Newspaper Page Text
zgetrviier oenooon. E o n n k a g, v e 4. 3nt x310. 13 Englische Bühne. Gayety . Thcater. Tas Gaycty-Thcatcr wurde gestern abend geschlossen und mit der gestrigen letz ten Vorstellung ist die Theatcrsaison 101."li; zu ende gekommen. Ge schäftssükircr I. M. Ward hat er klärt, dasj das ttaycty'Thcater an fangs ?lugust wieder eröffnet werden würde für die neue Saison 191 G17 und seitens der Theaterleitung in der neuen Saison alles getan werden würde, um den Ruhm aufrecht zu er iialtei? und zu erhöhen, den da? Tlea ter sich im Laufe der lcyten Jahre als ein Hans für erstklassige Burleske er ivorben habe. Tas Thcater gehörte dem Circuit der Columbia Amuse tnent Co. an und für nächste Saison ist Sorge getragen worden, daß nur die besten und größten Burlesken trupuen in den Theatern dieses Concern auftreten. Grosse Ueber raschungen stehen für die Besucher des Ganetn-Tbeaters in nächster Sai son in Aussicht und die kurzen Som merfcrien werden dazu verwendet werden, um das Innere des Theaters in ein neues festliches Gewand zu kleiden. Cadillac Theater. In dieser Boche treten im Cadillac Theater The Pakistan Bcautics auf und sie werden ein überaus spaß Haftes Potpouri aufführen, dessen zwei Akte Oucr thc (ardcn Gatc" und tf Night at Canfield's" betitelt sind: Tas Potpourri ist mit gefun dem .?nmor und feinen, wenn auch manchmal derben Witzen reichlich ge würzt, und das Publikum wird feine Lachmuskcln in Bewegung setzen müi'eu, ob es nun dazu aufgelegt ist oder nicht. Selten wurde eine solche 'unioristische Burleske in dieser Sai son im Cadillak'Theater aufgeführt, wie gerade diese eine ist. William Tonehart und Coddie Tale spielen die beiden iomikcrrollcn. und ihr treffliches Spiel, dnrch welches der Huinor nnr so schillert, findet einen sehr starken und wohlverdienten Bei fall. Auch die Soubrettcnrollen wer den ganz famos gespielt. Vor allem sind anszer den schon genannten .tträf ten noch die folgenden hervor,; heben: Ada Lum, Tolly Morrisscy, k'elen Stanken, Sam Carlton, John . irant und Harn? Pctcrfon.. La ÄVedici und ihre Pariser Modelle werden eine groszc Attraktion bilden und Ora-Ci:tal, eine klassische Tan zerin. -wird sehr zur Unterhaltung beitragen. W a s h i n g t o n T h e a t c r. A Gutter Magdaleue", eine ilm Tramatrsation Willard Mack's svan nenden Melodramas gleichen Namens wird in dieser Wache im Washington Theater offeriert und Jesse L. Lasky ist für den neuen Wandclfilm verant wortlich, in welckem die reizende Fan nie Ward als .auptstar erscheint. dem Stücke bat irl. Ward die Rolle eines unerfahrenen Landmä dels, die nach der Grofzstadt kommt nnd einem Schurken in die Hände fällt, der sie zwingt, bei der Ansfüh rung einer Reihe von Verbrechen zu helfen, bis es ibm gelingt zu cntkom -nen und sich der Heilsarmee anzn sclilief'.en. Hier wird sie von einem reißen Wefterner, den sie zu rupfen ,ialf. wieder erkannt und dieser vcr liebt sich in die Soldatin". als er feststellt, das; das Mädchen im Herzen unverdorben ist und das Verbrechen nnr unter Zwang ausübte. Nachdem ihm gelungen ist. den Schurken der 'lraienden Gerechtigkeit zu überlie fern, macht der Wefterner das Mäd Izen zu seiner Gattin und kehrt nach 3iv.i Westen zurück, wo ihm ein glück liches Tafein befchieden ist. Tas üb lirin Wasbington Theater Programm rird abgewickelt. O r v li e l m T b e a t e r. T. C. O'Tonnell und Truppe aus New ?1ork führen in dieser Woche im Or ?lwm Tbeater den Cinakter ,.lafh .'igbt Cragin". ein Lebensbild aus )er New Yorker Verbrecherwelt auf ind Herr O'Tonnell selbst ist der Vcr Nasser des Stückes, das iin Osten und vo inuner sonst es aufgeführt wurde. Zas größte Aussehen erregt hat und zweifellos auch hier gefallen wird. In 'an Slücke werden Charaktere von Verbrechern. Stras;endirnen und Ge l-.'i.ilpolizisleil mi! gröszter Realistik Zargestcllt und der Zusammenhang Xt (snäl-Iinig soll vorzüglich sein, onnollv und Torothy offerieren ei le vorzügliche Tanz- und Gesangs kizze und oncs und Johnson find arbige Unterhaltungstiinüler, deren 'lnftreten gern wiedergesehen wird. rear. B.?gMt und rear sind Ko niker lind Jongleure, wie man sie licht hänsig besser sieht. Jack und e,"ie Gibion sind Künsiler ans Cinrä. lern und Cddie oner ist Monopolist, täglich finden drei Vorstellungen tat: und bei jeder werden andere andelbüder gezeigt. Ter übliche kanzkouteit kür' Amateure findet Zreitag abend statt. Graf ToHna von der Möwe". Ter .Commandant der Möwe", l-rar Tohna, traf am 17. Mai in ?egleitung des Kammerherrn v.Car owiiz in der Stadt Tohna bei Pirna in. wo er von der Schuljugend und 'er Cinwohnerfchaft Herzlich begriiszt ?nrde. Cr begab sich dann ach der :tammburg seiner Vorfahren nd ?nrde von Bürgermeister leck be ?üs-t. Graf Tohna dankte in kurzen dorten für die Verleihung der (rlv enbürgcrschaft und kehrte dann nach Dresden zurück. I Abschied: t? 4 mimmt 0.iirtf 9 UIII(UHIf(ll IIIIC? SCCV UVI L. Perslu. Am Abend deö 24. Marz 19... saß ich in meinem, behaglichen Heiin in Kiel, als mir die Ordonnanz der Matrosendivision einen Briefurnschlaa mit dem amtlichen Sieze! der Sta tion überbrachte. Na nun, dachte ich. was ist daö? Vielleicht endlich die lang erwartete Kommandirung für das Sommerhalbjahr. Nichtig. Ich entfaltete das Blatt und laZ: .Aller höchste Kabinettsorder vom 23. Wix. X.al3 erster Offizier S, M. S. .Vik tcria" kommandirt. Und hinzugefügt hatte die Station .hat mit dem am 1. April von enua auslausenden Llsyd-Dampfer .Prinz Eitel Fried ridj" die Reise nach Ostasien anzu treten. Ich starrte einig Minuten auf das Blatt. Tausend Gedanken durchschwirrten 'meinen Kopf. Was. erst vor einem Jahr von dort dran ßen zurückgekehrt, sollte ich nun schon wieder hinaus. Ich hatte ein störn mando auf einem Linienschiff in der Heimathflotte erwartet. Nach dem gemüthlichen Winter als Kompagnie führ bei der Matroscr - Diviston war das ziemlich selbstverständlich, daß man mich an Bord steckte. Aber hinaus, wieder hinaus nach der fer nen chinesischen Station. Xever inind! Ich war dort draußen be kannt, und dem Junggesellen weinten ffxau und Kinder nicht nach. Lang am gewannen die Lichtseiten des Kommandos an Kraft. Schnell sah ich die Rangliste ein. Wer ist Kom Mandant? Kapitän 3). Den kenne ich nicht, war nie mit ihm zusammen. Also ein unbeschriebenes Blatt, ich für ihn und er für mich. - Well, und die anderen Kameraden? Auch alles mir fremde Leutchen. So. ein Wil kelmshavener Schiff. Ich iin Kieler, war es von jeher. Dooz. dann blieb mein Blick erneut auf cern Schrift stück haften. Wie lautete der Schluß passuS? Hat am 1. April von Ge nna die Ausreise anzutreten! Sap Perlot. ist ja der reinste Nonsens. Was schrieben wir denn heut? Dort der Wandkalender -eic-: den 24. März. Mir wirbelt der Kopf. Karl, schnell. Rock, Mütze. Dolch", und mein Bursche bringt das 23? fohlene. Ich haste zum Stationsge baude. Vielleicht, daß Irotz der spä ten Stunde jetzt vor den- Quartals Wechsel noch eine strebsame Schreiber seele dort anzutreffen ist. Drei Stu fen nehme ich zugleich, und bin im ersten Stock des großen .othen. söge nannten .Tintenfasses". .Ordon nanz. Chef des Stabes noch da?" .Zu Befebl." .Melden S mich." Und mit fli? gendem Athem und rothem Kops stehe ich vor dem Herrn Kapitän. Der lächelt. .Dachte ich mir. da& Sie kommen würden. Na, ich gratulire zu dem schönen Kommando. WaS? Aber ein bissl fir? Trösten Sie sich, manch' einer mußte schon noch schnel ler sein Bünde! schnüren. Denken Sie an den Kommandanten der .Rhenania" im Januar. Der hatte knapp 24 Stunden Zeit, und es ging doch. Also, was wünschen Sie?" .Ja ich ich wollte eigentlich fragen, ob es nicht ein Versehen wäre mit der Abfahrt am 1. April von Genua; aber nun scheint cS ja seine Richtigkeit zu haben." Lächelnd klopfte mir dr Herr Ka pitän auf die Schulter. .Ja, ge wiß ist's richtig. Sehen Sie. Ihr Vorgänger wurde plötzlich krank. Ein Telegramm verlangte schleunigen Er sah. Sie stehen zur Verfügung, sind nicht mal verheirathet, also stac ten Sie mit Gott. Verzeihen Sie. ich habe zu thun, glückliche Reise." Draußen stand ich. Schön, also nichts zu ändern. Langsam trollte ich mich nach Hause. Was nun zuerst thun? Mit Bleistift und Papier be wasfnet. nahm ich an meinem Schreibtisch Platz. .Karl, lauf mal nach dem Kasino und hole das Kursbuch aus dem Le sezimmer". Erst mußte ich doch mal nachschauen, wie das mit dem Dom pfer war. Wie man nach Genua hin kommt? Während der Bursche das gelbe Buch besorgt, überlege ich nun alle die anderen Schwierigkeiten, die mir die plötzliche Abreise bereitet. Was mache ich mit meiner Wohnung, was mit meinen Sachen? Tropen ausrüstung. Uniform für zwei Jahre, denn so lange dauert d.s Kommando mindestens, müssen beschafft werden. Ja. was nun' zuerst? Zum Schnei der und Schuster laufen, oder zum Packer oder Divisionskommandeur, und sofort um Dispens vom Dienst bitten? Ruhig, ruhig, alter Junge, es wird schon gehen. Da kommt der Bursche und bringt das Kursbuch. Richtig, am 1. April trifft der Prinz Eitel" am Vormittag in Äenua ein und gebt voraussichtlich am Nachmittag , weiter. Er verlaßt Bremerhaven am 14. März nein . .verließ", denn heut ist ja schon der 24. Berd wie bekomme ich nun mein Gepäck auf das Schiff, die unendlichen Ki sten und Kosser. Alle mitnehmen mit der Bahn, wird ein Heidengeld kosten. Gut? daß es der Fiskus zahlt! Aber weiter. Ich werde also am 26. von Kiel abreisen. Ich will noch Einkäufe in Berlin machen, meinen Eltern, die am Gardasee weilen. Le bewohl sagen. Das reicht bis zum 1. April. Ich rechne damit, spate stens übermorgen Kiel verlassen zu können. Ein herber Schmerz sollte mir werden. Als ich am nächsten Vormittag dem Divisionskommandeur meine neue Kommandirung melde, ibn um sofort: Entbindung vom Dienn bitte, meinte er: .Aber ganz unmöglich, verehrter Herr. Ihre Kompagnie hat doch Nekruten. Die Vorstellung vor dem Admiral findet am 28. statt. Darnach will ich Sie gern beurlauben." .Sehr gnädig", dachte ich. sagte aber selbstverständlich keinen Ton. verneigte mich schwekegnd. denn selbst zu einem .Zu Bkfebl" vermochte ich mich vor Schreck nicht aufzuraffen. Also, da war es wohl mit den j Einkäufen in Berlin nichts. Ich überlegte, wie die wenigen Tage aus zunutzen seien. Nein, keine Möglich keit, schnell noch eine Nase Friedrich siraßenluft zu nehmen. Wie gern hätte ich noch so ein bissel Kultur geschnappt, ehe man sie aus zwei bis drei Jahre entbehren muß! Am 28. Jnspizirung. betete ich mir immer wieder auf dem Weg zum Exerzier platz vor. Schöne Besckieerung. ja, ist denn der Alte ganz von Sinnen. Aber was hilf's. .Streiken" konnte ich nicht. Dienstbeflissen stürzten meine Rekrutenleutnants auf dem Kasernenplatz auf mich zu. .Melde gehorsamst" usw. .Danke, danke", lassen Sie mich zufrieden., dachte ich. babe wirklich herzlich wenig Andacht ifür Griffe kloppen inft Parade marsch. Sinnend, immer wieder den Reiseplan überlegend, wanderte ich einige Zeit auf und ab. Aber eS hielt mich nicht. Laß die Rekruten machen, was sie Lust haben. Ich drückte mich in das nahegelegene Ka sino. Hier brütete ich üb-r Kursbuch und Bädeker erneut die Marschroute aus. Also 28. p. m. 2 Uhr 57 ab Kiel, an Berlin 8 Uhr 32 Lehrte? Bahnhof. Ab Berlin 10 Uhr 25. AnHalter Bahn. Na. daS reicht ge rade zum Hinübergondeln von einem zum andern Bahnhof, und nein, es geht nicht. Schade nichts zu machen. Aber dafür ist's der .Nord-Süd-Brenner-Erpreß". Nobel, erster Güte und Schlafwagen werden wir uns leisten, es geht ja nicht aus der eigenen Tasche! Weiter an Mün chen a. m. 8 Uhr 12 am 29. Am Abend komme ich nur bis Desenzano am Südufer des Gardasees. Der Bädeker verzeichnet M. Hotel". So gar ein Stern, wird notirt. Am nächsten Morgen 5 Uhr 30 startet der Dampfer. Um zwei bin ich bei mei nen Eltern. Um ein Uhr heißt es schon wieder scheiden. Der Zug bringt mich nach Mailand, llnd am 1. April Vormittags erreiche ich Genua. All ,-izrht. Keine andere Möglichkeit gibt es. Die Besorgungen müssen in Kiel gemacht werden: die Berliner werden nichts an mir verdienen, die Kieler werden lachen. Die nächsten Tage sehen mich von früh bis spät in angestrengtester Ge schäftiqkeit. Uniformen. Wafche, Stiefel. Effekten aller Art. Cigar ren. Bücher usw. werden im Hand umdrehen eingekauft und verpackt. Im Sturmschritt lief ich von Liefe rant zu Lieferant, im Eiltempo füll-, ten sich die Koffer unö Kisten. Ei nige Kameraden hatten mir ihre Burschen zur Verfügung gestellt. Ich stand kommandirend in der Mitte der Stube, und um mich ein Chaos aller möglichen Dinge. Hier das Bild für die Kammerausfchmückung, dort in die Kiste. Die Lackstiefel in Seid'N- und Packpapier in den gro ßen Koffer. Der Smoking in den Kabinentrunk. Cylinder fort da mit. den braucht man in Ostasien nicht, außer, wenn man in die Kirche zur Hochzeit geht. Kommt bei mir nicht vor. Schenk' ihn dir, mein Junge, kannst ibn zur Maskerade aufstülpen. Der Stoß Bücher, alles Tauchnitz Edition, in die große, graue Kiste. Stopp, .die Cigarren in die mit Blech ausgeschlagenen Be hälter. So ging es Stunde für Stunde fort. Endlich war alles ver staut. Die Wohnung gähnte mich in beängstigender Leere an. Es war schneller gegangen, als ich gedacht. Man bekommt Routine in solchen Dingen bei der Marine. Selbst ei nige .p. p. c." Karten konnten noch abgeworfen werden. Am 28. Vorm. 10 Uhr stand ich in voller Kriegsbe malung. d. h. Schärpe. Orden usw. vor meinen Rekruten. Daheim war die Stätte leer gebrannt. Kleines Handgepäck, ein Köfferchen zur Auf nähme der Uniform und ein Civil anzug waren alles, was zu sehen war. Die Besichtigung verlies nicht pro grammäßig, d. h. der Admiral nahm ein so intensives Interesse an meinen Leuten, daß die übliche Vorstellungs zeit weit überschritten wurde. Schon beim ersten Frontabschreiten blieb Se. Exzellenz bei jedem Mann fünf Minuten stehen, fragte den armen Leutnant ohne Erbarmen. Wie foll solch' ein Leutnant nach sechswö chentlicher Ausbildungszeit nicht nur die Namen von 80 Leuten kennen, nein, auch noch über deren intimste Familienverhältnisse Bescheid wissen? .Wo stammt dieser Matrose her?" fragte der Admiral. .Aus Pommern", lautete die Ant wort. Ich hätte wetten mögen, der Kerl war aus Schlesien. DaS sah ich dem aMnn schon an der Nasen spitze an. .AuS welchem Ort?" .Stettin". stieß der Leutnant prompt hervor. Na. so ein Schwind ler, dachte ich. Aber schlagfertw. Habe ihm also zu Recht ein gute? Führungszeugniß geschrieben! .Wieviel Brüder hat er?" .Zwei", kam es wieder, wie auS der Pistole geschossen, von des Leutnants Lip pen. Herrgott, wenn sich fttzt der Admiral das Nationale geben laßt, passirt ein grandioser Reinfall. Aber meine Beforgnih war nicht von No then. AlleS lief glimpflich ab. Der Admiral war ein .alaubiser" rr. volle? Bewunderung für die vorzüg lichen Kenntnisse und den ausgebt! deten Familiensinn deS jungen Ossi ziers. so hieß es bei der Kritik! Die war endlich um 1 Uhr. Unser aller Mägen knurrten . schon vernehmlich. Ich steckte natürlich das Lob ein. das eigentlich meinen Leutnants zukam men mußte, aber das ist so militari scher Brauch. Einige leutselige Worte gab Seine Excellenz mir noch im Be sonderen mit auf den Weg. Ich stand wie auf 5h!. Die Uhr an der Kaserne zeigte bereits 10 Minuten nach 1. Wie sollte ich Zeit zum Abmelden finden, wie die zum Nachhauseeilen. zum Umziehen, um zur Bahn zu fahren usw. Dann wollte ich doch auch r;och einen Hap pen essen. Seit der Tasse Kaffre um 1 Uhr hatte ich noch nichts zu mir genommen. Aber jedes Ding währt seine Zeit. So auch die Kritik des Admirals. Der Einladung zum Abschiedsessen entging ich und stürzte auf die Station zur Abmeldung. Ueberall gab es Aufenthalt Jeder Vorgesetzte glaubte mir noch freund liehe Worte in längerer Rede mit auf die Reise geben zu sollen. Keine Möglichkeit mehr zum Umziehen in der Wohnung. Einige Minuten nach zwei langte ich erst dort an. Der Civilanzug wurde in den Koffer ge werfen. In Uniform schwang ich mich in letzter Minute' in den. Zug. der sich schon in Bewegung setzte. Die Gepäckstücke warf mir mein , braver Vurfche durch das Fenster nach. Leb wohl. gute, besorgte Seele! Uff! Erschöpft lehnte ich mich im Polster zurück. War das 'ne Hetz! n Lübeck kaufte ich während deS einminütlichen Aufenthaltes dem Kellner seinen Vorrath an Butter Broten ab. Da wurde ich wieder Mensch. Die Uniform beengte mich. Kurz entschlossen entnahm ich dem Koffer das Civilzeug, begab mich in ein Nebengelaß und bier vollzog sich die Metamorphose! - Die Mitreisen den machten verdutzte Gesichter, als ich so verändert zurückkehrte. Ccst la gncrre! Xie trauernde Kontrabässe. An einem kleinen Hostheater be müht sich der neuernannte Intendant in der ehrlichen Uebr-.zeugung. daß er von Musik ja doch nichts verstehe , die Verwaltungsgesch'äfte mit peinlichster Genauigkeit zu führen und dabei eine dem Hof nicht unangeneh me Sparsamkeit zu bethätigen. Dcn Tag hielt er für verloren, wo er nicht wenigstens eine neue Ersparungsmög lichke'it entdeckt bätte. Besonders war ihm das Orä',ester ein Dorn im Auge, denn die vierzig Kammermusiker koste ten heillos viel Geld. Und dann die Ausgaben für die Erhaltung der Or chesterinstrumente! Alle Augenblicke hatte ein G'iger einen neuen Bezug für seinen Bogen nöthig, wenn es nicht gar eine kostspielige Reparatur war. Der Intendant forschte, wo er die Ersparungssrnraube am lösten an setzen könne, und entdeckte, daß ein Kostenunterschied zwischen weißen und schwarzen Bogenhaaren eristirt. Wäh rend ?iner Orchesterprobe hielten Seine Exzellenz der Kammerherr und In tendant den geeigneten Äugenblick für gekommen und winkten den Dirigen ten h:ran: Mein lieber Hofkapellmei ster. ich sehe, daß die Violinisten ihre weiße Bezüge benutzen; ich habe nichts dagegen, daß das bei den Aus führungen geschieht, weil es besser aussieht, aber in den Proben wären die billigeren schwarzen Bezüge doch wohl gut genug." Verzeihen. Excel lenz." erwidert? der schalkhafte Hos kapellmeister, .die Vio'wisten haben überhaupt nur weiße Bezüge. .So o", meinte darauf ein wenig vorwurfsvoll Seine Excellenz, .und da hinlen sehe ich doch zwei mit den großen Geigen (er meinte die Contra bassisien). die schwarze Bezüge ha ben." Einen Augenblick war der Hof kapellmeister sprachlos, dann aber be m'ächtigte er sich kühn der Situation, indem er mit Betonung erwiderte: .Ja. Ercellenz, die beiden haben ge rade Trauer!" Ablösung sslgt". In einem St. Moritzer Hotel er schien eines Tages eine mehrgliedrige Familie. Zuerst setzte sich eines der Familienglieder zum Diner, verzehrte die Suppe und verschwand. Dann nahm ein zweites dessen Platz ein. er labte sich an den Hors d'oeuvres und verschwand ebenfalls. Ein drittes er schien, betheiligte sich an der nächsten Platte und kam nicht wieder. Als das vierte sich einstellte, fiel die Sache dem Servierpersonal auf, der Schwindel wurde entdeckt, und die genügsamen Gäste hatten das Vergnügen, das Diner vierfach bezahlen zu müssen. 2)u a netten las er. von : nen wir Kunde haben, stammen aus Phönilien und Aegypten. Die phöni kischen Städte Sidon und Tyros lieferten treffliches Hohlglas; die Blüte dieser Industrie fällt vor t)ie römische Kaiserzeit; älter ist wohl die ägyptisch: Glasmacherkunst. von der wir schon aus dem 17. Jahr hundert v. Chr. Proben haben. Die m e ! st e n Dramen Shake speares wurden zuerst im Londoner Globe-Theater zur Aufführung' ge bracht, dessen szenische Einrichtung ganz besonders dafür geeignet war. Man hat in unserer Zeit in Deutsch land Versuche gemacht, diese Szene rien mit technischer Vervollkomm nung zur Aufführung von Shake speareschen Dramen wieder aufzu nehmen. Redensarten. Halbgebildete Menschen gewöhnen sich, wie man weiß, sehr leicht irgend eine Redensart an. die sie todtheten und anwenden, wenn sie gar nicht am Platze ist. Halbgebildete Men schen sind solche, die sich ein Wissen aneigneten, das . sie nur halb .verdau ten.' Halbgebildete Menschen sehr oft findet man diese Halbbildung un ter jungen strebsamen Leuten, die ohne die richtige Anleitung alles mög liche Wissen sich angeeignet haben sind meist unsicher oder arrogant. Die Unsicheren werfen meist mit der Frage um sich, wenn sie irqend etwas erzählen wollen: .Nicht wahr?" Meist enthalten ihre Erzählungen irgend eine Klage ode? eine Kritik über und an bestehenden Zuständen. Nicht wahr? Es ist alles dumm und schlecht in dieser Welt und könnte doch so viel besser sein!" Das ist der Tenor ihrer Reden. Die Arroganten führen dieselben Klagen und sagen bei fedem zweiten Satz: Verstehen Sie?" Es oibt hundert solcher Re densrten. die eine regelrechte Ver hunzung der Rede darstellen. Ich schwöre es Ihnen zu! Glauben Sie mir! Sie werden sehen! Mein Wort darauf! Was Sie sagen!" Wer kenn! sie nicht, diese gedanken losen Zwischenfraaen. die keine An! wort wollen, und die Betheuerungen. die keinen Glauben fordern. Wir leaen Werlh auf einen guten Brief siil. nicht minder werthvrll für daS Fortkommen eine . junaen Menschen ist seine Redeweise. Man überlege. tte man den Mund aufthut. und befleißige sich einer kurzen, bündigen, aber immer höflichen Art. ES ist sehr mißlich, einen Geschäftsmann, der uns einiae Minuten seiner kost baren Zeit schenkt, mit langen Aus einandersetzungen zu quälen. Man ckes Engagement ist dadurch in die Brüche gegangen, weil der Eindruck, den ein gut geschriebener Brief ber vorrief, durch eine unangenehme Re deweise verdorben wurde. Abhilfe. Herr Fufel: .Sie meinen also, ich kann ganz ruhig mit ten durch die weidende Rinderherde gehen?" Maqd: .Na. der alte Bulle ! ist ja gerade kein Freund von Roth; aber wenn Sie Ihre Nase ein bißchen mit Kreide anstreichen, wird s schon gehen!" DaS Schlimmste. Lehrerin: Nun sage mir aber auch die reine Wahrheit. Ernst. Du weißt doch, was mit Dir geschieht, wenn Du lügst." Ernstchen: .Jawohl, Fräulein. Ich komme in die Hölle." Lehrerin: Ja. und das ist noch nicht mal das schlimmste. Du mußt auch noch in der Klasse nachsitzen." 1 ii .-33223 D i e Pflaume, eine der am frühesten kultivierten Früchte, die. schon zur Zeit als die Städte Theben, Memphis und Damaskus in ihrer Vlütezeit standen, gezogen wurde, wächst auch wild in Asien. Amerika und dem südlichen Europa. Am 1. Mai dieses Jahres um faßte daS Gebiet in den Ber. Staa ten. von welckem Winterweizen ge erntet wird. 33.002.000 Acres, oder 11.4 Prozent 4.?3.000 Acres) we niger. als im letzten Herbst bepflanzt wurde, und 18.4 Prozent weniger, als das im vergangenen Jahr abge erntete Gebiet, das 40.453.000 Acres umfaßte. Es scheint ziemlich sicher festzu stehen, daß die Germanen und zwar 'zunächst nur ein einzelner Stamm von einem fremden Nach barvolk, den belgischen selten, ihren Namen erhielten. Erklärungen aus der deutscher, Sprache sind danach falsch (z. B. Ger-männer"). Ais keltisches Wort kann e verschiedene Bedeutungei! ' haben: .Nachbarn". .Nuser" und .Brüder". Ueber dem Gebiete von Colorado entwickeln sich zuweilen Regenstürme, während welcher kein einziger Wassertropfcn die Erde er reicht. Hoch über wüsten Landstrecken kann man den Regen aus den Wolken stürzen sehen, wenn das Wasser aber bis zu den Schichten der heißen, trockenen Luft unter d:n Wolken hin abgesunken ist, wird es vollständig auf der Hälfte seines Weges verdunstet und aufgesaugt. Das deutsche Wort Matrose hat drei verschiedene Deutungen ge funden. Man hat an das altnieder ländische .maaigenot", d. h. Eß genösse gedacht, da an Bord noch heute die Leute in Baaschaften. d. h. Eßgknossenschaften. eingeteilt sind. Andere sind der ' Meinung, daß ihm das altnordische Wort .matunautr" zugrunde liegt, das gleichfalls Tisch genösse bedtuttt. Dritte versuchen es mit dem Worte Mast in Verbindung zu bringen. R e i n h e it und Wärmegrad des Wassers werden von den Haustieren ganz verschieden empfunden. Das Schaf ist gegen nicht reines Wasser am empfindlichsten, das Pferd schon iveniger und am wenigsten das Rind. Unrichtiger Wärmegrad wird vom Pferd om meisten empfunden, beim Rind ist schon weniger Wert darauf zu legen, dem Schaf aber ist es ganz gleich, wie kalt das Wasser ist. In einer Fabrik in Ha gerstown, Md., wurden Patronen hülsen angefertigt, und sollen diefel ben in Metallsärgen nach der Du Pont Pulverfabrik gesandt worden sein, woselbst sie für die Alli ierten geladen wurden. Die Sär ge kamen alsdann zur-- Fabrik zwecks Transportierung weiterer Lie. ferungen zurück. Die Särge wurden jetzt, nachdem die Fabrik in andere Hände übergegangen ist, aufgefun den. eM 'lt77777777Jmr777X ' ( jj" Detroits schönster Beginnend Montag Mcnlo Moore The Joy Riders M Ein lebhafter, kräftiger, 12Zylindcr Einakter, äußerst humorvoll! i und melodieureich. Tas erste Mal zu g CHARLES Eccentrischer Komike. Fünf Vclmontsi ,Tbe Boys with tbe Togs". W Tan & Ward Schwestern H Komödie, (yesang, Tanz. Frei !'S''12:30 bis 2:30 Frei! I Tttl BorstellUNeN Matinees 12.Z0 bis 4.30.Abends 7.30 und 9.15. Tamstag und Sonntag Matinees um 2.00 nnd 3.30. 1,000 Matinee - Sitze 10c Preise: 10c , &üc und 30c Nächste Woche Karmi", Prince of Jndia. RuSS M iffSS m M M) SfföZYQ UlTi AA (3ffei, t R C t'l txl n I C ii&j $msm uu c3 z r. v. 1 S Populäre Matinees Dienstag, Donnerst, und Samst. 25c und 50c. Woche anfangend Montag, 5. Juni, zuEnde gehcndSonnt.,11.Juni 12te Saison in Detroit SLXfgJOL&lfl Unterstützt von einer tüchtigen Gesellschaft, einschlicszlich - Fay Courteney präsentieren Mrh8GQ Of sjMnnyhtQok farm Von Kate Douglas Wiggin Ein Schauspiel, so sonnenhell und lebenöfrob, ist dem Publi kurn noch nie vorgeführt worden. Heute abend Tle Hawk". ja il Graf Zeppelin und die Französische Akademie. Als die Acad6mie des snences in Paris vor etwa zehn Jahren eine goldene Medaille stiftete, die demjcni gen Erfinder zuerkannt werden soll, tc. der auf dem Gebiet der Luftschiff. fahrt die wichtigste Erfindung ge. .macht haben würde, waren sich die (belehrten der Akademie darüber ei. nig. das; nur Graf Zeppelin für diese wisscnschastlichc Auscichuuna in Bc ! tracht kommen könne. Auf die Zu- sendung der Medaille erwiderte der Graf in einem Schreiben, das nicht nur den Tank für die Auszeichnung enthielt, sondern auch Mitteilungen über, die Erfindung des lenkbaren Luftschiffes. Wie nun das Echo de Paris" schreibt, wurde dieser Brief Zeppelins in einer der letzten Akadc. micsitzungen wieder verlesen, und es wurde daraufhin beschlossen, denVrief bei der so aufzcrordentlich groftcn Ve dcutung der Erfindung aus den lau. fcnden Akten zu entfernen und ihn unter den bevorzugten Stücken des Archivs der Akademie einzureihen. UM!!M!NS!!Wi!MW WrRTUMIUZ m ffWMHs'Et'WA IMMWW ife "i Vergnügn gsplatz. Matinee, 5. Juni. präsentiert populären Preisen R. SWEET Cassidy & Longton Tbe Smoke Queen". Leonard & Lonic Erstklassige Komiker. 7 mammBmmmmi Eine schöne Böfie nnd Schultern j Hätt, toenr die raWcr Bien Seite" tragt- fU DaS hänqnde Gemichl einci nicht gestützten BusenS nebt die tragenden MuSkeln so (UtA, das ttc üiiiicn der gig: v!ren ehe, Bfmx. BRASSl R it am m -r r i halt hm Vusen d,rt. d? n sein so! nd f et)t vor. dak der volle Busen nicht ichlass uSseb, Eie verhütet die Tesahr lzänaender MZieln nnd hält daS Fleisch an den Schalte .durch der Ober'orvcr eine graziöse SHe erbalt. Diese VreMeres sind daS Ts.te'.ityte und nütz lich'te BckleidungsNük la& man f:fi nur vor sfUcn lav.n Xecn au den dcrschicden'ten Wateriale xfo in cürn Stierten berprttellt. Verlangen Cie von ?h?euk Lieferanten. Jbnrn Bra'siereS Bien Jolie zu zeZeen. LZenn solcke nicht auf Laaer. erden wir Um gerne 5Nu per um Vorzeigen sranlo zusenden. Benjamin ti ?ekn 5t XOarrcn Street. ftcwsrfc. tU A. e&$eec9o3er9 1 Detroit 1 Opera Jousej I Matinee und Abend M0Ntttg,0eN5.JUNl $1,000,000 C2ii $äiiWk j Mit George A!. CoHan, Albert Tpalding, William vollier, üouis Mann, Iran! X innen, Lem Tock ftader, Ha Ward, Jrving Berlin, George 2 ibn cd und über 100 an 8 deren. 5 rz'M 2 irre r-eÄjr-rSria 2 v 1 1 1 1 Mhi:iS.K5j ysTiliBiR ; jliilifMili; Oirii Untere Titzräume . 5.00 3.00 9 g Balkon . . . $3.00 $2.00 F Gallerte (nnreserviert) 51.00 GA,,,,? G