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I• ,\.-i for ihun .' s Veru^
A a i n 1 8
Tie deutsche Preffe.
jtttr sind die xl'ia met, die stark und treu
SletS das banner der Wahrheit schwinge«.
Im rastlosen Atampte sonder Scheu
Uns das VicS von der Freiheit nnqe»?
i
ie siegen Vüfle und düstern
Wahn
So einmüthlg ziehe» voin Vcdct,
Dem Ringen und forschen brecheit Bahn?
Tie Männer der deutschen ixeDer..
Wer sind sie. die das Runkel der Nlcht
Durch die Geistesfackeln erleuchten.
Dem Volk das Wort der(^rkenntniß gebracht,
Die Hand jtir Erlösung ihin reichten?
Wer °sprengt die Geiseln der Unncrnimft?
O hört's, das, es Keiner vergesse'
Tic Männer sind es dtr ZeitunAsAUNst,
Tie Männer der deutschen Presse.
Wer und die Ritter, die inuthenNacht
Mit der Kasse des Rechtes streiten?
Tie THürmrt, welche von hoher 'JSacht
Aufklärung und Vicht rmgo verbreiten^
Mit oü'nem Visir und stanunendein. Sckwert
'mir das Odie steh n in den ScHraate»*
Tic Journalisten und's starkbeivehrt,
Tie Träger der freien bedanken.
Und waS sie im neuen Vatertand
Tent Deutschtum zum Heile uud
Segen
(Geweckt, ceförbett mit Her und Haiw,
Hold sproßt es auf unser'u Wege».
Wo überall deutsches Wissen icgt,
Wo deutsches Gemuth sich entfaltet,
Tas Banner der deutschen Press?
stiegt
Und der deutsche .^ederbeld waltet.
Wo deutsche Kunst, wo das deutsche i'ied
Die Menschheit zum Großen begeistert,
Tas Schöne, das urs die ^rint durchglüht
Tas Schlechte, Banale demeistert,
Ter Muttersprache säst heil'ger l'aut
Zum innersten Gerzen gedrungen,
Ta Hat die Preist' das elö bebaut.
?a Hat sie gelitten, gerungen.
Und weiln der Nichtswisser finst re Macht
Durch lüde und Bosheit verblendet,
Aus Heuchelei und aus Niedertracht
'Tie giftige» Pseile versendet,
Tarnt, wie die (^iche mt deutschen
Wald,
Steh: test uns're Presse im Streite
Und schlägt mit tvuchl'ger Keule
alsbald
Tic freche i5ntt ut die Weite.
Hermann Goldberger.
An deutschem Wesen
Wird die Welt genesen
„33 enn all e Deuts che» sich
zusammenthun und einheitlich in glei
cher 3reue und Liebe zum Saterlands
zusammen wirken, bann wird unser
deutsches Volk der Granitblock sein, auf
dem unser Herrgott seine Kulturwerte
an der Welt weiter ausbauen und vol
lenden kann!" (Aus einer Rede Kaiser
WUhelmS.)
5? bewaffnete Friede
ist keine Wohlthat, sagt Bertha Sutt
ner, denn nicht lange, sondern immer
sollte uns der Krieg verhütet bleiben.
Damit hat die Friedensbertha nur
theilweise Recht. Im Veryleich zum
Kriege ist der bewaffnete friede sicher
lich eine Wohlthat und zwar die größte,
die sich das jetzige Menschengeschlecht
mit seinen angeborenen Neigungen zum
Streit leisten kann, denn der von
Bertha angestrebte .ewige Friede" ist
vorläufig noch tin schöner Traum.
kehr nach Washington sind die präsi
dentschastlichen Serien noch nicht been
det Der dreieinbalbmonatigen Idylle
in Oyster Bay mit Holzhacken und
Heueinsahren wird eine dreiwöchige
Bärenjagd in Nord-Louisiana folgen,
und erst mit' Ende Oktober wird die
Ferienzeit des Präsidenten ihren Ab
schluß finden, woraus der Präsident
44 Monate Ferien gehabt hat* was icd
mir schon gefallen lasse. Es ist doch
nicht gar so schlimm, Präsident zu sein.
Die Leute stellen sich das in der Regel
trfel schlimmer vor. (Wdl.)
Baden ist im Alter von 81 Iahren ge
storben. Mit ihm scheidet der letzte
Paladin Kaiser Wilhelms des Motzen
aus der Welt. Der verstorbene Groß
herzog war einer der Erbauer des neuen
deutschen Reiches: er war es. der im
fränkischen Kai^ersaale zu Versailles
am 18. Januar 1871 das erste Hoch
auf den „deutschen Kaiser" ausbrachte.
Ter neue Großherzog Friedrich,
Sohn des Verstorbenen, ist 1857 gebo
ren, hat in Bonn studirt und ist, mit
sein Vater, ein tüchtiger Soldat, der
fünf Jahre lang das achte rheinische
Armeekorps geführt hat.
Migs aus dem Bereich der Unmöglich
-feiten in das Gebiet der Wirklichkeit
übergetreten. Nachdem in Frankreich,
England und Deutschland erfolgreiche
Versuche mit lenkbaren Militär-Lust
schiffen gemacht wurden, hat jetzt auch
der bekannte Graf Zeppelin mit feinem
Luftschiff mehrere erfolgreiche Ausstiege
bei Konstanz am Bodensee gemacht und
vier Stunden lang mit zehn Ma.m an
Bord die Lust mit einer Schnelligkeit
von 38 engt. Meilen nach allen mög
lichen Richtungen durchfahren. Nach
solchen Erfolgen der Luftschiffahrt sind
wir wahrscheinlich dem Zeitpunkt nicht
mehr fern, wo sich die Sportwelt der
selben zuwenden wird, und dieser Um
stand allein wäre schon geeignet, den
gewöhnlichen Sterblichen mit Äreube
zu erfüllen, denn die Automobil-schnell
fahler werden bann hoffentlich lieber in
der Lust herumkutschiren, wo es staub
und bahnfrei ist, als auf den Fahr
Großen.
Z«r Beachtung?
4
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7. Jahresversammlung bei deutsch
«mtriföniichrn Preßverbaabe»
des Westens
In dem aufgestellten Festprogramm
wechselten ernste Arbeit mit Vergnü
gungen ad, denn eines ohne das andere
ist nur schwer zu ertragen.
In der Geschästssitzung am Freitag
Bormittag wurden die Routine-Ge
schäfte erledigt.
Am Sonnabend Vormittag wurden
Berichte verlesen und verschiedene', für
Zeitungsherausgeber wichtige Angele
genheiten eingehend dehandelt. Prä
sident Joseph Eiboeck ernannte folgende
Kommitees:
Für prinzipielle Beschlüsse: Valentin
Peter, L. PH. Wolf, Gustav Donald,
C. F. Pietsch und Hans Demuth.
Für Beschlüsse, betreffs des Verhal
tens der Brauereien der deutschen Presse
gegenüber: Gustav Donald, L. PH.
Wolf, Eonrad Kornmann. I. I.
Johannes und A. F. Schade.
Für Ausarbeitung von Beschlüssen,
die den großen Anzeigen-Agenturen zu
gestellt werden sollen: E. F. Pietsch,
Gustav Donald und Peter Klein.
In der Sonntagssitzung verlas dann
Herr Gustav Donald bie von ihm aus
gearbeiteten prinzipiellen Beschlüsse.
Leider gestattet unser Raum nicht,
dieselben in dieser Nummer zum Ad
druck zu bringen. Doch hoffen wir sie
in einer der nächsten Nummern brin
gen zu können.
Herr Fritz Glogauer, von der Abend
Post, Chicago, hielt sodann eine län
gere Ansprache. Er empfahl den Kol
legen dringend in ihrem refp. Wir
kungskreise für Schaffung von freisin
nigen Organisationen thätig zu sein,
da Organisation das einzige Mittel sei
um den Feinden der persönlichen Frei
heit Widerstand zu leisten.
Sodann fand Beamtenwahl statt.
Der langjährige Präsident, Herr
Joseph Eiboeck. lehnte eine Wiederwahl
dankend und entschieden ab er wurde
deshalb (auf Antrag des Hrn Adolph
Petersen) zum E e n s i e n
ten auf Lebenszeit erwählt.
Dem beliebten, ehrwürdigen Chrm
Präsidenten wurde sodann von Seiten
der Kollegen, als Zeichen der Anerken
uung und Verehrung ein mit goldener
Krücke geschmückter Stock überreicht.
Um die Ehre nächste Konvention^
stadt zu sein, bewarben sich eine ganze
Anzahl Städte. Die Kollegen entschie
den sieb schließlich für Eedar Rapids,
Iowa.
Nachdem noch die üblichen Dankesbe
schlusse angenommen, vertagte sich die
siebenteIahresversammlung des deutsch
amerikanischen Preßverdandes des
Westens.
Nur noch einige Worte über die Kon
venüonsstadt und wie sie sich als Gast
geberin erwiesen.
In Peoria kann es einem Deutschen
wohl gefallen herrlich gelegen am Illi
nois Fluß, von bewaldeten Hügeln
rings umgeben, bewohnt von einer
freisinnigen und zum großen Theil
deutschen Bevölkerung, bietet es alle*
was ein deutsches Herz begehrt. Nach
einer flotten Automobilsahrt durch den
Residenzdistrikt und durch die wirklich
schonen Parks der Stadt, landeten wir
schließlich im Heim des Country Club.
Auf einem Hügel gelegen, ,8er ziemlich
steil zum Fluffe abfällt, hat der Besu
cher eine prächtige Aussicht, flußauf
und flußab.
Keiner der Teilnehmer wird wohl
je das schöne Bild vergessen. "Die Be
wirthung zeigte, daß auch die aristo
kratifche Bevölkerung Peorias einen
guten Tropfen zu würdigen weiß.
Am Abend waren wir« Gäste in der
Südseite Turnhalle, es wurde dort dem
Preßverband zu Ehren ein Kommers
abgehalten, der unter Leitung des Kol
legen Wolf, genannt Sonne-Wolf,
einen überaus qemüthlichen Verlauf
nahm. Die Gesangvereine Konkordia
und Lieberkranz erfreuten durch schöne
Lieber. Der Ehrengast Herr Retter
mann aus Cincinnati sang das Lied
„Als Noah aus dem Kasten kam" eine
Anzahl anderer Herren halfen durch
Singen, Vorträge usw. zum Gelingen
des Ganzen.
Das erst kürzlich in Fesseln geschla-
gene, sonst so sreie Davenport wußte
auch manch Scher und Spottwort
über sich ergehen lassen.
Am Sonnabend Nachmittag wurde
tin Ausflug nach Bartonville. wo sich
die Anstalt für unheilbar irrsinnige
des Staates Illinois befindet, gemacht.
Der Leiter der Anstalt, der Deutsch«
amerifaner Dr. G. Zeller, behauptet
ohne alle Zwang#- und Marterin
strumente fertig zu werden. Die In
saffen, 2000 an der Zahl, werden von
ca. 180 Wärterinnen beaufsichtigt
t*, wenn Sie jetzt im Voraus das Gelb einsenden unser der Adresse:
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Die nenen Leser des „Deutschen Herald" «erde» gebeten, mit der Zahlung der Abonne
mentsgebühr nicht aus brti Agenten zu warten denn wir haben noch keinen Reisenden an
gestellt— sondern den Betrag von #1.50 per Postanweisung baldmöglichst einzusenden, damit Sie als voraus
zahlende Abonnenten gebucht werden können. In Nachtragszahlung kostet bie Zeitung $2.00 Sie sparen als»
50 (tait*
0?
SfS K
und sind durch liebevolle Behandlung
so disciplinirt, daß sie aufs Wort ge
horchen.
Abends fand dann daS große, von
bin Söhnen der alten deutschen Ein
wanderer gegebene.Bankett, im Creve
Cour Club statt.
Richter John M. NiehauS, derSohn
eines alten deutschen PeorK'ts, hieß bie
Gäste in deutscher Sprache will
kommen. Herr L. PH. Wolf fungirte
wieder als Toastmeister.
Herr O'Connor als Mayor Peorias
hieß bie Gäste in englischer Sprache
herzlich willkommen. In englischer
Sprache ließ serner Hr. Balbwin, Her
ausgeber des „etar", seinen Mitbür
gern deutscher Abkunft Gerechtigkeit zu
theil werden. Er erwies sich ats ein
gediegener Kennkl der deutschen Ge
schichte. Hans Demuth sprach ein. von
ihm kürzlich in der alten Heimath ver
faßtes Gedicht, welches allen tief zu
Herzen ging und nächstens wohl in der
„Glocke" in Chicago erscheinen wird.
Zum Schluß wurde das Lied Amerika
in deutscher Uebersetzung gesungen.
Am Sonntag Nachmittag fand dann
noch ein kleiner Ausflug nach den
„Alpen" statt. Dies ist ein Sommer
vergnügungsplatz hoch gelegen, mit
alten Bäumen ist er recht geschaffen
zum Abhalten von deutschen Festen.
'Dort wurde getanzt, gesungen und ge
trunken, frisch, froh, fröhlich, frei!
Ganz wie in Deutschland.
Dann schlug die Scheidestunde. Wir
alle aber werben Peorias und seiner
GajtjrettMchast auf» herzlichste geden
ket». Conrad Kornmann.
Rsiibschreiben Deutsch Amerik««i
fche» Rational Bundes O» feie
deutsch amerikanische Preffa.
„©«it April 1880 wird in den
preußischen Sckulen die vom barnclt»
gen Unterrichts Minister eingeführte
vereinfachte Schreibweise gelehrt und
findet .jetzt in Büchern, Zeitungen
und in amtlichen Schriftstücken allge
meine Anwendung, aber die ältere
Generation, die ihre Rechtschreibung
aus der Heyse'schen Grammatik lern
te, bedient sich noch immer, wie auch
die Mehrzahl der deutschamerikani
schen Zeitungen, der früheren Schreib
weise"
„Wäre es nicht auch an der Zeit,
in dieser Beziehung für den deutsch
amerikanischen Blätterwald eine ein
heiüiche Schreibweise anzubahnen?
Mit etwas gutem Willen und etwas
Nachgiebigkeit könnte diese Schreib
weise-Einigkeit sehr bald erzielt wer
den.
»Jeder Zeitungsmann empfindet
sicherlich das Sprachlich-Unpassende.
wenn dasselbe Worte in seinem Blatte,
einmal von ihm selbst geschrieben,
dann in dem Nachdruck aus einem
auszugleichen, völlig ausgeschlossen.
So weit der Vorschläger. Es er
geht nun das höflich^ Ersuchen an
die deutsch-amerikanische Presse, den
Vorschlag zu besprechen. Wenn
dann die deutsche Presse die Freund
lichkeit hat, eine Nebersicht der Aeu
ßerungen zu bringen, so wird dieS
dem Komite für deutsche Sprache
sicherlich ein werthvoller Leitfaden
sein.
Es dürste sich empfehlen, bei die
fer Besprechung den Vortheil latei«
nischer Schriftzeichen in deutschen
Schulen, die Kinder von Amerika
nern besuchen, oder auch die attge
meine Anwendung lateinischer Schrift
in den deutschen Schulen der Der.
Staaten in Erwägung zu ziehen.
Schreiber Dieses hatte als Vor
sitzender des Schikl-Komites der
Deutschen Gesellschaft von Pennsyl
vanien Gelegenheit, zu sehen, wie
sich Schüler der Hochschulen, derem
Wissen und Können durch die Derlei
hung von Stipendien für die Uni
versität ein gutes Zeugniß ausge
stellt wurde, bei der Bewerbung um
Prämien für gute Leistungen im
Deutschen mit den deutschen Schrift
zeichen abmühten, und glaubt, daß
die allgemeinere Anwendung der la
teinischen Schrift, die ia jetzt durch
aus nicht verboten ist. bei den Kin
dern mehr Lust und Liebe für die
deutsche Sprache hervorrufen würde.
Dr. C. I. Hexamer, der Präsident
des National-Bundes, bedient sich
ausschließlich der lateinischen Schrift
zeichen. Wenn der deutsche Nach
wuchs nur annähernd so erzogen
und herangebildet wird, wie er, dann
steht dem Deutschthum der Ver.
Staaten (ine glanzende Zukunft be
vor.
Der deutsch-amerikanischen Press«
für ihre so außerordentlich Werth
volle Mithilfe dankend, zeichnet
Hochachtungsvoll unb mit deut
schem Gru
o i
uu ,, den. Die Hochzeitsgäste waren bereits
Tauschblatte, verichiedener Schreib- versammelt, und der glückliche Bräu
vetse dem Leser gegenüber tritt. In tigam wartete auf die Ankunft seiner
der kurzen Zeit, die bn der Her-. Erwählten. Da erschien plötzlich die
stellung einer täglichen Zeitung zur. Mutter der Letzteren in dem Hoch
Bmugung steht, ist die Zumuthung, i Mshause und erklärte, daß ihreToch
sammtliche Ungleichheuen derSchreib-, ier unter keinen Umständen heirathen
weife im Blatte bet der Korrektur s werde, weil ihr der Geist ihres ver
storbenen Gatten erschienen sei und sie
Vundes-Sekretär.
Sioux
IL», V~ jr.. /5tr- Ju?r J.-iT'HJtl '.9f *t tl'r-ik.
ralle, S.
r*F
n* AH WHt
v -4s 4 ill
Wobtntdim*
5nlanb.
Capitan Randall und fünf Matro
sen büßten an Bord des DampserS
.Alexander Nimick" ihr Leben ein. als
dieser in der Nähe de* südlichen Küste
des Superiorsees strandet« und bei
dem hohen Wellengang in Stücke zer
krochen wurde. Der Dampfer war
mit Kohlen geladen und hatte seit
seiner Abfahrt von Clevslanb mit hes
tigen Stürmen und einer^sehr unruhi
gen See zu kämpfen. Etwa breizehn
Meilen westlich von Whitefish Point
geneth er auf Grund und da der Ca
pitän sah. daß bei dem hohen Seegang
das Schiff in großer Gefahr schwebte,
gab er Befehl, die Lebensretiungs
boote herunter zu lassen. Diese ge
langten glücklich an's Land, doch, das
eine, in dem sich der Capitär. mit
fünf Matrosen befatib, wurde. von
dem durch das untergehende Schiff
verursachten Strudel erfaßt und selbst
in die Tiefe gezogen, ehe ihm Hilfe
geleistet werden konnte.
Pierre Pallnm, ein in einer Auto
mobil Remise in Williamsburg,
N. U., angestellter Maschinist, wollte
ans dem Erdgeschoß ein Stück Eisen
bolen. Kaum war et die Treppe
hinunter gegangen, all laute Hilferufe
ertönten, und als des Besitzer der
Remise. Charles Reilly. hinunter
eilte, fand er Pottum im Wasser,,
das das Erdgeschoß überfluthet hatte,
jammernd und stöhnend vor. Er
eilte hinzu, um ihn heraus zu ziehen
und verspürte dabei einen so heftigen
elektrischen Schlag, daß er sich eilig
zurückzog und dann, mit Gummistie
feln bekleidet, Pottum herauszog.
Das Wasser war so stark mit Elek
trizität geladen, daß Pottum sich nach
dem ersten Schlag nicht mehr bewegen
konnte. Er starb bald darauf unter
den furchtbarsten Schmerzen.
Bundesrichter Landis in Chicago
weigerte, sich, dem Antrage des Bun
des Distriktsanwalts zu entsprechen
und die Spezial Großgefchworenen.
die die Untersuchung gegen die Alton
Babn führen sollten, zu entlassen. Er
erklärte jedoch, daß sit betreffs der
Untersuchung gegen die Alton Eisen
bahn nichts mehr zu t^un hätten. Er
lenkte aber ihre Aufmerksamkeit auf
eine Bemerkung des Präsidenten der
Standard Oil Co. von Indiana,
1 James of fett, die dahin lautete,
daß wenn die Standard Oil Co. der
Annahme von ungesetzlichen Rabatten
schuldig ist. jeder Fabrikant im Lande
ebenso schuldig rft. Der Richter for^
derte die Geschworenen auf, diese An
gelegenheit zu untersuchen, und stellte
einn gerichtlichen Beiladung* fehl
für Moffett aus.
In Pitts bürg sollte dir Trauung
der Wittire Frau Mary Lincoln mit
dem wohlhabenden und bekannten Qk
schäftsmann Joseph Parket staitfin-
aufgefordert habe, nicht wieder zu hei
rathen. Als sie ihm dieses nicht ver
sprechen wollte, sott der Geist sie am
Arm gepackt und so heftig gedrückt
Tia&tn, daß sie ihm aus Angst davor,
daß sie noch mehr gequält werden
könnte, das Versvrechen ?ab.
Aus Verzweiflung darüber, daß
er nicht im Stande mar, für Frau
und Kind zu sorgen und daß seine
Gattin so hart arbeiten mußte, daß
ihre Gesundheit darunter litt, ver
suchte in New Dork der 30 Jahre alte
Zuschneider Harry Charnock erst seine
Gattin zu ermorden, indem. er ihr
mehrere sehr gefährliche Stichwunden
mit einer ©tibeere beibrachte und be
ging dann Selbstmord. Er sprang
au? dem Fenster seiner im vierten
Stockwerk gelegenen Wohnung auf die
Straße, wurde bewußtlos aufgehoben
und in ein Hospital gebracht, wo er
bald darauf starb. Die Frau ist
schwer verwundet, wird sich aber nach
der Ansicht der Aerzte wieder er
holen.
Simon Schoen, ein alter und sehr
bekannter Bewohner von Scranton.
Pa., erschoß, während er betrunken
war. seinen Freund und langjährigen
Bekannten, den Spezialpolizisten Jo
feph Lambert. Schoen hatte sich an
dem Tage des Mordes den ganzen
Nachmittag im Gerichtsgebäude auf
gehalten. wo er sich" aus die Anklage,
daß er ein Gewohnheitssäufer ist, ver
antworten sollte. Dort traf er Lam
bert und hatte mit ihm eine kurze
Auseinandersetzung- dann begaben
sich Beide nach einer Wirthschaft und
zechten dort ganz fidel zusammen, bis
Schoen auf einmal aufsprangt
mit einem Fluch [einen Revolver zog
und feinen Begleiter niederknallte.
In Saginaw^ Mich., wurde der
siebzig Jahre alte Peter Clark von
dem Shniffsgehilfen
V
jß.
I. Cunning
ham im Gefängniß eingesperrt. Er
wird beschuldigt, seine Gattin ermor
bet zu haben. "Nachbarn und Be
kannte Clarks behaupten, daß dieser
schon vor 27 Jahren oerfuifiei wurde,
weil man ihn irtt Verdacht hatte, daß
er die Wohnung seines Bruders an
steckte, bei welcher Gelegenheit sowohl
der Bruder Clark's wie auch dessen
-Gattin, ihren Tod in den Flammen
fanden. Wenngleich damals gegen
Clark schwere Verdachtsgründe vor»
lagen, konnte ihm doch nichts bewie-
t.
Eppisonio Arcara, Besitzer einer
Damenkleidersabrik in New Aork,
wurde als schrecklich verstümmelte.
Leiche'in seiner Fabrik gefunden. An
der Leiche wurden neunzehn Stich
wunden entdeckt, und die Polizei
glaubt bestimmt, daß Arcara ermor
det worden ist. Angestellte des Ver
storbenen deuten darauf hin, daß, als
dieser nach dem Tode seiner ersten
Frau deren Schwester heirathete, er
von verschiedenen Personen Droh
briese erhielt. Man will die Ent
deckung gemacht haben, daß Arcara
mit einem anderen Mädchen verlobt
war, als er seine Schwägerin hei
rathete.
In der unweit von Negitunee,Mich.,
gelegenen Zeche der Jones & Laugh
lin Steel Co. stürzte ein Tragkorb
aus einer Höhe von 275 Fuß herun
ter. Elf Arbeiter wurden auf der
Stelle getodtet und sieben schwer ver
letzt. Auch sie werden nach der An
sicht der Aerzte kaum mit dem Leben
davon kommen. Veranlaßt wurde
das schreckliche Unglück dadurch, daß
die an dem Drahtseil, an welchem der
Tragkorb befestigt war, angebrachten
Sickerheitsvorrichtungen in Unord
nung gerathen waren. Die Leichen
der elf getödteten Arbeiter waren
tatsächlich eine unkenntliche Masse
und gewährten einen schrecklichen An
blick.
Florence Boone, ein zwölfjähriges
Mädchen, das als Passagier aus dem
Dampfer „Woodrufs" von -Greens
boro, Pa., nach Pitts bürg, Pa.. fuhr,
wurde während der Nacht in seiner
Kabine von einem an Bord des
Dampfers angestellten Neger ange
griffen und so schwer verletzt, daß'es
sich augenblicklich in sehr kritischer
Lage befindet. Der Neger wurde so
fort verhaftet es gelang ihm aber zu
entkommen, als der Dampfer in
Pitisbnry eintraf und der Steuer
mann ihn der Obhut der Mannschaf
ten übergab, während er selbst die
Polizei von dem Vorsall in fienntniß
fetzte.
Bei einen» i» Terra« Gardm in
New Aor?' veranstalteten Concert
führten die anwesenden Ungarn einen
furchtbaren Radau aus, als sich der
osterreichisch-ungarische Generalconsul
Baron Otto von Honig O'Carrott.
der in Begleitung einiger Herren dem
Concert beiwohnte, weigerte, sich mit
den anderen Ungarn beim Vortrage
des sogenannten Kossuth Liedes, von
seinem Sitz zu erheben. Das Ein
greifen der Polizei verhütete einen
ernstlichen Krawall.
Frau Bertha Mund erwürgte in
ihrer Wohnung in Buffalo ihre drei
Kinder. Christoph, 8, Helene, 2
Jabrt und Frieda, 8 Monate alt,
und begab sich dann zu ihrem in den
Rangirhöfen der Pennsylvania Eisen
bahn angestellten (Satten, um ihm die
schaurige Blutthat mitzuteilen. Dort
wurde sie verhaftet und nach dem
Gefängniß gebracht, wo die Aerzte
sie auf ihren Geisteszustand unter
suchen sollen. Man glaubt, daß die
junge Frau sie zählt erst 27 Jahre
geistesgestört ist.
Frau Lilian White Grant, eine in
den Schulen Chicagos angestellte Kin
dergartenfehrerin, wurde in ihrer
Wohnung als Leiche vorgefunden.
Alle Anzeichen lassen^darauf schließen,
daß sie ermordet wurde, rtxfl in dem
Zimmer alle Sachen durcheinander
lagen, woraus man folgern kann, daß
ein heftiger Kampf zwischen Frau
Grant und ihrem Angreifer staitge
runden hat. Tie Polizei suckt einen
Farbigen, der in der Nachbarschaft
beschäftigt war und spurlos ver
sch.Dunden ist.
Auf Veranlassung ihres Regiments
Tommand'urs Loughborough sind die
Zompagniechefs James R. Lindsay
::nd Henry S. Wygant vom 13. Jn
"anterieregiment der Bundesarmee
verhaftet worden. Sie werden beschul
igt. an Bord des Bundesiransport
7ampfers „Legan", der auf der Reise
nach San Francisco augenblicklich in
?!a:iv?les in Quarantäne liegt, einen
Faustkamps nach allen Regeln der
Kunst ausaefochten zu haben. Nach
ihrer Landung in San Francisco
werden sie vor ein Kriegsgericht ge
stellt werden.
In Ntifhtnfle, Tenn.. wurde der
allgemein bekannte und geachtete Me
chaniker I. L. Smith, eine bedeutende
Leuchte der Methodistenkirche daselbst
und fanatischer Prohibitionsapo el.
unter der Anklage, im Oktober letz
ten Jahres der Southern Expreß Co.
ein Geldpacket, daß $7820 enthielt,
gestohlen zu haben, verhaftet. Smith
lenkte den Verdacht der Polizei auf
fu" durch die liberalen Beiträge, die
er für seine Kirche bewilligte. Er ge
stand seine Schuld ein und gab auch
den Ort an, wo er das Geld aufbe
wahrt hatte. Der größte Theil wurde
noch gefunden.
Ein langer Frachtzuz der Santa
Fe-Eisenbahn fuhr in der Nähe oon
Devoe Station bei. San Bernadino.
Ca!., einen steilen Abhang mit furcht
barer Schnelligkeit hinunter, weil die
Bremsen außer Ordnung waren. Er
collidirte dabei mit .einer Lokomotive
und wurde theilweise zertrümmert.
Nach den letzten Nachrichten wurden
fünf Personen, unter diesen Lokomo-'
tivsührer H. K. Stratton aus San
Bernardino und die Bremser Day und
Bryan getödtet.
Auf Veranlassung seines 35 Jahre
alte Sohnes wurde in Chicago der
66jährige Droschkenkutscher John M.
Miles verhaftet und dem Richter un~
i*r hex Anflaae leine Üfiitiia
i* V-
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L^^^WT^MWW" ff *E$-
ihre drei unermachiener Kinder vor
34 Jahren im Stich gelassen zu ha
ben, vorgeführt, exit Jahren hat
der Sohn seinen Dater gesucht, und
endlich ist es ihm gelungen, ihn zu
finden. Wiles war früher ein wohlha
bender Geschäftsmann und verlor sein
Vermögen in unglücklichen Spekula
tionen.
A »»«land.
Französische Aerzte haben bie über
raschende Entdeckung gemacht, dajz
Personen, die in Häufern wohnen, in
denen mit Krebs Behaftete gelebt ha
den, der Gefahr ausgesetzt sind, ange
steckt zu werden. Dr. Alexander Lam
fcrior constatirt, daß in Jassy in einem
Haufe innerhalb der letzten 15 Jahre
fünf Personen am KrebS gestorben
sind. Eine Familie hatte das Haus
fünf Jahre bewohnt, und ein Mitglied
war am Krebs gestorben. Dann bezog
eine andere Familie das Haus und nach
zwei Jahren wurde ein Mitglied der
selben vom Krebs ergriffen und starb.
Von der dritten Familie erlag ein
Mitglied. Später bezog die Familie
K. das Haus und Frau K. erkrankte
am Lungenkrebs. Dann kam eine Fa
milie L. an die Reihe und verlor ein
Mitglied an der furchtbaren Krankheit,
und dann die Familie S., von der die
Mutter vom Krebs an der rechten
Brust fortgerafit wurde.
Der bekannte deutsche Luttschiffer
Graf Ferdinand Zeppelin machte in
der Nähe von Konstanz am Lodensee
mit seinem lenkbaren Luftballon meh
rere erfolgreiche Probefahrten. Auf
einer dieser Fahrten blieb er vier
Stunden und siebzehn Minuten
der Höhe, fuhr in fehr geschickt ausge
führten Wendungen um den Vodensee
und legte zu Zeiten 38 Meilen in der
Stunde zurück. Vor dem königlichen
Schlosse in Friedrichshafen beschrieb
Graf Zeppelin, der sein Lustschiff
felbst lenkte, tieine Kreise, ließ den
Ballon steigen unb fallen und lieferte
zum großen Erstaunen aller Zuschauer
den Beweis, daß er das Luftschiff voll
ständig in seiner Gewalt hatte und die
Konstruktion auch nicht das geringste
zu wünschen übrig ließ.
Vom Kriegsgericht in Hannover,
Deutschland, ist Hauptmann Pacholy
vom 78. Infanterie Regiment wegen
Erschießens des Hauptmanns v. Ber
cken vom 93. Regiment zu dreieinhalb
Jahren Festung und Entlassung aus
dem Dienst verurtheikt worden. Die
Oeffentlichkeit war von den Verhan-d
hingen ausgeschlossen. Frau v. Bcrcken
fungirte als Zeugin. Das verhängnis
volle Duell fand anfangs März ds. Is.
im Grunewald statt. Beteten erhielt
eine Wunde im Unterleib, der er bald
daraus im Hospital erlag. Die Be
dingungen des Zweikampfes waren
äußerst schwere: dreimaliger Kugel
Wechsel auf fünfzehn Schritte Distanz.
Die Ursache des Duells bildete Frau v.
Bercken, welche von ihrem Gatten ge
trennt lebte.
Eine beklagenswerthe Brandkata
strophe in Moabit bei Berlin, bei wel
cher zahlreiche ^nfan... der von
Flammen zerstör'.n Häufer gefähr
liche Verletzungen davontrugen, hat
die Kaiserin Auguste Viktoria, die sich
selbst kaum von dem Unfall im Wil
helmshöher Schloßpark erholt hat,
veranlaßt, die beiden Hospitälern, in
welche die Verwundeten gebracht wa
ren. zu besuchen. Sie ließ sich von
den behandelnden Aerzten über den
Zustand der Opfer Bericht erstatten.
Zwei der Unglücklichen hatten in zwi
schen schon ausgelitten. Den übrigen
sprach die Kaiserin mit warmherzigen
Worten Muth zu. Für die Kaiserin
selbst waren die Hospitalbesuche mit
nicht geringen Strapazen verbunden.
Die unlängst gemeldete Nachricht von
dem Tode des Hottentottenhäuptlings
Jakob Mortnga ist offiziell bestätigt
worden. Der ge?iirchtete Gegner
Deutschlands wurde nebst seinem On
let, Sohn und Sekretär sowie einer
großen Anzahl der Anhänger, die ihm
noch treu geblieben waren, in einem
Gefecht mit englischen Soldaten am 15.
September bei Witpan in der Kapkolo
nie niedergemacht. Im deutschen Ko
lonialamt und in allen an den Kolo
nien intereffirten Kreisen hat die Be
stätigung der Nachricht große Erleichte
rung hervorgerufen. Die Rücktrans
Porte der Sckmtztruppcn werden auch
im Oktober sortgesetzt, bis die redu
zirie Etatsstärke von viertausend
Mann erreicht ist.
Während der italienische Lkoyvdam
pser „Prinzessin Uolanda", der aus
schließlich für den transatlantischen
Verkehr bestimmt war, in Rivairigoso,
in der Nähe von Specia, Italien, vom
Stapel gelassen werden sollte, kippte er
plötzlich um, fiel in's Wasser und sank,
ehe auch nur einer der Anwesenden Zeit
genug hatte, zu begreifen, was gesche
hen war. Die Arbeiter, die in dem
Schisse waren, um bei dem Stapellauf
behilflich zu fein, konnten sich nur mit
Mühe retten. Sie wären gewiß alle
ertrunken' wenn sie nicht fo gute
Schwimmer gewesen wären. Der durch
den Unfall verursachte Schaden wird
aus etwa eine Million Lire veran
schlagt.
Die in Berlin weilende Erbprinzes
sin Charlotte von Sachsen Meinin
gen. älteste Schwester des Kaisers,
überfuhr in der Behrenstrsße mit
ihrem Automobil den Buchhalter Kar
plus, welcher den Weg kreuzte. Der
Unglückliche trug schwere Verletzungen
davon. Als die Prinzessin sah, wel
ches Unheil angerichtet war, fiel sie in
Ohnmacht. Die Bewußtlose unb tbr
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tfatjerbof gebracht. Im Hotel eryone
sich oie Prinzessin von dem ausgesian
denen Schrecken Der verwundete
Buchhalter wurde von dort aus nach
dem Hospital befördert.
Der Zar von Rußland hat zum
Schutze seiner eigenen Person Ordre
gegeben, ein neues Leibgarde Regi
ment zu bilden, welches aus besonders
auserlesenen Offizieren, Unteroffizie
ren und Soldaten zusammengesetzt
werden sott. Die Mitglieder dieses
Regiments werden aus' Regimentern
der ganzen russischen Armee bezogen,
und zwar auf persönliche Empfehlung
der verschiedenen Corpscommandeure,
die für da? gute Verhalten ihrer Aus
erwählten streng verantwortlich gehal
ten werden. Ein Jeder dieser Truppe
muß ungewöhnliche Zuverlässigkeit
und Ergebenheit dem Throne gegen»
über bekundet haben.
Bei Encarnacion, einer in der
Nähe von Aguas Calientes gelegenen
Stadt in Mexico, collidirte ein
Frachtzug der Mexican Central Ei
sen bahn mit einem Passagierzuge der
selben Linie. Nach den letzten Nach
richten sind zweiunddreißig Personen
getodtet unb dreiunddreißig oerletzt
worden. Mit Ausnahme der Pull
man Waggons sind alle Wagen bei
der Züge einschließlich der Lokomoti
ven zertrümmert worden. Nach den
Mitteilungen der verantwortlichen
Beamten der Eisenbahngesellschaft
ist der Unfall dadurch verursacht toor-1
den, daß Zugbeamte die ihnen ertheil
ten Befehle übersahen.
Nach einer von Budapest gemel
beten Nachricht suchte Handelsmini
fter v. Kossuth, welcher sich unlängst
in Marienbad aufhielt, bei dem
gleichfalls dort weilenden König Ed
ward um eine Audienz nach. Kö
nig Edward soll aber die Gewährung
einer Audienz abgeschlagen haben,
weil er auch den Anschein einer Ein
misckung in die innerpolitischen An
gelegenheiten Oesterreich Ungarns
vermeiden wolle. Außerdem hat' der
König angeblich bemerkt, Kaiser
Franz Joseph sei sein persönlicher
'Freund, und er wünsche ihm feme
Verlegenheiten zu bereiten.
Der „Reichsanzeiger" in Berlin
veröffentlichte einige bemerkenswert^
Ordens Verleihungen: General
Kuropatkin, der zeitweilige Höchst
kommandirende der russischen Ar
meen im Kriege mit Japan und
frühere russische Kriegsminister, hat
das Großkreuz des Rothen Adleror
dens mit Schwertern erhalten: die
russischen Generäle Mischtschenko
und Skalon den Rothen Adlerorden
erster Klasse mit Schwertern der
Chef des Generalstabs der österrei
titsch ungarischen Armee, Feldmar
schalleutnant Conrad v. Hohendorf,
das Großkreuz des Rothen Adleror
dens.
Vor dem Justizpalast in Parii
fand eine große Demonstration statt,
als dort der zum Tode vcrurtheilte
und vom Präsidenten zu lebens
länglicher Zuchthausstrafe ver
urtheilte Mädchenmöder Soleil
land sichtbar wurde. Gendar
men, die den Gefangenen aus dem
Gefängniß nach dem Gerichts faal
brachten, hatten alle Hände voll zu
thun, um ihn vor der Wuth der
Volksmenge, die ihn absolut lynchen
wollte, zu schützen. Soleilland wird
zuerst nach der französischen Straf
colonic an der Küste von Guiana und
dann nach der Teufelsinsel,, auf der
Dreyfus gefangen gehalten wurde,
geschickt werden.
John R. Rogers, Mitglied einet
Baucontraktoren Firma in London,
England, sprang von dem Dampfer
„Minneapolis", auf dem er die Reife
von London nach New Jork machte, in
den Ocean. Die Leiche wurde nicht ge
funden. wenngleich dgs Schiff angehst
ten und der Versuch gemacht wurde, sie
den Fluiden zu entreißen. Rogers hat
Selbstmord begangen, da er mehreren
Passagieren wiederholt mittheilte, daß
er lebensmüde sei, weit ihm feine Gat-/
tin gestorben ist.
In Lodz. Russisch Polen, wurden
sieben Arbeiter und ein Mädchen, ohne
vorher prozessirt wort-en zu fein, auf
Anordnung der Behörden erschossen.
Sie waren beschuldigt, die Mörder des
Fabrikanten Marcus Silberstein zu
sein, der am 13. September von seinen
Angestellten ermordet wurde, weil er
sich weigerte, ihnen für die Zeit, die sie
gestreikt hatten. Lohn zu bezahlen.
Am 20. September wurden achthun
dert Angestellte Silbecsteins in Ver
bindung mit dem Morde in Haft ge
nommen.
Der Chefredakteur der sozialdemo
kratischen ..Leipziger Volkszeitung",
Hermann Müller, ist in dem von Dr.
Karl Peters gegen das Blatt ange
strengten Beleidigungs Prozeß zu ei
ner Geldbuße von dreihundert Mark
verurteilt worden. In dem betr.
Artikel war unter Erwähnung der an
geblich von dem ehemaligen deutschen
ReichScornrntsfät in Afrika begangenen
Grausamkeiten vom „Hänge Peters*
die Rede gewesen.
Kaiser Wilhelm hat den Krön
Prinzen Konstantin von Griechen
land. seinen Schwager, aufgefordert,
den ältesten Sohn und dermaleinsti-^
gen Thronerben, Prinzen Georg,
nach der erforderlichen Vorbereitung
auf die Berliner Kiegsakademie zu
schicken. Das Anerbieten ist vom
griechischen Kronprinzen mit Freu
den angenommen worden. Prinz
Georg steht im achtzehnten LebenZ
jähre.
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a« 80., 21. e*t 22. September in Pesria,
Illinois.
Zum Präsidenten: L. PH. Wolf,
Peoria, III. 1. Vizepräsident: A.
Peterson. Davenport, Iowa, 2. Vize
Präsident: Fritz Glogauer, Chicago,
III. Sekretär: Henry Heintz, Musca
tine. Iowa Schatzmeister: August
Hilmer, New Hampton. Iowa.
Publishing Co.,
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Sionze 4Falle, Snd-D^kotn, den 3. (Oktober 1907.
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Landing German Newepeper
In the State.
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