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20 Detroiter AbendpoS, Sonntag, den 26. Mai 1913. Im Rom der Cösaren. :C f So bennnrungIroerch sich die Schm des Ronmlus namenllich in äner Pmrkten uns darstellen in ih rer großartig entwickelten "Staate ide ihren Bauten, ihrer Rechtspflege und ihrer milttärffchen Organisation so unsystematisch berührt unZ die Art und Wnse, wie sich die Mehrzahl der städtischen Bevölkerung von der Arbeit oder dem Müßiggänge dos Ta Cd zu erholen pflegte. Wirkliche Kimstgenüsse im heilem 'cn und modernen Sinn bildeten La die Ausnahmen. Die Schwärme t: für den Pontomimus bedeutet ein trostloses Armuthszeugnis, einen Be nrei für die Thatsache, die auch aus anscren Quellen gutege spntdelt. daß die Römer ein poesieloses, für die Schöpfungen des hellenischen Genius 1 durchweg empfängliches Volk wa ren. Nur eine kaum in Betracht kom mcnde Minderheit labte sich v?irMch cn Sophokles und Horner; die üori gen. soweit sie Anspruch auf literari' sehe Bildung erhoben, thaten nur so; die große Masse vollends bestand auS Vrburen. In höherem Grade noch als der ZdultnS der Pantomimen blicht? im eäZarrfchen Nom die Schwärmerei siir den ZirZuL. Die Pferde- und Wagenrennen in teressirten ganz Rom. Der Zirkus Maximus faßte zur Zeit Domitians mgofähr eine Viertelmillion Zuschau er. Nicht nur die Senatoren und Rit Kr, auch der freie Hcmd1rrerfttmd. die WnKmer der UmgeAmd. dir KvrnspeudmeMl?nger, da? ganze us peheure Proletariat lebte und webte uxxhenkrng für die AngetegenHerten ' des Zirkus. Da meist vier Wvgen zugleich um ; d Wette rannten, so hatten sich nach trnd noch vier ZirtzrLgeseOfchaften he i xangebiRt. die zu jedem Rennen je i einen Wagen lieferten. Sie hießen i Parteien oder Fattiomm.rmo bencmn ten sich nach den rbei !d ihre Knt-Äscher- trugen. TLe gefammte Bedölke ,runF RomS und fpÄerhin auch die, k Zknrsillntinopels fdÄtete sich in ver ! schieden? Lager,, die für je eine dieser ucrttionen stÄrnusch ins Zeug Dringen und- eür so leidettschcifküches -Interesse für den Sieg der Iffierpfn, for Rochen, dcr Grünen und Blauen kndetrn. daßldS, was bentzutage an Wettrrzeffen geleistet wird, dürftig dagegen erscheint und siZchnrüthrg. Die Zwkuskutscher erfreuten sich ähnlicher Honorare und ahnlicher Synrprrthien der begeisterten Volts menge wie neuerdings die Helden tenore der großen Qpcr. ScorpuS, ein, berühmter Wagenlen ker des ersten JahrhnnsdertS, bildete, wenn .gerannt wurde, überall den auptgegcnftand des Csprachs; man schwatzte sich mübss in der Erorte rung seiner Vorzüge, Talente und Heldenthriten; die Frauen seufzten bei seinem Namen, die jungen Mäd chen vergötterten ihn mit selbsikom ponirten Kitharavusen. Auch den lorigronten Pferden zollte man eine schwarruerrfche Bel ehrung. Von dem Renner Andrämon, der zur Zeit des Kaöfers Domiticm wiederholt die ersten Preise Kunrn trug, sind uns verschiedene Bildniffe iibertommen. Von anderen berühmten Sportspfcrdeu der riwaschen Kais zeit finden sich wenigstens mehrfach die Hamas; so zum Beispiel Ädser tor, PaZferiaus, Vaftator. Mes bis jetzt Erwähnte tritt tc shoch in den Hintergrund vor den grmsigen. VlutZpieke des AnrMthea ters, vor den Thinhchen und Gla ''dureAtampsen. Hier schwelgte das 'rSmische Volk mit einer Bestialität. ?d uns, jedem Bchiwignngsverffuch m"Trotz,.mit schauderndem Etel er üllt. ' Neber die Thiechchen ptfcctä?iäf sWetttntlillgm 'anzustellen, hat unser k .sittlich ftnschntteneF' JahrHna dert kanr VeranlajZung. Wir drern jcheu durchaus nicht die spantfchen Stiagefechte oder die englischen Hch" jienZäxn$fe. heranzniehen, um-zu 6c sKoeisen. daß auch die Gezerrwart allen ThierschntzJereinen zum Trotz isur die Qualen des Thieres wenig' Verständniß besitz AnderofaSs könnte die Treibe und Hetzjagd, wie 'sie von unseren Kulrurnationen frei) lich betrieben wird, kein aristotrati scher Sport sein. Nur die Gewöhn beit, die der Mensch seine Amme nennt, laßt uns auch diese Arten von Jaqd als etwas Selbskverfiandliches ansehen. Genau die gleiche Gewohnheit stumpfte den Römer ab gegen die Schrecknisse des Gladiatcrenkampfcs. Da wir in dieser Beziehung human" denken. erscheint das abscheuliche Blntocrgießen der römischen Fechter auch dem Durchschnatskopse der Ge üenkrart unerträglich. In der 2I:at: je näher man den römischen Natioualcharatter au die sem Gesichtspunkte kennen lernt, um so schroffer der (Äroll seüst über die Verblendung der bcrorzuglen Geister, ?.e mit ganz vereinzelten Ansnay. r'v.x ihren arfsinn aufboten, ni.l't zur Bekämpflttig des nationalen Irr -oabris, sondern zu seiner sütlich!?n td tfeitigung. ?o schreib: (Ireero ''n den Tuscu lc7en: - ! .Das Schauspiel der Gladiatoren k'imps'e kommt einigen unmenschlich und grausam vor. So wie die Sacke jetzt betrieben wird, mszen diese Ve urtkeiler nicht völlig im Unrecht sein. Ehedem aber, als nur Missethäter mit dem Schwert mn das Leben kämpften, konnte es zwar für die Ohren uröglicherweiie noch kräftigere ÄbhartungZmittel geben, für die Augen unzweifelhift knnes.- Der berühmte Redner findet die Sache selbst also ganz in der Ord nuny; nur die Uahl der Opfer möchte er etwas modifiziert haben, während es doch vom Standpunkt dessen, der di? wahrhaftige Humanität an die sittliche, menschenwürdige Erziehung des Volkes im Auge hat. wenig Un terschred macht, ob die Kämpfer wegen eines Verbrechens zum Kampfe rerur theilt sind oder ob sie als Miethlinge fechten. Die Hauptsache liegt in dem Umstand, daß die Abschlachterer zur lZrqötznng des Publikums inszeniert wird. Auch scheint das Zugeständnis, das Tullius Cicero den .einigen", nämNch den außerordentlich diinngesäten Ver irrtheilern der Blutspiele, macht, nicht sonderlich ernst gemeint, wenn man die Freude dagegenhält. mit der er kostcrtirt, daß die Gladiatoren des Wkicus .mit so großer Bravour fech ten". Aehnlich wie Cicero äußert sich auch der feinfühlige, unserem Humanitäts ideal so nahestehende Plinius Secun dus. Er nennt das Schauspiel, das die sterbenden Fechter gewähren, ein heroisches, großartiges, das nicht wie etwa der Pantomimus in seine ,' damaligen Entartung die Seelen der Männer entkräfte und schwach, sondern den Muth zu rühmlichen Wunden und zur Verachluiuz des To des entflamme. Selbst .der Philosoph auf dem Thron, der edZe, werm auch geistig wenig originale und schöpferische Mnrc Aurel, kommt in seiner berühm- fhn Schrift: .An ihn selbst", zu sei ner unrrnrwnndenen MißmllZgANg der blutigen Greuel. Nur Seneca, der Lehrer und Swatsminrster deS Nero, findet hier das richtige Wort, seiner sonstigen W?ttanschMrg entsprechend, die völlig im Sinne des damals schon rü stig am Werke vefn?d!ichen Christen tkmmZ die Gleichberechtigung aller Menschen und die Verwerflichkeit der bisherigen (ÄseFschftsdrWNg. ms besondere der Sklaverei, mit vorur teilÄosem Blick erkannt hatte. Er bezeickmct die GladiatorenkaMpfe als Mord; mit einem Ansiug jenes erha denen Schmerzes, der den Philosophen ergreift, wenn er den Irrthum und 'die Verblendung als Sieger erblickt, fügt er hinzu: .Aus der Arena kehre ich unmenschlicher und grausamer zurück, weil ich unter Menschen gewesen bin!" An einer 2ndren Stelle nift er ent nistet: .Der Mensch, diese heilige Sache, loird von fernem Nächsten zum Spiele und zum Vergnügen getötet!" Die abscheuliche Bestialität, die das römische Volk bei den Fechterspi.?len entwickelte, findet in der iVeschichte zvil??irter Völkerschaften kaum ih resgleichen. Die Hunderttausende, die im römischen Amphitheater ge schlachtet wurden, fielen der entartet sten Schaubegier, dem erbärmlichsten, vchesten Blutdurst zum Opfer und dieser Blutdurst war allen gemein sam. dem Greis wie dem Jüngling, dem Mann wie dem Weib, dem Ge bildeten wie dem Gaffenjungen. Ja. die bessere" Gesellschaft schwärmte noch ausgeprägter fllr d ascheuli chen Metzeleien als die geringere. Von der fiebernden Ungeduld, mit der die Zimillionenstadt den Ge nüssen der GladiatorenkaMpfe ent- ! gegensah, macht man sich nur schwer eure Vttneuung. scyarcnwe!ie zrroru ten die Frsnden herz. Der Senat, die Bchörden, die Priesiertollegien waren vollzählig, che noch ver ofsi zielle Drom mcten stoß die Eröffnung des .allerwonnigsten Schauspiels ve?Znidete. Selbst die veslZschen Juiffraz!N, die sonst als die Uobkl , hsx sittenstreng und zarter Weib tichteit eine urckegrenzte Verehrung genoffen, schauten kbhart erregt von ihren goldgeschmürkten Bisellwn her- Und die .oberen Zehntausend" brachen, genau ;o wie die Kleinbür ger und der schäbigste Janhagel, in einen Sturm der Begeisterung los, wenn ein Glidiator dem Gegner das Schwert kunstgerecht in die Gurgel Ä?hrt, wenn er rhm langloeis den Bauch aufgofchlitzt oder den Gchödel gespalten hatte, daß die Eehrrnmasse bis fern, zu den Sitzreihen ausspritzte. Waren die beiden Gegner einander fo nÄirtig, daß eine Weile ver ging, ehe einer von ihnen dayinjank, so ward man ärgerlich, wie das Pu bliZmn unserer Theater bei ungebühr lich verlängerten Zwischenakten. Ihr Schurken," rief man. .wollt ihr nicht ernstlich drausgehen? Weshutö sterbt ihr so ungern?" Schließlich nahm diese Uirgeduld den Charakter der Wuth an. Man heulte vor Mutdurst. Selbst die Jungfrau ans gurer Fa milie suchte, durch Zurufe und Geber, den die .Feiglinge" anzutreiben, . und wenn dann schließlich einer der ölenden blutend am Boden lag, so waren es häufig genug die blükxnd sten Madchen, die am unbarmherzig sieu ihre Daumen nach untl?n senkten die symbolische Aufforderung an die Adresse des Siegers, dem Nieder qeworsenen den Garaus zu machen. Jurenal erzählt dies von den römt- , scheu Mädchen im allgemeinen, Pru demius sogar vcn den Priesterinncn der Vefta! Gewöhnlich dauerten die Gladiato renLmpfe mehrere Tage. Dazwischen ftinden zur Abi?echfelung Kämpfe zivischen i-eißendcn Thieren oder s?l che zwischen Menschen und Bestien statt. Das römische Volk war in dem j Genuß dieser Greuel geradezu uner sittlich. EL gönnte sich k.:uni noch die , Zeit zum Essen und Trinken. Die i rropische, w sie mich jetzt einwickelte.- notbdurftizen Erauickunoen wurden während der Pausen im Amphithea ter selber heruMgereicht. Der Alstand grenzte an Wahnsinn. Und wie alles Entsetzliche. Verbrecherische, so übten auch die Blutspiele 'der Arena eine dämonische Ansteckung aus. Mild und sanft geartete Menschen wrrrden infolge einer einzigen Gladiatoren Vorstellung zu Verächtern ihrer biShe rigen Grundsätze und lebten von jetzt ab nur noch der Vefrieigung einer krankhaften Schaulust?. Dies galt na mentlich von den Bewohnern kleine rer Städte, die zum erstenmal nach Rom kamen. Weit entfernt, wirklichrn Männermuth zu erzeugen, wirkten die Mordszenen 'des Amphitheaters dielmehr entnervend. Die Bevölkerung Roms ward feiger und feiger; ihrer Grausamkeit gesellte sich .die allbe kannte Begleiterin: die maslose Sin nenlilst; und so ward denn dem Schicksal der Weg geebnet, das in Gestalt der germanischen Invasion dem Unfug der Gladiatorenkämpfe wie des entarteten Römerthums über haupr ein klägliches Ende bereitete. In der Salpeterwnfte. Von Charlet Straßer. In lang schattiger Morgenfrühe war ich aus Jguique, einem Haupthafm der chilenischen Salpeterwüste, ausgerit ten auf berggewohntn Polizeipferde, das man mir auf eine EmPfehlunz hin geliehen hatte. Ich wollte meinen Freund, den altuSergmeister zirSn ta Rosa, jener Silbermine hoch oben w der Pampa. befuch?n. hatte oenWez vor einigen Wochen schon einmal ge macht und getraute mich, ihn fuhrerlos wiederzufinden. DiePampa wird erreicht, wenn man mehrere hinter einander liegende Te raffen, die sich stufenförmig . aus dem Meer erheben, überwunden bat erst dann gelangt man in die über tausend Metern gelegene eigemliche Wüste. Den zweiten steil aufstrebenden Hang ritt ich entlang, nachdem ich zu vor die breite Ebene, die zwischen der ersten Terasse und diesem Ha,ig liegt, imGalopp durchsegt hatte,wandte mich nun aber nicht ostwärts, wo die breite re Spur gegen die nächstgelegene Sal petcroffizin wies, sondern wies mich nach Süden, an eine schmale, weniger begMgene, in die Sandhügel der Kü stenkordSleren hinein, in denen das Silberbergwerk lag, das ich mir zum Ziel gesetzt. Die Wüste war eine volllvmmene. Keiu Gewächs, kein Moos, kemcFlech te, kein Thier. Einige schwarze Mgel, wie Punkte, weit hinten, wl, ich die See wußt. Ab und zu führten Spureir zu bei den -Seiten in die Berge hinein. Ich folgte einem rundausgebuchteten Thal in derjenigen Richtung, die mir durch einige scharfgezeichnete Hugelformen in der Erinnerung vorgeschrieben war.. Ich war nun drei Stunden im Sat tel Durst, Hunger ein kleiner Halt, die Satteltaschen zu untersuchen. Noch zwei Stunden, dann wc. ich am Ziel. Ich durfte füglich aufräumen.Da hatten rnir die guten JauiquenienGast freunde unter anderm auch nvch wirk lich den Rest der Anchovisafte mitgeg.; den, die mir bei ihnen so gemundet hatte. Scharfes Zeug in dieser Trok kerrheit und Hitze; etwas unvernünftig, viel davon aufs Butterbrot zu schmie ren aber kalter Thee spülte den scharfen Geschmack wohl herunter. Merkwürdig genau, so schLdert es mir die Erinnerung, besah ich mir die Tu be, in welcher die Paste WcrsMeer ge sandt worden war, mich mahnend, wie wunderbar es doch sei,daß ich in dieser wesenlosen Wüst die Reste eines ei genklich rein gasmenreizenden Erzeug nisses menschlichen Bedürfens zurück lassen werde, eintanioliube mit r? ther Inschrift: .AnchodrPafte. eztra feine Qualität, garantirt hÄrbar.Mit SpeKsefarbe geröthet. Anchly-Paste ist kühl aufzubewahren." Ich warf sie hinter mich und sie kam nen die hungrig ans dem Sand heroueftreck ten Kinndr?nrllHchen eines hier der endeten Maulthieus zu liegen. Dann ritt ich weiter auf immer rwcy vielfa- ; eher Sdur. i Ich hätte um Hufe schreien mögen, fühlte aber, wie jeder Laut im Ansatz erstickt war. Nur hinter mir horte ich ein heises Krächzen, als ob dort gro ße gierigeVögel Unheil ausgeschriehen hätten. .Vorwärts, mein Pferd! DemMück, dem Zufall, dem Schicksal, das uns so jung nicht verkommen läßt, vertraut! Noch haben wir die Fährte vor uns!" Da hörte sie auf. Plötzlich, unver mittelt; unbegreiflicherweise standen wir in nie betretenem, furchtoar wei ßemSand, der mit dem dicken,wie eine Mauer um uns ragenden Nebel ver schmolz. .Zurück!" DieSpur wa; nicht zu finden. .Nach rechts!" Wir kreuz ten sie nicht. .Nach links!" Kein ande rer Erfolg. Darm richten ivir uns eben nach der Sonne!" Kein hellerer Schein verrieth durch den Nebel, wosie stand. .Dort ungefäbr dann müssen wir dahin reiten!" Und muthig streb ten wir .dahin". Wir siiegeil empor. Wir waren auf einer Höhe. Zu beiden Seiten senkte es sich in die Tiqe. Man fühlte es nur, man sah es nicht.Sand Wächter ragen ab und zu dicht neben uns auf. Tann wieder wr eineKruste von Kalk und Kochsalz über den Sand geweht, daß es hohl klang beiut Darü berreiten, als ob tiefe Gletscherspalten unter Schneebrückcn gelauert hätten. Manchmal sank ein Pferdehuf ein. und unvermittelt steil senkte es sich oftmals in dieTiefe. Dann wieder hinauf, wik, der ein Stück ebener Erde, wieder hin cd hinauf, hinab ein, zwei, drei Stunden ritt ich so. Ei. Uhr. Das etwas langhaarige Pferd war bedeckt mit seifenchaumar tigem Schweiß. Ich ward mir bewußt, daß ich ohne Ziel und Richtung durch dieWüste mich bewegte, die endlose ge waltigeWüste. Wieder und trnder hat te ich die Satteltaschen nach dem Kom paß durchsucht. Plötzlich geristh ich auf eine Spur, ei breite Spur, das Glück, der Zu fall, das Schicksal, das uns so jung nicht verkommen lassen wollte, hatte uns. das Pferd und mich, gerettet. Wenn ich den im Sande abgedrückten Pferdehu,n entlang zurückr,rt, kam ich ans Meer, zu Freunden, zu Men ichen! Zurück? Was war zurück? Wo stand die Sonne? Stunden und Stunden hatte ich nun schon den Schein der weißen Nebelmauern um mich. Ich wandte, in der blindrathenden Hoff nung, dies als rin Zurück deuten zu dürfen. Immerzu folgte ich. mit auf die Erde gehefteten Blicken der Fährte. So sah ich auch meine leereAnchovy astentube im Sande liegen. Ich las ganz deutlich die Worte, die nach oben lagen: Garantirt . . . mit Speise fbe" . ., . Daneben lagen die ge gebleichten Maulthierlinnbacken. Im Kreis geritten? Stunden und Stunden im Kreis geritten! Links von, der Spur log die Tube. Demzufolge ritt ich in derThat zurück. Harten doch die Knochen rets vom Wege gelegen, als ich ausritt ich mußte dieRettung finden. Mir jubeln dem Muöh erfüllt, mit überströmender Dankbarkeit gegen dieVorsehung folg te ich der Spur. Da börtc sie wieder auf. Vor mir ragte ein steiler Berghang empor. Ich drehte das Pferd. Nur meine eigene, vereinzelte Spur war sichtbar auf ein paar Schritte. Nichts mehr von den vielen Hufen, die halbvcrweht imSan de gelegen hatten. Wie sich ds ereign net hatte, weiß ich beut noch N'cht.Aber auch andre, d'e in die heimtückische Ca mnchoca gerathen sind, haben Aehn liches erlebt, das wurde mir oft berich tct. So folgte ich meiner eigenen Fährte und verlor sie wie die vorige vielfache. Unwiederbringlich war sie in die Ein öde ausgelaufen. Hilflos, elend, mit Todesahnung im Herzen, stand ich da. Ich fühlte, daß ein schwarzer Vng über die Augen sich deckte, ia) ,ühlte den Schwindel, der feine Drchbewe gungen um mich ansetzte es durfte nicht fein! Schwerfällig hob ich das bleierne rechte Bein ans de,,k Bügel und ließ mich vom Pferdcrücken hinab gleiten. Noch einmal wollte ich alle Tafchen durchsuchen, jeden Winkel, alles, alles! Ich schnallte den Sattel ab. Ich . i.:. Ort st , .TEX " Was war denn auf einmal mit mei- ' ' Zr;r ' iaiue neu Augen? Sie sahen nicht scharf ! K. ""d schu' mehr, sondern . durch einen Schleier. : f durch einen leichten Dunst. Dtt umlie genden Hügel tauchten wie in, Nebel, ein. zwei. dreiMinuten noch, oann sah ich um keines Pferdes Lange mehr vor mich hin .die Camanchaca!" schrie es wie von irgend woher, schrie es wie aus mir ich war in den gefurchteren todbringenden Wüstennekel gerathen. Das Pferd schnob aufgeregt, blies Strahlen feinen Dunstes u den ge ilähtcn Nüstern .ruhig Vlvt. mein einziger Freund! wir suchen den Kompaß und seinerHilfe gewiß, reiten wir tapfer ans Ziel!" Ich öffnete die Satteltaschen rechts leer links leer Teufel! Ich hatte doch iSdnick lich Auftrag gegeben, ihn einzupacken. Sollte der zuverlässige chnischeSol dat das Nothwendigste vernachsässigt haben? Er verlor doch mehr als ich ich nur mein Leben, er fein Pferd! In den Pistolenhxrlftern? Vorn am Sattel waren zwei große Taschen für altmodi'che Reitcrpiftolen angebracht. Auch da nichts! Nun fühlte ich dieGefahr. Sie über lief mich langsam wie ein kalter un endlich feuchter Herbsiregcn. Ringsum aber glomm Brutofenhttze. Auch vor lr war es gluthig gewesen, drennend beiß, aber eine bräunende, daS Kranke ebtödtendü Hitzz, nicht eine dampfige, te hervor. Zu unterft im Geh'iuse dort. wo sich das Leder für dre Aufnahme des Pistolenlaufs verengerte, mußte er gesteckt haben, nun lag er im Sande, nun hielt ich das kühle Eisen mit der zitternden Magnetnadel in der Hand. Und richtete mich auf. Erst jetzt fiel es mir ein, mit einer wüthenden Bewegung, mit einem sinn lesen Hin- und Herschlcnkern öer Ar me die , um mich versammelte Gesell sschaft zu erschrecken.Sie aufzuscheuchen gelang mir nicht.Denn schon seitSwn den hatten mch die Aasgeier oezleitet. In der Luft hatte ich sie nicht gesehen, aber, so wie ich einmal Halt machte, tauchten sie., im Nebel vergrößert, grau und abscheulich.grctesk und aasfreudig neben mir auf. Zuerst war es ein ein zelner, dann deren drei, vier, dann wa. ren es ihrer ein Dutzend, und jetzt stie ßcn und drängten sie um mich herum, achtzehn der garstigen kahltöpfigen Thiere zählte ich. welche widrige hei sere Schreie ausftoßend sich ab und zu, fast träge, in die Federn haaren, ab und zu aufhüpften und sich um den nächsten Platz bei uns, dem Pierd und mir, balgten. Kaum fünf Schritte ent fernt, sodaß ich die vordersten deutlich und die hintersten schon im Nebel, auf gedunsen, verquollen, erkennen konnte. Einstweilen begriffen sie nicht, daß das runde glitzernde Ding in meiner Hand mich ihnen entriß, mich mit nie gekanntem Muth, mit unbeschreibli eher Lebensfreude erfüllte. Und nun in der Richtung tchSan ta Rosa! Denn ich war den Silberm! nen doch wohl näher als Jquique. Die Uhr zeigte auf vier. Die übermächtige Freude hatte mir die Müdigkeit nicht bewußt werden lassen, nachdem aber 'der erste Rausch sich gelegt, begann ich zu zittern. Wollte sich der schwarze Vorhang wieder vor die Augen senken, glaubte ich zusammenzubrechen Ich hatte das Gefühl, als i ei ich zu müde, um irgend etwas mehr zu füh len. Die ungeheure Hitze, die um mich wogte, kam mir wie Kälte vor. konnte ebenso gut auch Kälte sein ich wuß te nicht mehr, was kalt und roas heiß : genannt wurde nein es war die Kälte, durch die ich ritt, eisige furcht bare Kälte, der Sand, der zu meinen Füßen rieselte, war schneeweiß, schnee schneeweiß, war Schnee, war körniger, hartgefrorener Schnee ich ritt am Kamm eines hohen, hohe. Berges durch den Winter, den Winter der Al penheimath. Die Gegend war mir wohlbekannt. Aus dem Lauterbrunnenrhal war ich emporgeklommen, zwischen ichneebe schwerten schwarzen Tannenwäldern hindurch nun ritt ich über vie wun derweiten Felder der im Dezember mantel verkleideten Scheidegg gegen die Grindelwaldnerseite hin. Es war das Größte, Gewaltigste, was ich je er lebt hatte. Der Athem der Kraft, die Winterbergluft, hatte mich u.tgeweht, die Eisesstille ewiger Einsamkeit hatte mich umarmt, die Ewigkeit selbst war mir gegenübergetrcten und hatte mir einen Augenblick höchster irdilcyer Se ligkeit gewährt, dem Angesicht des Weltalls in die Augen zu bliaen. Und ein Weltcnbauwerk, ein Himmelsdom, vor dem ich zum ersten Mal im Leben das Wort Gott" hätte rufen mögen, wuchs vor meinen Augen auf, ein kö niglicher, majestätischer Berg, aus blauschwarzen, übereisten Flühen, aus brandenden grüngespaltncn Gletschern aus goldnen von der Abendsonne ver klärten Schneefirnen. Mitten imWelt all stand er, das wie ein Meer in den Abgründen schäumen mußte, aus de nen er sich cmporreckte, der Gott der Berge das Machtvollste. Hehrste. Stolzeste, was die Welt sich erschaffen hatte, und das die Menschen gleich be nannt haben wie das Heiligste, so un ter ihnen wandelt, Jungfrau! Ich sank vom Pferde, kniete nieder und be teie. Als ich aufblickte, geweckt von einem kühlen Luftzug, zerfloß rings um mich ein dichter Nebel. Ich kniete im Sande in feinkörnigem Sande der Schnee zog sich lautlos in die Erde zu rück, wurde von ihr eingeanMet Sand quoll daraus hervor, Sand, Sand, Sand! Fast lothrecht fiel es bei mir in die Tiefe ab. Zu Füßen des zerrissenen Hanges sah ich einige Hütten, Gerüste und Kamine, die Silberminen von Santa Rosa. Noch tiefer glitten Hügelwellen um Hügelwcllen in die ungeheure Ebene, in die Pampa hinauslaufend schneeweiß zuerst wie unabsehbareFir ne, immer weiter sich verlierend und ausgleichend, bis sie an eine duftige blaue Mauer gelangten, in weich das mächtige Bild der Jungfrau, das ich noch eben gäschaut hatte, zusanunenge sunkcn war die fernen hohen An den. Und wirklich glitzerten von dort- her chneeselder tm Abendsonnen golde. Kauft Kricgs-Svarmarken! Aus Hamburger Zeitungen vor sirb zig Jahren. In einer alten Hamburger Zei tmig aus dein Anfang der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts finden sich nachstehende komische An zeigen: Zum besseren Erwachen ent schlief am 1. Mai mein geliebter, stets nachtswandelndcr Mann." Ein Paar Eheleute wünschen ein Kind auf den Löffel zu nehmen." Ein hiesiger Bürger, welcher eine Jußrcise in die Schweiz unternimmt, wünscht einen Reiscwagen kostenfrei dahin mitzunehmen." Ein einzel ner Mann wünscht gegen ihm zu lei stendeffairtion von 200 M. unentgelt lichBcköstigung u. Logis zu erhalten. So eben frisch auf uns gcladc nen Limburgcr Käse bieten wir an." Ein Bürgergardist in Uniform, Leder und Gewehr, ist bei der ver witweten rau M. billig zu verkau fcn." Herr Dr. und Senior N. als Hauptpastor ist bei dem Kirchen bcamtcn für einen Schilling zu ha den." Kauft Kriegs-Sparmarken! Sie köuaen an Gratiot Ave. vorteilhafter einkaufen. 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