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em Vcrhangmß. Voman von A. G. v. Snttner. 4. Kapitel. Die Schachparthie war zu Ende. "Graf Pcrnegg schob das Brett zur "Seite, während Engelbert, der Mann Jür Alles, der zugleich da Amt deö ForstwartS. des Gärtners. Wirtdfchas. .-terS und öiamincrdienerS versah, mit ' einer großen Platte eintrat, ans welcher . Ki OvJttiifrtfssic t.ttter 91ns i vni tu j k. ;ut(. luiivt mm chnitt. Ncttigc. Brod nnd Butter be fanden. Prosit. Toitor!" sagte der Graf, dem Gaste ein GlaS vollgießend unt hernach das seine süllend. Sie haben den Labetrunk rcdlich verdient : das war heue ein? ;äl)C Vertheidigung de-Z ftö nigs.". ' ,Ler Äezirkörichtcr that lächelnd Be scheid und l'cdlentc sich von den Tellern, aus welche der Hausherr wicö. Engelbert verließ mit lciscn Schrit ten das Gemach. Die beide.? Herren genossen still schweigend i.,r cspcrbrod. Jause ge nannt, tr.iiii that der Gras einen herz, haften Zug und murmelte mit zerstreu tem Ausdrucke vor sich hin: Ja. ja, so ist eö." DaS Gemach, iu welchem y.d, die Beiden befanden, diente zugleich als Schlaf- und ohttzimmcr; die Einrich tung war eine altvätcrifchc. in Bc;ng auf die Beschaffenheit der Möbel fast ärmliche, denn die Uebcrzügc waren zum Theil verblaßt, zum Theil so ab .'genützt. da) stellenweise unter dem fadenscheinigen Gewebe das sacklcinene grobe tlntcrfuttcr zum Borzchein kam. In einem großen Bücherregal auö un gestrichenem Holze lehnten riesige So lianten aneinandergereiht, auf deren ' fchwarzlcincncm stucken verschiedene Äufschriftcn angebracht waren: Haupt buch' Schüttboden" - Wald- fMntrtt iiu tt v;uuu ii. . tu. Ein großer massiver Schreibtisch stand in der tiefen Fcnsterbrüstnng ; dort herrschte ein wirrcö Durcheinander von Schlüsseln. Mineralien, ,'upcn. zer brocheucn Kielfedern, eisernen Wcrkzcu gen, Ataschinenbestandtheilen und noch vielen Dingen, die augenscheinlich nur provisorisch hingelegt worden waren, , um darauf anderswo untergebracht zu werden, nun aber seit geraumer Zeit giebt mehr aus ihrer behaglichen Rnhe aufgestöbert wnrdcn. In der Ecke neben dem Ka.nin stand cui uiii vViuii vy uu uiui v)u9v Hund sein Vager hatte, und in nmnittel barer Mhc desselben ein kleiner offener ' Schrank, unten mit Schubladen verse ,hen, auf dessen oberem Aussatze eine ansehnliche Sammlung von Meer-schäum- und Porzellanpscifcn gereiht trinr li?!kn ,Hisi! innmt mit .7 Ir i ' . n I I V UAyMI-LlhUA X I I - X - dungsstückcu beladen, und Stiesel lagen unter sowie neben denselben. Alles '-has wurde von! Hausherrn nach jcwci ' ligem Gebrauche nachlässig hingeworfen, riiH von Zeit zu Zeit dem Wiener die ujvomu n;; um ircucruiui oiuuij ge schafft wurde, worauf sogleich von Neuem die Unordnung begann. Das einzige Einrichtungsstück von Werth war das Bett, ein wahres Mo numcnl aus geschnitztem Hol;c, das in wendig an dem hohen Kopfende, das , Vappeu tcr Grafen v. Pcrnegg nebst dÄ' Jahreszahl 1530 trug ; ganz'färb' ' los gewordene Damastvorhänge hingen ' vom oberen llrongeiicue ucrunicr, einer derselben, der wahrscheinlich irgendwie '' hinderlich war. in einen wulstige 5!uo . ten verschlungen und dadurch um die Hälfte seiner Vänge gekürzt. Doktor Alt'.nantt warf einen wehmü thigen Blick über den Jfanm, und seine ,' Augen blieben mehrere Minuten lang an dem kostbaren Bette haften, das er . damals. al$ er vor füuf Jahren seinen jetzigen Posten bezogen, in einem weit vornehmeren Gemache kennen gelernt hatte. Ja. die Verhältnisse im Hanse Pernegg halten sich in dieser Zeit gcwal tig geändert ! .Ich sag' Ihnen, lieber Doktor. daS ist eine häßliche Welt !" hub der alte Herr an. als sein Blick dem dcS GasteS begegnete. Wenigstens für Pechvögel, wie ich einer bin ; Anderen mag sie ' in einem schöneren Vichte erscheinen." ,Jch muß allerdings zugeben, daß ' Ihre gegenwärtige Vage keine erfreuliche m, allein man soll die Hoffnung auf ejn Bcsscrwerdcn nie an den Nagel ßangen." Hoffnung ? Ich, iu meinem Alter? tzoll ich etwa erwarten, daß über Nacht kW goldenes Manna vom Himmel sällt ? Nein, lieber Freund" er wies mit dem Daumen nach dem Bücherregal .dort liegt mein Vermögen begraben. " jede einzelne Blatt stellt Ihnen eine . Banknote dar. ES kommt eben Alles ' darauf au, ob der Mensch Glück oder Heck hat ; mit meinem Glück ist'S längst vorbei." Seine Miene verfinsterte sich, Mak Vlfl t V n Iiii!litl.tl MUH Llt lUllllll liUllll 11111.11 i;i.ll.lVU Alang an : Mit dem Tode meiner Frau, um welchen Preis die Geburt eines Sohnes erkauft wurde, ist es von der' Schwelle gezogen. Weiß der Hcn fer, ich bekümmerte mich mit mein Eigen thum ebenso gut, vielleicht besser, wie in Anderer ; ich hörte immer sagen: Ordnung ist die Grundlage dcS Wohl- siuuvrv. iyui ziL, .i wi.v u'iiuii nach den Nechnuugsbüchcrn, mit jenen , glaubte ich, die denkbar größte Ordnung einzuführen, aber der Kukuk weiß, wie eS kam, daß die Unordnung immer grö er wurde. Ich will Ihnen etwas sa gen: Unsereins ist immer das Opfer Anderer ; der adelige Grundbesitzer hat keine andere Bestimmung, als einem ganzen Troß von Ventcn als Melkkuh tu dienen; die werden feist und fett, scheren ihre Schäfchen nnd bringen die Zolle in s Trockene, während wir bald her Schwindsucht verfallen nnd nicht? als das innere öknochcnacrüst von uns , übrig bleibt." ? Diese Auslassungen enthielten für den Doktor nichts NcncS ; schon öfter hätte er darauf erwidern können: Aber, bester Herr Graf, Sie übersehen, daß cS jiicht genügt, wenn man sich RechnnngS büchcr blos anschafft, ohne auch wirklich Nechnuttgen einzutragen ; in diesen Fo lianten sieht es ebenso auS. wie in Ihrem Zimmer, wo Kleider, Stiefel und viele andere Dinge noch in wildem Durcheinander umherliegen. Sie ver gessen, daß man. um Geld zu verdienen, Such demgemäß arbeiten muß; Sie glauben zwar nicht, daß über Nacht f oldcneö Manna vom Himmel herab allen wird, aber, aus verschiedenen An ttichcn zn schließen, haben Sie doch Ihr ebtag aus dieses angenehme Ercigniß gewartet." Er behielt diese Betrachtungen für sich, denn was hatte das jetzt geholfen, wo der BcdancrnSwerthe thatsächlich nicht mehr in derVagc war, das Schlimme wieder gut zu machen. -.Da nehmen wir als Gegensatz zu mir einen Glückspilz erster Klasse, mei neu Herrn Nachbarn und Nachfolger in her schönen Herrschaft Mtenftem. Ich ti V . ii.f.... ! a u A.. ! ? iiaX. habe mich Lört mit den Fabrikanlagen zu Grunde gerichtet, bis mir schließlich die Gläubiger das Gut. das durch Hun derte von Jahren im Besitze meiner Fa milie gewesen, verkauften. Ja, ich mußte mich noch glücklich schätzen, daß Herr Loöberg etwas mehr, als die lastenden Hypotheken dafür bezahlte, so daß mir wenigstens jetzt das Nclhwcn digste zum Leben bleibt, ein Einzug in Altenstem genügte, um allsoglcich die Geschäfte in Schwung zu bringen." Herr Loöberg ist Geschäftsmann, und es bleibt einmal Thatsache, daß nur solche, im Berufe aufgewachsene, geschulte Leute halbwegs mit Sicherheit auf Erfolg rechnen können," erwiderte Doktor Altmann gelassen. Kavaliere, Herr Graf, sind bekanntlich schlechte Rechenmeister. Und schließlich. Geld ist wohl eine schöne achc. aber ich be hanpte. daß cö doch nicht der Urquell alles Glückes und aller Zufnedcnheit sei. Ich könnte Ihnen da aus meiner Lebenserfahrung Beispiele von Leuten anführen, die im Uebcrflnß lebten und an deren Unglück eben diefcr Ucberfluß die schuld trug. Qiner meiner Stu dicngenossen richtete sich körperlich und geistig zu Grunde, weil er glaubte, mehr genießen zu müssen, als er ver trug ; ein vortrefflicher alter Mann mein . -kanntschaft wurde seines Gel des yalbcr ermordet eine alte Dame beraubt, worauf sie in Wahnsinn ver siel nein, nein, das wahre Glück muß der Mensch in sich selbst suchen und in Jenen, mit welchen ihn das Schicksal für'S Leben verbunden hat. Ihr Leid sitzt anderswo. Herr Graf, soll ich's Ihnen sagen?" Der alte Herr blickte fragend zum Sprecher herüber. Die Einsamkeit, das Alleinsein drückt Sie und benimmt Ihnen den Muth. Früher, als Sie noch besser bei Kräften waren, ging das an ; Sie fan den Zerstreuung draußen in der fchönen Natur, Sie konnten ein paar Freunde aufsuchen, die Sie in der Nachbarschaft haben, nnd jetzt, wo Sie an das Zim mcr gefesselt sind, fühlen Sie, daß Ihnen etwas Mangel c. Mein Beruf nimmt mich so fc!,r in Anspruch, daß ich leider nicht so oft kommen kann, als ich möchte, und als Familienvater ver spüre ich das "Bedürfniß', die Abende am häuslichen Herde zu verbringen. Früher leisteten Sie uns an solchen Abenden Gesellschaft jetzt geht das leider nicht mehr." Der Graf war aufgestanden und mühfam zum Schrank geMichen, nm dort selbst eine der Pfeifen zu stopfen. Der Weg, so kurz er war, wurde ihm so sauer, daß er sich ein wenig aus dem Divan ausrasten mußte. Er nickte betrübt vor sich hin : DaS ist Alles sehr wahr aber was thun ? Kann ich's ändern?" Zum Theil könnten Sie'S schon, mit ein wenig gutem Willen nnd Nach giebigkcit ließe sich etwas machen ; öcr gesscn Sie nicht, daß noch auf der Welt ein Wesen lebt, das Ihnen nahe steht." Ah, da lzinans wollen !ic wieder. Doktor? Nein, ich habe selbst öfter darüber nachgedacht und bin jedesmal ur Ueberzeugung gekommen, daß eS immer noch 0 besser sei. Ehlodwig und ich passen einmal nicht zu cinan der." Es käme auf einen versuch an. Seit fünf Jahren sind Sie getrennt ; :n solchen Zeiträumen ändern sich die Menschen; Sie haben gewiß ebenso vieles seither abgestoßen, wie er selbst nid " Ans diese vage Bcrmuthnng will ich nich nicht einlassen. Allerdings hat sich mein reizbares Wesen bedeutend ge mildert; aber hauptsächlich dadurch, daß er, der mir unablässig Grund zu Nervosität gab, seiner Wege ging. Ob Sie cS nun glauben oder nicht. Doktor, ibcr cS ist so : als er zur Welt kam und seine Mutter den Folgen dieser Niederkunst zum Opfer fiel, haßte ich das Kind, daS die alleinige Ursache dcS Unglückes war, wie man nur hassen kann. So ein eingewurzeltes Gefühl, wenn man es auch gewaltsam heraus zurcißcn sucht, läßt doch immer noch Fasern zurück, die fortwnchcrn. Ich konnte nicht anders, als Hm in eine Er ziehungsanstalt 'geben, wo er biö zu icincin zwanzigsten Jahre blieb, ohne daß ich ihn einmal gesehen hätte. Dann freilich mußte ich mich endlich zum Zu. sammcnlebcn entschließen aber wir waren einander Fremde, nnd ich fühlte recht gut, daß ihm an einem Verkehr mit niir nicht viel lag. Ein paar Jahre ging trotzdem die Sache fo halbwegs, dann aber ließ ich ihm seinen Willen, aus Reisen zu gehen, denn ich sah selbst den Augenblick kommen, wo die Bombe platzen mußte. Diese Trennung that uns Beiden gut. Als er wieder kam, begann ich sogar zu hoffen, daß wir uns aneinander gewöhnen würden damals waren ja sie fchon unser Nach bar, und sahen, daß das Verhältniß sich ziemlich friedlich gestaltete, dann aber, als ich den Drang nach Befchäf tigung fühlte und die verschiedenen Un ternehmungen in's Leben rief, dann be gann cS unbehaglich zu werden. Der Bursche bildete sich ein. weil er die Fremde kennen gelernt, die Weisheit mit dem Löffel gegessen zn haben ; statt aus meine Neigungen einzugehen, be- gann er mir Opposition zu machen, :'lllcS besser zu wissen, meine Untcruch miingen erst mit Achselzucken, dann mit schneidenden Worten zu bekritteln, nnd daS genügte, nm meine ohnehin nicht besonders große Geduld zum Rci ßen zu briugcn. Zum Henker auch, gc radc er hatte am wenigsten Grund, in dieser Weise aufzutreten! Kur; und gut, Sie erinnern sich ja. was darauf folgte; der Tag ist Jh'.'',i wohl noch im Gedächtniß, wo Sie mir feinen Ab schiedöbries überbrachten und wo ich Ihnen erwiderte, der Henker möge ihn holen." DcS Grafen Gesicht hatte sich zornig gcröthet, und er war, von seinem Sitze aufgestanden, auf den matten Beinen hin und her wankend. Auch hat er sich nicht bemüßigt gefühlt, mir seither ein Lebenszeichen zn gcvcn. icy werde also nicht der Erste sein, der " .Sie -vergessen, daß Sie ihm den Brief, den er Ihnen wenige Monate nach seiner Abreise schrieb, nneröffnet zurück iandten." Ich? Ja, doch. Sie haben Recht. Nun. nnd was weiter i Hatte er mir nicht in dem von Ihnen überbrachten Schreiben erklärt, daß wir in der Zu. sanft gan; gut verschiedene Wege gehen könnten? Von ihm wurde mir die Fcbde erklärt, und ich habe nie den Handschuh liegen gelassen, den mir Einer hingeworfen." 5ick saae ja nickt, daß Sie allein im Unrecht gewesen seien. Ja, damals nahm ich ihm sogar seinen Entschluß sehr übel, und wir schieden iu gespann ter Stimmung, da er meinem Zureden i-ri ; r t . ni. üst. IJL. lern liegen cgciuen Ivvllir. mu im meine, die Zeit verwischt Alle : Schmerz, Zorn, selbst Haß schwindet mit den Jahren ; beim Einen schneller, beim Anderen langsamer. Und ich wZekkrKale? steh hin Sie im UalÜck 'sind, wo Sie so.sehr.emeS HauSgenost im bedürfen, jeMsollten'S daSMte vergeben und 'vergeben, wie ich über zeugt bin, daß Gras Chlodwig auf der stelle einem freundlichen Rufe Folge leisten würde. Er hat kein hartes, uu versöhnliches Herz, soweit glaube ich ihn kennen gelernt zu haben." Pah. Herz ! Lassen sich die Wen scheu von diesem Klumpen Materie lei ten, dem die Dichter in ihrer Ueber schmänglichkeit ideale Eigenschaften an gefügt haben? Im Kopfe sitzt es. Doktor ! Der Eine hat einen harten Schädel, der Andere einen elastischen, nnd die Perneggs waren immer als dickköpfige Kerle bekannt ; warum sollte der Letzte feines Stammes eine Aus nahme machen?" Sagen ie nur nicht so etwas, ich glaube es uichr. Die Umstände sind es. die den Dickköpfigsten weich !nd den Nachgiebigsten hart machen l:r.en. Die se?:i-en Charaktere nkUi.t sich nicht eut den Windeln heraus. as, laS wir Anlagen nennen, stecü aller dings i;r Blute, abcr man kann auch den ZzucffS''Mmell und lyn dazn brtn gen. mit den Hühnern gute Freund schaft zu halten, nnd so genügen oft Zufälligkeiten, um einen Menschen mit der Zeit umzuformen." Der Diener trat in's Gemach, um die Neste des EssenS abzutragen. . Bitte. Engelbert," wandte sich der Besucher an diesen, sagen ok meinem HanS, er möge den Gaul anspannen ; eS ist Zeit, daß ich mich wieder auf den Heimweg mache. Also, Herr Graf." fuhr er fort, sobald sich die Thür hinter dem Diener geschloffen hatte, vielleicht be denken Sie ein wenig die Sache ; Hof fentlich nehmen Sie mir meine Frei müthigkeit nicht übel." Das wäre nicht schlecht ! Ihr Bor schlag entspringt jedenfalls einer theil nehmenden Gesinnung. WaS aber die Sache selbst betrifft, so gibt cö für mich nichts zu bedenken ; ich muß mich eben bequemen, mein K?cu; zu tragen, bis die entscheidende Stunde geschlagen hat, wo Einem kein Haar mehr weh thut." Wer wird so pessimistisch in die Zu kunst schauen ! Es gehört einfach ein Entschluß dazu, und Alles kann sich noch befriedigend löfen. Wenn ich nur wüßte, wo sich Graf Chlodwig gegen wärtig aufhält ; ich habe schon seit Jahr und Tag keine Nachricht erhalten, mein letzter Brief blieb ohne Antwort." Sehen Sie, da fällt ja Ihr Vorschlag von selbst in's Wasser." Warum das ? Schließlich brauchte man nur eine Aufforderung in die Zci tungcn rücken zu lassen und " .Daö wollen wir lieber lassen. Ich werde noch einmal versuchen, mich ein wenig aufzurütteln ; das Traurigste ist. daß ich fo unbeweglich bin ; die gemüth lichen Abende bei Ihnen gehen mir mehr als alles Andere ab. Leben Sie wohl, lieber Doktor, grüßen Sie mir Frau Emma," fchloß er, da der Gast feinen Hut ergriffen hatte, und haben Sie Dank für Ihren Besuch; hoffentlich verirren Sie sich wieder demnächst in meine Einsamkeit." Die Beiden schüttelten sich die Hände, und bald rollte das Wägelchen mit Tok- tor Altmann die Anhöhe hinaus. ie Sonne hatte schon die Wipfel der Tan nen erreicht, welche die Bcrggclände krönten, und ihr Purpurschein überzog den oberen Theil deö Gehölzes, soweit das Auge reichte. Der Insasse des Wagens blickte nachdenklich auf das ver- nachlässigtc Waldschlößchcn hinunter. das am ö'Ultf der Berglehne unweit vom sprudelnden Flüßchcn stand und über welches sich bereits die Abendschattcn gelegt hatten. Ihr vielbeneideten ar men Großen!" sagte er still für sich. Mit euren Namen und Titeln wahnt die Menge immer Glanz. Herrlichkeit, Glück auf das Engste verbunden, wer aber Einblick hinter eure Thüren gc wiunt, entdeckt dort oft ebenso viel Jammer. Sorge nnd Kummer, wie iu der Hütte des kleinen Mannes.'" r r rl . n . " t. q f-i.. , k ? n V ' . ein i'iiisnij oes zcuiicncrs II no cm citensprung dcS Pferdes weckten ihn aus seinen Betrachtungen. Achtung. HanS !" rief er dem Burschen zu, säst hatten wir mit dem Wcgpscilcr eine un willkommene Begegnung gehabt." Die LiSl hat sich g'schrcckk." meinte der Lenker entschuldigend. 'S vt ein Hase über'n Weg gelaufen ; da? bedeutet nichts Gutes. Vcrr." Für den Hafen oder für dic Lil?" HanS gab keine Antwort ; er liebte cS nicht, wenn man sich solchen Dingen gegenüber skeptisch zeigte. Nach einstündigcr Fahrt langte Dok tor Altmann zu Hause an und er ath mctc froh auf, als er in die behagliche Wohnstube trat, wo die Gattin mit einem Buche vor sich seiner Rückkunft harrte. Ach, daS thut doppelt wohl, ein gemüthliches Heim zu finden, wenn man gerade aus einer Einsiedelei kommt!" sagte der BczirkSrichtcr, die Hand freundlich auf die Schulter seiner Frau legend. Dieser arme Graf führt doch ein recht trauriges, bcdaueruswcr thes Dasein." Frau Emma legte das Buch aus den Tisch und nickte dem Ankömmling zu. Ist es nicht zum Theil seine Schuld, Rudolph?" Freilich wohl ; das gab ich ihm auch ziemlich zu verstehen, aber man muß immerhin zugeben, daß gewisse nnglück liche Umstände dabei mit im Spiele waren." Allerdings. Doch Eines kann ich ihm picht verzeihen, nämlich, daß er sich seinem einzigen Kinde gegenüber so lieb los und hart benommen hat." Hm, der Andere mag ihm doch min bestens einigen Grund dazu gegeben haben." Später vielleicht ja, als diese Abuei gung deö Vaters ein gleiches Gefühl in ihm erweckte, aber früher war cö nur der Eine, der jedes friedliche Bcisam mcnscin unmöglich machte. Ich kenne die Beiden länger als Tu, Rudolph. Du mußt nicht glauben, daß der von Schickssleschlögeu schwer getroffene Mann ehedem so ruhig war. wie jetzt ; bei der geringsten Kleinigkeit gab cö gleich ein Aufbrausen, daß inan meinte, Alles müsse au den Angeln gehoben werden, und auch durch "seinen Hoch' muth machte er sich so manchen Feind. Ich will nicht behaupten, daß Chlodwig ganz fehlerfrei gcwcfcn wäre, allein im Vergleiche zu seinem Vater war er ein wahres Mustcrcxcmplar. Der schlimmste Fehler, den ich an ihm kannte, war seine Charakterschwäche, der Mangel an eige nen Entschlüssen, an eigenem Willen ; jeder Mensch konnte ihn md) Belieben leiten und senken. Einer ausgenommen, sein Vater nämlich ; diesem setzte er manchmal eine ganz merkwürdige Hals starrigkeit entgegen; sonst aber hatte jhn der Nächstbeste mit Leichtigkeit in der Tasche. Nun, daS möchte ich gerade nicht unterschreiben ; Du wirst Dich doch erinnern, daß ich damals Alles in's Feld führte, um ihu von seinem Ent schlusse. daS Vaterhaus zn verfassen. avzuvnngcn, und mein Zureden, hals ganz und gar nicht?, Weil er da schon von anderen Rath gcbern mit Beschlag belegt war. Der gefährlichste dieser Rathgeber warder Fabrikdirektor, der ew besonderes. In fcresse hasse, sich den Sohn seines Ge bieters, vom Hälfe zu schassen, um freie Hand zu haben, was ihm ja auch spä ter so trefflich gelang." ., Ja, dieser Direktor Mailberg war ein ganz infamer Mensch." Er hat bald seinen Lohn dafür, er halten ; die schreckliche Krankheit, in die er verfiel, dieses stückweise Hinsterben deö Körpers und die gräßlichen Schmer zeit ließen ihm wohl keine Minute Ruhe, um das zu genießen, was er sich auf so unredliche Weise angeeignet hatte. Doch komm, Rudolph, es ist aufgetragen," sagte Frau Emma, sich erhebend, lassen wir -diese traurigen Erinnerungen und genießen wir dank bar daS Leben, das uns ein gütiges Geschick schöner gestaltet hat." Ja. genießen wir und freuen wir uns," stimmte Altmann bei, der Gattin die Hand drückend. Dann begaben sich Beide in die Laube, wo das Abendessen bereit stand. ü. Kapitel. Doktor Altmann stand am nächsten Morgen eben im Begriffe, auf das Amt zu gehen, als Schritte auf der Treppe hörbar wurden und Jemand eilig her aufgestiegen kam. Es war Engelbert, nnd zwar, wie er BczirkSrichtcr so gleich bemerkte, in ungewöhnlicher Auf regung. AlS er dicht vor Altmann stand und nach Athem rang, sah dieser, daß dem Manne Thränen in den Augen standen und daß er sich vergeblich ab mühte. Worte zn finden. Ist ctwaS geschehen. Engelbert? Sie sind so erregt " Die Ansprache brach den Bann ; ein schluchzender Laut wurde vernehmlich, dann die stotternd hervorgestoßenen Worte: Der Herr Graf ist todt heute Nacht gestorben !" Gestorben!" Altmann faßte den Diener bestürzt beim Acrmcl. Kom mcn sie herein, in's Zimmer erzäh len Sie er hat doch nicht etwa ge waltsam " Nein nein." unterbrach ihn der Andere, der Aufforderung Folge lei stcnd. um dann, als Beide in's Zimmer getreten waren, hinzuzusetzen: Ich fand ihn heute Morgen entseelt vor seinem Schreibtische. Anfangs befürch tete ich selbst eine schlimme Ursache aber dem Himmel sei Dank, der Herr Graf hat nicht Hand an fich gelegt ; der Schlag muß ihn gerührt haben." ..Aber er fühlte fich doch gestern ver hältnißmäßig wohl; wenigstens klagte fr nicht über sein Befinden, und feine Lcbcnsweife war doch eine geregelte." Herr Doktor, in der letzten Zeit nicht." versetzte Engelbert leise; der Herr Graf trank Abends viel und bis in die späte Nacht hinein. Da half kein Bitten und Vorstellen, wenn ich eine Einrede wagte, wurde er wild, wie in den alten Zeiten nnd schließlich war er ja doch der Herr." DaS ist eine traurige Geschichte!" rief der Richter kopfschüttelnd. Armer Mann er suchte offenbar Trost nnd Vergessen in diesem ncrvcncrregendcn Mittel." Leider! Er wußte, das; cS ihm schlecht bekam, aber sobald die Sache zur Gewohnheit geworden, gab es kein Ablassen mehr. Herr Doktor, hätten Sie wohl die Güte, heute noch herüber zu kommen? Ich glaube, in so einem Falle ist es am besten, wenn vor Allem der gerichtliche Augenschein vorgcnom mcn wird." freilich. Ich will sogleich mit Ihnen fahren und den Arzt bitten, uns zn begleiten." Engelbert zog ein Schreiben ans der Tasche. Gerade, als ich mich auf den Weg hierher machte, brachte der Post bolc diesen Brief." Altmann warf einen Blick auf die Adresse. Da? ist die Schrift des Grafen Ehlodwig. wenn ich mich nicht täusche." So schien es mir auch," bestätigte der Andere. In diesem besonderen Falle steht eS mir wohl zu, vom Schreiben Einsicht ;n nehmen!" Ich denke, ja." Doktor Altmann öffnete den Brief umschlag und las : London. 23. Februar 18S5. Lieber Vater ! Scheint es Dir uichl auch, daß diese fünf Jahre der Trennung eine genügend lange Zeit waren, um Geschehenes ver gessen zu machen? Abgesehen von den unglücklichen Umstände, welche unser Beisammensein für die Länge erschwer ten, haben wir Beide viel von Schick salsschlägen zu leiden gehabt, die sick vielleicht zu Zweien leichter getragen hätten. Die Zeit der schwersten Prü fung glaube ich nun glücklich überstan den zu haben und insofern habe ich eine gnte Schule durchgemacht, als ich ge kräftigt und gestählt aus dem Kampfe hervorgegangen bin. Das. was ich er rungen, verdanke ich meiner eigenen Kraft und Arbeit: es ist nicht viel, aber doch genügend, wenn man beschei den: Anforderungen an daS Leben stellt, und dadurch fehe ich mich in die ange nehme Lage versetzt. Dir die Existenz einigermaßen zu erleichtern. Ich weiß, daß Tu iu Deinen Unter nehmungen Unglück gehabt, daß Du Dich schließlich gezwungen gesehen hast, Altenstem, den schönen Besitz, zu ver kaufen, um in dein einsamen Wald schlößchen ein trauriges Dasein zu füh reu, nnd dieses Dasein möchte ich eben etwa? freundlicher gestalten, wenn Du damit einverstanden bist. Ich mache mich gleichzeitig mit diesem Brief auf den Weg. und will mich nicht länger als nothwendig anf der Reife aufhalten. Es ist besser, wir sprechen uns münd lich an 3. offen, freimüthig und entschei den dann, was zn geschehen hat. Dein Chlodwig." Während der Lektüre hatte sich deö LeicrS Miene mehrmals erhellt, letzt ccher. als er den Brief zusammenfaltete, sagte er traurig : Zu spät ! Leider zu spät.'" Sem Blick traf den Diener. der in gespannter Erwartung vor ihm stand und nun bei diesen Worten er schrecken zusammenfuhr. WaS ist zu spät. Herr Doktor?" Altmann hielt daS Schreiben in die Höhe : Das kam zu fpät ; sie sollten sich nicht wieder sehen. Graf Chlodwig trifft dieser Tage, vielleicht schon morgen ein." Engelbert schlug überrascht die Hände zusammen. Nichtmöglich !" Doch, doch, schade nur, daß er diesen Entschluß nicht um eine Woche früher faßte, vielleicht hätte sich da Vie les anders gestaltet. So, nun wollen wir uns übereilen: sagen Sie, bitte, meinem HanS. er möge sogleich den Wagen in Bereitschaft fetzen ; ich gehe einstweilen hinüber und benachrichtige mein Kauzlcipcrsonal; auch den Doktor fnchc ich bei dieser Gelegenheit aus." Bereits eine halbe Stunde später rollte der Einspänner auf der Straße dahin, uiidso traf mau schon frühzeitig auf dem Schlößchen ein. Der Arzt konnte nur feststellen, daß Graf Pcrnegg einem Schlaganfalle erlegen sei. Während er seine Untersuchungen an dem Todten Anstellte, begab sich Alt mann zum Schreibtisch, So sein Blick sogleich auf einen dort liegenden und zur Hälfte beschriebenen Briefbogen fiel, den er aufhoo. Im selben Augenblick ließ er schon einen Ausruf der Ueberraschung hören und sagte zu dem Arzte und dem alten Diener: DaS. ist doch sonderbar! DaS wurde gestern Abend geschrieben ; es trögt daS gestrige Datum," und er laS: Lieber Chlodwig l Nach einer Unterredung, die ich soeben mit unserem guten Doktor Altmann gehabt, bin ich zur Einsicht gekommen, oaß wir Beide unö von Mißverstand uijscn beemfluffen ließen, welche von recht unliebsamen Folgen begleitet wa rcn. Ich leugne nicht, daß ich meine Fehler hatte, und auch Du wirst Deiner feitS zugeben, daß es nicht immer leicht war. mit Dir auszukommen. . Aber ich denke, die Jahre werden so manches " Der Leser stockte, dann sagte er weh mükhig : Weiter ist der arme Mann nicht i-.elommen ; hier hat ihn der Tod ereilt!" . - ' Jetzt hielt Engelbert Nichttänzer an sich ;'er brach in ein heftiges schluchzen aus, dazwischen rufend: O. mein armer, guter Herr ! Gesegnet sei sein Andenke., !" Auch Alrmann fühlte sich der R"ihnmz übermannt ; er rang sichtlich nach Worten, ehe er sagte : Ja, Sie haben Recht, Engelbert: Gesegnet fei fein Andenken nach dem, was er nnmtt telbar vor feinem Tode gethan. Frei lich. viel hinterläßt er seinem Erben nicht, aber für die Versöhnung bin ich ihm dankbar, zu der er sich entschloß. Gehen wir nun, Herr Doktor, unser Geschäft ist hier abgethan, und mir liegt nur noch die FreundeSptticht ob, für eine würdige Bestattung des Verbliche neu zu sorgen ; eS kaun ja sein, daß der ohn erst in einigen Tagen eintrifft, und so lange kann man nicht war ten." Zu Hause angekommen, machte sich Altmann sogleich daran, allen Bekann ten und Nachbarn die Nachricht vom Tode deS Grafen mitzutheilen; dann begab er sich auf'S Pfarramt, um dort wegen des Begräbnisses und des OrteS, wo die Leiche beigesetzt werden sollte, Rücksprache zu nehmen. Noch am selben Nachmittag erhielt er einen Brief aus Altenstein, in welchem der gegenwärtige Besitzer, Herr Losbcrg. schrieb, daß er die Gruft dcS Grafen v. Perucgg keineswegs als fein Eigenthum betrachte, sondern der Bestimmung er halten wissen möchte, die sie bisher ge habt. Zu diesem Zwecke benachrichtigte er Doktor Altmann, daß er bereits An Ordnungen getroffen habe, um Alles zur Aufnahme der sterblichen Neste des Grafen bereit zu halten. Ein braver Mann, dieser Losberg !' rief der Richter, seiner Gattin daS Schreiben hinreichend. Auch einer von jenen viclgeschmähtcn Selbstge machten," denen man das rcdlich Er rooibene mißgönnt, denen man cS zum Verbrechen anrechnet, wenn sie die An maßnng haben, einen Herrensitz zu er werben, wo einmal ein angesehenes, mächtiges Geschlecht gehaust hat. Der Mann hat mehr Herz, als Viele von Jenen, welche glauben, daß sie kraft ihrer Geburt ein Vorrecht auf die her vorragendsteu Eiznlseyafteil hätten. DaS ist nicht da-S erste Mal. daß ich LoSbcrg von der GefühlSfeitc kennen lerne." O ja," stimmte Fran Emma bei, .sowohl er, wie auch seine Tochter haben daS Herz auf dem reckten Fleck. Ich hoffe, Ehlodwig wird ihnen gnte Nach barfchaft halten ; von solchem Umgänge kann man nur Vortheil haben." DaS Anerbieten wurde biieflich an genommen, und Altmann begab sich am nächsten Morgen selbst nach Altenstem, um im Namen des abwesenden Sohnes den gebührenden Dank abzustatten. (Fer.sctzuiig solgt.) Land, und Sauswirtli-schaftlickcs. GlaceHandschuheaufzube wahren. Man kann die Handschuhe noch einmal so lange tragen, wenn man sie nach jedesmaligem Gebrauche der Länge nach reckt und die Finger genau in ihre ursprüngliche:! Falten legt. Getragene Filzhüte wer den wieder wie neu, wenn man dieselben mit einem in Petroleum ge tauchten Läppchen tüchtig abreibt. Zur Entfernung des unangenehmen Petroleum-GerucheS lüftet man die Hüte während einiger Tage am offenen Fenster. 11 rn Lainpenglocken z u rci nigen, werden dieselben mit Seife und einem wollenen Läppchen abgerie bcn und in heißem Wasser abgespült. Oclflecken von Petroleumlampen ent sernt man leicht dadurch, daß man sie mit Ultramarin (Waschblau) einreibt und abspült. GegenMitesser bestreiche man die Haut jeden Abend mit Honig und reibe dann Morgen? dieselbe tüchtia mit einem wollenen Lappen ab. Die wiederhole man so lange wie nöthig. Gegen die im Gesicht zurückbleibenden kleinen Narbenzeichen wende man Ab rcibungen mit feinem Sande an. KartsffSir: caf t h c e n Stärkegehalt zu prüfen. Beim Einkaufe her Kartoffeln kann man leicht den Stattegehalt derselben erkennen, wenn man dieselben durch sckneidet und ,wei Stücke mit ihren Schnittflächen aufeinander reibt. Bei genügendem Stärkegehalt bleibt der eine Theil so fest an vim anderen haf ten, daß er, wenn man ihn mit der Hand loslaßt, nicht von selbst herun tcrfällt. Für Damen. Um recht zarte Hände zu bekommen, wasche man sie vor dem Schkasengeben mit heißem Wasser und brauche Mandelkleie statt Seife. Am Tag sollte man sie nicht zu viel mit kaltem Wasser waschen. Wenn die Zeit eS erlaubt, setze man sich hin und halte die Fingerspitzen eine J?it lana in beikeS Wasser, und wenn die Nägel gehörig geweicht sind, schneide man sie, jedoch nicht spitz, da die runde Form mehr veuev! ix. Harken d e Gartenlandes , nr Winter. Säufia siebt man. daß Leute, welche ihr Gärtchen, wie eS sich gehört, im Spätherbst over ve, mricker Witteruna' im Winter umara bcn, auch die Harke sofort benutzen. Es ist diese aber auö dem Grunde ver kehrt, weil der Frost mit seinen günsti gen Einflüssen auf geharkteS Land be k?tend eniaer einwirken kann, als auf ungebarkteS. Letzteres hat eine iWr,ifHirf nräfcerr. Oberfläche, bietet den WitterungSeinflüssen deshalb mehr AngnssSflache. Rost bringt m a n v o n stahl hinweg, wenn man den ke treffenden Artikel in ein.Gefäß ' legt, welches Kerosinöl enthält oder in ein mit demselben getränktes Tuch ein wickelt und 24 Stunden darin .läßt. Dann reibt man den Rost mit Ziegel steinen ab. Bei sehr starkem Rost nimmt man Salz mit heißem Essig zum Abreiben. Nachdem dies , geschehen, spült man jedes Stäubchen Ziegclmehl und Salz mit heißem, kochendem Was ser ab, trocknet gründlich und polirt schließlich mit reinem Flanell und ein wenig Baumöl. Ein neues Verfahren der Frischerhaltung vonButter ist in Neu-Seeland erfunden' worden. DaS Verfahren besteht ohneAnwen von Salz oder fäulnißwidrigcn Mit tcln einfach darin, die Butter .in luf leerer Verpackung za halten. Man legt die Butter in verzinnte Blcchge fäße, welche durch ihren Deckel mit einer Luftpumpe in Verbindung ge bracht werden können. Nachdem die Lnft ausgepumpt worden ist, wird die Oeffnung luftdicht verschlossen. So behandelte Butter wurde nach drei Monaten noch vollkommen frisch ge- funden. ' Wäsche, welche glänzend gebügelt, werden soll, wird roh gestärkt. 2 blS 3 Cßlossel Starke und 1 Messerspitze Borax werden in 1 Pint Wasser in einer Schüssel mit der Hand gedrückt. Die getrocknene Wä sche wird fest ausgerungen und in ein sauberes Tuch oder alte Leinwand ge wickelt ; man kann sie sofort oder nach einigen Stunden plätten (bügeln). Man habe eine Schüssel mit kaltem Wasser zur Hand, tauche darin ein Läppchen und bestreiche die Wäsche rechts und links, damit die Starkes fern abgehen. Nun platte man mit einem guten Eisen erst leise auf der linken, dann derb aus der rechten Seite, dann wieder links, bis die Wasche steif ist. Wenn AlleS geplättet ist, lege man eine gelbe Plättpavpe (4 gard lang) auf' Plattbrett, daraus die Wäsche, befeuchte sie mit dem Läppchen und fahre mit dem hinten abgerundeten, auf die Spike gestellten Eisen darauf hin und her, bis Glanz komwt. Auf Kra gen und Manschetten patM mari. noch eine Kante, damit sie wienetx aüösehen. DaS Glanzplätten erfordert viel Uebung. Als Pökel kommen auf ie 100 Pfund Fleisch 7 Pfund Salz, 5 Pfund brauner Zucker und 1 unze isatperer. Um alle Unrcinigkeiten, welche sich in diesen Zuthaten besinden, auözuschei den, müssen dieselben längere Zeit ge kocht und sorgfältig abgeschäumt wer den. Man rechnet auf jede hundert Pfund Fleisch ungefähr 4 Gallonen Wasser. Die Masse muß solange ge kocht und abgeschäumt werden, als sich die geringste Spur von Schaum oder Unreinigkeit auf der Oberfläche zeigt. Nachdem der Pökel vollkommen erkal tet ist. gießt man ihn über das vorher in die Fässer sorgfältig dcrpackteFlcisch, und zwar so, daß dasselbe vollständig davon bedeckt ist. Von Zeit zu Zeit bedarf das gepökelte Fleisch der Unter suchung. Zeigt sich aus der Oberslächc des Pökels ein grauer Schimmel, so ist damit der Beweis geliefert, daß die Absonderung der in der Pökelmasse ent haltcncn Unreinigkciten keine gründ liche war. In diesem Falle muß der Pökel noch einmal in der vorgeschricbc nen Weise aufgekocht werden. Man kann Schweinefleisch und Rindfleisch ir. dieser Weise einpökeln und Ein ?ahi lang aufbewahren, wenn man die c6i gen'Vorschriftcn einhält. M a r m r p l a t t e n halten sich gui und verlieren ihre frische Farbe nicht, wenn man sie nur mit heißem Wasser olme Zusak von Seife (diese schadet der Farbe) reinigt und darauf achtet, daß keine Flüssigkeit in dieselben eintrock- net. Haben na, bereits iecrcn von Wein. Kaffee. Bier u. dergl. gebildet, so reinige man mit verdünntem Sal- miakgelst, sehr verdünnter Salzsaure, Eau cbi javcllc, Ochsengalle, oder man i.ebme eine Quantität uü) ge löschten Kalk, rühre ihn zu einer brei artigen Konsistenz mit Wasser an, trage den Brei mit einem Pinse! gleichmäßig auf die Flecken und lasse den Anstrich 2 X Tage ruhig stehen, oevor man ,i!rn abwäscht. Sollten die Flecken nach einmaliaer Anwendung nom nieyr ver- schwiinden sein, so wiederhole man d ,s Verfahren Wendet man hau lo Javelle an. so stieße man vorsichtig auf jeden Flecken 1 2 Tropfen und spule mit Wasser nach, uch ein e misch von gleichen Theilen Alkohol und Aether oder von Saimtargetskunv ,er otntin soll im Stanot sein, Wein- und Rierflecken auf Marmor zu vertreiben. Fett- oder Oelflecken in Marmor- platten sollte man K.urch Auflegen eines nicht zu feuchten BreieS aus ge- brannter Magnesia und gereinigtem Seniin sin tilaen sucken. Bei veralte- ten Flecken wäre das Verfahren nöthi zenfalls zn wiederholen. Bei allen Marmorarten ist oas ÄUspoiireu oes MormorS (butot bcn ttackmann'i slC- wohnlich nicht zu umgehen. Verwendung des Teich s ch l a m m e s. ?n der Zeit, wo Landwirth und Gärtner weniger zu thun haben, sollten sie ihr Augenmerk stetS wieder darauf richten, einmal die arbeitsreiche Zeit zu entlasten, anderer seits Beschäftigung für recht viele Ar beitskrafte zu finden, denn nur Derje nige, der seine Arbeiter das ganz? Jahr halten kann, wird die Besten deö Ar beiterstandes an sich fesseln können. Eine solche Arbeit ist daS Ausmoo reu der Teiche. Der Winter eignet sich auch noch darum besonders zu dieser Arbeit, weil der Frost die schädlichen Schwefel und Eisenverbindungen, die sich stets im Teichschlamm in mehr oder minder großer Menge sinden, unschäd lich macht. Man fahre den Schlamm zunächst in kleine Haufen, denen man mit großem Vortheil Kalk oder Mergel zusetzt, stecke die Haufen ötterS um und bringe den so erzielten, seyr werthvol len Composk in den Gemüsegarten auf die Wiese oder aber aus einen Acker, der einer Kräftigung bedarf. Sicheln und Kaftanien alS diätetische Futter-Mittel. Eicheln und Kastanien enthalten be kanntlich sehr beträchtliche Mengen von Gerbsäure, welche eine - zusammen ziehende Wirkung ausüben. Sie werden ,n geröstetem und geschrotenem Zu stände mit Vortheil bei Durchfällen der Schafe und Schweine benutzt, ebenso bei Wurmkrankheiten. . Schafe bekom men etwa Z Pfund, Rinder ie nach Größe 10 bis 2 Pfund, Pferde 5 Pfund. XK, r- , iv o "i&vSff -6S ki '-;i5s; .a. . .Lö.? &sm, : - 'ZMSbstz "SSJä.? -- $ $W F&g&gK " V - IteSfess&f ). lsl?-s SÄMV'"' .-X . ,M- . vi, . . - ZAsrum sind eknkge Leute immer zurück ? Sie nie vorws, noch dmkkn sie. Lruik arten st di die Zelt zum sSm kommt, dann laufe I nach er Groccry und kaufen Samen, was sie 12 Monate lang bereuen haben. Saen befriedigen stets, das haben schon Mlllimien gkln,,t. cle dies Lame aepet haben. West VlumenodnGkmüsessmtg.Pgaiizen oder Lwiebelaewachse braucht, der bkaehe ki,Khl diele gadr, sondern schick lölentösür Bick'S Blumenführer, diese luöentS k.'nue bei der ersten reftellung wiv der abgejogen werden, sodaß er wirklich nicht kostet. Dieser PionIerSta!i enthält drei rolortne Xafrin, Br,ü glich fte Neuheiten, dieje angeboten wnrden.t? Geldpreise iT ? iejentgen. welch die grt ien Eludbksteaunqkll einsenden. 5X Geldpreise silr eine d Stau Fair. ErosaMae verbiete. Jed, Zann sich darum bewerben. Der Caialog enthalt 114 Seiten. Same 91, amemkänVler. R,che,. SZ. WNMM Da on un sairilirte Bier ift öcht, - - - - m dertrofftn. Flaschenbier ten ttfentträ guter Qualität irned uuo noteamed. 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Schumacher AC5o., General-Agenten No. 5 Süd lar Str. Baltimore, Md. oder deren Vertreter in, Inland?. Eugen F RiPpsteiu, Hermann,,. man v, ,. , mc,,l - A. SA kumt tlntn eraillbe Mann in diese , Eonnty für den Verkauf von weinen PAIEHI CAKE GKIDDLES. 'ssr $3,00 per Tag sind damit z m , diene, öl) be, . l CW. EJS,Claytoa,iro Ms5 l i