Hermanner Volksblatt. [volume], April 21, 1922, Image 1

About Hermanner Volksblatt. [volume] (Hermann, Mo.) 1875-1928

Image provided by: State Historical Society of Missouri; Columbia, MO

                
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4 rtr f & Hihtir
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JQxy,
f Graf Printing Co., Hcransgebcr.
Preis: $2.00 per Ialir.
CÜice an der Vierten Straße.
Jahrgang 65
Sermann, Mo., Freitag, den öl. April, 1922
Kummer 32
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WWW
Schwerer Hagelschaden nahe Twiss.
Hagel, so grosz wie Hühnereier dnrch'
schlagen Dächer nnd rninirrn
Obstgarten.
Die Umgegend von Swiss, etwa
12 Meilen südlich von Hermann,
wurde letzten Freitag von einem
Hagelfturme heimgesucht, wie ihn der
älteste Bewohner noch nicht erlebt
hat. Der Sturm, der ein Cyclone
glich, stellte sich um 7 Uhr Morgens
ein und war von einem so schweren
Hagclfall begleitet, das; in kurzer
Zeit eine mehr als zwölf Zoll tiefe
Hagclmasse den Boden bedeckte, und
hatten die Hagelkörner die durch
schnittliche Größe von Hühnereiern.
Obstbäume wurden gänzlich ruinirt,
während viele Blechdächer durchlöch'
crt und Schindeldächer und Fenster
zertrümmert wurden. Auch die
Weizcnsaat wurde durch den Hagel
stark beschädigt. An einzelnen Platz
cn, so z. B. in Gräben, soll der
Hagel drei Futz tief gewesen sein.
Bei Swiss wurde das Dach auf
der Wohnung des Ferd. Schocning
durchlöchert und 47 Scheiben zcr
schlagen. Acn Metzger büßte 30
Scheiben seiner Wohnung ein. Das
Dach auf der Scheuer des Fr. Schei
dcggcr wurde gänzlich ruinirt und
muh durch ein neues versetzt werden.
Die Blechdächer auf mehreren Gc
bänden des Dr. E. Rhodius wurden
wie ein Sieb durchlöchert. Die Ha
gclkörncr, oder vielmehr Hagclsteine
hatten alle Formen: rund, oval und
eckig und einzelne wogen nahezu ein
halbes Pfund.
Schridnngsklage, die seit vier Jahren
die Gerichte beschäftigte, ent
gültig entschieden.
Die Scheidungsklage der Christine
Mencr gegen ihren Gatten, Alfred
Meyer, die feit vier fahren die Ge
richte bcsckzäftigte, ist nun endlich
entschieden worden. In: hiesigen
Krcisgcricht war der Fall zu Gnn
sten der Frall Meyer vor zwei Jech
ren entschieden worden, doch battc
Meyer gegen das Urtheil an das
Appcllations Gericht in Kansas City
appellirr, welches Gericht das Urtheil
des unteren Gerichts bestätigte.
Durch die Advokaten Meyer's wurde
die Klage darauf vor das Staats
Obergericht gebracht, das nun eben
falls die vorher abgegebenen Urthei.
le aufrecht erhielt und damit den
Fall entgültig erledigte. Die Advo
katen Graf n. Barter fungirtcn als
Rechtsbeistand der Klägerin, während
Mener durch die Advokaten Shaper
und Booth vertreten wurde.
Grnndcigcnthums'llrbertragnngen.
Seit unserem letzten Berichte wur
den im Recordcr.Amtc unseres Cmiii
tys folgende Grnndeig'cnthmns.
Uebertragungen gebucht:
S. L. Cantley, Truftce, an Stil
vester Aytcs, Henry Schindler, Geo.
M. Murray, C. A. Ebling, Effie I.
Lockhart, I. S. Skornia, Hcrinan
Hunke, Chas. JoncS, Marshall Jo.
nes, Betz Provision Co. und Arthur
Schulte, Gnindstückc in Hambro
Addition Ovensvillc, zu je $200;
Walter Cahill an I. W. Hcnslcy.
12 Antheil in 420 Acker bei Canaan,
$300; H. F. Giedinghagcn an John
Bacon, Land in Osage und Gasco
nade County, $14,000; Katy Daube
an Wm. Schocning, 130 Acker nahe
Swiss, $1300; Ernst Engelbrecht an
H. C. Stephan, Acker in Bay,
$2400; Fos. Kosark an John Fischer
40 Acker bei Rosebud, $250; H. g:
Meyer an C. A. Maxcincr. White
House Hotcleigcnthum. in Hermann,
$10,000; C. A. Marcincr an I. A.
Phclps. Wohnhaus in Bland, $2800.
Pastor Otto Bncss bei einem Anto
nnglnck verletzt.
Pastor Otto Bucss und Gattin,
von Alton III., wilrden letzte Woche
bei einem Autounglück erheblich ver
letzt. Eine schwere Hudson Maschine
war gegen das leichtern Auto des
Pastor Bucss angerannt und warf
dasselbe um. Ohne anzuhalten und
unbekümmert um die Verunglückten
fuhr der Lenker der Hudson Car da
von, doch wurde durch die Lizens
Nummer erfahren, daß ein Ge
schäftsinann in St. Louis der Besitzer
der Maschine ist, welche das Unglück
verursachte. Dieser behauptete das;
er nicht der Lenker der Maschine war,
da dieselbe am Tage vorher aus sei
ner Garage gestohlen worden sei.
Pastor Bucss war mehrere Jahre
als Prediger-dcr M. C. Kirche in
Bcrgcr wohnhaft. Seine Gattin,
geb. Kociiig, wohnte früher in Aland,
in unserem County.
Fred. D. Bruens, früher hier wohn
haft, in St. Louis gestorben.
Am Donnerstag letzter Woche ist
in seiner Wohnung. 3147 Pcstalozzi
Straße, in St. Louis, Fred D.
Bruens, ein Sohn des früher hier
wohnhaften Fritz Bruens, im Alter
von 34 Jahren, gestorben. Der Da
Hingeschiedene wurde an der First
Creek in unserem County geboren
und genos; seine Schulbildimg in
Hermann, wo sein Eltern vor ihrer
Ucbcrsiedlung nach St. Louis wohn
tcn. Er hinterläßt seine Gattin nnd
eine Tochtcr, sowie seine Eltern, Fritz
Bruens u. Gattin, und eine Schwe.
ftcr, Frl. Amanda Bruens.
Die Beerdigung fand am Samt"
tag Ulachmittag in Tt. Louis statt.
Anbrry tooclling, von Potsdam, von
einem Eiscnbahnzngc getödtct.
In St. Louis wurde am Don
nerstag letzter Woche Allbrey Koel
ling, von Potsdam, bei Kreuzen des
Geleises der Wabash Bahn in einem
Motorwagen, von einer Lokomotive
getroffen lind augenblicklich getödtet.
Der Verunglückte war 20 Jahre
alt. Er ivar lvährend des Krieges
bei Camp Junston stationirt und
Mitglied von Batterie C. 29. Feld
Artillerie der 10. Division.
Der Leichnam wurde nach Pots
dam gebracht und am Montag auf
dein dortigen Kirchhofe bestattet.
Winter-Lottmann.
Emil Winter, Sohn von Gottlieb
Winter, von Charlotte, und Frl.
Bcrtha Lottmann, Tochter von Da
vid Lottmann, ebenfalls von Char
lotte, wurden gestern Nachmittag in
der lutherischen Kirche in genanntem
Orte dnrch Pastor Heimsoth in den
hl. Bund der Ehe vereint. Wir gra
tulircn und wünschen den Ncnver
lnählten viel Glück und Segen auf
ihrer gemeinschaftlichen Reise durch's
Leben.
Was ist paradox?
Wenn ein Vegetarier sagt, ihm sei
alles Wlirst.
Wenn ein Bäcker brotlos wird.
Wenn man einem Neger sagt, er
habe einen hellen Kopf.
Wenn cm Barbier behauptet, er
habe noch nie in seinem Leben einen
Menschen eingeseift.
Wenn man von einer Dame sagt,
sie sei eine herrliche Erscheinung,
oder wenn nian eiiiem Herrn nach'
sagt, er mache einen dämlichen Ein
druck. Sgr3 Man abonniere auf das
Volksblatt.
Stnrinschadrn.
Ein Sturm, der einem regelrechten
Cyclone glich, suchte anl letzten Mon
tag Morgen nin ctn 4 Uhr Her
mann und Umgegend heim, der be
trächtlichcn Schaden an Gebäuden
und Obst, und Schattcnbäumcn an
richtete und unsere Bewohner früh,
zeitig aus den Betten jagte. Es hatte
während der ganzen Nacht beinahe
beständig geregnet, als gegen 4 Uhr
am Montag Morgen, sich Windstille
einstellte, welcher plötzlich ein Sturin
wind folgte, der Wohnhäuser in ih
ren Grllildfeften erschütterte und AI
les in Stücke zu zertrümmern drohte.
Zu Glück war der Stlirm nur von
kurzer Dauer und ein schwerer Re
gen begleitet von Hagel stellte sich
ein.
Viele Obst und Sclzattcnbämue
wurden abgeknickt oder entwurzelt
und auch an Gcbäulichkeitcn einiger
Schaden angcrichtct. Ein Theil des
Blechdaches wurde von der Wohnung
des Henry Salzmonn abgerissen und
der eindringende Regen richtete in
mehreren Zimmern Schaden an. Von
der Wohnung der Frau A. Gucnther
wurde ein Kamin umgeweht das
durch ein Dachfenster in das Wohn
zimmcr fiel. Vom Courthaus-Dache
wurde ein großer Theil des Schiefer,
dachcs abgehoben. Am Wohngebäu
dc dcs Thco. Graf, an der Schiller
straße wurde ebenfalls ein Stamm
umgeworfen, während in seinem
Obstgarten an der westl. 5. Straße
eine Anzahl Obstbäume umgeweht
wurden. ,
Allgemeine (sonnty'Ncnigkeiten.
Heriilail Wiese, von Owensville,
erhielt den Contrat't zugesprochen den
Bail des Schuhfabrik - Gebäudes in
Owensville zu beaufsichtigen.
Die Gattin des Tr. I. T. Teba.
von Bland, wurde letzte Woche nach
St. Louis zur Behandlung in's Ho
fpital gebracht.
Wm. Schneidewind, von Bland.
wurde letzte Woche von feiner Gattin
iilit einem Söhnchcn beschenkt.
Tr. N. A. Schuinacher und Gattin
sind voil Morrison nach Waverly,
Mo., übersiedelt. , Dr. Schumacher
war früher in Bergcr, jedoch seit den
vergangenen drei Jahren in Morris
son wohnhaft.
Der (aoconade war letzte Woche
wieder so hoch daß alle niederen Bot
toins überschwemmt wurden. Die
Weizenfelder in den überschwemm
teil Bottoins, wurden dadurch gänz
lich ruinirt.
Die Grnndarbciten für das Fnm
dainent des Schuhfabrik . Gebäudes
in Olvensville, find bereits letzte Wo
chc in Angriff genommen worden.
Das Grundstück das für den Bern
gewählt wurde liegt an der nörd
lichen Grenze von Owensville an der
Iran Road. und angrenzend an die
ses ist ein neuer Stadttheil ausgelegt
worden, der bald mit neuen Woh
nungen bebaut werden wird.
Die Steuerausgleich-Bchörde wird
nächsten Montag als Board of Ap
peals in Sitzung treten, um Be
schwcrden über die von der Behörde
angeordneten Erhöhungen der Ein
schätzung entgegenzunehmen.
Ju der Volksschule zu Potsdam
wird am Samstag, den 22. April,
die Schlnßfcicr abgehalten werben,
für welche die beiden Lehrerinnen
Clara Grannemann und Flora
Klossner und deren Schüler ein
reiches Program vorbereitet haben.
Jcdermaiul ist freundlichst eingela
den. USr'Jeder Leser kann hinter sei
nem Namen auf der Zeitung sehen,
wie weit er für dieselbe bezahlt hat.
Hermann Hochschule verliert den er
ftcn aus fünf Trbnttirch'ontrstkn.
Nachdem Frls. Edna Tanufer und
Anna Strassner, das Dabattir-Tcam
unserer Hochschule, in vier Conteslen
den Sieg davon getrageil hatten, er
litten dieselben in Lebanon. Mo., in
einem Conteste mit dem Tebattir
Team der dortigen Hochschule eine
Niederlage, indem die Preisrichter
bei der dort am Freitag stattgefun
denen Debatte zwischen den Reprä
sentaiiten der Herrnanner und Leba
non Hochschule, zu Gunsten der Letz
tereil entschieden. Turch diese Nie
derlage verliert unsere Hochschule die
Gelegenheit der Betheiligung am
Schluszconteste der in Columbia statt,
finden wird und iil welchem es sich
uin die Ehre handelt als Cham
pions" für den ganzeil Staat erklärt
zn werde.
Durch den Sieg über Bland, Clay
ton, Cape Girardeau und Perryville
hatte Hermann die Auszeichnung als
Champions für Südost-Missonri ge
wonnen iliid die Debatte ain Freitag
führte Lebanon den Sieg für Süd
Missoliri zu. H. I. Teppc, der
frühere Prinzipal unserer Hochschule,
ist gegenwärtig in gleicher Stelle an
der Lebanon Hochschule thätig.
Obschon Hermann in Lebanon un
terlag, haben wir alle Ursache auf
unser Team." das in den vier vor.
hergcgangencn Contcstcn so glor
reiche Siege davontrug, stolz zn sein,
zumal dieses das erste Jahr ist, in
welchem das Debattiren in der Hoch
&ju$ eingeführt worden war und die
beiden Studentinnen . deshalb ver
(uiltnißiiwße nur kurze Uebung hat
ten. Testamente.
Im Nack'laszgericbt wurde letzte
Woche das Testament des verst. ?n.
Schwart; gebucht, in welchem derselbe
seine ganze Hinterlassenschaft feinen
sechs Kindern, Wm. Sclmnut. Pait
line Naegelin. Louis Schwort!, Katie
Petrus. Lonise .'oeberlc und Henry
Schivartz jr.. zu gleichen Theilen
vermacht. Wm. Schivartz und Gib
slav Petrus werden als Tciuiincnt
Vollstrecker bestimmt. Das Testa
ment wurde im J'alirc l!N I verfaßt
und ist durch Ed. E. Ruediger niid
Robt. Walker bezeugt.
In seinem am 2. April 190S ver
faßten und durch Jolm I. Sauer
und R. A. Brener bezeugten Testa
ment, das letzte Woche im hiesigen
Nachlaßgericht binterlegt wurde, ver
macht der nahe Bai, verstorbene Hy.
D. Weidemann den drei Kinder sei
ner verst. Tochter. Tora Moeller. je
$l00), und den Rest seines Vermö
gens. seiner Wittwe zur Nutznießung
für die Dauer ihres Lebens lind nach
deren Tode, an den Sohn F. W.
Weidemail!!, der ebenfalls als Testa
mentsvollstrecker bestimmt ist.
Zur lsrhrbnng der Bonus-Inspriiche.
Dem Gesetz, den Soldaten Bonus
betreffend, zufolge, ist jeder Soldat
des Weltkrieges berechtigt, der ehren
voll aus dem Dienste entlasse wur
de, und welcher zu irgend einer Zeit
zwischen dem C. April, 1017, und
dem 11. November, 1 1)18, und der
ferner ein Jahr vor dem 0. April.
1017, im Staate gewohnt hat. Bei
Ausfertigung der Applikation wird
es nothwendig sein daß der Appli
kant seinen Entlassungsschein mit
bringt, um gewisse Einzelnheiten aus
demselben entnehmen zu können. Im
Falle des Todes eines Soldaten der
31t dem Bonus berechtigt war, fällt
dessen Bonusanspnlch den Angehöri
gen in folgender Reihenfolge zu:
Gattin, Kind, Mutter oder Vater.
Nachrichten ans angrenzenden Conn
tieo, ans nnserein Staat nnd
anderen Staaten.
7red Wilson, ein Neger im Zach
banse.' zu Jefferfon City, ist in der
Sonntag Nacht im Hiichtbans Hospi
tal gestorben und zwar an den Fol
gen eines Faustkainpfes. den er mit
einem Sträfling Namens Maien von
St. Louis hatte. Beide hatten sport
halber etwa eine halbe Stunde lang
..geboxt," als Wilson sagte, er sei zu
heiß und wolle aufhören. Bald dar
auf brach er zusammen und mußte
nach dem Hospital getragen werden.
Die Boxer", hatten sich gegenseitig
leine harten Schige versetzt. Tr.
Watennan sagte. Wilson sei an einem
Herzleiden gestorbeil, verursacht durch
Ilel'eranstrengllng. Wilson diente
seinen vierten Termin im Znchthause
ob.
Dem Prediger Z. B. T. Phillips,
der sein Amt als Pastor der St.
Peter Episkopalkirche, in St. Louis,
ailfgegeben hat, um nach Philadel
phia übersiedeln, wurde am Dienstag
Abend von seiner alteil Gemeinde
eine Börse mit $3,000 als Abschieds
geschenk überreicht.
Arthur O. Meininger, früher Kas
sierer der Night und Tay Bank.
wird nicht in St. Louis prozessiert
werden. Richter Killoran von der
Kriininalabteiluilg des Kreisgerich
tes, gewährte am Mittwoch das Ge
such von Meiningers Rechtsanwalt
nin Verhandlllng der gegen Meinin
ger erhobenen Anklagen vor einem
Gerichtshofe außerhalb der Stadt
St. Lonis. Meiningers Anwalt be
hauptet, daß sein Klient in St.
Lonis. da die öffentliche Meinung
gegen denselben sei. keinen unparteii
schen Prozeß erhalten könne. Die
Verhandlung des Falles wurde nach
dem Preisgerichte von Franklin
County in Union verlegt. Der An
walt des Angeklagten, W. Baer, pro.
testierte gegen eine Verlegung der
Verhandlungen des Prozesses nach
Union und machte geltend, daß die
öffentliche Meinung in Franklin
County, Mo., in dem gleichen Grade
wie in St. Louis, gegen seinen
Klienten eingenommen sei und daß
derselbe auch in Union keinen unpar
teiischen Prozeß erhalten würde.
Baer hatte jedoch kein Glück mit sei
ner Entscheidung. Richter uillorau
blieb bei seiner Entscheidung.
Er Präsident Woodrow Wilson
stellte am Montag in Abrede, Sena
tor Reed i 11H3 ein Anerlennungs--schreiven
gegeben zu haben für seine
getreuen Dienste im Interesse der Fe
deral Reserve Bill. Reed benutzte
den Brief in der Kampagne von
l!m;. Als Lee Merriwether. ein
Freund von Reed. letzte Woche ans
diesen Brief hinwies, kam die Mit
theilung von Wilson, daß er sich
nicht erinnern könne, einen solchen
Brief geschrieben zu haben. Zugleich
sagte er. Reed habe sein Zutrauen
lange vor dem verscherzt und sei nicht
fällig. Anhänglichkeit an eine Sache
oder an eine Person zu zeige. Wil
so sagte ferner, er sei nicht willens,
in Zukunft in irgend einer Weise
mehr mit Reed zn verkehren nnd deu
tete an. daß sein Einfluß in der dies
jährigen .Kampagne gegen Reed ge
richtet fei.
Weizen steht gut.
Der Wintenveizen steht i Mis
souri unl S Prozent besser, als vor
einem Monat und von den 3,2 19,.
000 bebauten Ackern wird eine Ern
te von 37.628.000 Bnshels erwar
tct. wie E. A. Logan und Jewell
Mayes vom Staaten-Bureau vcrsi
chern. Aus fast allen Counties tau
fen günstige Berichte ein. die einen
Ertrag von durchschnittlich 12 Bu
shcls pro Acker in Aussicht stellen.
Ein Eisenbahnunfall.
Der Missonri Pacific Passagierzug
No. lOimirde 21 Meilen westlich von
hier, nicht nvi von s'-ell Station,
von ei, um lin'all betroffen, indem
die Losenintiiv und eine leer.1 Post'
car vom Geleise liefen. Die Lokomo
tive rollte in den Missourifliiß. Alle
Pafsagierwagen blieben ans dem
Gdeiw siehe. Niemand wurde ver
letzt. Infolge des nassen Bodens
wich das Balmbett unter dem Ge
wicht der Lokomotive aus die Seite.
Der Zug fuhr sehr langsam, da die
Gefahr an jener Stelle bekannt war.
Infolge des Unfalls waren am
Dienstag alle Züge bedenteild v.
spätet.
Entweder oder?
Der sicherste Weg, den Respekt vor
der Regireung zil zerstören, ist der,
den Leuten zu gestatten, die Gesetze
in zynischer Weise zu mißachten.
Wenn Bürger, nicht etwa Hundertc,
sondern Hnnderttansende. unausgc
setzt ciil Gesetz übertreten, so taugt
entweder das Gesetz nichts, oder aber
seine Uebertretung ist ein trauriger
Beweis für die Ohnmacht einer gro
ßen Nation, ihr Anseheil und ihre
Würde zn wahren lind allfrecht zu
erhalten.
Und den Nassen sowohl, wie den
Trockenen, ist es gar wohl bekannt,
daß in den Per. Staaten Schnaps
alltäglich nicht nur im Kleinen son
dern auch im Großen verkauft ivird.
Bootleggerö" Kommen und gehen,
elnilen Bestellung"?,?' ?.itgegen und
liefern ihre Waare i jeder Stadt
des Landes ab. Wer eine Drink"
will, erhält ihn auch, wen er den
verlangten Preis dafür bezahlt, und
wenn er feinen Keller wieder auffül
len will, so kann ihm auch dazu ge
holfen werden, vorausgesetzt, er hat
das nöthige Moos" dazu.
Ganze Frachtladunge Schnaps
werden importiert" ans Kuba, ans
Nassau, ja sogar aus Schottland,
Daß mir ein nationales Gesetz, das
sog. Vorslead -Gesetz hohe, glanbt
niemand mehr dasselbe ist ein to
ter Buchstabe, an den sich niemand
mehr hält.
Die Adminiftrntion hat jetzt den
einzig möglichen Weg eingeschlagen.
Der Präsident ist augenscheinlich
entschlossen, festzustellen ob das Gc
setz überhaupt durchführbar ist und.
wenn dies der Fall, es durchznfüh
ren, und zivar mit allen ihm gesetz
lich zu Gebote stehenden Mitteln, un
ter Heranziehung der gesaininten Re.
gienmgs-Maschinerie. Von den mit
der Turchführuiig des Gesetzes be
auftragten Beamten wird unter allen
Umständen erwartet, daß sie dem un
befugten und ungesetzlichen Lignor"
Handel zu Wasser nd zu Lande ein
Ende machen werden.
Für den höchsten Erekutivbeamtcn
des Londes, welcher sich durch feierli
chen Eid verpflichtet hat. die Gesetze
aufrecht zu erhalten, gibt es keine an.
dere Alternative, als diese, seine
Pflicht zu erfüllen. Wenn das Vol
stend -Gesetz so unbeliebt ist, daß seine
Durchführung unmöglich ist. so bleibt
dem Kongreß nichts anderes übrig,
als es zil widerrufen. Aber zu gc
statten, daß eines der von ihm erlas
senen Mandate ganz offen von einem:
Ende dcs Landcs bis zum anderen
verhöhnt wird, das untergräbt die
Autorität der Nation lind zieht die
Majestät dcs Gesetzes ins Lächerliche.
New Bork Tribune.
Beleidigt. Mann: Also, du
brauchst mal wieder ein neues Kleid?
Woher soll ich denn das Gald neh.
men, alles zu. bezahlen?
Fran : Aber ich habe dich doch nicht
geheiratet, um dir finanzielle Rat
schläge zu erteilen! '