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Detroitrr Abeudpost, Sann tag, den VI, N o v enr, 13 Neues am Natur- und LeilKunde. Lähmnn? Prothcse. TaZ Wort .LähmunzZprothese". so fuhrt ein Fachgelehrter nus. ist ei gentlich ein Widerspruch in sich und tii jetzt nur in seinem zweiten 2ei!e als Arbeitsprotese, d. h. als künstlicher Ersatz verlorener Glieder, bekannt. Nun gibt ti aber auch Fälle, bei denen Gebrauchsunfähigkeit eines Gliedes in so hohem Maße eintritt, diß sie dem völligen Verlust gleichzu stellen ist: Es sind die durch S6)uß Verletzungen hervorgerufenen Nerven lähmungen. Da jedoch der Unterschied von anderen Möglichkeiten noch nicht schlechthin bekannt ist, mögen sie in ihrem Wesen kurz gezeichnet werden. Häusig wird der Begriff eines siei fen und eines lahmen Armes einander gleichgesetzt. Während es sich aber im ersten Falle um eine Zerstörung von Muskeln oder Knochen handelt, liegt lei der Lähmung eine Verletzung der Bewegungsnerven vor. Der äußere Unterschied besteht dann, daß der stei se Arm nur im Achslgelent bewegt und im Ellbogen weder aus eigenem Antrieb, noch künstlich gebeugt werden tann. Tagegen ist es möglich, mit ei vtm lahmen Arme jede beliebige Ve wcgung wie mit einem gesunden künstlich, d. h. mit fremder Hilfe vor zunehmen. Nur selbsttätig kann der Arm nicht arbeiten, da ihm die mo torische, die Triebkraft fehlt. In der Aolksvorstellung äußert sich diese Tatsache durch die Anschauung, als sei der Arm von Gummi, d. h. ohne jeoe Widerstandskraft. also ohne Möglichkeit, z. 58. durch Widerhalt ir gend eine, sei es auch nur unterstü tzende, Tätigkeit auszuüben. Darin liegt gegenwärtig die Schwäche des lahmen Gliedes gegenüber dem verlo ren gegangenen, aber ersetzten. Als einziges Gegengewicht hat der Lahme nur die psychisch wirtcnde Tatsache, den Arm eben noch als eigenen Teil des Ganzen vorhanden zu sehen. Verstärkt wird der Nachteil noch dadurch, daß. wie bereits oemerlt, nur jene Arbeitsprorhesen bekannt sind, sodaß der Gelähmte tatsächlich einem Einarmigen ohne jedes Unter stützungsmittel gleich ist. Das bedarf zum allgemeinen Verständnis eines näheren Eingehens, betrachten wir zunächst denjenigen, der bis zu einem Armansatz amputiert ist, so finden wir, daß dieser gebliebene Stumpf in sich gesund und bewegunzsfähiz ist, Der fehlende Ober- und Unterarm kann also durch eine Prothese ersetzt werden, die wie ein einheitlicher He bel wirkt. Und betätigt wird alsdann dieser Hebel gesund und kräftig durch den gebliebenen Armansatz. Erhöht wird diese Leiswngssahigkeit durch die für einzelne Leistungen verschiede nen auswechselbaren Ersatzteile, de stimmt: Werkzeuge, wie Zangen u. a. rn. Der Unterschied von der Arm lähmung liegt allein schon darin, dah die Protbese unmittelbar als Ganzes ketätigt werden kann. Ein Beispiel genüge: Die Prothese, die dein: Schreiben als papierhaitcndes Glied aufliegt, kann selbständlg vom Papier hochgehoben werden, während die am lahmen Arm sitzende lahme Hand rnangels Widerhalt vermöge ihrer Schwerkraft liegen bleibt und stets durch Eingriff der zweilen Hand hoch gehoben werden muß. Noch mehr verschiebt sich die Sache zu Gunsten der Prothlfe. wo nur der Unterarm feblt. Hier :si nicht nur oie einfache Wirkung eines im Oberarm drehbaren Hebels zu erzielen, sondern jetzt besitzt der Körper einen völlig ge brauchsfähigen Oberarm und einen im Ellcogenzelen! drcbdaren. je nach der praktische Arbeitsleistung auszu wechselnden Ersatzteil. Ein in c.'t Prothese angeschraubtes Messer ooer Gabel wird den Einarmigen, ja sogar denjenigen instand setzen, oyne Schwierigkeit zu essen, der beide Hän de verloren !it. Der lahme Arm da gegen scheidet mangels Hebefähigteit und Drehbarkeit des !?l!boqengelenles für jede selbständige Tätigkeit aus. Noch mehr steigert sich der Vor teil für den, der nur die Hand der loren hat. Im Wesen bleibt sich die Prothese gleich, nur vi: Technik wird die Gebrauchsmöglichk-it der künstli chen Hand steigern. H:er ist allerdings eine Möglichkeit zu buchten. Falls nicht auch die Finder iatint oder steif geblieben sind, besteht iin ganz gerin ger Vorteil zu Gunsten des Lahmen darin, daß er leichte Gegenstände fest halten kann. Dies Festbalten ist aber niemals zu verwechseln mit einer Art Greifsähizkeit, die manckmal als we sentliches Mer'mal der vom Gesetz vorgesebenen Begriffst stimmung an gesehen wird. Nach der Vorschrift be deutet nämlicki eine Lähmung zugleich eine Verstümmelung. und damit die Erteilung der Versiümmelunzs Zulage wenn die Lähmung dem völligen Verlust des Armes gleichzu rechnen ist. Nun kann aber nach mei r.er Erfahrung selbst bei denkbar größter Beweglichkeit der Finger nie mals eine Greiffähigkcit vorliegen, da ja oben geschildert ist. daß Unterarm und Handgelenk lahm sind und also jede Möglichkeit eines Zielens zwecks bewußten Ergreifens eines Gegen standes wezfallt. So ist die Sachlage für den am ganzen Arm Gelähmten. Nach alledem steht ein solcher so da, daß er nur auf seinen andern Arm ohne jedes Hilfs Mittel angewiesen ist und seinem Iah inen Arm lediglich die Dienste einer toten Last zummen rann. In dem Vorausgegangenen liegt aber zugleich der Weg einer Hilfe bis zu einem ge wissen Grade. Die Technik muß und wird imstande fein, helfend einzugrei fen, wenn ihr die nöiigkn Unterlage? gegeben werden. Dazu sind die unter medizinischer Leitung 'iehenden Ein armfchulen berufen. Hält das Herz im Kriege durch? Jtein Muskel des Körpers wird ge rade im Kriege derart beansprucht, wie der wichtigste, das Herz. Nicht nur die gewaltigen Anstrengungen beiMär schen und unmittelbarer körperlicher Arbeit haben die Rückwirkungen auf das Herz, sondern jeder Teil des Dienstes, vom Wachdienst bis zum unruhigen Schlaf auf ebener Erde, ja, die Nervosität der ganzen Lebens Haltung nagt an der Widerstandskraft dieses Blutmotors". Es kann nicht Wunder nehmen, wenn die Fälle von Herzvergrößerung bei den Zurüctteh renden sich mehren. Der starke Kaffee und Tabakgenuß, das unumgängliche Stimulans des Soldaten, wirkt noch besonders ungünstig uns die Arterien ein. Trotz diesen zweifelsfrei großen Schäden schaut der Arzt beruhigter in die Zukunft als der Laie selbst. Nach Mitteilungen Dr. Wenckebachs in der Berliner Klinischen Wochenschrift vertragen Leute mit He'.'zklappenfehler z. B. die Kriegsstrapazen meist be schwerdelos, was natürlich Fälle von Verschlimmerung des Herzzustande! nicht ausschließt. Sozr von Aerzten werden manche suöjeltiLe Beschwerde, die den zweifelhaften Herzertrantun gen zuzuzählen sind, diagnostisch '.u start gewertet. Er liegt in solchen Fäl len häufig keine Herzkrankheit vor Der damit identifiziern Zustand ent wickelt sich gerne bei Leuten mit sonst sitzender Lebensweise, Lei ungeeignetem Körperbau oder bei einer allgemeinen nervösen Anlage, für die der Ueber ganz in d?s von körperlicher Arbeit hauptsächlich erfüllte Leben besonders schwer ist. Von diesen Fällen brauchen bloß die schwersten in die Heimat ab geschoben werden, während die iif3ri -gen auch in der Etapve hinreichend? Pfleg: finden. Rechts- und Linkshundigkeit. Ueber die Rechtshändigkeit des Menschen hat F. Schwer; in Schaff Hausen Untersuche angestellt. Unter 1072 Schulkindern v?m sechsten bis siebzehntm Jahre wurden 7.9 Pro zent LinkZbänder gezäalt. Studien in Deutschland haben ergeben, daß die Zahl der Linkshänder im Süden grö ßer ist als im Norden. Die landläufi ge Annahme, daß die Linkshänder körperlich und geistig mehr Defekte aufweisen als die Rechtshänder, haben Soldatenuntersuchunze.r. von Stier als richtig erwiesen. Geistige Schwä che und Sprachfehler sind bei ihnen mehr verbreitet als bei Rechtshändern, Diese Tatsache scheint unter anderm den Beweis zu liefern daß die Ursa chen der Rechts- oder Linkshändiz!eit im Gehirne zu suchen Ist. Daß Links Kändigkeit vererbt wiri. ist schon im Volke bekannt. Die Soldatenunter suchungen in Deurschland haben zu ! dem Satze geführt, daß die Linkehän-1 h?.?If hnrn Dfllw rtirr fXnfy-n if. l0 vbii vvtUf 1 1 1 ' teuer auf die Tochter vererbt wird, daß ferner eine rechtshändige Toch ter eines linkshändigen Vaters wide rum linkshändige Söhne, erzeugt. Ein Paradies der Archäologen. Als eine schier unerschöpfliche Schatzkammer für , Archäologen hat sich immer mehr die schwedische Insel Adelsö erwiesen. Man hat dort auf weiten Strecken Burgen, Wohnstat ten, Gräber, ja ganze Grabfelder ausgegraben und dadurch immer neue Arbeitsgebiete geschaffen, die den Lohn der Mühe in sich tragen. Auch die letzten Ausgrabungen auf Adelsö haben sehr interessante mittel elterliche Funde zu Tage gefördert. Ueber ein Dutzend schwedischer Geld stücke wurden gefunden, die aus oen drei letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts stammen. Die nienien sind ganz klein, nur auf der einen Seite geprägt tragen sie ein gekrön tes A (König Albrekt) im Stempel. Einige zeigen schon einen vornehme ren Typus, das sind die sogenannten weißen Albrekt-Münzen. Eine zeigt drei Kronen in einem Schild das damalige Wappen Schwedens. Man fand auch eine große Anzahl von Hefteln und Haken aus vergoldeter Bronze aus dem 13. Jahrhundert, die man zum Schließen der Röcke. Unterkleider. Kutten und Mäntel be nutzte. Bemerkenswert ist. daß sie alle das Wappentier der Folkunger einen stehenden Löwen tragen, woraus hervorgeht, daß der Besitzer dieser Schmuckgegenstande dem Fol kungergeschlecht angehörte. Schön ge arbeitete Armspangen, durchbrochene silberne Knöpfe in Glockenform, eine große Perle aus Bergkristall und viele einfache Bronzespangen und zahlreiche Gerate vervollständigen das reiche Ergebnis der Ausgrabun gen. 'Vom Monde aits gesehen er scheint die Scheibe der Erde 3fc Mal größer im Durchmesser, als uns der Vollmond erscheint, und die Erde sendet eine L8mal größere Lichtmen ze hera.b. Zum Löschen von Branken längs den Geleisen hat eine Eien bahn in Kanada Waggons mit Was serbehältern von' 10.000 Gallonen Kapazitäl und einer Dampfpumpe einefübrt. Elrktrische Staatsbaizn. tie erst? in Norwegen in tngriss ge nommen. In Norwegen beginnt demnächst die Eletiristerung der Eiseabahn Chri-stiania-Drammen (33 Kilomeier) für deren Umwandlung in eleitrischen Betrieo das Storthing diesen "Som mer die ersten Kisten bewilligte, eben so für die am Hakavikmasserfall . zu erbauende Kraftstation, von der die elektrische Kraft für den Eisenbahn betrieb der Bahn Ehristiania-Dram-rnen geliefert werden soll. Denn nun mehr sind die Pläne zu dem bedeu tungsoollen Werk, das für weitere Elettrisierungspläne in Norwegen maßgebend sein wird, in allen Em zelheiten fertig. Im Zusammenhang mit der Elektrisierung der Bahn sin der ein Umbau des bisher schmalspu rigen Geleises zu Normalspur statt, was insgesamt etwa 21 Mill. Kronen Kosten verursacht. Auf die elektrische Ausrüstung entfallen etwas über 7 Mill. Kr. Nach der Eröffnung des elektrischen Betriebs auf der Christin-nia-Drammen-Bahn wird die Fahrt für die Personenzüge , eine Stunde dauern, statt bisher anderthalb Stun den. Vorläufig werden 20 Lokomoti ven angeschafft, die für eine Gesözwin digkeit von 70 Kim.- in der Stunde berechnet sind. Der Hakavikwasserfall. der 1914 vom norwegischen Staat angekauft wurde, hat eine beträchtliche Fallhöhe, und seine Wasserkraft wird noch durch Zuführung verschiedener benachbarter Gewässer verstärkt werden. Zu diesem Zwecke wird ein Tunnel gebaut, der fünfeinhalb Meter Durchmesser er hält, und somit eine gewaltige Was sermasse zufübren kann. Das fertige Kraftwert ist für 17,200 Turbinen pferdekräfte berechnet, wird aber zu nächst drei Maschineneinheiten von je 4500 Pferdekräften erhalten. Sind später für die Chrisiiania-Drammen-Bahn größere Kraftmengen erforder lich, dann können diese vom Norm wafferfall. der ebenfalls im südlichen Norwegen liegt, geliefert werden. Der elektrifche Betrieb beginnt den Berechnungen nach im Jahre 1920. Dagegen befindet sich die Frage der Elektrisierung 'der Ofotenbahn. die eine Fortsetzung der schwedischen Reichszrenzbahn bildet und bei Nar vi endet, erst . in der Entwicklung indem Unterhandlungen mit -den schwedischen Grubengesellschaften ge führt werden, die ihre Eisenerze zur Verschiffung nach Narvik senden. Schweden hat schon längst die Elektri sierunz der Neichsgrcnzbahn. die von den großen lappländischen Eisenerz revieren bei Kiruna bis zur norwegi fchen Grenze geht, durchgeführt und damit gute Erfahrungen gemacht. Da der Weltlrieg zeigt. , mit welchen Schwierigkeiten die Kohlenoersorzung der skandinavischen Halbinsel in kri tischen Zeiten verbunden ist. dürfte oie Aufmerksamkeit in erhöhtem Grade auf die Ausnutzung der eigenen Was, sertraft dieser Länder gelenkt werden. Pensionierung von Ex.Präsidevtcu. Vor einer Reihe Jahre schon be fürwortete der frühere Präsident Cleveland in einem Mazazin-Aufsatz geradeheraus, daß eine Pension für Ez-Präsidenten ausgesetzt werden soll te. da ihre vormalige Amts-Jnhaber- schart Verpflichtungen und Ausgaben nach sich ziehen, von denen sie vorher nichts gewußt hatten, und aus deutn ihnen meistens dauernde geldliche Nachteile oder Verlegenyeiten erwach sen. Das war nicht die erste Stimme dieser Art; schon Monroe hatte sich in ähnlicher Weise ausgesprochen und die Pensionierung von Ez-Präsidenten für ein? Notwendigkeit erklärt, beson ders weil dieselben, unter unseren re publikanischen Verhältnissen, einer .sentimentalen Horde" von Besuchern nicht die Türe verschließen und die Gastfreundschaft verfag'en könnten, ohne .das Land mehr oder weniger in Mißkredit zu bringen". Für seine Perfon gab er zu, daß die Gewinne ungefähr die Lasten einer solchen Hofhaltung" aufwogen; aber ge ähnlich seien die Ex-Präsidcuten ungünstiger gestellt so sagt er, und so sagen auch etliche andere. So erzählt man, George Washing ton. welcher einer der reichsten Ameri kaner seiner Generation war, sei nur dadurch dem Bankerott entgangen, daß er das .Glück" gehabt , habe, bin nen drei Iahten nach dem Niederlegen des Präslöenten-Amtes zu sterben! Und so ziemlich alle anderen Ex-Prä-sidenten sollen in der gleichen Weise gelitten haben. Ueber Thomas Jefser fon sagt man, er sei von seinen Be wunderern .buchstäblich aus dem Hause und dem Heim gefressen wor den." Eine Angabe seines Biogra phen, es sei .keine harte Arbeit in Moniicello getan worden, stimmt gar nicht zu der Versicherung von Jefser sons Tochter, daß sie und die Diener schaft der Hausyaltung mitunter ge nötigt gewesen seien, Betten für ein Halbhundert Personen auf einen oder auf mehrere Tage aufzubringen! Die Weizenernte in diesem Jahre ist um 403.948.000 Millionen öushel geringer, als die vorjährige, die 1,011,505,000 Bush:! betrug, während die diesjährige auf nur 607.557.000 Bushel geschätzt wird. Daß G all. ei nach seiner Ber urteilung wegen Verbreitung der Lehre, daß die Erde sich um die Scn ne bewege, mit dem Fuße stampfend ausgerufen habe: .Und sie bewegt sich doch!" ist' eine später entstandene Leaende. Tcr U.Boot-Krlcg. Was die deutschen Nnterfeeboote im Mvnat Nugust leisteten. Ueber den deutschen U-Boot-Krieg im Monat August schreibt Kapitän leutnant a. D. Heinrich Liesermann: Das Charakteristische des U-Boot-Krieges im Monat August zeigt sich einmal in dem starken Anschwellen der Verlusiziffern der feindlichen Handelsflotten und ferner in der wie derum zur Tatsache gewordenen Bre chunz. der Blockade, die ja ohnehin nur , eine, keinem . völkerrichtlichen Grundsatz entsprechende Scheinblok lade ist. durch das U-Frachtboot Deutschland" und dessen glückliche Ankunft in Bremen. Die Torpedic rungen feindlicher Handelsschiffe nahmen dermaßen zu. daß die En tentemächte am 24. August beschlos sen. von jetzt an die Schiffsverluste nicht mehr zu veröffentlichen. Man nennt natürlich das Kind wieder ein mal nicht beim richtigen Namen, son dern gibt vor. daß Nachrichten über die Operationen feindlicher Untersee boote dem Feinde die Tätigkeit und den Standort seiner eigenen Unter seeboote verraten könnten. Das ist eine geradezu köstliche Ausrede: als ob un ser A'omiralstab und das Reichsma rineamt im Blinden herumtappten und nicht ganz genau wüßten, wo ihre U-Boote waren und was sie trieben! Nein, der wahre Grund für dieses Schweigegebot an Lloyds ist eben der. daß man die Nerven der Bevölkerung schonen will, daß man gar nicht mehr wagt, der Oeffentlichkeit die wahren Verlustziffern vor Augen zu führen. Ferner will man die Schiffsöesatzun gen nicht immer von neuem entmuti--gen und die Versicherungsgesellschaf ten nicht noch zur Erhöhung ihrer ohnehin schon so hohen Prämien er mutigen. - Das sind die wahren Gründe dieses Schweigegebotes. Von der englischen Ostküste, vom Kanal, vom Mittel- meer, kurz, von allen rikgszcyaupta ten. drang im August die Kunde 'n U-Btrf gen an un er Obr, um r.uc cuuac uicic ui,ju ' ' führen: im Englischen Kanal hat ei-! ues unserer Untersee-Boote in der Zeit vom 2. bis 10. AuMst sieben engli sche und drei französische Seg:lfahr zeuge sowie drei englische und zwei französische Dampfer versenkt. Der ganze silwestliche Teil der Nordsee war nach SchiffZineldungen aus Chriftiania vom 11. August von bren nenden Tchisfen erfüllt. Ein Dampfer bemerkte auf der Reise nach Norwe gen nicht weniger als vierzehn bren nende Dampfer oder Segelschiffe, die mit Holz beladen, und von unseren U-Booten in Arand geschossen waren. Auch im Mittelmeer ging es recht ledhaft zu. In Genua waren elf Koh lendampfer überfällig, und Ende August wurden allein vierzehn italie nische Dampfer torpediert. Was ein einziges U-Boot zu lei sien imstande ist. bat man gerade auch im verflossenen Monat gelegentlich der Detorierung deZ Napitänleutnants Walter Forstmann mit dem Pour le Merkte sehen können. Forstmann ist der vierte U-Boot-Kommandant, der im Weltkriege diese höchste Kriegs auszeichnung erhalten hat. und er hat sir weiß Gott verdient. Seine Erfolge im U-Boot - Handelskriege grenzen gerade an das Fabelhafte. Bis Mitte August hat er. der wäh rend des ganzen Krieges U-Boot-Kommandeur war. nicht weniger als hundert feindliche Schiffe mit einem Gesamttonnenqehalt von 200,000 Tonnen vernichtet, darunter mehrere Kriegsschiffe. Der 19. August war ein ganz be sonderer Ruhmestag für die deutschen Unterseeboote; denn an diesem Tage gelang es ihnen, ohne eigene Verluste zwei englische Kreuzer, Nottingham" und Falmouih", und einen englischen Torpedozersiörer zu vernichten und ein englisches Linienschiff schwer zu beschädigen. Nach der Zusammenstellung eines holländischen Blattes haben deutsche und österreichische U-Boote seit dem 8. Februar 1915. d. h. seit Verkündi gung des U-Boot-ilrieges. bis An fang August dieses Jahres rund tau send Handelsschiffe versenkt, davon im ganzen 620 englische. Bon diesen j 620 gehören 569 zur Handelsflotte. i 1 zur Kriegsflotte, Von den 569 Handelöz raiffen waren 253 Dampfer, 19 Segelschiffe, 127 Fischdampfer. 54 andere Fischerboote und ein Motor boot. Das Freischärlerwesen auf See ge gen unsere U-Boote hat durch die Er schießung des englischen Kapitäns Charles Fryatt vom Dampfer Brus sels" eine zwar späte, aber gerechre Sühne erfahren. Wir werden es auch in ZuZunft so machen, und mancher englische Hanoelbkapitän mag wohl inzwischen etwas stufig geworden sein. Trotz des Schweigegebots an Lloyds haben wir doch ans der Presse die un gefähre. natürlich in Wirklichkeit viel größere Zahl der Torpedierungen feindlicher Handelsschiffe' vom 1. bis 24. August erfahren. Es sind 63 Handelsschiffe, davon 40 Dampfer. Zieht man die absichtlichen Berheim lichungen in Betrachi, so macht man sich wohl keiner Uebertreibung schul dlg, wenn man die Zahl der im Mo nat August tatsächlich versenkten Schiffe mit 80 bis 90 annimmt. Ueber 260.000 Knaben und Mädchen waren, im Jahre 1913 Mit glieder von Klubs, die vom Ackerbau Departement und Staats-ColleLeZ auf kooperativem Wege zur - Pflege des Ackerbaus geleitet werden. Wenn andere Aerzte sich nicht einigen, laßt Euch von Ass. Doktoren helfen. Paul Lennox machte verschiedene Ver suche ohne Erfolg. . Kuriert im Institut. Obschon verschiedene Versuche sei nen Erfolg hatten, dachte er doch, schließlich einen Arzt zu finden, der seinen Fall verstchen würde. Jeder Tottor, den er konsultierte diagno sierte verschiedenartig und beliandelte ihn auf andere Art, bis er nicht mehr wußte was er mit sich anfangen soll te. Schließlich war seine einzige Hoffnung eine Operation. Diese wollte er nicht zugeben und entschloß sich, nach dem Institut zu gehen, da er hörte, daß dort viele Leute kuriert wurden. Hier ist seine Erzählung: Ich hoffe nicht, daß jeder meine Erfahrungen durchzumachen hat, wie ich, che er Heilung findet und rate al lcn Kranken, die Vereinigten Dokto ren zu konsultieren, che es zu spät ist. Jeden Doktor, oen ich konsultierte, erzählte mir ctwos anderes und be bandelte mich auf eine andere Krank heit. Ehe ich ein? Operation an mir vornehmen ließ, begab ich mich in die Behandlung dieses Instituts unö vom ersten Tage an wurde ich besser und kann jetzt sagen, daß ich körpcr lich und geistig gesund bin." Paul Lennox, Lafayctte Boulevard. Vernachlässigung ist gefährlich. Lassen Sie Ihre Krankheit nicht . so weit kommen, bis alle Hoffnung der schwunden ist. Was auch immer Jh re Ersabrungcn in der Vergangen licit waren, geben Sie zu den Spezia listen. Es kostet Jlmen nichts und id wird nüt etwas Mithülfe - . t-i-i. v X, I (VttlA 'tAltft ,liits'fr4 V vuit cfaiuiiu;; ii'iiu tiiiuu;t t'u llen chronischen Hautkrankheiten, den Nerven, ieber, Herz, Magen, Lungen, Nieren, als auch Rhenmatis mus, Hamorrhoidcn, Brüchen, An? schlagen, Katarrh, Asthma, etc. . Das Institut' ist gelegen in Suite 41 213 Woodward Ave. Office. Minden 9 bis 5 täglich, abends von 5 bii- S; Sonntags von 10 bis 12. (5lnz.) Englische Bühne. Washington Theater. Barnen Bcrnard. der in Potbash and Perlniuttcr" ans der Vaudeville und der legitimen Bühne große Er folge errang, stand an der Spitze der Truppe, die für die Wandelbildcrbüh. ne den neuen Schlager A Prince in a Pawnshop" aimührke. Dieses neue Wandelbild wird in dieser Woche im Washington Tbeatcr abgewickelt wer den: das Bild wurde von der Grcater Vitagraph Korporation geliefert und wird zweiiellos gefallen. In Al Prince ,n a Pownshop" hat Herr Bcrnard eine ähnliche Rolle innc, wie in Potash and Perlmutter"; er tritt als Tavid Solomon in einer tnpisch jüdischen Pfandhändlerrolle auf und wird nicht verfehlen, das Publikum jetzt in Tränen ausbreckcn zu lassen, um ini nächsten Moment wieder die größte Heiterkeit hervorzurufen. So loman ist ein versteckter Philanthrop, der viel Gntes tut. ohne es an die große Glocke zu hängen; seine Philo fophic ist. daß der Reiche für den Ar men bezahlen müsse und Bernard sin det sich vortrefflich in seine schwierige und prächtige Rolle. Hobby Con nelly, der jugendliche Held der Vita graph Korporation, hat ebenfalls eine jmiajugc lvue ,n oem rucle inne. und andere hübsche Nollcn wurden von Charlotte Ives, Edna Huntcr, Garry McGarry, Brinslen Shaw! und Le?re? Bcrnard, dem Bruder von Barnen, übernommen. Das übliche Unterhaltungsprogramm des Wash. ington Theater wird auch in dieser Woche abgewickelt. B r 0 a d w a y strand. Allch in dieser Woche wird im Broadway strand ein prächtiges Toppelpro gramm abgewickelt werden. Alice Brady tritt in Bought and Paid vsoz" aus und Georqc Walsh in ..The Mediator". Bought and Paid vor hatte auf der legitimen Bühne einen ungeahnten Erfolg und wurde jahr aus, jahrein anfgesükrt, ohne das Geringste von seiner Anziehungskraft zu verlieren und es lag nahe, das; das Stück auch auf der stummen Bühne großen Erfolg haben würde. Zrl. Brady übernahm die weibliche Haupt rolle des Stückes und sie war von ei ncr hervorragenden Truppe umgeben, alö die Origiilalaufführilng für das gros;e Wandelbild stattfand. The Me diator" ist ein neues Wandclbild, das nicht verfehlen wid, die aröfzte Lustig, kcit hervorzurufen, denn eine komi sche Situation jagt in demselben die andere: es enthält auch etliche svan nende Szenen, die das volle mensch, lichc Interesse erregen. Es dürste zuin mindesten denselben Erfolg sin den wie Bluc Blood and Red", in welchem Walsh hier zuletzt gesehen wurde. Ein reichhaltiges und ausge suchtcs musikalisches Programm und die übrigen kurzen Wandelbilder werden auch in dieser Woche abge wickelt. Detroits schönster Vcrgnügnngsplab. Anfangend mit einer Matinee Montag, dem 13. Nov. C R E Y N A R D'S T TZ O .A T I j&l. IST O 8 Berühmte russische Entertainer 8 M Joseph Rernington & Co. j E3 The Millinery Salcsman" Gabby Bros. & Clark T7wfe TaUarive l?hapZ Hawley & Bellaire .Dreihundert und drermiddreißig W6 Andere hervorragende Akte 5 W Jeden Nachmittag von 12:3 bis 2:30... Mes W Drei Borstellnngeil Matinees 12.30 bis 4.30. Abends 7.8 nd 9.1S. M Samftag und Sonntag Matinees nm 2.00 und 3.30. . EE 1 10c 1,000 Matinee Sitze 10c m W Preise: lOc, Woche vom 13. Nov. Abends 20c $1.50. Pop. Matinee Mittwoch. Tie besten -,tze $1.00. Esten Sie und dieWelt ißt mit Jönen; hungern Tie und Tie hungern allein. Frederic McKay präsentiert Wv 1 üa JL JLa cüa F ranklin Tlie iVlelting of Molly (Ein amerikanisches Lusrsoiel in drei Allen von Maria Niompson DavicZ, nach der gleichnamigen Novelle von derselben Tchriflitellcrin. durch Arrangement mir der BobbS-Äccrrill Co.) HörcnSic Misz Franklia singen Grandma, dcar lHrandlna" Brcad and Jam" Cat and tbe World Eats Witk nou; ?icr and You dinc alonc." !). Tocror!" Bargain Matinee Mittwoch. Woche vom 20. ?!ov. Perkauf de? Ter berühmte i,:e"w fields in seinem grosicn musikalischen Erfolq W-bSL) mcils Way r Tiefe ganze Wcche. Zweimal tagllch. rstklaistge Burleske. ! a k. . r a: IS Ä n- Nächste Woche Liberty Girl5". Tomen zu Matinees, 10c. .?s?. Maeterlinck als Mystiker. Ter Berichterstatter der Vossischcn Zeitung" schreibt aus Brüssel: Mae terlinck war ehedem Mystiker. Er wohnte in einer verlassenen Abtei und sah sorttvährcnd Türen, hinter denen sich etwas creignt. Er suchte nach Schlüsseln, um sie zu öffnen, aber er fand sie nicht. In diesen schweren Tagen hat sich der Mlzslikcr zu den Wahrsagcrriineu und jtartenschläge rinnen aufgemacht. Im Figaro" nennt er dieser Tage Madame de The bes. zu der in Paris jedes Tienst. mädchen geht, wenn es über die Treue oder Untreue ihres Geliebten aufge klärt sein will, in einem Atemzug mit Leo Tolstoi! Sein tiessicr Glaube gilt einem gewissen Te Bcsine?, der in den nA nalcs des Sciences Psychique?" Kricgsprophezciimgen verzapft. Herr de Bcsmcs bat von einem Toktor Amedee Tardieu ein Manuskript er' Kalten, 011:- dem hcrvorgcht. daß Te Vesmes am 23. oder 24. Juli 180'. sich im Lurcmburg garten in Paris mit seinem Freilnde Leon Sonrcl er ging, der im Jahre 1860 die Ereig. nisse des Jahres 70 voraussagte. Dieser alte Herr Sourcl soll nun am ?,. Juni 1914 für seinen Freund Te Vesmes eine weitere Prophezeiung niedergeschrieben haben, die also lau tet: Oh, mein (sott, mein Vaterland Lazoc Truppe Cycle Sensation. Ogden & Benson Vom GesangLland. Montag und Dienstag: Kolb & Dill in ?s PeZ of Pickles". Mirtwoch, Donnerstag und W Freitag: Mary Miles Minier in .Faith". W Samstag und Sonntag: Tenis". oc und 80c m des Matinee samstaa : reue in Hören Sie Mr. (Yrcen und sein Orchester dc Luxc spielen: .The Mellinz of Molln"uverturc .Z?cighn, Ha! a Rose." Palsc Clafsi?ue." Cli, Dri? Those Tears." .The Mclting of Mollr," Walter. . Spczial'Marince Samstag. Sitze Tvnnerstag. Cbaraktcrkomiker Poftbestellungen jetzt. Gr ist Ter originelle es! y Hilf isSatson und sein eef Trust ist verloren! Frankreich ist tot! Wel chcs Mißgeschick? . . . Ah, da die Rettung ! Frankreich zieht an den Rhein. Oh, mein geliebtes Vater land! Du triumphierst. Tu Königin der Völker. Dein Genie glänzt durch das All. Tie ganze Welt bewundert Tich!" Diese blechcrnen Redensarten, schlimmste sranzosische Prov:nzrheto rik. begeisterten Maiirice Maeterlinck so sehr, daß er dem Propheten" einen langen Artikel widmet. Trinkerfürsorge. Bei der in Eharlottcnburg abge haltenen 8. Trinkerfürsorge . Konie rcnz sprach Dr. Joo BrattStockholm über das Thema : Neue schwedische Wege iin Kampf gegen den Brannte weiumißbrauch". Rechtsanwalt Eg gcrs-Bremen und Dr. Laaucr-Wies baden empfehlen in dcr Diskussion die Einführung des Gorenburgcr Sy stcms. d. h. gemeindliche gemeinnützi ge Brannuvcinschenkcn und Brannt wnnkartcn. Es ist nicht zu spät für Ihre Feri.. 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