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II Englische BeKnuMissc. ' 5)!an darf sich merken was ein ge lehrter Herr in Dublin, der dem Na ken nach gut irische, aber als Vor steher der ftaatskirchlichen Universität Trinity College ganz verengländerte I. P. Mahaffy über Vorkommnisse und Stimmung in Irland sagt, und Kie er es sagt. In einem langen Briefe an die Londoner Times zieht er unzemein zornig gegen John Dillon zu Felde, der zwar mit Redmond seie Erwartung friedlich auf Home Rule gesetzt hatte, aber jetzt doch im Unter l:use das in Irland abgelxtltene Blut gericht scharf verurteilt. Eben dieses Blutgericht , ruft aber Mahaffy über feine Landsleute hinab. Er verwaist Dillon. der die Art der Unterdrückung als beispiellos in der neuern Geschichte bezeichnet hatte, auf die Erhebungen in Paris 1848 und 1871 zurück, wo viele Leute ohne Untersuchung erschossen worden seien. Und auf welcher Seite war jetzt, fährt er fort. daZ Blut und das Ge metzel zu suchen? Mitglieder der Ve teranengruppe. die von ihrem Uebungs marsch ohne Patronen heimkehrten, friedliche Bürger, die ihren Geschäften nachgingen, wurden in den Straßen erschossen. Frauen und Kinder wurden von den verstreuten Kugeln der Scharf schützen, die sich auf Dächern aufgestellt hatten getroffen. Die Sinn-Feiner rührten keinen Finger zur Abwehr, als die Radauer Häuser plünderten und anzündeten; ja sie schössen sogar aus den Haupmann Purcell und seine Feuerwehr. Das war kein .anständi g?r Kampf", wie Dillon prahlt, son dern ein Kampf auS Hinterhalten, ein Kampf von Freischützen und Plünde rern. kurz ein gemeines und feige Kämpfen. Und diesem Kampfe fielen 150 unschuldige Soldaten, die nur idrei .VIlicht nachkamen, zum Opfer. Weihnachten 1916 Grüße an die Deutschen von Michigan Grüße an die Schweizer VON ZNichigan für wen, wozu? ' n im Bunde mit den Deutschen ei ische Republik zu errichten . . . Den Leitern dieser Be wegung, die Dublin mit Blut und manches englisch Heim mit Tränen erfüllten, gebührt die strengste Gerech tigkeit. Es ist vollständig falsch, was der Erste Minister "in seiner Rede sagte, daß unter zehn Leuten in Irland sich neun gesetzestreue befinden. In allen nationalen Schulen haben staat lich besoldete Lehrer einen Feldzug des Hasses gegen England geführt. Eine Menge von Postbeamten haben sich offen dem Aufstande angeschlossen. Das heranwachsende Geschlecht ist so tief von staatsfeindlichen Gesinnungen durchseucht, daß die große Mehrheit der Bevölkerung jetzt von Landesge setzen und obrigkeitlicher Ordnung nichts wissen will. Das ist das Gift, welches eine starke und ehrliche Re gierung mit strenger Hand ausrotten muß'. Diese Eingeständnisse sind nicht nur beachtenswert, weil sie die ungeheure Ausbreitung der irischen Erbitterung gegen die englische Gewaltherrschaft be zeugen, sondern für Deutschland noch mehr deshalb, weil sie eine vornehmlich von den Engländern inS Werk gesetzte heuchlerische Verleumdung an den Pranger stellen. Geben sie doch eine fast genaue Darstellung der Lage, in die sich die deutschen Truppen in Belgien durch die Mordtaten aus dem Hinter halt, ' .ein gemeines und feiges Kämpfen", versetzt saben, also eine un gewollte Rechtfertigung des Straf und Abwehrgerichts, welches die Bel gier selbst auf sich herabgerufen haben. Freilich, was dem gottähnlichen Eng länder zusteht, ist dem deutschen Hun nen noch lange nicht erlaubt. lusjlge janNschnge. In der Chirurgie wie in der Technik' bat man sich bisher der Gummi-Hand ; schuhe bedient; der Operateur benötigte sie. um steril arbeiten iu können, der Detroiter A l e d Alcr. General-Anwalt uon Wchigan " 1' 1 JT Idv Vll' ,"' Zi T"1't-'x!-i'- - - iT3 Grüße an die Oesterreicher VON Michigan Arbeiter als Schutz gegen ätzende und giftige Stoffe. Wenn nun schon in Friedenszeiten die GummiHandschuhe recht kostspielig waren, dann ist es um so begreiflicher, daß man in Kriegs zeiten an einen Ersatz denken muß. Der Ersatz besteht in einer Flüssigkeit, die man in die hole Hand gießt und mittels leichter Waschbewegungen über beide Hände verreibt, wobei das Lösungs Mittel verdunstet und die Hände mit einer Schicht, welche die Gummi-Hand. schuhe ersetzt, überzogen werden. Die Grundsubstanz dieser .Sterilin" be nannten Flüssigkeit bildet ein organi scher Saureester der Cellulose. Nach Mitteilungen in der Chemiker-Zei tung" bieten diese flüssigen Handschuhe tatsächlich einen genügenden' Schutz und es dürfte ihnen auch in Friedens zeit ein größeres Anwendungsgebiet vorbehalten bleiben, denn diese Schutz schichten lassen sich nicht nur direkt auf der Hand berstellen. sondern eS lassen sich auch damit Deckschichten auf Stoffen aller Art. also auch auf Hand schuhen erzeugen. Nach einer Mit teilung im .Zentralblatt für Chirur gie" hat sich die Substanz auch auf diesem Gebiet bewährt und soll noch den Vorzug besitzen. Desinfektionsmit tel in sich aufnehmen zu können. Altes Papier. Wer jetzt durch die Straßen von Verlin wandert, findet da und dort VerkaufSläden, die einen seltsamen In halt bergen: die übliche Einrichtung eines Geschäftslakales fehlt, kein La dentisch, kein Regal, nicht einmal ein Stuhl ist vorhanden dafür quillt der Raum fast über von üitem Papier, Papier aller Sorten und aller Arten, bedrucktes und unbedecktes Papier, Bücher, Zeitungen, Skripturen und was es sonst noch geben mag. Zu Bergen aufgeschichtet liegt es da, und immer kommen noch l.ue Massen an; denn hier ist eine Sammelstelle der st, T o n n t a g , den 10. -Tezember k li ""V- ? '.' w !ss l ts? ? 1- j 1 jlr j.4 : -üflaw ä : c:vi ifi-:Jy , 5 HÄ HL & ; -3 v f r Tf -xf I. '"Sf .y -.?iivrirÄ' I 1 , ' cT0Vt U ca - " , -'i,'jifi? I Vi 4 k Y ' YJi'l V-W V) V ' V3? f I ""i fu rß- 1 ' - ..if M V tcV s . H II A ) Jr ' JT 11 ff V f fl - 1?'. " " - IJ j r -W-C . X ; I fl I J "VA t 'r J.W JV$ -i 7 V . iY?i Vi, Ä "ic Ki L iy $ J 1 V' $H J: f m I w - jj?JL4& t i&VL---"-- JÜo 2sSäk " ' I. Gro VON Altpapiersammlung, die der Preußl sche Landeskriegerverband vor einiger Zeit eingerichtet hat. Und daß diese Sammelstellen außerordentlich stark benutzt werden, davon kann man sich durch den Augenschein überzeugen ein wahrer Pavierstrom ist es, aus allen Häusern rinnt er, von allen Bo denkammern, allen Speichern kommt er herab, aus den dunkelsten Ecken, den versessensten Kellern steigt er empor, und es ist nicht abzuschätzen, welch' ungeheure Mengen Papier allein in Berlin und nun gar im ganzen Lande vorhanden ist. Jetzt aber soll es noch einmal nutz bringend verwendet werden. Der Krieg, der alles regneriert. hat uns gelehrt, selbst das scheinbar Unnützeste, das scheinbar Wertloseste noch einmal auf seine Verwendbarkeit hin zu prü fen. Und was kann es Wertloseres geben als altes Papier? Für gewöhn lich wirft man es achtlos beiseite, denkt: an Papier ist doch kein Mangel! Ja. aber selbst dieser Stoff, von dem in Friedenszeiten in Deutschland ein schier unerschöpflicher Ueberfluß vor, Handen ist. ein so großer Ueberfluß, daß böse Menschen behaupten, es werde im Lande der Denker und Dichter viel zu viel geschrieben und gedruckt, selbst dieser Stoff fängt jetzt im Kriege an. knapp und knapper zu werden. Die Zeitungen müssen ihren gewohnten Umfang einschränken, und sogar die Bureaukratie, die sonst mit Papier verschwenderisch umzugehen pflegt, wird .von oben" herab zur äußersten Sparsamkeit ermahnt die Zufuhren von Holz und Holzstoff für die Papier fabrikation. die im Frieden aus Schwe den und Rußland kommen, fehlen oder sind zum wenigsten arg zusammenge schrumpft, die Papierfabriken vermö gen die Anforderungen, die an sie ge stellt werden, nur noch in beschränktem Maße zu befriedigen. Indessen, man muß sich zu helfen wissen wir haben in Deutschland ja noch ungeheur? Vorräte an altem Papier, und auZ csücil Grüße an die Deutsch-Polen Michigan altem Papier kann man neues machen, alle Papierfabriken sind darauf einge richtet, die Rohstoffe, die sonst zur Herstellung von Papier gebraucht wer den. wenigstens teilweise durch Alt papier . zu ersetzen, die Rohstoffe zu strecken. Die Vorbedingungen zur Streckung der Rohstoffe für die Papier-Fabrika tion ist das Einsammeln des alten Papiers. Eine Unterabteilung des Preußischen Landeskriegerverbandes hat sich unter dem Titel .Altpapier sammlung" gebildet und unterzieht sich nun mit Umsicht und Hingabe dieser neuen Aufgabe. In Groß-Berlin allein hat sie rund 500 Sammelstellen, in ganz Preußen mehr als zweitausend eingerichtet. Gemeinde und höhere Schulen, leerstehende Läden und so fort. Das Sammeln hat den denkbar größten Erfolg. Welche Papiermassen seit 1. Mai an diesem Tage ist mit der systematischen Sammlung begon nen worden insgesamt zusammen gekommen sind, läßt sich nur abschätzen, in Berlin allein mögen es rund 200.000. Zentner sein. Acht große Lastwagen, von Doppel gespannen gezogen, sind tagaus, tagein unterwegs, um die alten Papiere in den Häusern und in den Untersammel stellen abzuholen und nach der Zentrale zu bringen, wo sie oberflächlich sor tiert. dann in Eisenbahnwagen ver frachtet und nach den Papierfabriken zur .Erneuerungskur" versendet wer den. In dem großen Sammelbecken der Zentrale findet man wahre Alpen gebirge aus Papier aufgestapelt. Die Zeitungen bilden den Grundstock, und friedlich finden sich' dort die politischen Gegner, die sonst sich so grimmig be fehdeten. Seite an Seite wieder die Stampfmühle macht sie alle gleich! Neben den Zeitulgen gibt es Un mengen von alten Büchern. Bücher, deren Autoren längst verschollen sind. Romane, die kein Literaturkalender mehr nennt, wissenschaftliche Werke, in deneJ eine Unsumme von Gelebrsam Weihnachten M6 Grüße an die Deütsch-Ungarn von INichigan Grüße an die Deutsä)uden VON ZNichigan keit steckt, und die doch heute nichts mebr sind als. altes Papier. Lehr-! bücher, aus denen ganze Geschlechter von Schuljungen ihre erste Weisheit gezogen. Und dann Akten, vergilbte Liebesbriefe. Rechnungen. Geschäfts bücher, Noten. Broschüren, kurz, nichts Papierenes ist hier fremd, und alles, alles, das kostbarste und das gewöhnlichste, das geistvollste und das trockenste, alles hat hier den gleichen Wert, der nicht nach dem Inhalt, son dern nach dem Gewicht berechnet und nach Kilo bezahlt wird! Montenegrinische innern. An der österreichisch-montenezrini' scheu Grenze ist die Sandviper (Aipe ra ammodytes). das am meisten ge fürchtete Reptil des Karsts und der Balkanlander, besonders häufig. Sie scheint weit gefährlicher zu sein, als die gewöhnliche Viper (V. Aspis), die ebenfalls in jenen Gegenden zu Hause ist. Sie hat. wie jene. Aehnlichkeit mit der Kreuzotter, läßt sich aber durch eine kegelförmige Warze über der Nase leicht von den andern Vipern unter scheiden. Wenn auch Naturforscher er, klären, daß die Sandviper niemals angreife, so steht diesem Glauben das Zeugnis von Kennern des Landes ent gegen; E. Ritter v. Dombrowski z. B. sagt im .Wild und Hund' geradezu: .Die Sandvipern sind viel angriffs lustiger als die Kreuzottern. Diese ! Viper klettert auf Baume, was unsere j Kreuzotter und die gewöhnliche Viper i nicht zu tun Pflegen. Dadurch wird ' sie besonders gefährlich." Dombrowöki , ; erzählt den Fall eines k. und k. Ge ! j neralstabs hauptmann, der auf einem j Ritt mrt semer Mutze das Gezweig,' einer Eiche streifte, sofort einen Biß ins Genick erhielt und trotz rascher ärzt- i licher Hilfe am selben Tage verstarb. : i Die Grenzbevölkerung hat auch viel ' unter den Bissen der Sandviper zu leiden, aber der Verlauf ist nicht immer i tötlich. .Die, Widerstandskraft dieser Hirten und Heiducken scheint großer zu sein, als die des zivilisierten Euro päers. Unser Gewährsmann erzählt einen merkwürdigen Fall von solcher Widerstandsfähigkeit. Ein dalmati nischer Hirt von ungefähr vierzehn Jahren wurde beim Ziegenhuten von einer Sandviper in den nackten Fuß gebissen. Er lag acht Tage lang hilf los in seiner Hütte, dann wurde er im Dorf von zwei .weisen Frauen" be handelt, bis sein Betn völlig ver schrumpft war; nach einem Jahr erst kam er ins Spital nach Spalato; das Bein mußte abgenommen werden, aber der Hirte bewegte sich mit einem Bein und einer Krücke auf schwierigstem Karstboden vie e.'a Gesunder. Na türlich ist die Vipern-Gefahr im Som mer am größten. Ein starker Knob lauchgeruch soll zuweilen die Nähe einer solchen Schlange verraten. E 8 sieht in den Sternen ein große? Gesetz Mit goldenen Lettern geschrieben. Das schönste von allen: .Dein Vater land Das sollst über alles du lieben!" Johann Neruda. DaS Auge der Liebe. Freundin: .Dein Geliebter macht aber viele Kleckse in seinen Briefen." Emma: .Aber ich bitte dich. daS sind doch lauter Herzen!" Die Macht der Dichtung. .Es ist doch etwas Schönes. Edles um die Dichtkunst, nicht wahr?" .Da muß ich Ihnen recht geben! Für meine neue Glanzwichse habe ich auch n' paar Verse machen lassen . . . da ist der Absatz gleich um das Dop pelte gestiegen." Ein klassischer Haulkneeht. .Das sollst du am Kreuze be reu'n," sagte der Hausknecht zum Zechpreller und blaute ihn gehörig durch.