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Hab mir ein' 'Aing daöei. (rinc iUicijszcitsfijzc von Euzen Stangen. ...Sie kam von einem Tantenbe such. Itnö gerade, wie sie die Straße kreuzte, fiel ihr ein: sie könnte noch rasch mal hinüber in die..Rose" stehen, ihre cchulsrciindiii Friedl Wiede mann besuchen. Fried! stand ju)t in der THllr. um lacht vom inngen Maisonnenschein, und lachte mit dem Sonnenschein um die Wette, alö sie ihre Freundin Xo rothen sal), die sie wie alle nur Xca nannte. Tea Gott is ja reizend, das; du endlich mal kommst! Läßt dich ja so selten sehen?" Tea Töbler sak trübe in FriedB pikant feines Prünettgesicht. .Der Ernst dieser ,'Jeit laßt einen selbst die Besuchsgedanken vergessen. . . . Seit mein Bruder gefallen ist" oa, ja," meinte Fried! mitfühlend und nahm der Freundin Hand. .Komm sey dich." Tea Töbler nahm im Sammtstubl am Sä-ansensler Platz. Turch bu gemuskerte Gardine konnte man gut die Stra ;c überselMu. ohne selbst gc sehen zu werden. ... Herzlich plauderten die Freundin, uen... Tann traten ,zwei feldgraue ein junge Menschen, die ehedem Stammgäste in der Rose" gewesen waren, und die nun als Verwun dete in Berlin weilend ihren erst"! Wenqnngvslitögang benützend, die alt gewohnte, liebe Stätte besuchten. Fricdl Wiedemann, die Wirihvtock; ter. erhob sich sofort und bekam einen hochreinen .iovf Ter eine, ganz schlanke feldgraue, der Friö ooeftom, bekam ebenfall? eine glühende Nöthe iiber sein wirklich hübsches, keckfröhli ches (Besicht. Tea Töbler lächelte melancholisch in sich hinein. Tast die FricMWiedemam: und der Friu .achow sich liebten, das sah man. Tie beiden feldgrauen und Friedl gingen nach dem Hintergrund des Vo kals. Tea war allein . . . Gedankenver loren sah sie auf die Straße hinaus, in der das 'eben nicht so wild bran fcde wie sonst im großen Berlin . . . (5in junger Mensch sesselte ihren Blick. Cii dunkelblauem ac'ettan;ug. ei ne federnde, tadellos geformte figur. Ciin sehr schönes, fast zartes Zeucht. Ter junge Mann kam in die Hütte" wahrhaftig. Als er die Thür nis Schiof; drückte, sah er die junge Tarne am Neuster. .Ich l Fräulein Töbler," grüßte er erfreut. . Tea neigte ihren dunkelbraunen iopf zum (egeugruß und fragte er' staunt: Sie kennen mich?" Herbert ires'er. ja wir faßia einmal hier an einem Abend znsam men. mit Meinners und Weigts, er innern Sie sich nicht mehr?" Tech an den Vlfccnd erinnerte sie sich noch. Monate war es her: lind jetzt erkannte sie auch den jungen Mann. ,,a - aber da waren Sie doch in feldgrau?" Sie nacht? eine einladende Benv gung und Herbert Malier zog sich einen Hocker hervor und setzte sich nc ben sie. Csa, damals war ich noch in Feld grau: inzwischen bin ich als mili täruntauglich für immer entlassen worden." Ganz leise wankte seine Stimme. Tea sah ilm begrifslos an. Crs war doch kein Tadel an ihm zu ci:t decken. Tas Besicht war direkt roüg frei lich wie überpudert. so seltsam zart: und iil den schönen blauen Augen war etwas Schwimmendes. Zeichen über uandener Krankheit. ..Warum denn --- untauglich?" fragte Tea mir verhaltener Stimme, Schuf; durch die klinge und das heilt nicht mehr!" Tea fuhr auf. Aber ich bitte Sie! (5s ist doch eine gesunde Lunge, die durchbohrt wurde! Wie viele solcher Schuß wunden sind schon verheilt!" Herbert schüttelte den blondenovf, das; die Silberreslere in dem Gold giern heller aufsprangen. :V:n, nein! och habe ja einen jungen Arzt auf Ehre und Gewissen gefragt, wie lange ich noch zu leben, habe. . . i.mei ahre höchstens noch!'' Tea nmrde schneebleich und erregt: sie fühlte ein nie gekanntecGefühl jäh in sich auswallen. Tas? Tas bat Ihnen ein Arzl gesagt? So brutal inS Besicht? Ter wird nie ein Wohlthäter der Menschheit!" Herbert sah sie unverwandt an. Wie schön war dieses ovale. fein'igige leficht. die Augen unter den langen Wimpern wie aus goldbraunem Sammt geschnitten. Tie dunklen .-ewe hatte sie schlicht und deutsch poetisch in dichtem tran; um den iopf geschlun gen. Tiefer iovf war ihm schon da nials an jenem Abend mit Meißner undWi'igts aufgefallen und unvergeiZ' 'ich geblieben, damals als seine Braut noch neben ihm sasz. Tas bitte re. krampfende Gefühl, das er über wunden wähnte, quoll nun dock wie der in ihm hoch " Tea aber sprach mit einem verbal tenen heißen Klang in der Stimme weiter: Sie müssen einen alten Pro. sefsor fragen, den ich kenne: der wird Ihnen gewiß sagen, was ich Ihnen sa ge: (5s kommt doch ganz darauf an. wie Sie leben, in gefnnder iuit, mi! gesunder ?t'ahrunz! Tann verheilt die :',de völlig. - ....... I Wieder das wehmüthige Kopfschüt teln Herberts. Ach das ist nun egal. Ich muß ja doch nun einsam bleiben. Meine Braut, an der ich so King, hat mir auf die Aussage des Arztes hin den Ring zurückgegeben." Schlug ein Blitz blendend vor ihr nieder? Heulte eine Granate über ihre Häupter hin? Tea sank in er starrendem Entsetzen in ihrem Stnhi j zurück und stierte wie entgeistert den blonden Mensche an ... . Tea athmete lies auf.'Tas das that ein deutsches Mädchen? Tas konnte sie thun in so ernster, großer Zeit? Ich schäme mich für jene! freilich -i Sie können schließlichGott danke::, daß Ihnen noch zurzeit die Augen geöffnet wurden! lieber den Unwerth jener!" Ja ich trauere ihr auch nicht mehr nach, aber" und er nahm aus der Westentasche einen goldenen Ring und ließ ihn ans den Tisch klirren. . . Ta lag es das Symbol der Trene, und der schwacheSom:enschein, der dnrch die Gardine fiel, glitt weg von diesem Ning. , . . Tea konnte den Blick, nicht losrei ßen von dem blonden .iopf. Mein Gott wie that ihr dieser Mensch leid, namenlos, unendlich leid. Wie einenGedankengang zu End' spinnend, sagte Herbert verlorenen Blicks: Mann mir ja auch niemand einen Mnß mehr geben!". . . (5r führte daci Bierglas an den Mund, trank einen tieien :Zug und stellte das Glas wie der nieder. Ta griff iie danach, jäh und rasch ehe er sich's versah und trank, trank von derselben Stelle, an der eben seine Kippen gernht Tea!" rief er ungläubig noch ohne rechten Begriff. Erschüttert, wortlos bog sie das Haupl ihn: näher. Tea! Und wenn ich wirklich mir noch zwei Jahre lere?" Ta sprach sie loll echter, weibtiefer Innigkeit: Tann sind es zwei Jahre des Glücks zweimal dreihundert fnnfnndfechzig Tage !" Ergriffen mit plötzlich metal lifch ainglänzenden Augen legte er den linken Arm um ihre Schulter, und sie schmiegte das Haupt herüber. innig an ihn Teii: Tea, so wie ich bin hi. mm lkmr si hfm:it,i d'in Nttd ich bin dein, Herbert für ewig ich liebe dich!" (Srinncruugcn au Iran', Liözt. Von M a,: M a r i ch a l k. 4 Mit dem Ablauf diese? Jahres wer den die Werte franz Lic-zt frei, wi.-d die Schutzfrist, die ihnen das Gese I dreißig Jahre lang nach demTode des , Meisters zubilligt, abgelaufen sein. ' und jedcr Verleger wird von diesem Zeitpunkt ab das Recht haben, sie drn cken und erscheinen zu lassen. Dreißig Jahre welche eine lang: Zeit! Uno doch hat sie nicht ausgereicht, um uns , die Kunst des Meisters vollkommen er- fassen, ihre Tiefe messen, ihren Um- i fang abschätzen zu laen. j Liszt. der Schaffende, hat heutenoch ' fanatische Freunde und nicht minder fanatische Feinde. So nahe steht uns seine gewaltige örscheinung. daß es uns noch nicht gelungen ist, bis zu ei nem gleichmäßig temperirten Urtheil ; vorzudringen. Liszt hat seinen Speer weiter in die' Zukunft oemorfen als Wagner". Dieses Wort der Fürstin Wit'tgenstein sollte es wirklich in j Erfüllung gehen? Es gibt heute noch i Lisztianer. eine große Gemeinde Glä:- j biger. die aus ihrem Glauben an Liszt und seine M.nnst- und .ttulturmisston , eine Ar: Religion machen. D:ee Schwärmer haben in ihrem' Gefühls leben das Organ, das ihnen jede mu sikalische Phrase ihres Meisters und Abgottes als ein- tief mysteriöse Of fenbarung erscheinen läßt. Es ist in der That eine eigene Welt, die sich Liszt aufgebaut l:t. eine Welt, in der eine überreiche, wahrhaft dichterische Phantasie Formen und Farben von seltsamem Reizen gezeugt hat. Es gibt w"hl kaum ein? Momponisteii-'.Vntnr, de komplizirter wäre, als die Liszts. des Schöpfers der Dant:"-SympHo-nie. dei Faust"-SrmPhonie, der .Hei ligen lZlistibeth". des Christus", groß artiger symphonischer Dichtungen uno weltbekannter sublimer .ttlavier-Kom-Positionen. Etwa 400 Kompositionen hat Liit veröffentlicht und wenn wir sein: Transkriptionen. Bearbeitungen usw. hinzurechnen, kommen wir sogar zu der ungeheuren Zahl 1300. Wer wollte es leugnen, daß es der Parerga viele sind, die vorerst einmal ausze sondert werden müßten, wollte man an den werthvollen Kern des Lisztschen Schaffens herankommen. Doch ich will hier keine Probleme lösen, nicht die Wurfweite seines Speeres abschä tzen. sondern äußern Anlaß, den das Freiwerden seiner Werke hergibt, be nutzen, um über eine Episode au dem Leben des Künstlers, über dessen Ka pazitat und epochemachende, bis in unsere Zeit überall und unzweideutig spürbare, Bedeutung als Meister des Klavierspiels keine Zweifel und keine Meinungsverschiedenheit bestehen, zu brichten. über eine Episode, die auch in der Geschichte der Stadt Berlin ein überaus merkwürdiges und interes santes Kapitel füllt. Ich meine die Zeit vom 7. Dezember 1841 bis zum 3. März 1842, die Zeit, in der Liszt wohl überhaupt die höchsten künstleri schen Triumphe seines Lebens gefeiert hat. .Nicht gleich einem Könige, sondern als ein König zog er aus. vom Zu belnden Volksgedränge umringt, als ein König im unvergänglichen , Reiche des Geistes". So läßt sich Ludwig Rellstab. der durch Franz Schubert in die Ewigkeit mitgeführte Dichter, vernehmen. Kurz vor seiner Abreise am 3. März des Jahres 1842 veranstaltete Liszt im Saale des Hotels de Russie. in dem er wohnte, ein Morgen-Kon-zert. dessen Ertrag er den Studieren den zugedacht hatte. Es sollte um 12 Uhr beginnen, aber schon um 11 Uhr hatten sich Bvlksmassen vor dem Hotel angesammelt, so daß di: Besucher des Konzertes nur mit Mühe ibren Weg finden konnten. Liszt spielte vor dem überfüllten Saale in Reise!leid:rn, und man merkte es ihm an. daß ihn die Wehmuth des Abschieds beschlich. und daß ihn das, was er erlebt hatte und noch erlebte, tief ergriff. Unter den Ausbrüchen eines unbeschreiblichen Beifallsjubels fand das Konzert sei nen Abschluß. Inzwischen hatten sich die Volksmassen vor dem 5otel .bis ins Unübersehbare" vergrößert. Da rollte ein mit sechs Schimmeln be spannte? Wagen vor das Hotel, und als Liszt nun endlich erschien und ne ben den Senioren der Universität, di: in dem Staatswaqen saßen, Vlatz nahm, erscholl ein Jubel obne Ende. Ter Wagen setzte sich in Bewegung, und Reiter im akademischen Festornat und dreißig vierspännii? Wagen mit Studierenden folgten ihm. .Zaalos: andere Wagen batten sich angeschlcs s,'':. 3n vielen Tausenden umwogte die Menge die Abfahrenden. Der Zug nahm zuerst seinen Weg nach den Linden, umbog den Platz, der für das Denkmal Friedrichs des Großen be stimmt ist. und wandte üch so nach der reuen Schloßbrücke zurück und dann über die Schloßbrücke, den Schloß platz, durch die Köniqstraß: nach d'm Frankfurter Thor So ging es durch die mit Zuschauern und Zu ichauerinn;':, dicht gefüllten Strafen bis zur Neuen Welt drängt: sich die Volksmenge auf der Chaussee nach Friedrichsfelde, wo im Schlosse des Herrn von Trcskow ein letztes ge rührtes und feierliches Abschiednehme.: stattfand. Am Tage vorher, also am 2. März, hatte Lizt sein Abschiedskonzert im königlichen OpernhauZe gegeben. (5 war ta,? vierte, das er im Opruhanie gab, und das zwanzigste der Lffentli chen Kcierte. die er überhaupt in der kurzen Zeit seines Berliner Aufen: Halts, der ein weniges über zwei Mo nate betrug, veranstaltete. Welch ein seltsames und seltenes Erlebniß für den Künstler und für die Hauptstadt Preußens! Giebt es heutzutage einen Künstler, der es unternehmen könnte, eine so große Zahl von Konzerten auch nur in emem Wmter zu geben? Die ungeheuren Erfolge, die Liszt in Berlin davontrug, die seinen Auf enthalt zu einem so außerordentlichen Ereignis; machten, sind nicht allein auf dasKonto des Künstlers, sondern auch auf das des Menschen zu setzen. Der wesentliche Theil seiner Erfolge, ihre tiefere Gewalt verknüpfte sich eng mit seiner Persönlichkeit. Was die Gren zen des geistigen Einflusses, den Liszi übte, so ungemein erweiterte, war nächst der anmuthigen Genialität sei ner persönlichen Erscheinung die edle Freigebigkeit mit seinem Talent in jedem Sinne." Rtstal spricht von der unmittzll?iren Freigebigkeit, die darin beständ?. daß er sich allen Kreisen, in denen ein wahrer und warmer An theil an seiner Kunst lebte, gern und willig hingäbe, und von :er mittelba ren. die darin bestände, daß er den goldenen Lohn, den ihm sein Talent eintrug, mit überreich wohlthätiger Hand auch anderen zugute kommen ließ. Schön war das Verhältniß Liszts zur studirenden Jugend, die er .unmittelbar" und .mitt'lbar" reich lich beschnkte. Die Freimaurerlogen und zahlreiche' Wohlthät?gkeitsanstal ten hattc er sich in ähnlicher Weise zu Dank verpflichtet. Es war natürlich, daß man ihm den Dank in besonderen Formen übermittelte, in Formen, die nicht nur ihm ein besonderes Erlebniß wurden, sondern die auch stets den A::tl?eil der ganzen Stadt in Anspruch nahm. Sv stellten sich eines Morgens einhundeit Kinder bei Liszt ein. von denen keines üb.'r sechs Jahre alt war. Sie überbrachten d:n Dank ver schiedener Kinderbewahranstalten, zu deren Besten Liszt konzertirt hatte. Sie sanc,en .La)t froh .den Herrn, ihr jugendlichen Chöre", und traten vier von ihnen vor, sagten ein Vers chen, überreichten Kränze und .streuten ihrem Wchlthätzc Blumen auf seinen Lebensweg". Liszt war : tief ge rührt, daß er .nicht anders zu ant Worten wußte, als daß er die Kinder herzlich und liebevoll küßtc." Liszt erfreute sich auch der besonde ren Gunst des Königs Friedrich Wil Helm des Vierten und der Prinzessin Wilhelm von Preußen, der nachwali gen Kaiserin Augusta. In musikcli schen Soireen, die öfter im königlichen Schlosse veranstaltet wurden, harte er Gelegenheit, mit seinem phänomenalen Spiele zu glänzen. Ganz Berlin war in einem Taumel, hoch und niedrig feierte den großen Künstler und den großen Menschen, und es konnt: na türlich nicht ausbleiben, daß die Be geisterten sich auch übernahmen, und daß auf -die Zeit des Rausches die Zeit des Katzenjammers folgte. Ter ver dienstvolle Liszt - Biograph Julius Kapp , theilte folgenden Bericht aus seiner Zeit mit: .Man hat ihn gefeiert, man hat ihm Serenaden gebracht, eine Dame ist vor ihm niedergekniet und hat ihn gebeten, seine Fingerspitzen küssen zu dürfen. eine andere hat ihn im Konzert publice umarmt eine dritte hat den Ueberrest aus seine? Theetasse in ihr Flacon gegossen Hunderte habenHaudschuhe mit seinem Bild getragen viele haben den Ver stand verloren. Alle haben ihn der lieren wollen; ein Kunsthändler Ivit Glasplatten mit seinem Bild angefer tigt und zu Schmucksachen vcctauft. Tausende haben um seine Gunst und sein Geld gebuhlt resp, gebettet das ist aber, noch nichts. Die Hauptsache bleibt der Abschied. Der Meister bat nie einen größeren Triumph gefriert." häusliche cageskragen. : Erziehung der Kinder zur Faulheit. Fehler, die sich spater schwer rächen. Reinlichkeit. Ihre Bedeutung auf den Gesundheitszu stand der Familienm'.tglieder. Blumen und Vögel im Wohnzim mer. - In welcher Weise an beiden gesündigt wird. So absurd es klingen mag, so oft ist diese Erziehung zur Faulheit d:s Kindes leider die Ursache davon, daß es nicht wenig träge Kinder gibt, die später, sowohl den Lehrer, wi: El tern zur Verzweiflung bringen. Meist suchen beide die Ursache dazu in einem organischen Fehler des Kin des. glauben an geistige Defekt: des selben, angeboren oder erworben, furch ten Krankheit, wegen der der Arzt auf gesucht werden soll oder vermuthen Einflüsse durch geheime Miterzieher. Nur dort, wo der ' Grund zu dieser Trägheit gesucht werden müß!e. dort wird sie selten gesucht oder vermuthet, nämlich: in der Erziehung dazu. Das ist doch wohl kaum glaublich. Und doch ist dem so, wie auch Binet in seinem Werke: Neue G danken über das Schulkind" in längerer Ab handlung ausführt, und zwar beginnt die Erziehung des Kindes zur Faul heit schon in seiner frühesten Jug:nd. schon dann, wenn es noch kaum mit Bewußtsein. icnd:rn mehr nstinkti? sich mit verschiedenem Spieloeräth be schäftigt. Es spielt mit irgend ein:m ungeeigneten Gegenstand. welcher plötzlich seinen ungeschickten Fin?:rien entiällt. Noch zu unehrlfen. ihn sich selbst wieder zu rerschaffen. zeiat es seinen Unmvth über das Entschwun dene durch Schreien oder auf ander: Weise an und die Mutter od?r Wär ter:n. dadurch aufmerksam gemacht, bringt es ihm wieder. Dieser Zu fall wiederholt sich. Wieder erlogt das Kind obne eigenes Zuthun, was ihm kurz zuvor verloren ging, und oft bedarf es keines dritten Males, daß das Kind instinktmäßig erfaßt, wie leicht es ibm gemacht wird, wieder in den Besitz irgend eines ibm entfallenei Gegenstandes zu gelangen. Ein ande rer Fall. Das größer? Kind w'rd von der Mutter taatäglich mit oröß ter Sorgfalt gewaschen, gekämmt und gekleidet. Ist diele einmal anderw:t tiq beschäftigt und - veranlaßt da? Kind, sich selbst die Suhe zuiuschn'l ren. irgend welche Knövfe zu schließ' usw. und dieses verspürt, daß dam't eine Anstrengung" verbunden ist. so braucht es sich nur jener kl'inen G legenheit ,u erinnern, bei denen d'e Mutter bereitwillig immer w'eer 'brachte, was es fortwarf, und si möglichst unaeschickt ainu'te5en. um auch von dieser klein'n Mühe und Ar beit entlastet ;u werden. Aber gesetzt der Fall, der Betb'ti gungstrieb erwacht doch im Kinde troi; der bisherigen Erziehung zu? Faul heit, es möchte hier mithelfen und d?rt mit zugreifen, es bietet Hfe an od:r faßt selbstständig zu. daß es dan: nicht sofort so geschickt wie sein Vor' bild die neue und unaewobnte Arbeit erledigt, ist selbstverständlich und auch nicht zu erwarten. Und wied'r ist ?? in vielen Fällen die Erneherin. di: diesen Bethätigunastrieb eindämmt und es ?ur Faulheit erziebt mit den ungeduldigen Worten: .Ach laß nur. das verstehst Tu ja doch nickt!" ed?r: .Laß nur sein, das mach' ich allein viel besser und schneller" usw. Ist es ein Wunder, daß ein Kind, das auf diese Weise eroaen wid. d'e Lust und Liebe zur Arbeit und Th'i tigkeit gar niest kennen lerrt und in der Faulheit bebarrt. die auch später nur schwer zu bekämpfen ist? D?r erfahrene Beobachter wird bei tr'iaen und faulen Kindern viel mehr'Erzie hunassünden als deren Ursache, deni vorhandene Anlagen dazu erkennen. An den Müttern aber ist es, aus dem Angeführten eine Lebre zu zieben und bei der Erziehung ihrer Kid'r von frühester Jugend an ähnliche Fehler zu vermeiden. Das Bundesamt für häusliche Wis senschaften veröffentlichte kürzlich ein? längere Abhandlung über die Bedeu tung der Reinl'chkeit im Haushalt auf den Gesundheitszustand der Familien Mitglieder, der zahlreiche beachten werthe Hinweise enthält. Besondere Aufmerksamkeit wird darauf gelenkt, daß Eß- und Trinkgeschirre überaus starke Ansteckungsverbreitrr sind. Professor Dr' A. Rit'chs aus Frei bura i. B. bat dies erst kürzlich we der festgestellt. Das Eß- und Trin? aesckirr kommt mit der Mundaus scheidung eines an infektiöser Erkran kung des Rachens, der Nase oder d:s Mundes Leidenden in innigste Be rührung.' Turch die gemeinsam? Rei nigung des von dem Kranken benutz ten Geschirrs mit and'ren Tellern und Bestecken werden die Ansteckungs flösse auf das ganze Hausgeschirr der breitet. Dies umso mebr. wenn das Kückenpersonal den Reinigun'Zv'o zeß sehr flüchtig vornimmt. Nicht lan ge darauf wird das Geschirr und Be steck wieder verwendet, und so gelan gen die Krankheitserreger in d'e Mundhöhle der gesunden Familien Mitglieder. Man wundert sich dann über das rasche Umsichgreifen desKa tarrhs und versucht alle Mittel, um ihn aus dem Hause zu treiben. Die Krankheitserreger haben sich aber inzwischen so fest eingenistet, daß ihre Vertreibung erst nach langer Z it und nachdem alle Familienmitglieder in unangenehmster Weise ihrcn Tribut zahlen mußten, gelingt. Es gibt aber auch noch viele andere ansteckend: Krankheiten, die eine größere G:fa?r in sich bergen, als ein Katarrh. Tes halb sollten alle Hausfrauen str.'n' darauf achten, daß Geschirr: und Be- stecke, die von Erkrankten benutzt wur den, srerilisirt werden, wodurch die anheftenden Keime von Bakt rien ge tödtet werden. Dann erst können sie mit dem anderen Geschirr gewas-hen und getrocknet werden. Ganz bkson ders sind Trinkgläser. Löffel rnd Ga beln, die unmittelbar mit d?m Mund in Berührung kommen, vcrerst diesem Verfahren zu unterziehen. Da von der Reinigung des Eß und Trinkgeschirrs die Rede ist, sei nicht versäumt, uach etwas vcm Koch-, geschirr zu erwähnen. Besonders wäre dem emaillirten Geschirr Auf merksamkeit in der Richtung zuzuwen. den, daß man das A! springen deS Emails zu verhüten trachtet. od?r wenn dies dennoch e.folgt. das be!ref sende Geschirr sofort außer Gebrauch setzt. Das Email springt, schadha't geworden, besonders dann leicht ab. wenn in dem betreffenden Gefäß ein: Speise ziemlich trocken gedünstet wird. Zum Aufbewahren von gekochten Speisen verwendet man nur irdene Porzellan- oder Glasgefäße. Man lasse auch die Speisen niemals in einem Eisen- oder KupfergeschZ.rr er kalten! Ter Genuß von Speisen, die in unverzinnten oder kupfernen Ge faßen kalt wurden.- kann eine schw'.rc Gefahr für die Gesundheit bedeuten, weil diese Gefäße b:im Abkühlen an laufen und Grünspan ansetzen. Noch ein Wort sei , den Küchenm chern gewidmet, die niemals allva schmutzig werden sollten. Nicht ::ur. well das unappetitlich ist. sondern auch weil an dem Tuch verschiedenes haftm bleibt, was dann auf di? ge waschenen Teller und Bestecke übertra gen wird. Ucberdies müssen stark qt--brauchte Küchentüch:rn in der Wasche seh? mißhandelt werden, was nicht zu ihrer Haltbarkeit beiträgt. Es ist nun einmal so. der Mensch, oon der Natur entfernt, sehnt sich nach ihr zurück und sucht si: sich nohe zubringen. Er schmückt seine Wände mit mehr oder weniger guten Land schastsbildern. Er legt sich ein Vor gärtchen an. pflanzt einen Lieblings bäum vor sein Haus od:r Spalier flüchte an die Hauswand. Uno er zähmt sich seit altersher allerlei Thie re. Der Hund ist sein Freund und Helfer ein Aquarium, ein Terra rium ein Goldfischgias Blu menbretter, Blumentische lebend: und präparirte Blumen holt er sich herbei. Am meisten ist wohl die Blu-men- und Vogelliebhaberei verbreitet. Aber mit welchem Unverstand wird sie betritt,! Ter Blumentopf, mit Pa-pier- oder Papphüllen umgeben, wird gedankenlos an's Fenster gestellt nicht einmal immer an's Fenster od;r so. daß ihm das nothwendige Licht zu kommt, sondern ich sah schon Blu mentöpfe auf einem Paneel stehen, das über einem Sofa angebracht war in einem dämmrigen Zimmer ich sah sie auf Bücherschränken kurz überall da, wo sie nicht hingehören, wo sie ein gequältes Dascin führen. Man kann auch Blumen quälen Pflanzen, die ein Leben haben. Ab?r. wie viele Leute denken daran! Sie geben ihren Blumen kein Wasser. l!e werfen den Strauß achtlos auf .'inen Tisch und fühlen ihr: Begierde nach diesem holden Gegenstand befriedigt, wenn sie den Blumentopf oder de Strauß in der Hand halten und her gebracht haben. Was weiter daraus wird, ist ihnen gleichgiltig. Höchstens ärgern sie sich, daß ihr Schmuck nicht dauerhaft ist. Daß dies an ihrer ?ia" nen Achtlosigkeit liegt, kommt ihnen nicht in den Sinn. Öftmals sind Viu--men, die b:im Gärtner gekauft worden sind, schlecht eingetopft. Wem etwa daran liegt, eine Zimmerlinde, eine Palme, einen Gummibaum, eine A;a lie länger zu besitzen, der untersuch die Pflanze daraufhin und helfe nach. Entweder durch Umpflanzen ?d.r durch 'Zufüllen von guter Erde. Auch sollte Jemand, der seinem 'iimm:r diesen schönen Schmuck geben will, sich mit der Blumenpflege genauer vertraut machen. Aber noch gewissenloser gehen die meisten Menschen mit ihren Stufen vögeln um. Enge Käfig: womög lich runde überheizte Stuben ode: Zugluft unter solchen Unzu länglichkeiten soll ein Vogel gebethen. Selten wird ein Unterschied gemacht, ob es sich um einen Kanarienvoael oder um einen Waldvogel hand-lt. Und auch hier kann es vorkommen, daß der Besitzer des Thi.'rchens nicht einmal weiß, ob er einen Körncrires ser oder einen Vogel besitzt. d:r Weich futter verlangt. Kurzum, die Miß Handlung durch falsche Behandlung der Vögel schreit zum Himmel. Dabei können Blumen und Vögel jahrelang, jahrzehntelang bei richtiger Beha:,d lung gedeihen sür uns eine Quelle der Freude sein und die Verbindung mit der Natur herstellen. Wer Blumen und Vögel in seine Wohnung bringt, bedenke, daß er Verpflichtungen gegen Lebewesen damit übernimmt. GlücklicheAugenblickc. .Wissen Sie. Herr Doktor, zweimal im Leben jubelt man .Endlich allein": Vor der Verlobung und nach derSchei duna ' ' - Pas roökem. 1 Als der Professor Schraubenschlüs sel starb, umstanden ihn trauernd sein: Kollegen. Denn er war ein: Leuchte der Wissenschaft. Und dies waren 'seine letzten Worte, die vom Sterktissen kamen: .Freunde, wie sonderbar, daß es in der Nacht dunkel ist und doch nicht hell." Und darauf war er todt. Seine Kollegen .aber nahmen in Ehrfurcht sein letztes Wort auf und trugen es aus dem Sterbezimmer, und hielten es als ein Vermächtnis. Sie schrieben einen ergreifenden Nekrolog über Professor Schrauben schlüssel und sch.'ossen ihn fei.rlich und prophetisch mit Professor Schrauben .schlüsselt letztem Worte: .Freunde, wie sonderbar, daß es in der Nacht dunkel ist und doch nicht hell." Und von den Fachzeitschriften ging Professor Schraubenschlüssels Ver mächtnis über in die Tagespresse un) wurde um den Erdball depeschirt und ins Französische, ins Englische, ins Italienische und Chinesische übersetzt. Von Millionen Livpen wurde Pro fesscr Schraubenschlüssels letzter Satz zum Frühstück aus der Zeitung vorge lesen. Und es war eine allgemeine Verwunderung und ein tiefes Nach denken. Und die Gescheitesten sagten: .Die Lösung des Problems scheint so ein fach ." .Ja, scheint so", sagten die andern, .das haben alle tiefsten Dinge, daß sie einfach scheinen." Und dann' wurde ein Preisaüs-. schreiben veranstaltet. Wer die beste Lösung zu Professor Schraubenschlüs sels dunklem Vermächtnis fände: .Warum es in der Nacht dunkel ist und doch, nicht hell", der sollte neben hohem Ruhm auch noch so und so viel tausend Mark erwerben. Aber das Preisausfchreiben war nur sür Fackaelehrte.Tß Laien dem gewachsen wären, war nicht anzuneh men. Junge Stürmer gab t'. die hatten den Muth, es mit einer Doktor-Disser-tation zu versuchen. Sie kielen durch. Würdi'e Ge'ehrt: hotte:: iveiter aus. Se untersuchten zunächst den Begriff der Nacht. U Zwar philologisch, hi storisch, juridisch., .logisch, erkenntnis theoretisch. naturwilienschaftliS und erperimentell. Das' gab dicke -Bücher. Tann wurde in den Begriff des Dunklen überhaupt hineingeleuchtet. Was ist dunkel? Warum ist etwas dunkel? Inwieweit ist etwas dunkelt Di: vierfache Wurzel vom zureichenden Grunde des Dunklep. Die Grenzen des menschlichen Erkennen alles Dunklen. Das gab wieder dicke Bü cher. Darauf wurde der Begriff des Hei len abgeleuchtet. Tie Helligkeit in Be zug auf die reine Vernunft. Die Hel ligkeit in Bezug auf den Verstand. Die Helligkeit in Bezug auf die Brockaschz Gehirnwindung. Die Helligkeit in Be zug auf das Phänomen des Klarse hens. Die Helligkeit in Bezug auf die vierte Dimension. Und die Bücher Pfeiler wuchsen weiter. Bis hierher kam man leidlich vor wärts. Schwerer wurde es. als ?s galt, die kontradiktorischen Wechselbe Ziehungen zwischen Tunklcm und Hel lem zu untersuchen. Tausende von Gelehrtenfedern verhedderten sich in je nen fernen Grenzgebieten menschlichen Erkennens. Der Relativismus, der Subjektivismus, der Objektivismus differenzirten jüä widerspruchsvoll: E:biet in einer Weise, daß mehr als ein Gehirn daran zerbrach. Helden müthig gingen sie zugrunde auf d:m Schlachtfelde des großen Problems, das Professor Schraubenschlüssel der Welt als schweres Erbtheil hinterlas. sen hatte. Und noch in Polsterzellen hockte das Problem und murmelte mit starren Blicken: Freunde, wie fonder bar, daß es in der Nacht dunkel ist und doch nicht hell." Die aber leid lich gesund blieben, bissen sich die letz ten gelben Gelehrtenzähne aus in dem titanischen Bemühen, die vier riesigen Bücherreihen über den Begriff des Nächtlichen, über d:n Begriff des Dunklen überhaupt, über den Begriff des Hellen und über den Begriff der Wechselbeziehungen zwischen dunkel und hell, diese vier Bücherreihen unter einen Hut zu bringen im Sinne' des hinterlassenen Problems. ! Uebermenschlich ging ihr Mühen in ' die Tief:. Und vor allem in die Breite. Eine gewaltige internationale Biblio ! thek wurde erbaut und mit den hun j derttausend Theiluntersuchun;en ange füllt. Und von den Thoren der gelehr ten Statte leuchtete jener mystische Satz inGoldbuchstaben: .Freunde, mt sonderbar, daß es in der Nacht dunkel ist und doch nicht bell." Und ein großer Theil von Fachge lehrten bekam bis zur Lösung des Problems eine feste Anstellung als Beamte in jener Biblictl'et und wurde von der anderen Hälfte der Fachgelehr ten. die dort die Spezialliteratur ab suchten, in Athcm gehalten. Neue Bücher gingen aus dieser sinn gemäßen Arbeitstheilung hervor. Und nach und nach bildete' sich ein fester Rhythmus heraus: Aus zehn vorhan denen Büchern wurde ein elftes ge macht. Sogar aus anderen Fakultäten ka men sie heran. Statistiker berechneten den Quadratinhalt der Blätter, so man über da Problem geschrieben. Physiker verbreiteten sich über die potentielle Energie des Problems. Chemiker handelten die Wahlver wandtschaft der Elemente des Pro blems ao. Philosophen wi:sen nach, daß die Lösung des Problems nicht mehr und nicht weniger als daZ Menschheitsrathsel selbst betreffe, und daß hinter ihm die goldne Zeit andre chen müsse. Die Fachgelehrten und Kollegen des Professors Schraubenschlüssel lasen diese Bücher und verbreiteten sich hä milch über die Phantastereien jener Außerst'chler. Diese lasen wieder diese Bücher uns schrieben kritische Bücher über die Kri tik der Fachler. Worauf die Fachler wieder kritisch schrieben über die Kritik der Kritiken der Fachgelehrten. Worauf die außerfachlichen Gelehr ten die Kritiken der Kritiken der Kri tiken kritisch erledigten. Worauf ... In dttsem Zustand befindet sich da Problem des berühmten Professors Schraubenschlüssel beute. Schwer lastet das ungelöste Pro blem über der Menschheit. Sogar der Laienwe't verwirrt es ihre Seele. Gestern ist ein alter Sägfeiler an der großen Bibliothek vorbeigegangen und hat den goldenen Spruch gelesen. .Warum's in der Nacht dunkel ist und doch nicht hell?" hat er laut gesagt und gelacht. d.iß es die ganze Straße hören konnte, .einfach weil a' pelzen: Pelzkappen aus Pelz is!" Man hat den armen Wahnfinnigen in eine psychiatrische Klinik gebracht und man fürchtet, er wird nicht der Letzte sein. So liegt in allen tiefsten Problemen der Menschheit eine schwere Tragik. Manche Tugend bliebe unbemerkt, wenn der Neid sie nicht entdecken würd:. Im Morgengrau. Skizze aus dem Leben. Gjert und Maria hatten sünf Km rer am Fieber verloren. In der ver gaiencn '.'iacht nun war plötzlich auch iqr jüngstes noch erkrankt, das letzte. In semer Angst war Gjcrt .um' Arzt geeilt. Der alte Mann betrat . nur ungern wieder das Haus, in dem er seme!hnmacht schon so ost schmerz licy empfunden hatte. Er gao ünige -Anweisungen zur Pflege, drückte den Eltern die rnd und versprach baldi- ges Wiederkommen. (Liert hatte sich in Maria ein from mes Weio gewählt. Er selbst war in seiner Jugend gläubig gewesen, sp'ä ter aber gleichgiltig geworden. Maria vttete täglich. Im :Norg:n grauen, wenn die Kinder noch schlie sen, und sie Gjert schlafend wähnt':, erhob sie sich, trat ans Fenster und fal tet: die Hand: angesichts des sich lang sam erhellenden Himmels. Er beobacht tete sie oft von seinem Lager auZ. 31 w erschien sie ihm so schön, lote im sanf ten Schimmer des erwachenden Tages und zugleich im Glänze eines höheren, ihm unerklärlichen Lichtes. Schon als ihr erstes Kind, ein her: licher Knabe, ihnen entrissen M'rde. glaubte Gjert, sie werde abstehen von ihrer Andacht. Vier Geschwister fola ten dem Bruder nach in den Tod. da runter zwei holde Mädchen, der Mut ter Lieblinge, in einer Nacht. Auch nach dieser Nacht betete Maria im Morgengrauen auch heute, als ihr jüngstes Kind am Fieber erkrankt war. Gjert hatte, gleich ihr. das Lager nicht aufgesucht. Doch verließ er zu. . weilen die Kammer, weil er den An blick des leidenden Kindes nicht dau ernd zu ertragen vermochte. Wieder eintretend, fand er Maria betend am Fenster. Sein Blick schweifte von ihrer andächtigen Gestalt zu dem Bett des Knaben und wieder zurück zu ihr. Der Anblick zerriß ihm das Herz. .Was thust du. Maria?" fragte er nähertretend. .Ich bete. Gjert, ich b:te und danke." Sein Schmerz machte ihn erbar mungslos. ' .Das ist Thorheit", sagte er hart. .Der Gott, den du anrufst, ist todt. Du hast zu ihm gebetet, täglich, täg lich. Unsere fünf Kinder aber sind ge storben und unser Jüngstes wird ihnen folzen." Sie antwortete nicht. Sie schau!: ihn an. und er eröleichie unter ihrem Blick. Schweigend begab sie sich wieder an die Pflege des Kindes. j Noch einen Tag und eine Nacht kämpfte das entfliehende Leben. Tann j drückte Maria ihrem Knaben die Au- , 2n zu. I Im Morgengrauen aber fand sie ! Gjert. di? Hände gefaltet angesichts ' des sich langsam erhellenden Himmel?. .Was thust du. Maria?" fragt: er wieder, die erkaltete Hand des Knaben in feiner Rechten. .Ich bete. Gjert. ich bete und danke." Er lachte gellend auf. .Spottest du deines Grames. Weib? du dankst?" .Ich danke Gott für den Schmerz meiner Liebe und daß er unsere ffin der zu sich nahm, bevor sie irre gewor den an seiner Huld." - Da brach er vor ihr in die Kni? nie der und legte das Haupt in iren Schoß. .Ich glaube ibn wieder", sagte tz fest. .Er lebt, Maria, lebt in deine: Seele!" Boshaft. .Heute Mittag werde ich kochen, lie ber Emil!" .Warum?" .Mama hat mir's gerathen!" .Ach. laß' Dich doch nicht so g: gen mich aufhetzen!" Große Wäsche. Wirth: .Was radirst Tu denn da auf den Papierservietten yerum?" Wirthin: .Saubet machen thu' ich se.'