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Detroit er A b e n d p o ,'t. M o n t a g , den 19. Oktober 1914. Jetroiter Abend - Post. KntvrtA t th Potofflc et Dtrolt m Beconsl C1m Matter. RF christlich VttNhkilmige bklikd man u ottffU'n: Llug. MarzhauZm. Abendpost.Gebaude Office: SS Broadwa und QtVrandSNr kldenue td kraiit noenut). sfwA0gS,Jyc0UNC)LS Tie Ereignisse dcr letzten 24 Ttu' d?n. Widersprechender als je lauten die Kriegsnachrichtcn der letzten 2Ttun den. Noch immer konzentriert sich das Hauptinteresse auf die große Schlacht im Norden Frankreichs. Tie Entwick lungen daselbst dauern nun schon die fünfte Woche fort, ohne da rine Entscheidung erreicht worden wäre. Tie Front reicht nun schon bis nach Belgien hinein und man kann beina sie die Schlachten auf belgischem Bo den, die bislang ein gesondertes Operationsfeld darstellten, als einen Teil dcr großen Hauptschlacht be trachten. Tie Alliierten nehmen fort gesetzt die Hauptteile des Erfolges siir sich in Anspruch, stelzen damit aber im direkten Gegensatz zu den nackten Tatsachen. Tcr Vormarsch der Teutschen gebt unaufhaltsam an der Küste vorwärts. Wiederholt be richtete das französische Hauptquar tier. daß das Vorrücken der Teutschen aufgehalten wurde. Tcnnoch wird zugegeben, daß sich die deutschen Ko können bereits der franzosischen Ha fcnstadt Tunkirch nähern und daß der Stampf um den Hafen bereits be gönnen babe. cldmarschall Frcnch, der britische ?berlommandant hat auch wieder einen seiner bekannten großen Berichte veröffentlicht, der mit großem Wortrcichtum nichts be sagt. Eharakterinifch für die Furcht dcr Engländer isl die aus englischen Quellen kommendcNachricht, daß Ad niiral Tirpitz in Antwerpen ringe, trffen sei. um auf das Flaggschiff der deutfcben Flotte zu gehen und die Operationen gegen 'England zu be ginnen. Mit dieser Angst stehen wohl auch die antideutschen und antiösterreichi schen,iundgebungrn im Zusammen' bang, die sich in Lndons Vorstädten ereignet haben. Teutsche Läden wur. den geplündert und verwüstet. Tie Polizei nmrdc angeblich überwältigt und mußt? die Verwüstungen gesche hcn lassen. Auf den vorerwähnten Bericht des FeldmarschallsFrmch zurückkommend muß noch ge'agt werden, daß ein be sonderer Abschnitt darin den Groß, taten englischer Offiziere, besonders der Generäle gewidmet ist. Einen et was komischen Beigeschmack bat in diesem Teile des Berichtes die Be merkung. daß dcr Herzog von Gern naught sich dadurch besonders der dient machte, daß er eine intimeKennt nis der französischen Sprache besitzt, so daß er zu vertraulichen Missionen i verwendet werden konnte. Tas ist da rum so komisch, weil die Sprachkennt' nis des Herzogs besonders erwähnt ist. Solche Sprachkenntnis hat näm lies) in der deutschen Armee fast jeder Offizier und viele Unteroffiziere könnten mit dem gleichen Erfolge : für vertrauliche Missionen" vcr , wendet werden, wie jener Herzog von Eonnaught. Vom russischen Miegsschauplatz liegen besondere Veränderungen, so .weit aus den gestern eingelaufenen Berichten ersehen werden kann, nicht vor. Sicher ist nur, daß die Nüssen aus Ungarn endgültig vertrieben find. Sie geben es nämlich selbst zu. Allerdings nur indirekt. Sie erklä ren nämlich, daß sie Ungarn wieder ausgegeben haben, damit sie ihre Soldaten nickst der Ansteckung durch Ebolera ailsietzen. Sie vergessen da bei nur zu sagen, daß die Cholera, wmn sie überhaupt in Ungarn wütet, durch die Russen dahin cingcschlcppt worden ist. Tcr Vollständigkeit balber sei noch darauf bingennesen. daß auch die Serben sich wieder einmal gedrängt fülileu. einen Sieg, da sie ihn nicht erkämpfen können, zu iabrizieren. An der Trina seien die Oesterreicher wie der einmal vernichtend geschlagen worden. Solche Lügen zil tclegra phieren ist den Serben ein besonderes Vergnügen. Man kann es ihnen lassen, denn den Oeskcrreichern scha det es nicht und die dummgläubigen Serben erfreut es. Bezeichnend ist schließlich noch die über London aus Athen kommende Meldung, daß 840 östcrrcichischeSee leute in Konstantinopcl angekommen seien, um die türkischen Kriegsschiffe und die Küstenforts zu bemannen. Ter Kniff von Reims. Man schreibt uns: Tie Jranzosm sind davon über zeugt, daß sie das intelligenteste Volk dcr Welt sind und alle anderen Na tioncn hinters Licht führen können. Aber sie irren sich doch, wenn sie an nehmen, daß dieKnlturvölker derWelt so wenig intelligent seien, um auf die Irreführung hereinzufallen, die sich die Franzosen bezüglich der Kuthc. drale von Reims gestatten. Wie steht es denn hierum? Tie Franzosen ha bcn Reims zu einem Hauptstütz, punkte ihrer Artilleriestellung ge macht und haben nach dem Zeugnisse englischer und amerikanischer Korrc spondenten speziell gerade in der un mittelbaren Umgebung der Käthe, drale einen sehr starken Artillericpark aufgefahren. Sodann haben sie das Feuer gegen die deutschen Stellungen eröffnet, das natürlich erwidert wer den mußte und erwidert worden ist. Welches der Kalkül der Franzosen war, das liegt gar zu klar am Tage: entweder sollten die Teutschen sich das französische Feuer ohne Gegen wehr gefallen lassen und ihreStellun gen räumen oder sie sollten in dcr Welt wegcn der Beschädigung dcr Kathedrale verleumdet werden. Der Kniff ist aber zu plump. Von deut scher Seite ist die Kathedrale, soweit irgend die Möglichkeit reichte, auf das vorsichtigste beim Feuer verschont worden ein Berichterstatter dcr Lon doncr Evning Ncws", dcr selbst den Turm erstiegen hat, hat dies aus drücklich festgestellt und anerkannt. Aber die Franzofcn sind noch weiter gegangen: sie haben ans dcm Turmc selbst eincn militärischen Bcobach tungsposten eingerichtet, also die Ka thcdralc zu militärischen Zwecken mißbraucht. Selbst hierauf haben die Teutschen noch mit der größten Schonung geantwortet, indem sie den Posten nur durch Schrapnell?, nicht durch Granatenfeuer, angriffen. So bald der Posten beseitigt war. wurde das Feuer aus die Kathedrale sogleich wieder eingestellt. Es nrnß also ge gen die Franzosen die Anklage erho bcn werden, daß sie in unverantwort licher, unzivilisicrtcr Weise eines der cbrwürdigstcn Baudenkmäler ibres eigenen Landes der Gefahr preisgegc bcn und allcs getan haben, was sie zu seinerVcrnichtung beitragen könn ten. Tcr frivole Versuch, die Schuld an dicsem Verbrechen dann dem Geg ner zuzuschieben, wird an dem Urteile und der gesunden Vernunft dcr Kul tunvclt scheitern muß doch selbst die Times" es aussprechcn. daß ..theo retisch" die Franzosen das Feuer her ausgefordert bätten. Taß das französische Feuer aus Reims von deutscher Seite erwidert werden mußte, entsprickt durchaus dem Kriegsbrauche. Es fei daran er innert, daß die Engländer beimBom bardement und Sturme auf Telhi im Jahre 1857 gleichfalls auf die Bau- und Kunstdenkmäler weiter Fei ne Rücksicht nahmen, noch nehmen konnten. Bei der Belagerung Roms durch die Garibaldiner ist Nino Birio sogar vor dem Gedanken nicht zurück geschreckt, den ganzen Vatikan unter Geschützfeuer zu nehmen. Ein italie nischer Autor, der in dem Florentiner Marzocco" diese Frage erörtert, hat den Freimut, offen auszusprcchen. daß er alle diese Tinge. sobald ein mal der Krieg herrsche, durchaus na türlich und berechtigt finde. Hierbei bezieht sich der italienische Ver fasser zugleich auf den vielbespro chenen Fall dcr Beschießung von Löwen. Es zeigt sich auch in diesem Falle, daß Lügen nach dem bekannten Worte nur kurze Beine haben. Tie in dieWelt hinaustrompctete Bchaup tung der belgischen und französischen Regierung und Presse, daß Löwen in Trümmern liege, ist jetzt durch eine amtliche Untersuchung von deutscher Seite völlig widerlegt. Wirklich zer stört ist nur etwa ein Sechstel der Stadt, und zwar ist nicht ein linziges künstlerisch bedeutendes Tenkmal der Stadt der Zerstörung zum Opfer ge fallen. Tas Ratbans ist ganz unver sehrt, die Peterskirche nur leicht be schädigt, die Michaels, die Jakobs und die Gctnidcnkirche sind ganz un beschädigt, und von der Bibliothek hat nur die Fassade Schaden erlitten, der jedoch wieder ausgebessert werden kann. Nur die Bestände der Biblio thek sind den Flammen zum Opfer gefallen. Ein deutscher Oberleutnant. in Friedenszeiten Regierungssekrctär im Eisenbahnministerium, hat zufam men mit einem Unteroffizier, her im Privatleben Kunsthistoriker ist, die Kunstschätze. speziell die berühmten Bilder von Tirk Bouts, persönlich aus dcr Kirche gerettet. Tas sind die selben Teutschen, die man gcrn als Vandalen" oder Hunnen" an schwärzen möchte. Ticselben Vanda lcn. die man der mutwilligen Zcrstö ning von Kunstwerken zu beschuldi gen unterfängt, hben alsbald nach der Okkupation von Belgien eine Kommission von hervorragenden Gelehrten eingesetzt, deren Aufgabe die sorgsamste Betreuung der ge samten belgischen Kunstschätze im deutschen Verwalttmgsgebiet bildet. Was schließlich die Franzosen an geht, die sich immer wieder so laut als die wahren Hüter der Kunst und Kultur anpreisen, so ist doch daran zu erinnern, daß sie es gewesen sind, die im Kriege 1870 das mit zahlrei chen Kunstwerken geschmückte schone Schloß St. Cloud bei Paris in Brand gesteckt haben. Nicht lange da rauf find die altehrwürdigen Tuile ricn ein Opfer der Wut der Kommu narden geworden. Und schließlich gibt es in der ganzen neueren Ge schichte kein Volk, dessen Kriegfüh rung ein solches Schandmal answic sc, wie die der Franzosen, die das unverteidigte. herrliche lSchloß von Heidelberg frevelhaft in die Luft ge sprengt haben. Allcs dieses ist in Rücksicht zu ziehen', wenn man den frivolen französischm Knisf von Reims im richtigen Lichte sehen will. Fcnillctou. Geschlichtet. Kriegsnovclle von Anna L a h r (Hannover.) Tiefer Frieden! Tie Julisonne schien heiß auf die reifenden Saaten herab. Nur kleine Lämmcnvölkchcn standen am blauen Himmel. Kaum daß man sie wei terziehen sah in der stillen Luft. Auf dcr Landstraße knarrten Ach scn, trappten Pferdehufe, tönten Pfiffe und Rufe von Fuhrleuten. Und in all diese Laute mischte sich dcr sommcrliche Klang von fernem Müh lenrauschen. Tod) inmitten in dieser ländlichen Betriebsamkeit gab es einen toten Fleck. Aus einer flachen Erdwcllc starrte er wüst und brach zwischen n'ohlbestellten Feldern bcrvor und tnig nichts als Gras und hohe Nes seln. Wobl taumelten inärchenbunte Pfauenaugen über das blühende Un traut. Aber kein Vorübergehender freute fich daran. Und mancher zog die Stim in zornigen Falten und wandte fich ab, weil feine Bauern äugen, das verwahrloste Land nicht länger anichen konnten. Vater", fragte ein Junge, der mit einem 'Mann vorbeikam, warum sieht das hier fo verkommen aus?" Weil sich zwei Erben nicht darum vertragen können." war dte mit Bit terkeit hervorgestoßene Antwort. Welcher hat denn recht?" fragte das Kind weiter. Jeder sagt, daß er recht hat. Ein mal wird das Gericht ja wohl . die Sache in Ordnung bringen. Komm!" Er faßte die Hand des Knaben so ster und ging mit größeren Schritten weiter, als flöhe er vor emer boien Ansteckung, die in dcm Strcitacker lauern könnte. . Als sie eine Weile gegangen wa ren. begegnete ihnen ein Mann, dcr cincn runden Braunen am Halfter führte und dabei sorgenvoll vor sich hinschaute. Er war nicht groß, aber kräftig gewachsen. Ter Ausdruck von Kummer u. Mißmut der seine breiten Züge beherrschte, schien ihnen nicht ei gentümlich. sondern eher wie eine dünne Maske über natürliche Gut mütigkeit gelegt zil sein. ..Vater, was bat der?" fragt das Kind, als sie wieder aus Hörweite waren. Aerger hat er. Und das geschieht ibm recht. Tenn das war einer von den beiden halsstarrigen Erben. Er taut wohl an dem Prozeß herum. Und dort weiß Gott. Junge, dort kommt der zweite." Langsam, nachdentlich kam. ibnen .zur Seite, eincn Wicjenrain entlang, ein hagcrcr Bauer von vohcr Gestalt, dr dcn schmalcujopf gesenkt trug. Ein-, zweimal hob er ihn und ließ zwei leuchtend blaue Augen sehen, aber dann senkte er tiur noch tiefer. Gut. gut", murmelte der Vater grimmig, den wurmt der Zank auch. Freut mich. Tas haben sie nun da von. Hätten's bleiben lassen sollen." Vater," begann der Sohn wie dcr, sind die beiden Leute schlecht?" Ja," antwortctc der Vater aus vollem Herzen. Aber Vater, sie sehen doch nur traurig aus." Tcr Vater hielt einen Augenblick innc und blickte den Knaben ver wundert an. Es war doch ein .Kreuz Nkit dem Jungen. Immer machte er fich Gedanken über Dinge, die ihn nichts angingen. Aber wie er nach' dcnklich weiterschritt, fiel es ihm von ungefähr ein. daß sein Großvater oft gcsagt hatte: Kinder und Hunde sind manchmal klüger als wir." Mit Hundcn. ja. das stand fest. Aber Kinder , das hatte er noch nie gefunden. Es war August geworden.' Wieder schien die Sonne. Wieder war der Himmel weithin blau. Nur daß zuwciletl größere Wolken, vom Winde getrieben, , in wechselnden For men da oben vorüherglittcn. Aber das Achsenknarren undPferdegctrap pcl, das Pfcifeil irnb Rufen auf der Landstraße wo war es? Nur ein Leiterwagen kam langsam desWeges; sehr langsam, denn die Gäule davor waren alt. Auf dcm Wagen aber saßen auf Säcken und eingeklemm Brettern Bauern in ihrcmSonmags zel'g. Bauen: im Sonntagszeug, und es war doch Alltag und Erntezeit! . Wo immer das Gefährt an Hau fern vorbeikam, traten die Menschen vor die Tür und sahen ihm lange nach. Zuweilen stieg auch noch einer mit auf. Tann' klangen ihm Grüße nach und lnitunter ein Schluchzen. Weiter, zog das Gespann. Und wo es gewesen war, . da blieb ein schatten zurück, mitten im hellen hellen Land ein unheimlicher Schat ten, der nicht wieder wich, ob auch die Sonne noch so hoch am Himmel stand und die Lerchen jubeln im Blau sin gen. Tcr Schatten blieb. Tann ging es an Wiesen und Fel dern vorbei. An einigen Stellen sah schon der braune Boden durch die Stoppeln. Aber breithin stand das Getreide noch ungemäht. Und hier fuhren die Bauer, die es hätten mähen sollen. ... Ta schadet es ja nichts, wenn die Erntehändc fehlen", spottete einer. Man war an dcm Strcitackcr ango langt, dcr unverändert wild und öde dalag wie ein Schandfleck. Je mand zupfte den Sprecher warnend an: Aerinel. Aber dcr bemerkte es nicht und fuhr laut fort: Ta hätte auch was wachsen sollen. Lotter wirtschaft!" Er ahnte nicht, daß zwei hinter ihm saßen, denen jcdcs scincr Worte durchs Hcrz ging. Tcr eine war groß und hagcr, dcr andere klcincr und brcitcr. Gcsprochcn hatten sie noch kein Wort miteinander, seit dcr Zufall sie so auf den Wagen, der die Einbcnlfcncn aus den einzelnen Ge Höften sammcltc, nebeneinander ge worfe hatte. Sie sprachen auch jetzt nicht. Ja sie rückten noch wcitcr voneinander ab, soweit das auf dem schmalen Platze möglich war.. Hunderte waren gemustert wor den. Ans dem großen Rasenplatz vor der Stadt hatten sie lange ge wartet. Nun war es entschieden:: zunächst wurden nur die :'ingeron b'iicküchtigt. Tie andere.:, die einst weilen entlassen wurden, zog: in kleinen Tnipps ab. Ein linger, hagcrcr Ba,cr ging ulkin mit wcitausgreis:X'n Schrit ten dabin. Ja, fiir das Anmcfen war es gilt, daß er nicht zu fchlcn brauchte. Tas Au.ie des Herrn war r.m: einmal nicht zn ersetzen. Aber es un- Hoch hart, nicht an den Feind zu kommen, wenn man gesund und rostig ,cor. nicht mitzudürfen. Und andere wa ren gcttommen wordei:. Mitttniform stücken bcpackt, zogen sie an ihm vor über. Ten Hut hatten sie schon, mit der Mütze vertausch:. . . Nur da drüben au der anderen Seite ging auch einer wie er. nichts als den knotig: Ziegenhaimr in dcr Hand. Er sah näher hin. ES war ein kleiner, starker Mann: der ande re Erbe. Also, sie waren beide ausgeschieden. Aus ihrem ganzen Dorfe sie allein. Sie waren freilich die Aeltesten. Aber ihm schien, als ob da noch etwas an dcrcs mitgesprochen hätte. Taß cs gcradc sie traf! . Und recht war cs so! Hatten sie nicht in bitterem Hader ein Stück Gottescrdc verkommen lassen? Ein kleines Stück war es wohl nur. Aber zählte in dieser Zcil nicht jeder Schef fel Getreide doppelt? Da hätte et was wachsen sollen, und da war nichts gewachsen! Und dcr Verlust traf nicht nur sie selber. . In diesem Jahre traf er auch das Vaterland. Sie hat ten gegen das Vaterland gesündigt. O, es geschah ihncn rccht, daß das Vaterland sie nun nicht brauchen konnte, sie heimschickte ganz recht geschah es ihnen. Sie hatten ihm ja Schaden gctan. Tcr da drübcn auf dcr anderen Seite dcr Straße ging, ob der auch so dachte? Nun waren sie in dcr Stadt, und noch immer gingen sie denselben Weg. und nur durch den Fahrdamm von einander getrennt. ' Was klapperte da wie der Opfer kästen in dcr ctirchc? Er sah sich un willkürlich um. Zwei klcinc Mäd chen stiegen neben ihm die Stufen zu einer Haustür hinauf. In den Hän del: hielten sie Sparbüchsen. Daher war der Ton gekommen. Kinderspar Pfennige rasselten in den blcchcrnen Dosen. Annahmestelle für das Rote Llrcuz", las er über der Tür. Da blieb , cr stehen. Tas Rote Kreuz . . . Hierher kam, wer dem Vatcrlande nicht im Felde dienen konnte. Ehe cr selber wußte, was ihn dazu tricb, stand er drübcn bci dcm andc ren. Und . merkwürdig war es, wie cr dem gar nichts zu erklären brauchte, wie dcr alles gleich tomtani. fj IL . Y The Most Expensively Brewd Ä Beer in America ' I I JJVf WWL SERVED WHEREVER QüAUTY COÜNTS J I ys? ZktWllittt l öW Jl'iL für eine Kiste Abgeliefert zn -Hanfe ' The $!roh Brevrery C Detroit. Mich. Z,r Und nun hatten sie sich die Hände gegeben, und keiner konnte sich besin nen. wie das eigentlich gekommen war. Einige Tage später las man in der Zeitung: Zwei Landlcute aus hie sigcr Gcgcnd stifteten dcm Roten Kreuz cincn namhaften Geldbetrag. TcrBctrag entspricht dcmSchätzungs wcrt cincs Grundstücks, um wclchcs dic beiden seit Jahrcn prozcssicrtcn. Erwähntes Grundstück soll nach dcm Kriege an cincn Tritten verkauft werden". Belgische Kriegsgefangene. In der Rheinisch Westfälischen Zeitung" schildert E. Lorcnzcn die Durchfahrt cincs Transports belgu scher Kriegsgefangener: ... Er naht. Ein donnerndes Hurrah wälzt sich durch die weite Halle. Ein end loser Zug mit Güterwagen. Vor den geöffneten Türm stehen unsere tapfc ren grauen Jungen, das geladene Ge wehr in der Hand. Braunvcrbrannt find sie; nicht mchr frohe Freude licgt in ihrcm Antlitz, wie noch vor weni gen Tagen. Ernst spricht heute da raus, feste Entschlossenheit: die Er. kcnittnis dessen, was Krieg ist. Prägt den männlichen Ausdruck. Und da. hinter die Belgier: scheu, vcrschüch. tcrt, in Uniformen sechster Garnitur, schmutzig, gcflickt, verlottert. Tie wü ste Kopfm'ähnc erhöht den Eindruck der Unordcntlichkeit. Man bietet ih nen trockenes Brot. Gierig strecke:: sich die Hände aus, schnell wird das. was man ihnen reichte, andere gege ben, die sich schämen, ihr Antlitz zu zeigen. Kein Schimpfwort wird laut auf dem Bahnsteig. Aber die Men schcn drängen sich an dic Wagcn, las. sci: sich dic frcmdci: Uniform: zci gen, die betroddelten Kappen. Und nicht lange dauert cs, da ist ein schwungvoller Handel im Gange: dic Belgier rcißcn dic jZokardcn von den Mützen, dic Knöpfe aus den Röcken, verschenk: die Kappen, um hier ein paar Pfennige, . dort eine Tüte voll Zigarr: emzutaufchcn. Soll man sich nicht schäm:, über dicse großen Kinder, die da nachJugcndart Tausch Händel abschließen, um nachher' in: Hause oder in den Kneip: mit die scn Sicgcszcichcn zu triumphieren? Ich dränge mich an ein: unscrcr Soldaten. Was sind's für Solda ten, die da drinnen?" Schlapp und feige sind sie", sagt er. Eine ganze Kompagnie davon, stand schußbereit. JhrHauptmann kommandierteFeucr ! Niemand schoß. Und als wir hcran stürmten, stand nur noch dcr Haupt mann da, alle seine Leute waren der schwunden". Nun stehe ich bci cincm Bclgicr. Belgien kaput!" mein ich. Schad nix", meint cr, Gcrman fein Soldat", sagt er und dniict ans einen unscrcr Lcute im Sanitäts. korps. Belgien deutsch!" ruft ihm jemand zu. Schad nix", meint er, deutsch besser!" Und nun noch ein Blick auf die fremd: Offizicrc. Sic sitz: hinter den Vorhäng: der Per. soncnwagen. Ich erhalte die Erlaub, nis. einen zu sprechen. In fließen dem Deutsch fragt er, ob der deutsche Kaiser tot und in Berlin Revolution sei. Französische Zeitungen hättcn's ihnen gemeldet. Ich weise natürlich allcs lächelnd zurück. Er klagt über's belgische Militär: cs hätte völlig vcr. sagt, nur die gedienten Mannschaften hättcn gcfeucrt. die Rcfcrvclltc hät ten nicht geschossen oder zur Erde ge. halten. Ilnd dann will er etwas von der Senne wissen. Alle Welt sagt ihnen, sic kämen in-dic Senne. Mit ein paar Worten muß ich ihn aufklä reu. Und wieder setzt sich der Zug in Bewegung. . . ." Tie ersten kanadischen Hilf truppen sind in Southampton ange kommen. Wenn sie in Southamp ton bleiben, werden sie sich dem Va terlande erhalten. England protestiert gegen deut sche Seeminen und legt selber Minen. England protestiert gegen dieNeutra litätsverletzung Belgiens und will selber. Hollands Neutralität der letzen. Elss Cream Balm öffnet verstopfte Nase und Kopf. Katarrh schwindet. Reinigt sofort die Luftröhren; Ihr könnt frei athmen; die lästigen Auswürfe hören auf, die Erkäl tungcn im Kopf und die dumpfen 5iopfschmerzen verschwinden. ' Ihr folltet immerhin eine kleine Flasche kaufeit. nur irrn einen Vcr such zu machen bringt ein wenig daovn in die Nasenlöcher, und dic Luftröhren 'werden sofort frei w?r den; Ihr könnt dann frei athmen; die Kopfschmerzen werden verfchwin. den. An: nächsten Morgen ist nichts mehr vom Katarrh, dcr Erkältung im Kopf und dem wehen Hals zu spüren ! Beseitigt die'es Leiden jetzt! Kauft eine kleine Flasche von Ely's Cream Balm" in irgend einer Apotk?5e. Zlnill li K von j. 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