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n -.-'Tr Talent und Beruf. Von Tr. Hans Tchniidkunz. Nathlos stehen manche Eltern vor der Zutunjt ihres Äinfcc, wenn Die bange Zragc kommt, was es norden soll, und ob es zu Öern, was es wer den soll oder will. Talent hat. Sie glauben, ein solches Talent zu erken nen, und wollen es vielleicht auch be günstigen. Aber können sie sich dar aus verlassen? Und was sollen sie nun thun? Wer gibt Rath? Rathlos aber ist auch mancher, der danach gefragt wird. Er weiß, wie wenig wirkliche Erkenntniß da zur Verfügung steht, wie schwer im ein zelneu Tjall zu urtheilen und zu ra then ist, wie schwer auch das wenig-', das sich hier im allgemeinen sagen läßt, ohne ein weites Ausholen nut zutheilen ist. und wie unangenehm es für alle Beteiligten wird, oftmals Besagtes immer wieder zu sagen. Loch die Noth drängt, die Eltern wollen wissen, was sie thun sollen, und während eines umständlichen Hin und Her kann ein Kind bereits aus eine.l falschen Weg gerathen sein. Teshalb will der Schreiber dieser Zeilen der suchen, von dem. was sich hier über Haupt sagen ließe, das Wichtigst? knapp mitzutheilen: Winke zur Be obachtung. Rathschläge zum Vorge hen, Warnungen vorißgriffen. Und nicht nur die Beobachtung des jiin des thut hier noth, sondern auch die Beobachtung derer, die das Kind zur Beurtheilung und Behandlung über nehmen. Leicht und angnehm würde öcm Leser die 2ac gemacht werden, wenn mir ihn mit Erzählungen von herrli chen Wunderkindern unterhielten. Al lein gerade hier macht sich schon ein erster fehler bemerkbar, der den El tern und dem iind und auch anderen Betheiligten schwersten Schaden zufu gen kann. Wirkliche Wunderkinder sind so selten wie bedeutende M'enschen überhaupt oder wie ungewöhnlich große Einkommen. Weils in dein einen alle so glänzend geht, soll's in anderen Fällen ebenso geben. Von den paar außerordentlichen Erscheinungen spricht man. den Turchfchnitt vergißt man. Ging's nach den vielen Tchwär mereien von jungen Talenten, so würde die Welt voll lauter Geigen hängen. Es verhält sich aber etwas anders. Ueberschätzungen also sind die iiaäV sie Gefahr, die uns droht, llcbcr schätzt wird, was überhaupt vorhan den ist: überschätzt wird die Anlage, während nur durch Unterricht oder gar nur durch Trill einiges erreicht worden ist: überschätzt wird ein be sonderes Talent, wahrend lediglich eine günstige allgemeine Begabung vorliegt; überschätzt wird die Leich tigkeit. niit der ein Talent erkannt werden kann, und überschätzt wird der Erfolg, der Sieg des Talentes. Verwechslungen aber find es, die ganz besonders zu solchen Ueberschät zungen führen. Eine Verwechslung ist es schon, wenn es heißt, daß jede? echte Talent sich durchringt. Man be obachtet, daß ein Talent nicht Ruh2 gibt. da es immer wieder nach außen, zur Bethätigung drängt, und verwech seit dies nun mit dem Erfolg, der doch crit noch von sehr viel anderen! abhängt. Perwechselt wird serner mit der wirklichen Anlage zu einem Können die bloße Neigung oder Vor liebe oder Sehnsucht, die schließlich so viel Unruhe für die Umgebung des Amateur" erzeugt. Verwechselt wird, sobald ein Kind mit gutemort schritt etivas gelernt hat, das Erwor bene mit dein Angeborenen, insbeson dere aber die Aufgewecktheit und Bil dungsfäbigkeit überhaupt bei einem Kinde mit feiner Eignung zu diesein oder jenenl besonderen Gebiet. Anzeiäx'n für vorhandene Talents oder Talentlofigkeit lassen sich gewiß angeben. Nur find sie häufig trüge risch und reichen nicht weit. Am ver läßlichsten sind die für außergewöhn liche Talente und für außergewöhnli che Talentlofigkeit. Solche- Gaben oder Mängel verrathen sie'' bald: aber, es sind eben die seltenen älle: und nach Natl, und ilfe wird gewöhnlich nur in den häufigsten, den Turch schnittsfällen gerufen, n diesen Wil len nun deuten die vorhandenen An zeichen weit eher auf eine allgemeine: als aus eine besondere Begabung. Tas heißt: ein Kind erscheint zum Bei spiel und gerade dieses Beispiel kommt besonders häufig vor als gut musikalisch und macht im Musik unterricht auch thatsächlich hübsche Fortschritte, würde jedoch in einem anderen Unterricht wohl ebenso hüb sche Fortschritte erzielen. i Je jünger das Kind ist, desto schwe rer sind die Anzeichen zu deuten. oii verläßlicher Weise mackt sich ein Za lent doch erst in späterem Lebensalter geltend: und während wir zu sagen pflegen: Tas Kind bat Talent." sa gen die Franzosen: Tas Kind wird Talent haben.- ' Fast ist es leichter. Anzeichen für das Fehlen als für. das Vorhanden sein eines besonderen Talentes zu fin den. Ein solches Anzeichen für das Fehlen ist schon das Austauchen gün stiger Symptome auf mehreren, zu mal voneinander verschiedenen Ge bieten, also zum Beispiel sowohl in der Musik wie auch in der Malerei, wie auch in Sprachen. Ein solches ist auch die den Kennern wohlbekannte !agd nach neuen Lehrern und neuen Methoden. Sobald der Lernende an seinen Lehrern und att inrem Versah ?en viel auszusetzen bat. sobald er et wa gar zu seinem Unterweiser sagt: .Du magst ein ausgezeichneter Leb rer für andere fein, für mich bist du ... --mitTTi - T:-' es nicht" dann ist die Sache schon verdächtig. Tas wahre Talent nimmt von seinem Führer das auf, was er ibinVositives bieten kann, wahrschein lich sogar mit Gier, und läßt das übrige mit mehr oder Weniger Gleich gültigkeit beiseite. Weiterhin verräth sich der Mangel an besonderem Talent immer ab gesehen von guter Allgemeinbegabung durch das Abspringen. " Es fehlt dasAnhalrcn. die Zähigkeit, die straffe usanimenziehung dvr Interessen, kurz die Einseitigkeit. Und diese ist nun das verhältnißmäßig sicherste po sitive Talentzeichen. Wenn also das Kind immer wieder zurückkehrt zu dir fraglichen Sache, wenn es dabeibleibt und aushält, wenn es über feine Pflicht hinaus auch in Stunden der Erholung feine Freude daran hat. und wenn es dabei gar seine eigenen Versuche macht, wenn es produzieren will: dann ist das ein ziemlich sickzcres Anzeichen für das Vorhandensein ei' ucs befondcrcn Talentes. Was wir aber hier nur im allgc meinen sagen konnten, das bedarf na türlich einer sachgerrchten. fachnläßi gen Anwendung auf die verschiedenen einzelnen Gebiete. T?e Eltern und ihre nächsten Berather sind ja auf den allermeisten Gebieten keine Fachleute, können auf ihnen das Fachmäßige schwer von der bloßen dilettantischen Spielerei unterscheiden und richten durch diese Verwechslung leicht wie der unberechenbaren Schaden an. Eii. gewichtiges und immer wieder kehrendes Beispiel bietet die Musik, n ihr wird vielleicht das meiste an den Überschätzungen und Verwechs lungen geleistet, die wir kennen ge lernt haben. Eine Freude am Sin gen oder Spielen und ein Erlernen der Wiedergabe irgendwelcher Musik stücke auf cincin nstniment g? wöhnlich dem Klavier wird mit musikalischer Begabung oder Fähig keit verwechselt. Tas ist ja noch so gut wie gar keine Musik, selbst wcnn's leidlich gemacht wird. Musik ist vor allem keine Sackn: der Finger, son dern eine des Gehörs, des äußeren wie des inneren, das heisst der Ton bilder in unseren Gedanken. Wenn also ein Kind Musikalisches gut Hort, sich's merkt und gar selber Musikali sches hervorbringt, insbesondere also auf dem Instrument oder im Gesang: gern und mit musikalischer Vernunft phantasirt: dann ist bei ihm spezin schcs Mufiktalent zu vermuthen. Und nun die Hauptfache: bewähren kann sich das Talent nicht vor, son dern erst iin Unterricht. Darüber müssen wir jedenfalls hinaus Jein, daß das Talent nichts oder nur wenig zu lernen, zu üben, zu erwerben brauche, daß es besser seinen eigenen Weg ge he, als sich an dicLehrc zu halten. Ter eigene Weg kommt später: erst kommt der fremde. Selbst wenn ein Talent die Einwirkung eines Lehrers nicht nöthig hat und dieser Zustand tritt ja nach längerer oder kürzerer Zeit jedenfalls ein selbst dann kann das Talent eine solche Einwirkung immer gut gebrauchen, gebraucht sie besser als Nichttalente. und kann nun wieder an der Geschicklichkeit und Kraft die ses Gebrauchens erkannt werden. Eine vortheilhafte Verständigung für die bang fragenden Eltern oder mindestens interessant für alle Be tbeiligten ist nun das verfchiedeneVer halten verschiedener Leute, die oz durchFragen und so weiter in die Sa che hineingezogen werden. Ter Pä dagoge geht von dem Glauben an o''C Bildungsfähigkeit des Menschen, an die Kraft der pädagogischen Einwir hing, an die Berechtigung seiner Er fahrungen, die ihm aus so vielen Er folgen geworden, aus. Deswegen wird er weniger von dem halten, was im Kinde fchon ist. und mehr von dem, -nas aus dem Kinde.gemacht werden kann. Anders der Arzt, namentlich r Psychiater. Er ist daran gelvöhnt, mit vorhandeilen Organismen und Orga nisationen sowie mit ihrer Widerstands- und Erneuerungskraft zu rechnen. Er glaubt gern an die Macht der Vererbung und bekommt mit ihr auch deshalb mehr zu thun als der Lehrer, weil er die Eltern und sonsti gen Verwandten des Patienten öfter sieht und sie leichter mit diesen: ver gleichen kann. Tie Verwandten wun dern sich, woher denn der. Patient dies und das tiabe. und bemerken nickt das stille Lächeln des Psychiaters, der bei ihnen mit rascheln Blick Eigenhei ten des Patienten wiederfindet. Ter richtige Pädagoge wird auf die Frage, ob das Kind Talent hat. am eheste,: antworten: Das kann ich erst wissen, wenn ich das Kind länger un ter meinen Händen gehabt habe." Ein Lehrer, der anders antwortet und ins besondere rasck. etwa auch fchon nach kurzerLehrzeit. von vorhandenem Ta lent spricht, kann den Eltern des Kin des nur verdächtig sein. Entweder er ist nur ans Geld ans und betört zu diesem Zweck die Eltern, um sich sei nen Erwerb zu sichern: oder aber er nmß sich mit vielen minderwerthigen Schülern plagen, die nicht einmal ge nug Allgemeinbegabung, geschweige denn genug Sonderbegabung besitzen, und siebt folglich in einem besseren neuen Ankömmling aufathmend viel mehr, als in diesem wirklich steckt. Zur Talentprüfung"' wird man sich deshalb möglichst an eine fachtuch tige Persönlichkeit halten, die es nicht nöthig bat," und sich von ihr etwa ei nen auch minder großen" Lehrer empfehlen lassen, selbst wenn's der nöthig hat" er wird sich dann tue nigstens viel Mühe geben. Soll man dann selber, ohne Hilfe eines Gro ßen", einen guten und einen schlechten Lehrer unterscheiden, so wird man am zweckmäßigsten darauf achten, ob der Lehrer sich selbst möglichst sorgsam über die Qualitäten des Schülers un terricktet. Tann ist er ein guter". Und ilun wird das Zeichen des Ta lentes zur Aufgabe für das Tolent. Soll es erfolgreich werden, so bedarf es jenes Tabeibleibens, von dem wir gesprochen haben sagen wir kurz der drei K": 5ionzentrirung, Kon stanz. Konsequenz. Werden diese dein Talente zugemuthet, und hält dabei seine Aufmerksamkeit, sein Interess?. sein Wille kräftig stand, so haben wir das gewonnen, woraus wir uns Hofs nung gemacht. Sind wir in solcherWeise vorsichtig, so können wir auch frohgemuth sein. Tenn die Kinder find reicher, als man meistens denkt. Das Kind ist kei ne leereTafel", sondern einSchatz", der nur richtig behandelt werden muß. Unendlich vieles schlummert in ihm, und irgend ein mehr oder min der besonderes Talent hat jegliches Kind, wie jeglicher Mensch irgend ei ne Berufung zu irgend einem Berits. Ein normales Kind ist, kurz gesagt, zu allem zu haben, zu allem zu brin gen immer abgesehen von beson ders hervorragenden Leistungen. Nur niuß man auch für unsere Zwecke das thun, nzas überhaupt dem Kinde g? genüber das wichtigste ist: sich mit ihm beschäftigen, sogar vielfach beschäfti gen. Dadurch hat man auch am 'he sten Gelegenheit, auf irgend eine be sondere Fähigkeit des Kindes zu sto ßen; an dieser kann und soll man es sassen. und dann folgt das weitere, das wir schon kennen. Dann wird man auch weniger in die Versuchung kommen. Ungeeignete in eine Lentbahn zu zwängen, zu der sie nicht taugen, und in der sie nur mit Ach und Weh durchgeschleppt wer den, wie dies namentlich auf dem Gymnasium geschieht. dessenUnglücks schüler für irgend einen technischen oder sonstigen Beruf vielleicht die be sten Glücksschüler werden würden. Tie Hauptsache ist immer wieder: das fragliche Talent ausproben, mit Ge duld, lieber etwas zu lange als zu kurz, aber dann auch danach weiter vorgehen. Wir sagten, das Kind sei zu allem zu haben. Versteht sich: das junge Kind. Später scheidet sich von dem erst nur Allgemeineren das Besondere. Es hat im allgemeinen wenigSinn, mit einem Kinde in den ersten drei zehn oder vierzehn Lebensjahren auf einen besonderen Beruf hinauszuwol len. Hier braucht das junge Wesen eine Entfaltung nach vielen Seiten, schon damit keine Täuschung über das Talent eintritt. Ter bangen Eltern frage nach diesem tritt aber nun die andere bange Frage zur Seite, wann denn die Ausbildung zu einem Beruf beginnen solle. Als Regel kann man j sagen: soweit möglich erst nack d:? ; oben genannten Periode: soweit nö i thig oder wenigstens soweit zuläs sig und zweckmanlg schon vor ihr. Zu dem, was bereits vorher in Frage kommt, gehört am ehvsten al les das. was leibliche Geschicklichkeit ist: also Leibesübungen für Sport, Reisen. Akrobatik: auch musikalische Fertigkeiten, das ist Instrumenten spiel in seinen Ansängen, aber mit der nöthigen. wirklich musikalischen Grundlage: und jedenfalls Zeichnet: sammt etwaigen gewerblichen Fertig keiten, wenn auf Gewerbe, Technik oder bildende Kunst als Bmtf gerech net wird. Ter Beruf selbst läßt sich am wür digsten als eine Berufung fassen, auch wenn zwar viele berufen", aber nur wenige auserwählt" find. Für unse re praktischen Zwecke fragt es sich, wo zu wir jemand für berufen halten, und wie weit er in den wirklichen Be ruf hineinkommt. Ta .ist es nun merkwürdig, daß für ein weites Ge biet sehr wenig nach Talent und Be ruf gefragt wird: für das der soge nannten gelehrten Berufe. Gvmna sium und Universität, etwa auch eins technische oder ähnliche Hochschulz werden sehr lvahllos bezogen, am eh: sten dann, wenn kein Grund für eine andere Louibabn da ist. Ob Talent zur Wissenschaft vorliegt, wird nicht gefragt; und namentlich zururisterei geht, lver sonst nirgends hingeht. Anders mit den mehr praktischen" Berufen, zumal den künstlerischen. Hier wird wenigstens in der Regel nach dem Talent gefragt weniger freilich nach den: eigentlichen Beruf. Hier tritt eine neue Unterscheidungs sorge für die Hüter des Kindes auf. Talent und selbst Fachtüchtigkeit ist nämlich noch nicht auch Beruf, noch nicht auch die Lebenswidmung, die dieser verlangt. Es ist ein eigenes Los : it den Per sonen .die sich zum Fach, aber nicht auch zum Beruf eignen. Tas sind die Amateure und zwar die im besten Sinn. Man kann sje sehr gut brauchen und soll sie hoch schätzen, falls sie nicht mehr sein wollen als Amateure, und besonders dann, wenn sie über reich liche Mittel verfügen. Wieviel ver dankt nicht die Musik solchen Liebha ben:" ! Auch wenn sie nicht selbst das Können des Berufsmannes haben, wenn sie mehr nur gern hören, gern betrachten, gern kaufen, kann man sie auf den Händen tragen. . Um so schlimmer sind im Gegensatze zu ihnen die Tilettanten als die Halb könner. besonders wenn sie nicht über den Pfuscher" oder Stümper" hin auskommen. Hier beginnt wieder eine der Pflichten gegen das junge Talent. Lieber gar nickt in eine solche Rich hing ziehe::, als nachher dem wahren Berufsleben schaden! Gerade Fami lien, in denen viel Bildung und Eifer berrsckt und entsprechende Mittel vor. 'Handen sind, gerathen am meisten in solche Gefahren, während in einfache ren, ärmeren Familien die Kinder wenigstens von solchen Störungen frei bleiben. Die Reihe vom elendesten Stümper bis zum würdigsten Amateur ist eine wesentlich andere als die, die mit dem schlichten, indifferenten, ungefährli ch: Laien beginnt und über den An fänger oder den Lehrling zum Gesel len, von da zum Meister führt, toei terhin den Handwerker vom Künstler und den Virtuosen vom Genie unter scheidet. Fachleute kennen sich da meistens gut und leicht aus und er kennen den Minderen- an seiner Be handlung der intimeren Tinge des Faches und Berufes; wir anderen las sen uns leicht durch äußere Leistungen blenden, bis zu deren Grenze auch ein Tilettanteneifer führt. Und dessen Verwechslung mit Talent und Beruf ist eben die vielleicht wichtigste Sorge voi: Eltern um ihr vielversprechendes Kind. ' Weniger schlimm isthier eine Ver. wechslung von Kunst und Handwerk. Dessen Ehrlichkeit steht jedenfalls hoch über der Halbheit angeblicher Kunst. Noch mehr! Auf die so häufige Frage, ob ein Kind Kunsttalent hat, und wie dieses ausgebildet werden soll, gibt es für die bildenden Künste eine sehr verläßlich Antwort: - Laßt das Kind erst ein Handwerk lernen, auf dem sich dann ein Künstlerthum aufbauen kann! Ist genug Talent und sonstige Gunst des Schicksals vorhanden, )o wird auf einer solchen handwerklichen Grundlage eine fruchtbare Künstler laufbahn möglich sein; anderenfalls bat man etivas Sicheres und Ordent liches in der Hand. Ein Künstler, der das Handwerk verschmäht, wird leicht ein Handwerker". Aber das Genie? Das ist eine Hö he, über die man nur über niedere Hö hei: hiiuveg gelangt. Tas ist nur eben ein höherer Berg, ein gesteigertes Ta lent gesteigert namentlich insofern, als es nicht nur Vorhandenes be herrscht, sondern auch Eigenes schafft, in schöpferischer Ursprünglichkeit sich selbst Gesetze gibt, die es dann aber auch cinhält. Ein wettig davon ist bald jemand eigen, vor allem dem Kind. Um so schwieriger ist die Er kennbarkeit des Genies. Eigcnkräftig keit. aber im Aufbauen und nicht im Ablehnen.Eigenkräftigkeit, aber wenn sie etivas wirklich Wcrthvollcs schafft: das ist des Genies Zeichen, und das ist folglich noch toeit später zu erkennen als das bloße Talent. Wir alle aber, die wir ein Talent besitzen oder es behüten sollen, be trachten die Sache am besten als ein Experiment der Vorsehung. Sie war tet ab. wie wir uns dazu verhalten, ob wir darüber hinaus wollen. Halten wir stand, und fallen wir nicht in ri neu Abgrund hinein, der sick daneben aufthut, so haben wir uns im Experi ment bewährt und das Spiel gewonnen. Perkeo ein Tirolcr ? Auch riue littcrarhiftorische Studie. Tas war der Zwerg Perkes Im Heidelberger Schloß, An Wüchse klein und winzig, An Durste riesengroß. So sanz em ewiger Student aus seiner Seele. Tat feuchtfröhliche Ge nius loci", Alt-Heidelbergs Burschen Herrlichkeit, lyittt ihn wiederum tu rauscht und in der durstigen Phantasie des burschikosen Klassikers entpuppte sich aus dem historischen Clemens Per teo, weiland Knopfmacher. Zwerg und Hofnarr des Kurfürsten Philipp von der Pfalz, benamst: der Fahkönig. dessen wirtlicher philosophischerTrink riel'e und Weinsouverän von a. D. 1728, der ebensowenig aus der Welt wandern wi.ro. wie der deutsche Durst. Wer war. denn der kleine seine Herr, der das Glück hatte, den Heidelberger Sänger zum Homer zu erhalten? Jo seph Viktor von Scheffel kannte blos den höfischen Namen in seinem bishe rigen monumenrum aere perennius", der Holzfigur am kurfürstlichen Faß. Ab weder H.'ß noch Figur stammen aus Perkeos Zeiten. Das größte der großen Fässer. das ehedem 220,000 Liter Wein enthielt und heute noch trotz tsiner Leere als miraculum mundi" von Tausenden beaugapfclt wird, hat erst Kurfürst Karl im Jahre 1751 erbauen lassen. Perkeos weitbe schrienes Wunde'fäßlein stammte von Karl Ludwig und lsoll ungefähr 200 Fuder Wein gefaßt haben und nach fünfzehnjähriger Amtsthätigkeit des getreuen Wächters jtoch einen schäbigen Rest enthalten haben. Es war nun ge rade kein rheinischer Maloasier. von dem Schaffe! lwgt, sondern das greu liche Mischmasch des Abgabeweines, das diese jeweiligen Ungethüme in ih ren eckigen Bauch aufnahmen. Ihre Weltberühmtyeit erlangten die Heidel derger Fässer trotz alledem erst seit Wiederentdeckilnz der Schloßdenkwur-. digkeiten, und nicht zuletzt durchSchf fcls stimmunqsoollcS Erdicht, zu dem Stephan Gruoe 1861 die bekannte Mdsterkompofition schrieb. Gottfried Trehler hat, anspielend auf Barba rossas Erwachen im Kyffhäuser. auf dieselbe Melodie ein zweites Lied ge dichtet, das heute ebenfalls zum dichte rischen Gemeingut des deutschen Stu tentcn gehört. Scheffels Hohes Lied auf den Zech- Humor war aus einem Reiseerlebniß t erwaaijen. m ayre iö4t yane oer .ewige Äurschcnschafter" Alt-Heidel-bera in der Stimmung eines Reisen- den wiedergesehen. Er schrieb darüber ' etwas später an einen Freund: .Im . September benutzte ich die Durchreise crnes Münchener Hofraths vonSchlich tegroll, in dessen Haus ich in München sehr freundlich aufgenommen war und der nun mit seinen Töchtern ein Rhcinreise machte, mich ihm als Men tor für Heidelberg und umliegende Dörfer anzubieten, und brachte ein paar Tage auf dem alten klassischen Boden zu. Des Tags über ging ich mit ihnen herum, und abends fand ich auf der Kneipe, die sich unterdessen recht flott gemacht bctte. eine alte Garde von Leuten ... An mancherlei Ulk hats auch nicht gefehlt . . . Natur lich hatte der zechfrohe Cicerone leine vielen Gäste auch in den Keller des HeidelbergcrSchlosses geführt, wo dem Riesenfaß gegenüber die Holzfigur des winzigen Hofnarren steht. So war er selber der Kcllergruff Perkeos desl Morgens als ..frommer Pilger" ge naht und wa: in der kommendcnNacht als .Weinvert'u'ger" von der feuchten Lust angesteckt worden ... Es hat mir nun einen besondern Spaß gemacht, schreibt Anton Dörrer in einem reichsdeutschen Blatte, den Zechjsouverain auf feinen geschichtli chcn Wahrhcktsgehalt zu prüfen und nach seinem Taufbüchlein zu fahnden. Letzteres hat ich nun freilich bis zur Stunde nicht auffinden können. Aber ein kecker Gedanke ist mir beim Wein schlurf aufgeölitzt. als ich den Geist Perkeos angerufen, und mit ihm will ich nun Hausiren gehen, wie es einem .Germanisten" mit seiner Weisheit geziemt. Die hohen Herren des 16. bis 18. Jahrhunderts, die sich Landesvater schelten lassen konnten, hatten gar oft Langeweile, sintemalen sie oft meist ihr Geld und Gur verputzt, Unterthanen verkauft und den eigenen Stammsitz verschuldet hatten. Nun hatte dasLand Tirol die zw.nfclhnfte Ehre, als Nar renfabrik mehr als ein Jahrhundert angesehen zu werden. Meist waren es wohl armselige Tolpatsche, hie und da aber komischeKäuze, denen derDoktor Hut und Doktormantel ihres shaköspe arj'chen Witzes und Spottes halber kesser gepaßt, als die Narrenkappe und das Schellenkleid in den Farben eines deutschen .Herrschers". Perkeos wun derlicher weinseliger Herr und Meister Kurfürst Karl Philipp bekleidete, be vor er das pfälzische Erbe seiner Ba ter antreien konnte, die Stelle eines kaiserlichen Gouverneurs in Jnns brück. Da liez: es wohl nahe, daß der abFiebende Statthalter seinen Perkeo aus dem .Narrenland" als guten Be kannten mitnahm oder von dort sich seinen Mann verschreiben ließ. , auf daß auch in Zukunft dieser Unterhai tungspunkt in seinem Ardeitspro gramm nicht fehle. EineErklärung des Icheinbar räthselhaften Namens habe ich bei dieser Annahme bald gefunden. Ist doch in der Studentenwelt der ui kige Biernam: .Warum" (.Perche" auf Italienisch) beliebt! Einsprach unkundiger hat wohl das Wort italie nisirt, indem e? die welsche Endung o anhängte. Und ein solcher Name paßte doch auf einen Spaßvogel und Knopf macher. der aus dem doppelsprachigen Südtirol sta.il!nie. Wenn ich mir die volleHolzfigur ge genüber dem leeren Faß naher an5ehe, kann ich mir überhaupt, nicht erklären, daß man nicht schon längst darauf ge kommen, daß diese Darstellung (die Abbildungen des Originals weisen noch deutliche Spuren auf) das Werk eines Gr'öden:rs ist. Gröden ist das sch'znste und bedeutendste Seitenthal des Eifak in den Dolomiten. Seine l'.eißigen, ardeiistüchtigen Bewohner sind heute allgemein durch ihre Holz Schnitzereien blannt und sprechen eine Abart der lateinischenSprache, und der 'Sprachenüber,ang entwickelt bei ihn:n die tollsten Formen. Einem Kenner der dortigen Sprachvcrhältnisse wird selbst ein Perkeo kein Unding sein. Das Interessanteste an der ganzen Sache ist nun freilich ein Histörchen, das man beim Abgang des nachmali gen Kurfürsten in hohen Kreisen sich erzählte. Auf lubernial- (lies Wein-) reisen soll der trinkbare Faßkönig in Urtisei (St. Ulrich) dem Hauptort von Gröden. einen verkrachten Studenten tnd nunmehrigen Knopfmach:r gefun den haben, wie dieser eine neue Philo sophie xausb'tuen wollte. Und diese Maximen schienen dem Gouverneur die höchstenRzgentischaftsideale zu ver wirklichen.Der also kam. sah und pack tr den ewig bezechten Studenten Knopfmacher zrsammen. und der hohe Rath von Urusei beschloß, als Perkeo cines seligen Endes -verstarb, dem kur fürstlichen Hofnarrenphilosophen ein würdiges Marterl zu setzen. Noch heute singt man beun C. .Austria", wenn einer zum Dr. ccrevisiae. d. h. zum Faßkönig erhoben wird, so ungefähr: Ter Weinstaat nur. der Weinstaat sei es. In ihm liegt unser Heil allein. Und ganz Europa wird ein freies. Ein permanentes Lichtenhain Nach all dem Gesagten, sagt Dör rer. der ein Tiroler ist. bin ich als .Mann vom Fach" selbst überzeugt, daß Perkeo mein ehrlicher Landsmann ist. Und ich fordere all: meine Berufs genossen auf. von unserm Heidilberg. Oesterreichs herrlicher Studentenstadt n Jnn. mit dem Brustton der Ueber zeugung das Lied vom braven Lands mann hinauszuschmcttern. Und die alma mater oenipontana möge das einzige echte Gemälde dieses .Tiroler Helden", das die städtische Alterthü merisammlunz auf dem Schlosse zu Heidelberg verwahrt, für ihren noch viel alteren Palast erwerben. Es stammt von dm Porzellanmaler AI !.rian von der Werff, der als Hofma ler beim Kurfürsten Karl Phiüpp sungirte. Die kleine Größe ist darge stellt in ihrer Weinseligkeit. mit den Jnsiznien eines Ritters und Kammerherrn des trinkbaren Faßkönigs. Dagegen stellt die neu hec gestellte Figur gegenüber dem Fasse den Knirps dar, wie er, unbekümmert . um den Stundenzeiger, den Becher zu dem Munde halt: .Die Wahrbeit liegt im Weine. Beim Weinichlurf sonder End' Erklär' ich aller Narre j Mich fortan permanent!" ' Hräßlicher'Sbergrauöe. ' In den gebirgigen Gegenden Nord bulgariens herrscht der Glaube, daß der infolge übermäßigen Branntwein genusses erfolgte Tod eines Menschen Dürre im Lande erzeuge. S!ur durch Annageln- seiner Leiche mit Eschen Pfählen an den Boden könne das ttn keil abgavendet werden. Bor wenige,: Jahren erst führte dieser furchtbare Aberglaube zu einem gräßlichenMord. In einem großcnDorfe lebte ein Bau er, der infolge seines eingezogenen Lebens und seiner durch zahlreiche Schicksalsschläge hervorgerufenen Ver bitterung dmRuf eines Hexenmeisters genoß, obwohl er der gutmüthigste, hilfsbereiteste Mensch von der Welt nxir. Unter dem Wahne des Volkes hatte auch seine bildschöne Tochter Grunja zu leiden, dem: ein Bursche, der sie liebte, wurde von seinen Eltern gezwungen, Grunja, die Herenmci sterstochter," sitzen zu lassen. Schließ- lich waren der Alte und seine Tochter förmlich in die Acht erklärt. Tas nahn: sich der Bauer so zu Herzen, daß er übermäßig zu trinken anfing und ei nes Tages im Rausche starb. Kaum war er todt, begann eine große Tiirre. Man schrieb sie dem unseligen Aber glauben gemäß dein Verstorbenen zu. Eine Anzahl Bauern begab sich nach dem Kirchhof, um den Todten auszu- j graben und an ihm das Gericht zu vollziehen". Tas Unglück wollte es. daß Grunja eben betend am Grabe ihres Vaters kniete und ihre völlige Verlassenheit beweinte. Man glaubt eine Hexe bewache des Alten Grab, drang auf das arme Mädchen ein, schlug sie mit einem Beile nieder und zerstampfte ihren Körper buchstäblich mit den Stiefeln zu einer blutige:: Masse. Tann scharrten sie den Verstor denen aus seinem Grabe heraus, tha ten ihm, , wie sie gewollt, und gingen seelenruhig nach Hause. ! Noch fürchterlicher ist ein anderer Zall. Hier besaßen zwei Brüder ein ziemlich großes Bauerngut. Da brach eines SommeröMißwachs :uid Türre über' die Gegend herein, und am schlimmsten wüthete beides in dem Eigenthum der beiden Brüder. Ta wandten sich diese au eine Wahrsage ritt im Torfe, die verkündete, daß die Mutter der bcideu Brüder selbst die Hexe sei, die das Unheil über die gan ze Gegend gebracht habe. Man soll: sie dem Volke vorführen und sie auf fordern, entweder zu bekennen oder fich der Feuerprobe zu unterwerfen. Tie Söhne gestatteten den ?!achbarn, sich in ihren: Hofe des'Abends zu er sammeln und das Verbör der Mutter vorzunehmen. Mal: errichtete im Hofe einen ungeheuren Scheiterhaufen und schleppte die Bäuerin vor das versank Hielte Volk. Vor Schreck verlor die arme Alte die Sprache. Ta sie aus alle fragen keinen Laut hervorbringe:: konnte, nahn: man dies für ein Schuldbekenntniß und vollzog das Gericht"!: der Unglücklichen. Man fesselte sie zunächst ai: eilten: Piahl. dann machte man allerlei eisernes Ge räth amelier glühend und brannte'' den Körper des armen Weibes damit. Als sie immer noch kein Wort sprach, denn sie tvar inzwischen bewußtlos ge worden, riß man den Pfahl aus. band sie mit Ketten darauf fest und begann ulln, den Pfahl unaufhörlich über dem cuer drehend, das arme Weib bei lebendigem Leibe zu braten. Die bei den Söhne duldeten das nicht nur ru big. sondern sie lösten sogar die den Pfahl drehenden Männer mehrnias ab. Als die Zxrau todt war, zerschnitt man ihren Leichnam und begrub d':? Stücke in aller Stille hinter einer Scheune. ! Vc r schnappt. Bitte, meine Herrschaften, trete,: Sie ein! Heute zum letztenmal: die zusammengewachsenen Drillinge! Be nützet Sie diese Gelegenheit, meine Herrschaften! Es ist hellte thatsächlich zum allerletjtenmal ! Morgen mu - ei ne der Tame,: verreisen!" Sport. ?sa, meiu schwächlicher Neffe hat fich diesen Winter durch den Sport sehr gekräftigt und er wäre jetzt sicher kerngesund, wenn er sich nicht leider ganz zuletzt noch das Genick gebrochen hätte!" Ist nicht hoch flieg end. Vermieterin: Es wird Ihnen vielleicht beschwerlich sein, immer die vier Treppen zu steigen?" Student: Oh. das macht nichts, wenn ich nach Hause komme, bleib' ich schon immer aus den Stufen der ersten Treppe liegen." K o ch k u n st. Gnädige (zur Köchin): Was Sie da gekocht haben, ist ja kaum zu es sen!... Ta kann ich ja gleich selbst kochen!". , Friedrich Gottlieb Klopstock zog nach Hamburg.vo er mit kurz.'n Un terbrechungen auch stark Aie erste Ktige. Ein Zigeunermarchcn, das oie Er schaffung der Geige zum Gegenstand hat. lautet folgendermaßen: Ein ar mes Zigeunerpaar hatte kein Kmd und war sehr turig darüber. Als die Frau eines Tages im Walde Pilze und Beeren sammelte, weinte sie über ihr einsames Leben still vor sich hin. Da bllmpelte ein grauköpfiges Weib lein heran.' das blickte die arme Zi aeunerin freundlich an und sagte: .Ge he heim und weine nicht. Du wirst einen schönen Sohn bekommen, der wird sebr reich und vornehm und glück lich werden." Ta trocknete die Frau ihre Thränen und ging fröhlich zu ihrem Mann: heim. Sie wußten aber beide nkcht. daß das graue Weiblcin die Feen köniiin Matuya war. Nicht lange darauf bekam die Frau einen Knaben, der war so schon, daß sie sah. die Weissagung der Alten im Walde fing schon an. sich zu erfüllen, und so war sie gewiß, er würde später hin auch reich und vornehm und glück lich werden. Die Eltern bekamen frei lich davon nichts zu sehen, sie dlieben so arm. wie sie immer gewesen waren, und als iör Sohn zumJüngling her angewachsen war. da starben sie beide. Der Sohn aber wußt:, was schon vor seiner Geburt von ihm gesagt war den war. Da er nun ganz allein in der Welt war. dachte er: .Ich iverde hinausaeben unier die Menschen und mein Glück suchen." Er wanderte fort und kam an eine Stadt, von deren König man ihm er zählte, tr habe eine wunderschöne Toch ter, wollte sie aber nur dem zum Weib: geben, der edvas noch gar nicht Dage Wesens schaffen könne. Er wagte es. ging hin zum Könige und fragte ibn: .WaZ gibst du mir für eine Aufgabe? Ich möchte gern deine schöne Tochter heirathen." Nun waren schon zahllose Freier um die Prinzessin gekommen, vie all: jene Bedingung nicht erfüllt hatten und wegen ihres Norwitzes in ein schreckli ches . Gefängnis gewandert waren. Deswegen wurde der König zornig und schalt den Jüngling: .Du 'weißt recht gut, daß nur der meine Tochter bekommt, der etwas ganz Neues schaf fen kann. Weil du solch unnütze Fra ge stellst, mußt du auch in das Gefäng nis kommen " Und er ließ ihn in ein finsteres unterirdisches Loch stecken, wo er weder Sonne noch Mond zu sehen bekam. Darüber arämte sich der Jüngling seh? und klagte: Ach. das craue Weiblein hat meine Mutter getäuscht! Ich bin weder reich noch vornehm noch glücklich geworden." Wie er so jammerte, wurde es auf einmal taahell um ihn. und vor ihm stand Matuva. die FeenkönZzin. dies mal in all ihrer Herrlichkeit. .Ich bin 5?k?7nmen. um mein Versprechen einu lösen." redete sie ibn an. Siebe, ich habe dir diesen hölzernen Kasten und dieses Stöbä-en mitgebracht. Nimm von meinem Haupte einige Haare und spanne si: über die Oeffnung im Kasten." Ticsen Befehl führte dcr Jüngling aus. Tann zeigte sie ihm. wie man mit dem Stäbchen über die Haare strafen müsse, und erklärte ibm: Was du setzt hier schaffen fast, -das hat noch kein Menschenkopf erdacht, kein Menschen auae erblickt, du hast also des Königs B'dinaung erfüllt und wirst die Prin--'.essin heimführen." Nachdem sie di'se Worte nelvrocken hatte, neiot: sie sich über das Kästchen, lachte hinein und weinte hinein und reichte eö ibm dann zurück. DL Melodien, die du jetzt dem wunderbaren Instrument entlocken wirst." saate sie. werden die .er'ei bald zu himmelaniauch'.ender Freud, bald zu süßen Thränen bewegeik. Ver suche es!" Der JiinalZn strich über die Sai ten, und wirklich, es entströmten ilm'n Ton? und Melodien, wie viewand sie bis dchin gekannt hatte, und die fron den Augen des Svielers Trüncn ent lockten, während sie ualei s:in Herz mit Gluck und Frieden erfüllten. Als er oeendet hatte un aufblickt', n?ar die Feer.köniain entschwunden. Voll von neucrwacker Hoffnung ief er seinen Kerkermeister herbei. Der wa? schon von dem beliebten Wobl laut herbeigelockt worden und stand lauschend vor der Tbür der 5ee. Ob ne Widerrede erfüllte er di? Bitte des Jünalings und führte Zbn umK'öniae. Höre und sieh, o .önia, was ich Neues geschaffen kxibe." saate fröhlich der Jüngling und fing an zu spielen. Da würd? des Königs Her? zum Jubzln und zum Weinen ?erük:t. un, erfreu! rief er: Mein Sebn. du hast die Bralit tikwonnen!" Er wollte sie herbeirufen küssen aber auch sie war samt ihren Damen und .'llem Hofge sind: son durch den Wol'lkn der süß:n Töne berbciaelockt worden und stans glückselig borch:nd im Vrrnm me?. Sie wurde des Jün?lins Ge-m-.hlin. und er war von der Stunde an reich, vornehm und glücklich, wie d'e ??e;nf'rniain seiner Mutter vorivse faat hatte durch die Erfindung der Geige. schmerzlich . .. . .Vater, was bedeutet das. wenn man sagt, daß ein Mann bei sein?n .diskreten Jahren" angelangt ist?" .Es bedeutet mein Sohn, daß er noch zu jung zum Sterben, aber daß er zu alt zum Spaßhaben ist." Zwei Hände. Junger Ehemann: .O, wie glücklich bin ich. daß mir Laur? ihre Hand sürs Leben gereicht!" Pantoffelheld: .Ja. aber wart' nur, die andere ha: sie frei bebal. ar,V