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a? ft *Wtt. "if'.'S". DDG -Ii!. r. '*L In Fri Konvention des Deutsch amerikanischen Sintin» nalbundes in St. Tagt 1915 der Ratio. nalblmd-Konvent. Wiederwahl Dr. HexamerS. St. Louis, Mo., 9. Okt. 5Ext sie bente Nationalkonvent des Deutsch Amerikanischen Nationalbundes hat ftch vertagt gestern nachmittag ge langte et nach Erwählung der Be amten und nach Bestimmung von San Francisco als nächster Konvents ftobi zum Abschluß. Harmonisch und enthusiastisch, wie t« begonnen, war sein Ende. Nie «als vorher hat eine größere Zahl hochgebildeter deutscher Männer, dar unter viele Professoren amerikanischer Universitäten, an einem Bundeskon vent sich beteiligt wie an diesem. Der beste Beweis für die hohe geistige Qualität der Teilnehmer sind die zur Annahme gelangten Beschlüsse, weiche ist beredten Worten für die Förde rung deutscher Kulturbestrebungen eintreten. Auch nach dieser Richtung hin ist der verflossene Konvent ein glänzender Erfolg gewesen. Zur Hebung der Arbeitssreudig? it trug nicht wenig die herzliche Gast freundschaft der Stadt St. Louis bei, welche schon äußerlich in der brillan ren Dekoration der Häuser und in der Menge von Veranstaltungen zur Unterhaltung der Gäste sich äußerte. Am Abend des ersten Sitzungstages das Bankett im Liederkranz Klub, das getragen wurde von Freiheits- liebe und rühmender Anerkennung für das deutsche Element am Abend des zweiten der glänzende Umzug des Verschleierten Propheten, dessen prächtige Schauwagen allein die Summe von zwanzigtausend Dollars gekostet hatten, und darauf der Ball im Coliseum, der von angeblich zehn rausend Personen besucht war am Abend des dritten Tages die deutsche Feier im Coliseum, mit lebenden Bil dern aus Deutschlands großer Zeit, turnerischen Darstellungen und vor« zuglichen gesanglichen Leistungen. Heute abend folgt dann der große Fackelzug des gesamten Deutschtums von St. Louis, des Vereins- sowohl wie des Kirchen Elements, und am Samstag nachmittag die Errichtung des vom Nord Amerikanischen Tur nerbund gestifteten und von dem deutschen Bildhauer Robert Cauer in Darmstadt ausgeführten Jahn-Denk mals. Die Arrangeure der Festwoche haben sich ebenso wie die ganze Bür gerschaft und die Geschäftswelt der Ludwigsstadt den herzlichsten Dank aller Delegaten und des Bundes wohl verdient. Ein großes Arbeitspensum wurde noch in der gestrigen Schlußsitzung erledigt. Von prinzipieller Bedeutung ist der folgende auf Antrag des Staatsverbandes Indiana den Ge setzen und Statuten des Bundes ein verleibte Zusatz, der eine einheitliche Stellungnahme der Hundesvelvönde in politischen, sozialen und Wirtschaft lichen Fragen gewährleisten soll: „Die Stellung des Bundes, sowie joiner Zweige und Unterverbände zu allgemeinen politischen, sozialen und Wirtschaftlichen tragen, welche die spezifischen Interessen des Deutsch Amerikanertums gar nicht oder nur indirekt berühren, wird ausschließlich Dom Nationalkonvent des Bundes be jtimmi. Es soll keinem Zweig? oder Unterverband des Bundes gestattet sein, in solche« Fragen Stellung zu Rehmen, wenn nicht der Bund schon vorher Stellung dazu genommen hat. und in keinem Falle dürfen Zweige And Unterverbände eine Stellung einnehmen, welche mit den Beschlüssen des Bundes und den von ihm aner tonnten Grundsätzen nicht in vollem Hnklange steht." Beschlossen wurde, aus der Natio 'Dlllkasse für den Fonds des Deutsch amerikanischen Lehrerseminars in Milwaukee die Summe von $200 bei zusteuern und jedem der 45 Staats verbände (mit Errechnung des Di Prikts Columbia) einen Beitrag von 4100 für denselben Zweck zur Pflicht zu machen. Zur Annahme gelangte 6tich ein von Herrn I. B. Maycr un« verbreiteter Protest gegen Aenßeriingen deS amerikanischen Botschafters Page in Southampton, demzufolge Amerika mit England sympathisiere der von Professor Julius Göbel unterbreitete Bericht des Ausschusses für deutsch -amerikanische Geschichtsforschung' der von Grimme, Newark, vorgelegte Be ilcht des Komitees zur Hebung beutschamerikanischer Dichtung, der in der Empfehlung gipfelte, an das Ko mitee möchten in Zukunft Leute von Fach gewählt werden sowie ein An trag des Bundessekretärs Adolph Timm, der die oft beliebte Anglisier ?ung der guten deutschen Vornamen fügt und die Deutschen des Landes «sucht, sich ihrer deutschen Borna «en nicht zu schämen, sondern stolz tßrauf zu sein. In einem zur Annahme gelangten Mschluß wendet sich der Konvent mit dem dringenden Ersuchen an alle deut fchen Vereine, insbesondere Turn «Hb Gesangvereine, daß die deutsche Sprache als Amts- und VereinS MraKe unbedingt beibehalte» werde Louis Wo lokale Verhältnisse es nötig ma chen, daß Englisch gelegentlich ge braucht wird, soll davon nur in Not fällen ©{brauch gemacht werden, un ter Umständen aber, wenn Vereinskor uspondenzen zum Teil englisch abge faßt werden müssen, sollen dieselben nicht ausschließlich in englischer, son dern vielmehr in englischer und deut scher Sprache abgefaßt werden. Auch befürwortete der Konvent alle solchen vernünftigen und gemein dienstlichen Bestrebungen, wie die Einrichtung von Freiluftfchu^en. Waldschulen, Spielplätzen, Schul gärten und Walderholungsschulen und andere ähnliche Veranstaltungen. Was die Pflege der deutschen Spra che betrifft, so wird ausdrücklich empfohlen: Die Betonung eines lebendigen Unterrichts im Deutschen, die Veran staltung von Vorträgen, Konzerten, Theateraufführungen u. s w., unter Heranziehung der Vertreter des Deutschen an den verschiedenen Unter richtsanstalten, um Schülern und El tern einen Einblick zu geben in das Wesen und die verschiedenen Seiten der deutschen Kultur, sowie in die Geschichte des Deutschtums und sei« neu Einfluß auf die amerikanische Zivilisation. Tie Anlage von deutschen Leihbib liotheken, die Befürwortung der An schasfung von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen in allen öffentlichen Bibliotheken, wobei die Vertreter des Deutschen zur Raterteilung heranzu ziehen sind. Sowie der Anschluß an den $ü* rerbund und seine Bestrebungen,Emp sehlimg gesunder deutscher Lektüre, Aufstellung einer geeigneten Liste von Büchern. Kunstdrucken. Liederbüchern und Musikalien, sowie Angabe der be sten und billigsten Bezugsquellen. Hinsichtlich der Ehrenpreise, die den Schülern für besonders gute Leistun gen im Deutschen erteilt werden sol len, empfahl der Konvent, daß neben den Ehrenmedaillen des National bundes auch deutsche Bücher berück sichtigt werden, was in gewisser Hin sicht sogar den Vorzug verdient, inso fern, als es der Sache des Deutsch turns nur dienlich sein kann, wenn möglichst viele deutsche Bücher in den Besitz der Schüler und deren Fami lien gelangen. Ter ständige Ausschuß des Deutsch amerikanischen Nationalbundes für deutsche Sprache und Schule wird dafür Sorge tragen, daß von kompe tenter Seite auf Kosten des National» bundes kleine Abhandlungen über das Leben und die Verdienste berühmter Deutschamerikaner in englischer 'Spra che herausgegeben werden, die den Staatsverbänden zum Kostenpreise zur Verfügung zu stellen sind. Kurz vor Gedenktagen oder bei speziellen Gelegenheiten soll in den „Miiteilun gen" ein ähnlicher Artikel in deutscher Sprache veröffentlicht und sollen die Staatsverbänoe auf das englische Pamphlet über dieselbe Person icy feit aufmerksam gemacht werden, mit dem Ersuchen, sich eine genügende Anzahl Pamphlete zu bestellen und Exenip'are derselben ihrer Schulbehörde resp. den Vorstehern der Schule zu überge ben mit der Bitte, an dem Ge denktage eine Stunde darauf zu ver wenden, den Kindern zu erklären, wer die betreffende Persönlichkeit war und wodurch sich dieselbe verdient gemacht hat. Von überall her lagen Bericht« über ein neu erwachtes starkes Interesse am Deutschunterricht und starkes Zuneh men der Teilnehmer am deutschen Sprachunterricht vor. In Nebraska ist. wie dem Konvent zur Kenntnis gebracht wurde, die Zahl der Hoch schulen, an welchen Deutsch unterich t«et wird, im Laufe zweier Jahre von 90 auf 150 gestiegen. In Chicago stieg die Beteiligung in derselben Zeit um fast 2000 in den Elementarschu len. In Milwaukee beteiligen sich jetzt 94 Prozent aller Schüler der öf fentlichen Elementarschulen am Deutschunterricht. Nur der große Mangel an deutschen Lehrern, der eine eifrige Unterstützung des Deutschame rikanischen Lehrerseminars um so noUveudiget macht, hindert tin noch rascheres Ausbreiten. Vor allem gewinnt der Deutschunterricht unter Amerikanern ungeheuer an Sympathie, seit durch Erzielung von wirklichen Sprechresultaten mit Hilfe der direkten Methode und der anderen großen Fortschritte auf dem Gebiete der Methode der Unterricht zu einem Genuß gestaltet wird. Selbst in fast rein englischen Städten wird für Ein führung des Deutschunterrichts ener gisch eingetreten. Die Herren Hans Weniger. Phi ladelphia, Walter I. Briggs, Ban vouver, B. C., und Victor Neuhaus. Denver, wurden zu Mitgliedern eines Komitees ernannt, das sich der Sache eines deutschen Wandertheaters, zu nächst im Westen des Landes, an nehmen soll. Das Hauptquartier des projektierten Theaters wird sich in Denver befinden, wo finanzielle Dek kung so gut wie gewährleistet sein soll. Dem Kongreßmitglied Bartholdi wurde der Dank des Konvents für seine Verdienste im Interesse der per fonlichen Freiheit ausgedrückt. Herr Bartholdt beantragte, daß der Bund beschließe, alle auf Freiheit gerichte ten Bestrebungen zu unterstützen, und den Jrländern in ihrem Kampfe für Selbpregierung seine vollste Sympa -i:»7 thie ausspreche, und der Konvent stimmte dem Antragt zu. Der nächste Konvent soll ta der Zeit von Mitte Juli bis Mitte Au gust 1915 in der Weltausstellungs' Stadt San Francisco stattfinden. Delegat Herrmann von Kalifornien dankte dem Konvent und überreichte dem Bundes-Präsidenten ein B'ld deS Deutschen Hauses in San Francis co, in welchem die Tagung stattfinden wild. Es wurde beschlossen, daß Zwe'g verbände, die an den Bund nur eine Kopfsteuer von einem Cent pro Mit glied zahlen, fünf Prozent von dem Ueberfchuß ihrer Deutschen Tag-Feü ern an die Bundeskasse abführen. Die Beamtenwahl ergab folgendes Resultat: Dr. C. I. Hexamer, Philadelphia Präsident Hans Weniger, Philadelphia, Schatzmeister Hermann Weder, Philadelphia. Finanz-Sekretär Adolph Timm, Philadelphia, Se kretär. Der Konvent vertagte sich mit ei r.em Hoch auf den Bund unter Ab singung der „Wacht am Rhein" und des „My Country 'tis of thee". St. Louis, Mo., 6. Okt. Im Planters Hotel wurde heute vormit tag 20 Minuten nach 9 Uhr der sie bente Nationalkonvent des Deutsch amerikanischen Nationalbundes eröff net* Ter Staatspräsident von Mis souri, Dr. Chas. H. Weinsberg, hielt die Begrüßungsansprache und stellte Mayor Henry W. Kiel vor, der be dauerte, daß seine aus Deutschland gebürtigen Eltern feine deutsche Er ziehung derart vernachlässigt hätten, daß er außer Stande wäre, die Her ren und Damen des Konvents in deutscher Sprache zu begrüßen. Er erklärte, daß jeder Bürger von St. Louis stolz auf feine Stadt wäre, die das beste Schul- sowie das beste Park- und Boulevard System in Amerika besitze. Der Fest schmuck der Stadt sei Beweis dafür, wie hoch ihre Bürgerschaft den Besuch einschätze Den Besuchern so viele angenehme Stunden wie möglich zu bereiten uno wertvolle Erinnerungen mit auf die Heimfahrt zu geben, fei das Bestre ben eines jeden Bewohners der Stadt. Dr. C. I. Hexamer, der Präsident des Bundes, dankte für die herzlichen Worte und gab dem Mayor die Ver sicherung, daß ein jeder die glänzende Dekoration der Stadt und die groß artige Gastfreundschaft nicht vergessen werde. Dann kam eine ganz unerwartete Uebertaschung. Dr. Weinsberg stellte den offiziellen Vertreter des Deutschen Reiches bei der Feier, General-Konsul Alfred Geißler von Chicago, vor. Es ist das erste Mal in der Ge schichte des Nationalbundes, daß das Deutsche Reich offiziell von ihm No tiz nimmt und ein Repräsentant des selben zum Konvent erscheint. Gene ratkonsul Geißler, der schon lange Zeit in verschiedenen Stellungen in Amerika weilt, stellte in feinet kur zen, mit großem Beifall aufgenomme nen Ansprache den Deutschen hierzu land: das Zeugnis aus, daß sie im mer größere Fortschritte machten. Es bereite ihm eine große Freude, die Festtage hier zu verbringen, die so erinnerungsreich nicht allein für die Heimat, fondern für die Deutschen überall in der Welt seien. Er habe den Eindruck gewonnen, und im Laufe der Jahre habe sich derselbe verstärkt, das das amerikanische Deutschtum wackere Fortschritte ma che und eine immer größere Roue im öffentlichen Leben des Landes spiele. Das sei vor allem das Ver dienst des Deutschamerikanischen Nationalbundes unter der fähigen und begeisternden Führung Dr. He xarners. Er wünsche sehnlichst, daß der Bund die Prinzipien, die er ver folge, auch ferner hochhalte und fort fahre. das Interesse für deutsche Ideal« und Kulturerrungenschaften zu verbreiten. Dr. Hexamer dankte dem General konful und gab ihm die Versicherung, daß der Deutschamerikanische Natio nalbund nach wie vor bestrebt sein werde, die alten Beziehungen zwischen dem neuen und dem alten Valeriandc zu festigen und auszubauen. Er er nannte den Vertreter des Deutschen Reichs zumEhrendelegaten des Kon vents. St. Louis, Mo., 7. Okt. In der heutigen Sitzung des Nationalkon vents des Deutschamerikanischen Na tionalbundes berichtete das Komitee für Mandate, daß 209 Delegaten zu Sitz und Stimme im Konvent berech tigt sind. Im Namen des Komitees für Bundesangelegenheiten erstattete John Tjarks, Baltimore, Bericht. Seiner Empfehlung gemäß wurden die beiden folgenden Anträge von Julius Mörsch zum Beschluß erhoben: „Der Konvent des Nationalbundes wolle beschließen, den Kongreß und Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ersuchen, ein nationales Gesund heits-Departement (National Depart ment of Health) zu schaffen. Der Nationalkonvent wolle zu gleicher Zeit alle Staats- und Zweigverbände cus fordern, in geeigneter Weife für die Schaffung eines nationalen Gesund heits-DepartementS Stimmung zu machen." „Der St. Louise? Rationalkonvent des Deutschamerikanischen National bundes wolle beschließen, die Bundes Metze dahin z» verändern, dqß ..Deutscher Herold", Donnerstag, den 16. Oktober 1913. allen Staats- und Zweigverbänden zur Pflicht gemacht wird, dafür zu sorgen, daß ihre Mitglieder Burger der Vereinigten Staaten werden und daß es den Staats- und Zweigver bänden nicht gestattet sein soll. Be amte zu erwählen, welche nicht Bur ger der Vereinigten Staaten sind." Nach Ablehnung eines unwesentli chen, auf die Placierung von Delega ten bezüglichen Antrags des Staats Verbandes von Connecticut führte der Antrag Massachusetts, welcher ver langt, daß der Nationalkonvent ent» schiedene Stellung nehme für die Em führung eines nationalen Achtftunden Arbeitstages und einer aesetzlichen Al tersversicherung sowie für die Ein führung des Frauenst'mmrechts und die Verstaatlichung der Kohlengruben zu einer längeren Debatte. Das Komitee befürwortete Ableh nung der Anträge. Für dieselben sprach Delegat Wittmann aus Clin ton. Schon die Konkurrenz und Lohnfrage mache eine gleichmäßige und allgemeine Regelung des Ar beitstages notwendig, und das Wohl der Arbeiter erfordere nationale Al tersversorgungsgesetzgebung, durch die Deutschland an Wohlstand nur ge wonnen habe. Auch Bundessekretär Timm war für die Anträge von Mas sachusetts. Massachusetts zog schließlich seine auf Einführung des Frauenftimm rechts u. auf Verstaatlichung bezügli chen Anträge zurück. Die Debatte über die anderen Anträge wurde be sonders von den Herren Kongreß Mitglied Barthold, Rappaport und Schwaab geführt. An deren Stelle wurde ein Antrag Indiana angenommen, welcher erklärte, daß der Bund zugunsten liberaler, aus gedehnter Gesetzgebung auf dem Ge biete des Arbeiterschutzes und derAr beiterfürsorge ist und Gesetze befür wertet, welch« die rein menschlichen Interessen höher einschätzen, als die Interessen des Eigentums. Dagegen stimmten Illinois," Maine. Massa chusetts, Nebraska. Wisconsin. Te xas enthielt sich der Abstimmung. Als Vertreter der Vancouver Ger man Preß und des Deutschen Klubs in Vancouver. B. C.. ist Dr. Walter I. Briggs in St. Louis zur Teil nähme an der Tagung des National bundes erschienen. Dr. Briggs ist seit der Zeit feines Aufenthalts in i New 2)ork, wo er Mitglied des Vor- I stcmdes der Vereinigten Deutschen Gesellschaften war, im Nationalbund tätig und hat sich besonders mit der Frage des Deutschen Theaters in Amerika und mit Einwanderung^ und Rechtsangelegenheiten befaßt Seit dem Vorjahre ist er in Vancou ver, B. C., an der dort von Dr. Karl Weiß begründeten und geleite ten Vancouver German Preß tätig. Vancouver hat eine deutsche Kolonie von über 4,000, die sich stetig ver mehrt. Von der ganzen Bevölkerung Britisch Kolumbiens von ca 400, 000, sind etwa 20,000 Deutsche. Der zielbewußten Tätigkeit der Zeitung und der Organisation eines kräftigen Deutschen Klubs, der Dr. Briggs gleichfalls mit der Ueberbringung fei ner Grüße betraut hat, ist es zu dan ken. daß das Deutschtum sich eine hochangesehene Stellung in der schö nen, reichen und aufstrebenden Hro vinz Vancouver erworben hat. Sie ist so einflußreich, daß der Premier minister der Provinz, Dr. Richard McBride. Ehrenmitglied des deutschen Vereins in der Hauptstadt Victoria und der Bürgermeister von Vamou ver, Baxter, Ehrenmitglied des Deutschen Klubs geworden ist. Die deutsche Kolonie zählt viele höchst er folgreiche Landbescher, Kaufleute und Industrielle. Vielleicht in keiner eng tischen Kolonie hat das Deutscht»» es so schnell zu Macht und Ansehe' gebracht, was nicht zum wenigste^ dem Umstand zu danken ist. daß seim Organisatoren und Leiter in Vancou ver aus der Schule des Deutschameri kanischen Nationalbundes hervorge gangen sind. Als ein zielbewußtes, so eng benachbartes deutsches Ele ment auf äußerstem Vorposten im „letzten großen Nordwesten" verbindet das Deutschtum von Vancouver mit dem Bunde die herzlichste Sympathie, welcher die Vancouver German Preß und der Deutsche Klub durch die Ent sendung eines Sonderdelegaten Aus druck verliehen haben. In seiner Ansprache, welche enthu siastischen Beifall auslöste, bat Dr. Briggs die Delegaten, welche im Weltausstellungsjahre nach San Francisco kommen werden, einen Ab stecher nach Vancouver zu machen. Sie würden dort in herzlichster Weis: empfangen werden. Das Deutschtum der Vereinigten Staaten und der Deutschamerikanische Nationalbund könnten sich der Freundschaft der Deutschen in Britisch Columbia ver sichert halten. Dr. Hexamer erwiderte die Grüße der Deutschen von Bri tisch Columbia. Es wurde sodann von dem Präsidenten hervorgehoben, daß alle Anträge schriftlich durch den Obmann eines jeden Staatsverbandes einzu reichen sind. Gruße sandte der Deutschamerikanische Lehrerbund, Herr Sutro, der nach Deutschland abgereist ist, Col. E. C. Stahl, der Staatspräsident von New Jersey. Prof. M. D. Learned, der sich zur Zeit in Crefeld aufhält, um über die ersten deutschen Einwanderer Näheres zu erforschen, und andere mehr. Die Wahl der nächsten Konvents ftadt wurde verschoben. Einladungen liegen vor aus Baltimore, Md., San Francisco, Galveston, Texas, New Dork, Denver und Nashville, Tenn. Sie wurden an das Komitee für Bundesangelegenheilen überwiesen. Auf dem großartigen Bankett, daS gestern abend die Delegaten zur Na» tionalbundtagung mit anderen Ehren« gasten unter Dr. Carl Barcks Vor sitz vereinte, wurden einige zündend« yud hinreißende Ansprachen gehalten. deren Themata bereits gestern an de fer Stelle mitgeteilt wurden. „Pro hibition", rief u. a. Kongreßmann Bartholdt aus, „steht im Widerspruch zum Freiheitsbegriff. Freie Männer wollen wir fein, für die das Gewissen ein mächtigerer Gebieter ist, als der Polizistenknüppel. Auch Einwände rungsbeschränkung steht im Gegensatz zum Freiheitsbegriff, und wir wollen keinem Menschen, auch dem ärmsten nicht, die Gelegenheit versagen, die uns den Aufstieg zum Erfolge er möglichte". Der in Kampf und Not, in allen Zeitläuften bewiesenen Loyalität der deutschamerikanischen Bürger galt der Trinkspruch F. W. Lehmanns. Der Nationalbundpräsident Dr. Hexamer führte in seiner begeistert aufgenommenen Ansprache etwa fol gendes aus: Tas Wort, das unsern Bund ge schürzet. Das Heil, daS uns fein Teufel raubt Und kein Tyrannenirug uns kürzet, Das fei gehalten und geglaubtl „Laßt uns diese Worte Arndts, des Dichters jener großen Zeit, deren Jahrhundertfeier hier im großartigen Maßstabe gedacht wird, auf unseren Deutschamerikanischen Nationalbund übertragen. Sie waren damals für Deutschlands Massen bestimmt, si: drückten in begeisternder Weife das Gefühl der Massen der Deutschen aller Stände, aller Konfessionen, aller Winkel von Nord und Süd, von West und Ost aus. Sie riefen zum Bunde gegen Unrecht und Unterdrük kung, geißelten den Gleichmut und er weckten das Solidaritätsideal aller Männer deutschen Geistes und beut sehen Stammes. „Für uns Deutschamerikaner aber sind sie nicht minder anwendbar zu unserer Zeit. Das deutsche Wort, der deutschte. Geist, die deutsche Kul tur, die unser Bund zum edlen dauer hasten Gewebe unserem Lande schürzt, das Heil, das uns Pajtorius mit hi storischem Seherauge zurief: „Hei? Dir, deutsche Nachkommenschaft diesem Lande!" dürfen wir uns von keinem Teufel, keinem nazistischen Schwarzseher und keinem kosmopoli tischen Renegaten rauben lassen. Nicht gegen eines Napoleon Tyrannentrug haben wir hier zu kämpfen, und der^ noch ist es eine Tyrannei, die uns des freien Mannes köstlichste Rechte kür zen möchte die negative Usurpation puritanischer Engherzigkeit und Heuchelei. „Der Deutscharnerikanische Natio nalbund verfolgt kein Trugbild, wenn er Kultur- und Lebensideale aus feint Fahnen schreibt, sie gleichbedeutend mit deutschamerikanischem Streben betrachtet wissen will. Nicht selbst süchtige, sondern selbstzüchtige Ziele und Zwecke adeln unsere Tätigkeit. Aufbauen wollen wir, nicht nieder reißen aufklären, nicht verdunkeln, kurzum diesem unserem Lande das Beste geben, das wir ihm bieten kön nen Gemütstiefe. Gemütskraft, wie sie im deutschen Sinne die aner kannt beste und sroheste Auffassung des Erdenlebens schafft." i n i i. St. Louis. 8. Okt. 1913. In Verbindung mit einer aus der Rundes Hauptstadt Washington einge laufenen Beschwerde, welche über die durch Annahme eines neuen Lizenz gesetzes geschaffene Zwangslage klagt und in Anbetracht der Tatsache, daß die Bewohner Washingtons nicht selbst stimmen können, den National bund auffordert, sich gegen den uner hörten Eingriff in die persönliche Freiheit zu erklären, ist die folgende, gestern nachmittag vom Teutsckame rikaniscben Nationalkonvent einstim mig angenommene Erklärung für per sönliche Freiheit und gegen Zwangs gesetze irgend welcher Art von beson derem Interesse: Persönliche Freiheit. Der St. Louiser Konvent des Deutschamerikanischen Nationalbun des erklärt hiermit, daß das verfas sungsmäßige Recht der einzelnen Bür ger dieses Landes, von der Tyrannei durch Zwangsgesetze befreit zu fein, welche durch leicht erregbare, zufällige und temporäre Mehrheiten aufgenö tigt werden, das kostbarste Chtimkte ristikum unserer Freiheit ist, und daß wir ganz entschieden jeden Angriff darauf, speziell aber mit Hilfe der Bundesregierung, verurteilen. Wir erklären, daß jene Personen, welche die Mitglieder des Bundes-Se ncits und Abgeordnetenhauses zu be wegen suchen, dem Plane jener Frömmler und Zeloten, das Verbal ten gesetzliebender Bürger zu kontrol litten, die Sanktion zu erteilen, des stolzen Namens eines amerikanischen Bürgers gänzlich unwürdig sind. In aller Achtung richten wir an die Mitglieder des Kongresses das Ersuchen, keine Gesetzgebung in Er wägung zu nehmen, die aus die Ver fürzung persönlicher Rechte hinzielt, und sich ganz besonders der Annahme irgendwelcher Maßnahme für natio nale Prohibition zu enthalten, fon dern der warnenden Tatsache einge denk zu sein, daß mit der Annahme sogenannter Prohibitionsgesetze sei tens mehrerer Staaten dieser Union gleichzeitig der Verbrauch starker, ge fälschter und minderwertiger Spiri tuosen und tätlicher Gifte zugenom men hat. Eine Abschrift dieser Resolutionen soll jedem Mitglied? deS Senats und des Abgeordnetenhauses und den Ge sellschaften zugesandt werden, die mit dem Nationalbund asfiliiert sind oder seine Zweige bilden, ünd die Mitglied der dieser Gesellschaften sollen in struiert werden, ollen ihnen zur Ver fugung stehenden Einfluß zum Zwecke der Erwählung öffentlicher Beamten geltend zu machen, die mit den in diesen Beschlüssen enthaltenen Ansich ten harmonieren. Fra«nstimmrechtsfrase. WaA die Stellung des National Bundes |8 tot FrauenstimmrechtS frage betrifft, so wurde der Antrag Philadelphia, der eine streng neutrale Stellung in dieser Frage befürwor tet. abgelehnt, ebenso mit knapper Mehrheit (17 Staaten gegen 16) der Zusatzantrag des Bundessekretärs Timm, „daß der Bund die Zweigver bände solcher Staaten, in denen den Frauen das Stimmrecht verliehen worden ist, auffordert, dahin zu wir ken, daß dort jede deutsche Frau von ihrem Stimmrecht im Sinne der Be strebungen des Nationalbundes Ge brauch macht." Man ging bei der Ablehnung der Anträge von dem Standpunkte aus. daß der Bund als folcher sich überhaupt nicht mit der Frage beschäftigen sollte. Hebung des deutschen Schulwesens. Besonders wertvolle Anregungen enthielt der folgende, auf Empfehlung des Komitees für deutsche Sprache und Schule angenommene Bericht: Den Staatsverbänden wird emp sohlen, sich mit den Lehrerverbänden ihres Staates zwecks gemeinsamer Arbeit zur Förderung des deutschen Unterrichts in enge Verbindung zu fetzen. Auf jedem Lehrerkonvent soll ten Vertreter des deutschen Staats verbandes gern gesehene Gäste und tätige Mitwirket sein. In Staaten, wo die gegenwärtigen Schulgesetze die Einführung des beut sehen Unterrichts zu einer schwierigen Sache machen, sollen die Staatsver bände ein besseres Gesetz zu erwirken versuchen, welches den Unterricht in modernen fremden Sprachen, beson ders der deutschen, fördert, und wo es nötig und dienlich erscheint, sollen sie ein Zusammenwirken mit Verbänden anderer Nationalitäten anstreben. Ter Konvent spricht die Ueber^eu gung aus, daß ein deutscher Unter richt nicht erfolgreich fein kann, der als bloßer Sprachunterricht geführt wird. Es soll deshalb allenthalben darauf gedrungen werden, daß beim deutschen Unterricht mebr Material aus der deutschen Geschichte und Be schreibungen von Land und Leuten in Deutschland u. f. w. benutzt wird. Eventuell soll der Teutschamerikani sche Nationalbund die Herausgabe eines geeigneten deutschamerikanischen Lesebuches veranlassen. Aortbildungöbeskrebnngen. Jnbezug auf die Pflege von Jtorb bildungsbestrebungen wurde der sol gende, vom zuständigen Komitee un terbreitete Beschluß gutgeheißen: Es gibt eine große Anzahl Kinder im Schulalter, die nicht der Sckml» sind, und es drängt sich die ??rag: auf, was soll und kann für sie getan werden. Tr. L. D. Haroey von Wisconsin sagt hierüber in einem län geren Artikel unter anderem: „Tau fende von jungen Leuten von 14 bis 16 Jahre verlassen die Schulen nicht aus Notwendigkeit, nicht weil sie ge zwungen waren, Geld zu verdienen, sondern weil sie in den öffentlichen Schulen, wie sie zur Zeh sind, nicht die Arbeit fanden, die ihnen zusagte. Unsere Kinder verlassen die Schulen, weil sie und ihre Eltern mit den Leistungen der Schule unzufrieden sind." Die Zukunft eines jeden Volkes be ruht auf der Jugend. Diese für ihre kommende Bestimmung möglichst vor zubereiten, sollte daher überall als erstes Staatsziel gelten. Unser al tes Vaterland, das Deutsche Reich, verdankt seinen ungeheuren wirt schaftlichen Aufschwung lediglich der Fürsorge um die Fortbildung der schulentlassenen Jugend. Durch die Einführung und den Ausbau des Fortbildung^ Schuld wesens wird ein wertvolles Mittel ge boten, die früheren Erziehungsmäch te, Familie und Lehrer, die angesichts der veränderten wirtschaftlichen Ver hältnisse nicht mehr ausreichen, zum Nutzen der Jugend, und damit zum Wohl der Nation zu ergänzen. Von vielleicht 10,000 jungen Leuten fin det nur einer seinen Weg zur Uni üersität oder technischen Hochschule, für alle die übrigen sind die gewerb liehen Schulen bestimmt, wo sie ihre Ausbildung für das praktische Leben abschließen können, um nach Ver lassen der Schule direkt in den Werk stätten ihren Platz auszufüllen. Je der Schüler sollte für den Beruf aus gebildet werden, für den er sich am besten eignet. „Tiese Schulen", sagt Dr. Jacob Schurman, Präsident der Cornell Universität, „sollen keine Nebenbuh ler der Werkstätten sein, sondern sol len dem Knaben industrielles Ver ständnis beibringen und ihm einen Einblick in die der Produktion aller Waren zu Grunde liegenden Prinzipien geben. Der Unterrichi sollte in gewerblichem Zeichnen (Fach zeichnen), Mathematik und den Ele menten der Chemie und Physik beste hen, und Hand in Hand mit der theoretischen Arbeit sollten Werkstät ten gehen, welche die Fortschritte in den verschiedenen Industrien erläu tern.. In Baden, Deutschland, bestehen Fortbildungsschulen schon seit dem Jahre 1874 und der Unterricht in diesen Schulen wird in den Städten aus mindestens 4 Wochen stunden festgesetzt. Der Unterricht umfaß? Lesen. Aufsatz. Rechnen, Gewerbekun de, Bürgerkunde und Fackzeichnen. Für Lehrlinge des Handwers be stehen Fachklassen für Metzger, Bäcker. Konditoren. Köche, Maurer, Fri seure, Brauereiarbeiter usw. In der Gewerbekunde wird neben den Be stimmungen der Gewerbeordnung auch über Lehrlinge und Gesellenwesen, Innungen, Handwerkskammern und Materiallehre verhandelt. Im Staate Indiana ernannte nach langet Agitation die letzte Legis latur eine Kommission für Unterfu chung der Bedürfnisse des Staates für gewerbliche und landwirtschaitli che Schulen, und diese Kommission empfahl folgendermaßen: »Der Staat soll es sich zur Aufgabe machen, Ge werbeschulen zum Vorteile der Farm und Stadt Bevölkerung zu etablie* ren und Gesetze zu erlassen, welche bat Besuch dieser Schulen zur Pflicht machen." Der Staat Wisconsin ist wohl der ersten einer, der in umfassender Weise Fürsorge getroffen hat, um jungen Leuten, die die öffentlichen Schulen vorzeitig verlassen, Gelegenheit zu geben, sich zweckmäßig weiter auszu bilden. Ihr Ausschuß empfiehlt nun, daß alle unsere Zweige der Jugendpflege, die sich die körperliche und seelische Gesundung der schulentlassenen Ju gend zum Ziele setzt, die weitmäglich ste Unterstützung angedeihen lassen, und daß alle Verbände für staatliche Einrichtung von Fortbildungs-Schu len und für eine Verlängerung des Schulzwanges bis zum 16. Lebens jahr eintreten mögen. Arbeiterfursorge. Ein Zusatz zu dem bereits gestern ermähnten und vom Konvent zum Beschluß erhobenen Antrage de) Staatsverbandes Indiana (Rappa port), der sich zu Gunsten liberaler, ausgedehnter (jeieygcbuttg auf deul (Gebiete des Arbeiterschutzes und der Arbeitersürsorge ausspricht, ver dient, da er ebenfalls angenommen wurde, noch kiciiOerc Erwähnung. Er lautet: „Es vj leider eine Tatsache, das wir in Bezug auf solche Gesetzge bung, gewöhnlich soziale Gesetzge bung genannt, hinter allen anderen großen ttuUnrnationen, namentlich hinter der deutschen, zurückstehen, omit Teil liegt die Schuld an einer von den Gerichten beliebten iMiic-lv* gung der Venassung, welche in iu':t wirtschaftlichen Verhältnissen einer längst vergangenen {cit wurzelt una auf Rechtsgrundsäyen beruht, welche mit den modernen Arbeits- und vii dustneverhältninen nicht im Ein klang stehen. Wir sind der Ansicht, das die Verfassung wohl eine an dere, dem Geist und den Zuständen unserer Zeit mehr entsprechende Auslegung zuließe. Aber es scheint, daß richterliche Auslegung unter un serem System des Entscheidend nach Präzedenzfällen, unter welchem sich, mehr als unter irgend einem ande ren System, Gesetz und Rechte, wie Goethe sagt, wie eine ewige stranf beit sortschleppen, in absehbarer Zeit keine neuen Wege einschlagen wird. Wir befürworten deshalb Acnbcrtm gen der 2taatvverfaifungen, welche eine, den wirtschaftlichen Verhält nissen und deu Immaueii Anschauu nngen unserer Zeit, sowie den_ Rechtsbegrufen des Volkes entspre-' cheude Gesetzgebung auf dein ge nannten Gebiete zulassen. „Wir sind der Ansicht, daß die durch die Gefahren einer Industrie, ent'lebenden finanziellen Kosten und Verluste nicht vou den darin be schäftigten Arbeitern, fondern von der Industrie selbst getragen werden müssen, und daß Schutz- und Ent fchadigungsgesetze nur dann von vol lem Nutzen sein können, wenn der Schuh, resp. die Entschädigung dem Arbeiter automatisch durch die Wir kung des Gesetzes kommt und wenn dasselbe jede Notwendigkeit von Kompromissen, gerichtlichen Klagen oder Wahl des Rechtsmit tels zur Erlangung derselben be seitigt." Sonstige Beschlüsse. Ter Ausschuß fiir deutsche Bühne befürwortete die Einrichtung eines westlichen und eines östlichen Wan dertheaters. Herr Mauer aus Phi ladelphia erstattete Bericht über das Pa'torius Tenkmal. Der Prest ausfchuß hob den Wert der wöchent lieh zur Versendung kommenden Mitteiluugeu der Preßbureaus des Bundes hervor und befürwortete die Aussendung derselben an die füh renden Wochenblätter in denjenigen Staaten, in welchen es feine deut schen Tageszeitungen gibt. Auch dem Forstschutz wurde die denkbar größte Förderung in Aussicht ge stellt. Heinrici. In Chicago sind' seit dem 1. Oktober, als der Kontrakt mit der „Chicago Reduction Co." ablief, keine Abfälle mehr eingesammelt worden.* Die Lage in der Stadt ift sehr ernfu£" Der in Chicago verhastete an- gebliche Massenmörder Henry Spencer wird nur wegen Ermordung von Frau Mildred Rerroat und zwar in' Dupage County. III., prozessiert wer den. Im Alter von 62 Jahren starb heute in Stonington, Ills., ein exzcn Irischer alter Junggeselle, der ein Ver mögen von $500,000 besaß und dabei, doch das Leben eines geizigen Einsiedl ktd führte. Aus Paris kommt die Nachricht, daß demnächst zwecks Wiederherstel lung freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem Vatikan und der fran zösifchen Regierung Unterhandlungen eröffnet werden sollen. Der westliche Teil von St. Louis wurde heute von einem furcht baren Hagel- und Regensturm heim», gesucht. Im Forrest Park fand rnanr viele Vögel, die von den HagcIfchIof*'i sen getötet worden sind. In Romeo, einem sieben Mei len westlich von Joliet, Ills., gele genen Städtchen, kam es gestern zwi*1 fchen Weißen und Farbigen zu einest Rassenkrieg. Die Farbigen stürmte» das Gefängnis und befreiten eine» Rassegenossen. Ehe die Ruhe wieder hergestellt werden konnte, wurde einer von ihnen getötet. In Manila, P. I., wurde ge* stern zu Ehren des neu ernannte» Gouverneurs der Philippinen, Fraur cü Burton Harrison, ein Bankett veo» anstaltet, an dem cintetiieiib i teilnähme*. 1 Fi \n\n Joseph Keller, Indianapolis John Tjarks, Baltimore Julius Mörsch, St. Paul John Herrmann, San Francisco John Schwaab, Cincin* nati A. P. Scheuermann, Kansas City, Mo. Leo. Stern, Milwaukee, und Dr. F. H. Dammasch, Portland Oregon, Vize-Prcisid«nten