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A Aetrsiter bend-Uost A Estiblished 1SS. MtMBEX CF THE ASSOCIATED PRESS The Associated Press is excluaively tntitled to the usc for republication of all new dispatchc credlted to it or not otherwiae credited in tbis paper and also the loeal news published herein. Publishcl every eveninr, exeept Sun y and Sunday tnorninjr by Auffust Marxhausen, cor. Broadway and Grand V.iwr Avenue Last. SfBSCEimON' Rates: Out of town . .$7.00 per year Out of town . City Daily single .55c per month .85c per month .3c Sunday single 0c Fauilizx Blaettez Established 1SGG. Subscription Z2.50 per year Hadern bringt uns keine Kohlen. Cf Ö mag ja bei der zur Zeit t)crr fchcnacii Bärcichifce paradox genannt werden, über die (Gefahr einer Üoly Icnnot zu schreiben, aber wir können uns dies nicht versagen angesichts der Tatsache, das; kein anderer als der Eountii . Brennstofsuermatter Ianieö CouzenZ vor ein paar Tagen die Gr kiärung abgegeben hat, das;, wenn nichts geschieht, um mehr Kohlen nach Tetroit zu bringen. Tctroiter im kommenden Sinter in ihren Hau- fern erfrieren werden". Tas find ja ganz reizende Aussichten. Okmz so schlimm mag eö ja nicht werden, aber' immerhin hat der letzte Winter uns einen kleinen Vorgeschmack dessen, gegeben, was uns unter herrschendem Verbältnissen bevorsteht. An wem liegt die Schuld, daß einer. Stadt von der Ohorc Tetroit emefl .Nohlennot droht?, so sragt das Pub, likum. das gern wissen möchte, wen es'- verantwortlich halten muß dafür und? über wen es die ganze tfiillc feines Zornes ergehen lassen soll. (?s man gelt uns wahrlich nicht an Behörden' und Beamten, deren Äufgabc es ist., dafür zu sorgen, daß eine cinigcrma ßen glcichhcitlichc Verteilung des oll' gemein nötigen Brennmaterials statt finde, was, wie an dieser Stelle schoiu' kürzlich nachgewiesen worden ist. nicht! der Fall ist. Wir haben eine natio nale Brennitoff . Verwaltung ntj Washington, an deren spitze Tr Harrn utarficlö uent; wir yavcn im. der Person von W. St. Prnddcn einem staatlichen Verwalter für Brennitof sc und wir haben schließlich auch noch. eine Countnvcrmaltung für Brenn niatcrial. an deren Spitze seit einiger Zeit Herr Couzens steht. Und wenn wir gefragt werden sollten, wer von diesen für die herrschende Situation verantwortlich zu halten ist. so.w iir den wir antworten: Alle sind -dafür vcrantivorlich. Tic nationale Verwaltung in Washington hat offenbar, indem sie dem Staate Michigan dessen Quote Hartkohle zuwies. den'Staat sticfmüt tcrlich behandelt im Verglcich'mit den Quantitäten, die nach der Provinz Qntario. in Kanada, solvic nach den ??cuengland Staatcngcfandt war den sind. Verschiedene ZTclegationcn sind nach Washington gesandt wor den. um die nationale Verwalwng davon zu überzeugen. das;der Staat Michigan und speziell i die Stadt Detroit mehr Kohlen' nötig hat. aber sie haben nichts ausgerichtet. Der staatliche Vcrnxiltcr Prudden bat wenig oder gar nichtsägctan.in der Sache, als sich mit dertCountyvernxil. tung berumzuürciten..was zur Resig Nation des Vorsitzers' derselben und zur Ernennung von. Herrn Couzcns zum Vorsitzer führte. Außerdem bat er verschiedentlich die Erklärung ab. gegeben, daß er nickt imstande sei, der Stadt und dem Staate mcbr Koh lcn zu verschaffen. Herr Couzcns behauptet, daß er als Vorsitzer des Counrykomitcs keine Befugnisse besitze mit Ausnahme derjenigen, den staat. lichcn Verwalter von den Bedürfnis sen des Countics und der Stadt in Kenntnis zu setzen und das habe er so oft und so laut als möglich getan. Wie sein Vorgänger, schiebt auch er j'tzt die Schuld aus Herrn Prudden und dieser möchte sie wieder auf die Countyverwaltung abwälzen, mit der er nun einmal nicht in Eintracht leben kann. Die Nolle, die Herr Prudden bis her in der ganzen traurigen Mißwirt schaft gespielt bat. ist eine ganz eigen tümliche. denn er scheint tatsächlich zu glauben, daß niemand im Staate bc rcchtigt sei, ohne seine Zustimmung in Washington Beschwerde zu erheben oder Gesuche ju stellen, daß er der Diktator sei. von dessen Willen das Wohl undWchc des Staates abhänge. 2su diesem Grunde wünscht er auch nicht, daß der Tctroitcr Handelsrat cincTclcgation nachWashington schicke. um dort nochmal vorstellig zu werden allerdings vielleicht nicht bei Tr. Earsield persönlich, weil dieser Herr sich noch auf Ferien befindet und sah sieht es so aus. als ob der staat lichc Brcnnstosfvcrwalter gar nicht wünsche, daß der Stadt Detroit eine Kohlcnnot im nächsten Winter erspart bleibe. Zum lleberfluß scheint jetzt auch zvischcn den Herren Prudden und Couzcns ein ge-spanntcs Verhält nis eingetreten zu sein, denn crstgc nanntcr Beamte erlaubt es nicht, daß ihm jemand auch noch so sanft auf die Hühneraugen trete. Allerdings mag Herr Couzcns als Vorsitzer des Countnkomitcs, wie er sagt, in seinen Befugnissen beschränkt sein; trotzdem aber dürfte man auch von ihm energischeres Vorgehen er warten. Er ist einer der prominente sten Finanz und Geschästsmänncr der Stadt, steht mit der Regierung gewissermaßen in amtlicher Vcrbin dung und von ihm an maßgebender Stelle cncrgi-Zch ausgeübter Druck mochte doch wohl etwas, ausrichten können, trotz Herrn Prudden. Er hat ja in der Ankündigung seiner Kandi datur für die Bürgermeister Nomi nation erklärt, daß er weniger ein Mann von Worten sei als ein Mann der Tat. Wohl denn: der Worte sind genug gcweckisclt, nun laßt uns end l Ich Taten sehn! Unsere Tones. Während unsere Nation im Kampfe für Freiheit und Demokratie steht, bc reitet eine Interessen Gruppe einen Kampf für wirtfchaftlichc Unfreiheit vor, der nach dem Kriegc'ausgcfochtcn werden soll. Das Programm lautet. daß alles, was der unbehinderten Tä tigkeit des Kapitals im Wege steht, beseitigt werden muß. Hauptsächlich ist das Ziel, wie angegeben wird, gc gen Arbeiter Unionen, gegen Sozia listen und Anarchisten gerichtet und gegen die Regierung so weit, als sie unioninischen und i'ozialistischcn Plä ncn entgegen kommt. Tic Unionincn erregen Mißfallen, weil sie das Recht beanspruchen, ein Wort in der Fest stcllung der Arbeitsbedingungen mit zureden und bedingungslose Unter werfung unter die Vorschriitcn der Arbeitgeber zurückweisen. Die Sozi allsten werden als Feinde angesehen. weil sie auf Nationalisierung resp Munizipalisicrung aller öffentlichen Betriebe hinarbeiten. Auch Ticjeni gen. welche den parasitären Zwischen Handel ausmerzen wollen, um den Verbraucher vor Ausbeutung zu schützen, werden als Feinde betrachtet Tic Anarchisten bedürfen keiner weiteren Erwähnung, da diese auf ei n? geringe Zahl beschränkt und ihre Pläne zu toll sind, um Beachtung zu finden. Auf den letzten Punkt gebracht, vcr folgt dicic Agitation den Zweck, die Wiedereinführung des manchestcrli dien Prinzips in seiner ursprünglichen Gestalt. Wer das Geld hat. -soll Herr scheu, wer keins hat. soll dienen und zwar in der drückendsten unmenschli chcn Knechtschaft. Der Staat -soll sei ne Macht besitzen : diese soll von den Geld Aristokraten ausgeübt werden Bewiesen wird mit einem solchen Programm nur, daß es auch jetzt noch sehr viele Menschen gibt, welche die Handschrift an der Wand nicht zu le sen verstehen, trotzdem die Schrift an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Während unsere Nation im blutigsten Kampfe steht, den die Welt je gesehen bat, um den Grundsatz zu verfechten, daß das Recht nicht aus der Macht entspringt und daß die Gc scllschaft nur dic Herrschaft der Gc rechn gkeit dulden kann, wollen eine Anzahl Menschen sich vermessen, den Sieg, welchen die für Gerechtigkeit kämpfendcnWaffcn davontragen wer den. zu Nichte zu machen. Das wird sich als ein vergebliches Unterfangen erweisen. Jeder, der nicht absichtlich dic Augen verschließt, kann sehen und weiß, daß dic Welt anders regiert werden wird, wie jetzt, sowohl nws dic Beziehungen der Nationen zu einander betrifft, als dic Beziehungen der Glicder zu einander in den vcr schicdcnen Nationcn. Dic Willkür, gleichviel, wo sie jetzt anzutreffen ist. ob beim Kapitalisten. Unionistcn oder Sozialiflcn, wird aufhören und da was wahr und richtig ist, wird allein Geltung behaupten. So weit es un sere Nation angeht, wird ihre erste Aufgabe darin bestehen, das nackzu holen, worin sie im Vergleich zu an deren Nationen rückständig ist und das ist die Entindividualisicrung al ler Betriebe, dic einen öffentlichen Charakter tragcn. In ganz Europa gibt es keine Eisenbahn und Tclegra phcn Barone, wie überhaupt -keine DetroiterAbendpost, Mittwoch,, den 7. Magnaten mehr, dic aus öffentlichen Betrieben sich entwickeln. Diese Fi. nanz Aristokraten müssen auch bei uns aufhören, gleichviel ob man eine Bewegung zu diesem Zweck soziali stisch oder anarchistisch nennt und das wird sich ohne sonderliche Kämpfe vollziehen. Das Prinzip wird am Stimmkasten ausgcfochtcn werden und nur dic Partei wird durchdrin gen, dic sich mit dicscr Bewegung cins erklärt. Verhalten sich beidc Parteien ablehnend oder gar feindlich, so wird eine neue Partei entstehen, aber die Finanzoligarchic, die ihrcn hauptsach lichsten Nährboden in öffentlichen Vc trieben findet, wird enden. Das Glci che steht dem Monapolismus bevor. Es ist nunmchr erwiesen, dass unsere gegen die Trusts gerichteten Gesetze stumpfe Waffen sind, da der Mono Polismus weiter vorschreitet. In die sem Fall wird das Prinzip zumTurch brach kommen, daß wo der Monopo lismus unabwendbar ist oder wo er nachweislich der Gesamtheit größeren Vorteil bringt, als der Jndividualis mus, die Gesellschaft, resp, der Staat diese monopolistische Gewalt ausüben nmß. An geeigneten Vorbildern hier für wird es nicht fehlen, da zu erse hen ist, daß dieser Gedanke mitten im Kriegslärm in Europa erobernd vor dringt. Tatsächlich wird er durch die Erfahrungen, die derKrieg bringt. mächtig gefördert. Man wird nicht al les nationalisieren und munizipalisie ren, sondern darin nicht weiter gehen. als die gesellschaftliche Notwendigkeit gebietet und unsere Tones werden diese Bewegung nicht aufhalten kön nen. (Eine. Vlksbl.) Wie Schiller in . Mac beth sagt, mag gestern auch mancher Tctroitcr gedacht haben: Ich sänge an, der Sonne müd' zu sein. Wenn wir er st einmal sechs Cents Fahrpreis bezahlen müf sen. wird vielleicht auch die Zahl der Ledcrricmcn in den Straßcnbahnwa gen vermehrt werden. Haben Sie schon bc merkt, um wie vicl Grad helfzcr es wird, wenn man bei über 100 Grad im Schatten an ein schmackhaftes, kal tcs Glas Gerstensaft denkt? Der st ä d t i s ch c Gesund heitsbcamtc gibt untcr anderen Heiß Wetter Ratschlägen den. daß man sich geistig kühl halten" solle. Wenn er uns nun auch sagen möchte, wie wir das bei dic Zeiten" anstellen sollen Efsc wenig Fleisch", sagt der städtische Gcsundheitsbeamtc in seinen Verhaltungsmaßregeln für dic Hundstagc". Die Flcifchvreise sind durchaus nicht i'o verlockend, daß sich Jemand überessen" würde. Kauft Kriegs.Sparmarken! Warum sind alle Geister weiß? Wer, wie wohl die meisten Men schcn, noch keinen Geist gesehen hat, weiß doch, wie die meisten Geister aussehen, nämlich weiß. Die Er läutcrung hierfür liegt.im folgenden: Da es in historischen' Zeiten keine Geister gegeben bat, müssen wir an nehmen, daß es in allen Fällen, wo Geister tatsächlich gesehen worden sind, sich um Hallucinationen des Be obachtcrs durch Fieber oder eine ande re Störung der Gesundheit vcrur sacht handelte, wo also die Sinnes organe, in diesem Falle die Augen, Eindrücke verzeichneten, denen äußer lich nichts entsprach. Die Aerzte in verschiedenen Krankenhäusern haben sich solche Geistcrerscheinungen genau beschreiben lassen, und es ist ihnen mit sehr seltenen Ausnahmen ange geben worden, die Geister seien mit weißen Tüchern bekleidet". Nun vcr mag das ?luge zweierlei wahrzuneh men, nämlich Licht und Farbe. Hier, wo keine bestimmte Farbe wahrge nommcn wurde, wird die Hallucina tion, bei der nur dic lichtcmpsindli chen Organe des Auges arbeiten, für weiß erklärt. Trotzdem gibt es auch farbige Gcistercrschcinungen, ja, man kann dem Körper Swsfc zuführen, durch die das Farbenwahrnehmungs vermögen des Auges becr.iträchtigt wird. Nach übcrmäßigm Genuß von Haschisch (indischem Hans) hat man violette Visionen, nach Alkohol blaue, nach Atropin und Skopolamin rote, nach Chinin und sehr viel Tabak eben falls rote, während Pikrinsäure, Sa lycilfäure, Tigitalin und Phcnacctin hellgelbe Empfiwdungcn auslösen. Auch beim Einatmen von Koblenornd und nach Schlangenbissen soll man hellgelbe Gcsichtöcmpfindungcn ha bcn. Am längsten ist wohl bekannt, daß man nach Santonin ..gelbsichtig" wird, was bekanntlich Julius Stinde in seinen Opfern der Wissenschaft" zu einem reizenden Scherz benutzt hat. Wenn eine moderne Frau sagt, ihre Ehe habe sich sehr glücklich ge staltet, kann man ohne Bedenken auf hohe Alimente raten. Kauft KriegsSparmarkeu! Vom Wandern der Volker. 5&de historische Forschung vcr. ltt sich in der Hypothese der Wan Verimg. mag sie sich min mit den Menschen, den . Tieren oder den Pl.zuzen. mit re!iglo?en Voritellun gen. Sitten oder sozialen Einrichtun gen beschäftigen. Unsere Sprache weist selbst dic tiefgehende Wirkung dicscr Tatsache ans, heißt doch Ge sund ursprünglich wegsertig. . (von senden gehen, reisen). Das Gc sinde war in mittelalterlicher Zeit das Reisegcfolge. der Gefährte ist der Fahrtgenosse. Erfahrung ist aus der Fahrt Wanderung erlangte Kenntnis. Es sind die Abdrücke und Spuren einer vergangenen Zeit, die sicki in unserer Sprache erhalten ha bcn. Aber auch heute ist die Wände rung aller Art. die eigentlich noma dische mit steter Ortsverändcrung. die temporäre, die nur während be stimmter Perioden fortgesetzt den Ort wechselt, und die Wanderung mit einmaliger und dauernder Um sicdelung noch ' eine bedeutsame Er schcinung. Am ehesten stehen genau ere Zahlen über die sogenannte überseeische Auöwandcrung zur Vcr fügung. Amerika ist der modernen Kultur so gut wie ausschließlich durch Einwanderer crösfnct worden. Die Rekrutierung deö amerikanischen Nachwuchses" ist durchaus nicht im mer . aus derselben Quelle gefolgt. Im letzten Jahrhundert war es zu erst England allein, das die Aus Wanderung lieferte, die Hungersnöte der fünfziger Jahre trieben aus Jr land kurze - Zeit anx-i Millionen Menschen nach drüben, dies waren 23 Prozent der damaligen Bcvölke rung Irlands. Diese Entvölkerung war der, fürchterlichen Ausbeutung durch die Großgrundbesitzer und Jagdpsründeninhaber verschuldet. In den vierziger Jahren war das Fest land von der überseeischen Auswan derung ergriffen worden. Die Ll)er und -lller Jahre sind dic elendeste 3cit deutscher Entwickelung gewesen. Als Australien seine Goldsunde meldete, da wnchö aus der Abcn tenrerlust und Goldfchnsucht dic Auswanderung ins' riesige, zugleich zog sie sich immer mehr nach dem Osten. Böhmen und Mähren, dic polnijchsprcchendcn Landcöteile Preu ßcnS, Oesterreichs und Rußlands stellten das Hauptkontingcnt, nach ih neu kam auch das eigentliche Ruß land, Ungarn. Italien und Spanien, überhaupt Südeuropa, das ganz? Massen nach Amerika sandte. Zuletzt waren es die Balkanländcr. die ganze Heere über See sandten. Voni Norden Europas sind ?s cigcntüm lichenvcise nur noch Schweden und Norwegen, die trotz ihrer induftriel' lcn Eigcncntwicklnng noch starke Ar 'zeitermengcn nach dcr neuen Welt liefern. Sie gehen aber nicht als Industriearbeiter, sondern als Land bcbaucr dahin. Im Jahre 1909 stand Italien mit 193,000 'Einwanderern nach den Vereinigten Staaten an der Spitze aller Länder Europas. Viele der Italiener bleiben aber nicht auf Lebzeiten drüben, sie stellten eine Art Wanderarbeiter dar. die nur auf einige Zeit ins fremde Land ziehen, um sich höhere Vcrdienstgclegenheit zu verschaffen. Oesterreich Ungarn und Rußland liefern bald ebenso vicl Arbcitshändc. Charakteristisch für die Verschiebung der Ausmande rung ist. daß vor einigen Jahren das kleine Griechenland cbenzo viel Men schen nach dem Lande der Streifen und Sterne schickte wie Deutschland. Der Balkan hat in drei Jahren rund l75,000 Menschen allein nach der Union abgegeben. Aber auch andere Länder sind starkes Auswandcrungs gebiet geworden, für Italien, Spa nicn und Frankreich ist es Argenti nien. Italien gab in einem Jahre von 10,000 Einwohner 1-4 nach dem Auslande ab, Oesterreich 1907, dem Rckordjahr der Auswanderung, 64 und Ungarn .103, 1903 waren es nur 21 u. 23. Spanien und Pot tugal haben die Vcrhältniszifsern 66 und 74,' Schweden und Norwegen 1907 23 und 97, im daransfolgen den Jahre sanken sie erheblich. Ans Großbritannien wanderten 1907 und 1908 von 10,000 Personen 88 und 74 aus. Dagegen , tritt Deutschland fast gar nicht, mehr in Erscheinung, es gab in den letzten Jahren vor dem Kriege nicht mehr als knapp 4 von 10,000 als Auswanderer für andere Erdteile ab. Die Ziffern zusammengenommen, zeigen, daß auch heiltzutagc noch all jährlich Hunderttausend? und Millio ncn von Menschen auf die Völker wandernng gehen.' Die kulturellen Folgen find selbstverständlich ganz außerordentliche. OK erst F. von Tscharner. Sm brdeutendn Schweizer mit ihm da hingegangen. Dem kürzlich in Bern im Alter von 0tt Jahren gkstorbenkn Oberst im schweizer Generalstab Friedrich von Tscharner widmet der Lerner Bund" folgenden Rachruf: Mit ihm verliert die Armee einen Offizier von ouszesprochener Eigen art und jener Mischung ron Chrak tereigenschasten. die man wohl mit dem Worte vom alten Schrot und Korn" zu bezeichnen pflegt. Friedrich von Tscharner war im Juni 1852 in Ehur geboren. 'wo er auch die Kantonsschule besuchte. Später war er einige Jahre in Lau sänne und ging dann zum Studium an die technische Hochschule in Stutt gart. Nach einer kurzen Maschinen technischen Praxis trat er in den J.u August 1918. struktionsdienst der Artillerie über und übte seinen Beruf, meist in Thun aus. Sein lebhasteü Interesse siir die Wasse. der er angehorte, auherte sich aber nicht nur in den Schulen, die er leitete; er arbeitete auch fleißig mit in Fachzeitschriften und hielt öf fentliche Borträge über 'Schießwesen. So wurde - man bald' an leitender Stelle auf ihn aufmerksam und ver wendete ihn zu militärischen Missio nen in Frankreich. Teutschland und England. Auch an. fremden Ma növern hat Tscharner mehrmals teil genommen.' und im Jahre 18791880 tat er als Hauptmann '.Dienst zu Wien in der österreichischen Artitle rie. Im Jahre 1893 wurde er Oberst der Artillerie. Artilleriechef der Gott hardbefestigung und zugleich Stell Vertreter des Kommandanten. Tschar et hatte : diese verantwortungsvolle Stellung bis zum Jahre 1907 inne.' Damals berief ihn der Bundesrat in den Generalstab und stellte ihn an cie Spitze der Abteilung für Terri torialdienst. Er wurde damit zu gleich stellvertretender Ches der Ge neralstabsabteilung. Der Kriegsaus bruch im Jahre 1914 brachte ihm in dieser überaus wichtigen Tätigkeit eine ungeheure Last von Arbeit, und diesem Uebermatz war auch , seine kernige Natur nicht gewachsen. Er hat sich in den letzten Jahren - im Dienst des -Landes tatsächlich ausge rieben. .Tscharner war eine von den Na turen. die es nicht verstehen, das Le ben leicht zu nehmen. Leicht erregt und sehr impulsiv kam er nie schnell über Verdruß oder auch nur jene all täglichen Aergernisse weg. die seine Stellung ihm brachte. In seiner derb herausfahrenden Art erichien er vielleicht manchen schrosf und wei cheren Regungen unzugänglich. Wer ihn .aber besser konnte, wußte, daß in diesem rauhen Soldaten ein Mensch steckte, der warm und, herz '.ich aus sich herausgehen konnte. Zu dem. war er nicht etwa, ein einseiti ger Militär. Mindestens so start wie diese beschäftigten ihn künstlerische und philosophische Fragen. Und ganz besonders die Mustt pflegte er sein Leben lang mit Liebe und Hin gebung. Schon in der Einsamkeit seiner Tätigkeit auf dem Gotthard suchte Tscharner stets kunstliebende Elemente um sich zu sammeln seine größte Freude war auch dort oben sein Streichquartett, in dem er 'selbst mit Beoeisterung die Brat sche spielte. In Bern setzte er diese künstlerische 'Tätigkeit fort, bis der Krieg ihm schließlich die nötige Zeit raubte. Aber auch ' in den letzten Jahren sah man Oberst von Tschar ner in jedem auten Konzert und oft im Theater. Früher hat. der Ver storbene auch zahlreiche Kunstreisen unternommen; so kannte er nament lich die oberitalienischen Kunstschätzc aus eigenster Anschauung. Man . klagt so cst über das Ver schwinden der eigenartigen Menschen. Friedrich von Tscharner war einer von dieser Gilde und was ihm stets die Achtung aller erworben hat. war sein gereder unbeugsamer Charakter. In seinem Beileidsschreiben an die Witwe des Verstorbenen spricht Ge neral Wille von einem Manne, den nichts von der geraden Linie dessen, was er als richtig und recht erkannt hatte, abbringen konnte." DäS Wort trifft, und diese Unerschrocken heit einer festen Ueberzeugung sichert ihm ein ehrendes Andenken. Si fremdartiges Spinnen gewebe. Die diel gefürchtete giftige Spinne. Tarantel genannt, ist von dunkel bräunlicher Farbe und beinahe von der Große eines Tauben-EieS. Der Körper und die. Beine sind mit dun kelbraunen Haaren bedeckt und die Augen, acht an . der Zahl, stehen in drei unregelmäßigen Querreihen. Die Tarantel lebt unter dem Boden auf ödem und trockenem Lande in heißen Tropenländern. Diese merkwürdige Spinne wird auch oft Falltür Spinne genannt, denn, um ihr Ha'us zu machen, gräbt. sie ein Loch in den Boden, das sie innen mit einem fei nen Seidengewebe ausfüttert, dann macht sie eine Fallture. die genau in diese Oesfnung paßt, mit einem Nie gel vom selben feinsten Gespinnste. da? das Ausmachen und Schließen der Türe gestattet. Auf der Erde liegend, sieht das Netz genau wie ein Klumpen dunkelbraunen Lehmes aus oder auch wie frisch auszegrabene Kartoffeln. Es ist ein merkwürdi ger Anblick, diesen -so. harmlos aus sehenden Klumpen Erde oder auch dieses einer Kartoffel ähnlich sehende Netz sich öffnen zu sehen. Ein kleiner Deckel hebt sich langsam, ei nige behaarte Glieder erscheinen und ruckweise entpuppt sich Frau Spinne in ihrer ganzen Gestalt. Eines Tages wollte der Besitzer eines Fruchtladens einen vcn der Decke herabhängenden frischen Strang Bananen abnehmen, als ihm an dem selben ein Häufl-in rötlich brauner Haare auffiel. Näher betrachtet, hielt er es für einen festen, zähen Klum pen. der an dem - Stiele klebte. Er hatte nie eine Tarantel oder ihres gleichen gesehen, deshalb wollte er ganz harmlos den fremdartigen Ge genstand mit der Hand entfernen, als derselbe anfing, lebendig zu werden. Als sei er aus tiefem Schlafe er wacht, fmg er an. den Stiel entlang zu kriechen. Der Händler schrie laut auf vor Schreck, als er den ver meintlichen Haarbüschel auf einmal lebendig 'werden sab aber der Kaufer erkannte sofort die tödlich giftige Spinne. Er riß den Ladenbesitzer hastig weg und mit Entsetzen beobach teten beide aus . sicherer Entfernung die Tarantel schnell die bis zur Decke reichende Schnur, die die Bananen getragen hatte, hinaufkriechen und hinter der zerrissenen Tapete ver schwinden. Befremdlich, aber wahr: Dieser Ba nanenbüschel war sechs Wochen zuvor in unreifem Zustand aus Panama gekommen. Die Tarantel war keine in Amerika eingeborene Spinne, sie hat sich in die Vereinigten Staaten eingeschmuggelt, - indem sie mit den unreifen Bananen in die Schiffe mit eingeladen wurde. Unsere Hol.zproduktion. Im Jahre 1917 wurden in den Vereinigten Staaten ini ganzen schätzungsweise 35,239,000 Fuß Holz geschnitten, meldet das Forst dicnstbureau des Bundes-Ackerbau dcpartcmcnts. Diese Schätzung ba siert auf dcn bis 15. Mai von 10. 403 von dcn 24,815 Sägcmühl:. dic. soviel man weiß, im letzten Jahre in Betrieb waren, cingclau fcnc.t Berichten. Dieser Zahlen schätzung zufolge war die Holzpro duktion im Jahre 1917 um annä bernd 'n Prozent geringer als :m Vorjahre. Der Ruckaana der Sotzprooiil tion im verflossenen Jahre wird der starken Abnahme let privaten Bau- tätigkeit. dcni Arbeitcrnlanzcl. . oen Transportschwicrigkciten, dem bc schränkten Markt in den Holzindu strien und mehr oder minder Der allacmeincn Verschiebung dcr Holz Verteilung durch dic gewöhnlich'n Handclskanalc zugeichrieven. . Tcr Staat Washington war mit 4,570.000,000 Fuß geschnittenem 5oh wieder der arome "Hroduzen:. Als zweiter folgte Louisiana mit 4. 210.000.000. als dritter rcgon mit 2,585,000,000 und als vierter Mississippi mit-2.425,000,000 Fuß. Südliches aelbc5 Fichtenholz vit dct mit 13.539,404.000 Fuß 37.7 Prozent der (sciamtproöuttwn. Doualas KicferholZ. ' ein ftarritcr Konkurrent, beansprucht 5,585,000, 000 und wcines Elchen und cig- Fichtenholz kommen mit je 2,250. 000.000 Fliß zunächst. l Jahr Gefäuguis für cineu Äutz. Bei den alten Deutschen wurde ein geraubter Kuß mit einer Maulschelle bestrast, weswegen sich setzt wohl Thomas Auguponowich, wenn er überhaupt je von dieser milden Auf fassung unserer Vorfahren ' gehört hat,, in diese Zeiten zurückwünschen möchte. Er soll nämlich, wie Richter Doherty in Jersey City entschieden hat, .ein Jahr dasür sitzen. Dabei meint noch der Kadi, Thomas komme billig weg, denn wenn die Ursprung liche Anklage hätte . bewiesen werden tonnen, hätte es 30 Jahre gegeben. Ursprünglich war nämlich der Mann angeklagt worden, auf Frau Jennie Wydur von Jerfey Eity einen inde zenten Angriff gemacht zu haben. Es konnte aber nur der Kuß bewie sen werden. Sport und 5od. Baseball ist cnigk? harmlos eis ma allgemein glaubt. Obwohl dies ein fast alltägliches Kapitel im Sommer wie auch im Winter geworden ist. so sind doch bei einem großen Teil des Publikums noch irrige Vorstellungen über die vergleichungsweise Zahl der Todes opser des körperlichen oder athleti schen Sports in seinen verschiedenen beliebten Formen verbreitet. Es scheint an der Zeit, dieser Frage et was näher zu treten. ' Vollständige amtliche Zahlen hier über sind noch nicht gesammeil oer veröffentlicht worden. Aber' Dr. Ro tert E. Coughlin hat zehn Jahre hindurch eine möglichst erschöpfende Unttrsuchung diesbezüglich betrieben und olle amerikanischen Fälle, über welche er Auskunft findet konnte, ge sammelt. Er Hut unlängst die vor läufigen Ergebnisse seiner Forschung im ' New York Medical Journal" vorgeführt. ,' 943 plötzliche .Todesfälle auf den Feldern des athletischen Sports in den. Ver. Staaten hat der Doktor in dem genannten Zeitraum ermittelt; wahrscheinlich kommt die volle Zahl einem tausend noch näher. Und es wird für viele überraschend, ja ver bluffend sein, das verehrte ameri kanische Nationalspiel, das Baseball, als die tödlichste der athletischen Sportstätigkeiten bezeichnet zu sinden. Bisher hatte wohl ziemlich allgemein der Eindruck vorgeherrscht, daß das Baseball einer der gesundesten Sports sei. und der wenig beneidenswerte Preis der Tötlichkeit" vielmehr dem Fuhball-Spiel oder dem Automobil Wettrennen zukomme. Doch Tr. Eoughlin weiß ganz genau, wovon er spricht. Gesund" mag daS Base ball wohl sein; aber es ist euch ver hä-ltnismäßig recht gefährlich, und diejenigen, welche das Leben eines Angehörigen zu beklagen haben, dürf ten über den gesunden Charakter ihre eigene Meinung hegen. - Unter jenen 943 Todesfällen tra gischer Art kamen nicht weniger als 284 auf die Rechnung des Baseball Spieles, welches damit obenan in der Liste , steht? Den zweiten Rang als Sensenmanns-Ernte ' nahm das Fuß ball-Spiel mit 215 Fällen ein. Erst als : drittes folgten die Auto.Wett rennen mit 128 Todesfällen. Den vierten Rang nahm das Boxen mit 105 Fällen ein. 77 Zweirad- und Motorrad-Fahrer verloren ihr Leben; ferner 54 Jockeys; 15 Ringkämpfer kamen bei der Ausübung dieses. Sports um. und 14 Personen sogar beim Golfspiel. 9 wurden beim Ke geln getötet. Dieser Eedankenganz wird dann noch beglich der einzelnen Jahre weiter verfolgt. Es ist ein trübseli ges Register; aber am bedauerlichsten erscheint.es doch, daß das in allen Klassen der amerikanischen Bevölke rung soviel gespielte Basell wem ger harmlos ist. als sein Ruf! Fcrnsprachc mit fahrenden Zügen. Vor einiger Zeit schon sprach man von direktem telephonischem Verkehr mit sich bewegenden Bahnzügen; aber eine solche Idee aussinnen und ihr eine praktische Gestalt und Anwen düng geben ist. zweierlei! Die nachstehende Verwirklichung des obigen Gedankens ist von der ka nadischen Regierung herbeigeführt worden und trägt sozusagen ihren Be glaubigungs Stempel. Jedenfalls scheinen die Experimente befriedigend ausgefallen zu fein. Sie wurden zwischen Moncton und HumphreyS Station, N. B.. an der kanadischen Regierungs Eisenbahn unternom men. Ein Vertreter der amerikani schen Regierung war zugegen, und eine New Jorker Firma hatte den Apparat geliefert. Nach kanadischer Angabe gelang eS vollkommen, telephonische Verbindung nicht nur zwischen dem Zugtelegra phisten und dem fahrenden, mehrere Meilen entfernten Zuge herzustellen, sondern auch zwischen dem Schaffner und dem Lokomotivführer desselben Zuges. und es soll sich auch als .durchaus tunlich" herausgestellt ha ben. einen sich bewegenden Zug zu ei ner regelrechten Station der Telephon-Linie irgend einer Stadt zu machen, sodaß z. B. jeder durch das Telephon seines Hotelzim mers mit irgend jedemandem auf ei nem sich bewegenden, vielleicht hun dert Meilen entfernten Schnellzug sprechen könnte! Der elektrische Strom soll den Bahnzug durch seine Räder erreichen, und das Bahngeleise soll als Leiter dienen. Möge die Einrichtung sich in allen Fällen bewähren! Ter Hamstrr und die Amrise. Eine Fabel von. Lei sing, die auf toU Jetztzeit cht. .Ihr armseligen' Ameisen." sagte ein Hamster. .Verlohnt es sich der Mühe, daß ihr den ganzen Sommer arbeitet, um so Weniges einzusam mein? Wenn ihr meinen Vorrat se hen solltet!- .Höre." antwortete eine Ameise, wenn er ' größn ist. als du ihn brauchst, so ist es schon recht, daß die Menschen dir nachgraben, deine Scheuern ausleeren und dich deinen räuberischen Geiz mit dem Leben bü ßen lassen ! Die KorporationUri, Schweiz, erteilte dcn schweizerischen Eternitwcrkcn in ?ticderurnen die Bewilligung, ini Madcranertal, Etzli und Fcllital nach Asbest zu suchen. Namentlich am Bristenstock wurde letztes Jahr langfaseriger Aöbcst ge funden. Heikry und Jacob So! lads. die wegen ' Ermordung drä William Schleig. eines Kaufmannes von Johnson Eity, zunl Tode auf ' dem elektrischen Stuhl verurteilt wurden, liegen im gleichgültigen Zu stände in ihren Zellen im Northuin bcrland EountyGcfängnis in Sun bury, Pa. Sie schlafen nahezu fort während und haben nach keincm geistlichen Trost gefragt: auch bewah reu sie Stillschweigen über die Tat. Der Sheriff von M i l waukce erhielt vom staatlichen Acker baukommissär die Order, feinen Ge Hilfen den Befehl zu erteilen, mit al lcn im Eonnti) frei herumlaufenden Hunden aufzuräumen. In Wiscon sin gab es in dieseni Jahr seit dem 15. Januar 77 Tollwutfätte, von de nen drei tödlich verliefen. Rindvieh im Wert von taufenden von Tollars giiig an Tollmut zu Grunde, welche die Tiere durch Bisse vou umhcrstrci senden Hunden bekamen. D ie Richtigkeit des Sat zcs Umsons: ist dcr Tod" wurde in dcr Schlußsitzung des Staatskon ventsdcr Lei chcn bestatte? von Penn sylvanien, dcr in Rcading stattfand, von der Mehrzahl der Dclcgatcn ganz energisch mit dcr Erklärung be stritten, daß erstens dcr Tod das Lc ben siir so viele Leute der Güter höchstes koste, und zweitens, daß das Sterben noch nie so kostspielig gewesen sei wie gerade zur jetzigen 'Zeit! Jedes Detail einer Beerdigung koste heute mehr als zu normalen leiten. I n Dänemark ein Erfindung zur Herstellung von Bri kettL auö Heidekraut patentiert wor. dcn. Solche Briketts sollen mehr Warme entwickeln als Tors. -Am 6. Juni feierte ganz Polen den hundertsten Todeö tag deö Genera! s Jan Henryk Dom browsk:. dcS Schöpfers de? polluichcn Legionen in dcr apokeonischcn cir und eines der größten Kämpfer für Die Frcibrit Polen?. Besonders vu ?o;ant sie! ii? Damdromssi. Feier in Warschau aus, roo große Lort' wuge edrorjea wurde.