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ff . iiJ J9 & A Aie einzige kägkiche bcuU sche Zeitung in Michigctn. xvetdbe die Aepescben der Ass. Presse bringt. ... Das Wetter: Heute nacht und morgen, klare rad schönes Wetter; mätzig Westwind. 4 Eigentümer und Herausaeber: A u g u st M a r x h a u s c n. Jedem das Seine. Osficc: Llbcndpost-Gebäude. 7. Jahrgang. Detroit, Dienstag, den 22. Juni 1915. Nummer 17653. BS iiiiii i w V. fnllKir y v-iU y NÄckNA öer Muffen ist be-droht. RnssischerGeneralstab appelliert an Bolk, ruhig p bleiben. Gesteht, daß russische Offensive für lange Zeit unmöglich. In Nord - Rußland und Polen bereiten sich gro ßc Dinge vor. Libau als Schlüssel zur Ostsee über aus stark befestigt. Revolutionäre Umtriebe werden in Rußland befürchtet. Ter Kampf nord von Arras wird Frankreich's Los entscheiden. Tünkirchcn gestern vom Lande aus durch Teutsche beschossen. Fürchterliche Verluste auf beiden leiten im Westen. Berlin meldet Transfcrierung der Stellungen an der Fccht. Tampfer ausMontreal mitttetreide ladung in Grund geschossen. Drei türkische Schisse angeblich im schwarzen Meer versenkt. Jtalicuischer offizieller Bericht mel dct tillstand. Te Wer, Buren-Gencral, wegen Ver rats zu (Gefängnis bestraft. Berlin,, 22. Juni. Tralitlos über anritte. Eine heutige Mittei lung an die Ileberseeische Nachrichten' lgentnr sagt, daß die Russen vor Lembcrg an der ganzen Linie schon geschlagen sind, aber noch kämpfen, um nur Zeit zu gewinnen, ihre Artil lerie und anderes Kriegsmaterial zu retten. Die Teutschen und Oenerreichcr stehen innerhalb zehn Meilen , von Lemberg," heißt es in derMitteilnng. Tie Hauptstellungen werden von den Armeen der ttcneralcMackensen, Lin singen, Boehm Lrmoli, Pflanzer und Wonrice beschossen. Das Wochenblatt ttrößeres Deutschland" publiziert einen Artikel, wonach hohe Beamte der russischen Regierung, einschließlich Mitglieder des Kabinetts, in einer gehcimcnKon ferenz im Dezember beschlossen hät ten, die ältesten Rcservevklasien nicht zu den Waffen zu rufen, da man eine allgemeine Revolution befürchtet. )n derselbe Konferenz wurde die Me! dung erstattet, daß nicht ein einziger Student sich freiwillig für das Bor studium als Armee Offizier gewei det .hätte. Der Plan, die Studenten für die Leutnant'Vrnennung zu prä parieren, indem man ihnen eine vier monatliche Schulung in den Militär schulen gibt, wurde aus Furcht vor re volutionärer Tätigkeit und dem gan zen Offizierkorps fallen gelassen. Mitte April wurden sämtliche Hochschulen geschlossen. Ter offiziell angegebene Grund war die ttefahr vor Epidemien während des som mers. Tc.r wahre ttrunö war, daß die oberen Klassen revolutionär ge sinnt sind und daß das einzige Gegen Mittel die Schließung der schulen - waren.". Tie UcberseeischeNachrichten-Agcn-tur gab heute noch folgendes bekannt: Berichte ans holländischen Quel tllW!' vUvlUjvjlWl bet HgWtWee len sagen, daß die französischen Ver luste fürchterliche sind. Tie Spitäler in Amicns und Abbville sind über füllt. Tie ständige Ankunft von Zü gen mit Verwundeten macht die Lage noch verwirrter, und es ist unmöglich, den Verwundeten die übliche Pfege zn geben. Soldaten schreiben, daß von Ar ras bis Sonchez'" setiva acht Meilen) das Feld mit Leichen bedeckt ist und daß der (Gestank unerträglich ist. Meldungen aus neutralen Quel len erklären, daß die nahe Arras wa tende Schlacht das Schicksal Frank reichs entscheiden mag. Beide weiten kämpfen mit unerhörtem Mut und .Heldentum. Tie Franzosen sind sehr stark. Tie Teutschen erhalten unun terbrochen Verstärkungen. Tie Verlu ste auf beiden leiten sind fürchter lich." London, 22. )uni. Nur ein plötzlicher, unvorhergesehener und un erwarteter schlag durch biroßfürst Nikolaus, den Obcrkommandanten der russischen Truppen im Felde, kann Lembcr.q, das sich seit 10 Monaten ?n Händen der Russen befindet, davor retten, in den Besitz seiner früheren Eigentümer zurückzukehren. London erwartet in Wirklichkeit die fast sofor tige Räumung der galizischen Haupt stadt durch die Russen. Was sich an Kämpfen gegenwärtig noch vor Lem berg abspielt, scheinen blos ttcfcchte mit der russischen Nachhut zu .sein, die es der Hauptarmec ermöglichen will, sich zurückzuziehen. Tie Teutschen in Nord - Rußland und Polen scheinen sich auf wichtige Bewegungen in diesen Gegenden vor zubereiten. Ter cchafcn.Libau wird stark befestigt, schwere Marine Geschütze wurden installiert undPrinz Heinrich von Preußen, der kürzlich dort war, soll erklärt haben, daß die Teutschen Libnu unter allen Kosten behalten wollen, da sie den Hafen als den Schlüssel zur Ostsee betrachten. Von deutschen Tauchbooten ereilt. London, 22. Juni. Ter bri' tische Tamvfer Earisbrook von Glas gow, der sich auf der Fahrt von Mun trer.! nach Lcith, Schottland, befand, wurde an einem Punkt 40 Meilen nördlich von Kinrairds Head durch ttcfchützseuer eines deutschen Tauch bovtec um 21. Juni zum Sinken gc bracht. Elf Mitglieder des Perso nals wurden gerettet und dreizehn werden vermißt. Tie Earisbrook war 300 Fuß lang uud von 23.Y2 Brutto Tonnen. An Beginn von Juni traf sie in Montreal ein. M o n t r c a I, 22. Juni. Tie Ca. risbrook fuhr liier am 10. Juni ab und mil'iii eine Ladung Getreide mit. Sie stand unter Führung des Kapt. A. T. Hunter. Zu Beginn des Stric des entging das Schiff mit knapper Not im südlichen Atlantischen Ozean deutschen Kreuzern. Bericht des deutschen Kriegsamtes. B e r l i n, 22. Juni. Ueber Lon don. Tie heutige offizielle Ankündi gung vorn Armee - Hauptquartier spricht von einem heftigen Kamine längs des Fecht-Flusses in Elsas, wo die Franzosen kürzlich bedeutende (Gewinne gemacht zu haben bean spruchten. Tie Ankündigung sagt: Wir haben unsere Stellungen nach TT 'VftflTlff f v-lvlw y dem östlichen Ufer der Fecht trans feriert." Ter volle Wortlaut der offiziellen deutschen Erklärung lautet: Auf dem westlichen Schauplatz: Ein Angriff des Feindes auf dem westlichen Ufer des Kanals nordwest lich von Tirmnde gegen drei Tor fer, die von unseren Gruppen besetzt sind, wurde zurückgeworfen, Nord lick von Arras gab es gestern nicht mehr als Artillerie . Tuelle. Ein Angriff frar-"' ckier Infanterie an einem Punkt südlich von ökcuvillc wurde um Mittern"' -nricr. Teit. Im Champagne - Tistrikt west lich von Perthes schoben wir nach erfolgreichen Minen Operationen unsere Stellungen vorwärts. In den Hügeln der Maas dauerten gestern Handgefechte den ganzen Tag. Sie waren von heftigem Artillerie-Feuer begleitet, liegen 3 Uhr heute früh begannen wir einen (Gegenangriff und räumten unsere Schanzgräbcn fast vollständig von all den französi scheu Soldaten, die in sie hincingc. drungcn waren. Wir machten 130 befangene. . Ein Vorrücken des.. Feindes sus Marchcville in kleiner abl wurde leicht zurückgeworfen., Ocftlich von Luncvillc gab es weitere Engage ments zwischen Porposten nahe Lein trcy. Gestern abend transferierten wir snstematisch unsere Stellungen nach dem Ostufer der Fecht an einem Punkt nahe Sondernach. ohne vom Feind belästigt worden zu sein. Am Hilden-Abhang erlitt der Feind wäh rend wiederKolter Angriffe wieder groste Verluste. Unsere Aviatiker Marien Bomben auf die Luftschiff-Station in Eourcel les, westlich von Reims, herab. Bom benangriffe des Feindes auf Brügge und Ostende richteten keinen militäri schen Schaden an. Int südöstlichen Kriegstheater: Tie Schlacht nördlich und tuest lich von Lemberg hält an. Oestlich von Zolkiew wurden die Russen letzte Nacht gezwungen, sich aus ihren Stel lungen zurückzuziehen." Erfolge gegen die Franzosen. Berlin, 22. Juni, lieber Lon don. Tas Kriegsanit veröffentlichte gestern folgenden offiziellen Bericht: An der Front nördlich von Arras retteten sich unsere Feinde lediglich durch das Feuer der Artillerie. Ein französischer Infanterieangriff nörd lich von Souchez wurde zurückge schlagen. Westlich von Soisson blieb ein Nachtangriff der Franzosen er folglos. An der westlichen Grenze der Ar gönnen begannen wir mit dein An griff. Ter württembergische und norddeutsche Landsturm nahm meh rere Linien Schanzwcrke, die hinter einander über eine Front von zwei Kilometern (eine imd eine Fünftel meilcl gelegen waren, und brachte den Franzosen schwere Verluste bei. Während eines erfolglosen Gegen angriffes durch die Franzosen be trug die Zahl der Gefangenen und die Beute fechs Offiziere, fi23 Mann, drei Maschinengewehre und drei Minenwcrfer. In den Maas'Bergen richteten gestern abend die Franzosen starke Angriffe gegen unsere Stellungen in den Gräben westlich von Les Espar ges, aber an einem Punkt westlich von der Landstraße brach ihr An prall unter unserem Feuer zusam men. Oestlich von der Strafe drang der Feind jedoch in einen Teil unserer Stellungen hinein, doch wurde er wieder zum Teil zurück getrieben. Siebzig Gefangene blie ben in unserer Hand . Oestlich von Luneville zogen wir uns angesichts überlegener Kräfte zurück. Unsere Vorposten wurden über Grondrcnten an die Haupt stellungen nördlich von Luneville vorgeschoben. In - den Vogesen - Angriffen wurde der Feind im Fccht-Tal und südlich davon mit blutigen Verlusten zurückgetrieben. Um unnötige Ver- (Fortsetzung aus ete 8.j" Y vfv v Verzweifelte Zustände im Mquital. So meldet Ranchcr, der den Rothäntcu cnt kommeu. Vorläufig noch keine amerikanischen Truppen gelandet. Verbindung zwischen Vera Cruz und Hauptstadt durchschnitten. Amerikanischer Ingenieur in Mon terey von Mexikanern getötet.' X n I s a, Olla., 22. Juni. Robert Earnp, ein amerikanischer Gruben Ingenieur, wurde in Monteren von Mexikanern getötet. Tiese Nachricht ging heute aus ÄVouterey dem hiest gen Vruder des Getöteten. I. L. Eainp. zu. Tetails wurden nicht be. kanntgegeben. San A n t o n i o, 22.Iuni. Acht tausend mexikanische Zivilisten wer den täglich in Monterei? vonVorräten gespeist, die das amerikanische Rote ttreuz lieferte, und die Nahrung, mittelnot in Saltillo soll noch schürn mcr sein. Tiese Nachricht erhielt beute Brigade-General u. A. Tevol. (General-Leiter des Roten Kreuzes In der Brot - Linie von Montcrey finden sich täglich 800 Frauen ein, Kriegs - Witwen, von denen manche mit acht Kindern zurückgeblieben sind. W a s b i n g t o n, 22. Juni. In heutigen Nachrichten an das Staats doprrrrement werden die-ustände im ?)aauital, wo die Per. Staaten sich vielleicht zur Landung von Marine soldaten zum Schutze der Ansiedler werden genötigt sebcn, als verzweifel te geschildert. Ein Ansiedler, der auf dem letzten Zug das Tal verließ und gestern in Nogales eintraf, erzählte, das; das halbe Tal ohne Protest sei tens der 40 PiUa-Trnppen verwüstet wurde, welche die einzigen Soldaten in jener Gegend waren. Eine Ranch, die vermutlich einem Amerikaner gehört, war vier Tage lang von berittenen Indianern und 300 Rothäuten zu Fufz .tmlagert. Tie Ansiedler waren bereit, sich gegen die Angriffe zu verteidigen, bis ame rikanische Marinesoldaten eintreffen sollten. Ter Mann glaubt, dah May torena's mexikanische Trupven den Indianern nickt gewachsen wären. Hiesige Beamte glauben jedoch, dasz der Ansiedler das Tal verlassen hatte, ehe noch weitere Truppen des Gouv. Mavtorena nach dem 51aauital abgesandt worden waren. Spätere Nachrichten wusztcn nichts von neuen Angriffen zu melden. Bestätigung einer Meldung, wo nach General Gonzales mit der Be setzung der Stadt Mexico begonnen hätte, sehl, aber eine Tcpesche de? Konsuls Sillirnan in Bera Cruz sag te, das; die Verbindung mit derHaupt stadt abgeschnitten wäre. Tie Eisen bahn wurde oberhalb Otumba, etwa 25 Meilen von der Stadt Mexico, vermutlich von Zapatasoldaten abge schnitten. Hiesige Beamte halten es für mög lich, das; Zapata-Trnppen sich ans der Hauptstadt zurückzogen und jetzt zwischen General Gonzales und Bcra Cruz operieren. Nachrichten aus Monclova sagten, daft dort täglich 8000 mittellose Me rikaner von Agenten des Roten Kreu zes gesveistt werden. Präsident Wilson erklärte heute, er hätte keine offizielle Kenntnis, daß General Felipe Angeles, Villa's Artillerie-Führer, nach Washington komme. Gegenwärtig keine Bcr mittlnng. Präsident über den Versuch, in Euro pa Frieden zu stiften. Washington, 22. Juni. Prä sidcnt Wilson gab beute bekannt, dasz all die Vermittlungs - Osiertcn, wel che die Ver. Staaten den Mächten in Europa öffentlich oder halb-öffentlich gemacht hätten, mitgeteilt worden wären, und daß gegenwärtig keine derartigen Bemühungen im Gange seien. Tie ausländischen Regierun gen, sagte er, kennen den Wunsch der Ver. Staaten, alles Mögliche zu wn. um den Frieden herbeizuführen. K ea Die Tragödie von Jolict. Verdächtiger Trusty" wird heute verhört werden. Seit Sonntag ohneNahrung, Wasser und Schlaf geblieben. Ehren-Slistem" des Zuchthauses wird weiter bestehen bleiben. Heute Beerdigung der Gattin des Zuchthans-Verwaltcrs. Iloliet. III.. 22.uni. ..Cbicken Joe" Campbell, ein farbiger Tru- stn , der unter Verdacht steht, rau Edmund M. Allen. Gattin des Ver Walters des kiesigen Staats-Zuchthauses, ermordet zu haben. Wird heute einem scharfen Verhör unter worfen werden, wenn der Inqucst vor der Coroner's Jury sortgesetzt werden wird. Campbell muszte seit Sonntag früh, um welche Zeit die verbrannte Leiche Frau Allens in ihrem in Flammen stehenden Bett gefunden wurde, in einer für Einzelhaft be stimmten Zelle aufrecht stehen und war seit damals ohne Nahrung, Wasser oder Schlaf. Ter Neger, der wegen Ermordung eines Rassegenos sen in Chicago nach dem hiesigen Ge fängnis gesandt worden war, ist nach Ansicht der Beamten die letzte Per son gewesen, die Frau Allen am Le ben sah. Campbell arbeitete als Tiener nieder Wohnung des Zucht-haus-Verwälters. Ein blutbefleckter Kragen, den man in Frau Allen's Schlafzimmer fand, gekörte Campbell, wie er selbst zugab. Er behauptet jedoch, daß er den Kragen blutig machte, als er sich vor einer Woche rasierte. Man erwartet, das; sich zur heuti gen Leichenfeier für Frau Allen Freunde aus allen Teilen des Staa tes einfinden werden. Gouverneur Tunnc und eine Anzahl staatlicher Exekutivbeamtc gedachten herzukom men. In einer den 1300 Sträflingen des Gefängnisses verlesenen Erklä rung gab Verwalter Allen bekannt, das; die Tragödie das Ehren System" im Zuchthaus nicht beruh ren werde. Er plaidicrtc mit seinen Schützlingen, die gestern Campbell mit Gewalt drohten, das Ebren system hochzuhalten. Wenn Ihr mir meinen Kummer erleichtern wollt," sagte Allen ihnen, so seid 100 Prozent Männer." Des WahlschwindclS au geklagt. 100 Politiker in Indianapolis unter Anklage gestellt. Prominente Ratgeber der drei gro ßen Parteien verklagt. Indianapolis. 22. Juni. Eine Anklage auf angebliche Wahlbe trügereicn wurde hier heute von der Marion Countn - Grandjury gegen über 100 Personen, darrmter meh rere bekannte Politiker, erhoben. Die Schwindeleien sollen bei den Wahlen am 3. November 1914. bei den Regi stricrungen im letzten September und tctober und bei den Vorwahlen am 5. Mai 1914 vorgekommen sein. Demokraten. Republikaner ' und Progressive befinden sich unter den Angeklagten. Unter den bekannteren Politikern, die angeklagt sind, seien erwähnt: Thomas Taggart, demo kratisches Nationalkomite - Mitglied für Indiana: Bürgermeister Joseph A. Bell, Polizcichef Perrott, Stadt, anwalt Barrctt u. s. w. Enttvcder oder. Grand Rapid , Mich., 22. Juni. Ungefähr f00 Jitncy" Autos werden den Betrieb einstellen müssen, wenn sie sich nicht den Vor schriften der vom Stadtrat angenom menen Verordnung fügen, dcrgcmäs; sie eine Lizens von $60 per Jahr zahlen und eine Kode Bürgschaft lei sten müssen. Petitionen, die Ver ordnung zur Volksabstimmung zu unterbreiten, sind vom Stadtrat gestern abend abgewiesen worden, weil viele der Unterzeichner dersel ben nicht Stimmgeber sind. C i I sfftifirf " VM England wird der Lüge geziehen. Details über Versenkung der U-29 verlangt. Letzter Bericht widerspricht ursprünglicher Mcl dung. Kriegsschiff hätte offiziellen Bericht erstatten muffen. Teutsche Tageszeitung muß ihr Er scheinen einstellen. Auf Anordnung derRegierung wegen Artikel Rcventlow's. Mahnung der Norddeutsche Allge meinen an deutsche Jingos. Berlin bemüht sich um Einverständ' nis mit Washington. Berlin,, 22. Juni. Trahtlos nach Sayville. Die Erklärung der britischen Regierung vom letzten Samstag, wonach das deutsche Unter seeboot U 29, Kommandant Kapt. Otto Weddigen, das vor drei Mona ten verloren ging, von einem der Schisse Sr. Majestät" und nicht von einem britischen Oeltransportdam pfer, der die schwedische Flagge führ te, versenkt worden wäre, wie es die deutsche Admiralität behauptete, wird von der deutschen Presse als unglaub würdig bezeichnet. Eine heute von der tteberseeischen Nachrichten-Agentur veröffentlichte Erklärung sagt: ..Teutsche Zeitungen fordern, das; die britische Admiralität Tetails über die Versenkung des Tauchbootes Wed digen's durch ein Kriegsschiff be kanntgäben, weil die britische Erklä rung der ursprünglichen widerspricht, die im März von derAdmiralität er lassen wurde. Tantals meldete die britische Admiralität, sie hätte Grund zur Annahme, daß das Tauchboot gesunken wurde. Wäre es von einem Kriegsschiff versenkt worden, dann wäre der Admiralität darüber offi ziell Bericht erstattet worden. Tie Admiralität sollte erklären, ob das Kriegsschiff verkleidet war und die schwedische Flagge zeigte, und ob es nach Anrufung des Unterseebootes in freundlicher Weise plötzlich das Boot rammte. Tie Tageszeitung empfiehlt der Aufmerksamkeit der amerikauischenq Regierung die Haltung der britischen Schiffe, angesichts der Forderung Amerikas, dasz deutsche Tauchboote brittsche und neutrale Handelsschiffe anrufen und untersuchen sollten, ehe sie sie versenken." Berlin. 22. Juni. Ueber Lon don. Tie deutschen Behörden insor miertcn heute die Berliner Tageszei tung. daß sie infolge ihres kürzlichen Artikels über die deutichamertkani schen Beziehungen ihr Erscheinen auf unbestimmte Zeit einstellen music Tie Artikel entstammten der Feder des Grafen von Reventlow.. Tas Vorgeben der deutschen Be hörden wird hier als Zeichen dessen betrachtet, daß die Regierung es mü de ist, zu sehen, wie ihre Beziehungen mit Amerika durch journalistische Aeußerungeu,' wie jene des Grafen von Reventlow, stetig gespannter gc macht werden. Tie fraglichen Artikel waren nach dem bekannten Gedanken gang des Schriftstellers geschrieben, der behauptete, daß bei der Führung des Tauchbootkricgcs das internatio nale Gesetz ausjcr Acht bleiben niürj. tc. Er erklärte, das; diese Gesetze ge macht wurden, ehe die Tauchboote er funden wurden. Tas prompte Vorgehen der Regie rung wird nur als eines der vielen Anzeichen betrachtet, daß verantwort liche Staatsmänner eifrig sich bemü hen, einen geminsamcn Grnnd für ein Einverständnis mit den Ver. Staaten zu finden. Berlin, über London, 22. Juni. Tie Norddeutsche Allgemeine Zei tung publiziert Heute folgendes: In der Teutschen Tageszeitung wird seit längerer Zeit fast täglich eine leidenschaftliche Kampagne ge führt, wobei mehr oder weniger offen die Augen der Leser mit Bezug aus M(nTlTltsmintVs PililPlyjiVli- angebliche Gefahren geöffnet werden sollen, die den Teutschen im allge meinen und der energischen Kriegs- führung gegen England im besonde ren wegen eines schwächlichen lan' des der Regierung mit Bezug auf die wohl bekannten Differenzen mit Amerika betreffs des Tauchbootkrie gcs drohen sollen. Aus der einen cite wird der Anschein erweckt, als ob offizielle Kreise um des Friedens mit Amerika willen die Ueberlegen heit der Unterseeboot Waffe aus geben wollten: auf der anderen Seite enthält man sich nicht der Torheit der Behaupwng. daß die Vermeh rung der Zahl unserer Feinde um die Ver. Staatm eine Sacke von gänzlicher Bedeutungslosigkeit wäre. In der Montags - Ansgabe der Teutschen Tageszeitung versteigt man sich sogar, den in den deutschen Noten an Amerika niedergelegten le galen Standpunkt schlecht versteckt ins Lächerliche zu ziehen und füh rende Staatsmänner Persönlich anzu greifen. Tie Männer, welche die -Verantwortung tragen und deren Pflicht es ist. Gefahren und Vorteile gegen ein ander-'abzuwägen.' lassen sich durch öffentliche Kritik nicht beeinflussen. Eine derartige Kampagne gegen un sere Staatsmänner ist daraus be rechnet, die Aufgabe für die kaiser liche Regierung schwierig zu gestal tcn, die nickt nur die Wirksamkeit unserer Wasien erhalten, sondern auch schädliche Reaktionen auf die allgemeine politische Situation ver hindern will. Wir erwarten, daß diese Propaganda rasch ein Ende fin den wird." Washington, 22. Juni. Bot schafter Gerard konnte bisher nickt erfahren, wann er die deutsche Ant wort auf die letzte amerikanische Note mit Bezug auf den Tauchbootkrieg empfangen werde. Präsident Wilson sagte heute, er habe gestern eine De pesche Gerard's erhalten, worin die ser sagt, er sei nicht imstande, vor auszusagen, wieviel Zeit die deutsche Regierung zur Abfassung der Ant wort benötigen werde. Tie neue Note, welche die Ver. Staaten mit Bezug auf den Fall des amerikanischen Segelschisfes William P. Frve an Teutschland senden wer den, ist fast fertig. Tie Frrje wurde bekanntlich von dem deutschen Hilfs kreuzer Prinz Eitel Friedrich ver senkt. Ter Präsident wird die Note morgen mit Sekretär Lanfing bespre chen und sie wird wahrscheinlich abge sandt werden, ehe Präsident Wilson morgen abend nach seinem Sommer Keim in Eornish. N. ib., abreist. Französische Matrosen ge landet. Frankreich beschützt seine UntertaneK auf Haiti. Washington. 22. Juli. Ter französische Kreuzer Tescartes hat zum Schutze von Leben und Eigen wm französischer Untertanen aus Haiti Blaujacken in Cape Haitien ge landet, nachdem die Stadt von Regie rungstrnppen eingenommen war. Tiese Nachricht ging gestern dem Staatsdepartement aus Port au Princc zu. Soweit bekannt, wurden keine amerikanischen Truppen gelan det. Opfer des Bootsports. A l p e n a. Mich., 22. Juni. Ter 17 Jahre alte Earl Pake ertrank am Sonntag, als ein Ruderboot, in welchem er sich mit fünf Kameraden befand, umschlug: die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Tie fünf anderen konnten gerettet wer den. nachdem sie sich zwei Stunden lang im Wasser befunden hatten. W Verkauf von künstlichen Modell Korsetts. Reguläre $5.00 uud $6.00 Werte für $2.00. No. 205 Washington Arcade.