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K i i Pang- Minuten. Eine Flie. :skizzc von Oberleutnant Heidmark. Wir hatten unsern großen AufkN runzsstreisen abgeflogen nichts Be sonderes. Ein piiar Zügi nur uns eine di.'langlose Kolonne. Äas weg!" rufe ich Engmann zu. Er beugt den Kopf zurück. Ich habe die Vomben noch", schrei: :d; thni zu. Wir müssen wieder ein i zurückfliegen. Bahnhof Teiles!" ch hatte meine Lieblinge von Ziel Ziel aufgespart. Die Bahnhöfe -rtn beute nur schwach mit rollen -.u i'ialcrial besetzt und lohnend tlußte das Ziel sein! Nun hatte ,ch die Strafe für meine Unentsl?ssenhett. Heute fallen die beiden großen Din yer aber a.tch ganz besonders sauber sitzen. Tenn ich will die Einschläge photographieren. Tie Kammer liegt bereit -- ich brauche nur hinzuhalten und abzuknipsen. Noch einmal fühle ich den Sieh: rungsebel nach: überall richtig ent sichert. Ich lasse Engmann etwas nach Sü den ausbicgcn, damit wir aut'n ?'n flug haben genau cren den Wind. Wie Ick, mich nach rückwärts übe: Word nciac. sehe ich erste Flak Schüsie. Blendend rreifje Sch'apacll wölkch n. Nieü brriifrt, en die 15 0 Meter v.i tief und 2000 zu furz. Schnell erem Blick in die Rune: vorn. r-:r.t:n, reckt?, unte-, oben nirgends dn feindlich r Fl'e e: n der Lr't u f h.n $13 ist d's sebnn: rigste f:h: ?cbcn.rerrn: beim Aufmerke-- auf das , 'i l imxer wied:r den St.vrn a'usucken. Ni d'n Blick !::r z?:m Zi l Wir Z,"-?":5n sin Ve'n irern-, rc.fU ab. r:v:- nirpfen auf d'e l'n'e Schult r: lau:ürm l;a E.'m.nn d'e Masck ne in dir C;nf:ka-ce.So -out je.t .Worten a': f d'e Schul'e Mitte wir f.i'gen wi der girad.' aus. .Ra-I" 7:ch fa're überragt lvr um. "Meiert Z:nl5 unt?: uns di' g Io:. Spre-w7lke einer Granat Ist mir jetzt li'eiebgiilii.i - wi- fit eren -eiter ceraircvs. Und zur öf'iötnur.a. Ilopff Engmann noch einmal auf den Nücken. Ein.' Minute mir noch dann ist's soweit zum Abwurf. Tort die er'uen Scbupen neben den Geleisen da? ist lolnend. Tenn d'e betten ftri g;--material Birniergeräth S roh Proviant Munition! Rack! Rack!" Jen suche links über uns recht hinten - überall Sprengwol len. Aber aleich haben wir's geschasst. Ur.'nittelbar b'nte? uns kla'ftn dn paar Schrapncllc aus. .Pfi - i - i - i!" Ich dreüe mich um: bmter uns ein; Horde von kleinen, weisen S&mv w'öllcben. Scharf umrissen die n'ich sten. im. Wind mehr urd me'r c.VLi--. einander fließend di? entfernter n Schnell beuge i4 mich wieder inö Boot 'urück ::nd visiere noch einmal die OMeife an. Je' i i't'ö Z-it N'ch'unz t:d:l los di Tinaer müssen sitzen. JR:: " und e;nc halbe Sefvnb: wieder .Tiirf!" So, "' t den beid'n karn i-ti ?,nf den s i i! Und keine stund sp'it'r schlau? i 'i En ..n.nn derb auf d;c rech je Sc'ii'ter irno aebe im im Sv'e e'. mit d r nd bis Zclfe-:: heraus:" Jisä: "lad" Grar?'en eine reef t5 und eine links, f'd: in rf.icht Höb? mit d'm Flnq.eug. Ich sfs''ace n?.mann a s d' Stur? .-i!":? ? rücken!' - i - : cellen di Span" Di' unsere - i-ä-te treiftfn Wollten s.b inen mit ; H.rünte.'.eh.n rftilrctncT in die H!i'e i schnellen. Wundcrl-firei Öeruil. So die s'bZi-nms'e A'.ifoefoijr ii vorüber i:rt wo iind die Ei:; schlag ?!g,!:renzt sn-h? xd) üb:z Bord, di? Kammer in b:n Tyäust.n. Jekt 'c!,.t immer noch nicht C:r 0rtt, wo sind denn die Ein schlägt Halt, '.eckt's n;i: durebö Hirn, viellei t rne beide in d'e Schuppen gesaust. d,'s', 6 zunächst k.in? Rzch entwittclung seben kann ich zi?h? die Kammer zurück und reiße d:s Fernglas an de Augen zum Gre fen naf tanzen mir Gel.ife. Wazm. Schuppen vor den Augen nichts zu sehen! SRai!" Eine schwefelgelbe Spr,nz wölke dicht vor uns. Aha das snd schon die nlals von der Front, die uns eine Sperre vorleben w'll-'n. .Ha i i i!" schreien die Sranndrähte. wie Engmarn die Ma schine in die . Necbtskurve legt. rampfb.-ft muß' ich mich am Pi.'vl deZ Masck'inen.ittr'elirks festbalten. Wir fließen ein Stuck im Reck:tsum w:iter. lo daß die 'ganze näcbste Scbuzreihe hinter uns zu liegen kommt. So mo aeln wir uns in unregelmäßigen Schlangenlinien aus dem ärgsteFlak feuer. heraus. Nocb einen letzten Älick werfe ich auf den Babnhof such ihn nock einmal mit dem Fernglas ab nichts. Schlechter Lohn für unser unbe kümmerte? Auffliegen, für mein lie bevolles Zielen! Ewig schade! Blindgänger? Ausgeschlossen die habe ich bis jetzt noch nie gehabt und gleich zwei auf einmal? Ne'n. roeiß der Teusel. warum ich die Ein schläge nicht gesunden habe. Mißmuthig stecke ich den Alumi niumschieber wieder vor die Kassitle mit der unbelas teten Platte, aus die ich so gern die beiden Einschläge hatte bringen woen. Also ist's heut mal niftä, H ide marck na., dafür das nächste Ma.! Ich schaue mich wioder nach rückwärts um. Nur einzelne Flakmöllchen suchen uns noch nachzukommen kilometer weit weg! Ich kacbe darüber. Ich lasse Enqmann das Gas w'g nebmen !7üQ zeigt der Höhen messer. Also ganz nllmablich herunter geben geradewegs nach Hause. Einsiläge hebe ick nicht sehen können schade! Ich denke a5er. daß sie sauber gelegen haben". Engmann zuckt beoauernd. di? Sckultern. Schade, daß wir" nicht getroffen haben. Ich lehne mich wieder auf meinen Kiavpsitz zurück und nehme die Ei'en babnkarte ab, um mcine Eintrazunce.l nocb einmal durchzusehen. Da . im Bombenkaste-'. mir erstarrt das Blut in den Adern die beiden Bomben? , ' - Ich sebe räher bin. Meine eicenc Schuld ist's: ich habe die beiden Bom ben zu kurz hintereinander gelöst. So hatte im Bombenkasten, dir unten ei was enger wird, der massige Tl?eil der einen den schwachen Stabilisierung? rina. der and.ren gegen die Wand gedrückt. Fk'l'e: beide 'Bomben hatten ück festackeilt und waren nicht ge fallen. ' Im gleicben Auaenolick nimmt Enz mann das EaZ weg. Benzin ist alle!" schreit er mir zu. Muß Fallbenzin einstellen!" Ich nicke und beuge mich zu ibm vor. Take wir müssen noch einmal zu rück über die Front . die b iden Bomben haben sieb 'geklemmt! Wir 'önnen nick't eher landen, weil sie ent sichert sind!" Engmann macht ein bestürztes G sich! und wendet vorsichtig zur Front. Mühsam kämpfen wir uns geen den starken Süd zurück. , Ich beuge mich wieder herunter inZ Bcot. um mir die Sach'aze näher a: zuseben. Und da wir will das Her; stillstehen vor Schreck da sehe ick. wi: die Bomben etwas tiefer durchg: sackt sind. Ein Jammer packt mich an. Wenn jetzt das dünn? Furnier holz des .Nahens nicht aushält. w,nn die schweren Bomben bei dem harten Erschüttern und den Stößen' mit de nen der Motor das ganze Flugzeug erbeben macht, immer tiefer rut'chen und schließlich den Kasten auseinan betreiben dann fallen sie af deut schen Boden vielleicht irgendwo zwi--schen eine deutsche Kolonne in ein Waldhüttenlager, in denen die d'ut schen Truppen in Ruhe zurückgezogen sind und schlagen vielleicht sound soviel? von unseren braven Kerlen todt ich mag's mir nicht weiter aus malen. Und ich kann gar niebts thun als warten, bis wir wieder über di: Front binüce: sind. Höchstens, daß ich versuchen kann, den Bügel dee un tercn zu packen und ihn so lange fest anhalten, bis wir über den Graben sind. Borsick'tig stecke ich den Arm in das Loch -hinein . nein es ge't dock: nicbt! Zum Berrücktwerden! Und dabei sacken sich die Teufelsdirkger immer tiefer durch und jetzt kommt mir nock: eine andere Gefahr zum B'wukzt sein. Deutlich sehe ick:, wie sich bei d:r einen die kleine Luft'ckraube, welche die Bomben im Herunterfallen scharf macht wie nck die im r:p:s verwind einmal, zweimal um sich selbst dreht.' Vielleicht vielleicht sind die Bomben jetzt schon sebarf. Ein: starke Erschütterung und sie kre pieren und re;s-en uns biei oben in Stli-'e. Scknell nem e zwei Bl i Piste und klemme sie behüt 'am .zwi schen die Flügel der kleinen Propeller, dost sie sich nicht weiter ' berumdreh n können. Aber wie nun den Bügel pack n. daß die beidm nicht sckließlib doch auf d::,tscbe5 (Gebiet hinnnterlaufen? Ja. N'ern ieb einen Traht od:r einen Stock bitte. Ich sehe mich sucnd um. Ter scharfe Zug zerrt m 'in Haar auseinander obne daß mir's bewußt wird. Isolierband nein, viel zu scbwach. ?och hall da ist die Regung: mein Schal! Vcrsiebtig sckiee ick mit den Schraubenzieher das eine Ende du'ch den Bügel ziebe es wieder b'rauf und. Gott sei Tank, ich habe sie ge fH! Ich packe die beiden Enden mit der Linken und richte mich vorsichtig an meine? gebückten Lage wieder aus. Tie schlimmste Gefabr ist b:f:ttht. Ich athme al und wische mir den kal ten Scbweiß von der Stirn. Und da bei waren zwei Grad unier Null. Ich spähe über Bord ah wir sind scbon wieder über den deutschen Reser vestellungen. Langsam schieben wir uns über die vorderste Linie dann über die franz'öüfche rings kläf'en Granaten und Schrapnell? aber die kümmern un? heute nicht. ' Jetzt sind wir über den französischen Nefervestellung und da ist ein gro ßes Lager. Da hinein sollen die bei den Bomben. Vorsichtig .ziehe ich den Schal wieder aus dem Bügel heraus und packe mit der Rechten den Bii gel der oberen Bombe. Vorsichtig ziebe ick an noch ein wenig jetzt bekommt die untere etwas Spi-lraum huit. fernst sie nach unten. Und eine Sekunde darauf lasse ich ihr di: andere folgen. Gott fei Tank! Dann beuge ick mich vor und fchla ge' Engmann kräftig auf -die link: Schulter: nach Hause! Ha Z i - i!" gellen die Spanndrähte, wie. er die Kilte aus di: Flügelspitze stellt. . Und dann packt uns der starke Südwind und jagt uns vor sich her. Noch zehn Minuten un gefahr wird das Benzin reichen aber mit dem Rückwind schaffen wir's glatt bis zum Platze. Und wir haben es geschafft. 'Flächtlicher Müstenmarlch. Blätter aus den: Tagebuch eines deut scheil Soldaten. Tie Karawane marschirt brav vor an. Nichts hört man vor ihr, als das Klappern der Wasserflaschen .und Trinkbecher . . . doch mn hört ein eigeullillinlrchco Plätschern . Ich frage den Heini", ob das wohl ein Brunnen sei? Ta.s rauscht sogar wie ein Wasser fall." Ich glaube beinahe, unser Roth, wein fließt aus." Ä'al nachsehen! . Tas kommt von dahinten." - - Aber es ist nicht Rothlvem, der aus. fließt. Hinter uns, am Ende der Karalne läuft ein Wasserkanister aus mit vollstem Rauschen. Ein Wasscrfall, aus denk dicken Maul des Bleclzkanistcrs vnm Höckcrberg des Ka mcls niedcrlvrudelnd. Irgendnner der ..Banausen" wird ihn geöffnet baben..:lm sich Wasser abzufüllen, da' bei wird der Eisenpfropfen herunter gefallen fein und der Kameltreiber wird sich gedrückt haben, um nicht er wischt zu werden. ..Heini" springt heran, stopft das Spundloch mit der Hand aus und in solcher nnbeauewen Stellung, beginnt er auf die Kameltreiber zu fchimvfen: ..Bailausen, Ihr Elenden! Stehlt das Wasser und laßt es noch auslausen' Teuft, Wasser kostet nichts! Aber was ist Geld in der Wüste. Wasser ist Gold, und Gold ist nichts. Was sauge ich mit meinen Pfundschei nen an ? Feuer kann ich mit machen, sonst nichts. Wasser sleblen ist' schlimincr, als dem Kameraden das Geld aus der Tasche stehlen, Ihr Kerls. . . Na ich lverde es dem Leut nant melden." Tie Banausen sehen ihn gleick'gül. tig an.-wie er gestikuliert, .nach Ta schentückern und Spund verstopfen den Lappen in seinem Brotbeutel fu chcnd, und denkend : Ist das Bor nehnweit und gute Erziehung, sich so zu erregen? Nichts gebt über Seelen rubc und Glcichgeinicht der Seele. Laß doch laufen, was läuft. Es wird fchon feine Richtigkeit haben, wenn Allal, es gesügt hat. . ." Heini hat mit drei Taschentüchern und .zwei meiner Zwiebacksäckcheu end lich das Loch gestopft. Und er' hebt den Finger. ..Hörst du? Auch ib iibriaen Kanister glucksen vcrdainmt .blutleer..." Aber nach einiger Zeit erscheint in der ,Gegcnd der Wasserkanwle ein be rittener Unteroffizier mit Blendla terne. Er hat .Wasserwache" und ist abkommandierter Wüften-Kani' srer . Polizist". Er ist verantwortlich für uufer Kostbarstes: Tas Wasser. Man marschiert Stunden und Stunden unter bestirntem Himmel. Es ist ein Marschieren unter völlig ungleichen Bedingungen. Am besten hat es das Daniel.. Seine breiten gespaltenen Zehen finden im lockersten Sand ihren festen Halt. Mittelmä ßig ergebt es uns. Mrt unseren In fauteriesliefeln, den klobigen, sinken wir bei jedem Schritt bis über , die inöchcl und tiefer noch in den Sand ein, und doch fallen wir Schritt 'Ixiltcn mit den Kamelen,' die so pomadig scheinen, aber dafür uin so längers Schritte machen und in einer gerade zu vorbildlichen Art und Weise ebem mäßiges Tempo halten und es durch halten, tagelang. Am schlechtesten haben es die Hammel, deren dünnz Beine zum Feldtlettcru und nicht zum Sandwaten eingerichtet sind. Mit ihren spitzen Hufen bohren sie sich bei jedem Schritt in dem Sand und der sinken dabei bis zum Knie. Ter erste, der wieder schlapp macht, ist weder ein deutscher Soldat noch ein türkischer. - Es ist überhaupt kein Soldat, sondern ein Hammel. Und kaum hat der schlapp gemacht, folgt schon ein zweiter Hannnel und legt sich lang im Mondenglanz. Tiirch iüchts sind die beiden zum Aufstehen zu bewegen, nicht durch Knüttel, nicht durch Fußtritte. Aber es' find kost' bare Hammel und mit wuuderbaren cttschwänzen, die man nicht den sern winlinernden Schakalen überlassen möchte. Was thun? - - ' Tschausch!!" wird nach dem Un teroffizier der Kameltreiber gerufen. Heiliger Josef!" wird nach dem Tragoman gerufen, der einer Ieru salemer Missionsschule entstammt und sich wegen seiner Frömmigkeit und seines gesegneten Appetits allge meiner Beliebtheit erfreut. Beide find beritten. Sie tauchen hervor, aus den opalisierend grün braunen, monddurchsickernden Staubwolken, di? die Karawanen wehend umlohen: Esfendi?" Hier könnt ihr ein löbliches Werk thun." und wir laden ihnen die maro den Hammel auf das Pferd. ..Ah," sagt der Missionsschüler danke bestens. Nein! Alles, nur das nicht. Thut uns leid die Hammel müssen mit. Sie brauchen nicht zu rtW) zu gehen. Nehmen Sie die Thier? vorn aufs Pferd, bis sie aus der Crnt macht ewackt sind. Gott wird'S Ihnen schon vergelten durch die Qta- laschkanone." . Nein, ich werde es lieber mit Saliniakgeist von den Todten aufer wecken. Ich habe Salmiakgeist da, wissen Sie, gegen Mückenstiche." Nun halt doch det Biest fest. Tu heiliges Missionsblümcheu," schimpft einer. Was jetzt mich Tein Ammo niat an?" Mit schiefer' Physiognomie nimmt der Missionsschüler . das Schaf in Empfang. Ich bleibe in feiner Nähe, um zu sehen, wie er das Schaf von dem Scheintodt erweckt. Essettiv er zieht sein Sa!mislfläschü)en her aus und hält es unter die Schafsnase. Ter Hammel siehe, o Wunder! 7 prustet und blökt. Missionar grinst im Mondschein: Aha!". - - .. . Aber ..der Hammel' läßt es bei die sem kurzen Lebcnszricheir bewenden. Ihm gefällt es ganz gut da oben. Nun wird der Tolmctscher aber böse. Er schüttet dem Hammel einen guten Schuß Salmiakgeist übers- schafs dämliche Gesicht, Mtd da ? C mein Schöpfer und Erlöser," ruft der Mis sionsschülcr entsetzt, von oben bis unten bin ich naß, das vermale deite Schaf " ' ; Er schimpft nicht schlecht da.droben, aber er steckt seine Salmiakflasche ein und wird sie nie mehr zur Aufer. wcckung fcheintodter Hammel benutzen. - Gegen Mitternacht wird in der Wüste gerastet, lind wir legen uns schlascit. Man , fühlt seine Beine' nach solchem , Marsch. . Wir lösen Mäntel und Teckcn von den Tornistern, zie hen die Schaftstiefel aus, stülpen sie um und gießen kleine SturzKiche von Sand heraus. Tie Kaincle . knieil nieder. Und wir hauen uns hin. wo es uns beliebt. die ganze Wüst? steht uns ja offen. hüllen uns in die Tecken und schlafen im Sand ein. Mir träumt, durchschwitzt, wie ich bin. zuerst von .einem angenehmen, kühlenden Eiswhisiey mit Soda, von einer roch gelb-grünen, , Erdbeer-Ba-, nillc Pistazien'" Bombe, von einer Ananascharlotte und dem Weltfric den, der den ganzen Wcltbrand löscht. Tann aber von einem Schnaps, von einem Glühivein. einem, der den frie rcndcn Körper wie euer durchriefelt, und plötzlich träumt mir, ich sei ein Stück Gefrierfleisch auf dem Trans Port von Australien nach Aeglwten, als Konserve den englischen Soldaten zur Atzung bestimnit. Dabei wache ich .aus und denke: ' Gott fei Tank, .daß ich kein Stück Gefrierfleisch bin." Und doch bin ick ein 5tück Gefrier fleifch. Meine Gliedmaßcn kann ich taum noch ' rühren. Sie find starr und steif gefroren. Ein kalter Meer wind bläst über die Wüste und der Sand ist wie ein eisiges Grab., Ich will ausstehen und ' falle zurück. Ich werde energisch und zwinge "mich, auf die Beine. Ta sehe ich, daß ich nicht das einzige Stück Gefrierfleisch bin. Mehrere .Kameraden stehen schon im Glanz der versinkenden Mrnidiich.'l und schlagen sich mit den Armen 'um die Schultern, energisch, daß die !in gcr knacken und es auf ihrem Rücken dröhnt wie auf Pauken. Brr die Kälte! machen wir eineucr. Kochen wir uns cincnThee." ..Ja,' das Holz haben wir vergessen. So was. In der Wüste. . . " Einen kleinen Borkanwf veran stalten wir, um uns wann zu machen. Und dort dort züngelt es auf ... Ein kleines lämmchen, winzig und roth, fcheint zu erlöschen, flackert wieder auf. .". Ich finde Heini", den stets prak tischen, kauernd am Boden. Er hat sich ein eucrcheu angezündet aus einigen Seiten seines Krwastage- ,' buches und läßt es lodern. Entlädt seine Taschen und sieht zu, was da noch als Brennmaterial zu verwen den ist. Ten Brief meiner Emma. soll ich ihn verbrennen, soll ich ihn nicht verbrennen? Soll ich, soll ich nicht?" zählt er an den inöpsm, ab. Ja! alfo gut. Ins euer damit!" Und zu dritt nxirmen wir im? an dem flammenden Liebesbrief" der Emma die Hände, bis er erlischt. Und ich spendiere eine Zeitung, ein anderer sogar einen Roman, den er mitgenom mm hatte. . . Wir kauern und schöne Wärme steigt uns in die Glieder. Tann umschleichen - wir, Schakalen gleich, die noch sämarchcndcn Kame raden, ' die" wohlig ' Mlummerndcn Treiber,' die ini Traum, .stöhnenden Kamele, die im Traum öusschlagen den und aufjammernden Hengste und die total erledigten Hammel und sin den diese schlafende Kreatur benei dcnswerth. . Ta schreit einer wild in die Nacht: Eisbeene, Eisbccne! Zwee Stück für'n Groschen!" lind fahrt aus dem Traum.- ..Halts. Maul! Schlas!... Verflucht, verflucht, ist das kalt " Tie übrigen werden wach. Tas war das Signal. Alles ist wachgc worden, steht aus und klopft sich warm. Keiner will mehr schlafen. Man i)t durchgefroren. Ter Meer wind macht einen schlottern. . ' - Eine Signalpfeife schrillt. ...... fertigmachen zum Abmarsch!" Und nach der Stunde Rast zieht die Karawane weiter: wehendes Staub gewölk mit sick schleifend, lautlosen Tritts: nur die Becher und Eßge schirre und Trinkflafchen klappern ge svcnfterisch an dei? gespensterischen Gestalten der Kamele. Unschädliche Gä.ste. -Gatte: Tie Meiers kannst Du zu der morgigen Festlichkeit ruhig einla den. die haben beide ' Zahnschmerzen und ganz verschwollene Gesichter. Er kann nicht ep.en . . . und sie nicht sin gen!" - 'cr Verwundete. Skizze aus einem russischen Lazarett. Aon Leonid Andrezew. Vor meinen Augen steht oft !in Bild voll Trauer unz Qual. Es war in St. Petersburg na Treppenhaus eines riesengroßen neuen j Hauses, wo in einer der Etazenmot)'- j nunzen ein Privatlazarett eingerichtet j war. Als ich ins Portierzimmertrat j um einen Bekannten p begrüßen, fand ich es überfüllt mit eben angekomm,- ! j nen Verwundeten, dir von den Neugt?- j rigen, die-sich an die Thurjpiegellchelbk , drängten, beobachtet wurden. j Das Haus wär r. und reich aus- : gestattet, und der Fahrstuhl, der die Verwundeten ins Lazarett, hinauf- , brachte., war sorgsaltig mit Segeltuch ! überzogen; jonjt lonnie ooaz oer w met reschmutzt.oder in die Ritzen Un- geziefer verschleppt werden. .Die mit dem Fabrstuyl nach ober beförderen Verwunden wurden wohlwollend von einem Geistlichen und noch einem anderen, mit weißem Kittel angethanen Manne empfangen. Die Verwundeten küßtewdie Hand te Geistlichen und traten dann, besauten durch den Anblick des : allzugrellen Lichts und Luus; schweigsam dt.rch die offene Thür des Lazaretts ein. Schwerverwundete, die noch der Trag bahre bedurft hätten, waren nichs' da bei; alle Verwundeten .tonnten noch allein und frei gehen; es war ein schwerer Anblick.. In einer der letzten. Grupper. l'u mit dem Fahrstuhl hinaufgekommen Ware, befand sich ein verwundeter Soldat, der irgendwie gleich allen auf fiel. Es war ein junger, schmächtiger ; Jude, aus der unteren Volksschicht. ! mittelgroß, entsetzlich blaß. Alle Ver I mundeten waren ble-.ch, aber die Blässe ! dieses Juden war von der Art. wie sie j nur bei blutarmen, erschöpften oder ! hoffnungslos kranken Menschen za finden i.st. Er ging allein, langiam, unsicher sich vorwärts schiebend, und beugte sich auch nieder, um die Hand des Geistlichen zu küssen. Aber Icum ahnte er wohl selbst, was 'er da 'bat, und dieser Kuß war weder gut noch schlecht. Offenbar war er an der Han verwundet, denn er hielt sie ein wenig gespreizt: ein Theil der Fmger war umwickelt, di anderen, unverletz ten, mit einer Kruste von Blu: und Schmutz bedeckt. Aber auf seines Mantel, auf dem Rücken, war ein gro ßcr Blutfleck, sehr groß, etwa die Hälfte des Rückens lang, und mitten im weichen Mantelstoff hob er sich hart, wie gestärkt hervor. Und' in die sem graungen Fleck war die ganze j schlichte Geschichte des Gefechts und ! der Wunde befchloilen. I Aber nicht der Blutfleck war das , j Auffallende an dem Soldaten den j ! hatten fa auch die anderen sondern j seine Bläe, sein schmachtiger, kraftlo ser Körperbau und vor allem der Aus-1 druck ganz besonderer Aengstlichkeit j und Unsicherheit: ob er denn auch wirtlich recht thue, und ob' er sich im Orte nicht geirrt habe? Dieser Aus druck fehlte bei den anderen Verwund beten,' den Nichtjuden; sie waren' be fangen, aber nicht zaghaft, gingen durch die Thür geradewegs und fe'bst verständlich. Dann kamen wir di: Worte eines Sanitäters in den Sinn, der einen Lazarettzug begleitete; der erzählte mir nämlich, daß die verwun deren Juden sich bemühten, nicht zu seufzen und nicht zu stöhnen. Das ist schweren' glauben. -und zuerst habe ich ! es auch' nicht geglaubt; wie t.t es denn ! möglich, daß ein Verwundeter den ! man eben hinausgetragen und der mit ! den anderen Verwundeten zusamnikn ! liegt., nicht stöhnt, wenn e alle ande- ren doch, thun? AVer der anitater bekräftigte seine Behauptung . und fügte hinzu: Sie fürchten .die Auf mcrksamkcit auf sich zu lenke...- Der Judensoldat trat .hinter den anderen ins Lazarett ein und die Thür schloß sich wieder; aber sein Bild voll Trauer und Qual stand noch immer vor meinen Augen. Natürlich, auch er bemühte sich, die Aufmerksamkeit von sich abzuwenden; darin lag das Räth sel seiner Zaghaftigkeit. Und wenn er verbunden und gebettet ist, wird er auch sein Möglichstes, thun, das Seuf zen zu unterdrücken. Denn wobei sollte er das Recht haben, laut zu stöhnen? Vielleicht hat er gar, kcin Recht, in Petersburg zu wohnen, und darf nur vorläufig als Besitzer 'einer j Wunde hier bleiben: das ist kein siche j res Recht. Und was sür die anderen i ein Heim ist, erscheint für ihn gleich ! sam als eine Ehrenhaft. Zunächst wird I man ihm eine Weile dabehalten, ann s wird man ihm eines Tages , die Thür weilen ml oen dorren: ey' nur, hier darfst du nicht bleibend Oenn aber seine Mutter oder seine Schwe ster oder sein Vater, die auch kein Wohnrecht haben, ihn besuchen möch ten, . weil sie seine blutig-schmutzige Hand küssen wollen, diese Hand, die irgend ein Stück Rußland, vertheidigt ! hat. die Hand des Sohnes, ja wie wird es dann? Doch kamen mir diese Fragen und Ueberlegungen erst viel später; als ich aber mit meinen friedlichen Augen die fen vertrockneten Blutfleck sah und diese furchtbare Kriegsblässe nnz diese widersinnige Angst vor dem Eigenen, Heimathlichen, da war es mir schwer und weh wie noch nie. Stimmt. Arzt: Gegen Ihr Leiden kann ich Ihnen nichts anderes - verordnen als Klimawechsel". Patient: .Na. hör'n S' amal Herr Doktor, so wechselt doch 's'K'ima nir, gends, wie bei uns in München!" jUnt der5ieöe wissen. Novcllcttc von I n n a Dix. Er hatte den stillen Tiesbliek der Einsamen, von Kindheit an. Schaut hast im Bewußtsein überlegener Kraft . ging er leine eigenen ge. Vielleicht, daß ihn die Härten eines beengten Lebens entlastet haben :vür den. So aber fehlte das ausgleichende Gegengewicht drängender Alltäglich teilen. Seme. Verhältnisse sicherten ihm Uilabl?ängigkeit und Ruhe. Wei ter und weiter drang er vor auf dem schmalen Pfad der Erkenntniß, von der Qual herrische Zweifels langsam genesend zu beruhigtem Schauen. Er gestaltete die Resultate seiner 'inneren Arbeit, lind gab sie preis. - -Kühne, fremdartige Gedanken, hoch atlfragend in herber Große, wie das aiitlagende Kreuz auf Golgatha. Der .Neid und die Kleinlichkeit gingen vor über, lästerten und schüttelten ihre Kopse. Er sah und hörte es wohl. Seine Erkenntniß war zu tief, seine Natur zu vornehin, um verachten zu können. Aber gut war es doch, daß er gerade in jener Zeit Margret zu eigen nahm. Sie war zu schön, um blendend zu sein. Tas Auge mußte sie finden u',i ter ihren Gefährtinnen, wie eine inatt fchliumcrnde Perle unter farbigen. Steinen. Tie Anfpruchslosigkcit biner reichen Natur, die sich in ihrem schlich ten Wesen offciibarte. ihre thausrischcn Lippen, ihr klares, fröhliches Auge. . . Er liebte sie. Er liebte in'ikr seine entschwindende Jugend. Zuweilen bc gegnete ihm in ihrem Wesen was, wie eine fordernde -ragc. Es befrem bete ihn. Wie wenn der Kelch der sonnsnfrohen Blume ciu Geheimnis lnrnrnge? Aber dann lächelte er. Nein kein Geheimniß als daS'wundewollsle der Wunder: unbewußte Holdseligkeil. Ihil erfüllte die Sorge sür sie mäch, tiger als die Freude auf das Kind, als sie nun ihren schweren Stufen ent gegenging. Ihr blühendes cbcn iil seinem Arm, lvar ihm theurer als das werdende unter ihrem Herzen. Sie aber war gleichsam verklärt von stol zer, zärtlicher Hoffnung. Und als der Knabe in ihrem Arm lag, da war's' als srnxlche- nun erst ihr eigenstes, tiefstes Leben zum Bewußtsein. Nie zuvor hatte er sie so schön gesehen, nicht in der holden Verwirrung des bräut liehen Glücks, nicht im Myrtaeil schmuck, als jetzt, das Kind an ihrer Brust. Der Knabe aber erkrankte und starb. Margret klagte nicht und fand keine Thräne. Mit eigener Hand kleidete sieden. zarten, kleinen Körper zum letzten Male. Durch nichts war sie ab zubringen' von ihrem Entschlüsse den Sarg zum Friedhof zu begleiten. Auf recht und thränenlos stand sie am Grabe. Er hielt angstvoll ihre Hand umklammert, sie erwiderte den trö stenden Druck seiner Rechten nicht.. Ja. ihre ganze Haltung, ihr Blick ver rieth daß sie seine Gegenwart nicht empfinde.. - In der Nacht nach dem Begräbniß erkrankte' sie schwer. Während ihrer Genesung ließ er drüben im Wohnzimmer alles entfer nen, was an das Kind erinnerte, den blauausgeschlagenen Wagen, das eiste Spielzeug, den Korb neben ihrem Nähtisch mit dem halbeendeten Trag kleide, das sie zu nähen angefangen, während der Knabe noch im Kissen laa. Als sie aus seinen Arm ae- 'stützt, zum ersten Male wieder berüber- kam, schmts'Zle suchend umher und zuckte zusammen. Auch er er schrak. Eine Empfindung 'sagte ihm daß er grausam gewesen sei. wo er gütig zu sein wähnte ... - Und dann saßen sie wieder an dem runden Tisch unter der verschleier ten Lampe einander gegenüber. Er über seinen Büchern, sie auf .re Näherei gebeugt. Nur. daß es nicht mehr die feinen, zierlichen Arbeiten waren wie -damals, als sie die Wiege neben sich hatte daß sie den frii heren Eifer nicht mehr besaß. Oft mals sank sie, innehaltend, in sich zusammen und " ihr qualvoller Blick suchte im Zimmer umher und suchte. Ihre Verschwiegenheit verwirrte ihn. Er hatte die Wirkung des nun verlorenen Glückes au' ihr ganzes We sen genügsam empfunden.' um die Größe ihres Schmerzes zu verstehen. Warum vertraute sie ihm nicht? Gab es doch Tiefen in ihrer Seele, die sei ne Ahnung nie gereift hatte? Einmal fand er sie, unvermuthet früh heimkehrend, in feinem Arbeits zimmer. Sie hatte eines seiner Bü cher vor sich, verschiedene andere dane ben aufgeschlagen. Sie las. ab und zu innehaltend, und die Stirn in ihre Hände legend. Bei seinem Eintreten ging sie ihm freudig entgegen. ' Offen und innia fchaute ihm ihr Auge entgegen, wie einst. ' Ich habe eine Bitte, Ernst." sagte sie. an ihn gelehnt. . Sein Antlitz leuchtete vor Glück. Er ließ sich nieder und zog sie neben sich.. Und die heißt. Magret ?" Sie blickte an ihm vorüber. Daß du mich lehren wolltest, dich tiefer zu verstehen." . In der folgenden Nacht schlief er nicht. Er fühlte: aus ihrer Bitte sprach nicht allein her Wunsch ihrer Liebe Auch in ihr war die große bestim mende Frage erwacht, die sein ganzes Leben beherrscht hatte. Noch ahnte su nicht, wie viel es kostet, wissend zu werden, noch ahnte sie's nicht. Er seufzte. ' War es nicht fein holdestes Glück gewesen, in seinem Schutz eine Seele zu wissen, unberührt vomKampf und Zweifel? Behutsam zündet: er Licht an. si zu betrachten.' Und wahrend sein Aug. sich sättigte am Anblick ihres Schlum mers, kam ein Verstehen über ihn. be freiend, beseligend. Unnennbare Freude erfüllte fein Herz in der Er kenntniß feiner großen Aufgabe: die Werthe seines Wiss.ms zur Einfalt zu verklären, um der Liebe willen. ßine Kerichtsveryandinng. Richter: .Zeuge Schulze, was sagt: der Angeklagte, als Sie ihn beim Diebstahl faßten?" Zeuge: Er sagte, er wäre betruri ken." Richter: Mir kommt es sehr auf seine eigenen Worte an. .Wiederholen Sie dieselben genau; denn er sag:e doch nicht: er wäre betrunken'." Zeuge: Ja, das bat er wahrhaftia gesagt!" Richter: Sie. verstehen mich nicht. Zeuge! Seine eigenen Worte möchte ich hören. Er sagte gewiß: I ch big betrunken!" Zeuge: Bewahre. Herr Richter, w:e wird er das von Ihn sagen! Ich hätte ihn ja auch gleich " Staatsanwalt: Nicht, doch! S'e verstehen noch nicht die Frage, der Herr Richter meint, ob der Angeklagt: ausgerufen hat: I ch b i n b e t r u n ken!" Zeuge: Sie kennt er ja gar nichZ Wie soll er denn d.-s von Ihnen .sagen!" Vertheidiger: Höen Sie 'mal z'l lieber Zeuge, was i ch Sie fragen wer dc.'Der hohe Gerichtshof wünscht die genauen Worte des Angeklagten wiedergegeben zu haben. . Wenn er von sich redet, wird er doch nicht gesagt haben e r oder w i r oder s i e. Jetzt werden Sie mich begriffen haven uno ich frage Sie nun auf Ihren Zeugen eid: sagte mein Client die Wort lch bin betrunken?" Zeuge:' Ach bewahre!' Sie haben zwar eine sehr roth: Nase, aber von Ihnen hat er auch nicht gesprochen: Was denken Sie sich denn! Wenn Ei ner einbrechen will, wird er doch wabr haftig nicht darauf kommen, den aa.i, zen Gerichtshof für besoffen zu erklä ren: Der kranke Löwe. Es lag der gnädige Löwe krank In seiner Höhle war großer Stank. Sich zu zerstreuen, ließ seine Gnad: Die Thiere zum Besuche laden. Des Kämmrers Rus erging an 0 r e i: An den Esel, den Bock und Fuchsen dabei; Die hätten sich gern der Ehr' entho ben. So ward der Esel vorgeschoben. Ter zitternd trat in die Höhle ein. Da lag der König im Dämmcrschein; Der spricht, indem die heiße Gier Aus seinem Feuerauge blinkt: Freund Baldwyn. sag', wie riecht es hier?" Herr König", schnuppert der Esel. es stinkt." Das Eselein. der Wahrheit beflissen. Ward für sein keckes Wort zerrissen. Kam drauf der Bock gehüpft, vor Graus Stehn ihm die Augen beim Kopf her aus. Mein Böcklein, sprich, wie riecht es dir?" Herr König, wie Bisam dustet's mir." Der Schmeichler war nichts Besires werth: Ihm ward sein Innres herausgekehrt. Nun kam der Fuchs auf leisen Soblen, Was wird Herr Reineke sich holen .' Mein guter Fuchs, du treue Seele. Sprich doch, wie -riecht's in meiner Höhle?" Der Reinhard niest: Ich kann's nicht sagen. Mich thut ein arger Schnupfen vla gen." DerKönig schweigt, beißt in die Lbpe, Und reicht ihm e.ine Eselsrippe: Da nimm und iß. du klnger Mann, Ich seh's, du bist kein heuriger Hase; Wer den Geruch verleugnen kann. Der hat die allerfeinste Nase." Das Erkennungswort. Bauer: I bitt', Herr, könnt i nit 1 Kuhmagd krieg'n?" Advokat: ..Was, eine Kuhmagd, und da kommt Ihr zu mir?" Bauer: Ja, ma' hat mir g'sagt, daß des das Dienstbotenkomptor wär'." Advokat: Sagen S' dem, der Jhneil das gesagt hat, daß er ein Esel ist." Der Bauer entfernt sich hieraus; unter dem Thor wartet sein Freund Blasi auf ihn und fragt ihn gleich ncu gierig: No. waö hat er denn g'sagt?" Bauer: Daß Du an Esel bist." Blisa: Kennt er mi' denn?" Gegensätze. Eine Kehl', die nicht trinkt, ::nd ein Glas das nicht klingt. Und ein Mund, der nicht lacht uno nicht küßt und nicht singt. Und ein Aug'. daS nie weint und ein Herz, das Nichts liebt. Sind Dinge, wie's trauriger feine wohl giebt; Doch 'ne Liede, die schweigt, und ein Lied, das recht schallt. Und ein Wein, nicht zu jung, eine Maid nicht zu alt. Und ein Mund nicht zu groß, und ein Glas nicht zu klei':. Was kann da wohl herz'ger und Liebe res sein?! So wenig gesellschaftlich- Gewandt heit besitzt mancher, daß er schweigt, so oft er nichts zu sagen hat.'