Newspaper Page Text
' 5oger. Skizze aus einem ungarischen Dorfe. Von E. vonKatinsky. ' Es gab nur zwei Tmze auf diese: 2Öc, ajvÄ v$.t iuuIc, iiamnö seinen Säbel und seinen Hund Äido. Für beide häte er sein Leben gelassen. Hätte man ihn vor die Wahl gestellt. 23en willst Tu hergeben, den Sab:l oder den Hund?" so würde er ohne Be sinnen geantwortet haben: .Keinen, wir drei gehören zusammen, Trennung wäre gleichbedeutend mit dem Tode. Liöo ohne mich stirbt vor Sehnsucht nach mir. mein Säbel ohne mich wird von Rost zerfressen, und ohne die bei den nun darüber brauch' ich erst gar kein Wort zu verlieren wer kann sich Lozer ohne Säbel und ohne Vido denken?" Loger bekleidete die ehrenvolle Stelle eines Ztanzleidieners in einem kleinen ungarischen Torfe, er war das ZZakto tum des dort lebenden Kreisnotars. Er trug amtliche Briefe auf die umlie genden Dörfer, und wer ihm auf so! chen Geschäftswegen begegnete, dem zeigte er stets eine außerordentlich wichtige Miene, gerade als ob Ruhm und Reich von seinem Auftrage abhin gen. Vor I-ahren Haie er bei den Husaren gedient, und aus der damaligen Glanz Periode. hatte er sich tiniae Uniformstük ke mit, in sein späteres Leben gerettet. Diese Reliquien waren im Lauf der Jahre keineswegs schöner geworden. Dünn, speckig und unansehnlich hingen sie um Logers Körper, aber sie waren ganz, wenn auch unzählige Flicken eine sehr reizvolle Unterbrechung des Hosen toben s bildeten. Die schlanke, elasti sche nigur der Jugend hate das Schick sal Loger gelassen, nur sein Gesiebt sah arg verwittert aus. Wenn er den Mund cffnete. so sah man in eine dunkle Höhle, in der in stolzer Größe ein einsamer Zahn thronte. Mit diesem letzten der Mohikaner pflegte Loger ei ne harmlose Koketterie zu treiben. Er lachest? itet4 so. daß man gerade nur ein Bruchtbei! dieses Zahnes sehen konnte, und wer die Gebeimnisse der Logerschen Mundhöhle nicht kannte, schloß unbedingt auf erheblich mehr Kauwerkzeuge als der Bescher au;u weisen hatte. Sehr vortheilhaft war für ihn übrigens auch der berabbängen de Schnurrbart. der die Lücken sehr ge schickt verbergen h.ilf. Loger hatte imer zu thun. Auf der Kanzlei war er der allgemeine Liebling. Für die Frauen der Schreiber schnitzt: er unsagbar sckör.e tochlösscl oder Ständer, aus die die Frauen die lee ren Milchkrüge zum Trocknen ausstül pen konnten. Wo in einem Hofe solch ein Milch! rugständer zu sehen war. konnte man überzeugt sein, daß die Hausfrau in irgendein:? freundlichen Beziehung zu Loaer oder seinem Hun de Vido stand. Denn wer Vido etwaö Liebes that, dem war in Logers Herz ein Denkmal aesedt. und die Reoanche bestand immer in einem Kunstcrzeuz nis seiner fleißigen Hände. Wenn er in seinem kleinen Gärt chen saß. hielt er lanac tiefsinnige Ge spräche mit Vido und seinem Säbel. Vido bedeutete für ihn die Gegenwart, der Säbel war die Vergangenheit. Wenn er mit dem Hund sprach, so fing er seinen Satz gewöhnlich mit den Worten au: Wie denkst Du über die2 oder das?" Bei dem Säbel ,aber hieß es: Weißt Du noch?" Heute meinte es die Herbstsonne gar gut mit den drei Nnzertrennlichen.Ge schenkte Tage." pflegte Loger zu sagen, Sie rieselte wohlig über Logers Nük ken. sie warf ganze Strahlenbündel in den kleinen Garten. Der Säbel glänz te unternehmend. Vido blinzelte ein bißchen geärgert nach ihm hin. Er fand es anmaßend von dem Säbel, sich so bemerkbar zu machen. Loger schnitzte eifrig an einem Löffel, den er diesmal ganz raffinirt verzierte; oben auf den Stiel setzte er eine kleine Blume, das sollte eine besondere Aufmerksamke't für die Frau des Krcisnotars bedeu ten. Während er so arbeitete, warf er hin und wieder Vido eine Frage zu: .Was glaubst Du. alter Freund, wird sich die gnädige Frau über den Löffel freuen? Natürlich, meinst Du? Ich bin auch davon überzeuat. Nächsie Woche hat sie ihren Namens tag. Tu weißt doch, am 15. Oktober? Da gibt es für mich einen Zwetschken schnaps und für Dich, ein paar zart: Knöchelchen na und für Dich. getreuer Säbelfreund, hat sie dann stets einen neuen Wollappen, mit dem 'ich Dich putzen kann. Ja. ja. sie ist eine yute Frau sie bat ein Herz für Mensch und Thier. Ich werde ihr drei Löffel schnitzen wie denkst Du darü ber. Vido?" Vido war einverstanden, und er gaö seine Einwilligung zu erkennen, indem er lebhast mit dem Schwanz wedelte. Loger war fertig mit dem blumen gezierten Löffel. Stolz hielt er ihn in die Höhe. Nun. was sagt ihr dazu? I,) werde die andern Löffel auch an den Stielen verzieren. Ich habe eine köstliche Idee! Auf einen Löffel werde ich Vidos Kopf schnitzen, auf den andern den Säbelgriff! Weißt Du noch." wandte er sich an den Säbel, in der Küche des Generals Malonqay zu Abend aßen? Haft Tu auch nur einen einzigen so schönen Löffel gesehen? Glaubst Tu. daß auch nur eine unse rer Generalssrauen einen so schönen Kochlöffel besitzt" Ter Säbel schwur Loger zu, daß er dies für ganz ausge schlossen halte. Befriedigt machte sich Loger wieder über feine Arbeit her. Doch nun walzten sich Gedanken hinter seiner Stirn, die er ganz allein verarbeiten mußte. Er hate eine große Sorge, sie betraf die Köchin de? Dok torL. Diefe Jungfrau hatte gut un) gern ihre 50 Lenze erlebt, man konnte sie also als . eine etwas überreifte frucht bezeichnen. Vor 30 Jahren war sie zweifellos sehr begehrenswerth ge- , wesen. Jetzt konnte sie nur noch nurch I iflr On4f ilnfta r.M.n fS tt ! fl'tssl llfc kUU4lUUl& UlJiU. jjVUUU Kraut oder gar Papritahänel wie bei Doktors gab es sonst nirgendwo. Wenn sich Maris ka damit begnügt hätte, des Kanzleidieners Magenfreun din zu sein, dann wäre alles in schön i:er Harmonie verlaufen, aber nein, Mariska verfolgte höhere Zii"; sie hatte es sich in den Kopf gesetzt. Logers Frau zu werden, und dagegen sträubte er sich energisch. Das wäre ihm als ein Treubruch gegen seine beiden alten Freunde erschienen, außerdem fehlten ihm auch entschieden die Begeisterung zu diefer Ehe. Mariska war zähe: sie gab die Hoff nung. daß sie ihr Ziel doch noch erei eben würde, nicht so ohne weiteres auf. Während Loger mit allen Kräften von ihr wegstrebte, faß sie in ihrer blitzblanken Küche und grübelte über dasselbe Problem. Da fiel ein Son enstrahl gerade auf ihren Lieblings teller. der zum Schmuck an der Wand hing. Ein sehr kühner Husar war dar auf gemalt, und darunter stand der sinnige Spruch:. In meinem Zimmer rußt der Ofen, in meinem Herzen rußt nur Du." Wahrhaftig, das stimmie beides! Wenn nur der Mann ihrer Leidensckzost sich nicht so ablehnend ge gen sie verhalten hätte, wie schön und ' glücklich hätte ihre Zukunft werden können. An all dem Jammer war al lein der Vido schuld. An diesem dum men Thier hing der Mann mit einer Zärtlichkeit, die ihn blind und tauö gegen alle weiblichen Reize machte. We gen so einer Kreatur sollten ihre Wünsche nicht inErfüllung gehen? Und plötzlich kam Ordnung in die Wirrnis von bösen Gedanken, die sich in Ma riskas Hirn stritten. Es entstand ein Plan, der ohne große Schwierigkeit auszuführen war. Vido mußte auf die Seite geschafft werden! Während der Kanzleidiener die Zimer in Ordnung brachte, lag der Hund gewöhnlich auf der Schwelle und wartete auf die Rück kehr seines Herrn. Diese Stunde wollte Mariska benutzen. Vido kannte sie. und wenn sie ihn mit einigen Lek kerbissen lockte, würde er ihr sicherlich folgen. Sie wollte ihn nicht töten nein . aber einige Wochen konnte er im Keller eingesperrt leben, das würde ihm weiter nicht schaden, und Logers Herz, so plötzlich des Gegenstandes sei ner Zuneigung beraubt, würde sich ge wiß ihr zuwenden. Mariskas Gesicht glühte vor Eifer und Thatendrang. Am andern Tag hatte sie auch wirk lich das Glück, den Hund zu finden. Mit schmeichlerischen Worten ging sie auf ihr Opfer los. Vido lief ihr sogar entgegen und sprang vergnügt an ihr in die Höhe. Komm nur. mein Hund eben, komm nur mit mir. ich hab' noch eine Ueberraschung fürDich." Zv plau derte sie mit dem ahnungslosen Thier, und dann hatte sie es bald so weit, daß es mit ihr im Hause verschwand. Loger hatte unterdessen seine Arbci ten beendet. Nun trat er vor die Thür, pfiff leise nach Vido, und als der Huno nicht sofort kam. rief er nach ihm. Kein Vido war zu sehen. Er wird schon nach Hause gelaufen sein, dachte Loger ohne jedes Mißtrauen. Langsam trat er seinen Heimweg an. Es war ihm unbehaglich, so allein zu gehen. Seinen Weggenossen mochte er nicht missen, er war gewohnt, ihn immer um seine Meinung zu befragen. Da drüben schritt zum Beispiel die Bäckersfrau, sie trug ein neues grellrothes Tuch um den Kopf. Loger wollte gerade Vi do darüber interpelliren. ob er es bil lige, daß sich eine Frau von 50 Jahren noch so putze; da fiel ihm ein. daß Vi do ja nicht neben ihm hertrabe. Dem Säbel fehlte für solche Dinge das nö thige Verständnis; der war nur in Uniformen kompetent. So mußte Loger sich allein entscheiden, ob die Bäckers frail recht daran that, sich so heraus. fordernd zu schmücken. Loger war schon ein bißchen ärger lich. Wie kam Vido dazu, von seinem Platze wegzulaufen? Was waren das für neue Gepflogenheiten? Er würd: ihm, daheim angelangt, gründlich den Text lesen. Als Loger indessen in sei nen Garten trat, mußte er mit wacb sender Unruhe feststellen, daß der Hund auch hier nicht aufzufinden war. Wo konnte er denn nur sein? Und nun begann eine qualvolle Zeit für Loger. Stundenlang rannte er um her und fragte jeden Menschen, dem er begegnete, nach seinem Hunde. Nie mand hatte das Thier gesehen. Sein Verdacht fiel auf die Zigeuner. Diese Bande! Wer kante wissen, wo Vido jetzt war. vielleicht schon längst aufgefressen von den immer hungrigen Kerlen, die in der Nähe ihre Ansied lung hatten. Loger faßte seinen Säbel fester: wenn er den Mörder entdeckte, wollte er seinen Freund blutig rächen. Drei Tage waren vergangen. In tie fer Trauer hatte sich Loger in seine Be hausung verkrochen. Er fühlte sich so elend wie nie zuvor in seinem Leben. Langsam fluthete die Dämmerung in sein kleines Zimmer. Der Säbel lag neben ihm, er blinkte Loger zu, und sprach ihm leise und eindringlich Muth ein. Aber Loger war in eine dichte Wolke von Unglück gehüllt. undTrojt konnte ihm selbst der Säbel nicht spen.. den. Loger saß in der Dunkelheit wie der leibhaftige Jammer plötzlich rannen zwei große Tropfen aus seinen Augen, blieben eine kleine Weile in der tiefen Mundsatte liegen, suchten sich dann einen Weg durch das Schnurr bartsgestrüpp und fielen auf LogerS gefaltete Hände. Ganz erschrocken fuhr er in die Hö he. Was denn? Heulen wie ein altes Weib? Thatenlos hier sitzen, ist das Treue? Auf und nach Vido gesucht! Er schnallte seinen Säbel um und schritt auf die Straße. Die Häuser mit ihren geschlossenen Augen sahen aus. als ob sie schliefen. Nichts regte sich, es lag eine feierliche, beklemmende Stille über dem ganzen Dorfe. Loge? seufzte tief auf. Sein Herz hatte nur die eine Sehnsucht. Vido wiederzufin den. Nur noch einmal in die treuen Hundeaugen sehen. nur noch einmal das Fell des Thieres streicheln! So quälend und heftig war dies Verlan gen. daß Loger ganz laut den Namen des Thieres rief. Es klang ganz schau erlich aber horch, was war das? hate er nicht ein jämmerliches, klagen des Heulen gehört? Vido rief Loger. seine Stimme schwoll an, als ob sich seine ganze Kraft in die Lungen gelegt hätte. Wahrhaftig das Heulen des Thieres wurde deutlicher! Erschrocken und hastig machten die Häuser ihre Augen auf. Was war denn passirt? Die Bewohner kamen aus den Thüren heraus, sie umringten Loger und bestürmten ihn mit Fragen. E? konnt: nischt sprechen, nur ein unarti kuliertes Schluchzen drang aus seiner Kehle. Seine ziternden Hände deuteten nach einem Hause dort dort Man stützte ihn und führte ihn vor des Doktors Wohnung. Immer deutlicher erklang das Heulen des Hundes nun begriffen die Leute, was das 'alles zu bedeuten habe. Man ging der Stimme nach und fand den Hund im Keller. Abgemagert kam das Thier herausgesiürzt. Es hatte in all den Tagen kein Futter angenommen. Treue war stärker als List. Das war ein Wiedersehen! Vido sprang seinem Herrn bis an den Hals. Loger aber stammelte: Gott sei Lob und Dank, daß ich Dich wieder hab', mein alter, guter Kerl . . ." Ganz erschüttert, im tiefsten Dunkel des Hofes, stand Mariska. Ach. wie sie sich schämte! Ihre Eifersucht schmolz dahin, wie Schnee in der Märzsonne. Sie trat schluchzend vor Loger und beichtete ihre Missethat. Ohne Beschö nigung gestand sie alles ein. Dann reichte sie Loger die Hand: Kannst Tu mir verzeihen?" Und Loger im Ueber maß seines Glücks stieß die Worte ber -vor: Ich werde Dich sogar heirathen. heirathen werde ick Dich." Z),r Segen der Slöweigsam-kett Eine altmodische Liebeegeschichte. Von Margarete Schnitzle r. So." sagte Frau Sanitätsmth Wünnagel. als das Trauerjahr be laufen war und sie. anstatt des schwarzen Krepp zarte Halbtrauer, töne für ihre Toiletten auswählte, so, jetzt werde ich mal eine Reise machen, wie sie mir gefällt." Die Räthin wollte zuerst allein rei sen. Dann dachte sie jedoch, daß es ele ganter wirke, wenn sie mit einer Be gleiterin aufträte. Sie wählte also lange und vorsichtig unter ihren Nich. ten und Bekannten umher und verfiel schließlich auf Mariechen Schmidt, eir. blasses, stilles Mädchen von 32 Jahren, das sich bemühte, die Raven hagener Honoratiorenkinder in die Musik einzuweihen, was nicht so ein fach war, als man hinschreibt. Mariechen Schmidt wußte zunächst nicht, was sie sagen sollte, als die Tante bei ihr erschien, um sie zur Theilnahme an der beabsichtigten 9t:: se aufzufordern. Ihre blassen Wan gen röthetcn sich freudig, und in ihrer, großen, rehbraunen Augen stieg ein. strahlendes Leuchten auf. Sie ist gar nicht so häßlich, wie ich immer dachte," I'.berkam es die Räthin bei ihrem An blick, und ein unbehagliches Gefühl wollte in ihr aufsteigen, denn bisher hatte sie über Mariechen Schmidt mit jener Selbstverständlichkeit hinwegze. sehen, mit der eben wohlhabende Frauen arme Musiklehrerinnen igno riren. Heute zum erstenmal fielen ihr die sanften Augen und das schöne, blonde Haar des leise alternden Mäd chens auf. Nun und wenn schon." trumpf te sie diese Beobachtung innerlich zu Boden. Mit ihrer schönen Tante konnte Mariechen deswegen noch lan ge nicht konkurriren. Ja. Frau Wünnagel war sogar so charakterfest und schenkte ihr ein halbes Dutzend abgelegter Kleider. worauZ sich Ma riechen voller Glück einige Fähnlein zusammenstoppelte, die den Ravenh. gener Chick nicht verleugneten. Dann fuhr man davon. Es sollte eine schöne Reise werden. UebrigenS ist das- Baynfahren ein umständliches Geschäft. Ehe der rich. tige Zug erwischt wird, muß man eine Menge Fragen stellen, die meist in unzulänglicher Form , beantwortet werden. Eigentlich hatten sie ja zwar nach Basel gewollt, und es blieb un aufgeklärt, warum sie in Stuttgart landeten. Immerhin, man konnte froh sein, daß man es wenigstens so weit geschafft hatte. Bon dort ging ez bequemer, denn im gleichen Abtheil reiste ein sehr an genehmer Herr, der von fabelhafter Reisegewandtheit und verschwenderi scher Hilfsbereitschaft war und dafür manchen dankbaren Blick aus den Augen der Räthin empfing, den er mit 35 Prozent Aufschlag zurückgab, Frau Wünnagel taxirte ihn für e: nen Gesandtschafts - Attache Als sich aber herausstellte, daß es der Kammerdiener eines im Nebenkoupce erster Klasse reisenden Violindirtuo sen war. gefror das Lächeln ihrer Züge zu einer eisigen Kälte und sie erklärte' Mariechen Schmidt nachher im Speisewagen, daß man bei An knüpfung von Reisebekanntschaften nicht vorsichtig genug verfahren könne. Im Hotel zu Luzern wurde deshalb auch zuerst Einblick in das Fremden- buch genommen, um einen Ueberblick über die anwesenden Gäste zu gewin nen und danach ein ablehnendes oder leutseliges Verhalten zur Schau zu tragen. Unter den meist ausländischen Namen ließ sich aber beim besten Wil len kein passender Verkehr von vorn herein aussondern, und man mußte sich daher dem Zufall überlassen. Nun der Zufall meinte es gut mit Frau Friederick: Wünnagel. Er pla zierte bei dem Diner einen Herrn ne ben sie, einen Herrn nein, er war wirlich reizend. Ein vornehmer Mann, und dabei so etwas Gediegenes an sich, man hatte direkt das Gefühl, sich in der tosenden Brandung dieses Spra chengewirrs auf ihn wie auf einen Fe' sen stützen zu können. Die Räthin that dies auch. Mit ei ner gewissen anmuthigen Hilflosigkeit stellte sie eine Menge Fragen an den Nebensitzenden, der diese nicht gerade mit Begeisterung, aber immerhin ganz willfährig geantwortete, wobei er so gar Mariechen Schmidt, die mit ihre'i großen, sanften Augen an der Nafe der Sanitätsräthin zu ihm vorbeisah. in die Unterhaltung mit einbezog. Es erschien Frau Friederike ganz selbstverständlich, daß ihr Tischnach bar nach dem Diner am Kai mit ihnen auf und ab schlenderte, und während dieser Promenade gelang es ihr aucö. alles Wissenswerthe aus ihm heraus zuholen. nachdem sie selbst ihren eige-' nen Lebensweg bis zum heutigen Taae mit Genauigkeit deklamiert hatte. Also der Herr war ein sächsischer Spitzenfabrikaut und trug den Namen Müller mit jener wohlwollenden Ue berlegenheir. die durch den Besitz von einer bis anderthalb Millionen gerecht fertigt ist. Er war Wittwer und ver mied nicht, bei Gelegenheit zu erwäh nen. daß er über eine schöne Villa un) ein Automobil verfüge. Großartig". da.chte die Sanitäts räthin und dachte zugleich an Schick salsfügungen und ähnliche geheimniß volle Vorgänge, die gerade diesen Herrn Müller nach Luzern an ihre Seite dirigiert haben konnten. Marie chen Schmidt ging stillschweigend ne benher. Ihr blasses Gesicht war in" rosige Farbe getaucht und mit beselig tem Staunen nahm sie das Bild dieser ungewohnte... herrlichen Umgebung in sich auf. Sie war dankbar und Wunsch los glücklich, und als der Spitzenfa brikant seinen Paletot anziehen wollte, sprang sie. die nie etwas anderes als Unterwürfigkeit kennen gelernt hatt, eilfertig hinzu, um Herrn Müller in die seidengefütterten Aermel hineinzu helfen. Üeberrascht, aber mit ausge-: sprochenem Wohlwollen nahm dieser Mariechens Hilfe entgegen und knüpfte daran längere Betrachtungen über die Vorzüge echter Weiblichkeit, die der heutigen .anmaßenden Frauenwelt lei der ganz abhanden gekommen wäre. Denn dienen , lerne beizeiten das Weib" usw. Maricchen träumte in der Nacht von dem sächsischen Spitzenfabrikanten, der mit ihr in einem goldenen Auto spä zieren fuhr, während Tante Wünnagel in einem Kindersportwagen saß. in den sie hineinpaßte und der von Minchen Höfer geschoben wurde. Als Mariechen Herrn Müller am Morgen darauf begrüßte, wurde sie in der Erinnerung an diesen albernen Traum flammenroth, und di? schma len. scharfen Fältchen. die sich von der Nase zum Uund herabzogen, rundeten sich in einem verlegenen Lächeln. Und um die Sache noch schlimmer zu ma chen, fragte sie bescheiden, wie Herr Müller geschlafen habe. Das war nelt von ihr. aber die Tante fand es an maßcnd und aufdringlich, denn der Fabrikant hakte sich mit ersichtlichem Vergnügen in diese Frage hinein, be grüßte Frau Wünnagel nur so neben bei und schilderte dem freundlich auf merkenden Mariechen alle Stadien sei ner Schlaflosigkeit. Die Sanitätsräthin schätzte dieses Thema nicht sonderlich. Sie brachte, vielmehr das Gespräch schleunigst in andere Bahnen und sah nicht den miß billigenden Blick, den der Fabrikant ihr zuwarf.. Er lehnte auch verdros sen seine Theilnahme an einer Fahr! auf dem See ab. konnte aber den sanft fragenden Augen Fräulein Schmidts schließlich doch nicht wiedrstehen und begab sich mit den Damen zusammen auf den Weg. ' ' Heute war Martechen schon gewltz. ter. Sie hielt sich in bescheidener Zu rückhaltung, und als Herr Müller sie bei Seite fragte, warum sie denn so still sei. erwiderte sie wahrheitsgemäß, daß die Tante auf Unterhaltungen ihrerseits keinen Werth lege, sondern das Nöthige an Reden schon selbst aufbringe. Nach dem Lunch aber, als die Sa nitätsrathin schon vorausschritt, nahm Herr Müller Mariechen noch einmal bei Seite, fragte, .ob sie nach - Tisch schlafe, und da das Mädchen vernei nend den Kopf schüttelte, forderte er es auf. nachher auf die Terrasse zu kommen .um sich mit ihm zu unterhal. ten. Der Arzt habe ihm nämlich den Mittagsschlaf streng verboten, aber wenn er allein sei. könne er nicht dage gen an. Mariechen, welche in den 32 Iahren ihres überflüssigen Daseins an die son. derbarsten Zumuthungen gewöhnt war, die man an ihre Gefälligkeit , stellte, send das Verlangen des Spitzenfa brikanten weder kränkend noch unbe scheiden, und. nachdem sie die Tante sorglich auf den Tivan gebettet, begab sie sich vorsichtigerweise ohne nähere Angaben ihrer Absichten auf die Terrasse, wo Herr Müller schon auf sie wartete. Das freundliche Mädchen setzte sich ihm gegenüber und hörte mit geduldig sanftem Lächeln zwei Stunden lang den beweglichen Klagen des Fabrikat ten zu. Denn der arme Mann war durchaus nicht so glücklich, wie man nach seinen Lebensumstanden anneh men muhte. Aeßerlich ein Bild blühen der Gesundheit, trug er im Innern vie le Leiden mit sich herum, die kein Arzt erkennen konnte, sondern kurzerhand mit dem Wort Neurastbenie abfertig te. womat natürlich nur die Unzuläng lichkeit der medizinischen Wissenschaft verschleiert werden sollte. i Sie sind ein liebes, junges Mäd chen." sagte Herr Müller, als sich Ma riechen von ihm verabschiedete. Si: haben ein warmes, ' theilnehmendes Herz. Ich wünschte, wenigstens eine meiner beiden verheiratheten Töchter , hätte ein bischen von Ihrem weiblichen , Mitgefühl. Aber die denken nur an' sich, und ich" in tiefem Groll: es hervor der ich doch die beiden Hausstände mit meinem Gelde unter- . halten muß, bin eigentlich ganz über-' ' flüssig." Dabei drückte er Mariechens Hände. Ach. Tante Wünnagel wenn Du wüßtest! Mariechen Schmidt ging wie in ei nem Traum, genoß die Gegenwart und wagte mit keinem Gedanken die Zil kunft zu berühren. Sie war von Ra venshagen her so gründlich an das ewige Lamento ihrer kränklichen Verwandten gewöhnt, daß sie Herrn Müllers Klagen als durchaus zum täglichen Brod gehörig hinnahm. ! Ach. wie würde die Reise enden! Das Schicksal hatte Herrn Müller nicht wegen der Sanitätsräthin. son dern wegen ihrer Nichte nach Luzern dirigiert. Eines Tages hielt er in ein facher, aber würdiger Form um das stille Fräulein an. Sie müssen meine Frail werden. Mariechen," sagte er nämlich, Sie sind das erste weibliche Wesen, das mich je in meinem Leben hat auLreden lassen. Sie sollen es sehr gut bei mir haben, mein liebes Kind, aber natürlich müssen Sie auch ein ganz klein wenig Rücksicht auf mich nehmen." MariechenS Zlugen füllten sich mit Thränen und wie in ungläubigem Staunen faltete sie die Hände. Herr Müller aber zog sie an seine Brust, küßte freundlich den blassen Mädchen mund, der ihm entgegenzitterte, und nahm wohlwollend daS stammelnd: Gelöbniß hin.' daß Mariechen alles thun wolle, um ihn glücklich zu machen. Sie war von Jagend auf nichts ande res gewöhnt, das felbstlose Geschöpf, als von dem Egoismus ihrer Umgc bung völlig aufgezehrt zu werden. Herr Müller brauchte also nicht einen Augenblick zu zweifeln, daß er ein: richtige Wahl getroffen habe. ES konnte niemand Vergnügen be reiten, in das Gesicht der Sanitäts röthi zu sehen, nachdem sie von dem stattgehabten Ereignih erfahren hatte. Erst als sie mit der Braut in Raven Hagen eintraf, bekam sie ihre Züge so weit in Gewalt, um als segnende, müt terliche Vermitterin des ungeheuren GückeS aufzutreten, das Mariechen Schmidt zutheil geworden war. ' Heul' wenn's Zeit ist nicht i jtttz!" Von Fritz Müller (Straßburg). Als sie ein Mädel war', war sie im mer vergnügt. Aber natürlich blieb ihr der und jener Kinderkummer nicht -erspart. Dann ging die Luft ein we nig pfeifend durch die feinen Nüstern, die Augenbrauen wurden hoch, kreis rund die blanken Augen feucht wollte es nach oben steigen. Aber , da stan) schon der Vater vor ihr. der geliebte Vater: Heul', wenn's Zeit ist. Mädel, nicht jetzt," sagte er ruhig und sah sie an. Und schon war'ö vorbei. ' Nicht eine -Thräne kam. Heulen, wenn's Zeit ist? ging's ihr. dann durch den Sinn. Also war's noch keine Zeit zu heulen . . . ? - Und dann ging sie in die höher: Töchterschule. Und mit ihr ging der Ehrgeiz. Hinterm Ehrgeiz aber sieben leicht die Thränen. Gar. wenn man im letzten Jahr die erste war. 'und diesmal nur die Zweite. Da stand sie nun mit ihrem Zeug niß vor dem Vater. Ein wenig pfel send ging die Luft durch ihre feinen Nüstern, die Augenbrauen wurden hoch, kreisrund die Augen I Heul'. wenn's Zeit ist nicht jetzt." sagte der Vater gütig und strich irr über'S Haar. Und schon war's vorbei. Nicht eine Thräne kam. , Heulen, wenn's Zeit ist? dachte sie dann in einer stillen . Stunde. Will Vater damit sagen: wenn es mehr der Mühe werth ist ... ? Dann war sie Braut. Und ihre Brautschaft stegt mit jedem jungekl Tage als ein unfaßbar glückliches Ge stirn an ihrem Lebenshimmel auf.. Wann immer sich ein Wässerlein nach, ihren Augen drängen wollte, trocknete es die Sonne ihrer Brautzeit längst schon unterwegs. Vater hatte nie malz nöthig, sie zur Tapferkeit- zu ; mahnen. ;j Dann- aber kam det Krieg, und holte ihr den Bräutigam am ersten, age aus der Stadt. Ohne Abschied. Direkt auS der Kaserne fort. Die Wege unserer Krieger gingen damals ohne jede Biegung an die Grenze. Nur eine kurze Karte von dem Lieb sien hat eS ihr gemeldet: Kopf hoch. Liebste, ich freu' mich auf den Feind. Freu'-dich auch ..." Mit Macht pfiff diesmal die Luf: durch ihre feinen Nüstern, arg hoch wurden ihre Augenbrauen. Aber da stand Vater schon: ' Heul' wenn's Zeit ist. Mädel nicht jetzt." sagte Vater mit abgewen--detem Gesicht. Wenn's Zeit ist. Vater!' schrie sie auf. wann ist denn Zeit V Nicht jetzt", wiederholte Vater ru hig, und hatte abermals gewonnen bei der Tochter. Nicht eine Thräne kam. nicht eine. Und dann stand eine SiegeSnach richt in der Zeitung, eine glänzende Waffenthat. Ein junger Leutnant hatte sich besonders ausgezeichnet. DaS war ihr Bräutigam. : Und erst lange Tage hinterher kam eine Verlustliste, die der Generalstab ausgab. Todt . . . todt . . todt . . . lagen sie zum zweitenmal in Buchsta benreihen hingestreckt. ' Veilc waren's ihrer, viele! Und daS Schwarz der Druckerschwärze stieg aus der Liste in die Stadt: Trauerkleider tauchten auf in allen Straßen und wandelten wie müde Punkte. ' Sie stand im weißen Sommerkleid im breiten Sonnenstreifen, den die Au qustsonne ins Zimmer warf. . Da kam Vater schweren Trittes dereiil. Die schwarze Liste hing von Zeiner zitternden Hand herab wie eine -Trauerfahne. a Sie sah's und wußte alles. ..Er ist todt, nicht wahr?" sagte sie mit aufgerissenen Augen. Aber nicht mehr pfeifend ging die Luft durch ihre feinen Rüstern. Nein, schreckhaft ru big ging ihr Athem. Keine Spur von Feuchtigkeit stieg aufwärts. Unausgesprochen hing des Vaters alter Soldatensatz im Zimmer: Heul, wenn's Zeit ist. Mädel nicht jetzt." Und sie sah den Satz und gab ihm Antwort mit zusammengebissenen Zähnen: . Heul' ich denn? Heul' ich denn?" und hatte die letzte Karte des Liebsten in der Hand: Kopf hoch. Liebste, ich freu mich auf den Feind. Freu dich auch . . ." Und Tante kam herein und legt: sachte schwarze Kleider auf das Bett. Nein, laß u! sein. Tante", sagte sie. ich trage Sckwarz. wenn's Zeit ist nicht jetzt." Und sie sah den Vater an und ging schlank und frei mit ihrem hellenSom merkleid und der letzten Karte ihres Liebsten durch die sommerliche Stadt in den Dankgottesdienst für die ge wonnene Schlacht.' Aür die Küche. Villige Schwammklöße. Man bringt 1 Tasse süße Milch auf das Feuer, gibt 2 Eßlöffel Butter und. wenn diese aufgelöst ist, 1 Tasse feines Mehl dazu und 1 zerklopftes Eiweiß. Ist die Masse vom Topf, wie oben, losgelöst, so rührt man weitere Eß lös sei Butter mit 5 Eigelb ganz leicht, mengt dies unter die angerührte Kloß masse gibt Salz und den festen Schnee der 3 Eiweiß daran und verfährt wie im vorigen Rezept angegeben. T o m a t e n - I a m. Die Tomaten werden geschnitten und gekocht, bis sie weich sind, dann durch ein feines Sieb gerührt und gewogen. Auf jedes Pfund rechnet man V Pfund Zucker. Das Ganze läßt man unter stetem Rühren ungefähr eine Stunde kochen. FalschesFilet. Man mischt ungefähr 1 Pfund geschabtes (nicht ge hacktes) Rindfleisch mit 12 Pfund fem gehacktem Schweinefleisch oder geschab tem (gekochtem und erkaltetem) fetten Speck nebst 1 2 abgeriebenen, in et was Wasser oder Brühe eingeweichten, ausgedrückten altbacknen Milchbroten. einer kleinen kalten geriebenen Kartof fel, Salz Pfeffer, etwas Milch oder Sahne. Von diesem Fleischteig formt man ein längliches Brot in. Filetform, spickt die Oberseite vorsichtig mit sei nen Specks üben, legt es in zerlassene, gelbgewordene Butter in die Bratpfan- ne und brät eS im Ofen ungefähr 40 bis 50 Minuten unter fleißigem Begie ßen mit der Bratbutter und Hinzufül len von etwas heißem Wasser gar und saftig. Während der letzten 20 Minu ten gibt man etwas saure Sahne zur Brühe, bestreicht den Braten damit und verkocht zuletzt die Sauce mit etwas in saurer Sahne verrührtem Mehl. Saurer Schweinebraten. Ein schönes Stück Schweinefleisch aus der Keule, etwa 4 Pfund schwer, reibt man gut mit Salz ein, legt eS in eine tiefe Schüssel und gießt eine Beize von Essig nebst Lorbeerblättern. Pfeffer, einigen Citronenscheiben und einer Zwiebel darüber. In dieser Beize muß daS Fleisch 4 5 Tage liegen. Alsdann wird es im Ofen unter öfterem Begie ßen mit Beize schön braun gebraten. Erdnuß - Butter (Peanut 'Butter, liefert, besonders zu einemGla se Bier, als Beleg auf Weißbrotfchnit ten. eine angenehme Zugabe. Die ge rösteten Nüsse werden zu Pulver ge mahlen und auf jedes Pfund rechnet man 2 gehäufte Eßlöffel Butter. 1 Theelöffel Salz und Theelöffel Pap rika. Die Butter mit dem Gewürz wird erst weich gerieben, aber nicht geschmol zen. dann gibt man nach und nach die gemahlenen Nüsse hinzu. Die Vortreff lichkeit dieser Butter wird besonders dadurch erzielt, daß man die Nüsse sehr fein und ebenmäßig mahlt, und die zur Bereitung verwandte Butter von fei nem Geschmack ist. Man bestreicht das Weißbrod mäßig dick mit der Peanut Butter. Blumenkohlauflauf. Hier zu wird der Kohl in kleinere Röschen getheilt, in knappem Salzwasser ge kocht und auf ein Sieb zum Abtropfen gelegt. In drei Unzen Butter werden 2 Löffel voll Mehl geschwitzt und dann mit einem halben Pint Sahne derMilch verschlagen und zum Abkühlen hinge stellt. Tann werden 6 Eidotter damit vermischt, zuletzt giebt man den steifen Schnee der sechs Eier darunter, sowie zwei Löffel geriebenen Store-Käse und giebt die Masse über den in einer por zellanenen Form angerichteten Blu menkohl. So in den Ofen gebracht, muß er zu schöner Farbe bei guter Ofenhitze backen, was etwa eine halbe Stunde in Anspruch nimmt. Mit ge backenen Hähnchen garniert. istS ein sehr feines Gericht, und so dient der Blumenkohl auch als selbständiges Ge richt bei größeren Essen. Die 'Haupt sache ist, daß die Form nach Beimi schung des Eierschnees sofort in den Ofen kommt, damit . is Volumen bleibt. ' , .; ; Tomato - Catchup. In 'einer Kasserole werden-zirka 9 Quart To. maten mit'1 bis 2 Theelöffel voll Salz ohne Wasser unter fleißigem Rühren I Stunde lang gekocht.- Die durch ein Haarsieb gerührteMasse wird nochmals unter Zugabe vontwa z Quart fei", gehackten Zwiebeln, etwas fein gebro chener Muskatblüthe und etwas Salz zerkocht. Auf Flaschen gefüllt, dient es zum Würzen der Saucen und ver leiht diesen einen pikanten Geschmack. Kalbfleischrollchen mit Spätzle 2z Pfund Kalbsschnitzel werden geklopft, mit Salz und Pfeffer bestreut, und mit gehackten Zwiebeln, gehackten Champignons, etwas Butter und Kümmel gefüllt, aufaerollt un) mit Band umbunden. Nun macht man in einer Kasserolle Butter braun und brät die Rollen auf allen Seiten schön braun. Dann wird ein Quart saure Sahne darübergegossen und dieFleisä röllchen werden vollständig gar ge dämpft. Man reicht Spätzle dazu. Abgerührte Schwammklo ß e. Man wiegt 4 Eier und rechnet gleiches Gewicht Milch. Butter und feines Mehl. Die Milch wird in einem Kochtopf auf's Feuer gebracht, dann die Butter hinzugegeben, und wenn es kocht, rührt man das Mehl ein. Man rührt die Masse, bis sie sich vom Topf ablöst und völlig glatt und eben ist. Der gekochte Kloß wird auf eine: Fleischplatte flach zum Abkühlen aus gebreitet und darauf mit 4 Eigelb uns 1 Theelöffel Salz abgerührt. Man schlägt das Eiweiß fest und gibt ri zum Teig, mit . dem es gut vermischt wird. Mit den Händen rollt man klei-. ne Bälle von der Größe einerWallnuß aus dem Teig, den man. wie oben an gegeben, gar kocht. Diese Klöße sollen inwendig trocken und lose sein, wie Brod, wenn es gar gebacken ist. Quarkschmarrn. Man ver rührt 1 Pfund schönen frischen Quark (weißen Käse oder Topfen) mit 23 Eidottern, etwas Mehl. Milch oder saurer Sahne, einer Spur Salz. 1 2 Löffel Zucker, und gibt den steifge schlagenen Schnee der Eiweiß dazu. In einer flachen Eierkuchenpfanne wird ' etwas Butter zerlassen und heiß oe macht; darauf gibt man die Teigmi fchung. bäckt sie. den Schmarrn vor sichtig wendend, auf beiden Seiten hellbraun, gibt ihn auf eine erwärmen de Schüssel, zereißt ihn mit einer Gabel und streut Zucker und Zimmt darüber." Man kann den Schmarrn auch in einer Vfanii, obne Stiel im Ofen bei aute? Oberhitze backen, dann wird er natür lich nicht gewendet. D a 8 g e n ü g t. lÄatte: Ich war heut' beim Arzt, -er meinte, ich müßte eine Erholungs . reise antreten." Gattin: Hast Du ihm Deine Zunge . gezeigt?" Gatte: Nein, aber ich erzählte ' ihm von Deiner!" '-.i Der Luft-Ulan. Pariser Meldung. Die Deutschen beunruhigen mit 4Tfc Ttr 1TsAvtvt J4i amA VtA uyitu tui t nutn U.1UU141 uuu vt Luft. Diese Luft-Ulanen reiten auf fliegenden Pferden durch den Luft räum und schütten überall Lanzen her- unter. Die Deutschen nennen einen solchen Luft-Ulanen: Schütte-Lanz. ' DaS neue System. ..Kann ich Ihnen den neuen Patent' Brieföffner empfehlen?" Danke, meiner ist zuverlässiger!" Zuverlässiger als dieser? Welches , System haben Sie denn, wenn ich fra gen darf?" ' Meine Frau!" Dieöauptsache. Jetzt hab' ich envlich einmal einen ueae,eickmetkn ausarit: ins Wirtbs Haus darf ich gehen, aber nicht ins Büro "'. Scherfrage. Welches ist die leichteste Kunst? Antwort: Die Musik; denn man erlernt sie' spielend. Vorm Raubthierhaus. Sieh nur. wie grün und roth bei dem Tiger dort die Augen leuchten." Es steht ja auch dran: Bengali scher Tiger." An d i e , f a l s ch e A d r e s s e. , Arzt: Was fehlt Ihnen denn?". Patient: Ter Schlaf." Arzt: Und wie leben Sie?" Patient Ich arbeite wie ein Ochs, esse wie ein Wolf, bin Abends müde wie ein Hund und kann nicht schlafen." Arzt: Hm! Ja. da müssen Sie sich unbedingt an einen Thierarzt wenden! V 0 r G e r i ch t. Richter zum Gauner): Vierund, zwanzigma! sind Sie vorbestraft!" Gauner (schmunzelnd): jawohl, Herr Richter, heutz lricgen.wir a u biläurn!" Deutlicher Wink. Herr: ... Hm. können. Sie denn daS Vierhändigspielen Ihrer Töchter, daS Ihnen so störend ist. nicht ein schränken?". Dame: O ja. Sie brauchen nur eine davon zu heiratheni"