Groß ist dabei, die Summe zu erheben. Die Leute in Taylor Countu aber erklären, daß der Weg zu ihrem Geldbeutel nur über ihre Leichen gehe. Der Marschall seinerseits droht, Bun deölruppen herbeizuholen, wenn nicht gezahlt wird. Hoffentlich geht die Sache friedlich ab. Ja Cincinnati ist ein alter Deut scher Namen Jacob Fischer durch die vereinigte Dummheit einiger Nachbarn und eine Polizisten um' Leben gekom men. In Folge der großen Hitze war er am Abend de 5. Juli aus da Dach seine Kofthause in der Vlvestraße ge klettert, um sich etwa abzukühlen. Nachbarn sahen ihn, und machten einen Polizisten auf ihn aufmerkslm, in dem Glauben, er sei ein Einbrecher, und Polizist Relstnger war auch dumm ge nua. die als selbstverständlich avzuneh men, und al Fischer auf seinen Zuruf aufsprang und nach der Luke lies, schoß er und zerschmetterte dem armen Alten da Rückgrat. Zu Hazlehurst in Appling Countu, Ga., hat eine alte Dame eine Eyeschet dunaSklage gegen ihren gleichfalls hoch betagten Mann, den sie erst vor Kurzem geheirathet hat, auf folgende gelungene Gründe bin anhänaia gemacht. Sie er- klärt, daß sie in Folge ihrer Kurzsichtig seit vor der Heirath nie recht im Stande gewesen sei. sein Aussehen sestzu teaen, und sie höre jetzt, daß er eine Warze auf der Nase und gar rothe Haare habe. Zweitens schnarche er, und es sei ihr un möglich, mit ihm zu schlafen, und Drit tenS erweise er ihr nicht die Aufmerksam keit, die einer guten Frau gebühre, und habe sie seit der Trauung noch nicht ein einziges Mal geküßt. Bradstreet'S Journal veröffentlicht Berechnungen de Werthes der innerhalb der ersten fünf Monate d. I. neu errich teten Gebäude in 35 Städten. Der Ge sammtbetrag ist 103 Millionen, gegen 85 Millionen in der entsprechenden Zeit des vorigen Jahres. Davon kommen 40 Millionen auf die Stadt New York gegen 31 Millionen in der nämlichen Periode von 1836. Wäre e nicht um die ArbeiterWirren in einigen Städten gewesen, so wäre die Zunahme eure weit beträchtlichere. In derselben Zeit be trugen die Umsätze in Grundeigenthum 451 Millionen sür 43 Städte, gegen 296 Millionen in denselben fünf Mona ten von 1386. Wie ersichtlich, läßt der Grundeigenthum .Boom nichts zu wünschen übrig, wenigsten an umsang. vielleicht aber an Solidität. Allem Anschein nch ist Kaöpar Strombach nicht der Mörder des unbe kannten Mädchens in Nahwao in New Jersey. DaS wenigstens ist die Ansicht des Ches des Nem-Jerseuer Detektiv- Vereins, Hrn. Keron, welcher nach Salem in Illinois gekommen ist, um Strombach'S Angaben zu hören. Er findet, daß Strombach gar nichts von der Gegend weiß, wo der Mord geschah, und glaubt, daß der Mann die Nachbil dung der Ermordeten in einem ,Dime Museum gesehen, und sich in den Kopf gesetzt hat, er sei der Mörder. Herr Keron ist deshalb ohne Strombach nach Hause gefahren, hat aber sein Bild mit genommen, weil er glaubt, daß Strom dach unter irgend einem anderen Namen anderswo dieselbe Geschichte erzählen wird. Die Ansicht, daß die Ausführung deS Gesetzes betr. die Bertheilung der Indianer - LLvdereien, von der Zuftim mung der verschiedenen Stämme ab hängig sei, ist eine irrige. Der Senat hatte allerdings eine Bestimmung in da Gesetz aufaenommtn, wonach die Auf Hebung einer Reservation nur dann ge stattet sein sollte, wenn eine Mehrheit der volljährigen männlichen Stammes Mitglieder ihre Zustimmung dazu ge geben hätte. Diese Bestimmung wurde jedoch im Hause abgeändert, und dann bei der Berathung im Konferenz-Komile vollständig ausgestrichen. Und in der Fassung, welche das Komite dem Gesetz gegeben hat, ist eS dann von beiden Häusern passirt morden. Die Regierung in Washington braucht also nicht zu war ten, bis eS den Herren Rothhäuten belieben wird, ihre bisherige wilde Lebensweise und ihren riesigen Landbesitz aufzugeben, sondern kann ohne Säumen jedem der Indianer seine Heimstätte von 160, resp. 80 Acre zuertheilen und dann die übrig bleibenden Theile der Reservationen der Anfledlung zugänglich machen. Mit der canadischen Route nach Asien scheint e wirklich Ernst zu werden. In New York sind bereit Reisende au Yokohama, Japan, eingetroffen, welche die ganze Strecke mittels der canadischen Pvstdampfer und der canadische. Pacific bahn in zwanzig Tagen zurückgelegt hat ten. Rechnet man auf die Landreise nur sechs Tage, so hätte als die Seereise über den Großen Ozean blos vierzehn Tage gedauert. Die amerikanischen Pa cific-Dampfer nehmen sich bedeutend mehr Zeit. Wahrscheinlich wird nun der gefährliche Mitbewerb der canadischen Linie den Herren von der Pacific Mail einen neuen Vorwand bieten, Subfidlen von der Bundesregierung zu verlangen. Und e liegt durchaus im Bereiche der Möglichkeit, daß ihr bescheidener Wunsch auch erfüllt wird. Auf der kürzlich zu Sweet Spring abgehaltenen Versammlung von Lehrern Missouri'S hat Karl Betz, der Leiter de städtischen Turnwesen von KansaS Cito, über baS Turnen in öffentlichen Schulen gesprochen. Er befürwortete Einführung der Freiübungen in allen öffentlichen Schulen de Staate und hatte 50 Kna ben und Mädchen au den öffentlichen Schulen von KansaS Cit? und eine An zahl Schülerinnen de dortigen deutschen Turnvereins mitgebracht ; durch sie ließ er Freiübungen, einen Bänder reizen (Maibaumtanz), sowie Turnsviele vor führen. Im Anschluß an diese Vorfüh runaen setzte Vrok. W. E. Coleman au Jeffnson Citn einen Preis von H25 für diejenige Riege cm, die auf der nächst jährigenLehrer-Zusammenkunftda Beste ln gremvunZen leisten wird. Im Lande der Cherokee im In dianergebiet geht gegenwärtig ein sehr bitterer und heftiger Wahlkampf vor sich. Am ersten Montag im August findet dort die Wahl eine Nachfolger für den Oberhäuptling, für KreiSrichter und Bezirksbeamte statt, und um erstere Amt bewerben sich der von den Wllkln4. Indianern und von dem liSheriaea Oberhäuptling Bushohead unterstützte Rabbit Lunch, und Joel V.Manei, der frühere Oberrichter der Cherokee, ein angesehener Advokat und Fortschritt mann er vie Halvtndtaner- Neger und die kommende. und gehende Bevölkerung für sich hat. D letztere. Partei die stör lere ist, erwartet man, daß Mane er wählt wird, aber nach dem bisherigen Verlauf der Wahlkampagne zu ur thnlen, wird e am Wahltage und vor her zu viel Unordnung und Blutvergießen ro niinen. Für Ansiedler auf Bundesland. Ein Ansiedler auf Bundesland im öst lichen Colorado richtete an da Ober landamt ein Schreiben, worin er unter Hinweisung darauf, daß Trockenheit dort die Feldfrüchte vollständig zu vernichten drohe, die .Weide dürr sei und seine Nachbaren gezwungen seien Lebensmlttel und Futter au weiter Ferne herbeizu holen, die Anfrage stellte, ob sie durch diese Abwesenheit ihrer ,EntrvRechte beim Einkommen um ihre Besitzbriefe nach Ablauf der gesetzlichen Frist ver loren gingen. Worauf der Landcom missär Spark erwiderte: Die Regie rung werde gegen solche Ansiedler die größtmögliche Nachficht übe. Doch seien bei der Führung de Beweise da. für, daß alle gesetzlichen Bedingungen erfüllt wurden, die Gründe für solche Abwesenheit anzugeben. Er ertheilt de halb in diesem Falle den Ansiedlern. den Rath, die Führung de Beweise nicht eher anzutreten, al bi sie nach erfolg ter Rückkehr auf ihr Anwesen, dem Ge setze vollkommen Genüge geleistet haben. Die erzwungene Abwesenheit aus klima tischen Ursachen gefährde die Ansprüche eines Ansiedler nicht, wenn dieselbe zu der Zeit, da der Beweis erbracht werde, nachgewiesen und eine Beweisführung nicht eher versucht werde, al bi die ge setzlich vorgeschriebene Aufenthaltszeit, Verbesserung und Urbarmachung zur Genüge dargethan erden könne. Bei Waco, dem Hauptorte de Countu McLennan im minleren TeraS. fand kürzlich ein schrecklicher Kamps im Wasser statt. Der SherissSbeamte Dan. Ford und der Constabler Lee Jenkin stöberten einen Neger-Sträftlng. Na men Bill Davi, auch Jim Wilson ge nannt, elcher vor Kurzem von einer SträflingS-Farm entsprungen war, in seinem Verstecke auf und versuchten, ihn zu verhaften; er entkam aber und rannte dem BrazoS'glusse zu, von den beiden Beamten verfolgt. In dem Wettrennen nach dem Flusse hin blieb der dicke Ehe risssbeamte bald zurück, während der weniger beleibte Constabler Jenkin dem fliehenden Neger immer dicht auf den Fersen war. Al der Neger nun in da schmutzige BrazoSwasser hineinsprang, setzte der Constabler ihm nach, und Beide schwammen hintereinander her. Unge fähr eine Ruthe weit vom Ufer entfernt, überholte der Beamte den Flüchtling, elcher von ungewöhnlicher Körperkraft war, und nun begann ein Kampf, wie man ihn wohl selten irgendwo gesehen hat. Der Neger zog ein große Schläch ter messer und rückte damit dem Conftab ler zn Leibe; Beide sanken unter, der eine mit dem Messer um sich hauend und stechend, der andere seine Pistole ab feuernd. Die am. Ufer stehenden Zu schauer konnten die unter dem Wasser abgefeuerten Schüsse natürlich nicht hö ren. Nach einem kurzen Kampfe unter dem Wasser kamen die Beiden wieder an die Oberfläche und wurden an da Ufer geschafft. Der Neger hatte außer ande ren auch einen Schuß in die Eingeweide erhalten und starb nach einer Stunde. Jenkin hatte mehrere Schnittwunden davongetragen, von denen aber keine le bensgefährlich ist. Der Münchhausen von Georgia läßt wieder von sich hören und erzählt in dortigen Zeitungen Folgende: Kürz lich war der'Farmer Aderhold bet Dou glaöville im nordwestlichenGeorgiaZeuge, wie eine große Schlange ein ganze Nest voll Wachteleier verschluckte. Die Eier waren schon bebrütet und die kleinen Wachteln wurden bald ausgeschlüpft sein. Wenige Tage später traf Aderhold'S Nachbar Butler die Schlange, wie sie eine ganze Brüt junger Wachteln durch da Feld führte. Die kleinen Vögelchen waren offenbar durch die Wärme im Bauche der Schlange ausgebrütet wor den. Diese hatte sie von sich gegeben und hielt sich nun für ihre Mutter. Die Thierchen folgten ihr wie Kücken der Henne, und die Schlangenmutter war offenbar nicht wenig stolz auf ihre Brüt. Einige Tage daraus erblickte der Farmer McGrath, al er sein Haferfeld beflch tigte, eine Schlange, die mrk hoch auf gerichtetem Kopfe sich an den Hafer ähren zu thun machte. Ihr sonderbare Benehmen machte ihn aufmerksam. Man sollte e kaum glauben, aber Farmer McVrath, der bekanntlich niemals lügt, hat e mit eigenen Augen gesehen, wie die Schlange die Haferkörner aus den Aehren herauSpickte und damit die hung rige Schaar junger Wachteln, die ihr folgten, fütterte. Vermischte Nachrichten. Im Tanzsaal geboren zu sein, ist wohl nur wenigen Menschen be schieden gewesen. ES ereignete sich dieser seltene Fall nach dem .Pol. Tgbl. neu lich auf der ForsterKtrmeS. E waren Zwillinge, die daselbst bei Walzertönen da Licht der Welt erblickten. Bei der Weinversteigerung der königlichen Domänen zu Kloster Eberbach im Rheingau wurde u. A. sür ein Halbstück der bis jetzt nch nirgend erzielte Preis von 12,000 Mark erlöst. Da macht den Schoppen Wein im Faß gerechnet über 10 Mark; allerdings ist Da auch Kabinetwein l DieMode ist eine Tnrannin, welche vollkommen absolut herrscht. Unsere feinsten Damen schreiten jetzt mit Strohhüten einher, welche eine Bauern magd sich besinnen würde, zu tragen. Je gröber da Geflecht, desto feiner. Die Hüte sitzen in Folge dessen so schwer, wie Helme auf dem elegant tristrten Köpfen. (So schreibt man in Berlin.) Au Australien mird von einer großen Seltenheit auf dem Gebiet de Bergbaues berichtet. Ein Berg mann Namen MacJoor hat in ten Bergwerken von Maldon in Victoria, und zwar im Granit gestein schwarze Gold gefunden, d. h. eine natürliche Le girung von Gold und WiSmuth, da die Erze 64 pCt. Gold und nahe an ?4 pCt. de letzteren Metall enthalten. Vor Kurzem starb im Osten Berlins ein unter dem Namen .Fravzo fen Karl bekannter Leierkastenmann ; er litt an Veitstanz, und diese Krank hcit verschaffte ihm, indem er durch die selbe da Mitleid der dortigen Arbeiter bevölkerung hervorrief, ein Vermögen. Denn al er starb, hinterließ er seinen beiden Söhnen, von denen der eine ein Kaufmann in Covstantwopel. der andere Inspektor eine Gute ia Mecklenburg ist, nicht weniger al 61,000 Mark. Eine Fischeretflotteoon der Küste der Bretagne ist auch in diesem Frühjahre nach der Insel Island hingesegelt, wurde aber im isländische Meere von wil den Stürmen empfangen. Die kleine Jeanne, eine Fischerbarke, ging mit der ganze Mannschaft, bestehend au zwei nndzwanzig Fischer im Sturme unter. Durch diese Katastrophe verloren da heim in- einem Dorfe, fünfzehn Frauen den Mann und zmeiundfünfziz Kinder den Bater. In Part werden sür. die Verwaisten Sammlungen veranftaktet. Au Bologna ird gemel det: .Ein furch:barer Orkan mit Ge witter Rege suchte einen große Theil Ober Italien heim und richtete schreck liche Verwüstungen an. Auch ist der Verlust zahlreicher Menschenleben zu be klagen, darunter der einer au sechs Per sonen bestehenden Famllie in einer Mühle, welche von einem Gießbache weggeschwemmt wurde. Der Schaden an den Anpflanzungen wird auf zwei Millionen Lire geschätzt. Einige Japaner habe ach der .'Japan-WeekluMail eine .Gesell schast zur Förderung vsn Reisen in Ausland' gegründet. Sie heißt .Yoko Kaischa. Jede Mitglied zahlt nach seiner Wahl 20, 10 oder 4 Yen (86.50, 43.30 der 51.65 Mark) tm Monat. So JSalb genügend Geld angesammelt ist, erden Lsose gezogen, und der Ge inner eine Treffer ist berechtigt, auf Kosten der Gesellschaft da Ausland zn bereifen. Gehört er zu den 20 Yen Einzahlern, so sän er zehn Jahre auf Reisen zubringen, ln der zweiten Klasse kann er die Reise aus . fünf Jahre au dehnen, und in der dritte kann er eke Reise nach Europa oder Amerika machen. Au Brüssel ird geschrie ben: Die Marquise von Areonati, Toch ter de sranzöftschen Senator Penrat, befindet sich seit Kurzem ia Belgien; sie ist die Erbin be Befltzthum GaeSdeek. Sie hat de belgischen Künstler Charles Albert, der in Boitsort bei Brüssel sich selbst ein flämische Hau mit hiftori scher Treue errichtet hat, damit betraut, ihr Schloß zu reftauriren. Nach Fertig ftellung de Schlosse will die Mkiqu'se dasselbe dem belgischen Staate zum Ge schenke machen. In der Schenkung Urkunde, die bereit aufgesetzt worden. befindet sich folgende sonderbare Beftuv mung: .Sollte jemals durch KriegSzu fall oder andere Weife Belgien aufhören. ein unabhäugiger Staat zu fein oder un ter die Herrschaft Preußen fallen, so soll die Schenkung al aufgehoben ange sehen werden und da Befttzthum an die Familie der Marquise wieder zurück fallen. Seit einigen Jahren ird die Fabrikation von Rosenöl anscheinend mit Erfolg in Deutschland verrieben E wurden zu diesem Zwecke in Leipzig vor drei Jahren in größerem Umfange Anpflanzungen von Centisolien gemacht. die, wie sich der Frühjahröbericht von Schimmel & Co. in Leipzig äußert, sich in der erfreulichsten Weife entwickeln. Derjenige Theil davon, der sich durch die Blüthe al echt erweist, wird zum weiteren Anbau abgegeben. In fünf bi sechs Jahre hoffe die Unternehmer die Schwierigkeit der Beschaffung von echtem Material überwunden zu haben und es wird dan bereit ein beträchtli che Resultat zu verzeichnen sein. In den Balkandistrikten fürchten die In teressenten de Rosenölhandels die ent stehende deutsche Conkurrenz, und da bulgarische Ministerium hat auf deren Veranlassung ei Ausfuhrverbot für Rosenpflanzen erlassen. Nach den statistischen Daten, welche die Polizei gesammelt hat, beträgt die Zahl der sich in Petersburg aufhal tenden Juden etwa 33.000. Der größte Theil derselben soll sich mit HandelSge schäften befassen, und außerdem soll der Journalismus unter denselben 200 Ver treter ausweisen, eine respektable Zahl, wenn man die verhältnißmäßig kleine Anzahl der Petersburger Blätter in Be tracht zieht. Ein seltsamer Rausch wurde neulich in Wien beobachtet; sein Ju haber war kein Geringerer, al Jolv, der Elephant in der Ehldeck'schen Me vagerie im Prater. E sollte ein Ab schiedsfest von den Bediensteten der Me nagerie gefeiert erden, die sich zu diesem Zwecke ein Faß Bier angeschafft hatten. Al sie da Faß anstechen woll ten, entdeckten sie aber, daß Joln diese Geschäft schon besorgt hatte. Er hatte e nicht unterlassen können, da in seiner Nähe liegende Faß in einem unbewachten Momente emporzuziehen, einzudrücken und dessen ganzen Inhalt neuvund zwanzig Liter auSzutrinken. Bald that der Gerstensaft seine Wirkung. Joln rcurde übermüthig, machte tolle Streiche und trommelte einige heitere Elephantenlieder au seiner Heimath. Dann wurde er ruhig, legte sich nieder und war nicht mehr zu bewegen, bei der folgenden Vorstellung mitzuwirken. Am anderen Tage ar Jolj wieder ver, nüoftig und so klug, wie ale Elephan ten sind. Von einer LiebeS-Tragödie in den Lüsten ird au Barcelona be richtet: .Der Luftschisser Fernandez hatte sich kürzlich bei einer zufälligen Anwesenheit auf der Erde in die Tochter eines reichen Bürgers, Namen Do nardo, verliebt. Da Mädchen wies seine Werbung mit dem Bemerken zu rück, sie wolle keinen Mann, der sich immer oberhalb der Dächer umhertreibe. Fernandez sagte ihr schluchzend: .Ich kann ohne Sie weder aus der Erde, noch in den Lüften leben; Sie haben mein TodeSurtheil gesprochen. Am 10. Juni stieg Fernande,, wie gewöhnlich, auf, doch alS fein Gehülfe sich zu ihm in die Gondel schwingen wollte, schnitt er rasch die Stricke durch und fuhr himmelwärts. Als der Ballon ungefähr 100 Meter hoch gekommen war, hörte man einen Knall, eine Flammengarbe stieg empor und der Körper de Luftfchlffer fiel brennend zur Erde. Wa unten an langte, war nur mehr eine unkenntliche Masse. Leute, die dem Ballon mit Ferngläsern nachblickten, wollen bemerkt haben, wie Fernandez mit einer Lunte denselben in Brand steckte.- n Solden berichten die .Turoler Stimmen: .Am 7. Juni trieb ein Jüngling von WieSftein feine Schafe gegen da Thimmelsjoch auf die Sommerweide; al er die Brücke de ersten Wildbache überschreiten wollte, brach der morsche Boden unter seinen Füßen uud stürzte mit ihm 16 Klaf ter tief über zwei Wasserfälle hinab. Da gelanate er auf die fußbreite Stelle eine Felsenvorsprunge, wo er sich festhielt und nun sieben Stunden long, abwechselnd auf dem einen, bald auf dem andere Fuße stehend, über sich den glatten Felsen, unter sich de gähnenden Abgrund de fiche ren Tod ausharrte, bi endlich die so sehr erwünschte Hilfe kam Ei Hirtenknabe wurde gefragt, ob .Fide, lesen Vivcenz noch nicht .um die Wege sei; da dieser keine Auskunft geben konnte, ahnte man Schlimme. Nun machte sich ein Dutzend tüchtiger Män ner auf. Die mangelnde Brücke war für sie ein Fingerzeig. Der Fremden führer Anton Fcnde wagte sich vor, in die Tiefe zu schauen, und sah de Ver unglückten. Die Leute ließe a einem Seil einen Burschen hinunter und zogen tan Beide nacheinander au dem Lawi nenkessel empor. Da Aussehen de Vermißten war da eine Todten. .E hätte gar nicht mehr lange gedauert, so versicherte er selbst, .so hätte ich mich müssen fallen lassen. Der Gerettete befindet sich außer aller Lebensgefahr. Neuere NschrlZeu. - usls. St. Petersburg, L. J-z Noaoe Wremna- saat: Die &rtr?.C lung de Primen Ferdinand von Sach senKoburg erschöpft Ruslidkednld' Oestreich werde tamil keinen Ersola ba. . tot v. - ew. r. aiugMUtc xuiTiTcmi werbe iha' wahrscheinlich beschwerlich werden. St. Petersburg, 9. J.i. Die russischen Zeitungen wiiz, illigrn einfti, r v k . m fr . ? ung xnJC9iBi:g mc rrnzen Fcrdi nand von Sachse K-burg zum Fürfteu von ouigmun ; ne erklären tte sür eine O i-:? C . ' ' . oirerrkiqi,q.oeur,qe nnteiitng und drin aen darauf, daß die Pforte dagegen ein schreite und die Mächte ihre Vertreter in Gopyia verusen. .Nowoe Wremu, bebauvtet. daS Rußland niemal gestatten wnde, daß der Prinz Ferdinand von Koburg jemals nach Sophia gehe, und fügt hin, daß. wenn er unter österreichischer Bedeckuna dort erschiene, Kußland Oesterreich s, gen erde, seine Finger davon, hinweg zuhalten. ' Tira, IV.JuU. Diesämmt lichen bulgarische Minister sin zurück getreten. Da neue Kabinet ist noch nicht gebildet. Berlin, 10. Juli. Die zu dem Schützenfest in Frankfurt versammelt ge wescncn Oesterreichs machten ein Aus flug zu dem Niederwald Denkmal; Starzen gruber legte z Fäßen desselben einen Kranz in de Farben Wien nieder und gelobte der Germania, mit deutscher Treue den Kampf um die deutsche Natio nalität fortZluführe. : Bei den Turvspielen ia der Festhalte waren sechstausend bi zwölftauseud Mensche anwesend, al et vor dem Gebäude belegene Karoussel in Brand gerieth und dadurch eine große Panik entstand, bei welcher viele Frauen in Ohnmacht sielen. London, 10. Juli. Unter dem Militär in Catania auf Sizilien sind 40 Erkrankungen und 15 Todesfälle an der Cholera vorgekommen und in Palermo sind drei Leute aus Catania der Seuche erlege. Die Cholerafutcht gre fr in immer gi ößeren Kreisen um sich. Philippopel, 10. Juli.:Die OrtLvorfteher in alle Dörfern deS hiefi gcn Bezirk haben dem Prtnzen Ferdi nand von Koburg ihre Glückwünsche z seiner Erwählung zum Fürsten von Bulgarien telegraphisch übermittelt. Berlin, 11. Juli. Die Wiener Polirische Korrespondenz sagt in ihrem gestern angekündigten Artikel, auf die jüngsten Vorgänge eingehend: Der Augenblick für Vergeltungsmaß regeln ist für Deutschland gekommen; seitdem e vergeblich eine Versöhnung mit Frankreich anzubahnen versucht hat, muß e zu einem Systeme der Gegen seitigkeit übergehen, dessen weitere Ge staltung sich nach deut Maße der Ent wicklung de Deutschenhasses ia Frank, reich richtet, den dort die gesetzgebende! Gewalten in gesetzliche Formen zu klci den im Begriffe zu sieben scheinen. Die Spekulation auf die Milde des Kaiser ist völlig verfehlt. Er hat vsn jeher die Regungeu de? Herzen den Jnterek fen der Nation untergeordnet und diese Interessen gebieten, daß Fraukreich der Ernst der Lage klar gemacht werde. Die Diplomaten befürchten, daß Bnl garien zur Republik erklärt wird,. und erkennen darin da Schlimmste.wa kommen kann. AuS guter Quelle erlautet, daß in den amtlichen Kreisen Gerüchte von ei nem Beitritte England zu dem Bünd visse Deutschland. Oesterreich und Jta lien im Gange sind. Snian. St. Loui. 8. Juli. Richter Noonan vom Kriminalgericht hat Joseph Schnaider und Andere, welche wegen Verletzung des SonntagSgesetze verhaft tel worden waren, der. Haft entlassen, weil er da alte Gesetz sür unwirksam erklärt. Diese Entscheidung läßt die Auöschank-Frage auf dem alten Stand punkte, auf dem sie vor der Aufhebung de Gesetze 1857 gestanden hat und am Sonntage ird der Betrieb der Schankwirthschaften bei offenen Thüre wieder gestattet sein. An den letzte drei Sonntage waren nur wenige Wirth schaften geöffnet. Middletovv, N. y., s. Jsll. In Dingnur Ferry im pennsyloanische Connt, Pike ist am Mittwoch der 9jäh rige John D. Vangarden an den Folgen de Stich einer Biene gestorben Der alte Mann war am Morgen im Garten beschäftigt, al er plötzlich einen stechen den Schmerz cm Handgelenk verspürte. Er sah, daß eine Biene ihn gestochen hatte und begab sich, da der Schmerz unerträglich ward, rasch in' Hau. Er war kaum eingetreten, al er auch schon mit dem Ausrufe: Ich sterbe! zusam menbrach und auf der Stelle verschied' Kenia, O., 9. Juli. Heute Nach mittag um 3 Uhr 15 Mtnutm ist in Jameötown im hiesigen County die erst kürzlich von etn.'m Wirbelflurm zerstörte und mit einem Kostenaufvande ' von $20.000 trieb, r aufgebaut bischöfliche methodistische Kiiche vom Blitz getroffen worden und gerieth in Brand, woraus die Flammen immer weiter um sich griffen. Die Feuerwehr war Um er heerevden Element gegenüber machtlo. Colusa. Cal.. 10. Juli. Den Chi nesen Hang Di, welcher kürzlich hier die Frau seine Dienstherr Joseph Billion erschossen hat, haben heute früh die Ge schmorenen nach Maßgabe der Anklage sür schuldig besunden uud zum Tode ver urtheilt. . KenWest, Flo., 10. Juli. Jude letzten 24 Stunden find hier 5 Erkran kungen und 2 Todesfälle am gelben Fie ber vorgekommen. Im Ganzen sind lis dahin 83 Personen an der Seuche er krankt. Davon starben 37, 33 wurden al geheilt au dem Hospital entlassen und 33 befinden sich noch in Behandlung. Charlotte. N. C.. 10. Juli. der im Bau begriffenen Carolwa & Northern Bahn, durch welche Charlotte mit Atlanta in Verbindung gebracht werden soll, hat sich gestern ein gräß liche Unglück zuge ragen. Man war dort mit Sprengarbciten beschäftigt, al in Folge d.r Fahrlässigkeit eine Arbei ter die Dnnamttladuvg vor der Zeit loeglng und 3 Neger und der Urheber de Unglücks, ei Weißer, in Stücke zerrissen urdcn. Neork. 11. Juli. Die Loks motivsührer der Vrooklnner Hochbahne sind heute Nachmittag 5 Uhr sammt n sonder ausgestanden. Der Betrüb f deu Bahnen flockt gänzlich. Der Streik war für die Tausende nd Abertausende, welche um diese Zeit die Hochbahn zur Heimfahrt von New Vk nach Vrooklnn benutzten, eine Ueber raschuog schlimmster Art. Die so plötz lich eingetretene BetriebSeivstelluvz hatte auf der Brooklvver Seite der Brücke untan der F llton Fer,, förch terliche Gedränge zur Folge. Der streit mar tttürni in z?olae der Weise ruug der Bahnveswaltuug, 3 Lokomo tivführer und s Heizer, vie ne n".,'" nt0 ,I.W mufteflen und die Sache im W5ge de Schiedsgericht zum Aul m .- r . er . .. trage zu vrlge, veiqoz,e , fftnft &n pakamstiokLbrer und eievsssut Heizer find an dem Streik bethelligt.